No. 13
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 25. März
1864
vierunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1864 Nr. 13 Seite 1]

- Ein rühmliches Seegefecht haben 3 preußische Schiffe am 17. bei der Insel Rügen in der Ostsee bestanden. Die preußischen Schiffe Arcona, Nymphe und Loreley griffen ein dänisches Linienschiff, 2 Fregatten, 2 Corvetten und 1 Panzerschoner, sämmtlich Schraubenschiffe, muthig an, kämpften mit ihnen 3 Stunden lang im heftigen Feuer und zogen sich schließlich, als ihnen der Rückzug abgeschnitten werden sollte, kämpfend, aber hart verfolgt, nach Swinemünde. Die Nymphe hat sich vor allen ausgezeichnet, sie war einmal gleichzeitig mit 3 Fregatten und dem Linienschiff im Kampf. Der Verlust der Nymphe und Arcona beträgt 5 Todte und 8 Verwundte, darunter Lieutenant Berger; die Mannschaft, zum erstenmal im Gefecht, schlug sich mit großer Kaltblütigkeit. Die Höhen der Insel waren mit Menschen bedeckt, welche dem Kampfe mit gespanntem Interesse folgten.
- Auch vor den Düppeler Schanzen hat es am 17. März einen Kampf gegeben. Die Dänen machten gegen die Preußen bei Rackebüll einen Ausfall und wurden von der Brigade Goeben zurückgeworfen. Die Brigaden Canstein und Röder und das 3. Jägerbataillon nahmen stürmend Wester= und Oster=Düppel und behaupteten sie. Der Kampf dauerte von Morgen bis Abends 7 Uhr, und kostete die Preußen 100 Mann und trug ihnen 300 Gefangene ein. - Die preußischen Vorposten sollen nur einige hundert Schritte von den feindlichen Schanzen stehen.
- Das Bombardement auf Friedericia begann am 20. März und wurde von der Festung, wenngleich nur schwach erwidert. Fast sämmtliche Geschosse der Preußen trafen, und blieb die Wirkung nicht aus, denn bald brannte Friedericia an vier bis fünf Stellen. Das Feuer war so stark, daß man von den Batterien aus die hellen Flammen lodern sah. Gegen 7 Uhr Abends stellten die Preußen das Feuer ein. Die Oesterreicher setzten das Feuer in großen Zwischenräumen fort, um die Festung auch Nachts zu beunruhigen. Zwischen 8 u. 9 Uhr Abends wurde eine Recognoscirung vorgenommen, welche ergab, daß die Schanzen stark von den Dänen besetzt sind. Das Gewehrfeuer dauerte etwa 20 Minuten. Am 21. März wurde das Bombardement fortgesetzt.
- Die Düppeler Schanzen werden von den Soldaten mit vieler Hochachtung Klein=Sebastopel genannt und, wenn die Diplomaten nicht zuvorkommen, vielleicht doch noch mit Blut getauft. Die Preußen dringen in Recognoscirungen immer näher an die Werke heran; das schwere Geschütz arbeitet sich aber nur langsam durch den tiefen Schmutz nach Nüppel und Düppel durch.
- Ein zweiter Versuch zu einer Conferenz in der holsteinischen Frage ist abermals gescheitert. Die Dänische Regierung ist auf die Bedingung eines Waffenstillstandes nicht eingegangen, da einerseits an ein Aufgeben der Düppelstellung nicht zu denken und andererseits eine Waffenruhe auf Grund des gegenwärtigen Zustandes für Dänemark nicht denkbar sei. Das Kopenhagener Cabinet hat dagegen eine Conferenz auf Grundlage der Vereinbarungen von 1851 und 1852 vorgeschlagen, was jedoch von Preußen abgelehnt worden ist.
- Die Lords im engl. Oberhause sind sehr kriegslustig; sie sähen lieber heute, als morgen, daß ihrer Majestät Kriegsflotte den Dänen zur Hülfe käme, und finden es sehr vermessen, daß Oesterreich eine Anzahl Kriegsschiffe in die Nordsee schickt. Aber das Unterhaus und die Mehrheit des engl. Volks will, wie sich immer deutlicher herausstellt, keinen Krieg, und so werden die Herren im Oberhause sich mit feindseligen Reden gegen Deutschland begnügen müssen.
- In Berlin sind die ersten Störche und die ersten Schwalben schon vor 8 Tagen eingetroffen, Märzenstaub ist auf allen Wegen zu finden und der Frühling hat am 21. März seinen Einzug gehalten. Schöner können wir uns Frühlingsanfang nicht wünschen.
- König Ludwig hat in Algier die Kunde von dem Tode seines Sohnes erhalten und zurücktelegraphirt: "König Ludwig, tief erschüttert, fühlt mit der Königin und allen Gliedern des königl. Hauses den für sie und das Vaterland so schweren Verlust." Von seiner Rückkehr sagt er nichts.
- Die feinen Nasen an der Börse in Paris wollen ausgespürt haben, daß sehr hohe Herren aus der Umgebung des Kaisers ganze Stöße von Werthpapieren losschlagen.
- Der neugeborne Sohn des Prinzen von Wales hat in der Taufe die Namen Albert Victor erhalten.
- Sind doch die Menschen kuriose Geschöpfe. In dem blutigen Gefechte bei Oeversee schlugen sie einander mit Gewehrkolben todt und spießten einander auf die Bayonnette, und nachdem solches geschehen war, konnte man sehen, wie östreichische Soldaten die nämlichen Dänen, die sie auf die Köpfe geschlagen hatten, mit mütterlicher Sorgfalt nach dem Verbandplatze trugen, und das nämliche thaten gefangene Dänen mit verwundeten Oestreichern.
- Rechte der Frauen. Die Sitte, Damen als Secretaire und Abschreiber anzustellen, kommt in Amerika immer mehr in Aufnahme. Zu ihrem Lobe wird gesagt, daß sie durchgängig ihre Schreibereien korrekter besorgen, als ihre Collegen vom

[ => Original lesen: 1864 Nr. 13 Seite 2]

stärkeren Geschlecht; und da sie einen bedeutend geringeren Sold beziehen, so ist der Gewinn für die Regierungen ein beträchtlicher.


Der preußische Husar.

Wenn der geneigte Leser niemals ein Soldat gewesen ist, d. h. ein rechter Kriegsmann, der Pulverdampf gesehen und das Pfeifen der Kugeln gehört hat, sondern bis dato ruhig in seiner Stube die Zeitung gelesen und gleichgültig die Namen der Verwundenen und Todten überflogen hat, kann er auch nicht wissen, wie einem braven Mann zu Muthe ist, der Vater und Mutter daheim läßt und auf seines Königs Befehl dahin geht, wo der Feind ihn erwartet. Der sagt aber nicht: Gott grüß dich! sondern ruft ihm den Willkommsgruß auf eine viel härtere Art und Weise zu, daß es gilt: Tod oder Leben.
Nun meinst du, wenn du ein junger Bursche bist, das wäre gar nicht so schlimm. Man dürfe nur seinen Säbel hübsch scharf und seine Pistolen gut geladen und sein Roß wacker beschlagen halten, dann wäre es eine Lust, gegen den Feind zu reiten. Ich habe aber von einem Husaren gehört, der hatte das alles und zwar besonders gut, denn er stand bei der Garde - aber es fehlte ihm doch, und das hat er sich noch vor dem Kriegsanfang geholt, das war der Segen seines Herrn Jesu Christi. Und hat es mit diesem Segen eine absonderliche Bewandtniß, er ist ein gutes Rüstzeug gegen die Feinde, nicht bloß gegen den Dänen, sondern auch den schlimmern Feind in der eignen Brust.
In der Nähe von Hamburg liegt eine Kirche, die kenne ich ganz genau, in ihr bin ich alle Sonntag und höre das theure Gotteswort lauter und rein predigen, daß es eine wahre Herzensfreude ist. Und um die Kirche herum liegt ein Dorf, in dem sind Soldaten rare Gäste, aber jetzt ziehen sie aus und ein, Oestreicher und Preußen, und gar manchen Tag rollen die Kanonen durch die Dorfstraße und singen die Reiter:

Morgenroth, Morgenroth,
Leuchtest mir zum frühen Tod!
Und seitdem der Krieg wirklich ausgebrochen ist und du die armen Verwundeten schon in Altona und in Hamburg sehen kannst, wie sie stöhnend und vor Schmerz wimmernd ins Lazareth oder sonstige Hütten der barmherziger Samariter getragen werden, klingt jene Melodie viel ernster als sonst, und fast wie ein Bibelwort: Bedenke, daß es ein Ende mit dir haben muß.
So mag auch wohl jener preußische Gardehusar gedacht haben, der von dem Marsch nach Rendsburg hier einen Ruhetag hatte; denn als es am Sonntag des Abends dämmerte und der Pastor in Gedanken an seine Predigt, die er gehalten hatte, hinaus in seinen Garten sah, wo der Schnee eben den Bäumen wieder eine Pelzkappe aufsetzte, kam der Husar den Steig zwischen den Hecken entlang und klopfte bald an die Stubenthür. "Herein!" und mit der Hand am Colpack, in der andern die Säbelscheide, trat er ins Zimmer.
"Sind Sie der Herr Pfarrer aus dem Dorfe?" fragte er bescheiden. - "Ja." "Und doch wohl für die evangelische Gemeinde?" - "Gewiß." - "Dann mochte ich Sie bitten, sagte der ehrliche Kriegsmann, mir noch heute das heilige Abendmal zu geben, denn - und damit wurde seine Stimme leiser - "ich bin seit meiner Kindheit nicht mehr zum Abendmal gegangen."
Der Pastor stand auf und sah ihn ins Angesicht. Da stand mit leserlichen Zügen in den ehrlichen Augen ein schlichtes Gottvertrauen geschrieben und ein Zagen und Bangen, obwohl seine Bitte erfüllt werden würde. "Kommen Sie, mein Freund und beide gingen in die Oberstube.
Hier hat denn der Soldat noch schlicht und recht geredet, wie er fromme Eltern daheim am Oderfluß habe; die hätten ihn ermahnt, doch fleißig das Sacrament zu gebrauchen; aber er sei zuerst Landmann, dann Officirsbursche gewesen, und da wäre er nun schon fünf Jahre nicht zum heiligen Abendmahl gegangen. Heute wolle er aber noch an seine lieben Eltern schreiben und ihnen so gerne sagen, daß er nun ihrem Wunsch gehorche, und - Gott wisse allein, ob er lebend zurückkomme, da wolle er denn noch einmal ein Gast am Tische des Herrn sein. Da hat ihn denn der Pastor gefragt, ob er auch glaube daß Brod und Wein im Abendmal der Leib und das Blut unsers Herrn und Heilandes wären, und der Soldat antwortete: Ja, das habe er schon aus dem Catechismus gelernt. Und fest und gerade, wie vor seinem König, hat er gestanden, als ihm der Prediger noch einige Worte der Ermahnung und Liebe sagte, und dann ist er demüthig und aus freien Stücken hingekniet bei Absolution und Segen - und als ihm das Abendmal gereicht ward, liefen ihm die hellen Thränen übers Gesicht. Aber glaube darum nicht, daß der Husar ein schwaches und feiges Herz gehabt - ein Herz, das in solcher Verfassung sich vor seinen Heiland stellt, ist der rechte Kriegsmann und Held, wenn ihn sein König ruft und ihn vor die Kanonen seiner Feinde stellt, sei es bei Missunde oder von den Dannewerken oder vor den Düppeler Schanzen.
Wie es ihm ergangen, wissen wir nicht, aber es ist unvergessen, wie er sich in jener Abendstunde bedankte für die Darreichung der himmlischen Gabe und mit warmem Händedruck das Pfarrhaus verließ und hinausging in die Winternacht. Wenn er nur aus dem Dänenkrieg glücklich wieder heimkehrt, will er, wenn's möglich, den Pfarrer wieder besuchen und erzählen, wie es ihm ergangen.
Gott geleite ihn, wenn er noch nicht gefallen, und alle braven Soldaten, die ihr Leben einsetzen für die gute Sache des Vaterlandes.


Anzeigen.

Vorladung.

Auf den Antrag des Schulzen Maaß zu Mahlzow ist wider die Ehefrau des vormaligen Küsters Buschow, Eleonore geb. Vock zu Schönberg, die Subhastation des dem ersteren verpfändeten halben Antheils an dem der letzteren gehörigen, auf dem Schönberger Stadtfelde, nach Kl. Siemz zu, auf dem s. g. Rübencamp zwischen den Ackerparcelen des Rademacher Badstein und des Kaufmanns Christian Vock belegenen circa 82 []R. enthaltenden Ackerstücke verfügt worden.
Zur Anmeldung aller dinglichen Ansprüche an den bezeichneten Ackerantheil, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel und zur etwanigen Prioritätsausführung ist Termin auf Dienstag den 5. April d. J., Vormittags 10 Uhr, vor Großherzogl. Justiz=Amt im hiesigen Gerichtslocal anberaumt, zu welchem alle, welche Realrechte an dem qu. Ackerantheile zu haben vermeinen, soweit sie nicht etwa von der Anmeldungspflicht gesetzlich ausgenommen sind, zu dem gedachten Zweck unter dem peremtorischen Nachtheil der Abweisung und des Ausschlusses hierdurch geladen werden.
Zugleich ist zum öffentlich meistbietenden Verkaufe des bezeichneten Ackerantheils Termin auf Dienstag den 5. April d. J., Vormittags 11 Uhr, und zum Ueberbot auf Freitag den 29. April d. J., Vormittags 11 Uhr, vor Großherzogl. Justiz=Amt hieselbst anberaumt, wozu Kaufliebhaber hierdurch mit dem Bemerken geladen werden, daß der Verkaufstermin auch zur Feststellung und endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen bestimmt ist und daß sämmtlichen Realgläubigern in demselben zu diesem Zweck zu erscheinen hiedurch freigelassen wird.
Schönberg, den 18. Januar 1864.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.


[ => Original lesen: 1864 Nr. 13 Seite 3]

Verpachtung.

Die zum Nachlasse des verstorbenen Schustermeister Groth zu Wahrsow gehörige, zu Wahrsow belegene Büdnerei, welche aus einem Wohnhause, etwa drei Scheffel Aussaat Acker und einer Wiese besteht, soll auf Antrag des Vormunds Groth'scher Minorennen auf zehn hinter einander folgende Jahre von Obervormundschaftswegen öffentlich meistbietend verpachtet werden, und ist zu solchem Zwecke ein einziger Verpachtungstermin auf Freitag den 8. April d. J., Morgens 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte angesetzt. Pachtliebhaber werden zu dem Termine mit dem Bemerken eingeladen, daß auf das annehmlich befundene Meistgebot der sofortige reine Zuschlag erfolgt. Die Verpachtungsbedingungen sind auf hiesiger Registratur einzusehen, auch gegen die Gebühr in Abschrift zu erhalten.
Schönberg, den 14. März 1864.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
A. Dufft.


Verkaufsanzeigen.

Am Dienstag den 29. ds. Mts., Vormittags 10 Uhr, sollen im hiesigen Kruge in öffentlicher Auction gegen sofortige Baarzahlung verkauft werden:

1 sechsjährige hellbraune Stute ohne Abzeichen,
2 siebenjährige rothe Kühe.
Carlow den 16. März 1864.
Struck, Landreiter.


Am Tage nach Ostern, den 29. März, Vormittags 9 Uhr, sollen im Hause des Ackerbürgers Böckmann öffentlich meistbietend verkauft werden:

1 schwarzes Schreibpult, 1 Notenpult 1 Glasschrank, 1 Leinenschrank, 1 Garderobe, 1 runden Sophatisch, 2 kleine Tische, 2 Klapptische, 1 Schreibtisch, 1 Nähtisch, mehrere andere Tische, Stühle und Bettstellen, 1 großes Küfen, 1 eichener Koffer, Küchengeräthe u. s. w.
Seegert, Landreiter.


Am Dienstag den 29sten März, Vormittags 10 Uhr, sollen vor dem Hause des verstorbenen Amtsverwalters Holste

12 starke Weidenstämme,
mehrere Cavelinge starken Astholzes,
und mehrere Fuder Buschholz
gegen gleich baare Bezahlung meistbietend verkauft werden.
Schönberg den 17. März 1864.


Vermischte Anzeigen.

Diejenigen Landmeister der vereinigten Schlosser= und Schmiedezunft, welche in der am 29. März d. J. stattfindenden Zusammenkunft Burschen ein= und ausschreiben lassen wollen, wird hiedurch angezeigt, daß solche Amtsgeschäfte nicht wie früher Vormittags, sondern fortan Nachmittags 1 Uhr stattfinden werden.
Schönberg im März 1864.
Die Aelterleute.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen=Brüderschaft am Dienstage nach Ostern den 29. März d. Js., stattfindet, und werden die Gesellen aufgefordert, persönlich zu erscheinen.
Schönberg, den 16. März 1864.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


General-Versammlung des Imker=Vereins am Dienstage den 29. März, Nachmittags 1 Uhr, im Saale der Gastwirthin Boye.


U. Beermann & Co.,
Lübeck, Klingberg 927.,
empfehlen zu sehr billigen Preisen ihr reich assortirtes Lager der neuesten Frühlings=Mäntel und Mantillen, wie auch eine sehr schöne Auswahl Umschlagtücher und Kleiderstoffe aller Art.


Schröder's Bade=Anstalt in Lübeck, Wahmstraße Nr. 475., empfiehlt:
Russische Dampf=, sowie Wannen=, Sturz= und Regenbäder.


Drainröhren in allen Weiten und von bester Qualität, sind stets vorräthig bei C. Egert, Zimmermeister.


Einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum empfehle ich mich mit einer großen Auswahl von Strohhüten in allen verschiedenen Farben und Facons zu billigen Preisen. Auch bemerke ich, daß ich in diesen Tagen mit dem Strohhut=Waschen und Färben den Anfang gemacht habe.
Schönberg.
Achtungsvoll Catharine Bohnhoff.


Den geehrten Herren und Damen Schönbergs und Umgegend mache ich die ergebenste Anzeige, daß ich in diesen Tagen anfange Strohhüte zu waschen und zu färben.
Ferner empfehle ich eineAuswahl von allen Sorten Strohhüten nach der neuesten Mode.
Blumen und Bänder zu sehr billigen Preisen, auch eine Auswahl Schwarzer und couleurter Federn von 10 Schilling (Mecklenburg) an bis 1 Taler (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg) das Stück, Netze, Kragen, Manschetten u. s. w. sind stets vorräthig.
Ich bitte um zahlreichen Besuch.
Johanna Kiel.


In diesen Tagen erhielt ich eine große Auswahl Sommerhüte, sowohl für Damen als für Kinder, womit ich mich meinen geehrten Freundinnen und Gönnern bestens empfehle. Auch bin ich geneigt, Strohhüte zu färben, zu waschen und umzunähen.
Schönberg den 17. März 1864.
Sophie Zölcker.


Den geehrten Gönnern zur gefälligen Nachricht, daß ich jetzt eine reichliche Auswahl in Glaceehandschuhen in den schönsten Farben und von vorzüglicher Güte, so wie in Damen= und Knabengürteln vorräthig habe und bitte um geneigten Zuspruch.
Emil Jannicke, Handschuhmacher u. Bandagist.


Die von dem Kgl. Pr. Professor Dr. Albers zu Bonn angelegentlichst empfohlenen Rheinischen Brust=Caramellen haben sich nach den vorliegenden authentischen Beweisen als ein ganz vorzügliches Linderungsmittel bewährt und hierdurch nicht allein in ganz Deutschland große u. allgemeine Anerkennung gefunden, sondern auch über dessen Grenzen hinaus einen ehrenvollen Ruf erlangt; und so wie dieses Fabrikat ein fast unentbehrliches Hausmittel geworden ist, bietet es zugleich für den Gesunden einen angenehmen Genuß.
Alleinverkauf für Schönberg bei W. Heincke
In versiegelten Düten à 8 Schill.


Dr. Borchardt's arom.=medic. Kräuterseife in Päckchen zu 10 Schilling (Mecklenburg), sowie Dr. Suin de Boutemard's arom. Zahnpasta in Päckchen zu 10 und 20 Schilling (Mecklenburg) sind in bekannter Güte und Trefflichkeit unverändert für Schönberg nur allein ächt zu haben bei J. P. Bade.


[ => Original lesen: 1864 Nr. 13 Seite 4]

Die Mecklenburgische Lebensversicherungs= und Spar=Bank in Schwerin
schließt Lebensversicherungen, Leibrentenversicherungen, Kapital=Einlage=, Darlehns= und alle sonstigen Geld=, Inkasso= und Kommissions=Geschäfte durch die unterzeichnete Agentur zu den vortheilhaftesten Bedingungen ab. Die Geschäfts=Prospekte (Nr. I. für Lebensversicherungen, Nr. II. für Leibrentenversicherungen, Nr. III. für Spar=Bank=Geschäfte) sind bei derselben unentgeltlich zu entnehmen und wird jede gewünschte nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt. Die in den letzten drei Jahren zur Vertheilung zurückgestellten, mittleren Dividenden der Lebensversicherten betragen respective 36 %, 40 % und 36 % der eingezahlten Prämie.
Agentur Schönberg.
J. P. Bade.


Landwirthschaftlicher Club im Hause des Hrn. Aug. Spehr, Mittwoch den 30. März.


Auf hiesiger Ziegelei ist von Donnerstag den 24. d. M. an frisch gebrannter Kalk zu haben, so weit der Vorrath reicht.
Holdorf am 22. März 1864.
F. Oehlerking, Inspector.

Schlesischer Fenchelhonig-Extrakt
von L. W. Egers in Breslau.
Weltbekanntes diätetisches Mittel bei Hals= Brust=, sowie Hämorrhoidal= und Unterleibsleiden, Husten, Heiserkeit, Katarrh, Verschleimung, Rauhheit, Kitzel und Beschwerden im Halse. Er ist von angenehmem Geschmack, erregt Appetit und bewirkt regelmäßige Leibesöffnung. Se. Majestät der König Wilhelm von Preußen haben denselben bei einem schnell beseitigten katarrhalischen Unwohlsein Allerhuldreichst entgegenzunehmen und Allerhöchst Ihren Dank dem Herrn L. W. Egers dafür schriftlich aussprechen zu lassen geruht. Die Flasche 30 Schill., halbe Flasche 16 Schill. allein ächt in Schönberg bei
Carl Sievers,
Buchbinder in der Siemzerstraße.

Tanzunterricht.
Einem hochgeehrten Publikum die ergebenste Anzeige, daß ich gleich nach Ostern einen Tanz=Cursus in Schönberg zu eröffnen beabsichtige. Indem ich mich hierzu den geehrten Familien bestens empfehle, bitte ich um eine recht zahlreiche Betheiligung und schmeichle mir auch diesmal, wie früher, das mir geschenkte Vertrauen vollkommen zu rechtfertigen.
Ergebenst W. Landt, Tanzlehrer.


Ein noch gut erhaltener Kachelofen ist auf Abbruch billig zu verkaufen. Wo sagt die Expedition dieser Blätter.


Schulanzeige.
Der Unterricht in der hiesigen Domschule beginnt wieder am Montag den 4. April, und ist der Unterzeichnete bereit, bis zum genannten Tage die Anmeldungen neuer Schüler entgegen zu nehmen.
Domhof=Ratzeburg.
J. G. Willers.


Ich bitte Diejenigen, welche in der bevorstehenden Frühjahrsbleiche Leinen bei mir bleichen lassen wollen, dasselbe bis zum 14. April d. J. beim Herrn Gastwirth Fick in Schönberg niederlegen zu wollen, an welchem Tage ich dasselbe dort persönlich abholen werde. Ich bemerke noch, daß das Leinen mit reiner buchen Asche gebükt wird.
Domhof bei Ratzeburg den 26. März 1863.
J. C. Wihe, Bleicher.


Extra schönes russisches Säeleinsaat empfiehlt billigst A. Spehr.


Möbel-Magazin.
Das Möbel=Magazin im Hause des Kaufmanns Wieschendorff empfiehlt den geehrten Landbewohnern und einem geschätzten Publicum Schönbergs eine Auswahl modern und dauerhaft gearbeiteter Tischler= und Stuhlmacher = Arbeiten zu möglichst billigen und festen Preisen, auch nimmt das Magazin Bestellungen auf Aussteuern und einzelne Arbeiten jeder Art an, welche prompt und reell ausgeführt werden.
Schönberg im März 1863.
Die vereinigten Tischlermeister.


Zu Ostern d. J. findet ein confirmirter Knabe von rechtlichen Eltern, oder auch ein erwachsener Mensch mit guten Zeugnissen bei mir einen Dienst als Kuhhirte.
Förster H. Boldt.
Hohemeile den 16. März 1864.


Gesucht wird sogleich oder zu Michaelis: eine Wohnung mit 2 Stuben, 1 Schlafzimmer, Küche, Stallplatz und Bodenraum. Von wem? sagt die Expedition der "Anzeigen."


Backtafel für die Stadt Schönberg.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Schönberg, den 20. März 1864.
Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

Geboren: D. 10. dem Arbm. Bruhn vor Schönberg ein S. - Dem Webermeister Boye vor Schönberg ein S. - D. 12. ein unehel. Sohn in Lindow. - D. 16. dem Schmiedemeister Bremer hies. eine T. - Ein unehel. S. in Lockwisch. - D. 19. dem Arbm. Metscher vor Schönberg ein S. - D. 20. dem Schlachtermeister Joh. Ladendorf hies. eine T. - Dem Schlossermeister Hagen hies. eine T. - D. 21. dem Hsw. Rußwurm zu Lockwisch ein S.

Gestorben: D. 14. Greth Buschow, Arbm.wittwe vor Schönb. 63 J. 7 M. a. - Auguste D. M. P. Schulze, Schulmeisterstochter zu Lockwisch, 9 J. 2 M. alt. - D. 23. Joh. Heinr. Wigger, Hsw.Sohn zu Kl. Siemz, 42 J. 11 M. a. - D. 22. Trien Marie Lenschow, Büdner=Altentheilersfrau zu Sabow, 72. J. 2 M. alt.

Confirmirt: D. 24. 60 Knaben und 43 Mädchen, zusammen 103 Kinder.

Charfreitag. Vormittagskirche: Pastor Fischer. Nachmittagskirche: Pastor Kaempffer.
1. heil. Ostertag. Frühkirche Pastor Fischer. - Vormittagskirche: Pastor Kaempffer. Nachmitt.kirche: Pastor Fischer.
2. heil. Ostertag. Frühkirche: Pastor Kaempffer. Vormittagskirche: Pastor Fischer. Nachmittagskirche: Pastor Kaempffer.


Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 23. März 1864.
Weitzen1Taler (Mecklenburg)2 - 6Schilling (Mecklenburg)
RoggenTaler (Mecklenburg)37 - 40Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)35 - 37Schilling (Mecklenburg)
HaferTaler (Mecklenburg)28 - 32Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)36 - 40Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)36 - 40Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)34 - 38Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapssaatTaler (Mecklenburg)23 24Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)22 23Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)18 - 19
Butter10Schilling (Mecklenburg)pr.Pfund
Kartoffeln pr. Faß4 - 5Schilling (Mecklenburg).


Hiezu: Officieller Anzeiger Nr. 6.


Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Hofbuchdruckerei von L. Bicker in Schönberg.


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