No. 22
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 27. Mai
1864
vierunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1864 Nr. 22 Seite 1]

- Herzog Friedrich von Augustenburg hat der Londoner Conferenz eine Erklärung übermitteln lassen, in welcher er sein gutes Recht auf Schleswig=Holstein darlegt und nachweist, daß die vollständige Trennung der Herzogthümer von Dänemark nicht allein eine Forderung der Legitimität und der Gesetzlichkeit, des Fürsten= und Völkerrechts, sondern auch der Menschlichkeit und des Weltfriedens sei. Wenn die Conferenz trotz Allem Zweifel hege über die Meinung des Landes, so möge sie die Willensäußerung des Landes einholen und unanfechtbar feststellen lassen, ob die Schleswig=Holsteiner sich als seine, des Herzogs Friedrich, oder als die Unterthanen des Königs von Dänemark betrachten. "Obwohl entschlossen, mein Land nicht wieder zu verlassen, würde ich dennoch, um selbst den Schein einer Beeinflussung zu vermeiden, einwilligen, für diesen Zweck auf die Dauer einer solchen Willensäußerung mich außerhalb des Landes aufzuhalten.
- Zweierlei steht fest, 1) daß Preußen sich vom Londoner Protokoll ausdrücklich losgesagt und 2) daß Herr v. Beust, der Vertreter des Bundes auf der Conferenz, wenn auch nur gelegentlich im Laufe der Debatten in der Conferenz, sich gegen jedwede Verbindung Schleswig=Holsteins mit Dänemark ausgesprochen hat. Die Kopenhagener Zeitungen äußern, der deutsche Gesandte (v. Beust) habe sehr weitgehende Vorschläge gemacht, welche nicht annehmbar seien.
- Dem Besuche Beust's bei Napoleon in Paris wird von dem Auslande große Wichtigkeit beigelegt, weil man glaubt, daß bis zum 28. d., dem nächsten Conferenz=Tage, Napoleon eine bestimmte Stellung nehmen und vielleicht Anträge stellen werde. Bis jetzt bestand das diplomatische Spiel darin, daß keine Macht mit einem bestimmten Programme herausrücken, sondern jede die andere dahin bringen wollte, zuerst zu sprechen und sich das letzte Wort vorzubehalten.
- Nie hat sich wohl ein Land in so eigenthümlichen Verhältnissen befunden wie das Herzogthum Lauenburg. Die Namenszüge des Königs v. Dänemark sind von allen öffentlichen Schildern, den Knöpfen und Mützen der Beamten, kurz überall verschwunden; im Uebrigen verwaltet die gleiche Regierung mit allen ihren früheren Beamten das Land nach denselben Gesetzen im Namen des deutschen Bundes wie früher im Namen des Königs von Dänemark. Abgaben werden sehr wenig bezahlt, Soldat braucht Niemand zu werden, kurz im Allgemeinen befinden sich die Bewohner in dieser Zwischenzeit sehr wohl und wünschen, daß sie von beständiger Dauer sein möge. Viele behaupten, Lauenburg werde von Dänemark statt der Bezahlung der Kriegskosten an Preußen abgetreten werden, Andere meinen, es werde wieder wie früher hannoverisch, und die alte preußische Provinz Ostfriesland komme dafür von Hannover wieder an Preußen.
- Ein Preuße, Graf Arnim, hat mit 19 Genossen dem Könige von Preußen eine Adresse bezüglich Schleswig=Holsteins überreicht. Der König antwortete: Die Verbündeten sorgen für volle Sicherheit gegen Wiederkehr dänischer Bedrückung und fernere Friedensstörungen an der deutschen Nordgrenze. Ueber die Art der Lösung der Schwierigkeiten ist keine Auskunft während der schwebenden Konferenzverhandlungen zu geben, aber darauf möge man sich verlassen, daß die Opfer für die deutsche Sache auch für Interessen des engern Vaterlandes (Preußen) fruchtbringend sein werden. - Die Adresse zählt etwa 30,000 Unterschriften.
- Von den ordnungslosen Zuständen in der dänischen Hauptstadt zeugt folgendes scheußliche Gebahren des Kopenhagener Pöbels: Die Königin von Dänemark wurde nämlich gleich nach dem Aufgeben der Danewerke in einer Kirche der Hauptstadt nebst ihrer 15jährigen Tochter vom Pöbel überfallen und fast aller ihrer Kleider beraubt, so daß sie nur unter dem Mantel eines Officiers ins Schloß zurückgebracht werden konnte. An der Prinzessin haben die rohen Massen mehrere ausgesuchte Bestialitäten verübt, indem sie ihr die Kleider festbanden und sie beschmutzten, und das Alles, weil der regierende Pöbel nicht des Königs habhaft werden konnte. Die Prinzessin von Wales, Tochter der Königin, soll in Folge dieses Auftritts unverkennbar leidend sein, aus Kummer über die traurige Lage ihrer Mutter. Anderer Kummer in ihrer Nähe soll auch mitwirken.
- Die feindlichen Heere in Nordamerika bekämpfen sich bis zur Erschöpfung. Die zwei blutigen Schlachten, welche sich Grant, der Unionsgeneral, und Lee am 5. und 6. Mai lieferten, blieben unentschieden. Lee bewerkstelligte seinen Rückzug in guter Ordnung und wurde von Grant verfolgt; es folgten Scharmützel und am 10. Mai bei Sprotsylvania, südwestlich von Frederiksborg, eine dritte Schlacht. Der Verlust des Unionsheeres soll 40,000 Mann betragen.
- (Die Einzugsfestlichkeiten.) Am Sonnabend den 21. d. verließen der Großherzog und die Frau Großherzogin Anna KK. HH. Vormittags Rabensteinfeld. An der Grenze des städtischen Kämmereigutes Zippendorf wurden sie von einer Anzahl berittener Schweriner Bürger empfangen u. nach dem im Schloßgarten vor Schwerin gelegenen Greenhouse=Palais der Großherzogin Alexandrine

[ => Original lesen: 1864 Nr. 22 Seite 2]

geleitet, wo das Einzugs=Ehrengeleit sich ordnen sollte. Den fürstlichen Wagen ritten die ebengenannten Bürger, sowie eine bedeutende Anzahl wohlberittener Hausgutpächter; ferner Abtheilungen von Postillonen, Förstern, Jagdjunkern, Hofjägern und zwei Züge Dragoner vorauf. Der Großherzog und die Großherzogin saßen in dem, mit acht weißgrauen Pferden besp. Galawagen, bei ihnen die drei Prinzen. Cavallerie schloß den Zug, an welchen sich, je weiter derselbe unter Kanonendonner und dem Geläute aller Glocken in die Stadt vorrückte, die unabsehbar lange Reihe der Spalier bildenden Schützenzünfte, der Veteranen von 1813 und der Gewerke, so wie der in Trachten Mecklenburgischer und Darmstädtischer Bauern gekleideten Kinder anschloß. An der Ehrenpforte am Berliner Thor wurden die hohen Neuvermählten bald nach 12 Uhr von dem Magistrate und den Bürgerrepräsentanten Schwerins empfangen und von dem Bürgermeister Hofrath Juhr mit einer Anrede begrüßt; in der Ehrenpforte am Markte hielten die Redner und Rednerinnen der erwähnten costümirten Kinder ihre poetischen Ansprachen. Im Innern Hofe des Schlosses ließen JJ. KK. HH. dann noch den ganzen Zug an sich vorüberziehen. Nachmittags war große Cour und Tafel. Abends zogen die Bewohner Schwerins in einem sehr zahlreichen Fackelzuge vor das Schloß und brachten dem Großherzoglichen Paare ein von dem Senator Voß eingeleitetes Hoch und eine Serenade. Am Sonntag, den 22., war ein für die dazu angesagte Gesellschaft Gottesdienst in der Schloßkirche, Diner bei der Frau Großherzogin Alexandrine K. H. und Abends Festvorstellung im Großherzoglichen Hoftheater, wo ebenfalls nur die Geladenen Zutritt hatten. Der General=Intendant, Kammerherr G. zu Putlitz, bot den Versammelten in seinem "Maienzauber" eine außerordentlich sinnige und beziehungsreiche Festgabe dar. Dieses Festspiel mit lebenden Bildern und einem eingefügten Nationalliede von E. Holbein bildete den Haupttheil der Vorstellung. Am 23. d. war glänzender Hofball im Schlosse; am 24. giebt der Großherzog der Stadt Schwerin einen Ball im Schauspielhause. Am 25., dem Geburtstage der Frau Großherzogin Anna, ist Vormittags Gratulationscour bei derselben, Mittags Cour und Galadiner, Abends Festoper.
- Schwerin. S. K. H. der Großherzog hat zur Erinnerung seiner zweiten Vermählung den Orden der Wendischen Krone gestiftet, den derselbe auch bei dieser Gelegenheit zum erstenmale trug.
- Das Lübecker Allgemeine Scheibenschießen soll in diesem Jahre am 17. und 18. Juli stattfinden. Im vorigen Jahre hat sich wieder ein Ueberschuß von 270 Mark (Lübeck) ergeben, so daß sich jetzt schon das Capital, welches die Committe übergespart, auf 2000 Mark (Lübeck) beläuft. Der diesjährige Preis der Schießkarte soll von 24 Schilling (Mecklenburg) auf 28 Schilling (Mecklenburg) erhöht, dagegen das Anrecht der Karteninhaber auf die Loosvertheilung zur Tombola von 6 auf 5 Loose vermindert werden.
- Napoleon fuhr neulich mit der Frau des englischen Gesandten spazieren; die Pferde scheuten und es gelang dem Kutscher nur mit Mühe, die wilden Thiere zum Stehen zu bringen. Der Kaiser sagte nach überstandener Gefahr scherzend: Beinahe, Mylady, wären sie mit mir gestorben. - O, Sire, nicht gestorben, sondern unsterblich geworden.
- In Bern ist ein junger Doctor bekannten Namens, der Sohn eines Professors an der Universität, verhaftet worden, weil er in dem Verdachte steht, die Wittwe eines Kaufmanns vergiftet zu haben.
- Der englische Kriegsminister hat die hübsche Entdeckung gemacht, daß sein Ministerium zu einer wahren Spielhölle ausgeartet war. Der Beamten waren so viele und zu thun hatten sie so wenig, daß sie zum Zeitvertreib um hohe Summen würfelten, Karte und Roulette spielten und sich einander ausplünderten. Mehre hohe Beamte sind sofort entlassen worden.
- In Rußland sind seit Aufhebung der Leibeigenschaft über 8000 Volksschulen gegründet worden und zwar zum großen Theil auf Anregung u. auf Kosten der befreiten Bauern. - Feldmarschall Wrangel ist in den Grafenstand erhoben worden. - Prinz Friedrich Carl hat das Oberkommando in Schleswig erhalten. - Der Magistrat von Augsburg bezahlt für jede Metze eingefangener Maikäfer 15 Kreuzer. - Zwischen Preußen und Sachsen ist der Zollvereinsvertrag wieder auf 12 Jahre abgeschlossen. - In dem Magen eines Müllerpferdes zu Laibach fand man einen Stein der 24 Pfund (?) wog. - Das russische Kaiserpaar hat im Kurhaus zu Kissingen und im Hotel "Kaiser" 131 Zimmer bestellen lassen; die Kaiserin von Oesterreich hat das ganze Heß'sche Haus am Kurplatz gemiethet. - Lyon ist bekanntlich der Hauptplatz für die französ. Seidenkultur und wird durch die Erhöhung der Einfuhrzölle in Nordamerika um 50 Prozent hart betroffen.


Anzeigen.

Verkaufs=Proclam und Edictal=Ladung.

Ausgeklagter Schulden halber ist zum öffentlichen meistbietenden Verkaufe des dem hiesigen Bürger und Arbeitsmann Jochen Moldenhauer zugehörigen, im Mariengange sub No. 287 hieselbst belegenen Wohnhauses, erster Termin auf den 16. k. M., zweiter Termin auf den 7. Juli d. J., und dritter und letzter Termin auf den 4. August d. J., Mittags 12 Uhr, zu Rathhause hieselbst angesetzt und sind zugleich alle Diejenigen, welche Forderungen oder Ansprüche an das zu verkaufende Wohnhaus zu haben glauben, verabladet und befehligt, solche in dem, auf den 7. Juli d. J., Vormittags 11 Uhr, angesetzten Professionstermine auf hiesiger Rathsstube anzumelden und sofort gehörig zu bescheinigen.
Ratzeburg den 17. Mai 1864.
Stadtcommissarius.
Bürgermeister und Rath.
(L. S.) In fidem
Richter, Stadtsecretair.


Verkaufs=Proclam und Edictal=Ladung.

Ausgeklagter Schulden halber ist zum öffentlichen meistbietenden Verkaufe des dem hiesigen Bürger und Arbeitsmann Johann Jürgen Peter Langhoff zugehörigen, im Mariengange sub No. 288 hieselbst belegenen Wohnhauses, erster Termin auf den 16. k. M., zweiter Termin auf den 7. Juli d. J., und dritter und letzter Termin auf den 11. August d. J., Mittags 12 Uhr, zu Rathhause hieselbst angesetzt und sind zugleich alle Diejenigen, welche Forderungen oder Ansprüche an das zu verkaufende Wohnhaus zu haben glauben, verabladet und befehligt, solche in dem, auf den 7. Juli d. J., Vormittags 11 Uhr, angesetzten Professionstermine auf hiesiger Rathsstube anzumelden und sofort gehörig zu bescheinigen.
Ratzeburg den 17. Mai 1864.
Stadtcommissarius.
Bürgermeister und Rath.
(L. S.) In fidem
Richter, Stadtsecretair.


[ => Original lesen: 1864 Nr. 22 Seite 3]

Bekanntmachung.

Alle Diejenigen, welche gewilliget sind, ihre Feldfrüchte gegen Hagelschlag bei der Hagelversicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg zu versichern, werden hiemittelst ersucht, sich mit ihren desfallsigen Meldungen für das bereits angetretene Versicherungsjahr vom 1sten März 1864 bis dahin 1865 an den Director dieser Anstalt, Herrn Kaufmann Boye hieselbst, - wo auch die Statuten dieser Gesellschaft eingesehen werden können - wenden zu wollen.
Schönberg den 13. April 1864.
Die Direction der Hagel=Versicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg.


Thierschau in Gadebusch.
Der Gadebuscher District des patriotischen Vereins wird am 7. Junius 1864 Morgens 10 Uhr auf dem Schützenhofe bei Gadebusch eine Thierschau, verbunden mit einer Industrieausstellung, veranstalten und ladet zur zahlreichen Stellung von Thieren, Industrie=Gegenständen, sowie zur freundlichen Betheiligung hiemit ein.
Der Preis des Districts, ein silberner Pokal, wird dem besten Arbeitspferde bei freier Concurrenz zuerkannt werden, und sind für die drei nächstfolgen Pferde Ehrenpreise ausgesetzt.
Für die beste Milchkuh ist der erste Stadtpreis von Gadebusch, ein silberner Pokal, bestimmt und erhalten die drei darauf folgenden Ehrenpreise. Die Milchkühe werden am Abend vorher eingeliefert, und haben die resp. Besitzer der Thiere das Futter für dieselben zu beschaffen. Herr Hofrath Koch in Gadebusch wird die Meldungen entgegen nehmen und weitere Nachricht ertheilen.
Für die besten Mutterstuten, sowie für Starken und Bollen kleiner Landwirthe sind die gewöhnlichen Geldprämien, und zwar für jede dieser Thierklassen 50 Taler (Mecklenburg), ausgesetzt und wird die Größe der einzelnen Prämien von den Herren Preisrichtern bestimmt werden.
Für das beste Zuchtschwein (Sau oder Eber) ist der zweite Stadtpreis von Gadebusch, ein silberner Pokal, ausgesetzt, die darauf folgenden, sowie die Schafe werden durch Ehrenpreise ausgezeichnet.
Hinsichtlich der landwirtschaftlichen Maschinen und Geräthe, sowie der Producte und Fabricate der Handwerker wird bemerkt, daß die Summe von 50 Taler (Mecklenburg) zur Prämirung der besten Arbeiten ausgesetzt ist, und daß Ehrenpreise erteilt werden. Die Anmeldungen wird der Herr Hofrath Koch in Gadebusch und der Herr Bürgermeister Lange in Rehna entgegen nehmen und weitere Auskunft ertheilen.
Gadebusch, April 1864.
Die Districts=Direction.


Viele Hauswirthe unseres Fürstenthums haben die ihnen zufallende Entschädigung für die preußische Einquartierung um Weihnachten v. J. für die von dem Kronprinzen von Preußen gegründete Stiftung für mittellose Hinterbliebene der in diesem Kriege gefallenen, sowie für die erwerbsunfähig heimkehrenden preußischen Soldaten bestimmt und haben mich nicht nur mit der Einsendung ihrer Beiträge, sondern auch damit beauftragt, dies bekannt zu machen, um Anderen Gelegenheit zu gleicher Verwendung zu geben.
In der Hoffnung, daß das vor Düppels Schanzen so reichlich geflossene Blut nur vergossen ist, um unsern deutschen Nachbarländern endlich zu ihrem Rechte zu verhelfen, liegt es uns sehr nahe, mindestens durch Geldbeiträge die Noth der Hinterbliebenen und Verwundeten etwas zu mildern.
Mit Freuden erkläre ich mich daher zur Annahme und Beförderung, sowie genauer Rechnungsablage wegen der mir zu diesem Zwecke anzuvertrauenden Gelder bereit.
Schönberg den 11. Mai 1864.
Kindler, Adv.


Schröder's Bade=Anstalt in Lübeck, Wahmstraße Nr. 475., empfiehlt:
Russische Dampf=, sowie Wannen=, Sturz= und Regenbäder.


Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Johannis=Termin Gelder und Sparkassenbücher durch mich an die Sparkasse in Schwerin besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche spätestens bis zum 24. Juni bei mir abzugeben.
J. P. Bade, Buchbinder.


Versammlung des Imker=Vereins am Sonntage den 29. Mai, Nachmittags 2 Uhr, im Boye'schen Locale.


Den hochgeehrten Bewohnern Schönbergs und der Umgegend mache hiedurch die ergebene Anzeige, daß ich hieselbst eine Tuch-, Manufactur- und Weißwaaren-Handlung eröffnet habe und dieselbe unter Zusicherung der billigsten und reellsten Bedienung bestens empfehle.
Schönberg im Mai 1864.
Ergebenst Wilhelm Abels, Siemzerstraße No. 155.


Mit vorzüglichen 10/4 breiten feinen schwarzen Tuchen, d. E. 1 Taler (Mecklenburg) 32 Schilling (Mecklenburg) u 2 Taler (Mecklenburg), empfiehlt sich Ludwig Creutzfeldt.


Feuerversicherungsbank für Deutschland in Gotha.
Nach dem Rechnungsabschlusse der Bank für 1863 beträgt die Ersparniß für das vergangene Jahr 75 Procent der eingezahlten Prämien.
Jeder Banktheilnehmer in hiesiger Agentur empfängt diesen Antheil nebst einem Exemplar des Abschlusses vom Unterzeichneten, bei dem auch die ausführlichen Nachweisungen zum Rechnungsabschlusse zu jedes Versicherten Einsicht offen liegen.
Denjenigen, welche beabsichtigen, dieser gegenseitigen Feuerversicherungs=Gesellschaft beizutreten, giebt der Unterzeichnete bereitwilligst desfallsige Auskunft und vermittelt die Versicherung.
Schönberg den 25. Mai 1864.
Chr. Schrep, Agent der Feuerversicherungsbank f. D. in Gotha.


Die Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin

schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital=Einlage=, Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Kommissions=Geschäfte durch die unterzeichnete Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt. Die in den letzten drei Jahren zur Vertheilung zurückgestellten, mittleren Dividenden der Lebensversicherten betragen respective 36 %, 40 % und 36 % der eingezahlten Prämie.
Agentur Schönberg.
J. P. Bade.


[ => Original lesen: 1864 Nr. 22 Seite 4]

Im Winter vorigen Jahres wurde meine Frau von einem hohlen sehr angreifenden Husten befallen mit großer Athmungsnoth und konnte in der Nacht vor Husten und Kitzel kein Auge schließen. Da kommt mein Schwager zu mir, der Bauergutsbesitzer Pantke aus Laukwitz und sagt mir, ich solle nur nach Breslau zum Herrn L. W. Egers gehen und mir seinen Honig=Extract kaufen, wenn nichts hülfe, so würde dieser schon gut thun. Meine Frau brauchte darauf 14 Tage lang den Egers'schen Honig=Extract, wovon sie gänzlich gesund hergestellt wurde. Ich und meine Frau können daher dem Herrn Egers nicht genug dafür danken und empfehlen seinen Extract Jedermann.
Weisdorf bei Ohlau, im März 1864. Gottfried Bresler, Bauergutsbesitzer.
Der L. W. Egers'sche Fenchel=Honig=Extract ist die Flasche zu 30 Schilling (Mecklenburg), 1/2 Flasche 16 Schilling (Mecklenburg) für Schönberg nur allein ächt zu haben bei C. Sievers, Buchbinder in der Siemzerstraße.


Hagelschäden-Versicherungs-Gesellschaft zu Erfurt.
Zur Annahme von Versicherungen bei dieser im Jahre 1845 gegründeten und unbedingt vollständige Entschädigung garantirenden Gesellschaft empfiehlt sich
Leonhard Dölle, Agent der Gesellschaft.
Ratzeburg den 15. Mai 1864.


Photographisches Atelier
von Wilh. Heincke.
Aufnahme von Familiengruppen, einzelnen Portraits und Visitenkarten bei jeder Witterung von Morgens 8 Uhr bis Abend 6 Uhr. - Auch werden Ansichten von Landschaften, Gebäuden u. s. w., sowie Copien nach Oelbildern, Lithographien etc. angefertigt. Garantie für Aehnlichkeit und Sauberkeit.


6 bis 8 Maurergesellen finden sogleich dauernde Arbeit bei dem Maurermeister Chr. Sodemann in Dassow.


Unsern herzlichsten Dank allen Denen, die unsern Sohn Heinrich zur Ruhestätte begleitet haben.
Schönberg den 26. Mai 1864.
Boye und Frau.


Frischen Gothl. Kalk ist zu haben bei Ch. Vock.


Da seit einiger Zeit wieder von Schulknaben und Lehrburschen an meinem am hiesigen Hafen liegenden Schuppen Beschädigungen muthwilligerweise verübt werden, so sehe ich mich hiedurch zu der Warnung veranlaßt: daß ich diejenigen Knaben, welche ich bei Ausübung von Beschädigungen an meinem Schuppen resp. Waaren antreffen sollte, strenge bestrafen lassen werde.
Schrep, Schlössermeister.


Einem geehrten Publikum die ergebenste Anzeige, daß ich durch einen erfahrenen Conditor, der die Leitung meines Geschäfts übernommen hat, allen Wünschen und Ansprüchen der feineren Conditorei nachkommen und entsprechen kann; es wird mein eifrigstes Bestreben sein, durch reelle und prompte Bedienung mir die Gunst des verehrten Publikums zu erwerben. Besonders empfehle ich: Creme=Torten von 1/2 Taler (Mecklenburg) an, Jenny=Lind=Torten, Malaische Prinzeß=Torten, Regenten=Torten, Römische Torten, Pariser Torten, Genfer Torten, Polonaiser Torten, glacirte Royale= und andere Torten, sowie Wein=, Thee= und Kaffee=Backwerke.
Um geneigten Zuspruch bittet M. Greiff, Wittwe.


Mit allen Sorten Kohl= und Runkelrübenpflanzen, 100 Schock 1 Taler (Mecklenburg), so wie später mit Sellerie=, Porro= und Tabackspflanzen empfiehlt sich Bäckermeister Oldenburg.


Zauber=Theater
im Saale der Madame Boye zu Schönberg. Freitag den 27. Mai:
Galla-Vorstellung
mit neuem Programm.
Sonntag den 29. Mai:
Unwiederruflich Letzte Vorstellung von
Dr. Steinhausen u. Frau.
Sperrsitz 16 Schilling (Mecklenburg), 2. Platz 8 Schilling (Mecklenburg). Kinder die Hälfte.
Anfang 8 Uhr.
Das Nähere durch die Zettel.


Wegen Erneuerung des Straßenpflasters durch das Kirchdorf Carlow ist die Passage für Fuhrwerke, die von Rehna und Schönberg kommen, bis zum Carlower Kruge wenigstens auf vier Wochen aufgehoben; diese Fuhrwerke haben bis dahin den Weg über die Hofstelle des Pfarrackerpächters Pumplün einzuschlagen, doch müssen sich die Besitzer der Fuhrwerke daselbst des Rauchens von Cigarren oder Pfeifen enthalten.
Die Dorfschaft Carlow.


Auf dem Wege von Wendorf nach Rieps, nicht weit von Wendorf, soll eine Brücke erneuert werden, weshalb dieser Weg bis zum 6. Juni d. J. für Fuhrwerk gesperrt ist.
Die Dorfschaft Wendorf.


Ueber meine Hauskoppel ist neuerdings hinter meinem Hause ein Richtsteig angelegt, den ich fernerhin nicht mehr dulden kann. Wer dennoch darauf betroffen wird, den zeige ich dem Gerichte zur Bestrafung an.
Hauswirth Asmus Bahrs in Neschow.


Backtafel für die Stadt Schönberg.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Schönberg, den 21. Mai 1864.
Bürgermeister und Rath.


Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 25. Mai 1864.
Weitzen1Taler (Mecklenburg)4 - 10Schilling (Mecklenburg)
RoggenTaler (Mecklenburg)42 - 45Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)36 - 37Schilling (Mecklenburg)
HaferTaler (Mecklenburg)32 - 34Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)36 - 44Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)36 - 40Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)36 - 40Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapssaatTaler (Mecklenburg)28 29Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)28 29Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)18 - 19
Butter10Schilling (Mecklenburg)pr.Pfund
Kartoffeln pr. Faß4 - 5Schilling (Mecklenburg).


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Hofbuchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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