No. 37
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 19. Mai
1865
fünfunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1865 Nr. 37 Seite 1]

- In der schleswig=holsteinischen Frage herrscht jetzt wieder eine Verwirrung, welche, falls Preußen sich nicht zu einem Gewaltstreich entschließt, die Lösung derselben in unabsehbare Ferne hinausrückt. Die österreichische Antwort auf die letzte Depesche des Herrn von Bismarck in der Frage wegen Zusammenberufung der Stände geht größtentheils auf die Forderung hinaus, daß keine der beiden Mächte der künftigen Ständeversammlung mit einseitigen Vorlagen gegenüberzutreten habe. Drei Punkte hebt Oesterreich in der Depesche hervor. Erstens, daß es der Würde beider Regierungen nicht zusagen könne, ihre Anschauungen vor den Augen Europa's öffentlich vor die Stände zu bringen und diese zum Richter zu machen. Zweitens, daß eine solche Handlungsweise den beiderseitigen guten Beziehungen nur Schaden könne, endlich drittens, daß durch ein einseitiges Vorgehen in dieser Richtung die Sache selbst um keinen Schritt gefördert werde, in sofern schließlich doch immer wieder die beiden Mächte sich zu verständigen haben würden. Man sieht hieraus schon, daß die Einigung über diese Vorfrage noch in weitem Felde steht. Nur ein Gewaltstreich Preußens kann diesem ermüdenden Hin= und Herschwanken ein Ende machen.
- Die nächsten Folgen von der Beendigung des Bürgerkrieges in Nordamerika wird Mexiko zu tragen haben. Es ist gewiß sehr zu bezweifeln, daß die auffälligen Truppen=Zusammenziehungen, welche der neue Präsident der Union schon jetzt nach der mexikanischen Gränze hin anordnet, wirklich nur den einen Zweck haben, Jefferson Davis am Entkommen zu hindern und das letzte Armeecorps aufzusuchen, welches die Conföderirten noch in Texas besitzen sollen. Zu Menterey, im äußersten Norden Mexico's existirt noch heute die Regierung des Präsidenten Juarez, die einzige, welche die Union als die rechtmäßige anerkannt hat.
- Die Budget=Commission des preußischen Abgeordnetenhauses hat den Militair=Etat für 1865 erledigt. Die Commission hat die Bewilligung von 32,572,247 Thlr., also 382,567 Thlr. mehr als 1864 beschlossen. Die Kosten der Reorganisation mit 6,892,725 Thlr. sind gestrichen.
- Die britische und ausländische Bibelgesellschaft, die im Jahre 1804 gegründet wurde, zählt jetzt ungefähr 10,000 verwandte Vereine, die in allen fünf Erdtheilen die Verbreitung der heiligen Schrift sich angelegen sein lassen. Es sind bis jetzt 78 Min. Bibeln in 167 Sprachen seit der Gründung vertheilt worden. Dennoch ist erst ein kleiner Theil dieser Bibeln, davon etwa 4 Mill., unter die 800 Mill. Heiden, Muhamedaner und Juden gekommen, die es noch auf Erden giebt. Es sind zwar die Einnahmen der Gesellschaft groß und mögen sich in manchem Jahre auf 168,000 Pfd. Sterling belaufen, allein sie reichen doch nicht aus, um den großen Anforderungen zu genügen und nach und nach die Bibel allen Bewohnern der Erde zu einer wahren Segensquelle zu machen.
- Der Eröffnungstag der Lübeck=Hamburger Eisenbahn ist noch immer nicht festzustellen. Die ganze Bahnstrecke wird schon befahren, bis auf zwei Stellen, wo die Bahn durch Moore geführt werden mußte, die nicht zum Stehen gebracht werden konnte. Doch hofft man, daß die Eröffnung zum 1. Juli d. J. stattfindet.
- In Paris wird nächstens eine arabische Sängerin auftreten, die eine so ausgedehnte Stimme hat, daß sie alle Männer= und Frauenrollen zu singen im Stande ist.
- In Karlsruhe kamen am 13. Mai bereits reife Kirschen auf den Markt.
- London mit einer Bevölkerung von drei Millionen Einwohnern verwendet für die Polizei 11,390,400 Francs; die Stadt Paris mit 1,700,000 Seelen 11,930,134 Francs und St. Petersburg mit 530,000 Bewohnern braucht 6,400,000 Fr. zur Unterhaltung von 1934 Polizei=Mannschaften. Es kommt demnach in St. Petersburg auf 274 Einwohner ein Polizist.
- Die Kosten des Wiederaufbaus und die Zurichtung des Herzogl. Residenzschlosses in Braunschweig sind auf 985,400 Taler (Mecklenburg) veranschlagt.
- Die Arbeiterinnen der Pariser Waschweiber haben ihre Arbeiten eingestellt. Dieselben verlangen drei Franken Lohn pr. Tag und sollen nicht mehr wie acht Stunden arbeiten. Bisher arbeiteten sie 11 Stunden und erhielten 2 Franken Lohn. Die Pariser befinden sich darüber in größter Verlegenheit, da die Arbeitseinstellung jetzt beinahe drei Wochen dauert und die weiße Wäsche anfängt selten zu werden. Die Leinenhändler machen dabei gute Geschäfte.
- Ein armer alter Mann in Berlin hatte sich ein Kommisbrod gekauft und trug dies unter dem Arme, als ihm plötzlich Jemand von hinten seinen hohen Hut bis auf die Schulter hinunter trieb und ihm dabei das Kommisbrod fortnahm. Der alte Mann glaubte, daß sich ein Bekannter einen Spaß mit ihm erlaubte, als er aber den Hut mit Mühe wieder über das Gesicht gerückt, sah er zu seinem Schreck Niemand, der sein Brod hatte; dasselbe war ihm in so gemeiner Weise gestohlen worden, was in der Dunkelheit leicht möglich war.
- Im Jahre 1849 verschwand plötzlich der Gatte der Gemüsehändlerin Marie K., und erst ein Jahr später erhielt sie von ihm einen Brief aus Amerika, worin er ihr mittheilte, daß ihn der beständige häusliche Unfrieden bewogen habe, sie zu verlassen und in der neuen Welt sein Glück zu versuchen. Wohl oder übel mußte sich die Strohwittwe trösten und lebte nun durch 14 Jahre ohne die geringste Nachricht von ihrem Manne. Als sie nun kürzlich wie gewöhnlich am Kirchenplatze ihre Gemüsewaaren feilbot, trat plötzlich ein sehr elegant

[ => Original lesen: 1865 Nr. 37 Seite 2]

gekleideter Herr auf sie zu, der sie mit den Worten "grüß Dich Gott, Weiberl" begrüßte und von ihr trotz seines veränderten Aussehens als der schon verloren geglaubte Ehegatte erkannt wurde. Die überraschte Frau vergoß Thränen der Freude, und da ihr Gatte als reicher Mann zurückgekehrt ist, lebt das glückliche Paar nun in den besten Verhältnissen, welche durch keinen ehelichen Unfrieden mehr gestört werden dürften. In sechzehn Jahren kann ein ehelicher Zorn allerdings Zeit gehabt haben, zu verrauchen!
- In Berlin ist ein Postexpedient wegen einer Doppelehe verhaftet worden. Er wurde aus der Provinz nach Berlin versetzt, ließ daselbst eine Frau zurück, bis er sich eingerichtet habe, machte aber inzwischen mit einer wohlhabenden Wittwe Bekanntschaft und ließ sich mit ihr trauen.


Lydia.
[Erzählung]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1865 Nr. 37 Seite 3]

Lydia.
[Erzählung]
[Fortsetzung.]


Anzeigen.

Verkaufsanzeigen.

Am Dienstag, den 6. k. M., Morgens von 9 Uhr an, sollen im hiesigen Kruge in öffentlicher Auction gegen sofortige Baarzahlung verkauft werden:

1 Parthie altes Bauholz, alte Mauersteine, Zungen, Pfannen und Holfter, jedes in mehreren Abtheilungen; 2 Stuhlwagen mit Federn, wovon 1 fast neu, 1 s. g. Marktwagen mit 1 Stuhl, 1 Pflug, 2 eiserne Eggen, 1 schwed. Egge, 1 Reißer, 4 Siehlengeschirre, dazu 1 Sattel, 2 Kinderwagen, 1 Gartenbank, 1 Wassertonne, 1 Bettstelle, Tische, Stühle, 1 aufgemachtes Bett, sehr gute Frauenkleidungsstücke aller Art und allerlei Hausgeräthe, besonders aber Küchengeräthe aller Art.
Carlow, den 17. Mai 1865.
Struck, Landreiter.


Auction.
Am Dienstag, den 23. Mai, von Morgens 10 Uhr an, soll im Saale des Gastwirths Herrn Spolert auf der Bäck gegen sofortige Baarzahlung öffentlich meistbietend verkauft werden:
1 Clavier, 1 Sopha, 1 Schreibpult, 2 Komoden, 6 Spiegel, 6 Schränke, 23 Tische, 29 Polsterstühle, 14 Bettstellen, Bänke, Rouleaux u. s. w.
NB. Sopha und Stühle sind mit Krollhaaren gestopft.
Domhof, den 8. Mai 1865.
Bedele.


Vermischte Anzeigen.

Die Miglieder des für das Fürstenthum Ratzeburg bestehenden Versicherungs=Vereins wider die Lungenseuche des Rindviehs werden hiedurch aufgefordert, am Dienstage, den 6. Juni c., Morgens 11 Uhr, im Locale der Gastwirthin Boye hieselbst sich versammeln zu wollen, um die nach § 5. der Statuten vorgeschriebene Neuwahl der Direction vorzunehmen.
Es sind im Ganzen 3413 Stück Vieh zu 101,682 Taler (Mecklenburg) nach der abgeschlossenen Jahresrechnung versichert, und ist dieselbe sowohl in der gedachten Versammlung, wie jeder Zeit bei dem Secretair des Vereins einzusehen.
Zugleich werden die Mitglieder aufgefordert, die fälligen Gebühren an den Secretair einzuzahlen. Schönberg, den 17. Mai 1865.
Die Direction des Versicherungs=Vereins wider die Lungenseuche.
F. Graf Eyben.


Thierschau in Schönberg am Freitag, den 26. Mai 1865.
1) Die Thierschau findet, wie in den früheren Jahren auf dem s. g. Baubrink statt.
2) Jedem steht es frei, Thiere zur Schau zu stellen. Indessen concurriren zu den Prämien nur Viehbesitzer des Fürstenthums Ratzeburg.
3) Es sind folgende Preise ausgesetzt:
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
4) Es dürfen nicht mehrere Prämien für dasselbe Thier ausgegeben und darf daher ein Pferd nicht gleichzeitig als Stute und als Wagen= oder Arbeits=Pferd prämirt werden.
Jeder Preis wird nur ertheilt, wenn mindestens zwei Thiere concurriren, es sei denn, daß die

[ => Original lesen: 1865 Nr. 37 Seite 4]

Preisrichter das allein zur Bewerbung stehende Thier für besonders preiswürdig erklären.
5) Die Stellung sämmtlicher Thiere auf dem Baubrink, wo ihnen der Platz angewiesen werden wird, muß bis spätestens 9 Uhr Morgens des Thierschautages geschehen sein. Die Thierschau wird pünktlich um 9 Uhr eröffnet.
6) Etwanige freiwillige Beiträge für die Thierschau nimmt der Advocat Rackow entgegen. Derselbe vertheilt auch die für die Mitglieder des landwirthschaftlichen Vereins, sowie diejenigen, welche sich mit freiwilligen Beiträgen betheiligt haben, bestimmten Karten.
Einlaßkarten à Stück 16 Schilling (Mecklenburg) sind bei dem Rathmann A. Spehr und der Gastwirthin Wittwe Boye, sowie am Tage der Thierschau auf dem Baubrink zu bekommen.
Sämmtliche ausgegebenen Eintrittskarten gelten auch für die mit der Thierschau verbundene Gewerbe=Ausstellung.
Schönberg, den 10. Mai 1865.
Der Vorstand des landw. Vereins.
F. Graf Eyben.


Bekanntmachung.
Alle Diejenigen, welche gewilliget sind, ihre Feldfrüchte gegen Hagelschlag bei der Hagelversicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg zu versichern, werden hiemittelst ersucht, sich mit ihren desfallsigen Meldungen für das bereits angetretene Versicherungsjahr vom 1. März 1865 bis dahin 1866 an den Director dieser Anstalt, Herrn Kaufmann Boye hieselbst, - wo auch die Statuten dieser Gesellschaft eingesehen werden können - wenden zu wollen.
Schönberg, den 16. April 1864.
Die Direction der Hagel=Versicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg.


Eine sehr große Auswahl der neuesten französisch. gewirkten und deutschen Long=Shawls, Frühlings=Mäntel und Mantillen, wie auch die neuesten Kleiderstoffe empfehlen zu sehr billigen Preisen
U. Beermann & Co.
Lübeck, Klingberg 927.


Bekanntmachung.
Alle Gläubiger an den Nachlaß des verstorbenen Karsten Gothknecht in Schönberg wollen sich binnen kurzer Zeit bei dem Unterzeichneten melden, indem später keine Zahlung mehr geleistet werden kann.
Schönberg.
J. H. Gothknecht.


Bekanntmachung.
Mit K. K. Oesterr. Privilegium und K. Preuß. Ministerial-Approbation.
Dr. Borchardt's aromatische Kräuterseife, zur Verschönerung und Verbesserung des Teints und erprobt gegen alle Hautunreinheiten; (in versiegelten Original=Päckchen à 10 Schilling (Mecklenburg))
Dr. Suin de Boutemardt's aromatisch. Zahn=Pasta, das universellste und zuverlässigste Erhaltungs= und Reinigungs=Mittel der Zähne und des Zahnfleisches; (in 1/1 und 1/2 Päckchen à 20 und 10 Schilling (Mecklenburg)).
Professor Dr. Lindes Vegetabilische Stangen=Pomade, erhöht den Glanz und die Elastizität der Haare, und eignet sich gleichzeitig zum Festhalten der Scheitel; (in Originalstücken à 12Schilling (Mecklenburg)).
Apotheker Sperati's Italienische Honigseife, zeichnet sich durch ihre belebende und erhaltende Einwirkung auf die Geschmeidigkeit und Weichheit der Haut aus; (in Päckchen zu 4 und 8 Schilling (Mecklenburg)).
Dr. Hartung's Chinarinden=Oel, zur Conservirung und Verschönerung der Haare; (in versiegelten und im Glase gestempelten Flaschen à 20Schilling (Mecklenburg)).
Dr. Hartung's Kräuter=Pomade, zur Wiedererweckung und Belebung des Haarwuchses; (in versiegelten und im Glase gestempelten Tiegeln à 20 Schilling (Mecklenburg)).
Aecht werden die obigen, durch ihre anerkannte Solidität und Zweckmäßigkeit auch in hiesiger Gegend so beliebt gewordenen Artikel in Schönberg nach wie vor nur allein verkauft bei J. P. Bade.


Industrie-Ausstellung
am Thierschautage, den 26, Mai 1865 zu Schönberg.

Mit der am Tage der Thierschau zu Schönberg stattfindenden Industrie=Ausstellung soll mit Erlaubniß der Großherzoglichen Landvogtei eine Verloosung von daselbst angekauften Industrie=Gegenständen verbunden werden.
Es werden daher alle Diejenigen, welche Erzeugnisse der einheimischen Industrie zur Ausstellung liefern wollen, ersucht, solche am 25. Mai Abends oder spätestens bis zum 26. Mai bis 9 Uhr Morgens bei unterzeichnetem Comite einzuliefern und zwar in das eigens zu diesem Zweck aufgestellte Zelt auf dem Baubrink.
Jeder Aussteller hat seine Ausstellungsgegenstände mit seinem Namen zu versehen und den Preis dabei zu notiren, wofür es käuflich.
Jeder Aussteller muß seine Ausstellungsgegenstände selbst beaufsichtigen oder durch sichere Personen beaufsichtigen lassen, da das Comite in keiner Beziehung eine Garantie übernehmen kann, wiewohl ein zuverlässiger Wächter im Zelte angestellt ist.
Jeder Aussteller muß sich den Anordnungen der Mitglieder des Industrie=Comite hinsichtlich der Aufstellung fügen.
Loose zur Industrie=Ausstellung à 16 Schilling (Mecklenburg) , sind bei den unterzeichneten Mitgliedern des Comite fortwährend zu haben, wie auch am Tage der Thierschau im Comitezelte.
Alle Aussteller werden gebeten, zum Zweck der Gewinnung von Platz möglichst früh die Ausstellungs=Gegenstände bei dem Herrn Lichtfabrikanten Spehr in Schönberg anzumelden, wo sie dann zugleich eine Karte zum freien Eintritt in die Ausstellungsräume entgegennehmen können.
Die Gewinnliste wird am Dienstage, den 30. Mai durch die hiesigen Anzeigen publicirt werden.
Schönberg den 27. März 1865.
G. W. Wicke. H. Oldörp. J. P. H. Spehr. G. Drevs.


Ich bescheinige hiermit gern, daß mein alter 70jähriger Vater, der an einem sehr starken Husten mit Brustbeklemmung und kurzem Athem bereits seit mehreren Jahren litt, durch Gebrauch von 5 halben Flaschen weißen B.=Syrup aus der Fabrik von G. A. W. Mayer in Breslau, die ich aus der Niederlage von den Herren H. F. Sahlmann u. Co. in Hamburg bezog, gänzlich kurirt ist und seit dieser Zeit keine neue Brustbeschwerden verspürte. Ich statte beiden genannten Firmen für mich und meinen Vater unsern besten Dank hiermit ab.
Stockelsdorf bei Lübeck, im April 1857.
Heinrich Peyffel.
Dieser weiße B.=Syrup wird für Schönberg und Umgegend nur allein echt besorgt vom Buchbinder C. Sievers im Sattler Bohnhoff'schen Hause.


(Hiezu: eine Beilage.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1865 Nr. 37 Seite 5]

Beilage
zu den Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 19. Mai 1865.


Die erste Haupt=Gewinn=Ziehung der von der Regierung genehmigten und garantirten 59. Braunschweiger Landes=Lotterie findet
15. und 16. Juni
statt. - Diese Lotterie bringt einen Haupttreffer von
Einmalhunderttausend Thaler.
60,000 Taler (Mecklenburg), 40,000 Taler (Mecklenburg), 20,000 Taler (Mecklenburg), 2 à 10,000 Taler (Mecklenburg), 2 à 8000 Taler (Mecklenburg), 2 à 6000 Taler (Mecklenburg), 2 à 5000Taler (Mecklenburg), 2 à 4000 Taler (Mecklenburg), 3000 Taler (Mecklenburg), 5 à 2000 Taler (Mecklenburg), 5 à 1500 Taler (Mecklenburg), 2 à 1200 Taler (Mecklenburg), 85 à 100 Taler (Mecklenburg), 5 à 500 Taler (Mecklenburg), 105 à 400 Taler (Mecklenburg), 5 à 300 Taler (Mecklenburg), 130 à 200 Taler (Mecklenburg), und 17,545 à 100 Taler (Mecklenburg), 80 Taler (Mecklenburg), 70 Taler (Mecklenburg), 60 Taler (Mecklenburg), 47 Taler (Mecklenburg), etc., im Ganzen 17,900 Gewinne zum Gesammtbetrage von
Einer Million und 70,900 Thaler zur Verloosung und kostet
zu dieser einen Ziehung: 1/1 Loos 4 Taler (Mecklenburg), 1/2 Loos 2 Taler (Mecklenburg), 1/4 oder 2/8 1 Taler (Mecklenburg),
zu allen 6 Ziehungen: 1/1 Loos 40 Taler (Mecklenburg), 1/2 Loos 20 Taler (Mecklenburg), 1/4 oder 2/8 10 Taler (Mecklenburg) Demnach wird der Einsatz schon mit dem niedrigsten Gewinn gedeckt.
Als von der Herzoglichen Lotterie=Direction autorisirte Haupt=Collecteure erlauben wir uns, einem geehrten Publikum außer vielen andern, nachbenannte Nummern zum geneigten Glücksversuche bestens zu empfehlen und bürgt dafür unsere seit Jahren bestehende Firma, sowie das Glück, welches uns in jedem Jahre in so reichem Maaße zu Theil ward und was unsere Hauptcollecte zu der Empfehlenswerthesten macht, daß man sich vertrauensvoll an uns wenden kann. Wir sehen daher Aufträge auf
Nr. 20,167, 20,170, 21,151, 21,153, 21,163, 24,836, 24,838, 24,840, 24,866, 24,881, 24,884, 24,894, 24,898, Ganze,
Nr. 23,277, 23,978, 23,979, 23,980, 29,651, 29,653, 29,655, 29,666, 29,669, Halbe,
Nr. 2579, 2580, 2581, 2582, 2588, 2591, 6071, 6078, 6080, 6083, 6087, 6090, 7964, 15,281, 15,285, 16,777, 16,778, 16,782, 16,783, 16,792, 16,794, 16,797, 16,799, 19,166, 19,170, 19,175, 22,101, 22,103, 22,105, 22,106, 22,112, 22,117, 22,122, 22,146, 22,178, 22,198, 31,707, 31,711, 31,739, Viertel,
Nr. 13,522, 16,400, 18,518, 18,521, 18,522, 20,618, 20,620, 20,623, 20,633, 20,643, 20,644, 20,655, 20,663, 20,670, 20,683, 20,688, 20,690, 20,698, 20,699 23,722, Achtel,
baldigst entgegen, damit wir zur Zeit im Stande sein können, die gewünschten Nummern mit der ersten Post zu versenden, indem solche späterhin vergriffen sein möchten. - Die Beträge können entweder den Ordres beigefügt oder durch uns per Postvorschuß entnommen werden, was wir im Belieben der resp. Auftraggeber stellen.
Renovationsloose, amtliche Gewinnlisten sowie Gewinngelder erfolgen mit dem Erscheinen der Listen.
L. S. Weinberg & Co.
Banquier=, Lotterie= und Wechsel=Geschäft, Haupt=Central=Büreau der Braunschweiger Landes=Lotterie und Hamburger Stadt=Lotterie in Hamburg, gr. Neumarkt 32.


Warnung.
Guano-Depot.

Wir empfehlen dem landwirthschaftlichen Publicum dringend, sich wegen der Beziehung von Peru-Guano entweder direct an uns zu wenden, oder auch nur an Zwischenhändler von anerkannter Respectabilität, da neuerdings verfälschter Guano in den Handel gebracht wird. Auch warnen wir davor, von Personen zu kaufen, welche sich Agenten des hiesigen Depots nennen, da Niemand eine solche Vollmacht besitzt.
Hamburg April 1865.
Aug. Jos. Schön & Co. und J. D. Mutzenbecher Söhne.


[ => Original lesen: 1865 Nr. 37 Seite 6]

Zum bevorstehenden Johanny=Termine suche ich in hiesige Landstellen und gegen vollkommene hypothekarische Sicherheit zu 3 1/2 % Zinsen 13,600 Taler (Mecklenburg), in Pösten von 1000 Taler (Mecklenburg), 500 Taler (Mecklenburg), 400 und 300 Taler (Mecklenburg).
Capitalisten, die ihre Gelder sicher anlegen wollen, da mehrere die ersten Pöste im Hypothekenbuche sind, wollen mit mir weitere Rücksprache nehmen.
Schönberg, im Mai 1865.
J. P. Bade, Buchbinder.


Johs. Wencker in Lübeck,
247. obere Glockengießerstraße 247.
empfiehlt sein Lager von Möbeln, Spiegeln und Polsterwaaren in guter Arbeit, zu billigsten Preisen ergebenst.
NB. Bestellungen auf ganze Ameublements werden reell und promptest ausgeführt.


Nicht zu übersehen.
Einem geehrten Publikum hierdurch die ergebene Anzeige, daß nach dem Ableben meines geliebten Mannes Fr. Vorbeck das Walken von meinem Bruder, der schon mehrere Jahre dem Geschäfte vorgestanden hat, wird fortgesetzt werden und möchte deshalb alle hiesigen und auswärtigen Kunden bitten, das bisher meinem Manne geschenkte Vertrauen auch ihm zu schenken; ich verspreche Jedem gute Walke und schnelle Aufwartung.
Dermin vor Ratzeburg, 1. April 1865.
D. Vorbeck Wwe.


Vom 16. Mai d. J. an sind wiederum Mauersteine auf meiner Ziegelei zu haben, und nehme ich Bestellungen entgegen.
Lüdersdorf, den 11. Mai 1865.
J. Köhncke.


Geschäfts=Eröffnung.
Da ich am heutigen Tage mein Cigarren= und Taback=Geschäft eröffnet habe, so erlaube ich mir, mich einem hiesigen und auswärtigen Publikum bestens zu empfehlen, indem ich stets für reelle Bedienung und gute Waare Sorge tragen werde. Meine Wohnung ist Siemzerstraße Nr. 90.
Ergebenst J. Fanselow.


Zur beginnenden 148. Frankfurter Lotterie sowie zur 2. Classe 248. Hamburger Lotterie
halte ich mein Lager von ganzen und getheilten Loosen bestens empfohlen.
Unter anderen Gewinnen fielen in letzter Classe 147 Frankfurter Lotterie
fl. 1000 auf Nr. 18,666 in meine Collecte.
Lübeck, 1. Mai 1865.
Ad. Veudt
Eingehende Ordres werden prompt und verschwiegen ausgeführt.


Photographisches Atelier von Wilh. Heincke.
Aufnahme von Familiengruppen, einzelnen Portraits und Visitenkarten bei jeder Witterung von Morgens 8 Uhr bis Abends 6 Uhr. - Auch werden Ansichten von Landschaften, Gebäuden u. s. w., sowie Copien nach Oelbildern, Lithographien etc. angefertigt. Garantie für Aehnlichkeit und Sauberkeit.


Mit allen Kohlsorten: als Rosenkohl, Savoyenkohl, Blumenkohl, Rothenkohl, Sommer= und Winter=Kohlrabi, Spitzkohl und plattem Winterkohl; 8 Tage später Runkelrübenpflanzen und 14 Tage später Sellerie=, Porro= und Tabackspflanzen empfiehlt sich
Bäckermeister Oldenburg.


Wegen Neupflasterung ist die Dorfstraße vom 15. Mai an für Fuhrwerk gesperrt. Dasselbe hat während der Zeit den Weg über die Hofstelle des Pfarrackerpächters Pumplün einzuschlagen, doch haben sich die Besitzer der Fuhrwerke daselbst des Rauchens von Cigarren oder Pfeifen zu enthalten.
Die Dorfschaft Carlow.


Die Professor Louis Wundram'schen Kräuter, welche sich gegen hartnäckige Flechten Scropheln, Drüsen, offene Wunden, Gicht etc. Seit 30 Jahren heilkräftig bewiesen haben, im Frühjahr besonders wirksam sind, und über welche eine Broschüre gratis zu erhalten ist, können stets gegen Nachnahme bezogen werden.
Adresse für Briefe ist:
Professor Louis Wundram Hamburg, Hotel Belvedere.


Am 7. und 8. Juni beide Tage Nachmittags, wird bei mir ein
Scheibenschießen
stattfinden, wozu ich Schießliebhaber hiedurch einlade. - Büchsen werden frei geliefert. Ein Satz von 3 Schüssen kostet 16 Schilling (Mecklenburg).
Krüger Böttcher in Rieps.


Mit frischem Gottl. Kalk empfiehlt sich A. Wigger.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: D. 14. Mai. Dem Arbm. Fick zu Westerbeck ein S. - D. 15. Eine unehel. T. hieselbst.

Gestorben: D. 3. Mai. Cathar. Mar. He. Nevermann, Schustermstrtocht. vor Schönberg, 5 W. a. - D. 9. Joh. Cathar. A. D. Greiff hies., 1 J. 4 M. a. - Cath. Anna Egers, Arbm.tocht. zu Rottensdorf, fast 6 J. a. - D. 10. Cathar. Mar. Elisab. Arndt, Arbm.tochter vor Schönberg, 5 J. a. - D. 12. Maria Cathar. Groth zu Rabensdorf, 7 M. a. - D.14. Anna Cathar. E. M. Stahl Arbm.tocht. zu Rabensdorf, 9 J 4 M. a. - D. 17. Friederike Marie Elisab. Müller, Schustermst.tochter hies., 31 J. a.

Copulirt. D. 5. Mai. Joh. Friedr. Joach. Buggenthin, Arbm. auf hiesig. Bauhofe, und Anna Maria Callies zu Lockwisch. - Joh. Heinr. Friedr. Oldenburg, hiesiger Bürger und Schmiedemstr. vor Schönberg, und Engel Luise Rentzow hies. - Joach. Heinr. Asm. Fanselow, hies. Bürger und Cigarrenfabrikant, und Mar. Elis. Sophie Greiff hies. - D. 12. Joh. Jochen Schmidt, Wittwer u. Maurergesell vor Schönberg, und Cath. Elisab. Grevsmühl zu Kl. Bünsdorf. - Joh. Heinr. Buhr Arbm. zu Hof Lockwisch, und Cath. Maria Elisab. Kaven daselbst.

Proclamirt: Joach. Friedr. Dietr. Schlichting, Handelsmann zu Gr. Steinrade, und Anna Maria Vitense hieselbst - Friedrich Ludwig Christof Koenig, Pächter zu Culpin, und Johanna Maria Dorothea Breuel zu Hof Selmsdorf.

Sonntag, den 21. Mai.
Frühpredigt: Pastor Kaempffer.
Vormittagspredigt: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Meteorologische Beobachtungen in Schönberg.
Mai.
1865
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
16.
17.
18.
35.79
37.71
38.37
7.8
3.9
6.7
13.8
17.3
17.6
WNW
SW
SSW
1
1
1
zieml. heit.
heiter.
zieml. heit.


Getreide= und Markt=Preise in Lübeck
Weitzen-Taler (Mecklenburg)40 - 56Schilling (Mecklenburg)
Roggen-Taler (Mecklenburg)40 - 44Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)32 - 36Schilling (Mecklenburg)
Hafer Taler (Mecklenburg)28 - 34Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)40 - 46Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)44 - 72Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)40 - 46Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapsaatTaler (Mecklenburg)19 20Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)19 20Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)17 - 18Mark (Lübeck)


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