No. 48
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 27. Juni
1865
fünfunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1865 Nr. 48 Seite 1]

- Neustrelitz. Von des Großherzogs Königlicher Hoheit ist der bisherige fünfte Lehrer an der Real= und Bürgerschule in Schönberg G. Fick von Johannis d. J. an zum dritten Lehrer an der dortigen Mädchenschule, in Stelle des zum Küster in Selmsdorf beförderten Lehrers W. Woisin, allergnädigst ernannt worden.
- Ihre Hoheit die Herzogin Caroline ist am 19. Juni in erwünschtem Wohlsein von Kopenhagen in Neustrelitz wieder eingetroffen.
- S. H. der Herzog Wilhelm von Mecklenburg=Schwerin, bisheriger Oberst und Commandeur der 6. Cavallerie=Brigade ist von S. M. dem Könige von Preußen zum Generalmajor ernannt.
- Bleibt Herzog Friedrich in Holstein oder nicht? Werden die Stände der Herzogthümer einberufen oder nicht? Dies sind Fragen, worauf seit Wochen die Antwort fehlt. Die neueste Lesart ist: Preußen wird die Einberufung der schleswig=holsteinischen Stände so lange ablehnen, bis der Augustenburger das Land verlassen hat.
- Selbst liberale Zeitungen mißbilligen das Schweigen des preußischen Volkshauses über Schleswig=Holstein und die Ablehnung der dahingehenden Anträge der Regierung. So vergleicht die W.=Z. die Abgeordneten mit jenem Jungen, der sich die Hände erfrieren wollte, nur um den Vater zu ärgern, weil er ihm keine Handschuhe kaufte.
- Die Dänen wissen ihre Sehnsucht nach den Fleischtöpfen Schleswig=Holsteins besser zu unterdrücken, als zu erwarten war; es dringt kaum eine laute Klage über den Belt; sogar mit ihrem König stellen sie sich auf erträglichen Fuß.
- Die Amerikaner gehen auf's Land, d. h. nach Europa. In Newyork findet eine kleine Völkerwanderung nach Europa statt, alle Plätze auf den Dampfern sind auf Wochen im Voraus bestellt. Die Ausfuhr an Geld betrug in einem Tage 2,107,000 Dollars.
- Schloß Miramare (Meerwunder) bei Triest ist eine Art Wetterglas für Mexico. Seit sein Erbauer Erzherzog Max Kaiser wurde, stand es leer und verlassen, jetzt aber hat er 80,000 Dollar herübergeschickt, um es neu in Stand zu setzen. Eine solche Summe kann ein mexikanischer Kaiser nicht leicht entbehren; man meint daher, wo sein Schatz ist, ist sein Herz, der Kaiser wird bald nachkommen.
- Dem Magistrat zu Schwerin ist auf sein Ansuchen für eine projectirte directe Eisenbahnlinie zwischen Schwerin und Büchen die Erlaubniß, die Vermessungs= und Nivellements=Arbeiten auf der innerhalb des Herzogthums Mecklenburg=Schwerin belegenen Strecke vorzunehmen, landesherrlich ertheilt worden.
- Die Königin von England erhielt aus Java ein Pferd zum Geschenk, welches 2 Jahr alt, vollkommen ausgebildet und dabei nur 27 1/2 Zoll hoch ist, von manchem Neufoundländer Hund wird es an Größe übertroffen. Der Ueberbringer des Pferdes, Capitain Lachey vom Schiffe Victor, brachte dasselbe in seinem Wagen mit in eine Gesellschaft bei der Lady Mayoreß, galoppirte mit demselben im Salon herum, nahm es beim Abschiede unter großem Gelächter auf die Arme und trug es die Treppe hinunter in sein Cabriolet.
- Ein Schutzmittel gegen die Mücken, sowie gegen alle Insecten bildet die sogenannte Insectentinctur, welche man in jeder Apotheke für ein Billiges kaufen kann. Mit dieser Tinctur, in Wasser aufgelöst, wäscht man sich Gesicht und Hände und keine Mücke oder Fliege wagt sich an den so verwahrten Menschen. Auch Pferden, die mit diesem Gemisch gewaschen werden, naht sich keine Bremse oder Stechfliege. Im letzten Kriege wurde das Soldatenzeug damit bestrichen, und alles Ungeziefer blieb fern.
- Wer jetzt in Paris ankommt, muß zu Fuß in die Stadt wandern, denn die Kutscher haben ihre Gäule in den Stall und die Peitsche in die Ecke gestellt und wollen nicht eher wieder auf den Bock steigen, bis sie pro Tag 6 Fr. von der Compagnie bekommen. Die paar Franks Erhöhung macht aber für die Unternehmer jährlich 2 Mill. aus.
- Ein junger hübscher Mann aus der Provinz bewarb sich um eine schöne Bürgerstochter in Berlin; die Eltern machen zur Bedingung der Verlobung, daß der Vater des Bräutigams persönlich seine Zustimmung ertheile. Der alte würdige Vater kam angereist, ertheilte gerührt seinen Segen und reiste nach mehreren heiteren Tagen heim. Ein paar Wochen darauf verschwand auch der Bräutigam, nachdem er dem Schwiegervater die Papiere entwendet hatte. Er war ein Schwindler und sein Vater unecht, d. h. auf drei Tage gemiethet.
- Der Hausbesitzer und Weinhändler Anton Ch. in Luttenberg (Oesterreich) begab sich am 18. Mai in einen seiner Keller, der nur sehr klein war, um den Wein aus einem großen 150 Eimer haltenden Fasse in kleinere Gebinde abzulassen; damit seine zahlreichen Freunde nicht wie gewöhnlich ein Trinkgelage auf seine Kosten veranstalten könnten, schloß er die Kellerthür hinter sich ab. Als er nun das Faß anzapfen wollte, sprengte der herausströmende Wein ein großes Stück des Faßbodens aus und in kurzer Zeit war der ganze Keller mit Wein angefüllt, so daß der Eigenthümer, welcher den Ausweg nicht finden konnte, weil das Licht sogleich gelöscht war, buchstäblich ertrinken mußte. Erst am 19. Mai früh vermißte ihn seine Wirthschafterin, und nachdem man den Keller aufgesprengt hatte, fand man die Leiche des Unglücklichen im Weine schwimmen.
- Virchow über Trichinen. Da es noch nicht gelungen ist, sichere Heilmittel gegen die Trichinenkrankheit aufzufinden, so bleibt, nach Professor Virchow, die Hauptrücksicht die Verhütung der Er=

[ => Original lesen: 1865 Nr. 48 Seite 2]

krankung, und zwar dadurch, daß man keine lebende Trichinen in den Körper gelangen läßt. Um dies zu erreichen, müssen 1) die Schweine möglichst reinlich erzogen werden, und vor Allem muß es darauf ankommen, die Thiere von Menschen= und Hundekoth fern zu halten, wenigstens in solchen Zeiten, wo Trichinen=Erkrankungen vorkommen. - 2) Die Orte, wo Trichinen=Erkrankungen vorkommen, müssen möglichst genau erforscht, und die Herde der Ansteckung vertilgt werden. - 3) Die Einführung der Fleischau, in Verbindung mit Schlachthäusern in den Städten wird von Virchow wiederum dringend gefordert. Der Einwand, Trichinen kämen selten vor, gilt nichts: allerdings hat man in Braunschweig wo die Fleischschau eingerichtet ist, unter 10,000 Schweinen, nur ein trichinenhaltiges gefunden, aber in Hettstädt sind von einem solchen Schweine 153 Personen erkrankt und 23 gestorben. Und in Dessau ist erst kürzlich ein Schwein als trichinös befunden worden, welches bestimmt war, zu dem bevorstanden Schützenfeste geschlachtet und verspeist zu werden, wie das in Hettstädt bei dem Octoberfeste geschehen war. - 4) Als Verdauungsmittel ist endlich die sorgfältigste Bereitung der Speisen, namentlich der Würste erforderlich. Auch neuere Forschungen thun übereinstimmend dar, daß nur sehr sorgfältiges Kochen und Braten die Trichinen in frischem Zustande sicher tödtet. Wichtig sind die Erfahrungen von Fürstenberg, daß durch eine richtige Pökelung des trichinigen Fleisches mit Salz, ohne Hinzufügen von Wasser, in dem Fleische enthaltene Trichinen, wenn dasselbe 10 Tage in der Pökelung gelegen, sicher getödtet sind; und ferner: "Wird das zu Mett=, Schlack= und Bratwürsten verwendete trichinige Fleisch gehörig geesalzen, mit Gewürzen versehen, und nach Stopfen der Wurst 2-3 Tage bei einer Temperatur von + 12° R. freihängend aufbewahrt, sodaß die feuchte Hülle trocken wird, und dann während 8-9 Tagen schwachem Rauch ausgesetzt, oder nach dem Trocknen die Hülle mit Holzessig bestrichen und 8-9 Tage in einem mäßigen warmen Rauche hängend aufbewahrt, so werden die Trichinen sicher getödtet.


Zur Ehre Gottes

und zum Wohlgefallen der Menschen möge die Verwirklichung eines Wunsches, der in der hiesigen Gemeinde schon seit Jahren vielfach gehegt und laut geworden, thatsächlich erstrebt und ausgeführt werden!
Schön und erhaben überragen die Gotteshäuser alle andern Gebäude der Städte und Dörfer und zeigen mit ihrem besten äußeren Schmucke, meistens schönen, prachtvollen Thürmen, dorthinauf, von woherab allein der wahre Segen kommt, den Ankommenden schon in weiter Ferne einen erfreulichen Anblick gewährend.
Dankbar haben wir es zu erkennen, daß wir uns eines recht schönen Gotteshauses erfreuen, aber ein Mangel an dem Aeußeren desselben wird mit Recht vielfach beklagt, daß nämlich der niedrige und schadhafte Thurm dem ehrwürdigen Gebäude nicht entspricht und nicht weiter hinaus dem Ankommenden die Stätte zeigt, wo das Wort Gottes lauter und rein gepredigt wird, und die Gemeinde sich vereint im Dankgebet und zur Stärkung in dem Einen, was Noth thut.
Mit vereinten Kräften dürfte es der Schönberger Gemeinde gleich anderen - wie schön steht in der Nachbars=Gemeinde Selmsdorf die neue Kirche da! - gewiß gelingen, jenem Mangel abzuhelfen und unserem Gotteshause auch nach außen den gewünschten Schmuck zu verschaffen.
Es bietet sich dazu in der nächsten Zeit die Gelegenheit, einen guten Anfang zu machen.
Den vom Siege für Deutschland zurückkehrenden preußischen Kriegern ist, wie überall, auch von uns Ratzeburgern gewiß sehr gerne ein Obdach gewährt, ohne auf Entschädigungsgelder zu rechnen. Letztere werden in nächster Zeit zur Auszahlung bereit sein, und dürften von den einzelnen Empfängern wohl nicht entbehrt, um so bereitwilliger aber einem schönen Zweck geopfert werden.
Lassen Sie uns, geehrte Mitglieder der Schönberger Gemeinde, und wer sonst in der Nähe und Ferne den gewünschten Thurmbau in der einzigen Stadt und dem Mittelpunkte unseres Fürstenthums dadurch fördern helfen will, dieses kleine Opfer bringen, und die erwähnten Einquartierungsgelder zu einem Grund=Capital niederlegen, welches, wenn wir weiter die Hand an's Werk legen, uns sicher und bald zu einem schönen Kirchthurm verhelfen wird.
Schönberg, den 14. Juni 1865.
Mehrere Mitglieder der hiesigen Gemeinde.
In Folge obiger Aufforderung sind mir bereits von verschiedenen Schönberger Einwohnern nicht allein ihre Quartier=Billette zur Eincassirung des Betrags eingehändigt, sondern auch für die Zeit des Thurmbaues resp. 100, 25, 15, 10, 2 Thlr. etc. zur Verzeichnung angemeldet.
Zwecks Förderung dieser sehr wünschenswerthen und schönen Sache bitte ich um weitere gütige Meldungen und erbiete mich allen Denen, welche es vorziehen, nach und nach durch kleine für den Geber unfühlbare Beiträge den Fond zu verstärken, eine wöchentliche Schillingssammlung zu eröffnen
Schönberg, den 26. Juni 1865.
G. Grapow.


Zwei Silvesterabende.
[Erzählung]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1865 Nr. 48 Seite 3]

Zwei Silvesterabende.
[Erzählung]
[Fortsetzung.]


Verkaufsanzeigen.

Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen am Mittwoch, den 28. Juni, meistbietend verkauft werden:
im Mechower Holze, Seebruch, Bäker und Garnseer Holze

31 3/4 Faden eichen Kluft= und Knüppelholz,
5 1/2 Faden buchen Kluft= und
2 3/4 Faden Tannenholz.
Versammlung der Käufer Morgens 9 Uhr am Schlagbaume des Mechower Holzes.
4 1/2 Faden buchen Kluftholz im Garnsee kommen beim Beginn der Auction in einzelnen halben Faden zum Aufgebot. Kaufliebhaber können das Holz vor der Auction in Augenschein nehmen und ist der Holzwärter Krüger zu Ziethen beauftragt, dasselbe auf Verlangen nachzuweisen. Das übrige Holz wird an Ort und Stelle, wo es steht, verkauft.
Schönberg, den 22. Juni 1865.
Danckwarth.


Vermischte Anzeigen.

Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen=Brüderschaft am zweiten Montag nach Johannis, den 3. Juli 1865, stattfindet, und werden die Gesellen aufgefordert, persönlich zu erscheinen.
Schönberg den 26. Juni 1865.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Photographien der Schönberger Kirche mit dem projectirten neuen Thurme sind zu haben bei Wilh. Heincke.


110,000 Thaler Preußisch Courant als höchster Gewinn!
Nur 2 Thaler Pr. Crt. kostet ein Original-Staats-Antheil-Loos
zu den schon am 12. Juli a. c. beginnenden Ziehungen der von der hohen hiesigen Regierung garantirten
Neuest. großen Prämien=Verloosung.
Das ganze Grundkapital wird binnen 4 Monaten mittelst Gewinn=Ziehungen zurückbezahlt.
Alle Nummern ohne Ausnahme werden gezogen.
Unter 14800 Gewinnen befinden sich Haupttreffer von Thlr. 110,000 85,000, 80,000, 70,000, 56,000, 60,000, 50,000, 30000, 25000, 20000, 15000 etc. etc. welche unbedingt gewonnen werden müssen.
Bestellungen unter Beifügung des Betrags oder gegen Postnachnahme werden sofort prompt ausgeführt und ein Exemplar des Planes gratis beigefügt. Nach stattgehabter Ziehung erhält jeder Theilnehmer die amtliche Liste und Gewinne baar überschickt.
Da voraussichtlich die Aufträge in großem Maßstabe einlaufen, so beliebe man sich baldigst direct zu wenden an
L. Steindecker-Schlesinger, Bank= und Wechsel=Geschäft in Frankfurt am Main.


Anilin-Schreib- und Copir-Tinte
aus der K. S. priv. chem. Fabrik von Carl Haselhorst in Dresden empfiehlt in Originalflaschen zu 16, 10, 5 und 3 1/2 Schilling (Mecklenburg).
Schönberg.
J. P. Bade.


[ => Original lesen: 1865 Nr. 48 Seite 4]

Das steigende Interesse, welches sich der Nähmaschinen=Manufactur zuwendet, und besonders um Gelegenheit zu finden, die beiden bisher bewährtesten amerikanischen Constructionen der Singer und Wheeler & Wilson's Manufactoring Company nebeneinander kennen zu lernen und vergleichen zu können, veranlaßte uns, noch die Vertretung der Letzteren zu übernehmen.
Durch die Verwendung beider Maschinen in unserer Fabrik und in Folge der dadurch gesammelten Erfahrungen, hatten wir Gelegenheit, die Vorzüge jeder einzelnen Construction kennen zu lernen, so daß wir bei Anschaffung einer Maschine, sei es für den Familien=Gebrauch, oder für einen besondern Arbeitszweck, die Anleitung zur richtigen Wahl der betreffenden Construction geben könnten.
Wir empfehlen demnach diese beiden Maschinen unter vollkommener Garante für deren Leistungsfähigkeit und Dauerhaftigkeit.

Näh-Maschinen
für den
Familien=Gebrauch.
Zum Nähen
in
Tuch, Buckskin, Doublestoffen,
Weißzeug,
sowie
Kleiderstoffen
in
Seide, Wolle, Baumwolle,
als auch
Mull, Gaze
etc.
Familien-Nähmaschine von Singer Zum
Steppen,
Litzeneinnähen,
Litzenaufnähen,
Faltennähen,
Einfassen,
Säumen,
Kräuseln
etc.
Wheeler & Wilson's
Manufacturing Company.
New-York.
Fabrik=Preise.
   The Singer
Manufacturing Company.
New-York.
Fabrik=Preise.
Maschine zum Familien=Gebrauch und Weiß=
näherei Taler (Mecklenburg) 55.
Dieselbe besonders ausgestattet Taler (Mecklenburg) 60.
Maschine für Schneider Taler (Mecklenburg) 65.
   Littera A. Familien=Maschine. Taler (Mecklenburg) 70.
Kleine Maschine für Schneider Taler (Mecklenburg) 70.
Große do. für do. Taler (Mecklenburg) 105
Maschine für Schuhmacher Taler (Mecklenburg) 108.

Maschinen mit Deckel, sowie mit auseinanderzulegendem Kasten, mehr oder weniger verziert, kosten entsprechend mehr.
Die gründlichste Anweisung im Nähen auf beiden Maschinen wird Reflectirenden gratis ertheilt.
Böning & Oldermann, Lübeck, Schüsselbuden Nr. 200.


Die Eisenbahn-Zeitung
ist nach Lübeck verlegt, weil diese Stadt ziemlich im Mittelpunkt ihres großen Leserkreises liegt und von hier aus die Abonnenten schneller bedient werden können. In Schönberg wird sie Morgens früh ausgegeben.
Die Eisenbahn=Zeitung bringt in eignen telegraphischen Depeschen die neuesten politischen Vorfälle und Börsenberichte aus Hamburg, Berlin, London, Newyork etc. - Ihre Leitartikel erörtern die wichtigsten Zeitfragen in populärer Fassung; in Local=Notizen und Korrespondenzen liefert sie die Tagesgeschichte ihres Leserkreises; in der politischen Uebersicht stellt sie die politischen Ereignisse und Fragen sorgfältig zusammen, nur das Ueberflüssige vermeidend. - Unter "Vermischtes" bringt sie interessante Sachen aller Art aus der Fremde. - Außerdem enthält sie belehrende und unterhaltende Artikel aus allen Zweigen des Wissens und Vorkommens in leicht verständlicher Darstellung. Auf der letzten Seite bringt sie Berichte über die wichtigsten Handelsangelegenheiten, Geld= und Fondscourse von Hamburg und Lübeck, Productenpreise der wichtigsten europäischen Börsen, Berichte über nordische Producte, Spriet, Woll= und Viehmärkte, Travemünder Schiffsliste u. s. w.
Im Feuilleton liefert sie täglich ca. 1 Octavbogen ausgewählter Erzählungen, Kunst= und Literatur=Notizen, also vierteljährlich ca. 75 Bogen.


Frischer Gothländischer Kalk wie auch Segeberger Kalk ist zu haben bei Ch. Vock.


Da ich im vorigen Sommer wegen Mangel an Wohnung und anderer Umstände halber mein Schuhmacher=Geschäft nicht betreiben konnte, so mache ich hiermit bekannt, daß ich von nun an dasselbe wieder fortsetze und wieder Ledertoffeln, Kinderschuhe und dergleichen vorräthig halten werde. Meine Wohnung ist jetzt beim Tischlermeister Herrn Dettmann in der Hinterstraße.
Achtungsvoll H. Söhlbrandt, Schuhmachermeister.


Meteorologische Beobachtungen in Schönberg.
Juni.
1865
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
23.
24.
25.
26.
39.12
35.97
36.27
34.34
4.7
9.6
6.5
8.4
19.7
18.4
13.8
11.6
NNW
WNW
W
NW
1
1
2
1
völl. heiter.
trübe.
wolkig.*)
-**)

*) 14 Kubz. Reg. auf 1 Quadratfuß.
**) 17 Kubz. Reg. auf 1 Quadratfuß.


Getreide= und Markt=Preise in Lübeck
Weitzen-Taler (Mecklenburg)44 - 56Schilling (Mecklenburg)
Roggen-Taler (Mecklenburg)44 - 48Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)32 - 36Schilling (Mecklenburg)
Hafer Taler (Mecklenburg)32 - 35Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)40 - 46Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)40 - 46Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)40 - 46Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapsaatTaler (Mecklenburg)19 20Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)19 20Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)17 - 18Mark (Lübeck)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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