No. 98
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 19. Dezember
1865
fünfunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1865 Nr. 98 Seite 1]

- Die Stadt Pesth hat sich zum Empfange des ungarischen Landtags und des Kaisers von Oesterreich geschmückt wie eine Braut, obgleich die Ehecontracte zwischen dem Kaiser und dem Lande noch lange nicht unterschrieben sind. Der Kaiser ist angekommen und auf der Burg in Ofen abgestiegen; der Empfang von Seiten der Ungarn war ein glänzender, der Kaiser aber vorsichtig genug zu sagen: Meine Gnade wird stets ihrer treuen Anhänglichkeit entsprechen. Pesth ist überfüllt von Gästen, jeder Winkel besetzt; der Fürst Esterhazy bezahlt für seine Wohnung 22,000 Gulden.
- Mit Spannung richten sich die Blicke der österreichischen und anderer Völker dorthin. Und in der That, was sich dort begiebt, ist der Aufmerksamkeit werth; was dort abgemacht wird, ist entscheidend für den österreichischen Staat. Der ungarische Landtag versammelte sich, der Kaiser selbst erschien und sagte: es gilt den lange verschobenen Ausgleich mit Ungarn zu finden. Um der Ungarn willen hauptsächlich ist die gemeinschaftliche Verfassung aufgehoben worden. Sie hatten sich von dem allgemeinen Reichstag fern gehalten; sie wollten das, was sie ihr Recht nannten, nicht aufgeben, und sie haben doch bis jetzt so viel erreicht, daß die Regierung sich mit ihnen zu einigen sucht. Welchem Umstande verdanken sie dieses Entgegenkommen? zunächst allerdings wohl der innern und äußern Lage des österreichischen Staates, welche den Ausgleich mit Ungarn wünschenswerth machte, dann aber auch der zähen Ausdauer, mit welcher sie an ihrem Rechte festhielten, geduldig abwartend, ob nicht die Verhältnisse sich so gestalten würden, daß die Regierung ihre innere Politik zu ändern sich veranlaßt sehen müsse.
- Die Boten aus Mexiko zeigen ein doppeltes Gesicht; ein ziemlich zufriedenes, wenn sie über Frankreich, ein sehr ängstliches, wenn sie über Nordamerika kommen. Das ängstliche Gesicht scheint das aufrichtigere zu sein. Man sagt, Kaiser Maximilian sei halb und halb der Gefangene der Franzosen. Die Commandanten in den Häfen Mexikos hätten Befehl, Kaiser Maximilian und seine Frau zurückzuhalten, wenn sie sich einschiffen wollten.
- In Rom greift die Rath= und Thatlosigkeit der Kurie immer mehr um sich, seit Victor Emanuel in der Eröffnungsrede des Parlaments seinen festen Entschluß angekündigt hat, mit den geistlichen Corporationen und Gütern ein Ende zu machen. Es gibt jetzt in Rom drei Parteien unter den Geistlichen: die eine will Alles gehen lassen, wie Gott will und nichts thun. Diese ist am zahlreichsten und ihr gehört selbst der Papst an. Die zweite Partei will Uebereinkunft mit Victor Emanuel, um zu retten, was noch zu retten ist; diese ist die am wenigsten zahlreiche, es ist diejenige des Kardinals Antonelli. Eine dritte Partei wird durch die Fanatiker gebildet, an deren Spitze Kardinal Patrizzi. Patrizzi räth in keiner Weise nachzugeben, sondern mit den letzten Franzosen abzuziehen, nach Malta oder nach Oesterreich oder nach Frankreich. Dieses Beispiel von muthiger Beharrlichkeit müsse die ganze katholische Christenheit aufregen, für ihr geistliches Oberhaupt sich zu erheben. Ein allgemeiner Kreuzzug müsse das ungläubige Italien niederwerfen und den heiligen Vater in seiner vollen Würde und Macht erneuern. Dann werde von Rom aus die Periode einer allgemeinen Restauration beginnen. Es ist schade, daß Patrizzi um vier Jahrhunderte zu spät oder zu früh auf die Welt gekommen ist.
- In dem bei Mölln gelegenen Dorfe Parten wurde vor acht Tagen der Tagelöhner Fedder bei dem Bemühen, den Dorfbullen wieder an die Kette zu legen, von dem wüthenden Thiere mit den Hörnern in die Höhe geworfen, und so mißhandelt, daß er 2 Tage später unter den schrecklichsten Qualen starb. Das Thier, welches seine Boshaftigkeit schon früher ernsthaft kund gegeben, ist noch nicht beseitigt, und es steht bei der auf dem Lande häufig herrschenden Gleichgültigkeit zu fürchten, daß es noch mehr Schaden anrichten wird.
- Von zwei Drittheilen der Trichinenkranken in Hedersleben, und zwar den am schwersten Erkrankten, ist nachgewiesen, daß sie rohes Fleisch gegessen haben, während das andere Drittheil Wurst, Sülze u. dgl., nur theilweise gekocht, zu sich genommen hat. Das die Krankheit eine so große Ausdehnung bekam, erklärte sich daraus, daß der Schlachter das Fleisch eines Schweines, welches er selbst nicht für ganz gesund hielt, mit dem Fleische zwei anderer Schweine mischte und dann verkaufte.
- Das hinterlassene Vermögen des Königs Leopold von Belgien wird auf 60-100 Millionen Franks angegeben. Das vom Jahr 1853 datirte Testament theilt dasselbe in 4 Theile, von dem je einer auf dem Herzog von Brabant, die Kaiserin Charlotte und den Grafen von Flandern fällt. Der 4. Theil erhält eine Menge Vermächtnisse und Pensionen, mit denen sämmtliche dem königlichen Haushalte angehörige Personen, von dem ersten bis zu dem letzten, bedacht sind.
- Die Verheerungen der Rinderpest in England wachsen. Die erste Woche im November wies 1765 Stück als gefallen auf, die erste Woche im December 2828, im Ganzen seit den letzten 5 Wochen 14,652 Stück.
- Der Sultan borgt sein Taschengeld für das Jahr 1866 in Paris - 6 Millionen Francs.
- In einer Newyorker Anstalt sind bereits an 300 Frauen zu Aerzten und Wundärzten ausgebildet worden und haben eine selbständige Praxis in verschiedenen Theilen des Landes eröffnet.
- Der Arzt Dr. Stein aus Frankfurt scheint durch genaue mikroskopische Untersuchung unserer Feldthiere den Ursprung der Trichinen in unserer Gegend auf die Spur gekommen zu sein. Schon wurden von ihm trichinenartige, in Kapseln lebende

[ => Original lesen: 1865 Nr. 98 Seite 2]

spiralische Parasiten an der Zuckerrübe in Masse aufgefunden; Mäuse, Ratten und Maulwürfe zeigen sich als Träger dieser schädlichen Muskelwürmer. Die betreffenden Rüben, welche für die Zuckerfabriken in der Magdeburger Gegend in Unmasse gebaut werden, überliefern den Trichinenstoff den Mäusen und diese den Schweinen. So scheint es!
- Cavallier kommt zwar her von cavalle oder eigentlich cheval, was Pferd heißt, aber nicht jeder Reiter ist ein Cavalier. Ein junges, schönes und reiches Mädchen in Paris war vielmehr sehr unangenehm überrascht, daß sie statt eines Cavaliers, für den er sich ausgegeben, einen Kunstreiter geheirathet hatte. Der liebenswürdige Künstler hatte den Baron mit vollendeter Grazie gespielt, bis er die Hand und die Mitgift des Mädchens erlangt hatte. Die Betrogene hat einen Scheidungsproceß angestrengt.
- Auf welche eigenthümliche Weise mitunter ein Mensch um's Leben kommen kann. In Wilmersdorf, unweit Berlin, lebte ein kleiner, buckliger Mensch, Namens Papa; er ging seiner Gebrechen wegen stets an Krücken und war auf dem herrschaftlichen Hofe unter dem Namen "Pantinen=Papa" bekannt, weil er für alle Knechte und Mägde des Hofes die nöthigen Pantoffeln verfertigte. Vor einigen Tagen kam er nun auch wieder auf den Hof und brachte einem der Knechte ein Paar Pantoffeln. Vor seinem Weggange sprach er den Wunsch aus, sich einmal den Bullen anzusehen, der auf dem Hofe gehalten wird und der ein ebenso ausnahmsweise kräftiges, als durch seine Zahmheit und Gutmüthigkeit bekanntes Thier war. Der Knecht zeigte ihm den Stall, worin der Bulle stand und der kleine Bucklige trat darauf in denselben ein und machte die Thür hinter sich zu. Bald hernach hört man auf einmal ein furchtbares Brüllen und ein klägliches Hülfegeschrei aus dem Stalle. Alle Knechte und Mägde eilten herzu; ein schrecklicher Anblick bot sich ihnen nach Eröffnung der Stallthür dar. Der Bulle hatte sich von seiner Kette losgerissen und unter seinen Füßen lag, bis zur Unkenntlichkeit entstellt, der arme Krüppel und wurde noch immer von dem wüthenden Thiere in einer schauderhaften Weise zerstampft und zermalmt. Nur mit der größten Mühe gelang es, das Thier zu bändigen und ihm sein Opfer zu entreißen. Der Unglückliche war bereits todt.


Der Retter.
[Erzählung]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1865 Nr. 98 Seite 3]

Der Retter.
[Erzählung]
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Vorladung.

Antragsmäßig soll über das der Ehefrau des Zimmergesellen Blonck, Clara, geb. Meyer, zum Domhofe bei Ratzeburg, gehörige Wohnhaus c. pert. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundslücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag, den 23. Februar 1866, Morgens 11 Uhr,
peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten, und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen die jetzige Besitzerin als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 27. November 1865.
Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) O. Reinhardt.


Präclusivbescheid.

In Sachen, betreffend die Niederlegung eines Hypothekenbuchs über die dem Apotheker Fr. Schlüter gehörende, auf dem Domhof bei Ratzeburg belegene Apotheke c. p. giebt das Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg reproductis ad acta proclamatibus cum documentis aff- et refixionis nec non insertionis auf das am 12. d. Mts. abgehaltene Termins=Protocoll hierdurch den

Bescheid:

daß alle weder in dem Liquidationstermin noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als die künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.

Von Rechts Wegen!

Schönberg, den 12. December 1865.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) O. Reinhardt.


Unter heutigem Dato ist nachstehende Firma in's Handelsregsister eingetragen sub No. 26 Fol. XIV.

Firma: Heinr. Schreep.
Ort der Niederlassung: Schönberg.
Name und Wohnort des Inhabers: Krämer Joachim Heinrich Schreep zu Schönberg.
Schönberg im Fürstenthum Ratzeburg, den 14. December 1865.
Das Handelsgericht.
W. Saur.
(L. S.) A. Dufft.


Vermischte Anzeigen.

Der Landkasten in Rostock - die Mecklenburg=Schwerinsche Chausseebaukasse - nimmt Darlehen an zu 3 1/2 p. C. jährlicher Zinsen, leistet Rückzahlung nach halbjähriger Kündigung und verpfändet dafür sämmtlichen Grundbesitz der Großherzoglichen Domainen, der Ritterschaft und der Städte; - giebt daher die größte Sicherheit. Alle Einzahlungen, Zinszahlungen und Rückzahlungen werden ohne jegliche Kosten von mir besorgt und erbitte ich zum nächsten Antoni=Termine rechtzeitige Anmeldungen.
Schönberg, den 18. December 1865.
Kindler, Advokat.


W. Kolls, Juwelen-, Gold- und Silber-Waaren-Handlung
Lübeck, Sandstrasse 1008.
Reparaturen werden prompt und billig ausgeführt.


Als Weihnachtsgeschenke
empfehle ich eine gute Auswahl aller möglichen Uhren, worunter zumal alle Sorten Taschenuhren in Gold und Silber, sowie die so beliebten Talmiketten sich zu Festgeschenken eignen.
H. Meyer, Uhrmacher.


[ => Original lesen: 1865 Nr. 98 Seite 4]

Dem geehrten Publikum empfehle zum bevorstehenden Weihnachtsfeste mein wohl completirtes Lager sämmtlicher Manufactur=Waaren zu den billigsten Preisen.
August Groth.


Zum Pfeffernußbacken empfehle ich ganz vorzüglich schönen Syrup, das Pfund 3 1/2 Schilling (Mecklenburg)
J. F. Eckmann, v. d. Sabower Thore.


Reinschmeckender Caffee, Pfund 11 ßl., bessere Sorten 12, 13 u. 14 ßl. pr. Pfund, schönen Reis zu 2, 3, 4 und 5 ßl. pr. Pfund, feinen Melis in Broden 6 ßl., feine Raffinade pr. Pfund 6 1/4 ßl., Syrup in schöner dicker Waare pr. Pfund 3 1/2 ßl., Perlsago pr. Pfund 5 ßl. empfiehlt Heinrich Otto.


Rechnungs-Formulare,
pr. Buch 14 Schillinge,
in der Buchdruckerei von L. Bicker.
Bis Neujahr eingehende Bestellungen darauf werden, auf Wunsch, mit dem Namen des resp. Bestellers versehen.


5 Thaler Belohnung.
Am 28. November ist mir bei der Frau Gastwirthin Boye auf dem Bauernball ein dunkelbrauner Buckskin Paletot gestohlen worden; wer mir den jetzigen Besitzer so nachweist, daß ich ihn gerichtlich belangen kann, erhält eine Belohnung von 5 Thlrn.
Schönberg.
Georg Creutzfeldt, Müllergesell.


Weihnachts-Ausstellung.
Auch in diesem Jahre habe ich wieder die Einrichtung getroffen, in meinem Locale Gegenstände, welche sich zu Weihnachtsgeschenken eignen, übersichtlich aufzustellen. Ich erlaube mir einem wohlwollenden Publicum, dieselbe bestens zu empfehlen.
Schönberg, den 7. Dezember 1865.
Aug. Spehr.


Lübecker Marzipan
mit geschmackvollen Verzierungen als Blumen, Frucht=Jagdstücken Lübecker Ansichten, so wie auch andere Gegenstände darstellend, hält Unterzeichneter zum bevorstehenden feste zu verschiedenen Preisen vorräthig.
Wilh. Prahl in Lübeck.


Spielwaaren, sowie diverse Kurzwaaren, zu Weihnachtsgeschenken passend, empfiehlt Heinrich Schreep, Siemzerstraße 128 a.


Frischer Gest bei J. F. Eckmann.


Anilin=Dinte, gleich schwarz, die Stahlfedern nicht angreifend, das Pfund zu 8 Schilling (Mecklenburg), die Flasche zu 14 Schilling (Mecklenburg) und die halbe Flasche zu 8 Schilling (Mecklenburg) bei
C. Schwedt.


Mit leichtem und unverfälschtem Moselwein (Schrot'schen Curwein) die Flasche zu 16 Schilling (Mecklenburg), Rothwein und Weißwein die Flasche zu 8, 10, 12 und 16 Schilling (Mecklenburg), Rum die Kanne zu 12, 16 u. 20 Schilling (Mecklenburg), feinem Rum in Flaschen, Grogkextract die Flasche zu 12 Schilling (Mecklenburg) empfiehlt sich
C. Schwedt.


Große und volle französische Wallnüsse, Trauben=Rosinen, Krachmandeln, Succade, Pommeranzenschaalen, Malaga Feigen, gereinigte Pottasche, Citronen, Weihnachtslichte, Wachsstöcke bei C. Schwedt.


Mit echtem Zucker=Syrup, zu braunen Pfeffernüssen und Kuchen passend, empfiehlt sich C. Schwedt.


Die Weihnachts=Ausstellung der Gewerke in Rehna,
im geheizten Rathhaussaale daselbst, wird am 14. d. M. eröffnet. Die Ausstellung, welche eine reiche Auswahl an nützlichen und eleganten Festgeschenken zu soliden Preisen darbietet, wird zur geneigten Benutzung gehorsamst empfohlen.
Die Committe.


Rum, die Kanne 12, 16, 20 u. 24 Schilling (Mecklenburg), in Gebinden billiger, feinere Rums 12, 16, 20, 24 Schilling (Mecklenburg) bis zu 1 Taler (Mecklenburg) 8 Schilling (Mecklenburg) die Flasche, Cognac 16, 24 u. 40 Schilling (Mecklenburg) pr. Flasche, Arrac 16 u. 32 Schilling (Mecklenburg) pr. Flasche. Direct bezogene reine Mosel= u. Rheinweine von 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Flasche und theurer. Medoc die Flasche 8 Schilling (Mecklenburg), in Dutzend Flaschen billiger, bessere Rothweine zu 10, 14, 18, 20, 26, 30 Schilling (Mecklenburg) bis zu 1 Taler (Mecklenburg) 24 Schilling (Mecklenburg) die Flasche, diverse Weißweine zu 8 ßl. die Flasche und theurer. Punsch=Extrakt 16 ßl. die Flasche, Sherry u. Portwein zu billigen Preisen empfiehlt Aug. Spehr.


C. Sievers, Buchbinder in der Siemzerstraße, empfiehlt eine schöne Auswahl Weihnachtsbücher, sowie auch sonstige zu Festgeschenken passende Artikel.


Meine Spielwaaren-Ausstellung
zum diesjährigen Weihnachten habe ich eröffnet und empfehle mich damit einem geehrten Publicum ergebenst. Preise billigst.
C. Schwedt.


Um vielfach ausgesprochenen Wünschen entgegenzukommen, werden wir auch in diesem Jahre, von heute an, einen Ausverkauf moderner Kleiderstoffe von 4 Schilling (Mecklenburg) an per Elle, veranstalten.
Eine Partie Resten sehr billig.
Zu Weihnachtsgeschenken empfehlen besonders Damen=Mäntel in allen Preisen, Damen=Jacken von 1 1/4 Thaler an, Cachenez für Herren, Kattun von 4 Schilling (Mecklenburg) an, Reise=Decken, und alle übrigen bekannten Artikel in reichster Auswahl
Gebrüder Schweigmann.


(Hiezu eine Beilage.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1865 Nr. 98 Seite 5]

Beilage
zu den Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 19. December 1865.


Zum bevorstehenden Feste halte mein gut sortirtes Waarenlager bestens empfohlen.
Eine große Auswahl in Fanchons, Seelenwärmern, Cachenez für Herren, Umschlagtüchern von 1 Thaler an, sowie in echten gewirkten französischen Longshawls von 14 bis 30 Thalern das Stück, sehr schöne schwarze Seidenzeuge, Damen=Mänteln und Jacken u. s. w. so wie auch im
Ausverkauf
ebenfalls Kleiderzeuge von 4 Schill. an pr. Elle, eine Parthie Resten und andere Sachen vorkommen.
Schönberg.
Ludwig Creutzfeldt.


H. Rübcke, Hamburg. Kurz-, Galanterie-, Parfümerie= u. Lederwaaren,
Grosser Burstah 31.
(zwischen Hahntrapp und kl. Burstah.)
Porzellan-, Glas-, Steinzeug= und Thonwaaren,
Bohnenstrasse 20.
(Ecke der Neuenburg.)
Einem geehrten auswärtigen Publikum erlaube ich mir hiedurch die ergebene Anzeige zu machen, daß es mir nach dem Brande, weites im vorigen Monat mein Etablissement "Alte Bank" völlig zerstörte, schon jetzt gelungen ist, in den oben bemerkten beiden Localitäten ein ganz neues und so reichhaltiges Waarenlager zu assortiren, daß ich hoffen darf, den Ansprüchen meiner verehrten Gönner genügen zu können. Unter Zusicherung reellster und billiger Bedienung bitte ich um geneigten Besuch und zeichne
Hochachtungsvoll
H. Rübcke.


Toilett=Gegenstände
als Glycerin=, Mandel=, Veilchen=, Kräuter= und Honigseife, Stangenpomade und Zahn=Pasta; ferner Toilett=Seife in verschiedenen drolligen Figuren, von 2 Schilling (Mecklenburg) bis 24 Schilling (Mecklenburg) empfiehlt, als zu Geschenken passend
J. P. Bade.


Außer einer Auswahl der gediegensten und Schönsten Jugendschriften und Bilderbücher sind noch vorräthig und empfiehlt zu Weihnachtsgeschenken:

Schillers sämmtliche Werke, Prachtband 4 3/4 Taler (Mecklenburg)
Shakespeares do. do. 4 3/4 Taler (Mecklenburg)
Körners do. do. 1 1/3 Taler (Mecklenburg)
Fritz Reuter und seine Dichtungen von Otto Glogau do. 1 1/3 Taler (Mecklenburg)
Weihestunden von Karl Sudhof do. 1 1/2 Taler (Mecklenburg)
Freudvoll und Leidvolt do. 1 1/2 Taler (Mecklenburg)
sowie Gedichte von Uhland, Rückert, Geibel u. a.
J. P. Bade.


Ein Haus mittlerer Größe, in oder vor der Stadt, wenn möglich mit etwas Land dabei, wird zu kaufen gesucht. Reflectanten wollen ihre Adresse gefälligst der Expedition d. Blätter übergeben.


Bei der am Sonntag, den 17. d. Mts. , sattgefundenen Verloosung fielen auf folgende Nummern Gewinne:

Nr. 378 ein Paar Schuhe,
Nr. 442 ein Paar Wasserstiefel,
Nr. 365 ein Paar Schuhe,
Nr. 234 ein Paar Halbstiefel,
Nr. 298 ein Paar Wasserstiefel,
Nr. 50 ein Paar Schuhe,
Nr. 2 ein Paar Schuhe,
Nr. 29 ein Paar Halbstiefel,
Nr. 229 ein Paar Halbstiefel,
Nr. 475 ein Paar Halbstiefel,
Schuhmachermeister P. Fischer.


Eine schwarze Teckelhündin mit braunen Füßen und braunen Augen hat sich verlaufen Abzuliefern bei Hauswirth Loose in Bardowick.


Mein vorzüglich schöner starker brauner Hengst,
6 Jahr alt, steht zum Decken fremder Stuten bereit. Deckgeld à Stute 4 Taler (Mecklenburg) und 16 Schilling (Mecklenburg) Trinkgeld.
Schönberg, im December 1865.
Aug. Kniep, Pferdehändler.


Auf dem Wege durch Schönberg ist am Montag, den 18. d. Mts., eine silberne eingehäusige Taschenuhr verloren worden. Der Wiederbringer erhält eine Belohnung in der Exp. d. Bl.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Bußtag, 20. Dezember.
Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
Nachmittagskirche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
1865
Decbr
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
15.
16.
17.
18.
41.60
38.95
40.25
41.00
-1.5
-1.6
3.8
4.0
1.9
5.5
6.4
5.8
NNW
NW
NW
NW
2
1
1
0
heiter.
trübe.
- -
(Neb.) trübe.


Markt=Preise in Lübeck.
(Nach Angabe des Marktvogtes.)
Butter, Meckl. d. Pfund13 1/2 - 14 Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pfund14 1/2 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Hasen, d. St.32 - 36 Schilling (Mecklenburg),
Enten, d. St.20 - 26 Schilling (Mecklenburg),
Hühner, d. St.10 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Küken, d. St.6 - 8 Schilling (Mecklenburg),
Tauben, d. St.3 - 4 Schilling (Mecklenburg),
Gänse, d. Pfund7 - 8 Schilling (Mecklenburg),
Schinken, d. Pfund7 1/2 - 8 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf, d. Pf.4 1/2 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pfund8 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5-6 St. für4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln, d. Faß.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Karpfen d. Pfund10 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Spickgans d. St.28 - 34 Schilling (Mecklenburg),
Flickgans d. St.18 - 20 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen19 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste13 - 13Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Hafer10 - 11 Mark (Lübeck)4Schilling (Mecklenburg)
Erbsen14 - 16Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen12 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Rübsen.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)


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