No. 26
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 30. März
1866
sechsunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1866 Nr. 26 Seite 1]

- Immer noch hängt die Wolke über Deutschland und Niemand mag mit Sicherheit sagen, ob Regen oder Segen aus ihr quillt und ob der Blitz herniederfährt. Dem Handel und Wandel hat ihr drohendes Aussehen unsäglichen Schaden, den Besitzern von Geldpapieren große Verluste gebracht. - Friedens= und Kriegs=Gerüchte wirbeln durch einander wie Schneeflocken. Ein zudringliches Gerücht läßt Preußen den Oesterreichern 50 Millionen Thaler für Schleswig=Holstein bieten. - Der Kaiser von Oesterreich hat dem König von Preußen zwar zu seinem 69. Geburtstage gratulirt, aber auch wieder einen neuen Kriegsrath abgehalten, in welchem Benedek als Obergeneral bestätigt und außerdem beschlossen worden sein soll, ihm als Untercommandeure die tüchtigsten Officiere, ohne Rücksicht auf Stand und Rang zu geben. Die Reiterei sollen die Generale, Fürst von Thurn und Taxis und Edelsheim befehligen.
- Die Nachrichten aus Wien lauten jetzt friedlicher. Zwar wird noch von Rüstungen an einzelnen punkten gemeldet, doch zeigt die Haltung der Oesterreichischen Zeitungen aller Orten, daß ihnen Mäßigung gegen Preußen zur Pflicht gemacht ist. Von den deutschen Mittelstaaten heißt es, daß auch keiner sich übereilen wolle betreffs irgend einer Parteinahme. Im Ganzen scheint die Hoffnung auf eine friedliche Lösung jetzt überwiegend zu sein, doch weiß man noch nichts von Vorschlägen, die zur Ausgleichung gemacht worden sind.
- Dagegen scheint die Donaufürstenthümerfrage immer verwickelter zu werden. Nachrichten aus Constantinopel melden, daß die Türkei die Reserven einberufen habe. Der türkische Gesandte in Paris soll zugleich den Auftrag erhalten haben, gegen jeden Beschluß der jetzt dort abgehaltenen Conferenz zu protestiren, der irgend die Rechte der Pforte beeinträchtige.
- Die Czechen in Böhmen sind geschworene Feinde der Deutschen und in den letzten Jahren ist ihr Haß gegen Deutsche und Juden als "Ausländer" geflissentlich geschürt worden. Man flüsterte dem Pöbel immer in die Ohren, Juden und Deutsche mästeten sich auf Kosten des Volks, ihr Besitzthum sei ein Raub am czechischen Gute u. s. w. So brachen denn endlich in einer Anzahl Städte die Leidenschaften aus; die Häuser und Waarenlager reicher Juden wurden erstürmt und zerstört, und die Einwohner und selbst die Behörden mißhandelt. Jetzt ist von der österreichischen Regierung das Standrecht für den Prager, Pilsener und Taborer Kreis verkündigt worden.
- Am 24. März starb der 83 Jahre alte Landgraf von Hessen=Homburg. Er hinterläßt keine Kinder, sein Ländchen (sammt Spielhölle) fällt an Darmstadt.
- Die Wittwe des Königs der Franzosen Louis Philipp, Marie Amelie, Tochter des Königs Ferdinand IV. von Sicilien, hat am 24. März ihr schicksalsvolles Leben beschlossen. Im Jahre 1782 geboren, ist sie fast 84 Jahre alt geworden. Mit der Königin von England war sie sehr befreundet, deren Gastfreundschaft sie die Benutzung des Schlosses Claremont als ihre Residenz verdankte.
- In Galizien wüthet die Hungersnoth mit ihren ärgsten Schrecken. In allen Städten jener Gegend verkaufen die Bauern ihre Habseligkeiten, die um einen Spottpreis angeboten werden. Ein Bauernpferd kauft man für 60 bis 80 Kreuzer. Das unglückliche Volk nährt sich bereits von einem aus Eichel= und Baumrindenmehl gebackenen Brode. Der Hungertyphus zeigt sich schon in vielen Gegenden. Die Regierung hat eine Anleihe von 2 1/2 Millionen Gulden gemacht, deren eine Hälfte für den Ankauf von Saatkorn bestimmt ist, während die andere Hälfte die augenblickliche Noth lindern helfen soll und dem Lemberger Hülfs=Comite überwiesen ist.
- Heute Morgen suchte ein hiesiger Arbeitsmann in der Maurine bei Schönberg den freiwilligen Tod, nachdem er noch kurz zuvor mit einem Collegen zusammen gedroschen hatte und angeblich um zu frühstücken nach Hause gegangen war, aber gleich darauf den schrecklichen Entschluß ausführte, über dessen Grund bis jetzt nichts bekannt ist. Nach vielem suchen wurde erst Nachmittags die Leiche aufgefunden.
- In Mirowitz starb der älteste Mann in Oesterreich. Er wurde 120 Jahre alt und hinterläßt 12 Kinder, 74 Enkel, 33 Urenkel und 6 Ururenkel. Er war niemals krank, die Alterskrankheit begann erst mit dem 116 Jahre.
- In Petersburg haben die Diebe eine neue Art ihrer Thätigkeit erfunden. Sie rauben nämlich im Vorbei=Fahren oder Gehen mit kecker Handbewegung den Leuten die Mützen, natürlich nur Pelzmützen von Zobel= oder Biberfellen, mit denen die Petersburger Herren großen Luxus treiben.
- Der diesjährige Monat Februar soll der einzige seit unserer Zeitrechnung gewesen sein und auch in den nächsten drittehalb Millionen Jahren bleiben, in welchem es keinen Vollmond gegeben hat, während im Monat Januar und im März zwei Mal Vollmond war und ist.
- Im böhmischen Erzgebirge wendet man folgendes einfache Verfahren an, um Waldwiesen im Ertrage wesentlich zu steigern. Man bedeckt dieselben noch vor Eintritt des Winters dicht mit Nadelholzästen; die Nadeln fallen ab und verwesen. Im Frühjahr, wenn das Gras zu wachsen anfängt, werden die dürren Aeste abgesammelt.
- Eine junge Dame auf dem Gute Meetzen bei Gadebusch war in der Küche beschäftigt, wo ihre Kleider, durch die Crinoline abstehend, Feuer fingen. Die zum Retten herbeieilenden Personen verbrannten sich ebenfalls stark. Ihrer eigenen Geistesgegenwart, in welcher sie in der Angst hastig mit nassem Zeug aus dem Waschkübel sich umwickelte und so die auflodernde Flamme erstickte, ist es wohl zuzuschreiben, daß sie mit dem Schreck und heftigen Schmerzen davon kam.

[ => Original lesen: 1866 Nr. 26 Seite 2]

- Der Londoner Polizei ist die Anzeige zugegangen von einem enormen in New=York begangenen Diebstahl von Werthpapieren im Betrage von 1 1/2 Millionen Dollars. Die Papiere bestehen größtentheils in Amerikanischen Bons von 10,000, 5000 und 1000 Doll., zum geringeren Theile in Eisenbahn= und anderen Actien. Man vermuthet, daß dieselben nach England gebracht, um sie dort zu verwechseln, und alle möglichen Maßregeln sind ergriffen worden, um letzteres zu verhindern. Auf die Wiedererlangung des ganzen Betrags ist eine Belohnung von 15,000 Lstr. und eine verhältnißmäßig auf die eines Theiles gesetzt worden.
- Der Regimentsarzt Dives in Verdun in Frankreich hatte bemerkt, daß die Schweine mit sehr viel Begierde Steinkohle fressen; er ließ deshalb einigen Schweinen Steinkohle unter die Nahrung mischen. Die so gefütterten Thiere zeichneten sich durch ihr munteres Wesen, ihre Freßlust und ihr schnelles Wachsthum und Fettwerden aus. Dieser öfters wiederholte Versuch brachte ihm die Ueberzeugung bei, daß für die meisten Schweine die Steinkohle ein besseres Mittel zur Beförderung der Verdauung und die Gesundheit zu erhalten, ist, als das Kochsalz; daß die Steinkohle ferner vor Magen= und Eingeweidekrankheiten, Koliken und namentlich vor solchen Krankheiten schützt, welche aus Blutarmuth und Verschlechterung desselben entstehen. Es kann also daraus geschlossen werden, daß die Steinkohle von wohlthätigem Einfluß auf die Thätigkeit der Leber, der Milz und der Magendrüse ist. Dr. Dives zögerte nun nicht, an Unterleibsbeschwerden leidende Personen mit Steinkohle zu behandeln; er wählte zu diesem Zwecke den Anthracit vom Piesberg, den man in großer Menge in der Nähe von Osnabrück findet. Er erreichte immer und sehr schnell die schönsten Resultate mit dieser Behandlungsweise, die er niemals von nachtheiligen Folgen begleitet sah. Er bemerkte sogar, daß bei mehreren Personen die Steinkohle Würmer vertrieb, in zweien Fällen sogar den Bandwurm, den man nicht in diesen Personen vermuthete. Dies veranlaßte ihn, die Steinkohle auch gegen die Eingeweidewürmer und zwar mit günstigem Erfolge anzuwenden. Man bekämpft bekanntlich schon seit Langem eine große Anzahl chronischer Hautkrankheiten mit Steinkohlentheer; Dr. Dives versichert, daß in diesen Krankheiten der innere Gebrauch der Steinkohle ebenso wirksam sei. Während einer zweijährigen Anwendung des Anthracits in einer Menge von Unterleibsbeschwerden ist der Herr Doctor zu so bemerkenswerthen Resultaten gekommen, daß er diese Substanz bei verschiedenen Krankheiten des Unterleibes, des Magens, der Haut etc. nicht genug empfehlen kann. Die Steinkohle selbst giebt Dr. Dives als Pulver, in Pillen, als Körner etc.


Gefunden.
[Erzählung]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1866 Nr. 26 Seite 3]

Gefunden.
[Erzählung]
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Auf Antrag der hiesigen Armenbehörde werden alle Diejenigen, welche an den insolventen Nachlaß des Knechts Peter Hellmann aus Rabensdorf aus irgend einem erdenklichen Rechtsgrunde Forderungen und Ansprüche zu haben vermeinen, hiedurch peremtorisch, auch für den Fall einer sich ergebenden Insufficienz des Nachlasses zur vollen Wirkung eines Concurs=Proclams, geladen, solche ihre Ansprüche in dem auf Dienstag den 29. Mai d. J., Morgens 11 Uhr, vor Gericht allhier anberaumten Liquidations=Termine gehörig anzumelden und sofort zu rechtfertigen, unter dem hiedurch angedroheten Nachtheile, daß alle nicht angemeldeten Ansprüche an den Nachlaß qu. für immer präcludirt und abgewiesen werden sollen.
Schönberg, den 10. März 1866.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.


Antragsmäßig soll über die zu Schlagbrügge belegene, dem Hauswirth Joachim Christoph Ollrogge gehörende Vollstelle c. pert. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag, den 15. Juni d. J., Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen, als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 22. März 1866.
Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) O. Reinhardt.


Verkaufsanzeigen.

Am Tage nach Ostern, Morgens 10 Uhr, soll im Hause des Ackerbürgers Böckmann:

1 großer Kleiderschrank, Frauenkleidungsstücke und was sich sonst noch vorfindet
öffentlich meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden.
Schönberg, den 26. März 1866.
Seegert, Landreiter.


[ => Original lesen: 1866 Nr. 26 Seite 4]

Am Dienstag, den 3. April d. J., Vormittags von 9 Uhr an, soll im hiesigen Kruge in öffentlicher Auction gegen gleich baare Zahlung verkauft werden:

2 halbjährige Schweine, 1 Hobelbank, 1 eiserner neuer Schraubstock, 1 eiserner Ofen, 1 große Uhr mit Gehäuse, 1 zweischläfrige Bettstelle, 2 Schränke, 1 Häcksellade, zwei Schiebkarren, 1 Backtrog, 1 Brühtrog, zwei Drumsägen, 7 große Bohrer, Hobeln, Mannskleidungsstücke, Bretter und allerlei Haus= und Küchen=Geräthe.
Carlow, den 25. März 1866.
Struck, Landreiter.


Bekanntmachung.
Die Einwohner des Schönberger Armendistrictes werden aufgefordert, die Armensteuer der zweiten Hebung zum vollen Beitrag an die resp. Armenvorsteher: in Schönberg an den Schlachtermeister Danl. Stockfisch, Tischlermeister Heinr. Stüve, Bäckermeister Joh. Pöhls, auf dem Lande: an die Hauswirthe Joach. Oldörp in Boitin=Resdorf, Meyer in Falkenhagen, Lenschow in Blüssen und Krüger Resenhöft in Petersberg zu bezahlen.
Schönberg, den 15. März 1866.
Die Armenbehörde.


Vom 8. December v. J. bis heute sind nachstehende Schäden bei unserem Verein angemeldet:
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
und werden unsere Mitglieder ersucht einen Beitrag von 24 Schilling (Mecklenburg) pro 100 Taler (Mecklenburg) Versicherungssumme am Dienstag, den 3. April, Morgens 10 Uhr im Boye'schen Gasthause hieselbst einzuzahlen.
Zugleich werden unsere Interessenten darauf aufmerksam gemachte daß in diesem Rechnungsjahre nur drei Hebungen statt der sonst üblichen vier stattfinden werden.
Schönberg, den 28. März 1866.
Direction des Vieh=Versicherungs=Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg.


Am Ostersonntage werde ich mein neu decorirtes und mit verbesserten Maschinen versehenes
= Photographisches Atelier = für die Sommermonate wieder eröffnen und empfehle es dem verehrlichen Publicum zur gefälligen Benutzung hiermit bestens.
Aufnahmen bei jeder Witterung von Morgens 9 bis Abends 5 Uhr. - Probebilder stehen zu Diensten.
Wilh. Heincke.


Der Verkauf eines Bauergehöftes im Fürstenthum Ratzeburg mit Inventarium, dem bei der Regulirung der Feldmark 13,614 []Ruthen guten Ackers und 6273 []Ruthen Wiesen und im Ganzen eine Fläche von 21,786 []Ruthen als freies Eigenthum zugetheilt ward und von dem eine jährliche Grundabgabe von zusammen 132 Scheffel Roggen nach Lübecker Martinipreis zu entrichten, ist mir mit mäßigen Anzahlungspreisen aufgetragen.
Schönberg, den 24. März 1866.
Kindler, Advokat.


Mein Uhrenlager ist wieder durch neue Zusendungen auf das vollständigste completirt und bringe dieses, wie auch alle Sorten Talmy= und Westenketten dem geehrten Publicum ergebenst in Erinnerung.
H. Meyer, Uhrmacher.


Englischen Portland Cement aus der Fabrik von Otto Trechmann, Hartlepool, in Originaltonnen und Packung unter Garantie.
Asphaltirte Dachpappe und Papier,
Asphaltröhren für Gas= und Wasserleitungen,
Patent=Dach=, Schiff=, Wand=Filz,
Zinkbleche von der schlesischen Actien=Gesellschaft empfiehlt zu billigen Preisen zur gefälligen Abnahme
Arnold Riesland, Lübeck, obere Johannisstraße Nr. 6., Joh.=Quart.


Neue Tapeten u. Borden=Proben, sowie 30 Sorten billige Tapeten von 4 Schilling (Mecklenburg) an pr. Stück u. gute Auswahl billiger Borden auf Lager.
Bunte braune graue Landschafts= und gestreifte Rouleaux auf Lager bei C. Schwedt.


Die Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin

schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital=Einlage=, Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Kommissions=Geschäfte durch die unterzeichnete Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt. Die in den letzten drei Jahren zur Vertheilung zurückgestellten, mittleren Dividenden der Lebensversicherten betragen respective 36 %, 40 % und 36 % der eingezahlten Prämie.
Agentur Schönberg.
J. P. Bade.


Weiße Bohnen à Pfund 2 1/2, pr. Hundert Pfund billiger empfiehlt H. Hein vor Schönberg.


Mein im Mühlenkamp belegener Acker, 7 Scheffel groß, sehr guter Kartoffelacker, soll, nebst den Wiesen, daselbst am Sonntag, d. 18. März, Nachmittags 3 Uhr, in 14 Parzelen (zu 31 []Ruthen) meistbietend verpachtet werden.
J. P. Trehms, Webermeister.


Saathafer 200 Sack 48 Pfund 4 Mark (Lübeck) ist zu haben auf Hof Stove.


(Hiezu eine Beilage.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1866 Nr. 26 Seite 5]

Beilage
zu den Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 30. März 1866.


(M. Z.) Um selbst bei der Lungenschwindsucht ein hohes Alter erreichen zu können, müssen die Lungen=Tuberkeln für die Lungen unschädlich gemacht wenden. Dies ist aber der Fall, wenn diese verkalken, verkreiden oder verhornen. Diese günstige Wendung für das Schicksal der Tuberkeln vermag durch den beharrlichen Gebrauch des von L. W. Egers in Breslau erfundenen Extracts theils herbeigeführt, theils unterhalten und fortgesetzt zu werden. Auch steht thatsächlich fest, daß Brust= und Lungenkranke nach längerem Gebrauch des L. W. Egers'schen Extracts merklich an Körperfülle zunehmen. So haben wir in den L. W. Eers'schen Extract ein herrliches Mittel, das uns Trost und Hoffnung in einer der gefährlichsten aller Krankheiten gewährt. Derselbe wird leider vielfach nachgepfuscht, weshalb man genau auf die Merkmale der Echtheit, nämlich Siegel, Etiquette nebst Facsimile, sowie auf die in die Flaschen eingebrannte Firma von L. W. Egers in Breslau zu achten genöthigt ist. Die alleinige Niederlage befindet sich bei: C. Sievers, Buchbinder in Schönberg. (Sattler Bohnhoff'sches Haus.)


250,000 Gulden baares Geld.
Hauptgewinn der schon am 16. April cr. J. stattfindenden Ziehung der vom Staate gegründeten und garantirten großen Geldverloosung.
Das Capital, welches verloost wird, beträgt 120,000 Millionen 983,000 Gulden, eingetheilt in:
20 Gewinne à fl. 250,000, 10 à fl. 220,000, 60 à fl. 200,000, 81 à fl. 150,000, 20 à fl. 50,000, 20 à fl. 25,000, 121 á fl. 20,000 u. s. w. bis zu fl. 135 niedrigster Gewinn, den ein jedes gezogenes Loos erhalten muß.
Original=Loose werden stets zum billigsten Course abgegeben, um jedoch Jedermann die Betheiligung an diesem Glückspiel zu ermöglichen, so gebe ich Loose für eine Ziehung aus und kostet:
Ein ganzes Loos fl. 1. 45 kr. oder Thlr. 1. Pr. Crt.
Sechs ganze Loose fl. 8. 45 kr. oder Thlr. 5. Pr. Crt.
Zwölf ganze Loose fl. 16. 45 kr. oder Thlr. 9. Pr. Crt.
Gefällige Aufträge werden gegen Baarsendung oder Post Nachnahme prompt besorgt, sowie jede zu wünschende Auskunft gratis ertheilt durch das
Bank= und Wechselgeschäft von J. Alt in Frankfurt a. M.


4tes und letztes Abonnements-Concert
am Donnerstag, den 5. April,
im Saale der Frau Gastwirthin Boye hies. Entrée für Nichtabonnenten à Person 8 ßl.
Anfang: Abends präcise 7 1/2 Uhr.
Die Vereins=Musiker.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft am Dienstage nach Ostern, den 3. April 1866, stattfindet, und werden die Gesellen aufgefordert, persönlich zu erscheinen.
Schönberg, den 22. März 1866.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


4 Stock Bienen und einige Bienenkörbe sind zu verkaufen bei H. Schulze in Lockwisch.


Sehr schöne Schleifsteine, runde und lange, auch Streichsteine, sehr gut für Holzarbeiten bei C. Schwedt.


Bei mir sind alle Arten Gemüse= und Blumen=Sämereien, sowie jetzt schon Kohlpflanzen, später Sellerie, Porro etc. Pflanzen zu haben.
Gärtner Prill Wittwe.


Aromatische Gichtwatte bei allen rheumatischen Leiden unfehlbar wirkend, empfiehlt à Packet 8 u. 12 Schilling (Mecklenburg) J. F. Eckmann.


In meinem Geschäfte ist noch eine Lehrlingsstelle zu Ostern offen. Hierauf Reflectirende wollen sich gütigst wenden an Herrn J. H. Lenschow in Selmsdorf, um nähere Auskunft zu erhalten.
Ch. F. Bossert, Maschinenbauer in Hamburg.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Am Charfreitage.
Vormittagskirche: Pastor Fischer.
Nachmittagskirche: Pastor Kaempffer.

Am 1. heilig. Ostertage.
Frühkirche: Pastor Fischer.
Vormittagskirche: Pastor Kampffer.
Nachmittagskirche: Pastor Fischer.

Am 2. heilig. Ostertage.
Frühkirche: Pastor Kaempffer.
Vormittagskirche: Pastor Fischer.
Nachmittagskirche: Pastor Kaempffer.
Amtswoche: Pastor Kaempffer.


Meteorologische Beobachtungen.
1866
März.
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
27.
28.
29.
40.36
40.41
40.62
0.8
-1.2
-1.8
0.3
2.3
3.4
6.5
O
ONO
SO
0
0
1
trübe.
zieml. heit.
heiter.


Markt=Preise in Lübeck.
Butter, Meckl. d. Pfund15 Schilling (Mecklenburg).
Holst. d. Pfund16 Schilling (Mecklenburg).
Enten, d. St.16 - 20 Schilling (Mecklenburg).
Hühner, d. St.12 - 16 Schilling (Mecklenburg).
Tauben, d. St.4 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans d. St.28 - 40 Schilling (Mecklenburg).
Flickgans d. St.16 - 20 Schilling (Mecklenburg).
Schinken, d. Pfund7 1/2 - 8 Schilling (Mecklenburg).
Schweinskopf, d. Pf.4 1/2 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Wurst d. Pfund8 - 10 Schilling (Mecklenburg).
Eier 8 St. für4 Schilling (Mecklenburg).
Kartoffeln, d. Faß.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).
Karpfen d. Pfund10 - 12 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen17 - 18Mark (Lübeck)12Schilling (Mecklenburg)
Roggen12 1/2 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste12 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer11 - 11 Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Erbsen15 - 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken16 - 18Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen13 - 13Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Rübsen.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)


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