No. 22
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 28. März
1865
fünfunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1865 Nr. 22 Seite 1]

- In Schleswig=Holstein ist der Geburtstag des Königs von Preußen überall, wo preußische Truppen liegen, gefeiert worden. Auch die österreichischen Soldaten haben in den Jubel mit eingestimmt. Die Ritterschaft hat eine Deputation nach Berlin gesendet, um ihre Glückwünsche persönlich zu überbringen.
- In dem preußischen Abgeordnetenhause waren seither die Tribünen der Zuhörer bis auf den letzten Platz gefüllt und man folgte den Verhandlungen mit der größten Spannung. Neben vielen ernsten hat es auch nicht an heitern Scenen gemangelt, allein zu einer Ausgleichung zwischen der Regierung und dem Hause ist es nicht im Geringsten gekommen. Man hält von beiden Seiten eine Verständigung für unmöglich. Der Kriegsminister von Roon sagte in einer der letzten Sitzungen: Das Abgeordnetenhaus wolle die verfassungsmäßigen Rechte der Krone verletzen; - der Abgeordnete Virchow dagegen erklärte: die Regierung verletze die verfassungsmäßigen Rechte des Abgeordnetenhauses, indem sie kein Budgetgesetz habe. - Ein anderer Abgeordneter erklärte: Meine Herren: Wenn dadurch, daß kein Budgetgesetz vorhanden ist, die Verfassung verletzt wurde, so haben wir alle drei sie verletzt: die Regierung, das Abgeordnetenhaus und das Herrenhaus; denn die Verfassung bestimmt, daß diese drei Factoren in dem Budgetgesetz übereinstimmen sollen, und jeder von ihnen hat mit dem andern nicht übereingestimmt. - Der Mann muß erst geboren werden, der zwischen drei Personen, von denen jede das Recht hat, ihre eigene Stimme zu haben, unter allen Umständen eine Uebereinstimmung erzielen kann!
- Noch ist's ungewiß, ob einige deutsche Mittelstaaten mit einem Antrag oder einer Anfrage bei dem deutsche Bunde wegen Schleswig=Holstein hervortreten oder nicht. Der preußische Gesandte soll dahin instruirt sein, jedenfalls an den bekannten Forderungen festzuhalten.
- Die Regierungen des deutschen Zollvereins sind zu einer Zollconferenz auf den 29. März nach Berlin eingeladen worden.
Da es in Schleswig=Holstein an Predigtamts=Candidaten fehlt, so sollen nach einer Verfügung der obersten Civilbehörde für den Kirchendienst auch auswärtige Candidaten zugelassen werden.
- Der König von Dänemark hat dem kaiserlichen Prinzen in Paris zu seinem Geburtstage (16. März) gratulirt und ihm die Insignien des Elephantenordens überreichen lassen.
- In Italien treiben die Räuber ihr Unwesen ärger als je. Bei Florenz wurde die Postkutsche angefallen und die Reisenden wurden ausgeplündert. Nur ein Soldat bekam sein Geld wieder, als die Räuber erfuhren, er wolle seinen kranken Vater besuchen.
- Die Tochter Garibaldi's, Teresita, ist von einem Knaben entbunden worden. Der Großvater hat bestimmt, daß derselbe den Namen Lincoln erhalte, als Zeichen der Ehrerbietung gegen einen Mann, der zuerst gegen die Sklaverei in Amerika aufgetreten sei.
- Die Städte Bukarest und Galacz sind ganz unter Wasser gesetzt. Seit Menschengedenken hat man in den Donauprovinzen nicht eine so große Ueberschwemmung erlebt als jetzt.
- Wie bei uns, so ist auch in den Karpathen, im Riesengebirge, im Erzgebirge, Harz und dem Fichtelgebirge in den letzten Tagen wieder so viel Schnee gefallen, daß die Posten oft nicht fortkommen konnten. Sogar die Eisenbahnen sind mitunter gehemmt. Damit hat sich der Frühling eingeführt. Daneben wird von Kältegraden berichtet, wie wir sie kaum im Winter größer hatten. So hatte man in Hildburghausen am 21. März 18 Gr. in Halle an demselben Tage 16. Gr. Kälte.
- In Kissingen ist ein Mädchen beerdigt worden, das nur scheintodt war. Als man beim Begräbniß noch einmal den Sarg öffnete, fand man, daß das scheintodte Kind an Gesicht und Brust sich jämmerlich zerkratzt hatte. Die Untersuchung ist eingeleitet.
- Ein chinesischer Riese, 10 Fuß hoch und längere Zeit ein bewunderter Gegenstand der Schaulustigen in Shanghai, will seinen Goliathswuchs auch in Europa verwerthen.
- Kopfgenickkrampf ist eine Krankheit, die jetzt häufiger vorkömmt; sie besteht in einer Entzündung des Gehirns und Rückenmarks. Sie hat sich in diesem Jahre in Hannover, Hessen und Bayern gezeigt und es scheint die Heilung nicht immer zu gelingen.
- Wo das meiste Bier getrunken wird , ist wohl leicht zu errathen. In Bayern rechnet man durchschnittlich 214 Seidel auf den Kopf, in Württemberg 140, in Oesterreich 80 und in Preußen 40.
- In einem Landhause bei Genf spielte eine Katze mit einem Schächtelchen Zündhölzchen. Dieselben entzündeten sich und ergriffen die umherliegenden Papiere und Bücher, so daß bald das Zimmer in hellen Flammen stand. Man löschte zwar bald den Brand, allein die Katze kam dabei um's Leben.
- In Frankreich erscheinen jetzt die Richter bei den öffentlichen Assisen in ihrer Gallatracht, in scharlachrothem mit weißem Pelz verbrämten Talar und Barret.
- In Stockholm hat der junge Graf Cronhjelm seine Großmutter erschossen, weil sie ihm nicht so viel Geld geben wollte, als er verlangte. Er entfloh, wurde aber bald wieder eingeholt. Im vorigen Jahre diente er als Freiwilliger in der dänischen Armee.
- Die Gesundheit Napoleons soll wieder einmal nicht die beste sein.


[ => Original lesen: 1865 Nr. 22 Seite 2]

Ein Medaillon.
[Erzählung]
Drittes Capitel.
Auf Java.
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1865 Nr. 22 Seite 3]

Ein Medaillon.
[Erzählung]
[Fortsetzung.]


Präclusiv=Bescheid.

Gegen alle Diejenigen, welche auf das Proclam vom 12. Septbr. d. J. ihre Ansprüche an die vom Mittelkäthner Hans Hinrich Schmidt in Niendorf a/d. Stecknitz verkaufte Mittelkäthnerstelle im Professionstermin am 30. v. M. nicht angemeldet haben, wird die angedrohte Ausschließung hiemittelst erkannt.
Decretum Gericht Niendorf a/d. Stecknitz,
Ratzeburg, den 5. December 1864.
(L.S.) Sachau.


Verkaufsanzeigen.

Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen gegen gleich baare Bezahlung am Mittwoch, den 29. März, meistbietend verkauft werden im Rupensdorfer Holze:

4 3/4 Faden buchen Olmholz,
1 Faden birken Knüppelholz,
1 1/4 Faden ellern Kluftholz,
Versammlung der Käufer Morgens 1/2 10 Uhr bei der Schönberger Ziegelei.
Donnerstag, den 30. März in den Hohenmeiler Tannen:
80-100 Faden tannen Kluft= u. Knüppelholz.
Versammlung der Käufer beim Hohenmeiler Forstgehöfte Morgens 1/2 10 Uhr.
Schönberg den 23. März 1865.
Danckwarth.


Am nächsten Donnerstag, den 30. d. Mts., Vormittags um 11 Uhr, sollen im Hause des Hauswirths Kreutzfeldt in Niendorf in öffentlicher Auction gegen gleich baare Bezahlung meistbietend verkauft werden:

Ein 2jähriger Grauschimmel=Wallach,

[ => Original lesen: 1865 Nr. 22 Seite 4]
Ein 1jähriger Grauschimmel=Hengst,
Eine schwarze Stute mit dem Fohlen von diesem Jahre und
Vier zweijährige Starken.
Schönberg, den 23. März 1865.
Kutzbach, Landreiter.


Freitag, den 31. März, Morgens von 10 Uhr an, sollen im Hause des Krügers Hecht in Schlagsdorf nachbenannte Gegenstände in öffentlicher Auction gegen sofortige Baarzahlung verkauft werden:

1 Bau=Wagen, 1 eiserne Egge, 1 doppelläufige Jagdflinte, 1 Scheibenrohr, etwas Mobiliar=, Haus= und Küchengeräth.
Schlagsdorf, den 24. März 1865.
Krüger.


Diejenigen, welche die Armensteuer bisher noch nicht bezahle haben, werden hiemit verwarnt, solche binnen 8 Tagen an die resp. Armenvorsteher zu berichtigen, da nach Ablauf dieser Frist die Listen zur executiven Einforderung der Rückstände abgegeben werden müssen.
Schönberg den 27. März 1865.
Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen.

Laut Beschluß der diesjährigen Märzversammlung des landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg wird am
Freitag den 26. Mai d. J.
eine Thierschau mit Gewerbeausstellung
in Schönberg
stattfinden. Indem die Bekanntmachung der näheren Anordnungen vorbehalten wird, werden sämmtliche Landleute und Gewerbtreibende des Fürstenthums Ratzeburg hiemit aufgefordert, sich an der beregten Thierschau und Gewerbeausstellung zahlreich zu betheiligen.
Schönberg, den 23. März 1865.
Der Vorstand des landwirthschaftlichen Vereins
F. Graf Eyben.


Dienstag, 30. Mai 1865.
Thierschau in Mölln
und Ausstellung
landwirthschaftlicher Geräthe und Producte, verbunden mit einer Ausstellung industrieller Landeserzeugnisse.
Der Vorstand des landwirthschaftlichen Vereins für das Herzogthum Lauenburg.


Knaben oder Mädchen, welche die hiesige Schule besuchen wollen, finden zu Ostern freundliche Aufnahme. Wo sagt die Expedition dieser Blätter.


Gesucht zu Ostern ein mit guten Zeugnissen versehener Knecht gegen hohen Lohn bei Förster Möhring zu Schattin.


Industrie-Ausstellung
am Thierschautage, den 26, Mai 1865 zu Schönberg.
Mit der am Tage der Thierschau zu Schönberg stattfindenden Industrie=Ausstellung soll mit Erlaubniß der Großherzoglichen Landvogtei eine Verloosung von daselbst angekauften Industrie=Gegenständen verbunden werden.
Es werden daher alle Diejenigen, welche Erzeugnisse der einheimischen Industrie zur Ausstellung liefern wollen, ersucht, solche am 25. Mai Abends oder spätestens bis zum 26. Mai bis 9 Uhr Morgens bei unterzeichnetem Comite einzuliefern und zwar in das eigens zu diesem Zweck aufgestellte Zelt auf dem Baubrink.
Jeder Aussteller hat seine Ausstellungsgegenstände mit seinem Namen zu versehen und den Preis dabei zu notiren, wofür es käuflich.
Jeder Aussteller muß seine Ausstellungsgegenstände selbst beaufsichtigen oder durch sichere Personen beaufsichtigen lassen, da das Comite in keiner Beziehung eine Garantie übernehmen kann, wiewohl ein zuverlässiger Wächter im Zelte angestellt ist.
Jeder Aussteller muß sich den Anordnungen der Mitglieder des Industrie=Comite hinsichtlich der Aufstellung fügen.
Loose zur Industrie=Ausstellung à 16 Schilling (Mecklenburg) , sind bei den unterzeichneten Mitgliedern des Comite fortwährend zu haben, wie auch am Tage der Thierschau im Comitezelte.
Alle Aussteller werden gebeten, zum Zweck der Gewinnung von Platz möglichst früh die Ausstellungs=Gegenstände bei dem Herrn Lichtfabrikanten Spehr in Schönberg anzumelden, wo sie dann zugleich eine Karte zum freien Eintritt in die Ausstellungsräume entgegennehmen können.
Die Gewinnliste wird am Dienstage, den 30. Mai durch die hiesigen Anzeigen publicirt werden.
Schönberg den 27. März 1865.
G. W. Wicke. H. Oldörp. J. P. H. Spehr. G. Drevs.


Zu dem bevorstehenden Osterfeste empfehle ich dem geehrten Publikum mein gut assortirtes Handschuhlager in den schönsten Farben geordnet und für Confirmanden starke schwarze und weiße Glacehandschuhe.
Emil Jannicke, Handschuhmacher u. Bandagist.
Schönberg.


Auf dem Pfarrgehöfte zu Lübsee sind einige hundert Scheffel Propsteier Saathafer wie auch ca. 50 Scheffel Sommerweizen zur Saat zu verkaufen.


Zu Ostern suche ich einen Lehrling zur Erlernung der Damenschneiderei.
J. Lohse, Damenschneider.


Dem geehrten Publicum bringe ich mein durch neue Zusendungen completirtes Lager aller möglichen Uhren in Erinnerung, indem ich für jede Uhr Garantie leiste und die Preise so billig wie möglich gestellt habe.
Zugleich empfehle ich eine gute Auswahl sehr geschmackvoller Talmiketten, deren Goldglanz sich nicht durch längeres Tragen verliert.
H. Meyer, Uhrmacher.


(Hiezu eine Beilage.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1865 Nr. 22 Seite 5]

Beilage
zu den Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 28. März 1865


Mit K. K. Oesterr. Privilegium und K. Preuß. Ministerial-Approbation.
Dr. Borchardt's aromatische Kräuterseife, zur Verschönerung und Verbesserung des Teints und erprobt gegen alle Hautunreinheiten; (in versiegelten Original=Päckchen à 10 Schilling (Mecklenburg))
Dr. Suin de Boutemardt's aromatisch. Zahn=Pasta, das universellste und zuverlässigste Erhaltungs= und Reinigungs=Mittel der Zähne und des Zahnfleisches; (in 1/1 und 1/2 Päckchen à 20 und 10 Schilling (Mecklenburg)).
Professor Dr. Lindes Vegetabilische Stangen=Pomade, erhöht den Glanz und die Elastizität der Haare, und eignet sich gleichzeitig zum Festhalten der Scheitel; (in Originalstücken à 12Schilling (Mecklenburg)).
Apotheker Sperati's Italienische Honigseife, zeichnet sich durch ihre belebende und erhaltende Einwirkung auf die Geschmeidigkeit und Weichheit der Haut aus; (in Päckchen zu 4 und 8 Schilling (Mecklenburg)).
Dr. Hartung's Chinarinden=Oel, zur Conservirung und Verschönerung der Haare; (in versiegelten und im Glase gestempelten Flaschen à 20Schilling (Mecklenburg)).
Dr. Hartung's Kräuter=Pomade, zur Wiedererweckung und Belebung des Haarwuchses; (in versiegelten und im Glase gestempelten Tiegeln à 20 Schilling (Mecklenburg)).

Aecht werden die obigen, durch ihre anerkannte Solidität und Zweckmäßigkeit auch in hiesiger Gegend so beliebt gewordenen Artikel in Schönberg nach wie vor nur allein verkauft bei J. P. Bade.


Ich bitte Diejenigen, welche in der bevorstehenden Frühjahrsbleiche, Leinen bei mir bleichen lassen wollen, dasselbe bis zum 20. April d. J. beim Herrn Gastwirth Fick in Schönberg niederlegen zu wollen, an welchem Tage ich dasselbe dort persönlich abholen werde. Ich bemerke noch, daß das Leinen mit reiner buchen Asche gebükt wird.
Domhof bei Ratzeburg, den 20. März 1865.
J. C. Wihe, Bleicher.


Zu Ostern habe ich eine Wohnung zu vermiethen.
Chr. Vock.


Ich mache den geehrten Bewohnern des Fürstenthums die ergebene Anzeige, daß auf Nr. 39. das Meisterstück gewonnen ist.
Achtungsvoll H. Ollrogge, Sattlermeister.
Schönberg.


Nachdem ich eine Sendung von vorzüglichem starken Sohlleder, Roßleder und Lackleder empfangen habe, empfehle ich mich den geehrten Stadt= und Landleuten zur Anfertigung aller Arten Schuhmacherarbeiten, sowie auch mein Lager von fertigen Schuhzeugen.
Heinrich Buck, Siemzerstr. Nr. 21.


! Beethoven's Sonaten !
für Piano in einem Bande. Nr. 1 bis 32 nur 4 Thaler pr. Ct.
! Mozart's Sonaten !
für Piano in einem Bande. Nr. 1 bis 19 nur 2 Thaler pr. Ct.
Guter Notentisch nicht zu verwechseln mit den Stereotyp-Ausgaben!
Abonnements beginnen täglich zu den bekannten billigsten Bedingungen.
F. W. Kaibel's Musikalienhandlung in Lübeck.


So eben erschien im Verlage der Unterzeichneten:
B. Schlotterbeck's
Neues mecklenburgisches Rechenbuch.
Heft
1. Rechnen im Zahlraum von 1 bis 10. Preis 2 ßl. (1 1/2 sgr.)
2. Rechnen im Zahlraum von 1 bis 100. Preis 3 ßl. (2 sgr.)
3. Rechnen im Zahlraum von 1 bis 1000 und darüber. Preis 3 ßl. (2 sgr.)
4. Gemeine Brüche. Preis 3 ßl. (2 sgr.)
5. Erweiterungen (Regeldetri, Decimalbrüche etc.) Preis 4 ßl. (2 1/2 sgr.)
Antworten zu Heft 2 und 3 zusammen 4 ßl. (2 1/2 sgr.)
Antworten zu Heft 4 und 5 zusammen 4 ßl. (2 1/2 sgr.)
Inhalt der weiteren, demnächst erscheinenden Hefte:
6. Geldwesen. 7. Geometrisches Rechnen. 8a. Kaufmännisches Rechnen. 8b. Gewerbliches Rechnen. 8c. Landwirthschaftliche Aufgaben. 8d. Hauswirthschaftliches Rechnen (für Mädchen). 9. Geographische und physikalische Aufgaben. 10. Algebraische Aufgaben.
Schwerin.
A. Hildebrand's Buch= und Musikalienhandlung.


Bei Halsleiden und Husten nicht genug zu empfehlen, wie aus Folgendem hervorgeht.
Hertelsaue, 23. Januar 1865.
Bereits früher hat mir der Fenchel=Honig=Extrakt von L. W. Egers bei einem hartnäckigen Husten sehr gute Dienste geleistet, und da ich und meine Kinder wiederum an diesem Uebel leiden, bitte ich Sie, mir vorläufig zwei Flaschen dieses Extrakts zu übersenden und den Betrag per Postnachnahme entnehmen zu wollen. Achtungsvoll
W. Wisselink, Buchhalter.
P.S. Dieses Schreiben kann zum Wohle ähnlich leidender veröffentlicht werden.
Gladbach, 5. März 1865.
Herrn L. W. Egers in Breslau. Sie wollen mir umgehend 50 halbe und 100 ganze Flaschen Fenchel=Honig=Extract zugehen lassen. Ich möchte anrathen, bei den Anzeigen hauptsächlich an Halsleiden zu erinnern, da ich gerade für derartige Halsleiden Ihren Honig sehr gut wirkend gefunden habe.
Mit Hochachtung
J. W. Schmitz=Mühlen.
Diese ausgezeichneten Wirkungen beruhen lediglich auf der eigenthümlichen von mir erforschten Zusammensetzung, die mein Geheimniß ist.
Man hüte sich vor dem elenden Nachahmungsschwindel und achte genau darauf, daß jede Flasche mein Siegel, so wie mein Etiquette nebst meinem Facsimile trägt und entweder von mir selbst bezogen ist oder aus der allein berechtigten Niederlage bei C. Sievers in Schönberg.
L. W. Egers in Breslau, Messergasse 17, zum Bienenstock.


[ => Original lesen: 1865 Nr. 22 Seite 6]

Dr. Beringuier's arom.=med. Kronengeist (Quintessenz d'Eau de Cologne) von hervorragender Qualität - nicht nur als köstliches Riech= und Waschwasser, sondern auch als herrliches medikamentöses Unterstützungsmittel, welches die Lebensgeister ermuntert und stärkt; à Originalflasche 20 Schilling (Mecklenburg).
Dr. Beringuier's Kräuter-Wurzel-Haar-Oel
zusammengesetzt aus den bestgeeignetsten Pflanzen=Ingredienzien und öligen Stoffen zur Erhaltung, Stärkung und Verschönerung der Haupt= und Bart=Haare, sowie zur Verhütung der so lästigen Schuppen= und Flechtenbildung; à Originalflasche 12 Schilling (Mecklenburg).
Von diesen bei den überall Epoche machenden Novitäten befindet sich in Schönberg das alleinige autorisirte Localdepot bei
Wilh. Heincke.


Nur 2 Thlr. Pr. Cour.
kostet ein ganzes Original=Loos zur am 5. April dieses Jahres stattfindenden 1. Gewinnziehung der 248. vom Staate garantirten Hamburger Stadt=Lotterie, in welcher ein Capital von
2 Millionen 231,700 Mark Cour.
zur Verloosung kömmt, bestehend in Gewinnen von 200,000 Mark (Lübeck), 100,000 Mark (Lübeck), 50,000 Mark (Lübeck), 30,000 Mark (Lübeck), 20,000 Mark (Lübeck), 15,000 Mark (Lübeck), 10,000 Mark (Lübeck), 8000 Mark (Lübeck), 6000 Mark (Lübeck), 5000 Mark (Lübeck), 4000 Mark (Lübeck), 3000 Mark (Lübeck), 2000 Mark (Lübeck), 1500 Mark (Lübeck), 1200 Mark (Lübeck) , 1000 Mark (Lübeck) etc. et.
Die in allen Theilen für die Interessenten höchst solide und vortheilhafte Einrichtung dieser Lotterie, sowie das besondere Glück, wovon unsere Collecte stets begünstigt wird, welches sich namentlich in den beendigten Lotterien, durch das uns zugefallene "große Loos" und die unzähligen Haupttreffer von 100,000 Mark (Lübeck), 50,000 Mark (Lübeck), 30,000 Mark (Lübeck) 8000 Mark (Lübeck), 7500 Mark (Lübeck), 6250 Mark (Lübeck), 4000 Mark (Lübeck), 3000 Mark (Lübeck), 2500 Mark (Lübeck), 2000 Mark (Lübeck), 1500 Mark (Lübeck), 1000 Mark (Lübeck) etc. kund gegeben hat veranlaßt uns, mit unserer Glücksdevise
"Jetzt blüht das Glück im Weinberge"
versehene Loose, einem resp. Publikum zum Glücksversuche in nachstehender Nummern=Auswahl bestens zu empfehlen.
Ganze: 2404, 2409, 27304, 27320, 27322, 33909, 33913, 33919, 33923, 33924, 33925.
Halbe: 2414, 2415, 2418, 2420, 2422, 2424, 2425, 27355, 27356, 27361, 27368.
Viertel: 2432, 2433, 2434, 2443, 2444, 2464, 2466, 25205, 25215, 25277, 25280, 25288, 25290, 25299, 25300, 27377, 27388, 27393, 27399, 27400, 33929, 33930,
33934, 33943, 33977, 33988.
1/1 Loos zu dieser einen Ziehung kostet wie erwähnt 2 Taler (Mecklenburg), 1/2 1 Taler (Mecklenburg), 1/4 1/2 Taler (Mecklenburg).
1/1 Loos zu allen 7 Ziehungen kostet 34 Taler (Mecklenburg), 1/2 17 Taler (Mecklenburg), 1/4 8 1/2 Taler (Mecklenburg).
Wir bitten uns die Ordres baldmöglichst zugängig zu machen, damit wir im Stande sind, die, von den oben angeführten Loosen gewünschten, den Auftraggebern zu übersenden, da solche sonst leicht vergriffen sein könnten. Mit der erforderlichen Rimesse versehene, sowie diejenigen Ordres, bei deren Effectuirung der Betrag von uns pr. Postvorschuß entnommen werden soll, führen wir prompt und verschwiegen aus und senden unsern resp. Interessenten nach beendigter Ziehung die amtliche Gewinnliste, sowie Gewinngelder sofort zu.
L. S. Weinberg & Co.,
Bank= und Wechsel=Geschäft,
Haupt=Bureau der Braunschweiger Landes=Lotterie und Hamburger Stadt=Lotterie, Gr. Neumarkt 32.
Hamburg.
Wir empfehlen uns gleichzeitig zum An= und Verkauf aller Arten Staatspapiere zum Tagescourse.
D. O.


Meteorologische Beobachtungen in Schönberg.
März.
1865
Barometer   Wärme   Wind Stärke  
Paris. Lin.
300 +
niedrigste
°R.
höchste
°R.
       
24.
25.
26.
27.
32.05
34.15
31.15
32.27
-2.2
-2.2
-3.2
-2.3
1.8
0.9
0.8
-0.5
NNW
NW
O
NNW
0
1
2
3
wolkig.
zieml. heit.
trübe.*)
-

*) 58 Kubikzoll Wasser aus dem auf einen Quadratfuß gefallenen Schnee.


Getreide= und Markt=Preise in Lübeck
Weitzen-Taler (Mecklenburg)40 - 54Schilling (Mecklenburg)
Roggen-Taler (Mecklenburg)34 - 40Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)30 - 34Schilling (Mecklenburg)
HaferTaler (Mecklenburg)24 - 29Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)40 - 48Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)44 - 70Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)40 - 44Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapsaatTaler (Mecklenburg)19 20Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)19 20Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)17 - 19Mark (Lübeck)
Butter13Schilling (Mecklenburg)pr.Pfund
Kartoffeln pr. Faß6Schilling (Mecklenburg).


Augenleidenden wird das kleine Buch:
Sichere Hülfe für Augenkranke dringend empfohlen. Es ist ein zuverlässiger Rathgeber, wie man bei zerstörtem Sehorgan eine rasche Wiederherstellung erlangen, das Gesicht stärken und im zunehmenden Alter sich vor erblinden schützen kann und wird gratis abgegeben durch Carl Sievers, Buchbinder in der Siemzerstraße.


Ueber meine Koppel, genannt "Krickelshürn", ist neuerdings ein Schleichstieg, nach Luersdorf und Palingen führend, angelegt, den ich fernerhin nicht mehr dulden kann. Wer dennoch darauf betroffen wird, werde ich dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen
Hauswirth Heinrich Freitag in Herrnburg.


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