No. 49
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 02. Dezember
1864
vierunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1864 Nr. 49 Seite 1]

- Die preußische Regierung hat ihren Truppen, die in den Herzogthümern stehen, Befehl gegeben, dort noch zu bleiben. Außerdem ist eine Division bei Minden, als Demonstration gegen Hannover, eine andere bei Berlin, gegen Sachsen, concentrirt und außerdem marschiren die Truppen, die befehligt sind, als Ablösung nach den Herzogthümern zu rücken, vorwärts. Alle diese Maßregeln beziehen sich auf die Frage von dem längeren Verbleiben der sächsischen und hannoverschen Executionstruppen in Holstein und Lauenburg. Die preußische Regierung hat sich entschlossen, die Frage wegen der ferneren Besetzung dieser beiden Herzogthümer unter allen Umständen in ihrem Sinne zu lösen. Diese Auffassung würde hauptsächlich veranlaßt durch die Erklärung Sachsens, die Executionsordnung biete Lücken dar und die sächsischen Executionstruppen würden jedenfalls in den Herzogthümern verbleiben. Es wird den Regierungen von Sachsen und Hannover durch Preußen ein Termin gesetzt, bis zu welchem die Räumung geschehen sein muß. Oesterreich verhält sich ziemlich passiv in diesem Zwist, es wird bei den Nöthen, in welche es nach allen Seiten mehr als je umstrickt ist, auf keinen Bruch mit Preußen ankommen lassen; noch dazu soll Kaiser Franz Joseph persönlich das größte Gewicht auf die Allianz mit Preußen legen.
- Lincolns Wiedererwählung zum Präsidenten der Vereinigten Staaten ist ein wichtiges Ereigniß; sie bedeutet: Festhalten an der Union und ihrer Untheilbarkeit, Fortsetzung des Krieges bis zu einem entscheidenden Siege über den Süden und Erlangung eines Friedens, dessen erste Bedingung die Abschaffung der Sclaverei im ganzen Umfang der dann wieder vereinigten Union sein wird.
- Kaiser Alexander hebt in Polen die Mönchsklöster auf, weil sie die Heerde der Revolution waren; nur ein paar bleiben bestehen, werden aber unter strenge Aufsicht gestellt.
- Der Müller'sche Fall hat in England die Frage über Aufhebung der Todesstrafe angeregt; aber alle Zeitungen sprechen sich gegen die Aufhebung aus. Eine der bedeutendsten (Saturday Review) sagt: "Mögen die Gegner dieser Strafe sagen, was sie wollen, Müller fürchtete den Tod, und daher, nach seinem langen widerlichen Zusammenspiel von Andacht und Lüge, sein endliches Geständniß. Er fürchtete den Tod, weil er die Hölle fürchtete. Und eben diese Furcht vor Tod und Hölle wirkte ohne Zweifel auch auf den zerlumpten Pöbel, der sich vor dem Schaffot drängte, sowie sie sich am andern Morgen bei dem gebildetsten Leser der Times geltend gemacht haben wird. Wir alle hegen diese Furcht; wir alle, auch der größte Zweifler unter uns, fürchten uns im Grunde unseres Herzens vor der Verdammniß, was diese auch bedeuten mag. Niemand kann sagen, daß das Höllenfeuer ganz außer Frage ist. (?) Und das ist der eigentliche Stachel der Todesstrafe, und darum möge der Galgen aufgerichtet bleiben, so lange es Mord und Mörder giebt, weil er die nachdrückliche Lehre predigt, daß solche Verbrecher das Verbleiben in dieser Welt verwirken und den Verbrecher alle Schrecken des Jenseits aussetzen." (Indessen sterben gar viele Leute nicht am Galgen, die gleichwohl alle Ursache haben, die Schrecken des Jenseits zu fürchten.
- Der Thierschutzverein in Rehna, am 7. Oct. v. J. gegründet, hielt am 17. d. M. eine Plenarversammlung. Den Jahresbericht erstattete Lehrer Brockmüller, während Apotheker Schulz einen Vortrag über "nützliche Thiere" hielt. Der Kampf des Vereines gegen die Hundefuhrwerke ist vom besten Erfolge gekrönt gewesen, indem der Verein das Eingehen mehrerer solcher Fahrzeuge erreichte. Ferner hat ein Gastwirth, bei dem die von außen kommenden Hundefuhrwerke einzukehren pflegen, für die Ziehhunde eigene kleine Ställe eingerichtet, damit die armen Thiere während mehrstündigen Aufenthalts nicht den Unbilden der Witterung ausgesetzt sind. Auf dem Fischmarkte hat es der Verein mit Hülfe der Polizei erreicht, daß die Fische nicht mehr mittelst Einhakens in die Kiemen, sondern im Netze oder Beutel gewogen werden. -Fast das ganze Lehrerpersonal der Stadt und des Amtes Rehna sind dem Vereine beigetreten.
- Die französischen Minister fuhren neulich als Gäste ihres Herrn und Meisters nach Compiegne und überfuhren den Esel einer Bäuerin. Die schimpfende Bäuerin wurde mit 200 Franks entschädigt und Herr Fould, der Finanzminister, rief spöttisch: "Ach, meine Herren, warum können wir nicht alle Esel, die uns im Wege stehen, so wohlfeilen Kaufs los werden!" Die befreundeten Kollegen lachten, die andern aber machten so verlegene Gesichter, daß sie wirklich dem Thierlein ähnlich sahen.
- In den Marschen bei London ist ein junger Deutscher, Fuhrholz aus Hamburg, erschlagen und beraubt gefunden worden. Als der That verdächtig ist ein anderer Deutscher, Kohl aus Preußen, verhaftet worden, der im Februar aus Hannover nach England geflohen ist; es sind bei ihm mehrere Pfandscheine gefunden worden, die Fuhrholz gehörten.
- Die Berliner sind immer noch der Meinung, daß eine "jute Jaus eine jute Jabe Jottes" sei. Auf dem letzten Wochenmarkt zählte man dieser nützlichen Vögel nicht weniger als 8000 Stück; man glaubte sich aus dem Spree=Athen aufs römische Capitol versetzt.

[ => Original lesen: 1864 Nr. 49 Seite 2]

- Die Häringsfischer haben in diesem Jahre eine sehr gute Erndte gehalten. Es sind über 21 Mill. gefangen worden, etwa 3 1/2 Mill. mehr als im vorigen Jahre. Die an den englischen Küsten gefangenen werden noch mit 16-23 fl. pr. 1000 Stück bezahlt, die an den holländischen mit 9-10 fl.
-. Eines der merkwürdigsten Beispiele für die Gewalt der Einbildungskraft ist der bekannte Vorfall, welcher im Jahre 1832 auf dem Maskenballe im Opernhause zu Paris stattfand. Die Kunde vom Ausbruch der Cholera in London hatte auch in der französischen Hauptstadt die Gemüther bereits mit Furcht und ängstlicher Sorge erfüllt. Indessen war bis dahin kein Erkrankungsfall vorgekommen; der Maskenball fiel so glänzend aus, wie nur je. Das Haus war übervoll und die laute Fröhlichkeit hatte ihren Gipfelpunkt erreicht, als plötzlich eine eigenthümliche Maske die Aufmerksamkeit zu erregen begann. Es war eine ungewöhnlich große, völlig schwarz gekleidete Figur, die ohne Theilnahme an der allgemeinen Lust mit langsamen feierlichen Schritten durch den Saal ging und jede Annäherung stumm, aber entschieden zurückwies. Ihr geheimnißvolles Wesen lockte die Neugierigen an; man umringte sie, sie floh; der Haufen ihrer Verfolger wurde immer größer bis sich der ganze Ball in wilde Jagd auflöste, der hinter der schwarzen, von Loge zu Loge, von Corridor zu Corridor flüchtenden Maske herstürmte. Endlich hatte die geheimnißvolle Gestalt die Höhe einer Treppe erreicht, auf der sie sich auf allen Seiten von ihren Verfolgern umringt sah. Da wandte sie sich rückwärts, der die Treppe hinaufdrängenden Menge zu, und rief mit lauter Stimme: "Ihr wollt wissen wer ich bin? Ich bin die Cholera!" Diese Worte riefen eine allgemeine Bestürtzung hervor. Ehe man sich wieder gefaßt, hatte die Maske Gelegenheit gefunden, im Gedränge zu entschlüpfen. Man suchte vergebens nach ihr, sie schien verschwunden - und schon eine Viertelstunde später brach die Krankheit im Ballsaal mit so verherender Wuth aus, daß bekanntlich viele Todte noch in ihren Maskenanzügen begraben wurden.
- Ein junges israelitisches Mädchen ging dieser Tage über den Schloßplatz in Teplitz, als sie plötzlich eine Schlinge an ihren Hals fühlte, die ein erwachsener Bursche mit seltenem Geschick nach ihr geworfen und zugezogen hatte. Er schleppte das erschrockene Kind in ein Haus, wo eine Menge Jungen es mit Halloh empfingen, und dann mit Nadelstichen so lange zudeckten, bis es bewußtlos niedersank. Der Hülferuf des Mädchens wurde von dem fortwährenden Geschrei der hoffnungsvollen Jugend: Wie Judas unserem Heiland, so wir Dir! übertäubt. Dem bübischen Streiche konnte erst spät ein Ende gemacht werden.


Zur Publication des in der Debitsache des Tischlers Bollow zu Selmsdorf abgefaßten Prioritäts=Erkenntnisses ist Termin auf Freitag den 16. December d. J., Morgens 11 Uhr anberaumt, wozu die nicht präcludirten Bollow'schen Gläubiger hiemit unter dem Nachtheile vorgeladen werden, daß auch bei ihrem Ausbleiben mit der Publication wird verfahren werden.
Schönberg, den 1. December 1864.
Großherzogl. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
v. Oertzen.
(L. S.) A. Dufft.


Die Mahnke'sche Brinkkäthnerstelle mit einem Areal von reichlich 16 Morgen Calenberger Maaße zu Einhaus, hiesigen Amts, soll am Dienstage, den 3. Januar k. J., Mittags 12 Uhr in Einem Termine öffentlich hieselbst verkauft werden. Die Bedingungen sind auf der zu verkaufenden Stelle und auch auf der hiesigen Amtsstube einzusehen.
Sct. Georgsberg, den 26. November 1864.
Amt Ratzeburg.


Steckbrief.

Die Strafgefangenen August Anton Siegel, Müllergesell aus Bitterfeld, Christian Eduard Seiferheld, Müllergesell aus Schmersdorf und Christian Ferdinand Wilhelm Westendorf, Stuhlmachergeselle aus Eckernförde, sind aus dem hiesigen Marstallsgefängnisse in der Nacht von gestern auf heute entkommen.
Jeder, der von dem gegenwärtigen Aufenthaltsorte der genannten Drei Kunde hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts=, oder Polizei Behörde Anzeige zu machen.
Alle Civil= und Militairbehörden werden unter Zusicherung gleicher Rechtswillfährigkeit, ersucht, die vorgenannten Strafgefangenen im Betretungsfalle zu verhaften und hierher transportiren zu lassen.
Lübeck den 30. November 1864.

Das Stadt= und Landgericht.
Zur Beglaubigung
Gädeke, Dr.

1. Signalement
des August Anton Siegel, Müllergeselle aus Bitterfeld.

Alter: 28 Jahre,
Größe: rhl. 5' 6", Lübsch 6'
Haare: blond.
Bart: blond.
Augenbrauen: blond.
Augen: blau.
Stirne: schmal.
Nase: spitz.
Mund: klein und spitz.
Kinn: spitz.
Zähne: gesund.
Ohren: mittel.
Gesichtsfarbe: gesund.
Hals: lang.
Brust: gewölbt.
Schultern: abhängend.
Arme: mittel.
Hände: mittel.
Schenkel: mittel.

Besondere Kennzeichen:

Am Zeigefinger der rechten Hand ist das vordere Glied etwas kürzer und der Nagel defect.

Kleidungsstücke.

1 braun=grau melirter Paletot, schwarze Orleans, offene Schooßtaschen, mit schwarzem Band eingefaßt, mit zwei blanken Knöpfen mit Hirschen.
1 grau melirte Weste, mit schwarzem Band eingefaßt.
1 hell=grau gestreifte Hose ohne Klappe.
1 weiß halbleinenes Hemd.
1 Shirting Vorhemd.
1 blau seid. Slips, blaue Socken.
1 Wachstuch=Kipse mit ger. br. Band und 2 gelben Knöpfen.
1 rotbunt baumwollenes Taschentuch.
halblange Stiefeln mit roth eingefaßt.

2. Signalement
des Christian Eduard Seiferheld.

Alter: 23 Jahre.
Größe: 5' 5' rhl., 5' 10' Lüb.
Haare: hellblond.
Stirn: hoch.
Augenbrauen: hellblond.
Augen: blau.
Nase: dick und breit.
Mund: groß dick u. vorstehend.
Bart: hellblond.
Kind: rund.
Gesichtsfarbe: gesund.
Zähne: gesund.
Ohren: mittel.
Hals: kurz.
Brust: gewölbt.
Arme: kräftig.
Hände: kräftig.
Schenkel: kräftig.

Besondere Kennzeichen:

Am Zeigefinger der linken Hand eine lang laufende Narbe. An der rechten Lende ein 1/4 Zoll großer Leberfleck und an einigen Theilen des Körpers verschiedene kleinere.

Kleidungsstücke.

Braun und weiß melirter wollener Paletot mit gereiftem schwarzen Sammetkragen, braunes langhaariges Futter, blaues Aermelfutter, an der Hand roth, eine Reihe schwarzer Knöpfe, Rehfarbene melirte Buckskin Hose und Weste, schwarzer Jägerhut mir grünem breiten Band und grauer, Rosette.

3. Signalement
des Westendorf.

Alter: 26 Jahre.
Größe: 5' 4" Rhl., 5' 10" Lübisch.
Haare: blond.
Bekleidung:
schwarzer Rock und Hose.
tuchene Mütze.
[ => Original lesen: 1864 Nr. 49 Seite 3]

Augenleidenden wird das kleine Buch: Sichere Hülfe für Augenkranke dringend empfohlen. Es ist ein zuverlässiger Rathgeber, wie man bei zerstörtem Sehorgan eine rasche Wiederherstellung erlangen, das Gesicht stärken und im zunehmenden Alter sich vor Erblinden schützen kann und wird gratis abgegeben durch Carl Sievers, Buchbinder in der Siemzerstraße.


Sehr schönes Petroleum empfiehlt C. L. Creutzfeldt.


Einfache und doppelte Bruchbänder, Suspensorien, Fundanell=Binden, Klystirspritzen zum eigenen Gebrauch sehr zweckmäßig, Wundspritzen, Milchpumpen, Mutterkränze in verschiedenen Formen, echte giftfreie Milchsauger sind stets vorräthig und empfiehlt sich zu allen Arbeiten von Bandagen
Emil Jannicke, Handschuhmacher und Bandagist.
Schönberg.


Mein in letzter Zeit bedeutend vergrößertes Lager in allen Sorten Patent= und andern Maschinen, Schreib=, Post=, Zeichen= und Ellenpapier, Couverts in verschiedenen Größen, auch leinene Couverts, sowie englische, deutsche und Rödersche Stahlfedern, Fabersche Kreide und Bleistifte, Neudietendorfer Siegellack und Oblaten empfehle ich zu billigen Preisen. Namen oder kaufmännische Firmen auf Postpapieren werden billig besorgt. Wiederverkäufer erhalten Rabatt.
J. P. Bade.


Endesunterfertigter bezeuge hiermit, daß ich den Breslauer weißen Brust=Syrup des G. A. W. Mayer aus der Apotheke des Herrn Anton Pasperger zum St. Salvator in Raab gegen hartnäckigen Katarrh, anhaltenden Husten und Lungenverschleimung mit vorzüglichem Erfolge angewendet habe, und nach Gebrauch einiger Flaschen meine Gesundheit vollkommen hergestellt wurde, daher ich denselben Jedermann, der mit dergleichen Uebeln behaftet ist, mit der besten Zuversicht empfehlen kann.
Raab, den 25. Juni 1864.
Sigmund v. Deáky.
Bischof zu Casaropel u. Groß=Probst des Raaber=Dom=Capitels.


Hieselbst als Sattlermeister und Tapezier etablirt, empfehle ich mich den geehrten Bewohnern der Stadt und Umgegend zu allen in diesen Fächern vorkommenden Arbeiten und verspreche prompte und reelle Bedienung.
Zugleich empfehle ich mich zu dem bevorstehenden Weihnachtsfeste mit einer Auswahl Schulmappen für Knaben und Mädchen.
Ergebenst H. Ollrogge vor dem Siemzerthore.


Die so beliebten:
Victoria=Röcke
schwarz Grund und roth gesteppt, empfiehlt
Wilhelm Abels,
Siemzerstraße Nr. 155.


U. Beermann & Co.,
Lübeck, Klingberg 927.,
empfehlen eine sehr große Auswahl Herbst= und Winter=Mäntel, wie auch Jacken und Kragen in den neuesten Facons zu sehr billigen Preisen.


In der am 11. d. M. abgehaltenen General=Versammlung des Vorstandes der Hagel=Assecuranz=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg ist zu den diesjährigen Kosten ein Betrag von Zwei (2) Schillingen Preuß. Cour. für jedes versicherte Hundert Thaler beliebet, und dessen Einzahlung auf den 5ten December, als am Montage nach dem 2ten Advent=Sonntage, an dem gewöhnlichen Orte, festgestellet worden, wo ach Beikommende sich zu achten haben.
Schönberg, den 14. November 1864.
Die Direction.


Für Schuhmacher.
Holznägel, schwere Stiefeleisen, deutsche und engl. Oerter, Hanf= und Bestechgarn in verschiedenen Sorten zu billigsten Preisen bei C. L. Creutzfeldt, Sabowerstraße.


Einem geehrten Publicum Schönberg's und Umgehend empfehle zum bevorstehenden Weihnachtsfeste eine reiche Auswahl
Düffel zu Röcken und Paletots,
Mantelstoffe, sowie
Winter=Buckskins
unter Zusicherung der reellen und billigsten Bedienung.
Ergebenst
Wilhelm Abels.
Siemzerstraße Nr. 155.


Eine große neue Auswahl von Photographie=Album zu 12, 24, 32, 50 und 100 Bildern, sowie von Photographie=Rähmen, Visitenkartenbildern, Stereoskop=Einrichtungen und Anderes mehr empfiehlt zu billigen Preisen J. P. Bade.


Club im Hause des Herrn Aug. Spehr am Mittwoch, den 7. December, Mittagessen 3 Uhr.
Schönberg, den 1. December 1864.


Spielwerke
mit 4-24 Stücken, worunter Prachtwerke mit Glockenspiel, Trommel mit Glockenspiel, mit Flötenspiel, mit Himmelsstimmen, mit Mandolinen; ferner
Spieldosen
mit 2-12 Stücken, worunter welche mit Necessairen, fein geschnitzt oder gemalt, sowie Cigarrentempel, Schreibzeuge und Schweizerhäuschen mit Musik, stets das Neueste empfiehlt
J. H. Heller in Bern. Franco.
Defecte Werke oder Dosen werden reparirt.


Einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum die ergebene Anzeige, daß ich mit meinem, eine reiche Auswahl von Pianos, Pianinos, Salon= und Conzert=Flügeln deutscher, französischer und englischer Patent-Mechanik enthaltenden Pianoforte=Magazin jetzt auch ein Magazin von Harmoniums, Kirchen= und Schul=Orgeln verbunden habe, und empfehle gleichzeitig mein Leih=Institut neuer Pianos zur geneigten Beachtung.
Lübeck. Th. Unger, mittlere Fleischhauerstraße Nr. 89. Lübeck.


Dr. Beringuier's arom.=med. Kronengeist (Quintessenz d'Eau de Cologne) von hervorragender Qualität - nicht nur als köstliches Riech= und Waschwasser, sondern auch als herrliches medikamentöses Unterstützungsmittel, welches die Lebensgeister ermuntert und stärkt; à Originalflasche 20 Schilling (Mecklenburg).
Dr. Beringuier's Kräuter-Wurzel-Haar-Oel
zusammengesetzt aus den bestgeeignetsten Pflanzen=Ingredienzien und öligen Stoffen zur Erhaltung, Stärkung und Verschönerung der Haupt= und Bart=Haare, sowie zur Verhütung der so lästigen Schuppen= und Flechtenbildung; à Originalflasche 12 Schilling (Mecklenburg).
Von diesen bei den überall Epoche machenden Novitäten befindet sich in Schönberg das alleinige autorisirte Localdepot bei
Wilh. Heincke.


[ => Original lesen: 1864 Nr. 49 Seite 4]

Aus Flensburg
ging unter andern Anerkennungsschreiben über die Wirkung des Malzextrakt=Gesundheitsbieres des Hoflieferanten Hoff in Berlin auch das nachfolgende ein:
"Ew. Wohlgeboren werden verzeihen, daß ich meinen Dank für das unseren theueren Verwundeten gesandte Malzextrakt nicht früher abstattete; um So herzlicher thue ich es nachträglich. Selbiges hat ihnen nicht allein sehr gut geschmeckt, sondern es hat besonders die Schwachen auch gestärkt und gekräftigt etc."
Ottilie v. Schöning, Oberin
(Freiwillige Pflegerin im Lazareth der vorm. Dän. Commandantur.)
Niederlage in Schönberg bei Herrn Wilh. Heincke.


Weihnachts=Ausstellung.
Zu Weihnachtsgeschenken passende Gegenstände habe ich übersichtlich ausgestellt, und empfehle mich zur Abnahme damit bestens einem geehrten Publikum.
Schönberg, den 1. December 1864.
Aug. Spehr.


Zum bevorstehenden Weihnachtsfeste halte ich eine Auswahl von Werken, wie Schiller, Göthe, Shakespeare, Körner, Geibel, Rückert, Uhland, sowie verschiedene Andachtsbücher, Kochbücher, Briefsteller bestens empfohlen. Nicht vorräthige Bücher werden jeder Zeit ohne Frachtaufschlag besorgt, größere klassische Werke stets bedeutend billiger als zu dem gewöhnlichen Ladenpreise. Bestellungen auf nicht vorräthige Sachen erbitte bis spätestens zum 18. December.
J. P. Bade.


Ich Endesunterschriebene erkläre hiermit den Schneidermeister Gellenthien zu Carlow für einen rechtschaffenen Mann und nehme hiermit öffentlich alle denselben beleidigenden Aeußerungen zurück.
Carlow, den 29. November 1864.
Büdnerwittwe Busch.


Magister Otto's nerven= und [Fehlstelle] des Liniment=Universalmittel gegen chronischen Rheumatismus, sowie gegen englische Krankheit bei Kindern, Schwäche in den Gliedern etc., verfertigt vom Apotheker Lauterbach in Zwönitz, verkauft in Originalflaschen à 16 Schilling (Mecklenburg) u. 24 Schilling (Mecklenburg)
C. Sievers, Buchbinder.


Der Kalender für das Fürstenthum Ratzeburg ist bei mir, wie auch bei den Buchbindern Herren Bade und Sievers, das Stück für 3 Schillinge zu haben.
L. Bicker.


Zur gefälligen Beachtung.
Neueste große Prämien=Verloosung
im Gesammtbetrage von
Einer Million 125,000 Silber-Thaler
Dieses Grund=Capital wird binnen 5 Monate mittelst Gewinn=Ziehungen zurückbezahlt.
14,800 Gewinne mit Haupttreffer ev.
Silber=Thaler 110000, 80000, 74000, 60000, 40000 etc.
Nächste Ziehung beginnt schon am 21. Decbr.
Von der hiesigen Regierung garantirte Staats=Antheil=Loose à 2 Thlr. sind gegen Einsendung des Betrags oder Postnachnahme direct zu beziehen durch das mit dem Verkauf beauftragte Bankhaus
L. Steindecker=Schlesinger
in Frankfurt a. M.
NB. Amtliche Listen sofort nach staatgehabter Ziehung franco.


Die in heutiger Versammlung den Aelterleuten vorgelegene, von diesen für richtig befundene und nunmehr der Hohen Großherzoglichen Landvogtei zur statutenmäßigen Superrevision eingereichten specificirten Abschlußrechnung mit ihren sämmtlichen (72) Belegen für das zweite Rechnungsjahr unseres Vereins vom 1. August 1863 bis 1. August 1864 liegt zu jedes Interessenten Einsicht bereit.
Die Gesammt=Einnnahme betrug mit dem letztjährigen Kassenbestande in 4 Hebungen und für verkauftes Vieh im Vereins=Interesse 4000 Taler (Mecklenburg) 2 Schilling (Mecklenburg)
Die Gesammt=Ausgabe 3944 Taler (Mecklenburg) 1 Schilling (Mecklenburg) Es haben in diesem zweiten Rechnungsjahre 61 Vereinsmitglieder Entschädigung erhalten für 30 Pferde und 32 Kühe. - Die Versicherungssumme betrug am Schluß des Rechnungsjahres 192,850 Taler (Mecklenburg) von 235 Mitgliedern und der erhobene Jahresbeitrag war zwei Procent.
Schönberg den 23. November 1864.
Direction der Vieh=Versicherungs=Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg.


Gegen jeden veralteten Husten, gegen Brustschmerzen, langjährige Heiserkeit, Halsbeschwerden, Verschleimung der Lungen ist der von vielen Physikaten approbirte weisse Brust-Syrup aus der Fabrik von G. A. W. Mayer in Breslau ein Mittel, welches noch nie, und zwar in zahlreichen Fällen, ohne das befriedigendste Resultat in Anwendung gebracht worden ist. Dieser Syrup wirkt gleich nach dem ersten Gebrauche auffallend wohlthätig, zumal bei Krampf= und Keuchhusten, befördert den Auswurf des zähen stockenden Schleimes, mildert sofort den Reiz im Kehlkopfe und beseitigt in kurzer Zeit jeden noch so heftigen, selbst den schlimmen Schwindsuchtshusten und das Blutspeien. Für Schönberg hat Herr Buchbinder C. Sievers eine Niederlage von mir erhalten.
G. A. W. Mayer in Breslau.


Auf obiges Bezug nehmend, empfehle ich diesen weißen Brust=Syrup, nur allein echt von Herrn G. A. W. Mayer in Breslau, dem Erfinder und Fabrikanten desselben, zu dem Preise von 24 Schill. per halbe Flasche, 1 Thlr. per ganze Flasche, und mache zugleich darauf aufmerksam, daß Hunderte von Attesten aus allen Ständen und Klassen der bürgerlichen Gesellschaft bei mir zur Einsicht bereit liegen.
C. Sievers, Buchbinder.


(Nebst Beilage.)


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Buchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


[ => Original lesen: 1864 Nr. 49 Seite 5]

Beilage
zu den Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstentum Ratzeburg.
Schönberg, den 2. December 1864/p>


Bedeutende Capitalien
als: 100,000, 60,000, 40,000, 20,000, 2mal 10,000, 8000, 6000, 5000, 4000, 3000, 5mal 2000, 7mal 1500, 85mal 1000 und 17490 zu 500, 400, 300, 200, 100, 80, 7, 60, 50 47 etc. etc. im Belaufe von
einer Million und 60,500 Thlr. Crt.
kommen in der, von der Regierung des Herzogthums Braunschweig genehmigten und garantirten 58sten Landes=Lotterie zur Verloosung und wird schon am 15. und 16. December d. J.
damit der Anfang gemacht.
Ganze Original=Loose 4 Taler (Mecklenburg), Halbe 2 Taler (Mecklenburg), Viertel und zwei Achtel a 1 Taler (Mecklenburg) in nachstehender Nummern=Auswahl können wir mit Recht aus unserer jederzeit vom Glücke begünstigten Haupt=Collecte einem resp. Publicum zum geneigten Glücksversuche bestens empfehlen, indem der Plan dieser Lotterie in allen Punkten nichts zu wünschen übrig läßt, auch weit über die Hälfte der Loose gewinnen und sehen wir daher mit Rimessen versehenen Aufträgen baldmöglichst entgegen, da späterhin nachstehend benannte Nummern leicht vergriffen sein könnten.
Ganze: 21155 24866 24877 24899 24900.
Halbe: 23293 29656 29665 29666 29669.
Viertel: 2576 2585 2595 6080 6090 7966 7967 7969 16777 16788 16789 16800 22102 22112 22121 22123 22124 22144 22177 22199 22200 31707 31713 31717 31722 31723.
Achtel: 9244 9249 13522 16393 16399 16400 18518 20622 20634 20655 20660 20670 20677 20680 20688 20690 20696 20699.
L. S. Weinberg & Co.,
Herzogl. Braunschweiger Haupt=Lotterie=Collecteure Hamburger Stadt=Lotterie.
Bank und Wechsel=Geschäft. Großer Neumarkt 32.
in Hamburg.
NB. Auf Wunsch kann auch der Betrag bei Uebersendung der Loose durch uns per Postvorschuß erhoben werden. - Sofort nach Entscheidung erhält ein Jeder unserer Interessenten die amtliche Gewinnliste sowohl als auch Gewinngelder zugesandt. - Clubs und Wiederverkäufer erhalten die bestmöglichsten Bedingungen. - Unsere Collecte wird allgemein die von Furtuna Bevorzugte genannt und hat dieses darin seinen Grund, weil ihr in jedem Jahre die größten Gewinne zu Theil werden. Unter Anderen fiel ihr zuletzt am 31. Juli der Hauptgewinn von 100,000 Mark auf Nr. 25220 zu. D. O.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: D. 18. Nov. dem Arbm. Dierk zu Rabensdorf ein S. - D. 22. eine unehel. T. in Schönberg, - D. 24. der Arbm.wittwe Bokwold, geb. Steinfatt hies. eine T. - D. 26. ein unehel. S. in Wahlsdorf. - D. 27. dem Schneidermeister Fanselow hies. eine T. - D. 30. dem Kaufmann Schwedt hies. eine T.

Gestorben: D. 18. Novbr. Joh. H. A. Brand, Handelsmannssohn hies., 5 J. 6 M. a. - D. 14. Carl Joh. Ludw. Bünger, Müllerssohn von Kücknitz'er Mühle, 2 Mon. a. - D. 19. Catharina Engel Grevsmühl, geb. Will, Hauswirthin zu Sabow, 62 J. 9 M. a. - D. 19. Helena S. A. Wasmund, geb. Kölpin, Schustermeistersfrau hies., 50 J. 11 M. a. - D. 28. Jochen Hinrich Oldörp, Arbtsm. zu Bechelsdorf, 66 J. a. - D. 30. Anna Elisabeth Storm, geb. Eckmann, Arbm.frau zu Lindow, 35 J 2 M. a.

Copulirt: D. 18. Novbr. Joh. Heinr. Eckmann, hies. Bürger und Schuhmachermeister, und Cathar. Maria Bade hies. - Joch. Hinr. Drevs, Maurergesell zu Lockwisch, und Anna Cath. Heibei das. - D. 25. Mathias Heinrich Eckmann, Arbm. zu Gr. Siemz, und Elisab. A. M. Lübke das. - Joch. Asm. Heinr. Kähler, hies. Arbm., und Cathar. Magdal. Dorothea Möller zu Lindow. - Ludwig Bicker, hies. Bürger und Buchdrucker, und Sophie Caroline Auguste Hamann zu Hof Selmsdorf.

Proclamirt: Joh. C. C. Vock, hies. Bürger und Schlachtermeister, und Maria Carolina Dorothea Lienau zu Lübeck. - Joh. Fr. P. Kähler, Arbtsm. vor Schönberg, und Cath. Mar. Elisab. Wosin zu Carlow.

Sonntag den 4. December
Vormittagspredigt: Pastor Kaempffer.
Nachmittagspredigt: Pastor Fischer.
Amtswoche: Pastor Fischer.


Getreide= und Markt=Preise in Lübeck
Weitzen-Taler (Mecklenburg)38 - 44Schilling (Mecklenburg)
RoggenTaler (Mecklenburg)36 - 40Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)32 - 35Schilling (Mecklenburg)
HaferTaler (Mecklenburg)24 - 29Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)36 - 44Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)36 - 44Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)32 - 40Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapssaatTaler (Mecklenburg)32 40Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)32 40Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)17 - 18
Butter13Schilling (Mecklenburg)pr.Pfund
Kartoffeln pr. Faß6Schilling (Mecklenburg).


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Hofbuchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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