Nach Gottes unerforschlichem Rathsschlusse ist Ihre königliche Hoheit die Frau Großherzogin Anna, geb. Prinzessin von Hessen und bei Rhein, nach kurzer Krankheit heute früh gegen 1 Uhr zu einem besseren Leben sanft entschlafen.
Durch diesen unerwarteten höchst betrübenden Todesfall sind seine Königliche Hoheit und die Großherzogliche Familie, sowie das ganze Land in die tiefste Trauer versetzt worden.
Schwerin den 16. April 1865.

- Das Gutachten der preußischen Kronsyndici über die Erbansprüche Preußens auf Schleswig=Holstein soll jetzt fertig sein, und die sehr umfangreichen Ausarbeitungen der berühmten Rechtsgelehrten Heffter und Homeyer dem Druck übergeben werden. Das Gutachten spricht sich vollständig zu Gunsten der von Preußen zur Geltung gebrachten Erbansprüche aus. In Kreisen, welche man mit dem gegenwärtigen Stande der Herzogthümerfrage vollständig vertraut nennen darf, verlautet, daß das Resultat der Berathungen der preuß. Kronsyndici in Wien bereits bekannt sei und dort einen für Preußen günstigen Umschwung hervorgebracht haben. Die österreichische Regierung soll nämlich mit der Ansicht umgehen, sich mit Preußen ohne Zuthun fremder Mächte oder des Bundes in Bezug auf die Herzogthümer zu verständigen.
- Zur Erinnerung an den Sturm und die Einnahme der Düppeler Schanzen wird am 18. April daselbst eine großartige Feier stattfinden und an diesem Tage der Grundstein zu den bei Düppel und auf Alsen zu errichtenden Monumente gelegt. Der König von Preußen und mit ihm der ruhmgekrönte Held von Düppel, Prinz Friedrich Carl, sowie Deputationen aller Regimenter, die vor Düppel gelegen haben, werden dieser Feier beiwohnen. Unter der Zahl der Letztern wird auch ein Schönberger sein, der Lieutenant Otto Fischer, (Sohn eines verstorbenen Veteran aus dem Befreiungskriege, des vormaligen Pastors Fischer in Schönberg), der wegen seiner im letzten Feldzuge bewiesenen Tapferkeit von Sr. Maj. dem Könige den rothen Adlerorden 4. Klasse mit Schwertern erhielt.
- In Schweden soll nun auch die Verfassung geändert und statt der vier Kammern das Zweikammersystem eingeführt werden. Die Gewählten für die erste Kammer müssen 35 Jahre alt sein und ein Vermögen von 80,000 Thlr. besitzen oder eine Jahreseinnahme von 4000 Thlr. haben. Die Mitglieder der zweiten Kammer gehen aus direkten Wahlen hervor. Um gewählt zu werden, muß man 25 Jahre alt sein.
- Der Papst denkt ernstlich daran, die ewige Stadt Rom zu verlassen. Er hat bereits einen großen Theil seiner werthvollsten Effecten nach Venedig bringen lassen, und man glaubt, daß er in dieser Stadt eine Zufluchtsstätte suchen und finden werde. Es sollen deswegen augenblicklich zwischen Wien und Rom Verhandlungen schweben.
- Am 8. April begann in Paris die Versteigerung der Morny'schen Rennpferde. Die Preise stellten sich sehr hoch, denn für 32 Vollblutpferde gingen 279,500 Frcs. ein.

Eine schwere Zunge.
[Erzählung]
(Fortsetzung.)

Eine schwere Zunge.
[Erzählung]
[Fortsetzung.]

Daß die mittelst Bescheides vom 14. Februar c. erkannte Prodigalitätserklärung gegen den Hauswirth Heinrich Kreutzfeldt zu Niendorf und die deshalb verfügte Curatelanordnung wieder aufgehoben ist, wird hierdurch gemeinkundig gemacht.
Schönberg den 15. April 1865.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.) O. Reinhardt.

Verkaufsanzeigen.

Am Mittwoch den 19. dies. Monats Morgens 10 Uhr sollen an der Chaussee nach Selmsdorf die letzten Haufen Pappel=Buschholz gegen gleich baare Bezahlung öffentlich meistbietend verkauft werden.
Die Chaussee=Administration.

Am Freitag den 28. April, Morgens 10 Uhr sollen zu Torriesdorf meistbietend gegen baare Bezahlung verkauft werden:

sechs gute Milchkühe, diverse alte Mobilien, 100 Stück Milchbütten und was sich sonst noch vorfindet.

Einem geehrten musiktreibenden Publicum Schönberg's und Umgegend empfehle ich mein sehr wohl assortirtes seit 30 Jahren bestehendes
Musikalien-Leih-Institut
unter nachstehenden billigen Abonnements-Bedingungen bestens.
Jeder Theilnehmer zahlt:
a) Für 4 Werke jährlich 1 17 1/2 Sgr. b) Für 8 Werke jährlich 3 6 Sgr.
c) Wer jährlich 4 zahlt erhält 6 Werke zum Umtausch und für 2 Musikalien als Eigenthum.
d) Wer jährlich 6 zahlt erhält 8 Werke zum Umtausch und für 4 Musikalien als Eigenthum etc. etc.
Die Musikalien können nach Belieben gegen andere vertauscht werden.
= Ein Abonnement kann täglich beginnen. =
Ein completter Catalog wird gerne zur Ansicht versandt und stehen darin verzeichnete Musikalien. den geehrten Abonnenten zu Gebote. Durch Aufnahme neu erscheinender Werke wird das Leih-Institut fortdauernd vergrössert.
Sehr wünschenswerth und zweckmässig ist es, bei Umwechselung der Noten ein recht reichhaltiges (wenigstens die doppelte Anzahl der gewünschten Hefte) Verzeichniss der gewünschten Musikalien einzureichen und die speciell gerne zu erhaltenden Werke gefälligst zu unterstreichen. Durch dieses einfache und bei einem Leihinstitute, wenn auch alle guten und gangbaren Werke in vielen Exemplaren vertreten sind, durchaus wünschenswerthe Verfahren, wird jeder Abonnent stets die von ihm gewünschten Musikalien bekommen.
Um recht lebhafte Benutzung meines Leihinstitutes unter Zusicherung der promptesten Bedienung bittend, zeichne
Hochachtungsvoll
F. W. Kaibel's Kunst- und Musikalien-Handlung.
(Carl Ludwig Kaibel.)
Auswahlen neuer oder älterer Compositionen in jedem Genre werden mit Vergnügen jeder Zeit versandt und die billigsten Preise berechnet!

Schulanzeige.
Der Unterricht in der Domschule beginnt wieder am Montag den 24. April. Diejenigen Eltern, welche ihre Kinder unserer Schule anzuvertrauen wünschen, werden gebeten, dieselben bis zum Sonntag den 23. d. M. bei dem Unterzeichneten anzumelden.
Domhof den 12. April 1865.
J. G. Willers.

Am 18. April
beginnt die Ziehung 6. Haupt=Classe der Herzogl. Braunschweig. Lotterie.
Größter Gewinn event. 100,000 Thlr.
Zu dieser interessanten Ziehung empfehle ich noch einige
Ganze Loose à 40 Thlr. 118, 121.
Halbe do. 20 Thlr. 122, 1198, 15,832, 12,214, 16.
Viertel do. 10 Thlr. 1191, 1200, 12,203, 5, 6, 10, 17,593, 98.
Achtel do. 5 Thlr. 9011, 12, 14, 20, 22, 23, 25, 27, 29, 31, 9308.
Auswärtige mit Rimessen versehene Aufträge werden sofort prompt und verschwiegen ausgeführt und nach beendigter Ziehung etwaige Gewinngelder und Ziehungslisten sofort zugesandt.
A. Scharlach, Hahntrapp Nr. 3, Hamburg.

Guano-Depot der Peruanischen Regierung in Hamburg.
Wir zeigen hiedurch an, dass unsere Guano-Preise unverändert sind, wie folgt:
Bco. 160 - pr. 2000 brutto Hamb. gewicht oder 20 Zoll-Centner, bei Abnahme von 60000
Bco. 174. - pr. 2000 Brutto Hamb. Gewicht oder 20 Zoll-Centner, bei Abnahme von 2000 bis 60,000 ,
in Säcken, zahlbar pr. comptant, ohne Vergütung von Thara, Gutgewicht, Abschlag oder Decort.
Hamburg, Januar 1865.
J. D. Mutzenbecher Söhne.

Veröffentlichung eines neuen ehrenvollen Dokumentes, bestehend aus nachstehendem Briefe
Seiner Excellenz des k. k. Legations-Sekretärs Herrn Grafen Esterhazy,
bezüglich des als diätetischem Heilnahrungsmittel auf amtärztliche Empfehlung in vielen Militair= und Civilhospitälern eingeführten Hoff'schen Malzextract=Gesundheitsbieres.
Herrn Hoflieferanten Johann Hoff in Berlin, Neue Wilhelmsstraße 1.
Filiale: Hamburg.
"Ich ersuche Euer Wohlgeboren, mir 12 Flaschen Ihres so wohlschmeckenden und besonders Rekonvilaszenten zuträglichen Malz=Extractes, welches mit dem englischen Porter sehr viel Aehnlichkeit hat, nur noch nahrhafter ist, zu übersenden.
Achtungsvoll
Graf M. Esterhazy, k. k. Legat.=Sekretär am preuß. Hofe. Berlin, den 15. Februar 1865.

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Derartige Aussprüche rechtfertigen als unverkennbare reichen der Güte dieses Brauproductes im höchsten Maße das allgemeine Zutrauen und sind geeignet, Gesunden und Leidenden den Genuß dieses wohlschmeckenden und so vorzüglich auf den ganzen Organismus wirkenden sogen. Hoff'schen Gesundheitsbieres zu empfehlen. D. Ref.
J. Hoff's Präparate sind zu beziehen durch Herrn Wilh. Heincke in Schönberg.

Bei dem vielfachen frechen Treiben mit sogenannten Geheimmitteln, durch welche das Publikum so oft unerhört ausgebeutet wird, ist nachstehendes Zeugniß ein Fingerzeig, nicht alle derartigen Mittel in gleiche Kategorie zu stellen:
Obgleich Feind aller öffentlich angepriesenen Geheimmittel, da ich in dieser Beziehung schon zu oft bitter getäuscht wurde, brauchte ich dennoch aus Anrathen eines mir befreundeten Arztes den L. W. Egers'schen Fenchel=Honig=Extract, um von einem mich sehr quälenden Hämorrhoidal=Leiden befreit zu werden. Mein Uebel äußerte sich in hartnäckiger Verstopfung, Verschleimung, Appetitlosigkeit, Congestionen und großer Mißstimmung, die mir das Leben verbitterte. Ich nahm der Gebrauchsanweisung gemäß täglich mehrere Male immer 1-2 Eßlöffel Extract, trank dabei viel frisches Wasser und machte mir mäßige Bewegung. Dies setzte ich 1/4 Jahr lang fort und bin nun so gesund wie ich es nur wünschen kann. Ich habe mich aber an den L. W. Egers'schen Fenchel=Honig=Extract so gewöhnt, daß ich noch jetzt täglich früh nüchtern einen Schluck davon nehme. Dadurch verschaffe ich mir guten Appetit und leichten Stuhl, bleibe auch frei von Verschleimung, da der Extract den Schleimauswurf auffallend fördert. Es ist mir eine heilige Pflicht, dies zu bezeugen, damit andere Leidende auf dies wirklich gute Mittel aufmerksam werden.
Berlin, im November 1864. C. W. Gutenhan.
Allein echt zu beziehen vom Erfinder L. W. Egers in Breslau, Messergasse 17, zum Bienenstock, oder aus dessen Niederlage bei C. Sievers in Schönberg.

Auf dem Hofe Lockwisch ist Leinsaamen zur Saat á 3 , zu kaufen.

Photographie-Album
zu den neuesten billigeren Preisen, sowie Photographische Portraits, Genrebilder, Statuetten, Photographische Gläser, sehr billige Notizbücher, Brieftaschen, Schreibmappen, Cigarrenetuis, Damentaschen u. Etuis, Schreibzeuge, hübsche Kasten, Cottillon=Orden und sonstige Galanteriewaaren empfiehlt J. P. Bade.

Mit einer guten Auswahl von Herren= und Knabenmützen, sowie zur Aufbewahrung von Pelzsachen während des Sommers empfiehlt sich F. Hülsemann, Kürschner.

Da ich der Ferien halber den Tanzunterricht bis Donnerstag den 20. April ausgesetzt habe, erlaube ich mir einem hochgeehrten Publikum bekannt zu machen, daß von da an Schüler, welche schon früher Tanzunterricht erhalten haben, für das halbe Honorar (1 1/2 Thlr.) eintreten können.
Hochachtungsvoll und ergebenst Johs. Dohrmann.

In dem Dorfe Pogetz ist in diesen Tagen eine Wagenkette gefunden, die der Eigenthümer beim Büdner Kaven in Pogetz zurückerhalten kann.

Mit schönen frischen Newcastler Schmiedekohlen, die Tonne 40 Schill. pr. contant, halte ich mich bestens empfohlen.
P. H. Schrep, Schlössermeister.

Ich habe einen vorzüglich abgerichteten Schäferhund zu verkaufen.
Arbeitsmann Voß in Bardowick.

Lager von billigen Tapeten von 4 an per Stück, auch Borden u. Fenster=Rouleaux bei C. Schwedt.

Mit Georginen und Stockrosen empfiehlt sich den geehrten Blumenfreunden L. Bohn.
Demern.

Auf dem Hofe zu Brandenbaum bei Lübeck wird sofort ein kleines Mädchen zur Aufsicht bei zwei Kindern gesucht; Lohn 12 bis 20 Thlr.
Brandenbaum.
C. Frese.

Getreide= und Markt=Preise in Lübeck
Weitzen	-		40 - 54
Roggen	-		38 - 41
Gerste	-		32 - 34
Hafer			24 - 29
Erbsen			40 - 48
Wicken			44 - 72
Buchweizen			40 - 44
Winter=Rapsaat			19 20
Rübsen			19 20
Schlagleinsaat			17 - 19

Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.