No. 89
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 06. November
1866
sechsunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1866 Nr. 89 Seite 1]

- In den Grenzboten entrollt ein Ungar ein düsteres Bild der Finanzen und der Volkswirthschaft in Oesterreich. Die Staatsschuld betrug Ende 1864: 3,316,443,000 fl., die jährliche Verzinsung 221,142,000 fl., die normale Staatseinnahme in den besten Zeiten nie über 250 Millionen. Heute ist die Staatsschuld auf 4000 Millionen oder 4 Milliarden angewachsen. Im Jahr 1849 hat die Kirche in Oesterreich den Werth seines Grundeigenthums auf 366 Millionen fl. angegeben. Wollte die Regierung dieses Eigenthum einziehen, so wäre das nur ein Tropfen auf einen heißen Stein. Der Ungar nimmt allerdings an, daß die Geistlichkeit ein weit größeres Vermögen hat, aber in Staatspapieren, die nicht zu confisziren sind. Der Ungar sagt, die geistlichen Güter gehören dem Volke und die Geistlichen seien nur deren Nutznießer, die Regierung dürfe sie nicht confisciren und verschleudern. Sie werden auch bei den jetzigen Zuständen keine Käufer finden. Ungarn habe z. B. 23,479 große Grundbesitzer, von denen viele mehr Land als kleine deutsche Fürstenthümer haben, die einen Monarchen mit Hofstaat ernähren, während der jährliche Reingewinn der großen und dazu der 2,013,584 kleineren Grundbesitzer in Ungarn zusammen blos auf 101,779,000 Gulden geschätzt wird. Daran seien die seit Jahrhunderten furchtbar vernachlässigten Zustände schuld. Bei den neuen Staatsanlehen Oesterreichs habe sich meist das Ausland betheiligt, "Leute, die lieber gut essen, wenn auch weniger gut schlafen." Die Oesterreicher selber hätten sich selbst bei Zwangsanleihen möglichst wenig betheiligt; Viele, weil sie nicht wollten, die Meisten, weil sie nicht konnten. Die Regierung sei im Lande froh gewesen, wenn sie nur die Steuern betreiben konnte; in Ungarn seien 400 Millionen Gulden Steuern im Rückstand. 4 Milliarden Schulden und alles, was nicht niet= und nagelfest im Staate ist, verkauft und verpfändet: Staatsdomänen, Bergwerke, Eisenbahnen, die confiscirten Güter u. s. w.
- Der Sachse Beust ist wirklich Minister in Oesterreich geworden. Er kann nun nicht mehr wie daheim sagen, daß ihm sein Land zu klein sei. Im Jahre 1858 war ihm eine hohe Stelle in Preußen angeboten, er schlug sie aber aus, denn er wollte lieber in Sachsen der Erste, als in Preußen der Zweite sein. Preußen will nun den in Oesterreich entlassenen Admiral Tegethoff engagiren. "Nimmst du meinen Beust, nehm ich Deinen Tegethoff."
- Der Papst Pius IX. hat in feierlichem Consistorium den Cardinälen erklärt, er werde lieber den Tod erleiden, als die Rechte des päpstlichen Stuhles aufgeben. Hindere man ihn in Rom, sein apostolisches Amt auszuüben, so werde er auswandern.
- Am 3. October ist der König von Sachsen mit der Königin und den Prinzen unter Glockengeläute und endlosem Jubel der Bevölkerung in die festlich geschmückte Residenz Dresden zurückgekehrt. Die Wache im königlichen Schlosse war von sächsischem Militair besetzt.
- Die Umänderung der sächsischen Armee nach preußischen Muster und in preußischem Rahmen wird mit Neujahr in's Werk gesetzt werden.
- Die sächsischen Städte Dresden, Leipzig, Chemnitz, Bautzen, Zittau, Großenhein, Oschatz, Riesa, Meißen und Pirna erhalten preußische Besatzung, die übrigen Städte bekommen sächsische Besatzung.
- Die Leser erinnern sich der preußischen Reservisten und Landwehrmänner, die in Frankfurt etwas laut und unbotmäßig wurden, weil sie in die Heimath nicht fahren, sondern marschiren sollten. Sie wurden nach Mainz gebracht und in Untersuchung genommen. Durch königlichen Befehl wurden sie jetzt zwar in Freiheit gesetzt, müssen aber bis Ende d. J. im Dienste bleiben.
- Die ersten Italiener, welche die Wachtstube in Verena bezogen, fanden in der Wachtstube einen Zettel auf dem Tisch: "Lebe wohl, schönes Italien, wir werden uns nie wiedersehen. Die letzte Wache der Kroaten."
- Amtliche Nachrichten melden einen großen Sieg der türkisch=egyptischen Armee über die aufständischen Griechen auf der Insel Candia.
- Der städtischen Casse in Nürnberg hat die Einquartierung der Preußen 84,000 Gulden erwachsen. Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Mecklenburg hat für sich und seinen Adjutanten selbst bezahlt.
- Am 26. October brach in der Mühlenstraße in Lübeck Abends 10 Uhr in einer Gastwirthschaft Feuer aus, welches mit so großer Heftigkeit um sich griff, daß bald drei Häuser davon ergriffen wurden. Leider sind auch zwei Menschenleben zu beklagen. Durch einen herabstürzenden Schornstein wurde der hohe Giebel eines der brennenden Häuser auf die Straße geschleudert, wo die Löschmannschaft beschäftigt war. Ein Feuerwehrmann ward so entsetzlich getroffen, daß seine Eingeweide sofort hinten durch die Weichen herausquollen, ein anderer ward ebenfalls sofort erschlagen und sechs Arbeiter theils schwer, theils leicht verwundet.
- Beim Neustrelitzer Vorschußverein werden vom 1. Januar nächsten Jahres an die als Spargelder eingezahlten Summen mit 4 1/6 pCt. (zwei Schillinge auf einen Thaler) jährlich verzinst.
- Nach dem R. T. Veranstaltete der Landrath Graf v. Bernstorff auf Wedendorf bei Rehna am 31. Octbr. die Hochzeit seiner zweiten Tochter. und waren dazu alle Leute der Begüterung durch reitende Boten eingeladen. Hauswirthe und Tagelöhner mit Frauen und Kindern und andere junge Leute hatten sich denn auch zahlreich eingestellt, zunächst zur Beiwohnung der kirchlichen Feier zu Grambow, darauf erfreuten sie sich der weiteren Feierlichkeiten zu Wedendorf. Bis 6 Uhr erscholl fröhliche Tanzmusik für die Insassen und ward jeder Anwesende reichlich mit Kuchen und Bier versorgt, wie denn auch inzwischen Feuerwerk und hübsche Illumination im Schloßgarten die Theilnehmer des Festes erfreute, und sprach sich schließ=

[ => Original lesen: 1866 Nr. 89 Seite 2]

lich große Zufriedenheit unter den Bauern und Tagelöhnern für die gegebenen Genüsse aus.
- In Berlin wurden im verflossenen Jahre 12,900 Ochsen, 26,500 Kühe, 90,000 Kälber, 120,000 Hammel, 150,000 Schweine, 3000 Lämmer und Ferkel, sowie 2200 Pferde geschlachtet und dennoch kommt nicht mehr als 1/4 Pfund Fleisch täglich auf den Kopf.
- Jedes Volk hat seine eigene Trauerfarbe. Der Europäer bedient sich der Schwarzen, der Syrier der himmelblauen und violetten. Die Egypter trauern dunkelgelb, die Aethiopier grau, die Japanesen weiß. Jede dieser Nationen folgt darin einem richtigen Gefühl. Die Syrier trauern himmelblau zum Andenken an den Ort, an welchen man die Gestorbenen wünscht; die Egypter sind der Meinung, das Dunkelgelbe stelle das Ende des Lebens und aller irdischen Hoffnungen vor, weil die verwelkten Blätter auch gelb werden. In Aethiopien ist die Trauer grau, weil die Muttererde grau ist, in welche die Todten zurückkehren. Das Weiß der Japanesen versinnbildlicht die Reinheit des Lebens der Gestorbenen. Den Verlust alles Lichtes, alles Lebens, aller Freude deutet unsere schwarze Trauerfarbe an.
- Aus dem Museum zu Gothenburg hat man in Berlin einen Wallfisch zur Schau ausgestellt, der eine Länge von 55 und einen Umfang von 26 Fuß hat. Sein Inneres ist zu eleganten Zimmern umgewandelt, in denen durch den geöffneten Rachen eingehend 25 Personen Platz finden. Der Wallfisch wurde im vorigen Jahre bei Gothenburg an's Land getrieben.
- Der Stadtschreiber in Ellingen war gegen die Wahl eines neuen Bürgermeisters auffallend eingenommen. Als der neue Regent dennoch gewählt wurde, war der Schreiber verschwunden und mit ihm eine Summe von 12,000 Gulden.
- Der Bergmann Feldkamp in Osnabrück hat den König von Preußen bei der Geburt seines siebenten Sohnes zu Gevatter gebeten. Obgleich sonst in Preußen dieser Brauch nicht herkömmlich ist, hat doch der König die Pathenstelle angenommen, weil eine Bitte der Art die erste war aus den neuerworbenen Provinzen. Er hat ein ansehnliches Pathengeschenk dahin gesendet.
- Die französischen Romanschriftsteller sollen die Hauptstoffquelle für ihre Romane verlieren. Die vollständige Räumung des Bagno von Toulon ist nämlich fest beschlossen, und sie wird vom nächsten Januar an bis zum April zur Ausführung gelangen. Die Galeerensträflinge werden nach Guyana (eine französische Besitzung in Südamerika) an den Ufern des Maroni gebracht.
- Im Berliner Intelligenzblatte vom 3. Oct. wünscht sich eine Dame mit 17000 Thalern Vermögen aus Familienrücksichten zu verheirathen. Auch würde sie sich gerne dem Officierstande widmen.
- Im Aignerwalde gerieth ein Wildschütz in ein von einem Collegen gelegtes Wolfseisen. Er heulte furchtbar; denn es durchschlug ihm am obern Schenkel mit drei eisernen, mehre Zoll langen Spitzen den Fuß und mehrere Personen gehörten dazu, die Schrauben auszuziehen. An dem Aufkommen des Wilddiebes wird gezweifelt.
- Advocat Müller in Dresden war angeklagt, seine junge Frau vergiftet zu haben, nachdem er ihr Leben mit 12,000 Thalern versichert hatte. Chemiker Sonnenschein in Berlin fand in dem Magen der Todten viel Morphium; die Sonne bracht' es an den Tag. Müller schrieb an Sonnenschein lange, fromme, schwulstige Briefe und sogar widrige Gedichte an seine unglückliche Frau.


Der Hof zu Neustrelitz vor hundert Jahren.
(Fortsetzung.)

Herr v. Pleß, Stallmeister und Hauptmann bei der Garde, stammt aus einer sehr berühmten mecklenburgischen Familie. Er ist von stattlicher Person, regelmäßig und wohlgebildet und von männlichem Ansehen. In seinem ganzen Wesen herrscht eine muntere Laune und er ist ein Freund geselliger Freuden. Ich schätze ihn gegen 36 Jahre, ob er gleich weit jünger zu sein scheint. Er begleitete Prinz Carl von Mecklenburg nach England, wo er etwas englisch lernte, nachher ging er mit eben diesem Prinzen nach Portugal und bei seiner Zurückkunft erhielt er den Posten, den er jetzt bekleidet.
Kammerjunker Oerzen stammt aus einer der ältesten Familien dieses Landes. Er scheint etwa 35 Jahre zu sein, ist klein von Statur und von Blatternarben gezeichnet. Im Umgange ist er gesprächig und von edlem Anstande spricht gern und liebt das Kartenspiel. Er hat eines der schönsten Häuser in der Stadt, das seinen Freunden immer offen steht, die immer auf's Beste bei ihm bewirthet werden. Er versteht verschiedene Sprachen, vorzüglich französisch und italienisch, indessen spricht er sie nicht mit sonderlicher Fertigkeit. Sein Charakter ist vortrefflich und so viel ich bemerkt habe, ist sein Herz des höchsten Gefühls der Freundschaft fähig. Die Vorsicht hat ihm eine sehr liebenswürdige Gemahlin zugeführt, eine Tochter des Herrn v. Bülow, mit welcher er verschiedene Kinder hat.
Der Militär=Etat des Herzogs besteht in fünf Compagnien Infanterie, einem Trupp Leibgarde und etlichen Husaren. Die Soldaten sind durchgehends wohlgewachsene schöne Leute, auf preußischen Fuß montirt und exercirt.
Jetzt wird es Zeit, diesen langen Brief zu endigen; indessen, ehe ich's vergesse, will ich Ihnen doch von der hiesigen Hof=Etikette eine kurze Nachricht mittheilen.
1) Nur Adelige von Geburt oder Personen, die Aemter bekleiden, können bei Hofe erscheinen. Reinhard zum Beispiel und Verpoorten haben als Räthe Zutritt bei Hofe, auch können dies alle Offiziere, aber seit Kurzem ist's auch eingeführt, daß die Offizier=Stellen nur an Adelige vergeben werden. Die Geistlichkeit hat am Strelitz'schen Hofe auch Zutritt, aber nicht am Hofe zu Schwerin. Indessen beten sie nicht vor dem Tisch, sondern dies thut immer ein Page.
2) Bürgerliche Frauenzimmer können nicht bei Hofe erscheinen, wenn sie auch von adeliger Herkunft sind. Dies ist für viele würdige Damen eine große Beschwerde, indem sie während der Zeit, da die Männer bei Hofe sind, zu Hause bleiben müssen. Denn da hier in der Stadt keine öffentlichen, für dergleichen Gesellschaften schickliche Häuser sind, so scheinen sich alle ihre Vergnügungen auf die Concerte und Assembleen, die bei Hofe gegeben werden, einzuschränken.
3) Die gewöhnliche Concertzeit ist Mittwochs und Sonntags Abends um 6 Uhr, denn in ganz Deutschland und fast in den meisten Ländern Europa's, es mag die katholische oder protestantische Religion darin herrschen, sieht man den Sonntag Abend als den geendigten Sabbath an, der alsdann mit unschuldigen Vergnügungen zugebracht wird. Der Adel beiderlei Geschlechts kommt um 6 Uhr, da das Concert anfängt, welches bis 9 Uhr dauert, zu Hofe. Während der Zeit wird an verschiedenen Tischen im großen Saal gespielt. Zuweilen ist hier auch Ball, da dann ein Theil der Gesellschaft tanzt, während der andere Karten spielt.
4) Fremde von einiger Distinction können sich der fürstlichen Karossen, so lange sie sich hier aufhalten, bedienen. Sie zahlen dafür nichts, als nur bei ihrer Abreise eine Pistole als ein Trinkgeld für die Stallbedienten. Eben diese Gewohnheit herrscht auch an andern deutschen Höfen.

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Neustrelitz, 25. Oct. 1766.

Um 11 Uhr Mittags erhielt endlich der Herzog die längst erwartete Nachricht, daß Ihre Majestät die Königin von Großbritannien am 29. September von einer Prinzessin entbunden worden, die auch sogleich nach Abfeuerung der Kanonen bekannt gemacht ward. Se. Durchlaucht empfingen hierauf die Glückwünschungs=Complimente und Abends war Ball. Den folgenden Tag überreichte Herr Krohn ein lateinisches Gedicht auf die Geburt der Prinzessin und der Herzog nahm es so gnädig auf, daß er sein Gehalt von 350 Thaler auf 400 Thaler erhöhte.

[ => Original lesen: 1866 Nr. 89 Seite 3]

An eben diesem Tage erhielt ich einen Brief von meinem Freund Pistorius, worin er mir meldete, daß er mich in Altstrelitz zu treffen wünschte. Ich erzählte dies dem Superintendent Masch, der sich sogleich anbot, mich dahin zu begleiten. Des andern Tages reisten wir also in Gesellschaft seines Schwagers, eines sehr angenehmen Mannes, fort und stiegen beim Pastor Eggers ab, wo sich Herr Pistorius gleich nach erhaltener Nachricht ebenfalls einfand. Nach dem Caffee ging ich mit Pistorius zum Bürgermeister Tangoz, um bei ihm die Original=Urkunde wegen der Stiftung von Altstrelitz, die er besitzt, zu besehen. Tangoz ist ein wohlgewachsener Mann, etwa gegen 60 Jahre, mittlerer Statur, bräunlich von Gesicht und stark von Blatternarben gezeichnet. Wir fanden an ihm einen sehr vernünftigen, gefälligen und im hohen Grade rechtschaffenen Mann, der uns sogleich unsere Bitte gewährte.
Bald darauf gingen wir herum und besahen die Stadt und die Ruinen des alten Schlosses, das im Jahre 1712 abbrannte, wie auch die jüdische Synagoge. Nach vollbrachtem Spaziergange gingen wir wieder zum Pastor Eggers, wo wir eine feine Mahlzeit bereit fanden. Als wir uns endlich nach dem Essen zur Abreise anschickten, meldete mir Pistorius, daß er von einem Freunde im Brandenburgischen einen Brief erhalten, worin dieser sehr wünschte, mich kennen zu lernen. Dieser Freund war nämlich der gelehrte Pastor Buchholz zu Lichen in der Uckermark, ein Mann, der sich durch seine Geschichte von Mecklenburg und durch seine Geschichte des Kurfürstenthums Brandenburg sehr großen Ruhm erworben. Pistorius sagte mir, daß er für das letzte Werk ein eigenhändiges Danksagungs=Schreiben vom Könige von Preußen erhalten hätte. Ich versicherte dem Herrn Pistorius, daß ich stolz auf die Ehre sein würde, diesen Mann kennen zu lernen, und so reiste ich mit dem Superintendenten und seinem Schwager wieder nach Neu=Strelitz. Abends speiste ich bei Hofe und der Herzog lud mich auf den folgenden Morgen ein, um sein Raritäten=Cabinet zu besehen.
Dies Cabinet ist sehr groß und enthält eine schöne Sammlung von Gemälden. Auch ist hier ein großer Vorrath von allerlei Seltenheiten, als Steinen, Gemmen, Stücken von Bronce; doch zogen zwei vortreffliche Vasen, von Raphael gemalt, am meisten meine Aufmerksamkeit auf sich. Auch zeigten mir Se. Durchlaucht einen Degen mit einem goldenen Gefäß und reich mit Diamanten besetzt, womit ihn Ihre Majestät die Königin beschenkt hatte. Um 10 Uhr schlug der Herzog eine Spazierfahrt nach Torwitz vor, wo ein schönes Jagdschloß ist. Der Weg dahin ist sehr sandig, aber doch angenehm, weil man um den See fährt. Der Herzog wollte nicht zugeben, daß ich mit bloßem Haupte neben ihm saß. Es ist fast nicht möglich, das gnädige und mittheilende Wesen dieses liebenswürdigen Prinzen zu beschreiben. Er versicherte mir, daß er von Natur ein großer Liebhaber von Gesellschaft wäre. Wir erreichten Torwiz in einer halben Stunde und stiegen beim Lustschlosse ab, welches eine gar angenehme Lage am See hat. In diesem Schlosse ist ein sehr großer Saal, auf welchem zuweilen getanzt wird; übrigens ist das Gebäude ganz simpel und ohne alle Zierrathen. Weil hier kein Feuer war, so hielten wir uns nicht lange auf und um 12 Uhr waren wir wieder zu Hause. Noch vor Tafel ward dem Herzog ein gewisser Graf Bassewiz, ein Anverwandter des in Schwerinschen Diensten stehenden Ministers dieses Namens, vorgestellt. Er ist ein großer, ansehnlicher Mann, schwärzlich und finster von Gesicht; mir schien er etwa gegen 60 Jahre zu sein. Er hat schon öfters Anträge von verschiedenen deutschen Höfen gehabt. Jetzt ist er willens, nach Rostock zu ziehen, wo er sich zu dem Ende ein vortreffliches Haus angeschafft hat. Ich hatte das Glück, bei der Tafel neben ihm zu sitzen und mich viel mit ihm zu unterhalten Den Nachmittag brachte ich beim Herrn v. Dewiz zu. Abends ward wie gewöhnlich wieder bei Hofe gespielt und gegen 11 Uhr fuhr ich mit dem Herrn Grafen v. Bassewiz nach Hause. Weil wir beide in einem Wirthshause wohnten, so unterhielten wir uns noch eine ziemliche Zeit, da er mir dann allerlei Anekdoten mittheilte.

(Fortsetzung folgt.)


- (Die Hoff'sche Fabrik in Berlin.) Unlängst brachten wir unsern Lesern die Nachricht, daß die Fabrik=Räume des Malz=Extract=Fabrikanten und Hof=Lieferanten Johann Hoff zu Berlin wiederum vergrößert worden seien, um das bisher wegen seiner vortrefflichen Einwirkung auf die Gesundheit so hoch gerühmte Kraft=Brust=Malz zu einem allgemeinen Hausgetränk sowohl für Gesunde wie für Kranke geeignet zu machen. Der Fabrikant führte dies dadurch aus, daß er jenes Produkt in eine höchst geschmackvolle und wirklich ausgezeichnete Malz=Gesundheits=Chocolade einkleidete, welche die französischen und italienischen Sorten weit hinter sich läßt. Die Composition ist eine wohlerwogene und für Heilzwecke genau berechnete und geprüfte. Neben einer neuerrichteten Malz=Mühle erhebt sich eine mit allen technischen Erfindungen der Neuzeit ausgerüstete, sehr sauber und luxuriös ausgestattete Malz=Chocoladen=Fabrik, die, durch eine große Dampfmaschine in Betrieb gesetzt, die wohlthuenden Dämpfe der angrenzenden Malz=Extract=Brauerei aufnimmt. Sie wird mit der ausgesuchtesten Cacao, dem feinsten Zucker, dem vorzüglichsten Malz und endlich mit jenen wohlthätigen Stoffen versorgt, welche dem Kraft=Brust=Malz seinen Ruf verschafft haben. - Die bis jetzt in den Hoff'schen Brauerei= Mälzerei= und Fabrik=Räumen hergestellten Malz=Fabrikate sind: Malz=Extract=Gesundheits=Bier, Malz=Gesundheits=Chocolade, Malz=Chocoladen=Pulver, Brust=Malz=Bonbon, Brust=Malz=Zucker und Bäder=Malz. Die Heilkraft derselben, resp. der Wohlgeschmack, bekundet sich am besten durch die riesigen Bestellungen, die von allen Welttheilen darauf eingehen und welche fortwährend zunehmen.


Anzeigen.

Unter dem heutigen Dato ist antragsmäßig im Handels=Register Fol. VI. Nr. 12. nachstehende Aenderung und Eintragung vorgenommen:

Columne 3: Die Firma ist in "H. Boye & Sohn" verwandelt.
Columne 5: Der Crämer Joachim Heinrich Boye zu Schönberg hat seinen Sohn Heinrich Peter Friedrich Boye daselbst seit dem 1. October d. J. 1866 in sein Handels=Geschäft als Gesellschafter aufgenommen.
Columne 6: Die seit dem 1. October 1866 bestehende Handels=Gesellschaft ist eine offene. Die Krämer Joachim Heinrich Boye und Heinrich Peter Friedrich Boye sind persönlich haftende Gesellschafter, jedoch ist vereinbarungsmäßig zur Zeit nur der Krämer Joachim Heinrich Boye zur unbedingten vollständigen Vertretung der Gesellschaft befugt.
Schönberg, im Fürstenthum Ratzeburg, den 31. October 1866.
Das Handels=Gericht. W. Saur.
A. Dufft.


Auf Antrag Dris. Lindenberg für den Vollhufner Jochim Hinrich Boye zu Utecht und den Vollhufner Hermann Friedrich Kahl zu Curau wird hierdurch zur allgemeinen Kunde gebracht,

daß nachbenannte Schuld= und Pfandverschreibungen:
1) die in der Vollhufe des Proclams=Extrahenten Jochim Hinrich Boye im Schuld= und Pfand=Protokolle der Dorfschaft Utecht protokollirten Obligationen vom 4. Februar 1848 über
a) die dem Altentheiler Hartwig Boye zu Utecht zufolge Hausbriefes vom 30. September 1847 lebenslänglich zu gewährenden Altentheils=Leistungen, erstes Pfandgeld,
b) die auf den Namen von Hans Hinrich Boye zu Utecht protokollirten Ct. Mark (Lübeck) 400 Abfindungsgelder, zweites Pfandgeld zu 3 %,
c) die auf den Namen von Elisabeth Boye zu Utecht protokollirten Ct. Mark (Lübeck) 400, auch zweites Pfandgeld zu 3 %,

[ => Original lesen: 1866 Nr. 89 Seite 4]

2) die in der Vollhufe des Proclams=Extrahenten Hermann Friedrich Kahl im Schuld= und Pfand=Protokolle für die Dorfschaft Curau protokollirten Obligationen vom 26. September 1834 über
a) die dem Hinrich Friedrich Kahl zu Curau per tut. an Anspruchs=Geldern von dem mütterlichen Nachlasse zustehenden Ct. Mark (Lübeck) 250 neuntes Pfandgeld,
b) die der Catharina Caroline Kahl zu Curau per tut. an Anspruchs=Geldern von dem mütterlichen Nachlasse zustehenden Ct. Mark (Lübeck) 250, auch neuntes Pfandgeld,
und zwar die drei ersteren bei einem Brande, die beiden anderen aber anderweitig angeblich abhanden gekommen sind, und werden alle diejenigen, welche an die erwähnten Obligationen Ansprüche zu haben vermeinen, aufgefordert und schuldig erkannt, diese ihre Ansprüche innerhalb doppelter sächsischer Frist, also bis zum 24. Januar 1867, im hiesigen Stadt= und Landgerichte anzumelden und zu rechtfertigen, widrigenfalls sie damit für immer ausgeschlossen, auch die gedachten Schuldverschreibungen ohne Weiteres für mortificirt erklärt und beziehungsweise in den Hypothekenbüchern getilgt werden sollen.
Lübeck, den 26. October 1866.
Das Stadt= und Landgericht.
Zur Beglaubigung: W. Gädecke Dr.


Vermischte Anzeigen.

Die diesjährige ordentliche für das Fürstenthum Ratzeburg wird am Donnerstag den 22. November d. J. Vormittags 11 Uhr im Hause der Ackerbürgerwittwe Boye in Schönberg stattfinden.
Schönberg den 3. November 1866.
Namens des Vorstandes R. Rackow, Adv., d. Z. Secretair.


Der Kalender für das Fürstenthum Ratzeburg auf das Jahr 1867
ist bei mir, wie auch bei den Buchbindern Herren Bade und Sievers, das Stück für 3 Schillinge, zu haben.
L. Bicker.


General=Versammlung des Imker=Vereins am 11. November 1866. Nachmittags 2 Uhr im Boye'schen Locale.


Carl Creutzfeldt
in Lübeck.
Große Burgstraße 723 vom Thore rechts.
Lager fertiger Herren= und Knaben Garderobe, als: Düffel=, Tuch= und Stoff=Röcke, Patten=Röcke, Jacquets und Paletots, Hosen und Westen, zu festen Preisen ohne Rabatt.
Außerdem empfehle ich mein Lager von Tuch, Buckskin, Düffel, worunter namentlich Double=Düffel von 1 Taler (Mecklenburg) 2 Schilling (Mecklenburg) an zu Damen=Jacken, halbwollenen Hosen=Stoffen, Casinet, blau und grauem Wollenzeug zu Unterjacken, schwarzem Wollenzeug, blauem, rothem und weißem Flanell, auch weißem Flanell, 5 Ellen breit, zu Unterröcken mit einer Naht etc. zu billigen festen Preisen, mit Rabatt bei contanter Zahlung.


J. v. Liebig's Ernährungs=Pulver
für Kinder, Schwächliche und Genesende,
6 Schilling (Mecklenburg) per Paquet zu acht Portionen nebst Gebrauchs=Anweisung empfiehlt die Domhof=Apotheke zu Ratzeburg.


200,000 Gulden
baares Silbergeld
kann Jedermann gewinnen, der sich bei der
großen Frankfurter Geld-Verloosung
betheiligt, sowie weitere Haupttreffer von Gulden 100,000, 40,000, 25,000, 20,000, 15,000, 12,000, 10,000, 6000, 5000 etc.
Diese von der hohen hiesigen Regierung genehmigte und von der Stadt garantirte
Neueste große Prämien=Verloosung
bietet den Theilnehmern in jeder Beziehung die größten Vortheile. Alle Nummern ohne Ausnahme werden gezogen.
Das ganze Einlagekapital wird binnen fünf Monaten mittelst Gewinn=Ziehungen zurückbezahlt und müssen planmäßig dis dahin sämmtliche 12,500 Gewinne, 11 Prämien und 18,400 Freiloose von den Interessenten erlangt werden.
Ganze Original=Loose kosten fl. 6. oder Thlr. 3. 13
Halbe Original=Loose kosten fl. 3. oder Thlr. 1. 22
Viertel Original=Loose kosten fl. 1 1/2. oder Thlr. -. 26
(Diese Original=Loose sind mit dem Stadt=Siegel versehen.)
Schon am 12. und 13. kommenden Monats beginnen die Ziehungen. Bestellungen unter Beifügung des Betrages oder gegen Post=Nachnahme werden sofort pünktlichst ausgeführt und die erforderlichen Pläne gratis beigefügt. Nach stattgehabter Ziehung erhält jeder Theilnehmer die amtliche Liste und Gewinne baar überschickt.
Jegliche Auskunft in Betreff dieser großen und interessanten Verloosungen wird gerne ertheilt und eine stets reelle gute Bedienung zugesichert. Man beliebe sich daher vertrauensvoll baldigst direkt zu wenden an
L. Steindecker=Schlesinger, Bank= und Wechsel=Geschäft in Frankfurt am Main.


Tannin-Balsam-Seife, ein wirklich reelles Mittel binnen kürzester Zeit eine schöne, weiße, weiche und reine Haut zu erlangen, empfiehlt à Stück 8 Schilling (Mecklenburg) J. F. Eckmann.


Bergmann's Barterzeugungstinctur unstreitig sicherstes Mittel, binnen kürzester Zeit bei selbst noch jungen Leuten einen starken und kräftigen Bartwuchs hervorzurufen, empfiehlt à Flc. 16 u. 32 Schilling (Mecklenburg) J. F. Eckmann.


Aromatische Gichtwatte bei allen rheumatischen Leiden unfehlbar wirkend, empfiehlt à Packet 8 u. 12 Schilling (Mecklenburg). J. F. Eckmann.


10 Thaler Belohnung.
In der Nacht vom 1. zum 2. d. Mts. sind mir aus meinem Garten von der Leine gestohlen worden:

2 neue flächsene Bettlaken,
6 neue heden Bettlaken,
16 Mannshemden, verschieden gezeichnet, mit I.H., P.I.H. und H.H.,
3 große Frauenhemden,
2 kleine Frauenhemden.
Wer mir so auf die Spur des Diebes hilft, daß ich denselben gerichtlich belangen kann, erhält obige Belohnung.
Hauswirth Harm in Pogetz.


(Hiezu eine Beilage.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1866 Nr. 89 Seite 5]

Beilage
zu den Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 6. November 1866.


Seit länger als 1/2 Jahr
litt meine Frau an einem furchtbaren Husten, der sie beinahe zu ersticken drohte, und habe ich für Arzneien und Brust=Syrup vieles Geld geopfert, aber immer ohne Erfolg. Vor kurzer Zeit erhielt Herr Albert Gaßner hier eine Niederlage vom Schlesischen Fenchel=Honig=Extract aus der Fabrik des Herrn L. W. Egers in Breslau, ich kaufte eine Flasche davon und nach Verbrauch derselben war meine Frau gesund. Wehlau, den 9. Juli 1866. Ferdinand Warchau, Kaufmann.
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Der L. W Egers'sche Fenchel=Honig=Extract wird seiner erprobten Güte wegen vielfach nachgepfuscht, deshalb achte man genau auf Siegel, Etiquette nebst Facsimile, sowie eingebrannte Firma von L. W. Egers in Breslau. Gegen alle Hals= und Brust=Uebel, Husten, Heiserkeit, Catarrh=, Stick=, Keuch= und Krampf=Husten, sowie gegen Verstopfung und Hämorrhoidal=Beschwerden ist dieser Extract von bester Wirkung und nur allein ächt zu haben bei Buchbinder C. Sievers in Schönberg.


Größte Gewinn=Aussichten
700,000 Thaler,
zu gewinnen mit den neuen, für alle fünf Gewinn=Ziehungen gültigen Prämien=Loosen, deren Gewinn=Ziehung schon wieder am
1. Dezember 1866
beginnt. - Fernere Ziehungen: 1. März 1867, 15. April 1867, 1. Juni 1867, 1. September 1867.
Das Gesammt=Kapital von 80 Millionen Thalern wird zurückbezahlt durch Gewinne von 165,000 Thaler, 150,000 Thaler, 130,000 Thaler, 100,000 Thaler, 55,000 Thaler, 17,000 Thaler, 12,000 Thaler, 10,000 Thaler, 6000 Thaler bis abwärts 95 Thaler als geringster Gewinn.
Ein ganzes Prämien=Loos kostet zu allen 5 Ziehungen 10 Thlr.
Ein halbes Prämien=Loos kostet zu allen 5 Ziehungen 5 Thlr.
Fünf halbe Prämien=Loose kosten zu allen 5 Ziehungen 24 Thlr.
Fünf ganze Pramien=Loose kosten zu allen 5 Ziehungen 48 Thlr.
Jedes herauskommende Loos muß unfehlbar einen der Preise von 165,000 Thaler bis zum geringsten von 95 Thaler gewinnen. Man ist mit diesen Prämien=Loosen ohne weitere Zahlung auf alle fünf Gewinn=Ziehungen betheiligt und kann somit fünfmal gewinnen. Bei so billigem Preise der Loose und so großen Gewinn=Aussichten sind dieselben sehr begehrt und ersucht man daher das Publikum, Bestellungen unter Beifügung des Betrags in Cassenscheinen oder Posteinzahlung oder gegen Nachnahme baldigst und nur allein direkt zu senden an das Bankgeschäft
Anton Bing in Frankfurt a. M.
Jedermann erhält unentgeldlich sofort nach der Ziehung die Gewinn=Listen.


Wissenschaftliches Gutachten über die Vortrefflichkeit des Dr. Fritz'chen Alpenkräuter=Liqueurs
"Hämorrhoiden=Tod".
Den von Herrn Dr. J. Fritz zusammengesetzten Kräuter=Liqueur "Hämorrhoiden=Tod" habe ich einer sorgfältigen chemischen Untersuchung unterworfen und hat sich bei derselben herausgestellt, daß dieser Liqueur keine der Gesundheit nachtheiligen Bestandtheile enthält.

[ => Original lesen: 1866 Nr. 89 Seite 6]

Der Dr. Fritz'sche Liqueur ist ein mit Cognac dargestellter Extract aus Vegetabilien, theils der tonisch=roborirenden, theils der aromatisch=balsamischen Classe angehörend, welche die Eigenschaft besitzen, bei gewissen krankhaften Erscheinungen auf's Wohlthätigste einzugreifen, wie dies bereits von vielen Aerzten und Patienten rühmend anerkannt ist. Die gewählten Mittel wirken magenstärkend, gelinde purgirend, Schleim lösend auf die Leber= und Gallen=Secretion, sowie auf den ganzen Darmkanal stärkend und zugleich lösend, also gegen chronische Digestions=Fehler mit Säure und Verschleimung, gegen Hämorrhoidal=Beschwerden in ihren verschiedenen Erscheinungen, Appetitlosigkeit und Stuhlverstopfung.
Ich habe mich von der Wirksamkeit des besagten Liqueurs, als eines ganz vorzüglichen diätetischen Getränkes vielfach überzeugt, da ich denselben selbst erprobt habe, und muß selber nach meiner Ueberzeugung überall die wohlverdiente Anerkennung finden. Berlin, im Februar 1866.
(L.S.) Dr. Müller, Medicinal=Rath.
Zu haben in Schönberg, à Flasche 10 Sgr., bei Carl Bade.


Wir fordern alle Diejenigen, welche Forderungen oder Ansprüche an den verstorbenen Hauswirth Lohse in Herrnburg zu haben glauben, hierdurch auf, solche binnen drei Wochen von heute ab bei uns anzumelden, indem wir spätere Anmeldungen unberücksichtigt lassen müssen.
Herrnburg, 25. October 1866.
Hauswirth Mett und Hauswirth Retelsdorf, als gerichtlich bestellte Vormünder.


Mit Putz= und Waschleder, sehr schön, um Fenster und Wagen zu waschen und damit nachzupoliren, ferner um Gold= und Silbersachen, Spiegel, Möbel und dergleichen zu poliren, empfiehlt sich bestens Emil Jannicke, Handschuhmacher.
Schönberg.


Backtafel für die Stadt Schönberg
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Schönberg, den 4. November 1866.
Bürgermeister und Rath.


Meteorologische Beobachtungen.
1866
Nov.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
2.
3.
4.
5.
36.38
34.91
35.46
35.44
7.0
5.0
6.5
6.2
8.4
9.2
8.3
8.4
S
SW
W
SW
1
1
1
2
trübe.
-
wolkig.
trübe.

Am 3., 4. u. 5. fielen 2, 2 u. 27 C.=Zoll Regen auf 1 Q.=F.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund12 1/2 - 13 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund13 1/2 - 14 Schilling (Mecklenburg).
Hasen, d. St. 32 - 40 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Küken d. St.7 - 9 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Gänse, d. Pfund7 - 7 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfund9 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund9 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 6 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß5 - 6 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen22 - 23Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen15 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste14 - 14Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Hafer10 - 11Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen14 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen10 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
W.=Rapsaat25Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wint.=Rübsen24Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


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