No. 43
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 23. Oktober
1863
dreiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1863 Nr. 43 Seite 1]

- Schönberg. Nach einem düstern Regentage brach der Morgen des 18. October im sonnigen Glanze an. Um 10 Uhr riefen die Glocken die Gemeinde zum Festgottesdienst in die Kirche. In dem gefüllten Gotteshause waren den Veteranen aus der Zeit der Befreiungskriege vor dem Altare Ehrenplätze eingeräumt; es waren jedoch, wir wissen nicht, aus welchem Grunde, nur wenige der hier noch lebenden erschienen, die der Gedenktafel ihrer gefallenen Kameraden gegenüber Platz genommen hatten. Der Pastor prim. Kaempffer legte seiner Predigt die Verse 6 u. 7 des 77. Psalm zu Grunde und gedachte der großen Thaten Gottes, die in jener Zeit durch ein für seine Befreiung begeistertes Volk gewirkt worden sind, und auch der Ueberlebenden, die dazu geholfen. - Der zweite Theil der Feier begann Nachmittags. Nach einem Festzuge durch die Stadt, der alle Stände vereinigte, bildete sich aus demselben auf dem Markte ein Kreis um die anwesenden Veteranen. Einer der Führer unseres Schützencorps gedachte in kurzen Worten der Bedeutung des Tages, ferner in stiller Ehrerbietung der Gefallenen im Befreiungskriege und forderte endlich die Anwesenden auf zu einem begeisterten Hoch auf die noch lebenden Theilnehmer dieser denkwürdigen Feldzüge; worauf nach einem gemeinsamen Liede der Zug sich auflöste.
Bei eintretender Dunkelheit begann die Illumination der Stadt, von der sich sagen ließ, daß der Aufforderung des Comites zu einer "glänzenden, freiwilligen, allseitigen Illumination" in jeder Weise entsprochen war. Schwer war an den Straßen ein Fenster zu finden, vor dem nicht ein Freudenfeuer brannte, ja manche Bewohner waren mit dem Glanze der Fenster allein nicht zufrieden, sondern nahmen die Kronleuchter der Zimmer und diese Selbst in Anspruch, um in sinnreichen Ausschmückungen mit einander zu wetteifern. Vom jenseitigen Ufer des See's glänzte aus dunkler Nacht die Jahreszahl "1813" in transparenter Beleuchtung uns entgegen nicht weit davon winkten die Flammen eines angezündeten riesigen Holzstoßes den weiter liegenden Ortschaften einen freundlichen Gruß entgegen.
In all' diesem Glanze wogte in den Straßen, diese Herrlichkeiten beschauend und bewundernd, eine unglaubliche Menschenmenge; ja es ist mehrfach behauptet worden, daß zu keiner Feier eine solche Menschenmenge sich hier zusammengefunden habe, wie zu dieser.
Es waren feierliche Augenblicke, wie gegen 8 Uhr hoch vom Kirchthurme die Glocken ertönten und einstimmten in die Dankgebete Tausender; manches Herz wird erst hierdurch die Weihe empfangen für die hohe Bedeutung des Tages, denn auch unser Ländchen hat in damaliger Zeit viel vom Kriege zu dulden gehabt, wovon noch jetzt die Erzählungen älterer Leute Zeugniß ablegen.


Die Schlacht bei Leipzig.

Große Völkerschlachten sind in alten Zeiten geschlagen worden: die Völkerschlacht bei Leipzig aber ist von ungleich größerer Bedeutung. Mit Ausnahme der Türken sehen wir in dieser Schlacht alle Völker vom Nordkap und Ural bis zur Meerenge von Gibraltar vertreten. Die sich bekämpfenden Heere wurden von großen Feldherren geführt. Als Theilnehmer oder als Zeugen des Entscheidungskampfes waren zugegen 3 Kaiser, 3 Könige und 2 Thronfolger. Am ersten Schlachttage betrug die Stärke der Truppen auf jeder Seite 190,000 Mann; mit dem Erscheinen Bernadottes und Benningsens am folgenden Tage brachten es die Verbündeten zu einer erdrückenden Ueberlegenheit. Die eigentliche Entscheidung fällt aber auf den ersten Tag - den 16. October - demnach in eine Zeit, in der von einer Uebermacht der Verbündeten nicht geredet werden kann. Bringt man außerdem die Mittelmäßigkeit Schwarzenbergs (des Höchstkommandirenden) und die Vielköpfigkeit der Leitung der verbündeten Heere gegenüber der einheitlichen und kräftigen Führung des französischen Heeres in Anschlag, so muß man bekennen, daß die Sieger von Leipzig sich einen unvergänglichen Lorbeer errungen haben.
Der große Kampf bestand aus einer Reihe von Schlachten, die auf dem Raum einer Quadratmeile geschlagen wurden. Kalt, trübe und regnerisch brach der Morgen des 16. October an. Gegen 10 Uhr begann bei Wachau der Angriff des böhmischen Heeres mit einer furchtbaren Kanonade, die Napoleon sogleich aus den Batterien der Wachauer Höhen kräftig erwiedern ließ. Trotz der Feuerschlünde, die ihnen Tod und Verderben entgegenschleuderten, gingen die Preußen und Russen unter Kleist und dem Prinzen Eugen von Würtemberg muthig vor und gewannen die Höhen. Bald aber begann der Kampf ein verzweifeltes Aussehen zu gewinnen. Die Gefilde um Wachau hatte sich Napoleon selbst zum Kampfplatz ausersehen. In früheren Schlachten war es sein Amt gewesen, gewaltige Massen Fußvolk im entscheidenden Augenblick zu vereinen und gegen einen Punkt zu werfen, um die feindlichen Schlachtreihen zu durchbrechen. Heute sollte der gleiche Zweck durch eine gewaltige Zahl von Geschützen, die hinter Anhöhen verborgen standen, erreicht werden. Plötzlich wurden im Angesicht der Verbündeten auf den östlich von Wachau gelegenen Anhöhen 300 Kanonen aufgefahren und es beginnt eine Kanonade, wie sie nie erhört worden ist. Die Erde erbebt, man vernimmt nicht einzelne Schüsse, sondern ein einziges, ununterbrochen anhaltendes Donnergebrüll. Einzelne Häuser, die zwischen den Kämpfenden stehen, verschwinden wie weggeblasen; in dem über 2 Stunden entfernten Leipzig erklirren die Fenster. Grauenerregend war die Wirkung dieses Feuers. In wenigen Minuten lagen 23 Geschütze

[ => Original lesen: 1863 Nr. 43 Seite 2]

Eugens zerschmettert am Boden, um ihn her häuften sich Berge von Leichen. Eugen ließ neue Geschütze auffahren, auch sie wurden alsbald von dem eisernen Hagel zertrümmert. Jetzt stürmte französisches Fußvolk herbei; fünfmal verloren und gewannen die Verbündeten Wachau. Eugen wußte was auf dem Spiele stand; er hielt mit seinen Tapferen aus, verlangte aber immer dringender Hülfe. Napoleon hoffte mit Sicherheit, daß er durchdringen würde; 80 neue Geschütze wurden aufgefahren, die schadhaften Stücke ersetzt. Zu einem Vertrauten sagte er: Die Welt dreht sich noch um uns! Dem Prinzen Eugen von Hessen=Darmstadt soll er zugerufen haben: Vorwärts, König von Preußen! Ja, seine Siegesgewißheit hatte sich so hoch gesteigert, daß er dem in Leipzig weilenden König von Sachsen die Botschaft sandte, der Feind weiche, und ihn auffordern ließ, die Glocken der Stadt läuten zu lassen, um seinen Triumph zu verkündigen. Und ein deutscher Fürst gab sich dazu her, diesen Befehl auszuführen. Inzwischen waren Hülfstruppen der Verbündeten aus Westen herbeigerückt. Schwarzenbeck nahm seinen Standort auf dem südlich von Wachau liegenden Wachtberg und ließ die ermüdeten Truppen ruhen. Napoleon hatte dagegen einen Stoß der gewaltigsten Art vorbereitet. Der Donner der Geschütze schweigt, Trompetengeschmetter erhebt sich und unter dumpfem Getöse und Gerassel jagen 12000 Reiter auf die geschwächte Mitte der Verbündeten ein. Eugen blieb unverzagt und Schwarzenberg zeigte in diesem furchtbaren Augenblick eine bewundernswerthe Ruhe. Den Weg, den die französischen Reiter zurückzulegen hatten, überblickend, sagte er: "Sie sind athemlos, wenn sie da sein werden, ihre beste Kraft geht verloren." Nachdem er die Monarchen dringend gebeten hatte, sich zurückzuziehen sprengte er hinab in die Schlachtenreihe, um Anordnungen zum Empfang des Feindes zu treffen. Einzelne kleine Abtheilungen der Verbündeten waren bereits von den französischen Reitern niedergeworfen worden, nahe am Wachberge aber hemmen zwei Teiche ihren Weitersturm; sie stutzten. Da erhebt sich Geschützfeuer der Verbündeten gegen sie, jetzt sprengt Reiterei von der Seite gegen sie ein. Eugen, der so todesmuthig ausgehalten hatte, geht zum Angriff über. Kurze Zeit noch und es bricht Verwirrung ein in die Reihen der Feinde; sie jagen zurück: der furchtbare Stoß ist abgeschlagen.
Im Norden von Leipzig hatte Blücher mit seinem Heerestheile den Kampf angenommen. Seine Anrede an die Truppen war kurz gewesen. "Kinder, rief er leuchtenden Auges, wer heut' Abend nicht todt oder wonnetrunken ist, der hat sich geschlagen wie ein infaner Hundsfott!" Die Lage und Bauart des von den Franzosen besetzten Dorfes Möckern eignete sich vortrefflich zur Vertheidigung. York leitete den Hauptsturm auf das Dorf, aus dem die Angreifenden mit einem verheerenden Feuer aus 80 Kanonen empfangen wurden. Möckern ward genommen und wieder verloren, viele Häuser gingen in Flammen auf, der Tod wüthete grauenvoll. Die Franzosen erhielten Zugang und ihre Stellung befestigte sich auf's Neue. York sandte zu Blücher und ließ ihm sagen: Gewinn und Verlust stünden für ihn nur noch auf einer Karte. Jetzt führte der General Horn, (der Held von Wartenburg) seine Brigade vor. "Kinder, rief er, wir haben heut' einen schönen Tag. Seht, dort stehen die Franzosen, die Jahrelang euren Eltern und euch selbst so viel Leids zugefügt haben; heute wollen wir es ihnen vergelten! Wir werden jetzt auf die große Batterie losgehen und sie nehmen. schießt nicht viel, sondern geht mit dem Bayonnet drauf los, muckst sie alle ab, kalt sind sie mir am liebsten. Brigade - Marsch!" Gleichzeitig setzt sich York an die Spitze der Husaren und stürzt sich mit dem Ruf: "Es lebe der König!" auf den Feind. Die Franzosen wurden in die Flucht geschlagen; 53 Kanonen und über 2000 Gefangene fallen in die Gewalt der Sieger, deren Verlust etwa 7000 Todte und Verwundete beträgt. Der hereinbrechende Abend machte dem Kampfe ein Ende.
Der nächste Tag (17. Octbr.) war ein Sonntag; der Kampf ruhte im Wesentlichen; Napoleon unterhandelte mit den Verbündeten, blieb aber ohne Antwort. Der 18. October brach an, mit ihm die letzte große Schlacht gegen den Gewalthaber auf deutscher Erde. König Friedrich Wilhelm, Kaiser Franz und Kaiser Alexander nahmen auf dem Galgenberge Stellung, von wo aus sie den Kampfplatz übersehen konnten, Napoleon leitete von der hochgelegenen Tabacksmühle die Schlacht. Heute waren die Verbündeten den Franzosen fast um das Doppelte überlegen, doch hatte Napoleons Heer eine sehr befestigte Stellung, Sachsen und Würtemberger gingen zum Feinde über. Napoleon kämpfte nur noch um den Rückzug. Ueberall drangen die Verbündeten siegreich vor. Napoleon ließ seine Truppen Nachts abmarschiren und als am 19. October die Herbstsonne den Nebel durchbrach, sehen die Verbündeten das Schlachtfeld von Feinden leer. Unermeßliche Freude erfüllte die Sieger, bei allen Regimentern erhob sich der Klang der Feldmusik. Blücher, Bülow und Sacken rücken gegen Leipzig vor. In den Straßen wird noch gekämpft, als Napoleon aus Leipzig floh, die Elsterbrücke flog in Luft und kostete Tausenden Leben und Freiheit. Viele ertranken in der Elster, unter ihnen der tapfere Polenführer Poniatowski. Friedrich Wilhelm und Alexander hielten ihren Einzug. Die Schlachttage hatten den Verbündeten zwischen 46 u. 47,000, den Franzosen 38,000 Mann Todte und Verwundete und 30,000 Gefangene gekostet.
Ueber alle Beschreibung gräßlich war das Schicksal der vielen Tausenden von Verwundeten; die meisten kamen elend um; der Arzt Reil fand einen Haufen Deutscher, die nackend lagen und von Hunden und Raben angefressen wurden. Ein Schriftsteller schließt die Schilderung dieser Tage mit den Worten: Nichts ist geeigneter, der Feier jener großen Zeit die rechte Würde zu verleihen, als die ernste Erinnerung an die Leiden derer, die uns die Freiheit erstritten haben.


Anzeigen.

Am Sonnabend, den 31. October d. J., findet der diesjährige Forstschreibtag zum Verkauf von Eichen und Buchen etc. aus den herrschaftlichen Forsten statt und können Kaufliebhaber am gedachten Tage Mittags 12 Uhr, auf der Amtsstube sich hier einfinden.
Schönberg, den 20. October 1863.
Großherzoglich Meckl. Domainen=Amt und Forst.
F. Graf Eyben. Danckwarth.


In Sachen betreffend den überschuldeten Nachlaß der zu Schönberg verstorbenen Gastwirthin Röper ist zur Publication des Prioritäts=Erkenntnisses Termin auf Freitag den 6. k. M. November, Vormitt. 11 Uhr, anberaumt, wozu die nicht präcludirten Gläubiger unter dem Nachtheil, daß auch bei ihrem Ausbleiben mit der Publication verfahren werden soll, hierdurch vorgeladen werden. Schönberg, den 10. October 1863.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.


Auf Instanz eines neuen Gläubigers ist der Verkauf der Wehmer'schen Büdnerei c. p. zu Schlagsdorf in vim executionis verfügt worden. Es wird demgemäß ein Verkaufs=Termin auf Freitag den 4. December d. J., Mittags 12 Uhr, und ein Ueberbotstermin auf Dienstag, den 12. Januar 1864, Mittags 12 Uhr, hiedurch angesetzt, wozu Kaufliebhaber sich auf hiesiger Gerichtsstube einfinden wollen. Die Verkaufsbedingungen sollen im Verkaufstermin endlich regulirt werden, und wird hiedurch dem Schuldner Büdner Wehmer, sowie dessen an dem zu veräußernden Grundstück berechtigten dinglichen Gläubigern freigelassen, in diesem Termine zu erscheinen.
Gleichzeitig wird Termin zur Anmeldung aller

[ => Original lesen: 1863 Nr. 43 Seite 3]

dinglichen Ansprüche an die Wehmer'sche Büdnerei, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel, sowie zur etwanigen Prioritäts=Ausführung auf Freitag, den 20. November d. J., Vormittags 11 Uhr, hiedurch anberaumt und werden dazu alle Berechtigten unter dem Nachtheile der Abweisung und des Ausschlusses hiemittelst vorgeladen.
Schönberg, den 3. Septbr. 1863.
Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
(L.S.) C. L. v. Oertzen.
A. Dufft.


Verkaufsproclam und Edictalladung.

Ausgeklagter Schulden halber ist zum öffentlichen meistbietenden Verkaufe des, dem hiesigen Bürger und Böter Freitag zugehörigen, in der Schmiedestraße sub Nr. 72 hieselbst belegenen, Wohnhauses, erster Termin auf den 13. k. M., zweiter Termin auf den 3. December d. J. und dritter und letzter Termin auf den 31. desselben Monats, Mittags 12 Uhr, zu Rathhause hieselbst angesetzt, und sind zugleich alle diejenigen, welche Forderungen oder Ansprüche an das zu verkaufende Wohnhaus zu haben glauben, verabladet und befehligt, solche, bei Vermeidung der Präclusion, in dem auf Freitag den 4. December d. J., Vormittags 11 Uhr angesetzten Professionstermine, auf hiesiger Rathsstube anzumelden und sofort gehörig zu bescheinigen.
Ratzeburg, 15. October 1863.
Königlicher Stadtcommissarius, Bürgermeister und Rath.
in fidem
(L. S.) Richter, Stadtsecretair.


Bekanntmachung.
Da mit dem unterm 11. Juni d. J. verkündeten halben Beitrag der Armensteuer nicht auszureichen ist, so werden die Anwohner des Schönberger Armendistricts hiemit aufgefordert, noch abermals einen halben Beitrag an die resp. Armenvorsteher sofort einzuzahlen.
Schönberg d. 15. October 1863.
Die Armenbehörde.


Nur 26 Silbergroschen baar oder gegen Post=Nachnahme kostet bei unterzeichnetem Bankhause ein viertel Originalloos (keine Promesse) zu der am 25. und 26. November unter Garantie hiesiger Regierung stattfindenden Ziehung der großen Staats-Gewinne-Verloosung, welche letztere in ihrer Gesammtheit 14800 Gewinne enthalt, worunter solche von ev. Thlr. 114000, 57,000, 28,500, 17000, 14,300, 11,400, 8570, 6860, 5700, 2300, 1700, 1140, 570 etc. etc. - (Ganze Loose kosten 3 Thaler 13 Sgr. und halbe 1 Thlr. 22 Sgr.) Die Gewinne werden baar in Vereins=Silber=Thaler durch unterzeichnetes Bankhaus in allen Städten Deutschlands ausbezahlt, welches überhaupt Ziehungslisten und Pläne gratis versendet. - Man beliebe sich daher direct zu wenden an das Haupt=Depot bei Stirn & Greim in Frankfurt a./M.
NB. Außer den Gewinnbeträgen werden durch unterzeichnete auch die planmäßigen Freiloose verabfolgt.
Laut Jedermann zu Diensten stehenden amtlichen Listen wurden durch unsere Vermittelung wieder in jüngster Zeit folgende Capitalpreise gewonnen, resp. ausbezahlt, fl. 115,000 100,000 70,000, 50,000, 35,000, 30,000, 25,000 etc. etc.


Schon am 1. November l. J. findet die Gewinnziehung des neuen
Staats=Eisenbahn=Anlehens
statt, dessen Gesammtbetrag aus 4 Million 214,040 Thlr. besteht.
Haupttreffer des Anlehens: Thlr. 25,000, 20,000, 18,000, 16,000, 15,000, 14,000, 12,000, 10,000, 8000, 7000, 6000, 5000, 2500, 2000 etc. etc. bis Thlr. 11. niedrigster Gewinn eines jeden gezogenen Looses. Jedes Loos muß im Laufe der Ziehungen unfehlbar gewinnen und kostet
Ein Loos für bevorstehende Ziehung gültig Thlr. - 20 Sgr.
Eilf Loose für bevorstehende Ziehung gültig Thlr. 7 - Sgr.
Gefällige Aufträge werden gegen Einsendung des Betrags oder Postnachnahme prompt und verschwiegen ausgeführt, und erfolgen die Ziehungslisten Sofort nach der Ziehung gratis und franco.
Carl Hensler in Frankfurt a. M. Staats=Effecten=Handlung.
P. S. Pläne und jede beliebige Auskunft werden auf frankirte Anfragen gratis ertheilt.


Haupttreffer fl. 200,000.
Alle 3 Wochen ein Gewinnziehung.
Große Geldverloosung von Einer Million 967,900 Gulden,
in welcher in den fünf nächsten Ziehungen nur Gewinne gezogen werden, garantirt und überwacht von der Regierung der freien Stadt Frankfurt am Main.
1/8 Originalloos kostet blos 13 Sgr. 1/2 Originalloos kostet Thlr. 1. 22 Sgr.
1/4 Originalloos kostet blos 26 Sgr. 1/1 Originalloos kostet Thlr. 3. 13 Sgr.
Unter 14,800 Gewinnen befinden sich Haupttreffer von Gulden 200,000, 100,000, 50,000, 30,000, 25,000, 20,000, 15,000, 12,000, 10,000, 6000, 5000, 4000, 3000, 2000, 117 mal 1000, 111 mal 300, 6333 mal 100 etc.
Die nächste Gewinnziehung beginnt am 25. und 26. November d. J.
Bestellungen auf die von der hiesigen Regierung ausgestellten Original=Staats=Loose (keine Promessen) Pläne, amtliche Listet und Freiloose beliebe man Sofort zu richten an die vom Glück stets bevorzugte Collecte von
L. Steindecker=Schlesinger in Frankfurt a. M.
Bank= und Wechsel=Geschäft.


[ => Original lesen: 1863 Nr. 43 Seite 4]

Geburts=Anzeige.
Die glückliche Entbindung seiner lieben Frau, Elise geb. Warncke, von einem gesunden Sohne zeigt gehorsamst an August Staeding.
Neuhof den 13. Octbr. 1863, Abends 6 1/2 Uhr.


Durch die Geburt eines gesunden Knaben wurden hoch erfreut
Apotheker C. Niemann und Frau, geb. Vogel.
Wellingholzhausen bei Osnabrück, den 18. October 1863.


Generalversammlung des Imkervereins am Sonntag den 1. November, Nachmittags 2 Uhr im Hause der Gastwirthin Boye hieselbst.
Indem ich die Mitglieder des Imkervereins dringend ersuche, zu dieser Versammlung möglichst alle zu erscheinen, lade ich auch alle Bienenfreunde hierdurch ein, dieselbe zu besuchen. Wer dem Verein beitreten will, wolle sich bei mir melden.
D. Hempel, Vorsitzender.


Die Beiträge zu der zweiten Sammlung der Selmsdorfer Armencasse müssen binnen 4 Wochen an den unterzeichneten Armenvorsteher bezahlt werden.
Hauswirth Bruhn.
Selmsdorf den 22. Oct. 1863.


Wollwatten, die sich bedeutend besser nach der Wäsche halten, wie die bisherigen Baumwollwatten, empfehle zu sehr billigen Preisen.
Aug. Groth.


Die neuesten Muster in Mäntel= und Jackenstoffen, sowie fertige Mäntel und Jacken empfiehlt billig Aug. Groth.


Den geehrten Landleuten, welche aus ihren Rinderhäuten Leder zu Sielengeschirr bereiten lassen wollen, empfehle ich zu diesem Zwecke meine Gerberei.
Schönberg.
J. Friederichs.


Gesucht wird sogleich: ein Dienstmädchen für einen Hausstand in der Stadt. Nähres in der Expedition dies. Bl.


Den hochgeehrten Bewohnern Schönbergs und der Umgegend erlaubt sich der gehorsamst Unterzeichnete die Anzeige zu machen, daß er sich hier als
Buchbinder
etablirt hat und empfiehlt sich als Solcher zur Ausführung geneigter Aufträge unter Zusicherung prompter und reeller Bedienung.
Hochachtungsvoll
Schönberg den 1. Octbr. 1863.
Carl Sievers, Siemzerstraße, im Hause des Hrn. Sattlermstr. Bohnhoff.


Zum bevorstehenden Rehnaer Markt empfehle ich mich mit meinen Waaren den geehrten Landleuten des Fürstenthums, welche denselben besuchen, ganz ergebenst.
Ich habe besonders in Tuchen, Düffels, Atlas und seidenen Schürzen und Tüchern ganz neue Sachen zu billigen Preisen. Bänder in allen Sorten, ganz neu.
Um zahlreichen Besuch bittet Achtungsvoll
Rehna October 1863.
J. Burchard, der Apotheke gegenüber.


Nicht zu übersehen!
Präservatives feinster Qualität, das Dutzend zu 1 Thaler und darunter, sowie Suspensorien, Spitzen, einfache und doppelte Bruchbänder, echte giftfreie Milchsauger sind stets zu haben bei Emil Jannicke, Bandagist u. Handschuhmacher.
Schönberg.


Präservative
von Fischblasen oder Gummi, das Dutzend von ein Thaler Preuß. Courant an, werden brieflich versandt von Gustav Dobberitz, chir. Bandagist, gr. Bleichen Nr. 20. in Hamburg.


Mit frischen Steinkohlen pr. Tonne 38 Schilling (Mecklenburg) pr. comptant, empfiehlt sich
Schönberg, P. H. Schrep, Schlössermeister.


Gesucht werden zum 1. Novbr. in's Lübsche: zwei tüchtige Pferdeknechte. Näheres bei Herrn Aug. Spehr in Schönberg.


Vor 14 Tagen ist mir von meiner Koppel eine dunkelbraune Starke entlaufen; wer darüber Auskunft weiß, wird gebeten, mich davon zu benachrichtigen.
Hauswirth Joch. Ollmann in Schlagsdorf.


Für jedes alte Pferd, das nach meiner Wohnung oder Arbeitshause gebracht wird, bezahle ich 5 Taler (Mecklenburg), für einen Poni den Werth desselben.
Schönberg.
Fach, Frohnereipächter.


Backtafel für die Stadt Schönberg.
[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]
Schönberg, den 21. October 1863.
Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
In der Woche vom 16 bis 22. October

Geboren: Den 15.: dem Schuhmachermeister Nevermann vor Schönberg ein S. Den 18. dem Schneidermeister Lohse hieselbst ein S.

Gestorben: Den 16. A. C. Marie Hauschild, Töpfermeisterstochter hieselbst 56 J. 9 M. alt. Den 20. G. H. Hahn, Arbm. hies., 55 J. 10 M. a. Den 21. H. H. Behrens, Arbm. auf hies. Bauhofe, 33 J. 6 M.

Copulirt: Den 26. P. H. Fanselow, hiesiger Bürger und Schneidermeister, und Marie Schröder hies.

Sonntag den 25. October:
Frühkirche: Pastor Kämpffer.
Vormittagskirche: Pastor Fischer.


Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 21. October 1863.
Weitzen1Taler (Mecklenburg)2 - 8Schilling (Mecklenburg)
RoggenTaler (Mecklenburg)40 - 45Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)36 - 40Schilling (Mecklenburg)
HaferTaler (Mecklenburg)32 - 36Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)44 - 50Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)40 - 44Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)32 - 40Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapssaatTaler (Mecklenburg)23 24Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)22 23Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)20 - 21
Butter10Schilling (Mecklenburg)pr.Pfund
Kartoffeln pr. Faß6 - 8Schilling (Mecklenburg).


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD