No. 2
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 13. Januar
1865
fünfunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1865 Nr. 2 Seite 1]

Nachdem der Großherzogl. Landvogtei durch den Herrn Landphysicus Dr. Marung die Anzeige geworden, daß die brandige Bräune, oder Rachenbräune, in hiesiger Stadt aufgetreten ist, so findet Großherzogl. Landvogtei sich veranlaßt. Nachstehendes bekannt zu machen:

I. Die brandige Bräune ist bekanntlich eine höchst gefährliche, schnell fortschreitende Krankheit, welche, wenn sie nicht zeitig der sorgfältigsten ärztlichen Behandlung unterzogen wird, leicht einen tödtlichen Ausgang nimmt. Es kann daher nicht genug empfohlen werden, bei den ersten Anzeichen eines solchen Halsübels unverzüglich ärztliche Hülfe eintreten zu lasten.
II. Bei der großen Ansteckungsfähigkeit der Krankheit wird hiermit angeordnet, daß:
1) für die thunlichste Absonderung der Gesunden von den Erkrankten gesorgt, und die nicht zur Pflege nöthigen Hausgenossen von dem Kranken fern gehalten werden, insbesondere, daß nicht Gesunde mit den Erkrankten zusammenwohnen oder gar dasselbe Bett einnehmen. Es dürfen
2) die Kinder aus einem Hause, in welchem die Krankheit ausgebrochen, die Schule nicht besuchen, ebenso wenig
3) die von den Kranken gebrauchtem Gegenstände, Eß= und Trinkgeschirre, Kleidungsstücke, Leib= und Bettwäsche, Betten u. s. w. vor ihrer gründlichen Reinigung und Desinfection nicht von den Gesunden benutzt werden, ferner ist
4) jede Berührung mit den Leichen thunlichst zu vermeiden, daher die übliche Reinigung, Einkleidung und Ausstellung derselben zu unterlassen, und die stille Beerdigung derselben ohne Gefolge anzuordnen.
Schönberg, den 12. Januar 1864.

Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben. v. Oertzen.


- Das Staunen und Wunder der gebildeten Welt ist die Encyclika, d. h. das Rundschreiben, welches am 8. December v. J. der Papst als oberster Bischof an die andern Bischöfe der römisch=katholischen Kirche gerichtet hat. Dieser Encyclika sind 80 Sätze angehängt, in welchen die Grundirrlehren der alten und neuen Zeit aufgeführt und verdammt werden. Beides, das Rundschreiben sammt Anhängsel, ist ein Bannstrahl, welcher gegen die moderne Wissenschaft und Bildung, gegen die bürgerliche Gesellschaft und den Staat geschleudert ist. Kein Wunder; denn der 80. Satz, welcher als Grundirrthum verdammt wird, lautet: "Der römische Pontifex kann und muß sich mit dem Fortschritt, dem Liberalismus und der modernen Bildung aussöhnen und vertragen." Die Encyclika verlangt u. a. völlige Unterordnung jeder weltlichen Gewalt unter die kirchliche, völlige Unbeschränktheit der kirchlichen Gewalt im Gebieten und Verbieten, unbedingte Verpflichtung der weltlichen Gewalt zur Ausführung der kirchlichen Gebote und Verbote, unbedingte Verwerfung der Gewissensfreiheit und Duldung und jeder Art von Unabhängigkeit des Staats und der Schule von der Kirche. Verfassung und bürgerliche Gesetze, Wissenschaft, Vernunft und öffentlicher Geist und alles, was gegen die unbedingte Herrschaft der Kirche auf allen Gebieten des Geistes und Lebens spricht, ist Abfall von der Kirche und wird als Sünde wider den heiligen Geist verdammt. Verdammt wird alles Studium, namentlich die Naturwissenschaft, alles Selbstständige Denken und Forschen, das in seinen Ergebnissen nicht mit den Geboten der römischen Curie übereinstimmt. Rom hat gesprochen und Rom bleibt immer das alte, wie auch die Zeit fortschreitet.
- Beide Häuser des preuß. Landtages werden am 13. Jan. zusammentreten, und mit diesem Zusammentritt der Kampf des Liberalismus gegen das Königthum auf's Neue beginnen. Es hat sich neuerdings in Folge des für Preußen so ehrenhaften Feldzuges gegen Dänemark, ein Umschlag der Gesinnung in den liberalen Parteien Preußens bemerkbar gemacht, der schon durch den bedeutenden Ausfall in der Abonnentenzahl der sehr democratischen Volkszeitung (man spricht von 11000 Exemplaren) bezeichnet und sich gewiß auch in den Beschlüssen des Abgeordnetenhauses geltend machen wird.
- Dem kühnen Unionsgeneral Sherman ist sein fast abenteuerlich scheinender Querzug geglückt; er hat Savannah besetzt und sitzt nun in der Wolle; denn er fand 30,000 Ballen Baumwolle vor. Sein Hauptgegner, General Hardu, ist mit seiner Armee geflohen. Die Südstaaten wollen nun wirklich 90,000 Negersclaven ausheben und sie als Pioniere und bei Befestigungsarbeiten anstellen. Ein gefährliches Unternehmen; denn wie lange und die Flinte wird rückwärts schießen.
- Napoleon hat dem Pariser Witzblatt Chaviari verboten, Witze und Carricaturen über Preußen und Oesterreich zu machen. Der Mann ist

[ => Original lesen: 1865 Nr. 2 Seite 2]

immer klug. Giebt es eine feinere Weise, dem genialen Zeichner des Kladeradatsch den fernhin treffenden Napoleonsstift aus der Hand zu nehmen?
- Dem Kaiser und der Kaiserin von Mexiko wird der Papst nächstens Hülfstruppen übers Meer schicken, keine Schlüsselsoldaten (die braucht er selbst), sondern dem Kaiser einen geweihten Hut und Degen und der Kaiserin eine goldene Rose.
- Susanne Logier, eine bekannte Pariser Schauspielerin, ist in dem großen Kaffeehaus Eldorado für die jährliche Summe von 56,000 Frcs. engagirt worden. In diesem Kaffeehaus wird kein Eintrittsgeld erhoben, die Speisen und Getränke müssen aber treuer bezahlt werden. 50,000 Frcs. Gehalt sind nichts seltenes in diesem Hause.
- Gefährliche Wißbegierde. Auf der Eisenbahn bei Holzkirchen wurde ein Bauerjunge mit dem Rücken auf den Schienen gefunden und nach ein paar derben Püffen befragt, was er habe wollen. "Mir die Locomotive von unten ansehen", antwortete er.
- In der freien Schweiz hält jeder Bürger und Bauer seine eigene Zeitung oder auch mehrere. Das Ländlein, daß z. B. in den Urkantonen nichts weniger als wohlhabend ist, zahlt alles zusammen etwa 2,540,000 Köpfe, hat aber im Jahre 1863 nicht weniger als 21,555,935 Exemplare Zeitungen bezogen und gelesen. Ebenso fleißig schreibt der Schweizer; denn er brachte es in demselben Jahre zu 25,139,795 Schreibebriefen.
- Das preußische Handelsministerium hat dem Antrage eines Comite's für die Anlage einer Eisenbahn von Wittenberge nach Neustrelitz, um Anfertigung der Vorarbeiten, die Genehmigung ertheilt.
- In Indien herrscht große Hungersnoth, die dritte in 26 Jahren. Die erste (1837-38) verschlang 300,000 Menschen, die von 1860 gegen 500,000 Menschen und die jetzige droht die Schrecklichste zu werden.
- Petroleum=Lampengläser. Unsern geschätzten Leserinnen, welchen das lausige Zerspringen der neuen Glascylinder bei den jetzt allgemein beliebten Petroleum=Lampen gewiß schon aufgefallen ist, erlauben wir uns auf ein sehr einfaches Mittel gegen diesen Uebelstand aufmerksam zu machen, welches darin besteht, daß man den Cylinder vor dem Gebrauch in der Art kocht, daß er in einem mit kalten Wasser gefüllten Topf steckt und das Wasser bis zum Sieden erhitzt wird. Das Glas erhält dadurch eine solche Festigkeit, daß es die stärkste Flamme des Lichts aushalten kann, ohne zu platzen. - Dagegen will Herr Franz Bamberger in Mainz Proben von unzerbrechlichen Lampengläsern aus Amerika erhalten haben, die er jedem Interessirenden mit der größten Bereitwilligkeit zur Besichtigung vorlegt. Dieselben bestehen aus einer elastischen, mit allen sonstigen Eigenschaften des Glases ausgestatteten Masse.
- Herr von Liebig in München, der aus den südamerikanischen Büffeln Fleischkrafttafeln macht, hat Concurenz in englischen Kaufleuten bekommen, die das Fleisch jener Büffel zu Pöckelfleisch umwandeln und nach England und Irland einfahren. Das Fleisch wird an den besten Theilen des Thieres ausgewählt, in Scheiben geschnitten, mit Salzwasser befeuchtet und an der Sonne getrocknet. In den Fabrik= und Bergwerksbezirken Irlands und Schottlands wird dieses Pöckelfleisch sehr gesucht und mit 4 Schill. bezahlt.
- Die Lorenzer Kirche in Nürnberg, die schönste der Stadt und eine der schönsten Deutschlands, das stolze Baudenkmal aus dem 13. Jahrhundert, ist am 6. Januar vom Blitz getroffen worden. Der furchtbare Strahl traf den nördlichen Thurm und zündete. Die Glocken schmolzen und stürzten nieder, das Feuer erleuchtete die ganze Stadt, verzehrte den Thurm und den Dachstuhl und machte erst an dem steinernen Kranze Halt. - In die Windmühle zu Gr. Parin bei Lübeck schlug ebenfalls der Blitz, zündete und in wenigen Stunden war die Mühle ein Schutthaufen. - Auch in Würzburg hat der Blitz an demselben Tage in einen Kirchthurm dreimal geschlagen und gezündet, ebenso in das Schloß Hohenrechberg bei Schwebisch=Gemünd, das er in Flammen setzte. - Auch zu Ahrenböck in Holstein zündete der Blitz am 5. Januar den Kirchthurm; durch die rasch herbeigeeilte Hülfe der Wächter und Nachbarn ward das Feuer bald gelöscht.
- In wenigen Wochen hat Napoleon seinen alten vertrauten Leibarzt, seinen Privatsecretair und zuletzt seine Amme, Frau Büre, durch den Tod verloren. Sie wurde 85 Jahre alt und hatte ein ganz sorgenfreies Alter. Napoleon, der geleistete Dienste nicht vergißt, hatte auch für seine Milchmutter gesorgt.
- Spanien liegt unter Schnee begraben. Posten können nicht abgehen, Couriere kommen nicht an, Reisende konnten nicht über den Escurial hinaus und mußten umkehren, die Telegraphenlinien sind nach allen Richtungen unterbrochen. In den Straßen der Hauptstadt liegt der Schnee 50 Centimeter hoch, der Madrilano hüllt sich schaudernd in seinen Mantel und streckt Hände und Füße bebend über die Feuerkieke. Schnee und Eis sind in diesem Grade wenigstens so selten in Madrid, daß es gar keine Vorkehrungen dagegen giebt.
- Im Tuilleriegarten zu Paris lieferten sich Hunderte von Straßenjungen ein Schneeballen=Gefecht. Erwachsene, die zwischen das Feuer der feindlichen Parteien geriethen, hieben mit Stöcken drein und machten das Uebel nur schlimmer; denn die Feinde verreinigten sich sofort und fielen über die Erwachsenen und Polizeisoldaten her. Viele Tausend Zuschauer strömten herzu, und der Tumult wurde so stark, daß die Wachen in den Tuillerien erschreckt unter das Gewehr traten und die Thore schlossen.
- In der Nähe von Stertschinsk in Ostsibirien sollen mehr als 50 Goldlager aufgefunden worden sein.
- Was erfreut des Menschen Herz mehr der Geruch oder der Geschmack? Diese Frage wurde in einem englischen Club zur Lösung wichtiger Lebensfragen aufgeworfen. Nachdem viel hin und her geredet war, erhob sich ein Anwesender, welcher für die Vorzüge des Geschmacks stritt und verlangte ein Glas Punsch. Er trank es mit vielem Behagen aus, reichte das leere Glas einem für die Oberherrschaft des Geruchs Streitenden und donnerte! Nun, Herr, riecht daran! - Der Erfolg war entscheidend, die Versammlung stimmte lachend für den Geschmack.


Verkaufs=Proclam und Edictal=Ladung.

Ausgeklagter Schulden halber ist zum öffentlichen meistbietenden Verkaufe der, dem hiesigen Bürger und Böter Freytag seither zuständig gewesenen, nachbenannten Grundstücke, nemlich:

eines halben Botsantheils,
eines zweiten halben Botsantheils,
eines halben Stallantheils und
eines Holzschiffes,
erster Termin auf den 5. Januar 1865, Zweiter Termin auf den 26. desselben Monats und dritter und letzter Termin auf den 23. Februar 1865, Mittags 12 Uhr, zu Rathhause hieselbst angesetzt, und sind zugleich alle Diejenigen, welche Forderungen oder Ansprüche an diese Grundstücke zu haben glauben, verabladet und befehligt, solche, bei Vermeidung der Präclusion, in dem auf Freitag, den 27. Januar 1865 angesetzten Professions=Termine, Mittags 12 Uhr, auf hiesiger Rathsstube anzumelden und sofort gehörig zu bescheinigen.
Ratzeburg, den 14. December 1864.
Stadtcommissarius.
Bürgermeister und Rath.
in fidem Richter, Stadtsecretair.


[ => Original lesen: 1865 Nr. 2 Seite 3]

Holzverkauf.
Am Donnerstag, den 19. Januar, Vormittags 11 Uhr, sollen im Schattiger Forstreviere

7 1/2 Faden Buchen Kluftholz,
4 1/4 Faden Weiden und Aspen Kluftholz,
21 1/2 Faden lohgeriss. Eichhester Knüppelholz,
6 1/2 Faden do. do. Zweigholz,
11 Cavel. do. Eichhester (32 Stück),
5 Cavel. Eschenstämme (16 Stück),
1 Cavel. Buchen Drümme. (3 Stück),
54 Cavel. divers. Buschholz und
ca. 75 Cavel. ausgeforst. Buschholz,
öffentlich an den Meistbietenden unter den an Ort und Stelle bekannt zu machenden Bedingungen verkauft werden.
In Auftrag der SS. TT. Herren Vorsteher der St. Johannisklosters
C. H. Haug, Oberförster.
Waldhausen, den 9. Januar 1865.


Sophie Burmeister.
August Groth.
Verlobte.
Bymöhlen. Schönberg.


Feuerversicherungsbank für Deutschland in Gotha.
Zufolge der Mittheilung der Feuerversicherungsbank für Deutschland zu Gotha wird dieselbe nach vorläufiger Berechnung ihren Theilnehmern für 1864 ca. 72 Procent ihrer Prämieneinlagen als Ersparniß zurückgeben.
Die genaue Berechnung des Antheils für jeden Theilnehmer der Bank, so wie der vollständige Rechnungsabschluß derselben für 1864 wird, wie gewöhnlich, zu Anfang Mai d. J. erfolgen.
Zur Annahme von Versicherungen für die Feuerversicherungsbank bin ich jederzeit bereit.
Schönberg, den 7. Januar 1865.
Chr. Schrep, Agent der Feuerversicherungsbank f. D.


Augenleidenden wird das kleine Buch:
Sichere Hülfe für Augenkranke dringend empfohlen. Es ist ein zuverlässiger Rathgeber, wie man bei zerstörtem Sehorgan eine rasche Wiederherstellung erlangen, das Gesicht stärken und im zunehmenden Alter sich vor erblinden schützen kann und wird gratis abgegeben durch Carl Sievers, Buchbinder in der Siemzerstraße.


Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termin Gelder und Sparkassenbücher durch mich an die Sparkasse in Schwerin besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 22sten Januar bei mir abzugeben.
J. P. Bade, Buchbinder.


Ferneres Sandholen der benachbarten Dorfschaften aus unserem Sandberge verbieten wir hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung.
Die Dorfschaft Duvenest.


Die ächten nach der Composition des Königl. Professor Dr. Albers zu Bonn angefertigten rheinischen Brust=Caramellen sind in versiegelten rosarothen Düten zu 8 Schillingen - auf deren Vorderseite sich die bildliche Darstellung "Vater Rhein und die Mosel" befindet - stets zu haben bei
Wilh. Heincke.


Die amerikanische
Familien=Nähmaschine
von
The Singer.
Zum Nähen
in
Tuch, Buckskin, Doublestoffen,
Weißzeug,
sowie
Kleiderstoffen
in
Seide, Wolle, Baumwolle,
als auch
Mull, Gaze
etc.
Familien-Nähmaschine von Singer Zum
Steppen,
Litzeneinnähen,
Litzenaufnähen,
Faltennähen,
Einfassen,
Säumen,
Kräuseln
etc.
Manufacturing Company.

erfreut sich trotz der verhältnismäßig kurzen Zeit ihrer Einführung, auch am hiesigen Platze der lebhaftesten Anerkennung, da dieselbe vor andern, als die solideste und zweckmäßigste für alle im Haushalte vorkommenden Näharbeiten sich erwiesen hat.
Ebenso kommen diese Maschinen in größerer und eigenthümlicher Construktion auch namentlich für Gewerbetreibende jeder Art zur Geltung, weßhalb wir dieselben nicht genug für diese Zwecke empfehlen können.
Böning & Oldermann, Lübeck, Schüsselbuden Nr. 200.


Wichtiges Hausmittel, das in jeder Familie, besonders auf dem Lande, wo Arzt und Apotheke entfernt, vorräthig gehalten werden sollte.
Weisser B.-Syrup,
in seiner hinlänglich bekannten vortrefflichen Eigenschaft gegen veralteten Husten, langjährige Heiserkeit, Verschleimung, Keuchhusten, Katarrhe und Entzündungen des Kehlkopfes und der Luftröhre, akuten und chronischen Brust= und Lungen=Katarrh, Bluthusten, Asthma etc.
von G. A. Mayer in Breslau
dem Erfinder und alleinigen Fabrikanten desselben, erzeugt, ist echt zu haben in Originalflaschen zu 24 Schill. und 1 Thler., in Schönberg bei C. Sievers, Buchbinder.


[ => Original lesen: 1865 Nr. 2 Seite 4]

300,000 Gulden Hauptgewinn
der am 1. Februar 1865 stattfinden Ziehung der neuen großen Staats=Lotterie.
Jedes gezogene Loos erhält unfehlbar einen Treffer und beträgt die Total=Summe, die in bevorstehender einen Ziehung effektiv gewonnen werden nur

Eine Million 130 Tausend Gulden
eingeteilt in Treffer von
fl. 30,000, fl. 50,000, fl. 25,000, 2 à fl. 10,000, 15 á fl. 5000, 30 á fl. 1000,1050 á fl. 600.
Es ist dieses unstreitig die großartigste aller bestehenden Geld=Verloosungen und kostet
Ein Antheilschein nur fl. 1 45 kr. oder Taler (Mecklenburg) 1 Pr.Crt.
Sieben Antheilscheine nur fl. 10 3 kr. oder Taler (Mecklenburg) 6 Pr. Crt.
Gefällige Auftrage werden gegen Baarsendung oder Nachnahme des Betrags prompt ausgeführt und erfolgen die Ziehungslisten gratis und franco durch
Em. Deltour in Frankfurt a. M., Staats=Effecten=Handlung.
P.S.

Wie bereits oben bemerkt, muß die Summe von Einer Million 130 Tausend Gulden in einer einzigen Ziehung gewonnen werden.


Die Landmeister der hiesigen Tischlerzunft werden hiedurch aufgefordert, ihre rückständigen Quartalgelder sowie auch die bereits verwirkten Strafgelder binnen 4 Wochen unfehlbar an einen der unterzeichneten Aelterleute franco einzusenden, widrigenfalls die gerichtliche Beitreibung solcher Gelder unausbleiblich geschehen wird.
Schönberg, den 12. Januar 1865.
Brockmüller, Oldenburg,
Aelterleute der hiesigen Tischlerzunft.


Socialer Abend des Männer=Gesang=Vereins am 16. d. M. im Boye'schen Local.
Der Vorstand.


Um Michaelis v. J. hat sich bei mir ein Lamm angefunden, das der sich als rechtmäßig ausweisende Eigenthümer bei mir zurückhalten kann.
Tischler Beckmann.
Kronskamp.


Glück für das neue Jahr
Neueste große Prämien=Verloosung
Das Grund=Capital wird binnen 2 Monaten mittelst 3 Gewinn=Ziehungen zurückbezahlt.
11,000 Gewinne mit Haupttreffer ev. Silber=Thaler 80,000, 60,000 , 52,000, 48,000, 46,000, 44,000 etc.
Nächste Ziehung beginnt schon am 4. Januar 1865.
Von der hohen Regierung garantirte Original=Staats=Antheil=Loose à 2 Thlr. sind gegen Einsendung des Betrags oder Postnachnahme direct zu beziehen durch das mit dem Verkauf beauftragte
Bankhaus L. Steindecker=Schlesinger in Frankfurt a. M.
NB. Den Bestellungen wird ein Exemplar des Planes gratis beigefügt und amtliche Listen sofort nach stattgehabter Ziehung franco überschickt. Gewinne werden in allen Städten Deutschlands ausbezahlt. Alle sonstigen Preußischen Staatsloose werden zu den billigsten Preisen geliefert.


Zur Steuer der Wahrheit.
Herrn Hoflieferanten Hoff in Berlin, Neue Wilhelmsstr. 1.
Graudenz, den 16. Februar 1864.
"Hochgeehrter Herr! Meine leider schon seit dem Herbste v. J. leidende Tochter hat auf Anrathen des Arztes jetzt bereits zwölf Flaschen Ihres kräftigenden Malzextrakt Gesundheitsbieres und zwar mit sichtbar gutem Erfolge genossen, sie soll daher dies heilsam stärkende Mittel weiter gebrauchen, und ich bitte Sie daher, mir wo möglich umgehend 25 Flaschen davon zugehen lassen zu wollen u. s. w."
Jacobi, Garnisonprediger.
Niederlage in Schönberg bei Herrn Wilh. Heincke.


Club im Haus des Herrn Aug. Spehr am Mittwoch, den 18. Januar 1865, Mittagsessen 3 Uhr.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: D. 29. Decbr. Dem Hausw. Jochen Voß zu Wahlsdorf eine T. - D. 30. Dem Kiepenmacher J. H. Harms vor Schönberg ein S. - D. 3. Januar 1865. Dem Kürschner Schäding hies. eine T. - D. 6. Dem Schneidermeister Buschow hies. ein S. - Dem Drechslermeister Ehlers zu B.=Resdorf ein S. - D. 8. Dem Arbm. Staaß hieselbst ein S. - D. 10. Dem Arbm. Höpke zu Gr. Siemz eine T.

Gestorben: D. 30. Decbr. A. S. C. M. J. Eggert, Arbm.tochter vor Schönberg, 9 M. a. - D. 31. Johann C. C. Behrens, Wittwer hies., 60-70 J. a. - D. 5. Jan. 1865. Cathar. Maria Oldörp, Hausw.tochter zu B.=Resdorf, 10 J. 2 M. a. - D. 6. Elli M. C. Volkmann, Brettschneiderstochter vor Schönberg, 20 W. a. - D. 9. Anna Marie Niemann, Arbm.tochter hies., 21 J. a. - Carl Gottfr. D. F. Schwiesow, Gawirthssohn hies. 4 1/2 J. a.

Sonntag, den 15. Januar.
Vormittagspredigt: Pastor Fischer.
Nachmittagspredigt: Pastor Kaempffer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Getreide= und Markt=Preise in Lübeck
Weitzen-Taler (Mecklenburg)36 - 50Schilling (Mecklenburg)
Roggen-Taler (Mecklenburg)36 - 39Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)30 - 34Schilling (Mecklenburg)
HaferTaler (Mecklenburg)24 - 29Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)36 - 48Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)40 - 60Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)32 - 40Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapsaatTaler (Mecklenburg)19 20Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)19 20Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)17 - 19
Butter13Schilling (Mecklenburg)pr.Pfund
Kartoffeln pr. Faß6Schilling (Mecklenburg).


Hiezu: Inhalts=Verzeichniß zum Officiellen Anzeiger pro 1864. und Abonnements=Einladung von F. W. Kaibel's Kunst= und Musikalienhandlung in Lübeck.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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