No. 14
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 03. April
1863
dreiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1863 Nr. 14 Seite 1]

- Schönberg. Am 30. März waren es 50 Jahre, als der greise Großherzog Carl von Mecklenburg=Strelitz, der Vater der Königin Louise von Preußen, damals im 72. Jahre sein Volk zu den Waffen rief, um den bis zur Unerträglichkeit gesteigerten angeblichen Schutz des Kaisers Napoleon abzuschütteln. Es wurde damals die Bildung eines Husaren=Regiments beschlossen und der erlassene Aufruf hatte bis zum 10. April desselben Jahres einen so glänzenden Erfolg, daß in kurzer Zeit nicht nur die erforderliche Anzahl von 520 Mann zum Husaren=Regimente gedeckt war, sondern es mußten noch Viele zurückgewiesen werden, die theilweise später in dem Lützow'schen und anderen Corps der vaterländischen Sache dienten.
Der 50jährige Erinnerungstag dieses Aufrufs und der Befreiung Deutschlands von der Fremdherrschaft wurde nun im Großherzogthum Mecklenburg=Strelitz am 30. März d. J. gefeiert. Es waren alle im Großherzogthume noch lebenden Veteranen aus jener glorreichen Zeit, etwa 150 an der Zahl als Ehrengäste zu dieser Feier nach Neustrelitz geladen, auch die 31 in unserem Fürstenthume; aber nur 11 der letzteren folgten dieser Einladung, die übrigen 20, durch die weite Reise abgeschreckt, verzichteten darauf.
Diese Zurückbleibenden sollten aber nicht allein in ihrer stillen Wohnung diesen Tag verleben, sondern es bildete sich in Schönberg eine Committe, um dieselben zu einem gemeinsamen Mittagessen auf den 30. März, Mittags 2 Uhr, im Boye'schen Locale einzuladen, an dem sich außerdem noch ca. 100 andere Bewohner des Fürstenthums aus allen Ständen betheiligten.
Schon um Mittag harrte der Saal, festlich und auf's sinnreichste geschmückt, seiner Gäste. An seiner Straßenseite war die Ehrentafel für die Veteranen hergerichtet, in deren Mitte auch die Committe=Mitglieder und der Herr Pastor prim. Kämpffer ihre Plätze eingenommen hatten. Eines derselben, Herr Oberlanddrost Graf von Eyben, war zum allgemeinen Bedauern durch Krankheit verhindert, an der Tafel Theil zu nehmen. - Dieser Ehrentafel gegenüber, auf dem Orchester des Saales, prangte, umkränzt von Guirlanden und mit einem Lorbeerkranze geschmückt, eine getreue Kopie der mit dem eisernen Kreuze gezierten Standarte des Strelitzer (sogen. C=) Husaren=Regiments, die dem Regimente als Lohn für seine besondere Tapferkeit vom Könige Friedrich Wilhelm III. von Preußen verehrt worden war. - An der Wand rechts, von der Ehrentafel aus gesehen, waren die Portraits dreier Großherzöge von Mecklenburg=Strelitz angebracht. In der Mitte das des Großherzogs Carl, zu seiner Rechten das des hochseligen Großherzogs Georg und zur Linken das Portrait des jetzt regierenden Großherzogs Friedrich Wilhelm, Königliche Hoheiten. Unter diesen Portraits fiel eine Trophäe in's Auge, zusammengestellt aus Waffen, die in jener heldenmüthigen Zeit geführt worden waren. Auch der im Kriege Gefallenen des Regimentes war bei der Ausschmückung des Saales gedacht. Der ebengedachten Gruppe gegenüber zeigte die vierte Wand des Saales eine in den mecklenburgischen Farben ausgeführte Copie der in der hiesigen Kirche aufbewahrten Gedenktafel jener Husaren und Jäger, die im Befreiungskriege den Heldentod für das Vaterland gestorben sind. Diese Gedenktafel war durch einen Cypressenkranz eingerahmt.
Nachdem sämmtliche Theilnehmer der Tafel ihre Plätze eingenommen hatten, eröffnete Herr Pastor prim. Kämpffer das Mahl durch ein längeres Gebet, in welcher er vorzüglich der gnadenreichen Führung gedachte, welche Gott an dem Strelitzer Husarenregimente bewährt. Bald folgte eine Ansprache des Herrn Assessors Boccius.
Derselbe entwickelte zuerst kurz die Bedeutung der heutigen Feier, eines Freudenfestes zur Erinnerung an den großen und erfolgreichen Kampf Deutschlands gegen die französische Herrschaft, eines Kampfes, an welchem insbesondere auch Mecklenburg, und in und mit Mecklenburg das Fürstenthum Ratzeburg, ruhmvollen Antheil genommen. Dann aber erinnerte er daran, daß sich bei jeder 50 jährigen Jubelfeier in die Freude ein Gefühl ernster Trauer mische, weil stets manche fehlten, welche in der zu feiernden Zeit mitgelebt und mitgewirkt. So weile insbesondere heute unser Blick trauernd auf manchen Schlachtfeldern, auf welchen tapfere Landsleute ehrenvoll gefallen, und auf den Grabstätten mancher Kirchhöfe, auf welchen wackere Befreiungskämpfer ruheten und andere brave Männer, die, ohne Soldat zu sein, die Kräfte ihres Geister und Charakters und ihr Vermögen der heiligen Sache des Vaterlandes damals gewidmet. Vor Allem aber hafte unser Auge heute mit Trauer auf drei Särgen, die in der Gruft unserer Fürsten zu Mirow ständen, und in denen drei Mitglieder unseres hohen Fürstenhauses schliefen, welche die Zeit der Befreiungskriege mitwirkend durchlebt.
Wir gedächten zuerst des damaligen Beherrschers von Mecklenburg=Strelitz, des Herzogs, nachmaligen Großherzogs Carl. Welch' ein Mann und Fürst er gewesen, erweise am deutlichsten der Aufruf vom 30. März 1813, durch welchen er, einer der ersten unter den deutschen Fürsten, sein Volk zur Erhebung gegen Frankreich entflammt habe. Redner verlas den Aufruf und hob hervor, daß derselbe allein genügen würde, um das Gedächtniß unseres ersten Großherzogs unter uns lebendig zu erhalten, selbst wenn des vielen Dankes vergessen werden könnte, welchen ihm sonst das Land schuldig sei.
Wir gedächten ferner des Herzogs Carl, Sohnes des gleichnamigen Großherzogs, welcher, der preu=

[ => Original lesen: 1863 Nr. 14 Seite 2]

ßischen Armee angehörend, eine Zeit lang die Brigade commandirt habe, in welcher unsere Husaren und Jäger gestanden - ein würdiger Führer wackerer Truppen.
Wir gedächten zum dritten des Großherzogs Georg, welcher, obwohl nicht unter den Fahnen stehend, doch kräftig mitgeholfen in Rath und That zur Befreiung und Wiederherstellung des Vaterlandes und welcher namentlich später als Regent Großes gethan, um die dem Lande geschlagenen Wunden zu heilen. Doch es genüge ja, den Namen "Großherzog Georg" zu nennen, um unser aller Herzen höher schlagen zu lassen in Liebe und Verehrung.
Redner gab dann der Freude darüber Ausdruck, daß gegenwärtig ein Sproß der genannten beiden edlen Großherzöge auf dem Throne sitze und erinnerte daran, daß der Allerdurchlauchtigste Großherzoge morgen den Grundstein legen wolle zu einem Denkmale für den Großherzog Carl , und daß er sich wiederholt dadurch als Erben der Gesinnungen bekenne, welche seinen hohen Großvater und seinen verklärten Vater gegen Land und Volk beseelt. Bald könne es wieder nöthig werden, die heiligsten Güter gegen das Ausland zu vertheidigen. Möchten auch wir unsererseits dann uns bekennen und bewähren als Nachfolger in der Gesinnung, in welcher unsere Landsleute zur Zeit der Befreiungskriege unter dem Großvater unseres jetzigen Herrschers gekämpft und gelitten.
Redner schloß mit einem Hoch auf des regierenden Großherzogs Königliche Hoheit und Allerhöchstdessen ganzes Haus.
Den nächsten Trinkspruch brachte der Herr Assessor Seip aus. Derselbe legte die Schlußworte des Aufrufs vom 30. März 1813 zu Gunde: - - " und ihr, getreue Mecklenburger, werdet allen deutschen Brüdern ein Beispiel geben, auf daß man auch uns nenne in der Geschichte und unsere Kinder achtungswerther Väter sich rühmen!" Dies sei ein prophetisches Wort gewesen. Unsere Husaren und Jäger hätten dem Mecklenburgischen Namen weithin einen ruhmvollen Klang verschafft und die überlebenden Veteranen seien der Stolz des Landes. Redner widmete den Veteranen ein dreifacher Hoch.
In dem folgenden Toast erinnerte Herr v. Hobe=Lockwisch daran, daß, nachdem am 30. März 1813 die Allerhöchste Aufforderung zur Bildung des Husarenregiments ergangen sei, das letztere am 30. Mai 1814 bereits siegreich vor Paris gestanden habe. Die alten Krieger hätten dem Lande den Frieden erkämpft, unsere Aufgabe sei es, den Frieden in allen Beziehungen zu bewahren. Redner brachte sodann ein Hoch aus auf das Fürstenthum Ratzeburg.
Demnächst rief der Herr Justizrath v. Oertzen den Veteranen den Namen "Heurich" ins Gedächtniß, mit welchem sie im Befreiungskriege von befreundeten Regimentern scherzweise bezeichnet worden, und ließ die "Heurichs" leben.
Der Herr Assessor Boccius knüpfte hieran einen Gruß des Herrn Oberlanddrosten Grafen Eyben an die Veteranen und sagte, daß er beauftragt gewesen sei, der "Heurichs" zu gedenken, wenn dies nicht schon vorher von anderer Seite geschehen sein sollte.
Nicht lange dauerte es, und allgemein war die ungezwungenste Unterhaltung im Gange, die noch nach aufgehobener Tafel, durch mehrere andere Toaste und durch Gesang höher angeregt, bis zum späten Abend in heiterster Weise fortgeführt wurde.
Die an der Tafel herrschende Begeisterung ließ sich nicht auf den Festsaal beschränken. Auch die ganze Stadt wollte den greisen Veteranen ihre Hochachtung darbringen, und so zeigten sich denn, obgleich vorher nichts davon verlautet war, bei einbrechender Dunkelheit viele Häuser der Stadt illuminirt. Turner und Sänger hatten sich, so gut es in der kurzen Zeit zu bewerkstelligen gewesen war, zu einem Fackelzuge vereinigt, zogen in geordnetem Zuge zum Boye'schen Hause und von dort, nachdem einige Lieder gesungen waren, nach dem Amtsplatz zur Wohnung des Herrn Oberlanddrosten, um demselben auf seinem Krankenlager einen freundlichen Gruß darzubringen - bis denn endlich auf dem Markte die Fackeln zusammengeworfen wurden.
War die Feier auch nur eine kleine, so wird doch jeder Theilnehmer eine frohe Erinnerung mit nach Hause genommen haben.
Wir geben zum Schlusse noch die Namen der sämmtlichen im Fürstenthum wohnhaften Veteranen. Meist haben dieselben in Mecklenburg=Strelitz'schen Diensten gestanden und zwar größtentheils unter den Husaren und Jägern. Einige haben jedoch auch verbündeten Armeen angehört, wie der preußischen und der englisch=deutschen Legion. Die Namen sind folgende:
Arndt in Rupensdorf; Baars in Herrnburg; Hw. Behncke in Menzendorf; Blanck in Mechow; Bleuß zum Hammer; Brandt in Schönberg; Zimmerges. Brockmöller in Törpt; Wachtmeister Collin in Schönberg; Eggers in Mahlzow; Franck in Selmsdorf; Schulze=Altentheiler Freitag in Cronskamp; Hsw. Gothknecht in Sülsdorf; Schulze Grevsmühl in Kl. Bünsdorf; Zimmerges. Grevsmühl daselbst; Jansen in Schlagresdorf; Schulze=Altentheiler Kohlhase in Wahrsow; Lahn in Wahlsdorf; Lühr in Duvennest; Möller in Selmsdorf; Landreiter Müller in Schönberg; Cassenwächter Müller daselbst; Oldörp in Selmsdorf; Retelsdorf in Boitin Resdorf; Altentheiler Numohr in Gr. Mist; Rector Schröder in Schönberg; pensionirter Landreiter Speck in Mechow; Chausseewärter Steffen in Kl. Siemz; Hsw. Voß in Wahlsdorf; Wigger in Gr. Siemz; Willms zum Hammer; Maurerges. Zölker in Schönberg.
Von den im Auslande wohnenden alten Strelitzer Husaren waren von hier aus zu den Festen aufgefordert: Hillers in Ritzerau; Neiher in Schattin und Schrep in Lübeck. Ersterer nahm in Schönberg Antheil; letztere Beide haben die Neustrelitzer Feier mitgemacht.
Ehre sei allen diesen Männern!


- Prinz Wilhelm von Holstein=Sonderburg=Glücksburg, ein Bruder der Prinzessin von Wales, ist als griechischer König in Vorschlag. - Eine Nachricht der H. N. meldet sogar, daß der Prinz Wilhelm von Holstein=Glücksburg (Sohn des Erbprinzen zu Dänemark) ist unter dem Namen Georg der Erste heute einstimmig von der griechischen Nationalversammlung in Athen zum König erwählt ist.
- Am Rhein weht Westwind und man traut ihm nichts Gutes zu. Man will dort wissen, daß Napoleon im Stillen ernstlich und schleunig rüste und daß er es in der Sache Polens nicht bei schönen Worten bewenden lassen werde. Auch in Wien sieht man die Lage sehr ernst an und sogar die Kreuzzeitung in Berlin gesteht, Napoleon habe etwas gegen Preußen im Schilde. Preußens Convention mit Rußland ist Tag für Tag der Prügeljunge der Pariser Zeitungen. Graf Walewski, Napoleons einflußreichster und vertrautester Minister, ist mütterlicher Seits ein Pole.
- Schamyl, der Tscherkessenhäuptling, hat sich aus seiner russischen Gefangenschaft heraus an die Großmächte gewendet und gebeten, sie möchten es beim Kaiser auswirken, daß er auf seine uralten Tage unter seine Glaubensgenossen versetzt werde; sei doch auch Abd el Kader gestattet worden, nach Damaskus zu gehen und unter seinen Brüdern zu leben und zu sterben.
- Einem Gutsbesitzer in Westpreußen fehlte eines Tages seine Frau; sie hatte sich von einem jungen Fante entführen lassen und das ganze baare Vermögen auf die amerikanische Reise mitgenommen. Mit Extrazug jagte der Mann der Ungetreuen nach und holte sie in Berlin ein. Ohne ein Wort zu sagen, nahm er ihr im Gasthause die Kasse ab und ließ sie selber sitzen. Wahrscheinlich wird der enttäuschte Verführer es ihm nachmachen.
- Wer Prachtexemplare sehen will, besuche in dieser Woche die Ausstellung von Mastvieh in der Turnhalle in Hamburg. Oldenburg, Ditmarschen, England und Schottland haben vierfüßige Vertreter geschickt. - Aus München wird geschrieben:

[ => Original lesen: 1863 Nr. 14 Seite 3]

Die Salvator=Bierquelle liefert in diesem Jahre einen wahren Göttertrank. Der Zacherl=Bräukeller ist der Sammelplatz von wenigstens 20,000 Menschen des Tages; in dem bunten Durcheinander von Alt und Jung, von Hoch und Niedrig ist die Damenwelt stark vertreten. Es ist als herrsche ein eigenthümlicher Zauber der Freude beim Salvator, denn unbeschrien ist noch kein Wortwechsel, noch weniger Handgemenge vorgekommen. - Vor 1800 Jahren ward die römische Stadt Pompeji durch einen Ausbruch des Vesuv verschüttet. Die halbe Stadt ist jetzt wieder ausgegraben und täglich stößt man auf neue Alterthümer. Der neueste Fund ist eine große Lampe von reinem Golde, 34 Unzen schwer, prächtig erhalten, nur das Oel war ihr ausgegangen.


Verkaufsanzeigen.

Am Tage nach Ostern den 7. April ds. Js., von Morgens 9 Uhr an, soll auf der Bäck im Herren=Hause der Nachlaß des weiland Holzwärters Ebeke, als:

ein Kleiderschrank, eine Chatoulle mit Aufsatz, ein Küchenschrank, Tische, Stühle, Bettstellen, eine Auerhahnsbüchse, Küven und Balgen, Porzellangeschirr, und sonstiges Haus= und Küchengeräthe,
öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.
Domhof den 17. März 1863.
Bedele, Polizeivogt.


Mühlenverpachtung.
Es soll die zu Castorf belegene Kornmühle auf 6 nacheinander folgende Jahre von Maitag d. J. an öffentlich meistbietend verpachtet werden, und werden deßhalb Pachtliebhaber geladen, sich am Dienstag den 21. April d. J., Vormittags 11 Uhr, in der Wohnung des unterzeichneten Gerichtshalters in der Stadt Ratzeburg einzufinden.
Die Pachtbedingungen können ebendaselbst und auf dem Herrenhofe Castorf vom 11. April an eingesehen werden.
Gericht Castorf, Ratzeburg den 29. März 1863.
Sachau.


Bekanntmachung.
Die zur Armensteuer restirenden Beiträge können noch innerhalb 8 Tagen an die resp. Armenvorsteher bezahlt, nachdem aber müßten die Listen zur executiven Einforderung derselben abgegeben werden.
Schönberg den 2. April 1863.
Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen.

Die diesjährige hiesige Thierschau und Gewerbeausstellung findet am Donnerstag den 4. Juni statt.
Schönberg den 2. April 1863.
F. Boccius, als Secretair des landw. Vereins.


Die Anmeldungen aller Thiere, gewerblichen Gegenstände etc. für die am 20., 21. und 22sten Mai d. J. in Neustrelitz stattfindende Thierschau und Ausstellung landwirthschaftlicher Geräthe, Maschinen, von Gewerbeerzeugnissen etc. müssen spätestens bis zum 1. Mai bei dem Herrn Advocat Spiegelberg erfolgt sein.
Neustrelitz, den 14ten März 1863.
Der Vorstand des Meckl. Strel. landwirthschaftlichen Vereins.
W. von Oertzen.


Hinweisend auf unsere Annonce der Rostocker Zeitung vom 8. Februar a. c., worin wir das günstige Resultat der bei uns gefallenen Gewinne anzeigten, erlauben wir uns, unsere Collecte zu der am 13. d. M. beginnenden Ziehung der 6ten und Hauptclasse Braunschweiger Lotterie bestens in Erinnerung zu bringen. Unter 25,300 Loosen kommen in dieser Classe 10700 Gewinne von 47 bis ev. 100,000 Thaler in Summe von 813,050 Thlr. P. Ct. zur Entscheidung.
Vorräthige ganze Loose à 40 Thlr. Nr. 8482,11228, 11246, 11254, 24076.
Halbe Loose à 20 Thlr. Nr. 19904, 15897, 15891, 19916, 19929, 19938, 19948, 28368, 28369.
Viertel Loose à 10 Thlr. Nr. 2, 12, 16, 17, 20, 41, 42, 43, 46, 47, 48, 92, 93, 94, 95, 06, 97, 98,99, 547, 548, 1197, 1200, 3722, 3725, 3727, 20305, 20307, 20322, 20332, 20357, 20362, 20371, 20388, 20395, 20400, 23407, 23425, 23435, 23447, 23454, 23466, 23473,23477, 23485, 23488, 23491, 23494, 23499, 234500.
Achtel Loose à 5 Thlr. Nr. 1201,1212, 1219, 1248, 1265, 1276, 1280, 1289, 1294, 1297, 1300, 12066, 12069, 12070, 13577, 13584, 13589, 23704,23715,23721, 23728,23731, 23735, 23743, 23744, 23749.
A. Scharlach & Neumann, Herzogl. Braunschw. Haupt=Collecteure, Hamburg, Rathhausstr. 15.
Mir Remissen vesehene Ordres werden prompt effectuirt und nach beendeter Ziehung die Original=Ziehungsliste portofrei zugesandt.
D. O.


Nur 26 Silbergroschen baar oder gegen Post=Nachnahme kostet bei unterzeichnetem Bankhause ein viertel Originalloos (keine Promesse) zu der am 28. und 29. Mai unter Garantie hiesiger Regierung stattfindenden Ziehung der großen Staats-Gewinne-Verloosung, welche letztere in ihrer Gesammtheit 14800 Gewinne enthalt, worunter solche von ev. Thlr. 114000, 57,000, 28,500, 17000, 14,300, 11,400, 8570, 6860, 5700, 2300, 1700, 1140, 570 etc. etc. - (Ganze Loose kosten 3 Thaler 13 Sgr. und halbe 1 Thlr. 22 Sgr.) Die Gewinne werden baar in Vereins=Silber=Thaler durch unterzeichnetes Bankhaus in allen Städten Deutschlands ausbezahlt, welches überhaupt Ziehungslisten und Pläne gratis versendet. - Man beliebe sich daher direct zu wenden an das Haupt=Depot bei Stirn & Greim in Frankfurt a./M.
NB. Außer den Gewinnbeträgen werden durch unterzeichnete auch die planmäßigen Freiloose verabfolgt.
Laut Jedermann zu Diensten stehenden amtlichen Listen wurden durch unsere Vermittelung wieder in jüngster Zeit folgende Capitalpreise gewonnen, resp. ausbezahlt, fl. 115,000 100,000 70,000, 50,000, 35,000, 30,000, 25,000 etc. etc.


[ => Original lesen: 1863 Nr. 14 Seite 4]

Möbel-Magazin.

Das Möbel=Magazin im Hause des Kaufmanns Wieschendorff empfiehlt den geehrten Landbewohnern und einem geschätzten Publicum Schönbergs eine Auswahl modern und dauerhaft gearbeiteter Tischler= und Stuhlmacher=Arbeiten zu möglichst billigen und festen Preisen, auch nimmt das Magazin Bestellungen auf Aussteuern und einzelne Arbeiten jeder Art an, welche prompt und reell ausgeführt werden.
Schönberg im März 1863.
Die vereinigten Tischlermeister.


Club im Hause des Herrn Aug. Spehr, am Mittwoch den 8. April 1863.


Verlobungs-Anzeige.

Friedrich Karsten.
Wilhelmine Willfahrt.
Rehna.
Schönberg.


Eine deutsche, gut renommirte Feuerversicherungs=, die in Folge ihrer zahlreichen Verbindungen mit dem commerciellen und industriellen Publicum ihr Geschäft leicht einführen wird, beabsichtigt in Schönberg und Ratzeburg Agenten anzustellen und ersucht qualificirte Bewerber, Offerten sub G. F. an die Expedition dieses Blattes abzugeben.


Mit 520 verschiedenen Georginen, darunter die neuesten Sorten, empfiehlt sich den geehrten Blumenfreunden L. Bohn.
Demern 1863.


Schulanzeige.
Der Unterricht in den beiden Classen hiesiger Domschule beginnt wieder am 10. April. Die Anmeldungen neuer Schüler nimmt der Unterzeichnete bis zum genannten Tage entgegen.
Domhof Ratzeburg 3. April 1863.
J. G. Willers.


Mit frischem Gothländer und Segeberger Kalk empfiehlt sich bestens A. Wigger.


Eisenwaaren-Handlung von C. Schwedt.
Ich empfehle in bester Waare und in guter Auswahl zu billigen Preisen:

Schlosser, Hängen, Schrauben, Haken, alle Sorten Ringe, fertige Handsägen, Baumsägen, Sägenblätter, englische und deutsche Feilen, beste englische Stemmeisen, Stechbeitel, Hobeleisen, Zugmesser ganz von Stahl, Winkeleisen, Breitbeile, Queräxte, Hammer, Zangen, Schaufeln, Löffel, Messer, Gabeln, Scheeren, Bohrer, Rademacherbohrer von 1/4 Zoll bis 1 1/2 Zoll, Grapen, Pfannen, emaillirte Kochgeschirre, verzinnte Deckel, Eisendrath, mess. Drath Bandeisen, schwarz und weiß Tafelblech, Pferdestriegel u. Bürsten u. dgl.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen=Brüderschaft am Tage nach Ostern, d. 7. April, stattfindet. Die Auflage beträgt 40 Schilling (Mecklenburg). Die Gesellen, welche ihre Rückständige Auflage bisher nicht gezahlt haben, werden aufgefordert, solche an diesem Krugtag zu entrichten, widrigenfalls dieselbe auf ihre Kosten eingefordert wird.
Schönberg, den 10. März 1863.
Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Gesucht wird zu diesem Ostern ein Knabe zur Erlernung der Bäckerei, oder ein Knabe gegen guten Lohn zu häuslichen Arbeiten, in einer Bäckerei; ferner ein Knabe von 16 bis 18 Jahren, als Bäckerknecht in Lübeck, gegen guten Lohn. Näheres bei C. Schwedt in Schönberg.


Ich erhielt wieder eine Sendung neuer Tapetenproben aus einer Hamburger Tapetenfabrik auf Lager, wovon ich einige Sorten billiger Tapeten auf Lager genommen habe, die ihrer Güte und hübschen Muster wegen bestens empfehlen kann.
Rouleaux=Proben, billige Rouleaux habe ich auf Lager.
C. Schwedt.


Burschen, welche Lust haben, Musik zu erlernen, können auf folgenden Instrumenten, als: Violin, Viola (Bratsch), Violon (Contrabaß), Flöte, Clarinette, Piccola, Tromba, Cornet, Tenorhorn, Tuba, Unterricht, stundenweise oder im Jahraccord, von mir erhalten.
Lüdersdorf. J. Meier, Musicus.


Emil Jannicke, Bandagist und Handschuhmacher (Stoffers Nachfolger)
empfiehlt sich dem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum in allen Arbeiten von Bansdagen, sowie mit Allen in seinem Fache vorkommenden Arbeiten, als Handschuhe, sowohl in Waschleder, wie in Glace, Hosenträger und Stickereiarbeiten, auch hält er stets einfache und doppelte Bruchbänder, Suspensorien, Mutterkränze, Glasspritzen, giftfreie Milchsauger und verschiedene andere Sachen vorräthig und wird stets dahin streben, seine geehrten Gönner zufrieden zu stellen.


Ich bitte Diejenigen, welche in der bevorstehenden Frühjahrsbleiche Leinen bei mir bleichen lassen wollen, dasselbe bis zum 13. April d. J. beim Herrn Gastwirth Fick in Schönberg niederlegen zu wollen, an welchem Tage ich dasselbe dort persönlich abholen werde. Ich bemerke noch, daß das Leinen mit reiner buchen Lauge gebükt wird.
Domhof bei Ratzeburg d. 26. März 1863.
J. C. Wihe, Bleicher.


Zu vermiethen zu Michaelis: Entweder ganz oder getheilt, eine Wohnung, enthaltend unten eine Vor= und eine Hinterstube und Küche, oben: 3 Stuben, 3 Kammern, Küche, Vorplatz, sowie Gelaß zu Holz und Torf.
Wittwe Freitag, Sabowerstraße.


Zu vermiethen zu Michaelis: Eine Wohnung mit 2 Stuben, 1 Schlafstube, Küche, Kellerraum, Dachkammer, Stallraum etc.
P. Bohnhoff, Sattlermeister.


Ich verbiete hiermit alles Gehen auf meinem Acker, sowie hauptsächlich das Fischen auf meinen Wiesen, und werde darauf unbefugt Betroffene dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.
Hausw. Wigger in Lockwisch.


Da sich das Gerücht verbreitet hat, daß meine Mitglieder keine Gage erhalten haben, so mache ich hiermit bekannt, daß dieselben keine Forderung mehr an mich haben.
H. Meyer, Director.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
In der Woche vom 26. März bis 2. April.

Geboren: D. 30. dem Krämer Klatt hies. eine T. D. 31. dem Arbtsm. Maaß vor Schönberg eine T. - Den 31. dem Sattlermeister Tews hies. ein S.

Gestorben: D. 26. Hinrich Freitag, Altentheiler zu Kl.=Siemz, 87 J. 1 M. a. - D. 29. Thies Hinrich Will, Hsw. zu Retelsdorf 68 J. 2 M. a. - D 30. Matthias Freitag, Arbeitsmann hies., 56 J. 5 M. a.

Confirmirt: D. 2. April 51 Knaben und 53 Mädchen. Zusammen 104 Kinder.


Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 1. April 1863.
Weitzen1Taler (Mecklenburg)12 - 22Schilling (Mecklenburg)
Roggen1Taler (Mecklenburg)2 - 4Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)36 - 40Schilling (Mecklenburg)
HaferTaler (Mecklenburg)28 - 32Schilling (Mecklenburg)
ErbsenTaler (Mecklenburg)40 - 52Schilling (Mecklenburg)
WickenTaler (Mecklenburg)40 - 54Schilling (Mecklenburg)
BuchweizenTaler (Mecklenburg)36 - 40Schilling (Mecklenburg)
Winter=RapssaatTaler (Mecklenburg)29 30Mark (Lübeck)
RübsenTaler (Mecklenburg)28 29Mark (Lübeck)
SchlagleinsaatTaler (Mecklenburg)20 - 21
Butter13Schilling (Mecklenburg)pr.Pfund
Kartoffeln pr. Faß4 - 5Schilling (Mecklenburg).


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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