No. 14
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 01. April
1864
vierunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1864 Nr. 14 Seite 1]

- Endlich scheinen sich die Großmächte über eine Conferenz in der deutsch=dänischen Frage geeinigt zu haben, nur Frankreich allein arbeitet unter der Hand gegen dieselbe, obgleich es öffentlich sich zur Beschickung bereit erklärt. Napoleons Minister meinte: Sobald die kriegführenden Mächte unterhandeln wollen, steht es den neutralen nicht zu, ihre Zustimmung zu versagen. In einer am Sonnabend abgehalten außerordentlichen Sitzung des Bundestages zu Frankfurt wurden seitens des Präsidiums zwei Englische Noten mitgeteilt, deren eine die Betheiligung Englands, Oesterreichs, Preußens und Dänemarks an der am 22. April in London zu eröffnenden Conferenz anzeigt, während die andere den Deutschen Bund zur Theilnahme daran einladet. Die Noten sind den Ausschüssen zur Berichterstattung überwiesen worden und der Bund wird also demnächst darüber beschließen, ob er - abgesehen von der Betheiligung Oesterreichs und Preußens als Europäischer Großmächte - sich auch seinerseits noch will vertreten lassen bei der Conferenz. Hoffentlich wird es auf der Conferenz den Großmächten gelingen, die Hartnäckigkeit Dänemarks zu überwinden und dann einen redlichen Frieden zu Stande zu bringen; bis jetzt liegt klar vor, daß Preußen und Oesterreich viel versöhnlicher auftreten, als das Kopenhagener Cabinet.
- Die Beschießung der Düppler Schanzen ist seit acht Tagen in wirksamster Weise fortgesetzt, Bis auf 4-500 Schritte stehen die Vorposten der Preußen an den Schanzen und haben sich dort eingegraben. Die Vorposten des dänischen linken Flügels sind am 28. März in die Schanzen zurückgeworfen; der diesem Act voraufgegangene Kampf war ein kurzer aber heftiger. Die Preußen hatten sich bis auf 400 Schritte den Schanzen kämpfend genähert; nachdem sie dort beinahe mit Sicherung ihrer Stellung fertig waren, eröffneten die Dänen auf sie ein heftiges Kartätschen= und Granatenfeuer. Aus den Schanzen brachen starke Schützenschwärme hervor, und in einem hin= und herschwankenden Gefecht, in dem viel mit dem Bajonnett und Kolben gearbeitet wurde, und wobei die Brigade Raven sogar gegen mehrere Schanzen momentan bis auf deren Glacis (bis zu den dort gezogenen Eisendräthen) vordrang, gelang es dieser Brigade mit glänzender Bravour den Feind in seine Schanzen zurückzuwerfen und ihre gewonnene Vorpostenstellung zu behaupten. Das einzige dän. Panzerschiff "Rolf Krake" lief tief in den Wenningbund hinein, den dän. Angriff zu unterstützen, mußte jedoch, nachdem es 4 Schüsse erhalten, sich zurückziehen.
- Hängt das, was vor Frideria in Jütland vorgegangen ist, mit den oben erwähnten Conferenz= oder Friedensaussichten wohl zusammen? Die österreichischen und preußischen Kanonen hatten der Festung furchtbar zugesetzt, an ein Dutzend Stellen schlugen die Flammen in die Höhe. Der preuß. Befehlshaber schickte einen Parlamentair in die Festung mit der Anfrage, wie es denn mit der Uebergabe aussähe? Ihm wurde jedoch von dem Commandanten die Antwort, die Besatzung würde sich halten, so lange noch ein Stein der Festung auf dem andern läge - da werden die Unterhandlungen plötzlich abgebrochen, die Kanonen schweigen, die Oesterreicher ziehen sich eine Strecke zurück, die Preußen ziehen ganz ab und die Festung wird nur noch zernirt, d. h. im weiten Bogen eingeschlossen.
- Vor Düppel dagegen zieht sich ein schweres Gewitter zusammen. Die gezogenen Kanonen haben furchtbar in den dänischen Schanzen vorgearbeitet, umfassende Anstalten zu neuer Beschießung und zum schließlichen Sturme sind getroffen, und die preußischen Soldaten, auf die Lorbeeren ihrer österreichischen Kameraden etwas eifersüchtig, brennen nach Heldenthaten.
- Nach einem Besuch in Paris und London ist Erzherzog Max mit seiner Gemahlin nach Wien gereist, und hat sich dort bei sämmtlichen Mitgliedern des Kaiserhauses vor seiner Abreise nach Mexico verabschiedet. Die Herrschaften haben sich darauf nach Miramare begeben, werden dort die große Mexican. Deputation empfangen und mit derselben als Kaiserpaar von Mexiko auf der "Novara" nach der neuen Heimath abreisen.
- (Strafurtheil.) Den wegen Erschlagung und resp. Verwundung zweier Jäger in den Teschower Tannen bei Selmsdorf am 15. Juli v. J. von dem Lüb. Strafgerichte in Untersuchung gezogenen und seitdem am Marstall zu Lübeck in Haft gehaltenen Friedrich Mull aus Travemünde und J. F. Groth aus Lübeck, ward am 30. d. ihr Urtheil gesprochen, dahin lautend, daß Mull wegen Tödtung des Jägers Dollberg und lebensgefährlicher Verwundung des Jägerburschen Lenth, auf zehn Jahre ins Zuchthaus abzuführen, Groth dagegen wegen Theilnahme an den begangenen Verbrechen freizusprechen sei. Der letztere ward sogleich entlassen. Für Mull wird eine weitere Vertheidigungsschrift an das Oberappellations=Gericht gerichtet werden.
- In Augsburg hob Domdechant Dreer in seiner Trauerpredigt hervor: Jeden Morgen habe der verstorbene König Max von Baiern auf ein Blatt eine bestimmte Vollkommenheit, die er erstreben wollte, aufgeschrieben, z.B.: "Sei nicht selbstsüchtig" - "Sei nicht hochmütig" - "Sei großmüthig" - "verzeihe deinen Feinden" u. s. w., und

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am Abend habe er sich strenge Rechenschaft abgelegt, wie weit er das vorgesteckte Ziel erreicht habe. Wenn der König die religiösen Pflichten erfüllt habe, sei er mit der größten Gewissenhaftigkeit zu Werke gegangen.
- Ein dem Hofe nahestehender Mann in München schildert den jungen König also: Derselbe hat treffliche Eigenschaften; er ist gutmüthig, wißbegierig, leutselig und hilft gern. Unter redlicher Mitwirkung der Minister wird der König ein tüchtiges Staatsoberhaupt, welches die Vorzüge seines Verstorbenen Vaters in sich vereinigt. Den größten Einfluß auf den König hat seine Mutter, die an Redlichkeit und Liebenswürdigkeit ihres Gleichen sucht, und Graf La Rosee, der Erzieher des Königs. Der König ist der Verfassung warm ergeben und durch und durch Ehrenmann.
- Wenn der Spargel seine Frühlingspfeifen treibt, wird's dann noch Preußen in Hadersleben geben? - Am Strande in Kopenhagen sitzt Einer und schickt täglich diese vorwurfsvolle Frage zum Himmel hinauf. Herr Hammerich ists, weiland dänischer Polizei= und Plagemeister in Hadersleben, bis die Preußen kamen. Herr Hammerich ißt nichts lieber als junge Spargel mit grüner Petersiliensauce, und als er Hadersleben nothgedrungen verlassen mußte, rief er seinen Gärtner und sagte: Peter, halt mir das Spargelbeet in Ordnung, das ist das wichtigste; die Irrung mit den Preußen ist ein Mißverständniß und wird bald vorübergehen; im Frühjahr komme ich wieder und stecke die ersten Spargel eigenhändig.
- Das kanonische Recht gilt bei allen Völkern, redet überall dieselbe Sprache und schlägt zuletzt immer durch. Herr Friedrich Krupp in Essen ist der unbestrittene Meister dieses Rechts und die von ihm veranstalteten Ausgaben dieses Rechts sind äußerst begehrt und gehen durch alle Lande. Er beschäftigt gegenwärtig 5700 Arbeiter und sucht gegenwärtig mehrere tausend neue Arbeiter. Diese Ausgaben sind bekanntlich keine Bücher, sondern die berühmten gezogenen Kanonen aus Gußstahl.
- Interessant ist es, wie der Papst Todesurtheile bestätigt. Der Generalsecretair der Consulta erscheint vor Sr. Heiligkeit mit den Acten und erstattet seinen Bericht über Anklage, Proceß und Urtheil. Wenn der Papst hierauf nichts erwidert, so schreibt der Generalsecretair unter die Acten die sacramentelle Formel: ".Non lia parlato." (er hat nichts gesagt). Diese Worte kommen der Bestätigung gleich und das Urteil wird sofort vollzogen. Sobald der Papst sagt: Lasciate le carte. (laßt die Acten da) so legt der Secretair die Acten vor ihm nieder und entfernt sich. Findet er sie bei seiner Rückkunft an derselben Stelle wieder und schweigt der Papst abermals, so setzt der Secretair die Formel darunter: Non ha dato ordine in contrario (er hat nichts dagegen verfügt). Das Urtheil ist dadurch gleichfalls rechtskräftig geworden. Fügt der Papst jedoch irgend eine Bemerkung hinzu, stellt er an den Secretair Fragen über den Hergang der Sache, über die Person des Verbrechers, so ist durch diese Thatsache allein die Gnade bewilligt. Die geringste Intervention des Papstes, welcher Art sie sein mag, macht die Ausführung des Urtheils unmöglich; was der Papst spricht, ist Gnade. - Es ist im vorigen Jahrhundert der Fall vorgekommen, daß der Papst bei Rückstellung der Acten ein paar Worte zu dem Generalsecretair sprach, in denen er bedauerte, in dem vorliegenden Falle keine Gnade üben zu können. Der Generalsecretair, ein Mann von Herz und Kühnheit, erwiderte: "Es ist zu spät. Eure Heiligkeit hat schon verziehen, die Gnade kann nicht zurückgenommen werden." - Das Unheil wurde nicht vollzogen.
- In Paris hat sich ein jüdisches Handlungshaus aufgethan, das nur ächtes und garantirtes Jordan=Wasser zur Taufe vornehmer und reicher Kinder verkauft. Die Juden sind so duldsam geworden, daß sie selber Taufwasser verkaufen.
- Nach einer zwischen den deutschen Post=Verwaltungen getroffenen Vereinbarung sind die von Behörden, Vereinen und Privatpersonen ohne Werths=Declarationen aufgelieferten Packete, zur Unterstützung der in den Herzogthümern Schleswig=Holstein befindlichen Bundestruppen, portofrei.
- Ein Herr, der wahrscheinlich ein flotter Tänzer sein muß, rühmte sich, daß er im vergangenen Winterhalbjahr nicht mehr und nicht weniger als 45 öffentliche und Privatbälle mitgemacht -und darüber ein vollständiges Tagebuch geführt, wovon hier ein flüchtiger Auszug gegeben werden kann. Auf diesen 45 Bällen hat der Flotte mit 437 unverheiratheten und nur 2 verheiratheten Damen 103 Walzer, 45 Cottillons, 211 Gallopps, 3 Mazurkas, 186 Polkas und 44 Polonnaisen riskirt. Dabei hat er zwei interessante Bekanntschaften gemacht, die er aber wieder glücklich los ist, hat 74 Paar Handschuhe, aber nur 3 Paar Ballstiefeln gebraucht und 7 Taschentücher verloren.
- Nach Hugo's Jagdzeitung haben wir ein vorzügliches Hasenjahr zu erwarten, da der erste Satz fast überall gut gerathen ist. Der günstige Saatenstand wird den jungen Hasen und den Rebhühnern sehr zu statten kommen.
- Bei einem schleswigschen Städlein lagen preußische Soldaten und täglich wurde ein Picket in einen nur einige Stunden entfernten Wald ausgeschickt. Aber merkwürdig: nüchtern zogen die Leute ab und "angestochen" kamen sie jedesmal zurück. Die Sache machte Aufsehen; denn weit und breit war dort kein Branntwein mehr zu haben. Endlich beobachteten die Officiere, daß die Soldaten, so oft sie aus dem Lager in den Wald zogen, ihre Gewehre in auffallend senkrechter Richtung trugen; sie untersuchten die Gewehre und fanden die Gewehre mit Branntwein gefüllt.
- Vor einem Berliner Gericht sollte ein Zeuge vernommen werden, der sich bei der Armee in Schleswig befindet. Auf die betreffende Ladung erfolgte die Antwort des Oberkommandos: Zeuge steht auf Vorposten vor Düppel! - Da legte der Richter die Akten mit dem Vermerk zurück: Bis nach Einnahme der Düppeler Schanzen.
- Ein Polizeibeamter hat in einem Buche in Zahlen nachgewiesen, daß in Frankreich gegen das Eigenthum alljährlich 175,600, gegen das Menschenleben 41,900 Verbrechen begangen und für den Unterhalt der Schurken und Gauner in demselben Zeitraum 70 Millionen Franken verausgabt werden. Zur Verfolgung, Bewachung, Aburteilung etc. sind noch 35,000 Feld= u. 30,000 Privatwächter, 30,000 Zollaufseher, 15,000 Gensdarmen, 3500 Geschworne und außerdem noch eine Menge Beamte mit richterlichen Functionen in Thätigkeit. Es giebt ferner dort: 38,000 Policeisäle, 362 Arresthäuser, 86 Justizpaläste, 56 Henker, 3 Bagnos, 12 Gefängnisse allein in Paris, ferner eine Menge Zufluchtsstätten und Kolonien für verwahrlose junge Menschen etc. Die Zahl der schlechten Subjecte schätzt der Verfasser auf 200,000.
- Diesmal hat Garibaldi wirklich seine Ziegeninsel verlassen, aber auf einem engl. Schiffe. sechs Gefährten begleiteten ihn und die Reise geht, wie man glaubt, nach England. - An den sandigen Dünen des Königsberger Haff hat ein Maurergesell einen Goldklumpen aufgefunden, der 28 Pfund wiegen soll. Die Regierung hat die Sache sofort untersucht und Nachforschungen nach einem preußischen Kalifornien anstellen lassen.
- Den Kissingern hüpft das Herz vor Freude. Einer der Leibärzte des Kaisers Napoleon ist bei ihnen angekommen, um, wie sie glauben, den Ragozy und Pandur an der Quelle zu prüfen und allerlei Anderes anzusehen. Sie vermuthen, daß die Kaiserin Eugenie oder gar der Kaiser selbst im Sommer zu ihnen kommen und trinken und baden wird.
- Eine junge 18jährige Dame in Wien, eine ungarische Gräfin Forgach, schoß sich, wegen unglücklicher Liebe durch den Leib, und starb bald darauf.


[ => Original lesen: 1864 Nr. 14 Seite 3]

Feierabend.

Am Dienstag den 22. März, Abends 8 Uhr, wurde die Winterschule des hiesigen Feierabend geschlossen. Es hatten sich dazu am 20. Oct. v. J. 39 Lehrlinge und 3 Gesellen einschreiben lassen, welche dem größten Theile nach den Unterricht fleißig besucht, und von denen manche nicht unerhebliche Fortschritte in den ihnen gebotenen Lehrgegenständen gemacht haben.
In Anerkennung ihres Fleißes und guten Betragens während ihrer Lehrzeit, sowohl im Hause ihrer Lehrherren, als auch in der Schule des Feierabend, wurden an folgende Ausgelernte Prämien verteilt:
1) An den Maler Franz Mahnke aus Ratzeburg. 2) An den Klempner Heinrich Meier aus Besenthal. 3) An den Maler Heinrich Schmalfeldt aus Ratzeburg. 4) An den Sattler Heinrich Hamann aus Utecht. 5) An den Gärtner Heinrich Prehn aus Rathlau in Holstein. 6) An den Tischler Carl Frantz aus Ratzeburg. 7) An den Schlosser Heinrich Vick aus Klempau. 8) An den Tischler Carl Schröder aus Lübeck. 9) An den Schlosser Georg Menk aus Ratzeburg.
Im Beisein mehrerer hiesiger Bürger wurden die Prämien vertheilt, wobei der Sängerchor des Feierabend einige vierstimmige Lieder vortrug.
Domhof Ratzeburg den 30. März 1864.
Der Vorstand des Feierabend.


Anzeigen.

Vorladung.

Der am 13ten Februar 1794 zu Schönberg im Fürstentum Ratzeburg geborene, nach Angabe seiner Angehörigen vor länger als 30 Jahren zur See gegangene Johann Heinrich Schröder, Sohn des daselbst gestorbenen Arbeitsmanns Asmus Schröder, wird hierdurch aufgefordert, binnen drei Monaten a dato edictalium sich beim unterzeichneten Großherzoglich Mecklenburgischen Justizamte zwecks Empfangnahme seines hier verwalteten Vermögens zu melden oder wenigstens den Ort seines Aufenthaltes bekannt zu machen, widrigenfalls er nach Ablauf der gedachten Zeit für todt und sein Vermögen seinem nächstberechtigten Verwandten für anheimgefallen werde erklärt werden.
Schönberg, den 17. Februar 1864.
Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
(L. S.) C. L. v. Oertzen.
A. Dufft.


Verpachtung.

Die zum Nachlasse des verstorbenen Schustermeister Groth zu Wahrsow gehörige, zu Wahrsow belegene Büdnerei, welche aus einem Wohnhause, etwa drei Scheffel Aussaat Acker und einer Wiese besteht, soll auf Antrag des Vormunds Groth'scher Minorennen auf zehn hinter einander folgende Jahre von Obervormundschaftswegen öffentlich meistbietend verpachtet werden, und ist zu solchem Zwecke ein einziger Verpachtungstermin auf Freitag den 8. April d. J., Morgens 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte angesetzt. Pachtliebhaber werden zu dem Termine mit dem Bemerken eingeladen, daß auf das annehmlich befundene Meistgebot der sofortige reine Zuschlag erfolgt. Die Verpachtungsbedingungen sind auf hiesiger Registratur einzusehen, auch gegen die Gebühr in Abschrift zu erhalten.
Schönberg, den 14. März 1864.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
A. Dufft.


Verkaufsanzeigen.

Holzverkauf.
Unter den bekannten Bedingungen sollen am Donnerstage den 7ten April in den Hohemeiler Tannen

100 Faden tannen Kluft= und Knüppelholz
meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden, und wollen sich Kaufliebhaber Morgens 9 Uhr beim Forstgehöfte Hohemeile einfinden.
Schönberg den 31. März 1864.
Danckwarth.


Vermischte Anzeigen.

L. W. Egers'scher Fenchelhonig-Extrakt
tausendfach bewährtes, rein diätetisches Mittel bei Hals=, Brust=, Hämorrhoidal= und Unterleibs=Leiden. Vom auffallenden Erfolge bei allen katarrhalischen Leiden, Husten, Heiserkeit, Grippe, Brustschmerzen, Verschleimung, Rauheit, Kitzel und Beschwerden im Halse, Halsbräune, Keuchhusten, Engbrüstigkeit, Blutspeien, bei Entzündungen des Kehlkopfes und der Luftröhre, selbst bei Lungen= und Luftröhren=Schwindsucht, sowie Asthma. Bei sehr heftigem Katarrh, Husten etc. giebt man dem Extract eine Beimischung von guter warmer Milch. Der L. W. Egers'sche Fenchel=Honig=Extract erzeugt keinerlei Magenbeschwerden, weder Säure noch Verschleimung, sondern im Gegenteil Appetit und führt in größeren Gaben genommen eine leichte und regelmäßige Leibesöffnung herbei, wodurch er namentlich für Hämorrhoidal= und Unterleibs=Leidende eine unentbehrliche Wohlthat wird. Auch ist er für Frauen, die kräftige Kinder stillen, so wie Säugling sehr nahrhaft. In Schönberg die Flasche 30 Schill., die halbe Flasche 16 Schill. jede mit dem Etiquette, Siegel und Facsimile des alleinigen Fabrikanten L. W. Egers in Breslau allein ächt zu haben bei Carl Sievers, Buchbinder in der Siemzerstraße.


Den geehrten Gönnern zur gefälligen Nachricht, daß ich jetzt eine reichliche Auswahl in Glaceehandschuhen in den schönsten Farben und von vorzüglicher Güte, so wie in Damen= und Knabengürteln vorräthig habe und bitte um geneigten Zuspruch.
Emil Jannicke, Handschuhmacher u. Bandagist.


U. Beermann & Co.,
Lübeck, Klingberg 927.,
empfehlen zu sehr billigen Preisen ihr reich assortirtes Lager der neuesten Frühlings=Mäntel und Mantillen, wie auch eine sehr schöne Auswahl Umschlagtücher und Kleiderstoffe aller Art.


Schröder's Bade=Anstalt in Lübeck, Wahmstraße Nr. 475., empfiehlt:
Russische Dampf=, sowie Wannen=, Sturz= und Regenbäder.


Arbeiten aus Portland=Cement
Grabdenkmale verschiedener Art (Buchstaben zu graviren à 1 Schilling (Mecklenburg)), Pferde= u. Kuhkrippen, Schweine= und Börmtröge (der laufd. Fuß 24-40 Schilling (Mecklenburg)), ferner Thürschwellen, Sohlbänke, Abwaschen, Röhren in verschiedenen Größen, und sonstige Cement=Arbeiten werden aufs billigste angefertigt von
Maurer J. Lenschow in Grieben.


[ => Original lesen: 1864 Nr. 14 Seite 4]

Guano-Depot der Peruanischen Regierung in Deutschland.
Wir zeigen hiedurch an, dass unsere Guano-Preise unverändert sind, wie folgt:
Bco.Mark (Lübeck) 160 - pr. 2000 Pfund brutto Hamb. Gewicht oder 20 Zoll-Centner, bei Abnahme von 60000 Pfund und darüber,
Bco. Mark (Lübeck)174. - pr. 2000 Pfund Brutto Hamb. Gewicht oder 20 Zoll-Centner, bei Abnahme von 2000 Pfund bis 60,000 Pfund,
in Säcken, zahlbar pr. comptant, ohne Vergütung von Thara, Gutgewicht, Abschlag oder Decort.
Hamburg, März 1864.
J. D. Mutzenbecher Söhne.


Beim Beginn des neuen Schul=Semesters halte ich alle gebräuchlichen Schulbücher vorräthig und empfehle solche zur geneigten Abnahme.
Carl Sievers Buchbinder in der Siemzerstraße.


Zu vermiethen: 1 Stube mit Küche und 2 Dachkammern, sogleich oder zu Michaelis, bei J. Wolgast, Wasserstraße.


Frischen Seifenstein empfiehlt J. F. Eckmann.


Auf dem Wege von der Hohenmeile nach Selmsdorf ist kürzlich eine Taschenuhr gefunden worden. Der sich legitimirende Eigenthümer kann dieselbe beim Arbeitsmann H. Böcken in Lauen gegen Erstattung der Kosten zurückerhalten.


Garantie der Aechtheit.
Dr. Borchardt's Kräuter-Seife
Dr. Hartung's Chinarinden-Oel und Kräuter-Pomade
Dr. Suin de Boutemard's Zahn-Pasta
Vegetabilisch Stangen-Pomade
A. Sperati's Honig-Seife
Dr. Koch's Kräuter-Bonbons
Caution.
Nachdem der seit Jahren so wohl begründete Ruf der nebenstehenden privilegirten Specialitäten fast täglich mannigfache Nachbildungen u. Falsificate = hervorruft, wollen die geehrten P. T. Consumenten unserer im In= und Auslande in so großen Ehren stehenden Artikel sowohl auf deren mehrfach veröffentlichte Original=Verpackungsart, als auch auf die beigedruckten Namen der Componenten dieser Specialitäten. So wie auch auf die Firmen unserer durch die betreffenden Lokalblätter u. Provinzialzeitungen von Zeit zu Zeit bekannt gegebenen alleinigen Herren Orts=Depositäre = zur Verhütung von Täuschungen = gef. genau achten.


Obige durch ihre anerkannte Nützlichkeit und Solidität so beliebt gewordene Artikel sind zu den bekannten Fabrikpreisen in dem alleinigen Local=Depot der Stadt Schönberg bei Herrn J. P. Bade in gleichmäßig guter Qualität stets zu haben.


Schulanzeige.
Der Unterricht in der hiesigen Domschule beginnt wieder am Montag den 4. April, und ist der Unterzeichnete bereit, bis zum genannten Tage die Anmeldungen neuer Schüler entgegen zu nehmen. Domhof=Ratzeburg.
J. G. Willers.


Auf hiesiger Ziegelei ist von Donnerstag den 24. d. M. an frisch gebrannter Kalk zu haben, so weit der Vorrath reicht.
Holdorf am 22. März 1864.
F. Oehlerking, Inspector.


Gesucht wird sogleich: Ein Knabe, der Lust hat das Böttcherhandwerk zu erlernen. Von wem? ist in der Expedition der "Anzeigen" zu erfragen.


Durch teilweise Rettung der Pflanzschule beim Brande und Anschaffung neuer Sorten bin ich im Stande, mich den geehrten Blumenfreunden wieder mit Georginen empfehlen zu können.
Demern 1864.
L. Bohn.


Tanzunterricht.
Einem hochgeehrten Publikum die ergebenste Anzeige, daß ich gleich nach Ostern einen Tanz=Cursus in Schönberg zu eröffnen beabsichtige. Indem ich mich hierzu den geehrten Familien bestens empfehle, bitte ich um eine recht zahlreiche Betheiligung und schmeichle mir auch diesmal, wie früher, das mir geschenkte Vertrauen vollkommen zu rechtfertigen.
Ergebenst W. Landt, Tanzlehrer.


Ich bitte Diejenigen, welche in der bevorstehenden Frühjahrsbleiche Leinen bei mir bleichen lassen wollen, dasselbe bis zum 14. April d. J. beim Herrn Gastwirth Fick in Schönberg niederlegen zu wollen, an welchem Tage ich dasselbe dort persönlich abholen werde. Ich bemerke noch, daß das Leinen mit reiner buchen Asche gebükt wird.
Domhof bei Ratzeburg den 26. März 1863.
J. C. Wihe, Bleicher.


Unter den von mir ausgegebenen 144 Loosen (von 100 bis 243 zählend) haben gewonnen;

Nr. 126. zwei Wagenlaternen,
Nr. 120. das Vogelbauer,
Nr. 215. die Kaffeemaschine,
welche Gegenstände die Inhaber dieser Loosnummern gegen Abgabe derselben bei mir in Empfang nehmen können.
F. Hülsemann jun., Klempner, Marienstraße Nr. 35.


Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 23. März 1864.
Weitzen1Taler (Mecklenburg)2 - 6Schilling (Mecklenburg)
RoggenTaler (Mecklenburg)37 - 40Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)35 - 37Schilling (Mecklenburg)
HaferTaler (Mecklenburg)28 - 32Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)36 - 40Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)36 - 40Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)34 - 38Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapssaatTaler (Mecklenburg)23 24Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)22 23Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)18 - 19
Butter10Schilling (Mecklenburg)pr.Pfund
Kartoffeln pr. Faß4 - 5Schilling (Mecklenburg).


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Hofbuchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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