No. 5
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 15. Januar
1867
siebenunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1867 Nr. 5 Seite 1]

Es wird hiermit bekannt gemacht, daß in Folge des Publicandi hoher Großherzoglicher Landesregierung vom 10. d. M. die Wählerlisten zwecks der Wahl eines Abgeordneten zum norddeutschen Parlamente vom heutigen Tage an ausliegen, und zwar an folgenden Orten:

1) für die Stadt und die Vogtei Schönberg, sowie für die Vogtei Rupensdorf im Registratur=Gebäude zu Schönberg,
2) für die Vogtei Stove bei dem Landreiter Struck in Carlow,
3) für die Vogtei Schlagsdorf bei dem Landreiter Krüger in Schlagsdorf und
4) für die Vogtei Mannhagen bei dem Forstaufseher Krüger in Mannhagen.
Einsprachen gegen dieselben sind binnen 14 Tagen, also bis zum 29. d. M. bei der Großherzoglichen Landvogtei hieselbst anzubringen. Dieselben werden vor der Wahl erledigt und die Listen darauf geschlossen.
Nur Diejenigen sind zur Theilnahme an der Wahl berechtigt, welche in diese Listen aufgenommen sind.
Schönberg, den 15. Januar 1867.

Großherzoglich Mecklenburgische Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. C. L. v. Oertzen. Seip.


- Einige Tage nach dem Nikolsburger Frieden verlangte Frankreich als Ausgleichung für die Erwerbungen Preußens: Ausscheidung Luxemburgs aus Deutschland, Zurückgabe von Saarlouis, Saarbrücken und dem großen Kohlenbecken an der Grenze, Abtretung von ganz Rheinbayern und Rheinhessen, Mainz inbegriffen. Preußen wies das Ansinnen zurück, Napoleon ließ es fallen, ohne es zurückzunehmen. So berichtet die A. A. Zeitung.
- Bei weitem das größte Interesse unter den nichtdeutschen politischen Tagesfragen nimmt die Anklage des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten gegen den Präsidenten Johnson in Anspruch. Noch ist das Einzelne der Anklagepunkte nicht bekannt geworden; man vermuthet indeß, daß Johnson der vom Congresse im December des vergangenen Jahres beschlossenen Verleihung des Wahlrechtes an die im District Columbia ansässigen Neger gesetzwidrig entgegengetreten sei. Doch, meint man, dürfte es sich wohl nicht um diesen Punkt allein handeln, und frühere Ein= und Uebergriffe als Belastungsmomente auftreten. Im Allgemeinen wird Johnson, der als früherer Demokrat auf Seiten des Südens stand, vom Congreß beschuldigt, daß er als Präsident die alten Sympathien zum Vortheil des Südens geltend gemacht habe, unter Hintenansetzung der Sicherheit und Freiheit der Union. Die Freunde Johnsons behaupten, daß der Congreß nur die Absicht habe, die Macht des Präsidenten zu beschränken und die Verwaltung abhängig von der Gesetzgebung zu machen, wodurch aber die Grundlagen der Verfassung der Union geändert würden.
- Am 9. Januar fand in Lübeck eine Versammlung von Bürgern aller Stände statt, zum Zweck der Berathung der zu einem Anschlusse an den Zollverein nöthigen Schritte. Es wurde beschlossen, an den Senat eine Massen=Petition für den Anschluß an den norddeutschen Zollverein zu richten. - Auch die Lübecker Kaufmannschaft hat am 11. d. M. einen Antrag auf unbedingten Anschluß an den Zollverein angenommen.
- Surrat, einer der Mörder Lincolns, hat ausgesagt, daß er von Jefferson Davis, dem ehemaligen Präsidenten der Südstaaten, persönlich zum Morde bedungen worden sei; er will seine Aussage beschwören. Seine Verhaftung verdankt er dem scharfen Auge der Eifersucht. Nach Rom entkommen, nahm er Dienste in der päpstlichen Armee; da erkannte ihn ein Kamerad, dem er drüben in Maryland die Geliebte abspenstig gemacht hatte. Dieser zeigte ihn an.
- Der Erfinder der verbreitetsten stenographischen Methode, Stolze in Berlin, ist am 8. Januar daselbst gestorben. Er war 1849 Vorsteher des stenographischen Büreaus für das preußische Abgeordnetenhaus.
- Der römische Adel hat sich erboten, den Papst in seinen persönlichen Schutz zu nehmen, wenn ihm Gefahr drohe. Der Papst war sehr erfreut über das Anerbieten, hat aber gemeint, vor der Hand keines besonderen Schutzes zu bedürfen.
- Preußen hat in Hannover die merkwürdige Entdeckung gemacht, daß viele Soldaten nicht confirmirt sind. In den westlichen Landestheilen von Hannover soll's oft vorkommen, daß die Confirmation verschoben, vergessen und erst bei der Trauung nachgeholt wird.
- Eine Tochter des reichen Oppenheim in Cöln, Frau eines französischen Präfecten, ist am 2. Weihnachtstage Abends aus dem Fenster gesprungen und hat beide Beine gebrochen und sich schwer am Kopfe verletzt.
- Der Kronprinz von Preußen und der Kaiser Napoleon sind auf der Ausstellung in Paris Concurrenten; sie stellen beide Modelle von Arbeiterwohnungen aus.
- Die Stadt Philadelphia in Amerika hat sich 100 Schock englische Spatzen kommen lassen und wollen sie im Frühjahr in ihren öffentlichen Anlagen und Gärten loslassen, um die Raupenplage los zu werden.
- In Berlin wird alles auf die neue Zeit

[ => Original lesen: 1867 Nr. 5 Seite 2]

getauft. Die Straße von der Alsenbrücke nach der Mitte des Königsplatzes hat den Namen Alsenstraße, die Straße von da zur Eisenbahnbrücke den Namen Moltkestraße, die Schifferstraße den Namen Roonstraße, die Straße zwischen der Moltkestraße und der Roonstraße den Namen Bismarckstraße und die Straße vom Königsplatz bei Kroll den Namen Herwarthstraße erhalten.
- Am 2. und 3. Januar war London so still wie eine Stadt, die im Meere versunken ist. Es war so viel Schnee gefallen, daß aller Verkehr stockte. Keine Droschke, kein Omnibus auf den Straßen, wer fahren mußte, nahm Vorspann und zahlte 5fache Preise. Auch zu Fuß gingen die Londoner nicht aus; denn von allen Dächern rutschte der Schnee und schlug die unten Gehenden nieder.
- Auf der Marienburg, dem jetzigen Wohnorte der Königin von Hannover, erschienen kurz vor Weihnachten zehn bäuerliche Grundbesitzer als Deputation des hannoverschen Wendlandes. Sie überreichten der Königin Marie ein großes kostbares Album mit den photographischen Ansichten von 72 Ortschaften des Wendlandes und stellten ihr Hab und Gut zur Verfügung.
- In Preßburg kniete ein österreichischer Deserteur mit verbundenen Augen auf dem Sandhaufen, er sollte erschossen werden. Da traf der kaiserliche Pardon ein. Der Soldat mußte aus einer Ohnmacht erweckt werden.
- Das Brod kostete am 5. Januar in Paris 1 Franc (12 3/4 Schilling (Mecklenburg)) die 4 Pfund. Wissen Sie, was 2 Sous per Pfund für Frankreich ausmacht? Eine Preiserhöhung von 10 Centimes berechnet sich für Frankreich 3,900,000 Francs pro Tag, das ist für 100 Tage 390 Millionen!
- Hans v. Pfuel, ein früherer preußischer Kammerherr, trieb arge Schwindeleien und Betrügereien; im vorigen Jahre prellte er einen Pariser Juwelier um 10,000 Francs und wurde steckbrieflich verfolgt. Als er auf der Flucht hörte, daß er seinem Vater, dem General in Berlin, einem hochverdienten Ehrenmann, durch seine Aufführung das Herz gebrochen habe, warf er sich auf die Schienen und ließ sich vom Eisenbahnzug tödten.
- Bremen war in großer Gefahr. Am 8. d. Nachmittags brach in dem Packhaus der Firma Segnitz Feuer aus; das Haus war vierstöckig und mit Spriet=, Rum= und Arrac=Fässern angefüllt. Die furchtbare Gewalt des Feuers gefährdete den benachbarten Stadttheil; an ein Löschen war bald nicht mehr zu denken. Die anstoßenden Packhäuser wurden durch Vermauern der Fensteröffnungen, durch Einsetzen von Eisenplatten geschützt. Gegen den aus den Kellern strömenden Spiritus wurden Säcke mit Sand aufgehäuft, um das Einlaufen in die Kanäle zu verhüten. Das Packhaus stürzte endlich in sich zusammen. Ein Lagermeister, der am Tage des Brandes entlassen werden sollte, wird als Brandstifter bezeichnet; er wurde mit einer Pistole in der Hand bewußtlos gefunden. - In Antwerpen kamen mehr als 20 Schiffe mit Petroleum (über 70,000 Fässer) an, die Angst in der Stadt wegen Feuersgefahr war groß, die Schiffe durften nicht in den innern Hafen einlaufen und werden streng bewacht.
- Einem Bauer bei Danzig starben vor einigen Tagen sein Eheweib und zwei Töchter. Wie gebräuchlich auf dem Lande, ließ er die Todten am ersten Tage, da sie Nachmittags verschieden, im Bette beisammen liegen. Abends, als ihn große Bangigkeit und Wehmuth erfaßte, wollte er bei seinem Bruder zubringen. Als er am andern Morgen zurückkehrte und die verschlossene Stube öffnete, saß das todtgeglaubte jüngere Mädchen wieder aufrecht im Bette und streichelte die Wangen ihrer todten Mutter und Schwester.
- Ein großartiger Diebstahl wurde dieser Tage im Gebäude der Wiener Staatsschuldenkasse verübt. Ein Tischlergeselle arbeitete daselbst allein in einem Zimmer, in welchem ein hölzerner Schrank die colossale Summe von 9 Millionen in neuen Staatsnoten enthaltend, sich befand. Um seine Arbeit verrichten zu können, mußte der Handwerker den Schrank zur Seite schieben; da löste sich ein Brett der hintern Wand desselben und die ungeheueren Schätze lagen vor den Augen des Erstaunten. Geblendet von dem nie gesehenen Reichthum ließ der Unglückliche sich verleiten, ein Packet mit dem Inhalt von 5000 fl. Schnellen Griffs sich anzueignen, worauf er das Brett wieder an seiner Stelle befestigte. Da schon am nächsten Tage der Vorrath an Staatsnoten von Seiten der Anstalt abgeführt werden mußte, so stellte sich der Abgang bald heraus. Der Verdacht traf auch sogleich den Schuldigen, der sein Vergehen ohne weiteres reuig eingestand. Das entwendete Packet, das er unter dem Pflaster der Küche seiner Wohnung eingegraben hatte, wurde unberührt wieder gefunden. Der Verbrecher soll ein ganz unbescholtener Mann sein, der schon viele Jahre lang in demselben Hause zur Zufriedenheit gearbeitet hatte und offenbar nur durch die unglückselige Gelegenheit zum Diebstahl verführt wurde.


Heinrich der Arme.
Eine Dorfgeschichte von Fr. Büchner.
[Erzählung]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1867 Nr. 5 Seite 3]

Heinrich der Arme.
Eine Dorfgeschichte von Fr. Büchner.
[Erzählung]
[Fortsetzung.]


Vorladung.

Nachdem der Kürschnermeister Heinrich Schaeding jun. zu Schönberg seine Zahlungs=Unfähigkeit erklärt hat, ist unter Vorbehalt der creditorischen Rechte der formelle Concurs über das abgetretene Vermögen desselben, in specie über das dazu gehörige, in der Marienstraße allhier belegene Wohnhaus c. p. erkannt worden. Nach getroffener Verfügung zur Sicherstellung der Masse und nachdem dem Cridar die Disposition über sein Vermögen unter den gesetzlichen Nachtheilen entzogen und der Licht=Fabrikant Spehr hieselbst zum interimistischen Curator bonorum ernannt worden ist, ist zur speciellen Anmeldung und Rechtfertigung aller Ansprüche und Forderungen an den Gemeinschuldner und dessen Vermögen zwecks Feststellung des Schuldenstandes, zur Erklärung über die angemeldeten Forderungen, zum Versuch gütlicher Niederlegung des Debitwesens, zur Wahl eines definitiv zu bestellenden Güterpflegers, eventuell zur Produktion der Originalien und zur Erstigkeits=Ausführung, ein Termin auf Freitag, den 15. Februar 1867, Morgens 10 Uhr, anberaumt worden, zu welchem Alle, welche aus irgend einem Grunde Ansprüche und Forderungen an den gedachten Gemeinschuldner und das den Gläubigern desselben abgetretene Vermögen haben, unter dem Nachtheile der Abweisung von der vorhandenen Concursmasse und des Ausschlusses resp. der anzunehmenden Zustimmung zu den Erklärungen und Beschlüssen der erscheinenden Gläubiger und zu den zu machenden und endlich zu regulirenden Vorschlägen, des Verlustes des Beweises mit schriftlichen Beweismitteln und des Ausschlusses mit denselben und mit der Erstigkeits=Ausführung zu den gedachten Zwecken und mit dem Bemerken peremtorisch hiemit geladen werden, daß etwaige Ablehnungen oder Fristgesuche von Bevollmächtigten nur im Falle einer auf Widerspruch gerichteten Special=Vollmacht, bloße schriftliche Erklärungen aber überall keine Berücksichtigung finden können.
Etwanige Masse=Schuldner werden übrigens unter dem Nachtheile doppelter Zahlung hiedurch angewiesen, ihre Zahlungen nur an das unterzeichnete Justiz=Amt zu leisten.
Schönberg, den 26. November 1866.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.


Am Sonnabend, den 19. d. M., von Morgens 10 Uhr an, soll im hiesigen Kruge in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:
eine rothe zweijährige Starke, eine silberne Taschenuhr, eine eichene Lade, zwei Unterbetten, zwei Ueberbetten, zwei Pfühle, vier Kopfkissen, Manns=Kleidungsstücke, ein Kuhtrog, leere Tonnen und allerlei Haus= und Küchen=Geräthe.
Carlow, den 9. Januar 1867.
Struck, Landreiter.


Die von mir in hiesige Landstellen gesuchten Capitalien sind bis auf einen Posten von 1000 Thlr. und einen von 350 Thlr. Sämmtlich gedeckt, jedoch sind noch manche in städtischen Grundstücken offen, die ich, da gute hypothekarische Sicherheit vorhanden, angelegentlichst empfehle.
Auch die hier von mir seit 14 Jahren vertretene Bank in Schwerin zahlt seit sechs Monaten für alle Geld=Einlagen 4 Procent und werde ich auch ferner auf das Gewissenhafteste die mir für dieses eben so sichere als gemeinnützige Institut zukommenden Aufträge ausführen.
J. P. Bade.


[ => Original lesen: 1867 Nr. 5 Seite 4]

10,000 Thaler sind zur Unterstützung deutscher Krieger oder deren Hinterbliebenen von dem Erlöse ausgesetzt.
Einlage Thlr. 1 Pr. Crt. Hauptgewinn event. Gulden 300,000.
Kein Loos bleibt ohne Erfolg.
Pferd Große Verloosung Haus
von Pferden, Wagen, Kapitalien und Grundbesitz.
----------------------------------------------------

Der Verwaltungsrath des Schwefelbades Fiestel bei Pr. Minden bringt hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß das reizende Bad Fiestel mit einem Flächenraum von circa 15 Morgen Gartenlandes auf dem Wege der öffentlichen Ausloosung veräußert werden soll. - Außer obigem Gewinn als Hauptgewinn kommen noch eine große Anzahl der schönsten Pferde, Equipagen, Silberwaaren und Staats=Prämien=Loose mit Treffern von: Gulden 300,000, 250,000, 200,000, 150,000, 50,000, 46,000, 43,000, 40,000, 35,000, 30,000, etc. etc. zur Verloosung.
Die Betheiligung an diesem interessanten Unternehmen ist Jedermann gestattet und wurden zu diesem Zwecke Loose à 1 Thaler ausgegeben. Sämmtliche Gewinne müssen in der am
31. Januar 1867 öffentlich vor Notar und Zeugen
stattfindenden einzigen Ziehung gewonnen werden und kostet Ein Loos Thlr. 1. Pr. Crt.
Elf Loose Thlr. 10. Pr. Crt.
Gefl. Aufträge mit Baar=Sendung oder Ermächtigung zur Post=Nachnahme beliebe man baldigst und nur direkt an unser Verwaltungs=Mitglied
Herrn Albert Leutner, Wiesenhüttenplatz Nr. 6 in Frankfurt a. M. oder an unseren mit dem Verkaufe betrauten General=Agenten
Herrn J. C. Rinne, gr. Aegidien=Straße Nr. 7 in Hannover zu richten.
Da voraussichtlich die noch vorräthigen Loose in kürzester Frist vergriffen sein werden, so wird gebeten, francirte Bestellungen frühzeitig genug einreichen zu wollen.
Der Verwaltungsrath.
Baron von Heimburg, Ritterguts=Besitzer. L. Haarmann, Obergerichts=Anwalt.
Agenten zum Wiederverkauf werden gegen angemessene Provision gesucht.


Meine Sprechstunden sind Morgens von 8-10 Uhr und Nachmittags von 3-4 Uhr.
Ratzeburg.
Dr. Redecker. Stabsarzt.


Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termin Gelder und Sparkassen=Bücher durch mich an die Sparkasse in Schwerin besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 23. Januar bei mir abzugeben.
J. P. Bade, Buchbinder.


Möbel-Magazin.

Das Möbel=Magazin im Hause des Kaufmanns Wieschendorff empfiehlt den geehrten Landbewohnern und einem geschätzten Publicum Schönbergs eine Auswahl modern und dauerhaft gearbeiteter Tischler= und Stuhlmacher=Arbeiten zu möglichst billigen und festen Preisen, auch nimmt das Magazin Bestellungen auf Aussteuern und einzelne Arbeiten jeder Art an, welche prompt und reell ausgeführt werden.
Schönberg 1866.
Das Tischleramt.


Feuer-Versicherungs-Bank für Deutschland in Gotha.
---------------------
Zufolge der Mittheilung der Feuer=Versicherungs=Bank für Deutschland zu Gotha wird dieselbe nach vorläufiger Berechnung ihren Theilnehmern für 1866 circa 70 Procent ihrer Prämien=Einlagen als Ersparniß zurückgeben.
Die genaue Berechnung des Antheils für jeden Theilnehmer der Bank, so wie der vollständige Rechnungs=Abschluß derselben für 1866 wird am Ende des Monats Mai d. J. erfolgen.
Zur Annahme von Versicherungen für die Feuer=Versicherungs=Bank bin ich jederzeit bereit.
Schönberg, den 8. Januar 1867.
Chr. Schrep, Agent der Feuer=Versicherungs=Bank f. D.


Theater-Anzeige.
Der Unterzeichnete macht hiermit die ergebenste Anzeige, daß er am 15., 16. und 17. Januar allhier drei große Vorstellungen in der
geheimen Magie, scheinbaren Zauberei und Marionetten=Theater mit hoher obrigkeitlicher Bewilligung zu geben die Ehre haben wird.
Nach jeder Vorstellung: "Das Wunder des lebenden Kopfes", oder "Das Orakel des 19. Jahrhunderts."
Ergebenst
Francois Stein, Professor der Magie.


Meteorologische Beobachtungen.
1867
Jan.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
11.
12.
13.
14.
28.10
31.64
31.14
35.94
-1.5
-2.5
-4.2
-10.0
2.6
0.2
-1.5
-2.5
WSW
SW
SSW
SSW
1
1
1
0
trübe.
zml. heiter.
bedeckt.
(Neb.) bed.

Am 10. 44 Cubz. Regenwasser, am 11. 8 Cubz. Schneewasser auf 1 Quadr.fuß.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund10 1/2 - 11 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund12 - 12 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St. 32 - 40 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St. 24 - 28 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 18 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans, d. St.32 - 40 Schilling (Mecklenburg).
Flickgans, d. St.16 - 20 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfund9 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund9 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 4 - 5 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß5 - 6 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen23 1/2 - 24Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen14 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Gerste13 - 14Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer9 - 9Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen14 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen10 - 11Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
W.=Rapsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wint.=Rübsen-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


(Hiezu: Officieller Anzeiger Nr. 2.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD