No. 45
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 04. November
1864
vierunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1864 Nr. 45 Seite 1]

- Am 30. October, um 1 1/2 Uhr Mittags, fand zu Wien im Ministerium des Aeußern die Unterzeichnung des Friedensvertrages zwischen Oesterreich, Preußen und Dänemark statt. Das Friedens=Document ist ein umfangreiches, detaillirtes Actenstück, welches in 24 Artikel zerfällt, deren Inhalt sich der Reihenfolge nach im Allgemeinen dem der Präliminar=Artikel vom 1. August anschließt. Obenan spricht Dänemark die definitive Abtretung der drei Herzogthümer aus und erkennt an, daß die beiden deutschen Mächte darüber zu verfügen haben. Art. 5 stellt die neue Grenzlinie im Norden fest, welche im Allgemeinen von der Südspitze Ripens aus sich nordwärts und dann nach der Ostküste zu wieder nach Süden beugen wird. Artikel 7 trifft Bestimmungen betreffs derjenigen Privatbesitzungen, deren Umfang von der neuen Grenzlinie durchschnitten wird. Die übrigen Bestimmungen enthalten finanzielle Auseinandersetzungen. Es wird darin als Antheil der Herzogthümer an den Staatsschulden die Summe von 25 Millionen dänischer Reichsthaler festgesetzt und über die Tilgung dieser Schuld specielle Anordnungen getroffen. Dänemark verpflichtet sich außerdem, die gekaperten Schiffe, so weit sie nicht bereits freigegeben und verkauft sind, herauszugeben, für die bereits verkauften aber Ersatz zu leisten. Zur Ratification der Friedensurkunde ist eine Frist von drei Wochen angesetzt. - Der Friede ist also unterzeichnet! Deutschland hat einen Zuwachs von dreihundert ein und vierzig Quadratmeilen mit mehr als einer Million Einwohner gewonnen. Das ist das große greifbare Resultat des Krieges und der Unterhandlungen.
- Ein kurzes Handschreiben und ein kurzer Besuch sind die ferneren politischen Neuigkeiten von Interesse. 1) Das Handschreiben hat Kaiser Franz Joseph von Oesterreich an den Grafen Mensdorf=Pouilly, Statthalter von Galizien, gerichtet; es lautet ganz Wienerisch: "Lieber Graf. Ich finde, sie zu meinem Minister des Aeußern zu ernennen." Graf Rechberg, der das Heil Oesterreichs aus einem Anschluß an Preußen erwartete, hat also seinen Abschied erhalten, aber einen gnädigen mit goldenem Vließ, dem höchsten österreichischen Orden. -2) Der politische Besuch ist der des Kaisers Napoleon in Nizza bei Kaiser Alexander von Rußland. Napoleon war einen Tag dort, das ist Alles, was man weiß. Nach den vielen königlichen und kaiserlichen Zusammenkünften in Kissingen, Karlsbad, Wien u. s. w., die alle ohne besondere Folgen vorübergegangen sind, legt man auch diesem neuen Besuche keine große politische Bedeutung bei.
- Nach Beendigung der Neugestaltung der preußischen Artillerie wird dieselbe auf dem Kriegsfuße 135 mobile Batterien mit 1080 Feldgeschützen, 72 Feldartillerie=Festungs=Compagnien aufstellen können. In Folge der gesammten Heeres=Organisation wird Preußen demnach in der Kriegsformation über 339,000 Mann Infanterie des stehenden Heeres verfügen können, wozu 241,000 M. des ersten Aufgebotes treten und noch 200,000 M. des zweiten Aufgebotes hinzugezogen werden können, was im Ganzen eine Kriegsmacht von 780,000 Mann giebt.
- Eine gute Partie macht ein Enkel Louis Philipps, der Graf von Eu, ältester Sohn des Herzogs von Nemours. Er heirathet eine Kronprinzeß Isabella von Brasilien.
- Aus Kopenhagen sind die letzten 20 Schleswiger in ihrer Heimath eingetroffen und freudig empfangen worden. Sie dienten als Seeleute auf dem dänischen Schiffe "Niels Juel", waren nach Schottland gefahren, um dort das für dänische Rechnung erbauete Panzerschiff abzuholen und nach Copenhagen zu bringen. Dort angelangt, dankte ihnen der Capitain Paludan für ihre treuen Dienste, ließ ihr Guthaben vollständig auszahlen und entließ sie in ihre Heimath.
- Garibaldi will von der Convention Victor Emanuels nichts wissen. "Mit Bonaparte, erklärte er öffentlich, ist nur eine Convention möglich: unser Land von seiner Gegenwart reinigen, aber nicht in 2 Jahren, sondern in 2 Tagen."
- Eine wunderliche Zeit! Der zum Heildirector avancirte Schuster Lampe in Goslar hat einen Schneider zum Concurrenten bekommen. Dieser neue Künstler verspricht Lampe's Patienten mit Magnetisiren und Spielen einer Ziehharmonica zu heilen. Goslar wird eine hohe Akademie der freien Künste.
- In Königsberg ist am 18. October des Philosophen Kant Denkmal aufgerichtet worden. Das Denkmal ist die letzte Arbeit des Bildhauer Rauch gewesen, gleichsam sein Schwanengesang.
- Der Einfluß der Hörner auf die Milch der Kühe ist noch nicht genug gewürdigt. Umsichtige Landleute, welche Milchkühe kaufen, wählen stets solche aus, die feine und kleine Hörner haben, weil diese in der Regel die bessern sind. Auf diese Erscheinung fußend, hat man Versuche gemacht, den Kühen die Hörner abzunehmen und der Erfolg hat bewiesen, daß die Voraussetzung richtig war. Die hornlosen Kühe gaben bei gleichem Alter, gleichem Futter etc. 18 - 19Liter, ja 14 Tage nach dem Kalben 24 Liter Milch, während die mit Hörnern nur 12-13 Liter gaben, also im Mittel 3-4 Liter weniger täglich. Die Zeit, während welcher die Kuh im Jahre Milch gibt, zu 238 Tagen gerechnet, würde die Mehrproduction an Milch der Kühe ohne Hörner mindestens 700 Liter oder 465 Maas betragen

[ => Original lesen: 1864 Nr. 45 Seite 2]

Dabei hat sich gezeigt, daß die Milch von hornlosen Kühen reicher an Rahm und Käsestoff ist als die von andern Kühen. Endlich zeigen als die Kühe, bei denen man den Wachsthum der Hörner unterdrückt, viel zahmere und sanftere Naturen (Milch der frommen Denkungsart) als die andern, was sie wieder empfänglicher für die Mästung macht.
- Die preußische Justiz in Waffen hat sich bei Düppel und dem Sturm auf Alsen ungemein ausgezeichnet. Nicht weniger als 30 Justizbeamte, die als Offiziere in der Landwehr standen, sind mit Orden für ihre Tapferkeit und Tüchtigkeit ausgezeichnet worden, darunter 25 mit dem rothen Adler=Orden mit Schwertern.
- Der greise König Ludwig wird am 3. Nov. seine Reise nach Rom antreten, um daselbst den Winter zuzubringen. - Der König von Sachsen hat den Organisten Merkel, einen Protestanten, zum Hoforganisten an der katholischen Hofkirche ernannt. - Der Ausschuß des Protestantenvereins hat beschlossen, daß im Juli des nächsten Jahres eine Generalversammlung in Eisenach abgehalten werden soll. - Die philosophische Facultät in Jena hat dem braunschweigischen Hofkapellmeister Albert Methfessel zu seinem 80. Geburtstag das Ehrendiplom eines Doctors der Philosophie verliehen.
- Unglaublich groß ist die Zahl der Landwirthe, denen es an einer geeigneten Düngerstätte fehlt. Um den großen Nachtheil, der daraus erwächst, klar zu machen, theilen wir einen auf Veranlassung der landwirthschaftlichen Lehranstalt in Worms ausgeführten Versuch mit. Ein Acker wurde in zwei gleiche Theile getheilt, die eine Hälfte erhielt 300 Ctr. Mist aus einer 5 Fuß tiefen Düngerstätte, und die andere Hälfte erhielt 300 Ctr. Mist derselben Art, welche auf ebenem Boden gleichlang gelagert hatten. Beide Stücke wurden im ersten Jahre mit Kartoffeln bebaut und im zweiten Jahre erhielten sie Weizen. Die mit Mist aus der Düngerstätte gedüngte Hälfte lieferte im vorigen Jahre 97 1/2 Centner Kartoffeln und in diesem Jahre 111 1/5 Centner Weizen und die andere Hälfte erbrachte im vorigen Jahre 73 1/3 Centner Kartoffeln und in diesem Jahre 9 Ctr. 17 Pfd. Weizen. Wer rechnen kann, der rechne.
- Welche Vorsicht beim Schließen der Klappe von Steinkohlenöfen nöthig ist, zeigt ein neuer Unfall in Lissa im Posenschen. Ein Rabbiner hatte den Besuch zweier erwachsener Söhne aus England erhalten; die Söhne legten sich gegen Mitternacht in einer Stube zum Schlafe nieder, deren Ofenklappe um 11 Uhr geschlossen worden war. Als das Hausmädchen später an dem Zimmer vorüberkam, hörte es ein Wimmern und Stöhnen und rief ihren Herrn; man öffnete und fand den ältesten Sohn bereits erstickt, den jüngern bewußtlos. Dieser wurde in's Leben zurückgerufen, doch versagte ihm mehre Tage die Sprache.
- Die Bresl. Z. enthält folgendes Inserat: "Keine Schleppen! Das Trottoir wird jetzt wieder von Kleiderschleppen gefegt, und alle Augenblick tritt man auf den feinsten Stoffen mit den Füßen umher, da man, wenn man nicht wie ein Vierfüßler gebückt einhergeht, unmöglich vermuthen kann, daß drei Schritt von einer Dame sich noch etwas von ihrem Anzuge befindet. Um diese Uebelstände zu heben, rathe ich den Schleppenträgerinnen, sich die nöthigen Pagen zu halten, welche die Schleppen nachtragen. Wer mit seidenen oder sammetnen Stoffen den Staub der Straßen aufwischen und mit Füßen darauf treten lassen kann, dem kann es auch auf einen Diener mehr oder weniger nicht ankommen. Also Pagen oder keine Schleppen!
- Die Leidenschaften sind der dunkle Einschlag im menschlichen Leben und Weben; die letzten Wochen waren traurig reich an den öffentlichen Nachspielen geheimer Leidenschaften. In drei Ländern haben drei Schwurgerichte mit der Entwirrung der schwarzen verworrenen Fäden sich beschäftigt. In Berlin wurde der Mord an den Sprachlehrer Gregy verhandelt und endigte mit drei Bluturtheilen. In London stand der deutsche Schneider Müller vor den Geschworenen, angeklagt der Ermordung eines Kaufmannes im Eisenbahnwagen, und wurde zum Tode verurtheilt. In Bern (Schweiz) steht Dr. Demme, ein junger Arzt und Lehrer an der Universität, vor den Geschworenen. Er ist des Giftmordes an dem Kaufmann Trümpy angeklagt und Frau Trümpy seine Mitschuldige. Demme ist ein hochgebildeter 31jähriger Mann von bester Familie; er war Hausarzt der Familie Trümpy und mit beiden Gatten sehr vertraut, mit der Frau nur allzuvertraut und vermittelte oft in deren Streitigkeiten; mit der einzigen Tochter will er sich in der letzten Zeit verlobt haben. Trümpy, ein Trinker und liederlich lebender Mann, dann auch in seinem Geschäfte zurückkommend, zog sich eine Krankheit zu, die ihn auf's Bett warf; auf seine Bitte behandelte ihn Demme ausschließlich bei Tag und Nacht und operirte ihn auch; die Krankheit führte nach ein paar Tagen zu einem schlagflußähnlichen Tode. Demme nahm allein die Section vor; die später von den Behörden angeordnete Sektion ergab, daß Trümpy an einem Gift, an Strychnin, gestorben war; die Annahme eines Selbstmordes (von dem T. oft gesprochen haben soll) lag nahe, die Untersuchung führte aber zur Anklage wegen Giftmordes gegen Demme und Frau Trümpy. Sie erklären sich Beide nichtschuldig. Die Freunde Demme's sagen: ein Verbrecher ist er nicht, aber furchtbar leichtfertig, unbesonnen und frivol. Aus Deutschland, England und Frankreich hat der interessante Fall gelehrte Zeugen in Bern versammelt.
- Abbe Richard, der Quellenfinder, ist in Breslau und überhaupt in Schlesien ein populärer Mann geworden. In Breslau galt es, in der Nähe des großen Gefängnisses Trinkwasser zu finden; Richard durchschritt im Gefolge der betr. Beamten und zahlreichen Publikums den Platz und gebot an drei Stellen: da schlagt ein! - Man schlug ein und fand das beste Quellwasser. Richard legt sich nicht, wie Viele glauben, auf die Erde, um das Wasser rieseln zu hören. Der Quellenfinder ist in viele quellenarme Städte gerufen worden.
- Das berühmte Cafe foi im Palais Royal in Paris war eine Zeitlang von seinen Besuchern auffallend vernachlässigt worden. Ich werde Ihnen helfen, sagte der berühmte Maler Vernet, ein Stammgast, dem klagenden Wirthe. Er malte eine fliegende Schwalbe an die Decke, ein wahres Kunstwerk. Haufenweis kamen die Besucher geströmt, um die Schwalbe und den Edelmuth des Künstlers zu bewundern. Jetzt hat der Wirth Bankerott gemacht und über die Schwalbe kommt's zum Prozeß. Der Wirth und Miether des Hauses sagt: die Schwalbe gehört mir, ich verlange Entschädigung; der Eigenthümer des Hauses aber erklärt: sie gehört mir.


Proclam.

Wenn der Mittelkäthner Hans Heinrich Schmidt, in Niendorf a. d. Stecknitz, seine daselbst belegene Erbenzins=Käthnerstelle verkauft und die Erlassung eines Proclams erbeten hat, so werden Alle und Jede, welche dingliche Ansprüche irgend welcher Art, an die verkaufte Käthnerstelle c. p. zu haben vermeinen, hiemittelst geladen, diese Ansprüche, zur Vermeidung der Ausschließung mit denselben, am Mittewochen den 30. November d. J., Vormittags 10 Uhr, vor dem Gerichte Niendorf a. d. Stecknitz, in der Wohnung des unterzeichneten Gerichtshalters, anzumelden und sofort zu bescheinigen.
Gericht Niendorf a. d. Stecknitz, Ratzeburg den 12. September 1864.
(L. S.) Sachau.


[ => Original lesen: 1864 Nr. 45 Seite 3]

Am Sonnabend den 12. November d. J. findet der diesjährige Forstschreibtag zum Verkauf von Eichen und Buchen, Blöcken, Schleeten, Latten und Hopfenstangen statt, und können Kaufliebhaber am gedachten Tage, Mittags 12 Uhr auf der Amtsstube sich hier einfinden.
Schönberg den 3. November 1864.
Großherzgl. Mecklenb. Domainen=Amt und Forst.
F. Graf Eyben. Danckwarth.


Die diesjährige ordentliche November =Versammlung des landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg wird am Donnerstag den 17ten November, Vormittags 11 Uhr,
im Hause der Ackerbürgerwittwe Boye in Schönberg stattfinden.
Namens des Vorstandes
R. Rackow, Adv. d. Z. Secretair.
Schönberg den 3. November 1864.


Zur Bezahlung der gehabten Brandschäden, Bestreitung der Verwaltungskosten und Unterhaltung der Spritzen, sowie zur Vermehrung des Reservefonds ist für das laufende Jahr ein Beitrag von
4 Schillingen
für je 100 Thaler der Versicherungssumme erforderlich.
Die Zahlungstage werden noch besonders angezeigt werden.
Direction der Feuer=Versicherung=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg.
H. Boye. J. P. Bade.


Sterbefall.
Sanft entschlief heute Mittag 11 1/2 Uhr im 84sten Jahre seines Lebens mein Vater, der Senator J. J. Spehr. Namens der Hinterbliebenen statt besonderer Meldung
Aug. Spehr.
Schönberg den 3. November 1864.


Verloren wurde am 13. Oct. auf dem Wege von Schönberg nach Selmsdorf: eine Meerschaum=Cigarrenspitze in grünem Etuis, um deren Rückgabe gebeten wird. Nachricht in der Expedition d. Bl.


Bedeutende Capitalien
als: 100,000, 60,000, 40,000, 20,000, 2mal 10,000, 8000, 6000, 5000, 4000, 3000, 5mal 2000, 7mal 1500, 85mal 1000 und 17490 zu 500, 400, 300, 200, 100, 80, 7, 60, 50 47 etc. etc. im Belaufe von
einer Million und 60,500 Thlr. Crt.
kommen in der, von der Regierung des Herzogthums Braunschweig genehmigten und garantirten 58sten Landes=Lotterie zur Verloosung und wird schon am 15. und 16. December d. J.
damit der Anfang gemacht.
Ganze Original=Loose 4 Taler (Mecklenburg), Halbe 2 Taler (Mecklenburg), Viertel und zwei Achtel a 1 Taler (Mecklenburg) in nachstehender Nummern=Auswahl können wir mit Recht aus unserer jederzeit vom Glücke begünstigten Haupt=Collecte einem resp. Publicum zum geneigten Glücksversuche bestens empfehlen, indem der Plan dieser Lotterie in allen Punkten nichts zu wünschen übrig läßt, auch weit über die Hälfte der Loose gewinnen und sehen wir daher mit Rimessen versehenen Aufträgen baldmöglichst entgegen, da späterhin nachstehend benannte Nummern leicht vergriffen sein könnten.
Ganze: 21155 24866 24877 24899 24900.
Halbe: 23293 29656 29665 29666 29669.
Viertel: 2576 2585 2595 6080 6090 7966 7967 7969 16777 16788 16789 16800 22102 22112 22121 22123 22124 22144 22177 22199 22200 31707 31713 31717 31722 31723.
Achtel: 9244 9249 13522 16393 16399 16400 18518 20622 20634 20655 20660 20670 20677 20680 20688 20690 20696 20699.
L. S. Weinberg & Co.,
Herzogl. Braunschweiger Haupt=Lotterie=Collecteure Hamburger Stadt=Lotterie.
Bank und Wechsel=Geschäft. Großer Neumarkt 32.
in Hamburg.
NB. Auf Wunsch kann auch der Betrag bei Uebersendung der Loose durch uns per Postvorschuß erhoben werden. - Sofort nach Entscheidung erhält ein Jeder unserer Interessenten die amtliche Gewinnliste sowohl als auch Gewinngelder zugesandt. - Clubs und Wiederverkäufer erhalten die bestmöglichsten Bedingungen. - Unsere Collecte wird allgemein die von Furtuna Bevorzugte genannt und hat dieses darin seinen Grund, weil ihr in jedem Jahre die größten Gewinne zu Theil werden. Unter Anderen fiel ihr zuletzt am 31. Juli der Hauptgewinn von 100,000 Mark auf Nr. 25220 zu. D. O.


[ => Original lesen: 1864 Nr. 45 Seite 4]

Einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum die ergebene Anzeige, daß ich mit meinem, eine reiche Auswahl von Pianos, Pianinos, Salon= und Conzert=Flügeln deutscher, französischer und englischer Patent-Mechanik enthaltenden Pianoforte=Magazin jetzt auch ein Magazin von Harmoniums, Kirchen= und Schul=Orgeln verbunden habe, und empfehle gleichzeitig mein Leih=Institut neuer Pianos zur geneigten Beachtung.
Lübeck. Th. Unger, mittlere Fleischhauerstraße Nr. 89. Lübeck.


Die zwischen dem 1. April und dem 30. September 1864 versichert gewesenen Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins der Landbewohner haben im November d. Js. ihren einfachen Ansatz (1 Simplum) als Beitrag zu bezahlen. - Es contribuiren versichert gewesene 97.281.668 Mark Courant.
Lübeck den 17. October 1864.
Namens der Direction
Bruhn, Secretair des Vereins.


General=Versammlung des Imker=Vereins im Boye'schen Saale,
am Sonntag den 6. November, Nachmittags 2 Uhr.


Schlesischer Fenchelhonig-Extrakt
von L. W. Egers in Breslau.
Weltbekanntes diätetisches Mittel bei Hals= Brust=, sowie Hämorrhoidal= und Unterleibsleiden, Husten, Heiserkeit, Katarrh, Verschleimung, Rauhheit, Kitzel und Beschwerden im Halse. Er ist von angenehmem Geschmack, erregt Appetit und bewirkt regelmäßige Leibesöffnung. Se. Majestät der König Wilhelm von Preußen haben denselben bei einem schnell beseitigten katarrhalischen Unwohlsein Allerhuldreichst entgegenzunehmen und Allerhöchst Ihren Dank dafür schriftlich aussprechen zu lassen geruht. Die Flasche 30 Schill., halbe Flasche 16 Schill. allein ächt in Schönberg bei
Carl Sievers,
Buchbinder in der Siemzerstraße.

Spielwerke
mit 4-24 Stücken, worunter Prachtwerke mit Glockenspiel, Trommel mit Glockenspiel, mit Flötenspiel, mit Himmelsstimmen, mit Mandolinen; ferner
Spieldosen
mit 2-12 Stücken, worunter welche mit Necessairen, fein geschnitzt oder gemalt, sowie Cigarrentempel, Schreibzeuge und Schweizerhäuschen mit Musik, stets das Neueste empfiehlt
J. H. Heller in Bern. Franco.
Defecte Werke oder Dosen werden reparirt.


Einfache und doppelte Bruchbänder, Suspensorien, Fundanell=Binden, Klystirspritzen zum eigenen Gebrauch sehr zweckmäßig, Wundspritzen, Milchpumpen, Mutterkränze in verschiedenen Formen, echte giftfreie Milchsauger sind stets vorräthig und empfiehlt sich zu allen Arbeiten von Bandagen
Emil Jannicke, Handschuhmacher und Bandagist.
Schönberg.


Wohnungs=Veränderung.
Von jetzt an wohne ich nicht mehr bei dem Arbeitsmann J. Renzow, sondern bei dem Rademachermeister Schwarz vor dem Siemzerthore. Ich empfehle mich zugleich mit allen Sorten Nägeln.
M. Soltmann, Nagelschmiedemeister.
Schönberg den 27. Oct. 1864.


U. Beermann & Co.,
Lübeck, Klingberg 927.,
empfehlen eine sehr große Auswahl Herbst= und Winter=Mäntel, wie auch Jacken und Kragen in den neuesten Facons zu sehr billigen Preisen.


Eine geschmackvolle Auswahl von angefangenen und musterfertigen Stickereien als Schuhen, Rücken= und Fußkissen, Sessel, Reisetaschen, Eckborten, Tragbändern u. s. w., sowie ein reiches Sortiment von Mustern, Stramei, Wolle, Seide, Perlen, Weißstickereien, Galanterie= und Marmorsachen u. A. m. empfiehlt zu billigen Preisen
Carl Bade.


Es sind noch circa 200 Sack gute weiße und sehr gut schmeckende rothe Eßkartoffeln bei mir zu haben.
H. Dräger.
Lauen den 2. November 1864.


Einem geehrten Publikum Schönbergs und der Umgegend die ergebene Anzeige, daß alle Arten
Putzarbeiten
sowie Federkräusen billigstens von mir besorgt werden und bitte ich um geneigten Zuspruch.
Ergebenst Marie Maaß, Siemzerstraße Nr. 164.


Gesucht wird sogleich oder zu Ostern: Ein Knabe in die Schuhmacherlehre vom
Schuhmachermeister Fermohr a. d. Bäk.


Am Montag Abend wurde, wahrscheinlich in Schönberg, ein Schafpelz verloren. Der Finder wird ersucht, denselben in der Expedition d. Bl. abzugeben.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: D. 21. October ein unehel. Sohn vor Schönberg. D. 23. dem Malermeister Teege vor Schönberg ein Sohn. - D. 26. dem Arbtsm. Tews vor Schönberg ein Sohn. - D. 29. dem Handelsmann Schulz vor Schönberg eine T. - D. 31. dem Arbm. Eggert in Torriesdorf ein Sohn. - D. 2. Nov. dem Arbtsm. Ollrogge in Malzow eine T.

Gestorben: D. 22. Octbr. Cathar. Elisab. Schröder, geb. Retelsdorf, Arbm.frau hies., 49 J. 7 M. alt. - D. 23. Cathar. Elisab. Barteldt hieselbst, Arbm.tochter aus Lindow, 29 J. 3 M. alt. - D. 25. Johann Hermann Abels, Schlossermeister hies., 61 J. 5 M. a. - D. 30. Doroth. Carol. Schröder, geb. Dettmann, Zimmergesellenwittwe vor Schönberg, 80 J. 2 M. alt. -D. 1. Nov. C. W. Catharine E. Moll, Arbm.tochter hieselbst, 8 M. alt - D. 3. Johann Jochim Spehr, Senator hies., 83 J. alt.

Copulirt: D. 21. Oct. Hans Heinrich Woisin, Arbm. zu Lindow, und Anne Grete Oldenburg zu Sabow. - D. 28. Joachim Heinrich Ehmke, hiesiger Arbm., und Catharina Elsabe Bollow zu Kuhlrade. - Asmus Arndt, Hausw. zu Gr. Siemz, und Maria Catharina Lohse zu Selmsdorf. - Johann Peter Asmus Ollrogg, Arbm. und Wittwer zu Kl. Bünsdorf, und Engel Maria Behnck hies.

Proclamirt: Joachim Heinrich Ollrogg, Maurergesell aus Resdorf, und Caroline Christine Magdalene Rannau zu Gr. Steinrade. - Asmus Peter Heinrich Lenschow, hiesiger Bürger und Schornsteinfeger adj., und Luise Anna Henriette Schünemann aus Hindenberg.

Sonntag den 6. November
Vormittagspredigt: Pastor Kaempffer.
Frühpredigt: Pastor Fischer.
Reformationsfest. Collecte für die Bibelgesellschaft.


Getreide= und Markt=Preise in Lübeck
Weitzen-Taler (Mecklenburg)44 - 52Schilling (Mecklenburg)
RoggenTaler (Mecklenburg)40 - 44Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)34 - 36Schilling (Mecklenburg)
HaferTaler (Mecklenburg)24 - 30Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)36 - 40Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)36 - 40Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)36 - 40Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapssaatTaler (Mecklenburg)22 26Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)24 25Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)19 - 20
Butter13Schilling (Mecklenburg)pr.Pfund
Kartoffeln pr. Faß6Schilling (Mecklenburg).


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Hofbuchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD