No. 78
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 10. Oktober
1865
fünfunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1865 Nr. 78 Seite 1]

Zur Untersuchung und Aufhebung der aus dem Geburtsjahr 1844 in das Großherzogliche Militair zu stellenden Rekruten ist

Donnerstag, der 12. October d. J. et seq.

angesetzt und haben sich sämmtliche militairpflichtige junge Leute an diesem Tage, Morgen 9 Uhr hier einzufinden und die ihnen zu behändigenden Gestellscheine unfehlbar wieder mitzubringen.
Schönberg, den 22. September 1865.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. C. L. v. Oertzen. Seip.


- Für die Beurtheilung des Königs von Preußen ist eine Rede von Wichtigkeit, die der König bei seinem Freimaurer=Jubiläum in Berlin gehalten hat. In allen Landesangelegenheiten, sagte er, nehme er sein Gewissen zur Richtschnur, wie denn ohne ein persönliches Regiment die Geschicke der Völker nicht geführt werden könnten. An dem, was er für die Wohlfahrt des Volkes als nothwendig erkenne, halte er unbedingt fest, unbekümmert darum, ob er sich sofort der Anerkennung erfreue oder nicht. Ein König müsse auch die Gegenwart in die Schanze schlagen können, um der Nation die Zukunft zu gewinnen.
- Wer lauschen könnte, wenn Graf Bismarck, der mit seiner Familie nach Biarritz abgereist ist, dort mit Napoleon über Politica verhandelt! Ob dann wohl von der Erklärung des General Manteuffel die Rede ist, daß er jeden Fußtritt Schleswiger Erde mit seinem Leibe decken werde? Der König soll ganz mit der Erklärung seines Generals einverstanden sein, sein erster Minister aber nicht.
- Die militairischen Blätter in Berlin haben die harten Worte des französischen Ministers über den Gasteiner Vertrag sehr übel genommen und ihren Zorn in einem Aufsatz über die Zuaven Luft gemacht. Sie schreiben von dem "Hochmuth und der Anmaßung Frankreichs" und schließen: "nun, da werden wir ja vielleicht bald Gelegenheit haben, uns die Zuaven in nächster Nähe anzusehen und zu probiren, ob der preußische Kolbenschlag oder der Stich der Pariser Gamins kräftiger wirkt." Diese schriftliche Bravade ist durch alle Blätter gelaufen, und man hat sicher zu viel Aufhebens davon gemacht.
- Das Staatsrechnungswesen in Oesterreich soll einer vollständigen Umgestaltung unterworfen werden. Ueber tausend Angestellte der Staatsbuchhaltung sind überflüssig. Auch in andern Zweigen zählt Oesterreich Tausende, welche des Landes Mark verzehren, ohne zu dessen Nutzen das Geringste beizutragen.
- Die Franzosen fangen an, Rom zu räumen, dem Papste die Sorge für sein Land allein überlassend.
- Die großen Stadtzeitungen sprechen schon davon, daß Preußen sich die Oesterreichische Geldnoth zu Nutzen mache und sich auch das Mitbesitzerrecht auf die Herzogthümer durch Kauf erwerben wolle und 8 Millionen Silberthaler dafür geboten habe. Graf Mensdorff, der jetzige österreichische Premier, trete zurück und Graf Rechberg, sein Vorgänger, sei auch sein Nachfolger. Dieser aber nahm s. Z. seinen Abschied, weil er dem preußischen Andrängen in der Holsteinischen Frage einen zu geringen Widerstand entgegensetzte. Es ist also ersichtlich, daß man in der Hofburg in Wien die Ansichten bezüglich Schleswig=Holsteins neuerdings sehr geändert hat.
- Der Eisenbahn=Ausschuß der Lübeck=Büchener Eisenbahn hat sich in seiner letzten Sitzung einstimmig für den Bau der Lübeck=Travemünder Eisenbahn erklärt. Die Ausführung der Bahn soll 890,000 Taler (Mecklenburg) erfordern und sie gleichzeitig mit der Lübeck=Kleiner Bahn beendet sein.
- Der Viehtransport auf der Berlin=Hamburger Eisenbahn nach Hamburg betrug in der verflossenen Woche 440 Stück großes Hornvieh, 163 Kälber, 5046 Hammel und Schafe und 4778 Schweine.
- In Güstrow wurde kürzlich ein seltenes Fest gefeiert. Der Böttchergesell Joh. Harms hat nämlich ununterbrochen bei dem vor einiger Zeit verstorbenen Böttchermeister Hirschberg und darauf bei dessen Sohn in Arbeit gestanden. Morgens wurde ihm ein Ständchen von der Musikkapelle gebracht, im Laufe des Tages ihm ein Gratulationsschreiben des Magistrats und eine Gratulation der Amtsmeister und Gesellen, sowie anderer Theilnehmender dargebracht, begleitet von sinnigen Geschenken.
- Graf Lagrange hat als Besitzer des französischen Rennpferdes Gladiateur mit diesem Pferde im letzten Jahre bei Pferderennen einen Gewinn von 672,000 Fr. gemacht.
- Ein junger Mediciner stand jüngst nach allzu sorglos verjubelter Studentenzeit vor seinen Examinatoren in Berlin. Den gestrengen Herren standen ob der Antworten die Haare zu Berg und dem armen Sünder selber die Schweißtropfen auf der zermarterten Stirn. Zu retten war nichts mehr, aber das Sterben wollte ihm der letzte Examinator ein Botaniker, leicht machen; er breitete ein Bündel Tabackspflanzen vor ihm aus und fragte: was ist das? - Keine Antwort. Es ist Ihnen wohlbekannt, Sie brauchen es täglich mehrmals! half der Examinator freundlich ein und hielt ihm das Kraut vor das Auge. Da glitt dem Gequälten ein Lächeln über's Gesicht: Absinth! rief er freudig aus.

[ => Original lesen: 1865 Nr. 78 Seite 2]

- Du mußt Dir einen Jux zu Deinem Hochzeitstage machen! dachte ein Seidenzeugfabrikant in Wien. Er ließ die Wasserleitung seines Hauses absperren und unter das Saugrohr ein 15=Eimer=Faß mit Wein stellen. Die ersten Leute waren ganz perplex, als sie Wein statt Wasser pumpten! bald aber entstand eine kleine Revolution am Brunnen und die Gäste oben am Fenster lachten sich halb todt über die Auftritte unten, am meisten über die Gesichter der Leute, als plötzlich der Wein sich wieder in Wasser verwandelte; denn das Faß war leer geworden.
- Das gelobte Land der Jäger scheint Mähren zu sein. Da wurden vom 15. Januar 1864 bis 1865 853 Edelhirsche, 641 Damhirsche, 207 Wildschweine, 2 Auerhühner, 13,129 Fasanen, 6495 Rehe, 232,266 Hasen, 216,116 Rebhühner, 18,607 anderes Federwild, 78,477 Raubvögel und 55,269 vierfüßige Raubthiere erlegt. Im Vergleiche zu dem Vorjahre wurden mehr erlegt: 228 Edelhirsche, 2 Wildschweine, 502 Rehe, 6784 Hasen und 24,613 Rebhühner; dagegen weniger 129 Damhirsche, 10 Auerhühner, 6266 Fasanen, 1316 Stück nicht benanntes Federwild, 3876 Raubvögel und 23,294 vierfüßige Raubthiere. Der Werth des erlegten Wildes wurde auf 346,240 fl. 68 kr. veranschlagt, wobei ein Abgang von 7130 fl. 62 kr. gegen das Vorjahr wahrzunehmen ist.
- Der Bürger Agostina Borghi zu Florenz hat eine Erfindung gemacht, welche die Aufgabe, jeden Stoff unverbrennbar zu machen, vollständig löst. Bei jedem öffentlichen Experiment hat Borghi seine Erfolge vermehrt und dergestalt vervollkommnet, daß dieselben anscheinend gegenwärtig nichts mehr zu wünschen übrig lassen. In den letzten galt es nicht mehr die Unverbrennlichkeit plumper Holzblöcke und roher Leinwand durch sein Verfahren nachzuweisen, sondern Borghi bediente sich jetzt fein polirter Holzkästchen, zartester, frischgewaschener und heißgeglätteter Spitzen, dünnsten Flors und feinsten Papieres, welche Gegenstände, von ihm präparirt, auch durch die stärkste Gluth nicht zum Entzünden oder Verbrennen gebracht wurden, sondern sich erst durch die Länge der Zeit verzehrten. Der überraschendste Versuch war nun, daß Borghi mit Schießpulver einen Kreis auf der Erde bildete und in dessen Mitte vier Patronen stellte, von denen zwei aus natürlichem und die andern beiden aus präparirtem Papier bestanden. Beim Anzünden des Pulverkreises entluden sich sogleich die zwei nichtpräparirten, die andern beiden blieben unversehrt. Die so feuerfest zubereiteten Gegenstände sollen nicht die geringste Einbuße an Farbe und Glanz erleiden und das Verfahren nicht theuer sein.
- Unlängst hat sich, um zur Unsterblichkeit des Namens hinanzuschreiten, eine Kolonne leichter Truppen - Kellner, Köchinnen und Nätherinnen - von Chamounix aus in Bewegung gesetzt, um den Montblanc zu besteigen. Die Kellner, ohnehin ein leichfüßiges Volk, vermaßen sich, ihre Liebsten auf den ewigen Schnee zu führen und ihnen zu zeigen, daß ihre Liebe nicht von der Kälte erstarrt. Leider wurde ihre heiße Gluth von der Wirklichkeit überfluthet. Sie verloren die Wege, irrten drei Tage umher und erst, nachdem sie die Nacht des 20. Sept. auf einem Gletscher zugebracht, wo alles Irdische verschwindet, kamen sie halb verhungert wieder zu bewohnten Orten zurück.
- Neulich starb in Gauzendorf in Thüringen Anton Merkel mit Hinterlassung eines Vermögens von einer halben Million. Derselbe hatte von einer jährlichen Leibrente im Betrage von 400 fl. gelebt, und davon noch 150 fl. regelmäßig erspart. Er hat sein Gesammtvermögen dem Papste vermacht, damit dieser persönlich für das Seelenheil des Verstorbenen bete. Da aber dieses Testament ohne Namens= und ohne Zeugenunterschrift vorgefunden wurde, so werden die 37 Erben die Gültigkeit desselben anfechten. Zu diesem Testamente hatte auch der Verstorbene ein möglichst prunkloses Begräbnis bestellt.
- In Berlin erhielten mehrere Herren vom Adel dieser Tage schriftliche Herausforderungen auf Pistolen von einem ihnen völlig Unbekannten, der sich General v. Wallenstein nannte und seine Wohnung in der Potsdamerstraße angab. Die Behörden schickten zunächst Vertraute in die angegebene Wohnung. Dort wurde der Cartelbriefschreiber auch vorgefunden, aber nicht als General, sondern als alte Jungfer. Diese hatte sich, wie eine Untersuchung ergab, nicht etwa einen schlechten Scherz erlaubt, sondern leidet an der fixen Idee, der General Wallenstein und berufen zu sein, alle Welt auf die Mensur zu fordern.


Der Schiffs=Capitain.
[Erzählung]

[ => Original lesen: 1865 Nr. 78 Seite 3]

Der Schiffs=Capitain.
[Erzählung]
[Fortsetzung.]


Am Sonnabend, den 21. October d. J., findet der diesjährige Forstschreibtag zum Verkauf von Eichen und Buchen, Blöcken, Schleeten, Latten und Hopfenstangen statt, und können Kaufliebhaber am gedachten Tage, Mittags 12 Uhr, auf der Amtsstube sich hier einfinden.
Schönberg, den 9. October 1865.
Großherzogl. Mecklenb. Domain=Amt. und Forst.
F. Graf Eyben.
Danckwarth.


Vorladung.

Antragsmäßig soll über das dem früheren Schuhmachergesellen, jetzigen Getraidehändler Peter Schröder zu Schönberg gehörende, an der Rehnaer Chaussee belegene Wohnhaus c. pert. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte am gedachten Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag, den 17. November d. J., Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 7. September 1865.
Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) O. Reinhardt.


Verkaufsanzeigen.

Am 2. Markttage, Morgens 1/2 10 Uhr, sollen im Hause des Ackerbürger Boye öffentlich gegen meist baare Zahlung verkauft werden:

Betten, Bettstellen, mehrere Laden, Tische und Stühle und was sich sonst noch vorfindet.
Schönberg, den 5. Oktober 1865.
Seegert, Landreiter.


Auction in Lübeck.
Am Montag, den 16. October u. f. T., Vormittags 9 1/2 Uhr, soll im Hause Johannisstraße Joh.=Quart Nr. 21 durch unten benannten beeidigten Makler auf Ordre der Beneficial-Erben und Herren Mitadministratoren des Nachlasses zur Aufräumung öffentlich meistbietend verkauft werden:

[ => Original lesen: 1865 Nr. 78 Seite 4]

das bekannte wohl assortirte Lager von feinen und ordinären Maler=Farben und Farben=Waaren,
als: Broncen und Blatt=Metalle, Indigo=Carmin, Copal, Lack und Lackfarben, Chromgrün, Bleiweiß, Schellack, Lackmoos, Frankfurterschwarz, Beinschwarz, englische und Goßlar Glätte, Ocker in verschiedenen Sorten, Leim, Asphalt u. m. dgl. Ferner:
Diverse Handlungs=Utensilien,
als: Decimalwaagen, Gewichte, Copirpresse, Farbenmühlen, Reolen, Klappkasten u. s w.
Lübeck 1865.
Joh. N. Stolterfoht Gottl. Sohn.


Vermischte Anzeigen.

U. Beermann & Co.
Lübeck, Klingberg 927.
empfehlen, außer ihrem reich assortirten Lager von Kleiderstoffen und Shawls, eine sehr bedeutende Auswahl der modernsten anschließenden u. weiten Paletots, Rand=, Pellerinen= und Aermel=Mäntel, wie auch kurze Paletots (Jacquettes) für die Herbst=Saison, aus hellen und dunkeln Stoffen.
Ferner: Ein eben so großes Sortiment Damen und Kinder=Jacken, von den billigsten bis zu den feinsten hinauf, zu sehr billigen und festen Preisen.


General=Versammlung des Imker=Vereins am Sonntag, den 15. October, Nachmittags 2 Uhr, im Saale der Frau Gastwirthin Boye. Zugleich werden die Mitglieder aufgefordert, ihre rückständigen Beiträge an demselben Tage zu berichtigen.
D. Hempel.


Am Montag, den 16. October, findet in Schönberg das Böttcher=Quartal statt, zu dem sämmtliche Böttchermeister des Fürstenthums aufgefordert werden, zu erscheinen, hauptsächlich aber diejenigen, die mit ihren Quartalgeldern im Rückstande sind, bei Vermeidung der bekannten Strafen.
Die Aelterleute der Böttcherzunft.


Concert-Anzeige.
Unterzeichnete Prager Berg=Capelle aus Böhmen wird am Dienstag, den 10. October, im Saale des Herrn Aug. Spehr ein großes
Instrument.-Concert geben, wozu Herren und Damen höflichst eingeladen werden.
Anfang 7 Uhr. Entrée à Person 16 Schilling (Mecklenburg) Kinder die Hälfte.
Das Programm ist Abends an der Kasse zu haben.
Nach dem Concert:
Tanz.
Josef Kranl und Mitglieder.


Die gegenseitige Mitleidenschaft der menschlichen Organe.
Häufig kommt es vor, daß ein leidendes Organ das benachbarte in eine Mitleidenschaft hineinzieht; regelmäßig aber, wenn dies innere, der Hand unzugängliche Organe sind. Man hilft dann durch Arzneien, die wohl gut wirken, wenn sie sogleich im Ganzen, und nur mit dem leidenden Theile in Berührung kämen, aber sie müssen leider erst durch die Speiseröhre in den Magen, die Gedärme etc. eine unbegehrte Nahrung bringen, ehe ein Theil derselben dem leidenden Glied zu Gute kommt. Dabei ist es sehr die Frage, ob die anderen Organe nicht für das verletzte Organ empfindlich abgestraft werden. Es ist traurig einzugestehen, es gehe nicht anders. Dennoch haben die Aerzte herausgefunden, daß bei gleichzeitiger sehr guter Pflege aller Organe, wie dies durch das Hoff'sche Malzextract=Gesundheitsbier in eindringlichster Weise geschieht, schon die Natur das verletzte Glied selber in den normalen Zustand zurückbringt. So hilft die Natur sich immer selbst, wenn ein umsichtiger Arzt ihr die Hand bietet, und während wir den Gedanken eines Universalmittels zurückweisen, stimmt jeder Arzt bei, daß jede Arznei universal wirkt. Das Hoff'sche Malzextract=Gesundheitsbier wirkt höchst nährend, wendet aber seine innerliche Kraft mit so vieler Schonung an, daß der kränkste Patient sich nicht dadurch erregt fühlt, die zarteste Dame, der abgelebte Greis, das noch nicht erstarkte Kind es genießen können, und gern genießen. Das Fabrikat ist fast ganz Nahrungsstoff, verdaut sich sehr schnell, die unreinen Theile des Blutes absorbiren sich, der Krankheitsstoff geht mit fort, neues Blut tritt ein, erneuert das leidende Glied, den Körper, und dann erscheint es als Wunder, wenn dies Fabrikat, das nur ganz im Dienst der Natur handelt, geholfen hat. Dies ist der Ausspruch von ein paar hundert Pariser Aerzten, denen gewiß auch alle andern zustimmen. Deshalb haben vorläufig auf Befehl des französischen Kriegsministeriums die dortigen Militair=Hospitäler es aufgenommen und den Fabrikanten, Hoflieferanten Johann Hoff in Berlin, Neue Wilhelmsstr. 1, zu regelmäßigen Lieferungen kontraktlich verpflichtet. Andere Heilanstalten sind nachgefolgt; in Preußen, Oesterreich, in Holland und Belgien hat man bereits die günstigsten Beobachtungen über die Wirksamkeit gemacht und vielfach die Resultate mitgetheilt. Wenn ihm das Publikum daher seine Aufmerksamkeit zuwendet, es zu seiner Erquickung genießt, in der Krankheit gebraucht, und bei erlangter Genesung seine Anerkennung giebt und diese veröffentlicht wird, so ist dies natur= und sachgemäß, denn was empfehlungswerth ist, darf sich stets und überall geltend machen.
J. Hoff's Präparate sind zu beziehen durch Herrn Wilh. Heincke in Schönberg.


(Hiezu eine Beilage.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1865 Nr. 78 Seite 5]

Beilage
zu den Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 10. October 1865


Durch persönliche Einkäufe in Leipzig und Hamburg empfehle ich mein bekanntes Waaren=Lager, worunter moderne Damenmäntel u. Jacken, Kleiderstoffe in großer Auswahl, die neuesten Brocatbänder u. s. w. alles zu billigen Preisen.
Schönberg.
Ludwig Creutzfeldt.


Möbel-Magazin.
Das Möbel=Magazin im Hause des Kaufmanns Wieschendorff empfiehlt den geehrten Landbewohnern und einem geschätzten Publicum Schönbergs eine Auswahl modern und dauerhaft gearbeiteter Tischler= und Stuhlmacher=Arbeiten zu möglichst billigen und festen Preisen, auch nimmt das Magazin Bestellungen auf Aussteuern und einzelne Arbeiten jeder Art an, welche prompt und reell ausgeführt werden.
Schönberg 1865.
Das Tischleramt.


Die Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank in Schwerin
schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital=Einlage=, Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Kommissions=Geschäfte durch die unterzeichnete Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt. Die in den letzten drei Jahren zur Vertheilung zurückgestellten, mittleren Dividenden der Lebensversicherten betragen respective 36 %, 40 % und 36 % der eingezahlten Prämie.
Agentur Schönberg.
J. P. Bade.


J. Heimerdinger's Delicatessen-Magazin in Hamburg
versendet alle für die Tafel wie für die Küche erforderl. Delicatessen u. Esswaaren, auch frische See- u. Fluss-Fische, Hummer, Austern, Geflügel, Wild frisches u. geräuch. Fleisch, Gemüse, Colonial-Waaren, f. ausländ. Liqueure, Weine, Spirituosen etc. etc.


Englischen Portland Cement aus der Fabrik von Otto Trechmann, Hartlepool, in Originaltonnen und Packung unter Garantie.
Asphaltirte Dachpappe und Papier,
Asphaltröhren für Gas= und Wasserleitungen,
Patent=Dach=, Schiff=, Wand=Filz,
Zinkbleche von der schlesischen Actien=Gesellschaft empfiehlt zu billigen Preisen zur gefälligen Abnahme
Arnold Riesland, Lübeck, obere Johannisstraße Nr. 6., Joh.=Quart.


Am Montag den 16. October soll das Quartal der Zimmerleute abgehalten werden, welche hierdurch den Zimmergesellen kund gethan wird durch die Aelterleute der Zunft.
Schönberg, den 2. October 1865.


Alle Nummern Drainsröhren von kleinen bis zu den großen, halte ich zu bekannten Preisen von jetzt an wieder vorräthig.
Zieglermeister Tretow vor Schönberg.


Militair-Stellvertreter
für Hamburg werden fortwährend unter ganz besonders günstigen Bedingungen engagirt durch J. Hollander & Co., neust. Fuhlentwiete 9. in Hamburg.
Es wird gebeten, genau auf die Adresse zu achten.


Am Dienstag, den 3. October Nachmittags sind von dem Acker bei der Lockwischer Ziegelei 2 weiße Schafe, 1 weißes Lamm und 1 schwarzer Hammel fortgelaufen; wer über den Verbleib der Thiere weiß, wird gebeten, dasselbe dem Zieglermeister Beck zu Lockwisch mitzutheilen.


Am 15. d. M. hat sich ein grauer, ziemlich langhaariger Affen=Pinscher mit gestutzten Ohren und Schwanz, auf den Namen "Max" hörend, verlaufen. Wer denselben zurückbringt erhält 1 Thlr. Belohnung bei Bockwoldt, Sattler.


Wohnungs=Veränderung.
Meine Wohnung und Klempner=Geschäft ist von jetzt an im Hause des Schlossermeisters J. Hagen. Zugleich empfehle ich mich zu allen in mein Fach einschlagenden Arbeiten, insbesondere Bauarbeiten, als Dachrinnen und Rohre von Zink.
F. Hülsemann jun., Klempner.


Wohnungs=Veränderung.
Vom heutigen Dato an wohne ich an der Ecke der Demolirung.
Ratzeburg, den 4. October 1865.
Chr. Offer, Zahn=Operateur u. dgl. m.


Seit Michaelis wohne ich beim Kürschner Schäding in der Marienstraße.
Hebamme Söhlbrandt, verw. Clasen.


Meteorologische Beobachtungen.
1865
Octbr
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
6.
7.
8.
9.
38.57
36.80
34.64
34.48
-2.0
2.0
5.4
5.0
13.0
14.4
12.0
8.8
SW
NW
N
ONO
1
1
0
2
heiter.
- -
- -
zieml. heit.


Markt=Preise in Lübeck.
(Nach Angabe des Marktvogtes.)
Butter, Meckl. d. Pfund Pf.16 1/2 - 17 Schilling (Mecklenburg),
Eier 7 St., für4 Schilling (Mecklenburg),
Hasen, d. St.32 - 36 Schilling (Mecklenburg),
Enten, d. St.12 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Hühner, d. St.12 - 18 Schilling (Mecklenburg),
Küken, d. St.6 - 8 Schilling (Mecklenburg),
Tauben, d. St.3 - 4 Schilling (Mecklenburg),
Gänse, d. St.40 - 56 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln, d. Faß.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck
Weitzen-Taler (Mecklenburg)64 - 74Schilling (Mecklenburg)
Roggen-Taler (Mecklenburg)50 - 54Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)42 - 44Schilling (Mecklenburg)
Hafer Taler (Mecklenburg)34 - 36Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)50 - 58Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)- -Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)40 - 44Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapsaatTaler (Mecklenburg)29 - 30Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)28 - 29Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)19 - 20Mark (Lübeck)

Hamburger Viehmarkt. Schweine innerhalb der Accise 33-42 Mark (Lübeck), außerhalb derselben 31-41 Mark (Lübeck) pr. 100 Pfund. Mastkälber 36-48 Mark (Lübeck) pr. 100 Pfund.


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