No. 71
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 15. September
1865
fünfunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1865 Nr. 71 Seite 1]

- Den Schleswig=Holsteinern ist's jetzt amtlich verkündigt, daß sich Preußen und Oesterreich in sie getheilt haben. Sie haben noch allerlei Einwendungen dagegen. Die Ständemitglieder von Schleswig=Holstein haben in einer Eingabe an den Bundestag erklärt, daß jede Abmachung ohne Mitwirkung der Landesvertretung nicht zu Recht bestehe, daß sie den Herzog Friedrich als berechtigten Landesherrn anerkennen, aber Preußen diejenigen Zugeständnisse machen würden, die im Interesse Deutschlands nothwendig seien. Sie ersuchen den Bundestag, dazu zu helfen.
- Die Besitzergreifung des Herzogthums Lauenburg durch Preußen wird schon in den nächsten Tagen stattfinden und ist der Herr Graf Arnim=Boitzenburg dazu bestimmt den feierlichen Act zu vollziehen.
- Der rechte Augenblick ist viel werth und den scheint Herr von Bismarck für seine Triumphe getroffen zu haben. Zwei eifersüchtige Nachbarn Preußens sind durch häusliche Mißstände lahm gelegt. Wie Oesterreich gesteht dies auch Rußland zu. Eine russische Stimme sagt: es ist schlimm, daß Preußen eine Flotte bekommen wird, die bald der unsrigen gleich stehen und den Schlüssel zum baltischen Meere besitzen wird; wir müssen aber stille halten; denn wir bedürfen zu unsern Reformen des Friedens und können uns für den Wachsthum deutscher Macht nur dadurch schadlos halten, daß wir die deutschen Ostseeprovinzen immer russischer machen.
- Die österreichische Geldklemme ist furchtbar, der Finanzminister der sorgenvollste Mann unter Sonne und Mond. Der Staatsschatz ist leer, die Steuern nicht mehr zu erhöhen, der Credit ist erschöpft, die Bankiers leihen kein Geld mehr her und die Leute aus dem Volk auch nicht mehr. Zinsen sind fällig und zu bezahlen, die Ausgaben laufen fort; aus der Erde kann der Minister kein Geld stampfen; woher es nehmen? Vom Altar! rathen öffentliche Stimmen in Wien. Die Kirchen, Klöster und Abteien, sagen sie, haben ungeheuere Güter und Besitzthümer, zur todten Hand; warum nicht bei ihnen eine tüchtige Anleihe machen? - Das heißt zwar "dem lieben Gott in die Augäpfel greifen", aber dennoch findet der Vorschlag Anklang. - Die Kirche selbst schreibt vorläufig dem Papst vor, er soll die Gläubigen ermahnen, an einer Anleihe Oesterreichs sich eifrig zu betheiligen. Der Fürst von Thurn und Taxis heißt es, sammle im Stillen unter dem hohen Adel.
- Ein Privatbrief eines deutschen Kaufmanns in Newyork warnt vor der Auswanderung, weil bei der herrschenden Flauheit der Geschäfte durchaus kein Mangel an Arbeitern zu erkennen sei. Die hohen Löhne in Papiergeld seien nur scheinbar, weil die Preise aller Lebensmittel um das zehnfache höher ständen wie früher. Es befinden sich gegenwärtig Hunderte von deutschen Einwanderern in Newyork, welche ohne Arbeit und ohne Mittel weiter zu reisen, im Elende verkümmern.
- Fleisch=Aufbewahrung. Einige Bogen Papier werden mit Benzoeharz und Allaun gesättigt und in dieses gebeizte Papier dann das aufzubewahrende Fleisch gewickelt. Es hält sich Selbiges Monate lang frisch und gesund.
- Ueber das Raubthier, welches bei Stavenhagen und Güstrow kürzlich aufgetreten sein soll, ist noch immer nichts Gewisses zu erfahren. Von mancher Seite wird die Existenz eines solches Thieres in Mecklenburg stark bezweifelt und der Tod des gefundenen Viehes andern Ursachen zugeschrieben. Glaubwürdiger aber ist, daß das Raubthier wirklich da ist, zumal es von mehreren Personen gesehen sein soll, unter Anderm bei Stavenhagen von einem Gensdarm. Derselbe kehrte am Abend von dem Dorfe Mackerow nach Hause zurück und schlug den etwas näheren Weg durch das Boßholz ein. Da nun hier kein besonderer Weg gelegt ist, so mußte er seine Route durch die Schneesen nehmen. Kaum hatte er das erste Drittel des Holzes durchritten, so wurde sein Pferd unruhig und versuchte wiederholt umzukehren. Dies wiederholte sich so oft, daß es den Gensdarm beunruhigte und er seine Umgebung aufmerksam recognoscirte, doch ohne irgend etwas Auffallendes wahrzunehmen. Erst als er in eine andere Schneese bog, sah er in einer Entfernung von etwa 50 Schritt vor sich quer über dem Wege ein ihm fremdes Thier liegen. Die Länge desselben schien ihm zwischen 3 und 4 Fuß zu betragen. Das Thier lag noch ruhig und hatte dem Ankommenden das Gesicht zugekehrt. Erst als der Reiter es durch Lärmen zu verscheuchen suchte, richtete es sich ungemein träge auf und war mit einem Satze im Gehölze verschwunden. Die Höhe des Thieres schätzte der Reiter auf etwas über 2 Fuß. Der Schwanz schien 2 Fuß lang zu sein, welcher Umstand den Beobachter zur Annahme eines unserer Forst nicht angehörenden Thieres bewog. Die Farbe des Thieres schien röthlich=gelb zu sein. Die Brust konnte der Beobachter nicht wahrnehmen, doch will derselbe an den Seiten des Kopfes helle Flecke gesehen haben. Das Thier schlug die Richtung nach dem Bauernbusch ein und soll hier eine halbe Stunde nach diesem Vorgange von einem auf dem Anstand stehenden Jägerburschen gesehen worden sein. Auch will derselbe in Uebereinstimmung mit seinem Begleiter bald darauf das jämmerliche Geschrei eines Rehes gehört haben. - Der Gensdarm machte Anzeige davon, eine alsbald abgehaltene Treibjagd hatte aber keinen Erfolg, selbst die aufgefundene Fährte war in dem Grase nur mangelhaft.

[ => Original lesen: 1865 Nr. 71 Seite 2]

Hoffentlich zeigt sich der Gast bald wieder, um dann seinem Schicksal nicht wieder zu entgehen.
- Für die nächste Zukunft will sich Kladderadatsch mit dem Annectiren der Herzogthümer Lauenburg und Braunschweig durch Preußen genügen lassen und zwar nur um der Eulenspiegelei willen. Mit Mölln in Lauenburg, sagt er, habe Preußen das Grab Eulenspiegels; es müsse auch die Wiege Eulenspiegels besitzen und die stehe in Kneitlingen im Braunschweiger Lande.
- Was drängt sich dort vor der Wechselstube Sothen auf dem Graben in Wien? Die Straße ist vollgestopft von Leuten, der Verkehr stockt. Was ist zu sehen? was ist geschehen? Geschehen? Vor drei Tagen hat Jemand den ersten Haupttreffer von 200,000 fl. in der Lotterie gemacht. Zu sehen ist das Original=Loos dieses Treffers; der Wechsler hat es im Schaufenster ausgehängt. Es mußte entfernt werden, damit kein Unglück geschah.
- Die Frau Geheimräthin in der Leipziger Straße in Berlin suchte eine Köchin durch Tante Voß. Andern Tags kam eine elegant gekleidete Dame, ließ sich als Fräulein S. melden und wurde von der Frau Geheimräthin in das Empfangszimmer auf das Sopha genöthigt. Da ergab sich, daß Fräulein S. die gesuchte Köchin war. Die Frau Geheimräthin war unangenehm überrascht, indeß die Noth, man unterhandelte und wurde eins. Auf der Schwelle stellte Fräulein S. noch einige Nebenbedingungen, 1) ein eigenes Zimmer, 2) Erlaubniß zur Aufstellung eines Pianoforte und Benutzung desselben in ihren Mußestunden; sie spiele mit ihrem allabendlich erscheinenden Bräutigam vierhändig u. s. w., 3) allmonatlich müsse sie eine kleine Gesellschaft in ihrem Zimmer geben etc. Leider war Frau Geheimräthin nicht in der Lage und Stimmung auf diese Nebenbedingungen eingehen zu können und Fräulein S. empfahl sich mit vielem Bedauern.
- Es giebt 4 Arten von Schwalben, die sich ohne Zweifel in ganz Deutschland finden werden, nämlich: 1) die Thurm= oder Mauer=Schwalbe, hirundo apus. Sie ist die größte und schwarz gleichmäßig gefärbt. 2) Die Stadt= oder Fenster=Schwalbe, hirundo urbica. Diese hat nur oben den Kopf und die Flügel schwarz, Rücken und Unterleib aber sind bei ihr schneeweiß. 3) Die Dorf= oder Rauch=Schwalbe, hirundo rustica. Selbige ist oben stahlschwarz, hat einen hellgelblichen Unterleib und eine dunkelrothe Kehle. 4) Die Ufer=Schwalbe, hirundo riparia. Sie ist die kleinste Schwalben=Art allhier, und ist oben dunkelgrau, unten aber weißlich gefärbt. Sämmtliche Schwalben sind bekanntlich zwar Wandervögel, keine Art aber wandert zugleich mit einer anderen von hier in wärmere Länder. Zuerst zieht die Thurmschwalbe fort, und sie ist, wie alljährlich, bereits seit 3 Wochen von uns geschieden. Diese Schwalbe verläßt, wie man seit Jahren beobachtet hat, ihren Aufenthalt in der Nacht vom 3. auf den 4. August. Am 3. August sieht man sie noch in gewohnter Zahl, am 4. wird man nicht eine einzige mehr entdecken können, obwohl sie sich durch ihren raschen schönen Flug hoch in der Luft und durch ihr munteres Geschrei ih ih ih jedem Beobachter auffällig genug machen. Nach ihr zieht die Stadtschwalbe fort, und zwar in der Regel im Anfange des September. Am spätestens verläßt uns die Dorfschwalbe, welche in ihrem meist niedrigen Fluge dicht am Boden hin ihre Insectennahrung noch zu finden vermag, während die vorher genannten beiden anderen Arten bei ihrem sehr hohen Fluge hinreichende Nahrung nicht mehr finden. Eine ganz bestimmte Zeit scheinen die Rauch=Schwalben zu ihrem Fortziehen nicht zu haben: sie richten sich ganz nach der Witterung, und man hat, bei trockenem und schönem Herbstwetter, noch wohl in den ersten Tagen des October diese Schwalbe bei uns gesehen. Das Abziehen der Uferschwalbe von hier hat man noch nicht beobachtet: sie kommt nicht in die Nähe der menschlichen Wohnungen. Man meint aber, daß sie ziemlich früh abzöge, und auf jeden Fall lange vor der Dorf Schwalbe. Daß die alten Schwalben im nächsten Jahre ihr Nest wiederfinden, und in der Regel auch nach geschehener Ausbesserung wieder benutzen, ist bekannt. Wo bleiben aber die jungen Schwalben, die, soviel man sieht, nicht mit den alten zurückkehren? Daß Letzteres wirklich der Fall, geht schon daraus hervor, daß stets weit weniger Schwalben zurückkehren, als von hier fortzogen, obwohl jedes Paar hier - in 2 Bruten - 8 bis 10 Junge groß gezogen hat. Bei den anderen Zugvögeln, z. B. den Störchen, findet derselbe auffallende Umstand statt. Antwortet man, die jungen Vögel sind in den fremden Ländern, die sie besuchten, gefangen worden, oder sonst umgekommen; so bleibt es doch stets höchst auffallend, daß ein solches Loos immer nur die jungen Thiere trifft, obwohl sie in ihrem ganzen Wesen , so namentlich im Fliegen, vollkommen ausgebildet waren, und sich im Aeußeren durch Nichts von den alten Vögeln unterscheiden!
- Die Schwalben boten letzten Sonntag in der Früh einer Menge Zuschauer in Solothurn ein eigenthümliches Schauspiel. Ein vorwitziger Spatz hatte sich in ein an das Vordach eines Hauses in der Vorstadt angebautes Schwalbennest gewagt. Es ist nicht erwiesen, ob ihn blos Neugierde oder strafbare Absicht, sich in Besitz dieser Wohnung zu setzen, zu diesem Wagestück verleitet hat; wir müssen fast das Letztere vermuthen. Sei dem, wie ihm wolle: wenig fehlte, der Eindringling hätte dasselbe mit seinem Leben bezahlt. Kaum hatten nämlich die rechtmäßigen Häusler den Einbruch entdeckt, als sie Allarm pfiffen, und in wenigen Minuten wimmelte die Luft von hergeflogenem Hilfsvolk. Ohne lange zu berathen, theilt sich die Menge in Maurer und Handlanger; vier von den ersteren hängen sich an das Nest, und zugleich das Flugloch bewachend, vermauern sie dasselbe mit dem Mörtel, den ihnen letztere in hastiger Eile zutragen, und in wenigen Minuten ist der Aermste von Gottes Licht und freier Luft abgeschlossen. Die Rächerschaar umkreis't nun jubelnd die Stelle ihrer hartherzigem That und freut sich am Gewimmer des Gefangenen. Die Solothurner Zuschauer aber in ihrer angestammten Gutmüthigkeit dem Zuge ihres Herzens folgend, durchstachen das Nest von unten und der Held unserer wahren Geschichte erfreut sich wieder frei des schönen Sonnenlichtes. Hierüber große Entrüstung unter den Schwalben, die schreiend nach allen Seiten sich zerstreuen. Der Spatz aber schüttelte dankbar sein Gefieder und denkt: "Ihr kriegt mich so bald nicht wieder."


Die Frau des Geschworenen.
[Erzählung]
(Schluß.)

[ => Original lesen: 1865 Nr. 71 Seite 3]

Die Frau des Geschworenen.
[Erzählung]
[Schluß.]


Vorladung.

Antragsmäßig soll über das dem früheren Schuhmachergesellen, jetzigen Getraidehändler Peter Schröder zu Schönberg gehörende, an der Rehnaer Chaussee belegene Wohnhaus c. pert. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte am gedachten Grundstücke zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf Freitag, den 17. November d. J., Morgens 11 Uhr, peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer desselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 7. September 1865.
Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) O. Reinhardt.


Auf desfalsigen freiwilligen Antrag des Buchbinders Bernitt, sind alle diejenigen, welche Forderungen irgend einer Art an ihn selbst, oder an das von ihm an den Buchbinder Bumann verkaufte, in der Domstraße unter Nr. 136 Litr. A. hieselbst belegene, Wohnhaus zu haben vermeinen, vorgeladen worden, solche bei Vermeidung der Präclusion in dem auf Freitag, den 29. k. Mts., Vormittags 11 Uhr angesetzten Professions= und Uebertrags=Termine anzumelden und sofort gehörig zu bescheinigen.
Ratzeburg, den 15. August 1865.
Stadtcommissarius. Bürgermeister und Rath.
in fidem
Richter, Sadtsecretair.


[ => Original lesen: 1865 Nr. 71 Seite 4]

Präclusivbescheid.

In Sachen, betreffend die Niederlegung von Hypothekenbüchern über die in der Ladung vom 19. Juni d. J. näher bezeichneten Grundstücke

1. des Halbhüfners Peter Meyer zu Neschow,
2. des Rademachermeister Joachim Badstein zu Selmsdorf,
3. des Krämer Christian Vock zu Schönberg,
4. der Schustermeister Maaß'schen Minorennen zu Schönberg, und
5. des Maler Friedrich Westphal zu Schönberg
giebt das Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg reproductis ad acta proclamatibus cum documentis aff- et. refixionis nec non insertionis auf die am 8. d. M. abgehaltenen Termins=Protocolle hierdurch den

Bescheid:

daß alle weder in den Liquidationsterminen noch bis jetzt angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen die jetzigen als künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.

Von Rechts wegen!

Schönberg, den 11. September 1865.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) O. Reinhardt.


Vermischte Anzeigen.

Bekanntmachung.
In Stelle des verstorbenen Schornsteinfegers C. Kunau ist der Ackerbürger W. Böckmann hieselbst zum Aeltermann des ersten Districts der allgemeinen Feuer=Assecuranz=Societät für das Fürstenthum Ratzeburg wieder gewählt worden.
Schönberg, den 14 Septbr. 1865.
Die Direktion H. Boy. J. P. Bade.


Verpachtungs=Anzeige.
Meine Ländereien und Wiesen, resp. im Schlauen und Schlauencamp, kommen zu Michaelis a. c. aus der Pacht. Zur anderweitigen Verpachtung derselben auf fernere 6 Jahre habe ich einen Termin zum Freitag, den 22. Septbr., Nachmittags 3 Uhr, in meinem Hause angesetzt und lade Pachtliebhaber hiezu ein.
Schönberg, den 13. September 1865.
Chr. Schrep.


Das Bäcker=Quartal soll in diesem Jahre am Montage, den 18. September, abgehalten werden, wovon Sämmtliche Mitmeister, unter Hinweisung auf Artikel 6 des Privilegs, wonach alle Amtsbrüder, wenn sie nicht genugsame Entschuldigung haben, gegenwärtig sein, sonst aber eine Buße von 12 ßl. D. C. erlegen sollen, hiedurch in Kenntniß gesetzt.
Der Vorstand der Bäckerzunft.
Schönberg, den 7. September 1865.


Mein neuester Catalog über Obstsbaumschulen, Bäume und Gesträuche zu Gartenanlagen, sowie Rosen und Stauden etc.
ist erschienen, und steht auf gefälliges franco Verlangen franco zu Diensten.
J. S. Steltzner & Schmaltz Nachfolger.
Lübeck, Septbr. 1865.


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Aehnliche Anzeigen beruhen auf Anmaßung und Fälschung.


Unsern geehrten Bewohnern hiesigen Fürstenthums die ergebene Anzeige, daß ich durch Hülfe meines Sohnes, welcher die Tuchmacherei erlernt und in den Fabriken Mittel=Deutschlands gearbeitet hat, von jetzt an durch meine Maschinen auch Wolle kratze und spinne und auf Verlangen Zeug verfertige und dieses gewalkt liefre, auch Garn zum Strichen sogleich doublire. Für reelle Waare hafte ich und bitte um recht zahlreichen Besuch
W. Klodt, Webermeister.
Schönberg, den 24. August 1865.


Johs. Wencker in Lübeck,
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Wegen hoher Festtage ist mein Geschäft am Donnerstag, den 21. und Freitag, den 22. d. M. geschlossen.
Rehna, im Septbr. 1865.
G. A. Levissohn.


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Den über meine Koppel, genannt "Hautzal" führenden Schleichsteig verbiete ich hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung.
Hauswirth H. Mustin in Schlagsdorf.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Sonntag, den 17. September.
Frühkirche: Pastor Fischer.
Vormittagskirche: Pastor Kaempffer.
Amtswoche: Pastor Kaempffer.


Meteorologische Beobachtungen.
1865
Septbr
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
12.
13.
14.
41.44
40.26
39.89
8.8
7.0
11.0
13.7
16.5
15.5
WNW
WNW
NNW
1
1
1
zieml. heit.
trübe.
heiter.


Markt=Preise in Lübeck.
(Nach Angabe des Marktvogtes.)
Butter, Meckl. d. Pfund Pf.14 1/2 - 15 Schilling (Mecklenburg),
Eier 8 u. 9 St. für4 Schilling (Mecklenburg),
Hasen, d. St.32 - 36 Schilling (Mecklenburg),
Enten, d. St.12 - 20 Schilling (Mecklenburg),
Hühner, d. St.12 - 18 Schilling (Mecklenburg),
Küken, d. St.6 - 8 Schilling (Mecklenburg),
Tauben, d. St.3 - 4 Schilling (Mecklenburg),
Kartoffeln, d. Faß.4 - 5 Schilling (Mecklenburg).


Getreide=Preise in Lübeck
Weitzen-Taler (Mecklenburg)60 - 72Schilling (Mecklenburg)
Roggen-Taler (Mecklenburg)50 - 52Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)36 - 40Schilling (Mecklenburg)
Hafer Taler (Mecklenburg)32 - 36Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)52 - 60Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)- -Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)40 - 47Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapsaatTaler (Mecklenburg)28 - 29Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)27 - 28Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)19 - 20Mark (Lübeck)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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