No. 93
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 01. Dezember
1865
fünfunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1865 Nr. 93 Seite 1]

- Die österreichische Kaiserfamilie hat keine Freude daran, daß sich der Kaiser den Ungarn auf gut Glück ergeben und sich in Ofen krönen lassen will. Sämmtliche Erzherzöge fürchten, daß sich damit die deutsche Oberherrschaft nicht aufrecht erhalten lasse. Der Abfall der deutschen Mittelstaaten, d.h. die Anerkennung des Königreichs Italien durch Bayern und Sachsen hat tiefen Eindruck gemacht.
- Je gespannter sich das Verhältniß zwischen Wien und Berlin gestaltet, einen desto intimeren Character nehmen die Verhältnisse zwischen Wien und Paris an, für welche der Fürst Metternich so ungeheuer thätig war. Einen für Preußen beunruhigenden Charakter können dieselben jedoch nicht annehmen, so lange das Wiener Cabinet nicht seine bisher Italien gegenüber beobachtet Politik aufgiebt. Frankreich verlangt, daß Oesterreich die seit einigen Jahren in Italien vollzogenen Thatsachen anerkennt, wozu Oestereich sich jedoch nicht verstehen, sondern daran festhalten will, was in dem Züricher Frieden abgemacht ist. Als das bisherige Resultat der Bemühungen des Fürsten Metternich kann man die Geneigtheit Oesterreichs ansehen, mit Frankreich einen Handelsvertrag zu schließen.
- Der Mecklenburger Landtag ist in Sternberg eröffnet worden. Die wichtigste Verhandlung steht über die dritte Großherzogliche Landtagsproposition bevor, in welcher eine Abänderung und Ergänzung der die Errichtung von Erbzinsgütern auf den ritterschaftlichen Gütern betreffenden Verordnung vom 6. Februar 1827 vorgeschlagen wird. Dies Gesetz sei, wie es in der Landtagsproposition heißt, bestimmt gewesen, die Verleihung und Erwerbung kleinerer Grundbesitzungen zu erleichtern.
- Königin Victoria hat neulich zum ersten Male wieder seit dem Tode ihres Gemahls Musik in ihrem Schloß Windsor machen lassen und zwar zu Ehren ihrer ältesten Tochter, der Kronprinzessin von Preußen, deren 25. Geburtstag gefeiert wurde. Alle Mitglieder der Familie waren versammelt, nur der Prinz von Wales, der Thronerbe mit seiner Frau fehlte.
- Nachdem nunmehr alle Vorarbeiten zum Bau der Eisenbahn von Lübeck nach Kleinen beendet sind, auch die hohen Regierungen der drei betheiligten Länder die Bauconcession ertheilt haben, hofft man im December d. J. mit der Expropriirung beginnen zu können.
- Im Canal und an der Süd= und Ostküste Englands haben heftige Stürme gewüthet und zahlreichen Schiffen Unglück gebracht.
- Die Armenunterstützung der Stadt Paris betrug im letzten Jahre 4,106,000 Franken. Von dieser Summe gehen gegen 700,000 Franken ab, welche für ärztliche Dienste bezahlt wurden. Ueberdieß ist jeder sechzehnte Einwohner von Paris mehr oder minder unterstützungsbedürftig. Auf den einzelnen zu unterstützenden Kopf kommen durchschnittlich 19 Fr. 54 C., auf die Familie 85 Fr.
- In dem großen London hat's einmal einen Fleischkraval gegeben. Das Volk stürmte in einer Vorstadt am hellen lichten Sonntag die Schlachterläden und bombardirte mit Hammelskeulen, Kalbsvierteln und Schinken; die Polizei ließ sich nicht sehen. Die Kravalle verbreiten sich auch über das Land. Wirklich ist die Aufregung über die hohen Fleischpreise allgemein. Die Zeitungen leben seit Wochen nur vom Fleisch; sie weisen nach, daß die Preise viel zu hoch sind und auf Verabredung der Fleischer beruhen. Ein großer Viehhändler erzählt in der Zeitung, daß er durchschnittlich für einen schlachtbaren Ochsen 28 Pfund Sterling erhalte, während die Schlachter das Thier zu 40 Pf. St. verwerthen.
- Die Industrie in Berlin wächst; in der alten Jakobsstraße ist eine durch ein großes Firmaschild ausdrücklich so benannte "Große Frack=Verleih=Anstalt" eröffnet worden.
- Ein komischer Vorfall ereignete sich bei einem Manöver im Braunschweig'schen. Die Artillerie war in einem Dorfe bei Hildesheim einquartiert und vor dem Dorfe war der Artilleriepark aufgefahren. Als Abends mehrere Bauern kamen und sich die Geschütze betrachteten, zeigte ihnen der Posten die Handhabung des Ladens und des Abfeuerns, ohne zu wissen, daß die Geschütze geladen waren. Ein Bauer hatte sich auf eines der Kanonenrohre gesetzt, als plötzlich ein furchtbarer Knall erfolgte und der Bauer betäubt mehrere Schritte weit fortgeschleudert wurde; glücklicherweise lief aber sonst Alles gut ab - nur die Lederhosen des Landmannes waren geplatzt.
- In Paris ist zur Abwechslung wieder einmal das Alte Mode. Die Herren tragen wieder hohe Stiefeln à la Suwaroff. mit ellenhohen Absätzen und langen Quasten. Die Damen dagegen nehmen ganz entschieden Herrenmoden an, sie begnügen sich schon nicht mehr mit Stiefeln, Westen und Paletots, sie tragen nun gar kleine dreieckige Hüte, die an die Zeiten Friedrichs des Großen erinnern. Auf den Boulevards, im Bois=de=Boulogne, in den Champs=Elysees begegnet man vielfach diesen kleinen dreieckigen Hüten, die je nach der Laune ihrer Besitzerinnen aus weißem, blauem, rosa oder violettem Filz fabrizirt sind und gar nicht übel zu Gesichte stehen.
- Die wegen Diebstahls zu zweijähriger Zuchthausstrafe verurtheilte Maurerwittwe Koch hatte, nach dem R. T., in der Nacht, welche zu ihrer Abführung von Rehna nach Dreibergen bestimmt war,

[ => Original lesen: 1865 Nr. 93 Seite 2]

den Einfall, den Bewohnern des Rathhauses in Rehna zum Dank für Behausung und Beköstigung einen Streich zu spielen. Sie machte aus Stroh eine menschenähnliche Figur, bekleidete diese vollständig - Selbst die Nachtmütze fehlte nicht mit ihren Kleidungsstücken und hing sie mittelst eines Tuches aus dem Fenster ihres Gefängnisses. Kein übler Humor für eine 64jährige Frau in solcher Lage. Der Zweck, dem Gerichtsdiener am frühen Morgen einen tüchtigen Schreck einzujagen, wurde vollständig erreicht.
- Faullenzer unter dem Wasser. Lange wunderten sich die Schachtmeister an dem neuen großen Themsebrückenbau zu Blackfriairs, daß die Arbeiten unter dem Wasser so langsam fortschritten, obwohl Arbeiter in zahlreichen Taucherglocken je sechs bis acht runden in dem schwarzen Grundwasser thätig waren. Thätig wohl, aber in anderer Weise. Entschiedene Abneigung, naß zu werden, veranlaßte dieselben, innerhalb der Taucherglocke es sich bei Würfel= und Kartenspiel gut sein zu lassen. Bier und Pfeifen wurden unter dem Tauchercamisol mit hinuntergenommen, und nur aus atmosphärischen Gründen der Rauchtaback später durch Prisen ersetzt, so flossen die Arbeitsstunden angenehm dahin. Hin und wieder mußte der eine oder der andere einmal an dem Tau zupfen, um oben anzuzeigen, daß "unten noch Alles im Gange." Endlich fiel es einem Manne in der Oberwelt bei, eine solche Glocke sehr schnell aufzuwinden und dies gemüthliche Zusammensein wurde auf frischer That ertappt. Seitdem müssen die Taucher ohne Glocke hinabplumpsen.
- Eine Dame in Berlin, die auf dem Molkenmarkt Einkäufe gemacht hatte, vermißte ihr Portemonnaie, als sie nach Hause kam. Dagegen fand sie in ihrer Tasche einen Brillantring, der dem Taschendieb wahrscheinlich beim Manöver vom Finger geglitten war. Sie konnte mit dem Tausch zufrieden sein, da sie den größten Theil des Geldes ausgegeben hatte.
- Eine erheiternde Gerichtsscene trug sich letzthin vor dem Berliner Stadtgericht zu. Ein hübsches Dienstmädchen vom Lande wurde in einer Bagatellproceßsache als Zeugin vernommen. Nachdem sie ihre Aussage zu Protocoll gegeben, verwarnte sie der Assessor in üblicher Weise und forderte sie auf, der Eidesleistung wegen den Handschuh von der Rechten zu ziehen und die Hand auf die linke Brust zu legen. Während des Handschuhabziehens beschäftigte sich der Assessor mit den Parteien, die Zeugin trat ihm unvermerkt näher und steckte ihre rechte Hand in des Assessors offene Weste. Ein Gelächter entstand nunmehr, wie es wohl kaum je im Stadtgericht gehört worden ist und bedurfte es längerer Zeit, ehe die verblüffte Zeugin vereidigt werden konnte.
- Ein Berliner Professor bestellte kürzlich bei einem Tischlermeister eine Wandtafel und fragte denselben, wie viel sie kosten würde, " 'n Thaler zehne wird sie wohl kosten" antwortete dieser, und dem Professor war der Preis genehm. Wie nun der Tischler die Tafel abliefert, erstaunte der Professor nicht wenig, wie ihm 10 Thlr. anstatt 1 Thlr. 10 Sgr., wie er glaubte, abgefordert wurden und weigerte sich zu bezahlen. Der Tischler klagte und vor Gericht zeigte sich, daß die Tafel wirklich einen Werth von 10 Thalern hatte. Der Richter aber wies doch den Kläger mit seiner Mehrforderung von 8 Thlrn. 20 Sgr. ab, denn bei der Bestellung sei, wie Kläger einräumt, der Preis auf 'n Thaler zehne verabredet und darunter müsse man im gewöhnlichen Sprachgebrauch 1 Thlr. 10 Sgr. verstehen.
- In der Nähe des Städtchens Pecka in Böhmen wurde vor einigen Tagen der Leichnam eines Grundbesitzers aus Lhota gefunden, von dem es hieß, daß ihn seine eigenen Söhne ermordeten. Dieselben wurden auch verhaftet und schon in der Voruntersuchung gestanden sie die gräßliche That. Zu bemerken ist, daß die Verbrecher nach vollbrachtem Morde ihres Vaters in ein Wirthshaus gingen und daselbst die ganze Nacht bei einer Tanzmusik zubrachten.


Der Retter.
[Erzählung]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1865 Nr. 93 Seite 3]

Der Retter.
[Erzählung]
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Vorladung.

Antragsmäßig soll über die Käthnerstelle c. p. des Bäckermeisters Hans Heinrich Boye zu Schlagsdorf ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesem Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag, den 8. December d. J., Morgens 11 Uhr,
peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 19. September 1865.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) O. Reinhardt.


Verkaufsanzeigen.

Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen gegen gleich baare Zahlung in den Wahrsower und Lenschower Tannen am Mittwoch, den 6. December,

90 Faden tannen Kluftholz
meistbietend verkauft werden, und wollen sich Käufer Morgens 1/2 10 Uhr an den Wahrsower Tannen auf dem Wege von Wahrsow nach Lenschow einfinden.
Schönberg, den 27. November 1865.
Danckwarth.


Am Sonnabend, den 9. December d. J., Mittags von 1 Uhr ab, sollen im Hause der Schulzen=Wittwe Grieben in Herrnburg, in öffentlicher Auction, gegen gleich baare Bezahlung nachstehende Sachen meistbietend verkauft werden:

Eine eichene Lade, 2 Paar Stiefel, 1 Paar Schuhe, überhaupt Männerkleidungsstücke und was sich sonst noch vorfindet.
Kutzbach, Landreiter.


Bekanntmachung.
Die bis heute noch unberichtigt gebliebenen Beiträge zur Armensteuer müssen in den nächsten 8 Tagen an die resp. Armenvorsteher bezahlt sein, da nach Ablauf dieser Frist die Listen zur executiven Einforderung abgegeben werden sollen.
Schönberg, den 23. November 1865.
Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen.

Bekanntmachung.
Zur Bestreitung der gehabten Feuerschäden und Verwaltungskosten, Unterhaltung der Spritzen und Anlegung eines Hülfsfonds ist für das laufende Jahr ein Beitrag von vier Schillingen für je 100 Thaler der Versicherungssumme erforderlich.
Der Zahlungstag wird den einzelnen Ortschaften noch besonders angezeigt werden.
Schönberg den 10. November 1865.
Direction der Feuer=Versicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg.


In der am 11. d. M. abgehaltenen General=Versammlung des Vorstandes der Hagel=Assecuranz=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg ist ein Beitrag zu den Verwaltungs= und Entschädigungs=Kosten wegen Hagelschläge von Sieben (7) Schillingen Preuß. Courant von je 100 Thlrn. der Versicherungs=Summe beliebet worden, demnach sämmtliche Mitglieder vorgenannter Gesellschaft hiedurch ersucht werden, den Belauf solchen Geldes - ohne weitere Benachrichtigung als diese - am 4ten December, als dem Montage nach dem 1sten Adventsonntage dieses Jahres, Vormittags 10 Uhr, im Hause des Kaufmanns Herrn Boye, als dem gewöhnlichen Orte, einzahlen zu wollen.
Schönberg, den 12. November 1865.
Die Direction der Hagel=Assecuranz=Gesellschaft.


Zum Antony=Termin suche ich gegen gute und hypothekarische Sicherheit in hiesigen Landstellen und Grundstücken folgende Geldpöste: 1 von 1200 Taler (Mecklenburg) , 1 von 1000 Taler (Mecklenburg) , 1 von 700 Taler (Mecklenburg) , 1 von 600 Taler (Mecklenburg) N 2/3, 3 von 400 Taler (Mecklenburg) , 1 von 350 Taler (Mecklenburg) , 4 von 300 Taler (Mecklenburg) und 1 von 300 Taler (Mecklenburg) N 2/3.
Capitalisten, die ihre Gelder sicher zu belegen wünschen, ertheile ich nähere Auskunft.
J. P. Bade.


Am Sonntag, den 26. Nachmittags, ist auf dem Wege vom Amtsplatze bis über den kalten Damm ein schwarzer Damengürtel verloren worden. Der ehrliche Finder wird ersucht, denselben gegen eine Belohnung in der Exp. d. Bl. abzugeben.


[ => Original lesen: 1865 Nr. 93 Seite 4]

Die Landstraßen des Körpers und die Telegraphen der Seele.
Wenn wir die Adern als Landstraßen des Körpers betrachten, vermittelst deren den einzelnen Organen Proviant und Baumaterial in dem Blute zugeführt wird, so sind die Nerven die Telegraphen der Seele, denn sie bewerkstelligen, durch ein noch nicht bekanntes Fludium, das mit dem Blitzstoff (der Elektricität) Aehnlichkeit hat, alle Thätigkeit der Sinnesorgane. Die Nerven zu stärken ist wegen ihrer außerordentlichen Zartheit eine schwierige Aufgabe, die aber nach dem Ausspruche vieler berühmter Aerzte durch das Hoff'sche Malzextract=Gesundheitsbier gelöst ist. So z. B. erklärte der Oberarzt des Kgl. Invalidenhauses zu Stolp, Herr Dr. Weinschenk, unterm 13. März 1865, daß dieses Getränk bei sehr entnervten Personen, vorzugsweise bei Frauen, die in Folge von Nervenschwindsucht dem Tode zu verfallen Schienen, Wunder gethan habe, indem diese dadurch gekräftigt und wieder zur Gesundheit gebracht sind. Wenn nun auch Niemand einen solchen, auf eigene Erfahrung gegründeten wissenschaftlichen Ausspruch in Zweifel ziehen kann, so ist es doch angenehm, Beweise ad hoc beizubringen, wie sie uns in einem Schreiben der Gräfin Josephine Radolinsky auf dem Schlosse Jarocin bei Posen vom 2. August d. J. vorliegen, worin es heißt: "Ihr vortreffliches Malzextract=Gesundheitsbier hat eine ganz wunderbare Kraft für meine zerüttete Gesundheit." Frau Gräfin Reinhard zu Solms=Laubach, geb. Prinzeß zu Isenburg und Büdingen in Braunfels bei Wetzlar, die mit der Verwendung dieses Fabrikats einen edlen Act der Wohlthätigkeit übte, hat die guten Erfolge desselben freudigst wahrgenommen. Ebenso Frau Ernestine von Swaine, geb. Prinzessin zu Löwenstein=Bentheim=Freudenberg in Salzungen, welche wörtlich sagt: "Ich ergreife diese Gelegenheit, um auch von meiner Seite die ganz ausgezeichnete Wirkung Ihres vortrefflichen Malzextractes anzuerkennen, denn ich empfinde die stärkende Kraft dieses wohlschmeckenden Getränkes in hohem Grade."
Mögen daher alle Diejenigen, welche den Körper zu kräftigen und die Nerven zu stärken wünschen, sich vertrauungsvoll dem Hoff'schen Malzextract=Gesundheitsbier zuwenden, da sie nach obigen eklatanten Beweisen gegründete Hoffnung haben, ihren Wunsch erfüllt zu sehen.
J. Hoff's Präparate sind zu beziehen durch Herrn Wilh. Heincke in Schönberg.


Club im Hause des Herrn A. Spehr am Mittwoch, den 6. Dezember.
Schönberg, den 29. November 1865.


Nur 4 Thaler
kostet bei Unterzeichneten 1 ganzes Original=Loos zu der am
14. December d. J.
beginnenden 1. Classe der garantirten
Großen Braunschweiger Staats-Lotterie.
in welcher nur Gewinne gezogen werden.
Gesammt=Verloosungs=Capital
2 Millionen 677,250 Mark
Haupttreffer Mark 250,000, 150,000, 100,000, 50,000, 25,000, 2mal 20,000 2mal 15,000, 2mal 12,500, 2mal 10,000, 2mal 7500, 8mal 5000, 4mal 3750, 105mal 1000, 5mal 750, 130mal 500 etc. etc.
Ein halbes Original=Loos kostet 2 Thlr. 1/4 Loos 1 Thlr.
Ein ganzes Loos für alle 6 Classen kostet 40 Thlr., 1/2 Loos 20 Thlr., 1/4 Loos 10 Thlr.
Einer besonderen Empfehlung unserer Haupt=Collecte bedarf es wohl nicht, da solche durch ihr langjähriges Bestehen, welches wir nur unserer prompten, discreten und reellen Bedienung verdanken, hinreichend in dortiger Gegend bekannt ist und läßt unsere Haupt=Collecte auch in anderer Beziehung nichts zu wünschen übrig, indem dieselbe durch die ihr stets zufallenden bedeutenden Hauptgewinne zu den von Fortuna Begünstigten gezählt wird.
Aus den entferntesten Gegenden kommende Aufträge, mit Rimessen versehen, führen wir prompt und verschwiegen und senden unseren Interessenten amtliche Ziehungslisten und Gewinngelder sofort nach Entscheidung zu.
Man wende sich bald und direct an
L. S. Weinberg & Co.
Bank= u. Wechselgeschäft, Herzogl. Braunschw. Haupt=Lotterie=Collecteure in Hamburg.


Auf dem Bauerball im Hause der Frau Gastwirthin Boye zu Schönberg am Dienstag, den 28. November ist daselbst ein dunkelgrauer Buckskin=Paletot abhanden gekommen. Der jetzige Inhaber desselben wird ersucht, den Rock in der Exp. d. B. gegen eine sehr gute Belohnung abzugeben.


Lübecker Marzipan
mit geschmackvollen Verzierungen als Blumen, Frucht=Jagdstücken Lübecker Ansichten, so wie auch andere Gegenstände darstellend, hält Unterzeichneter zum bevorstehenden feste zu verschiedenen Preisen vorräthig.
Wilh. Prahl in Lübeck.


Abonnements-Concert
am Mittwoch, den 6. December
im Saale der Frau Gastwirthin Boye.
Entrée für Nichtabonnenten á Person 8 ßl. Anfang 7 Uhr.
Die Vereins=Musiker.


Reiner Zucker=Syrup, der beste und sicherste zum Pfeffernußbacken à Pfund 4 ßl., gewöhnlicher Syrup in schöner dicker Waare à 3 1/2 ßl. pr. Pfund empfiehlt Aug. Spehr.
Schönberg, den 30. November 1865.


Meine geprüfte schwarze Comptoir=Dinte, von Säure frei, welche also die Stahlfedern durchaus nicht angreift à Pfund 10 ßl., in ganzen Weinflaschen à 16 ßl., in halben à 10 ßl. empfiehlt Aug. Spehr.
Schönberg, den 29. November 1865.


(Hiezu eine Beilage.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1865 Nr. 93 Seite 5]

Beilage
zu den Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 1. Dezember 1865.


Nur 1 Thaler oder 1 3/4 Gulden.
Jedes Loos gewinnt mindestens den siebenfachen Werth des Einsatzes.
Verloosung des Schwefel- & Schlammbades Fiestel bei Pr. Minden.
Ziehung am 15. April 1866.
Den ersten Hauptgewinn bildet das Bad Fiestel, bestehend aus einem Kurhause, 2 Logirhäusern, 2 Badehäusern, 2 Nebengebäuden, einem Maschinenhause und einem etwa 15 Morgen großen Kurgarten, mit sieben nie versiegenden Schwefel= und Schlammquellen.
Außerdem kommen viele Hundert andre werthvolle Gegenstände, als: elegante Equipagen, Pferde, Silbersachen und Doppel=Gewehre zur Verloosung.
Diejenigen Loose, welche gegenwärtig noch vorhanden, sind von dem Generalagenten Herrn J. Spanier in Wunstorf bei Hannover gegen franco Einsendung oder Postnachnahme von 1 Thlr pr. Loos zu begehen.
Pospecte gratis und franco.
Der Verwaltungsrath.


Zum bevorstehenden Antoni=Termin suchen die unterzeichneten Vormünder gegen sichere Hypothek in die Oldörp'sche Stelle zu Thandorf zwei Pöste zu 500 Thlr. und einen Posten zu 300 Thlr. Capitalisten werden dieserhalb ersucht, sich bei uns zu melden.
Hauswirthe J. H. Ziething und J. Ziething in Thandorf.


Wurst=Maschinen hat zu vermiethen pro Tag 4 ßl.
F. Hülsemann sen.


Den geehrten Stadt= und Landleuten empfehle ich mich mit einer Auswahl fertiger Morgenschuhe, sowohl für Herren, Damen und Kinder.
Ergebenst August Lenschow, Schuhmachermeister.
Schönberg.
Hinterstraße.


Brönner's Fleckenwasser
namentlich zum Waschen der Glacé=Handschuhe, in Gläsern à 10 Schilling (Mecklenburg) und 4 Schilling (Mecklenburg) und in Weinflaschen à Taler (Mecklenburg) . - ächt bei C. Sievers im Sattler Bohnhoff'schen Hause.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: D. 17. Nov. Eine uneheliche Tocht. in Schönberg. D. 18. Dem Arbm. Eckmann zu Gr. Siemz eine Tocht. - D. 19. Dem Chausseegeldeinnehmer Volmann bei Kl. Siemz eine Tocht. - D. 21. Dem Maschinenarbeiter Mett vor Schönberg ein Sohn. - D. 25. Dem Müller Rocksien zu Lockwisch. Mühle ein Sohn. - D. 25. Dem Kornhändler Schröder vor Schönberg eine Tocht. - D. 28. Dem Arbm. Franz Suerbier zu Rabensdorf ein Sohn. - Dem Maurergesell Grevsmühl zu Kl. Bünsdorf eine T. - D. 29. Dem Schlachtermeister Joh. Ladendorf hieselbst eine T. - Ein unehel. S. in Kl. Siemz.

Gestorben: D. 21. Novbr. Cathar. Mar. Elisab. Metscher, Schneidermeisterstocht. vor Schönberg, 3 J. 11 M. a. - Maria Fried. Soph. Oldenburg, Schlössermeisterstocht. hies., 1 M. 12 T. a. - D. 22. Carl Wilh. Aug. Buchholz, Zieglermstr.sohn bei Schönberg, 15 J. 9 M. a. - D. 23. Hans Hinrich Oldörp, Wittwer, Hw.altentheiler u. Kirchenjurat, 79 J. 6. M. a. - D. 21. Joh. Wilh. Asm. Riefstahl, Viehhändlerssohn von hier, starb zu Lübeck, 23 J. 7 M. a. - D. 24. Emil Joh. H. Fr. Oldenburg, Schlössermst.sohn hies., 1 M. 12 T. a. - Wilh. Heinr. B. Fritz Schleuß, Drechslermstr.sohn hieselbst, 3 W. a. - D. 26. Lisette D. Sophia Dechow, Stieftocht. des Arbm. Krohn hies., 29 J. 9 M. a. - D. 27. Novbr. Maria Cath. Greiff, geb. Klatt, Schneidermeistr.wittwe hies., 70 J. 4 M. a. - Dorothea Luise Elisab. Schulze, Schulmeisterstocht. zu Lockwisch, 7 J. 25 T. a. - D. 28. Johanna Mar. Soph. Witting, Schlachtermstr.tocht. hies., 7 J. 6 M. a. - D. 29. Wilh. Joh. Heinr. Hagen, Schlossermstr.sohn hies., 7 J. 3 M. a. - D. 30. Trine Else Oldenburg, geb. Foß, Hw.wittwe zu Wahlsdorf, 73 J. 7 M. a.

Copulirt: D. 17. Novbr. Jochim Heinr. Kelling, Arbm. hies., und Catharine Lise Ehmke hies. - D. 24. Heinr Kohert hies., und Anna Cath. Elisab. Körner zu Gr. Bünsdorf. - Joachim Heinr. Arndt, Eigenthümer vor Schönberg, und Maria Fasch daselbst. - D. 30. Joh. Joch. Asmus Möller, Arbm. vor Schönberg, u. Anna Mar. Düffer zu Gr. Siemz.

Sonntag, den 3. December.
Vormittagskirche: Pastor Fischer.
Nachmittagskirche: Pastor Kaempffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen.
1865
Nvbr
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
28.
29.
30.
34.92
32.56
35.98
0.1
4.0
5.0
6.0
6.5
6.3
OSO
OSO
SSW
1
1
0
wolkig.
trübe.*)
Neb., bed.

*) 26 Kubz. auf 1 Quadratzoll.


Markt=Preise in Lübeck.
(Nach Angabe des Marktvogtes.)
Butter, Meckl. d. Pfund15 - 15 1/2Schilling (Mecklenburg),
Holst. d. Pfund16 - 16 1/2 Schilling (Mecklenburg),
Hasen, d. St.32 - 36 Schilling (Mecklenburg),
Enten, d. St.20 - 26 Schilling (Mecklenburg),
Hühner, d. St.10 - 12 Schilling (Mecklenburg),
Küken, d. St.6 - 8 Schilling (Mecklenburg),
Tauben, d. St.3 - 4 Schilling (Mecklenburg),
Gänse, d. Pfund7 - 8 Schilling (Mecklenburg),
Schinken, d. Pfund7 1/2 - 8 Schilling (Mecklenburg),
Schweinskopf, d. Pf.4 1/2 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Wurst d. Pfund8 - 10 Schilling (Mecklenburg),
Eier 5-6 St. für4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln, d. Faß.4 - 5 Schilling (Mecklenburg),
Karpfen d. Pfund10 - 12 Schilling (Mecklenburg).
Spickgans d. Pfund32 - 36 ßl.


Getreide=Preise in Lübeck.
(per Sack in Lüb. Crt.)
Weitzen18 1/2 - 20Mark (Lübeck)8Schilling (Mecklenburg)
Roggen14 - 15Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Gerste12 - 13Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Hafer10 - 11 Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Erbsen14 1/2 - 16Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Wicken-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen11 - 12Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapsaat-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Rübsen.-Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)
Schlagleinsaat20 - 21Mark (Lübeck)-Schilling (Mecklenburg)

Hamburger Viehmarkt. Schweine innerhalb der Accise 30-39 Mark (Lübeck), außerhalb derselben 28-38 Mark (Lübeck) pr. 100 Pfund, Mastkälber 35-45 Mark (Lübeck).


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