No. 3
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 16. Januar
1863
dreiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1863 Nr. 3 Seite 1]

- Mit der projectirten Delegirten=Versammlung am Bundestage ist es nichts. Preußens entschiedenes Auftreten dagegen ließ einen Bruch in Deutschland befürchten , der nicht so leicht wieder auszugleichen gewesen wäre, deswegen haben einige Kleinstaaten und auch Oestreich ihren desfallsigen Antrag am Bundestage zurückgezogen, - daselbst aber den Wunsch ausgesprochen: Preußen möge ihnen andere Bundesreformpläne entgegenbringen.
- Vor den Militairaushebungen haben die Polen allen Respect und vielleicht mit Recht, denn sie werden in die sibirischen oder kaukasischen Regimenter gesteckt, wo Klima, Strapazen und Tscherkessen dafür sorgen, daß sie nicht wiederkehren. Solchen Aussichten suchen viele junge Polen über die Grenze zu entfliehen, trotzdem letztere von den Russen strenge bewacht wird.
- Herr v. Bismark läßt in den Zeitungen erklären, es sei unrichtig, 1) daß Preußen gedroht habe, seine Truppen und sein Kriegsmaterial aus den Bundesfestungen zu ziehen und 2) daß Preußen im Fall eines Angriffes von Seiten Frankreichs auf Deutschland ruhig zusehen wolle.
- Mit vielem Pomp wollen die Dänen die Prinzessin Alexandra (die Braut des Prinzen von Wales) ihre Familie und ihr Gefolge nach England bringen; es werden zu dem Zweck ein Linienschiff, ein Dampfschiff und ein anderes Schiff ausgerüstet. Die Hochzeit soll am 11. März stattfinden. Uebrigens nicht mit vielem Lärm, sondern wegen der noch fortdauernden Trauer der Königin im engern Kreise auf Schloß Windsor. Die Londoner sind darüber recht unglücklich, daß ihnen auf diese Weise ein Fest entgeht, und verlangen: dem künftigen Herrscher über England und seiner jungen Gemahlin wenigstens einen feierlichen Einzug in die Hauptstadt bereiten zu dürfen.
- Am Neujahrstage hat der Papst Frankreich vom allerbesten Honig um's M- geschmiert. In den allerzärtlichsten Ausdrücken feiert er die franz. Regierung und Armee als seinen Retter, ertheilt ihnen wie dem ganzen katholischen Frankreich seinen Segen und empfiehlt ihnen, ihn (den Papst) auch künftig nicht zu verlassen.
- Immer neue Compagnien sendet die franz. Regierung nach Mexiko, um die Reihen ihrer Kameraden wieder auszufüllen, die durch Krankheiten und die nothwendigsten Entbehrungen an Nahrungsmitteln dort decimirt werden. So wird der französische Uebermuth in den Sümpfen Mexikos ersäuft. Vor dem Februar kann ihr General Forey an kein Vordringen denken.
- Kaum haben sich die Gemüther in Amerika nach der Schlacht von Frederiksburg in etwas beruhigt, so wird schon wieder von einer Schlacht berichtet, die bei Murfreesboro in Tenessee geschlagen wurde. Die Unionstruppen durchbrachen das Centrum der Südlinger; letztere wurden aus ihren Befestigungen vertrieben und ließen 1000 Gefangene zurück. 4 Unionsregimenter verloren die Hälfte ihrer Mannschaften und alle Offiziere. Die Schlacht wurde an den beiden folgenden Tagen fortgesetzt.
- Nach solchem Siege schwillt dem Präsidenten Lincoln der Kamm. In einer neuen Proclamation erklärt er die Staaten Arkansas, Texas, Mississippi, Albama, Florida, N. und S.=Carolina, Louisiana, Georgia und Virginien für Rebellen=Staaten und befiehlt, daß alle Sclaven in diesen Staaten frei gelassen werden.
- Aus Schwerin wird der H. Z. geschrieben, daß es dort heißt, Se. Kön. Hoh. der Großherzog von Mecklenburg=Schwerin, seit einem Jahre Wittwer, werde sich demnächst verloben mit der Prinzessin Alexandrine von Preußen (geboren am 1. Februar 1842 und Tochter des Prinzen Friedrich Heinrich Albrecht von Preußen).
- Endlich hat die Königin Marie von Neapel den Bitten ihrer Angehörigen nachgegeben, das Kloster zu Augsburg verlassen, und den Entschluß zur Rückkehr zur politischen Laufbahn, zur Rückkehr nach Rom gefaßt. Vorerst wird die Königin aber noch einige Wochen im Kreise ihrer Familie in München zubringen.
- Auf den deutschen Eisenbahnen rollen gegenwärtig 4000 Locomotiven und ungefähr 40000 Wagen aller Art. Der jährliche Bedarf hat in den letzten Jahren 330 neue Locomotiven und 5 bis 6000 Wagen umfaßt 30 Wagen= u. Locomotiv=Bau=Anstalten giebt es in Deutschland, jede muß also täglich 20 Wagen und Locomotiven herstellen. Die Borsigsche Fabrik in Berlin ist die größte, sie liefert wöchentlich eine Locomotive zu 40,000 Thaler.
- Die Noth der Baumwollen=Arbeiter in Frankreich ist seit dem Beginn der schlechten Jahrszeit sehr groß, und die eifrigste Sorge des Kaisers gewesen. Es ist eine Subscriptions=Liste für die bedrängten Arbeiter eröffnet, an deren Spitze der Kaiser mit 50,000, die Kaiserin mit 25,000 und der kaiserliche Prinz mit 5000 Franks stehen.
- Künftig kann Einer in Jena, wenn er nur sonst das Zeug dazu hat, auch auf Deutsch Doctor werden. D. h. es braucht Niemand mehr, um den Doctorhut zu bekommen, seine gelehrte Abhandlung in lateinischer Sprache zu schreiben. Der Doctor ist also nicht leichter sondern schwerer geworden.
- Der Prinz Wilhelm, Sohn des preußischen Kronprinzen, der am 27. d. M. 4 Jahre alt wird, hat in einem Unteroffizier bereits einen Exerciermeister erhalten. Sobald der Prinz 6 Jahre alt ist, erfolgt die Ernennung eines Militair= und Civil=

[ => Original lesen: 1863 Nr. 3 Seite 2]

gouverneurs. Den Reitunterricht ertheilt der Stallmeister des Kronprinzen; der Prinz Wilhelm reitet einen Fuchsponny.
- In einem Kaffeehause in Wiesbaden saßen in der Neujahrsnacht an einem Tische Franzosen, an einein andern junge Einheimische. Die Franzosen sangen wiederholt ihre Marseillaise, ohne gestört zu werden; als aber die Deutschen Arndt's Lied vom Vaterland anstimmten, stichelten und lachten die Franzosen. Da hörte das Gastrecht auf, die anmaßenden Franzosen flogen unsanft zu Thür und Fenstern hinaus.
- Man sehnt sich überall nach einem ordentlichen Winter mit Schnee und mäßiger Kälte. In Wien klagt man über den dichten feuchten Nebel, der selbst am Mittag höchstens Dämmerlicht durchlasse und in Berlin ist ohnedies trübes Wetter, so daß die Leute ängstlich nach dem Steigen des Barometers aussehen. Man tröstet sich mit dem Sprüchwort: Wenn der Tag beginnt zu langen, kommt die Kälte angegangen. Hiezu sind jedoch noch gar keine Aussichten.
- (Mancherlei.) In Berlin hat die Policei eine große Anzahl unsittlicher Neujahrswünsche weggenommen. - Ein in der Donau ertrunkener Schneidergeselle hatte in seine Brieftasche geschrieben, damit er nicht in den Verdacht des Selbstmordes komme: "Ich heiße S., stamme von Gran und habe mich nur baden wollen." - Die Stelle eines Scharfrichters beim Grazer Landgerichte erhielt ein Bewerber, der sich auswies, er habe bereits 135 arme Sünder mittelst Stranges glücklich in's Jenseit befördert. - Petersburg hat gegenwärtig 586,283 Einwohner, worunter nur 212,649 weiblichen Geschlechts. Heirathslustigen Mädchen kann also das Auswandern dorthin empfohlen werden.


Ein Gruß von oben.

Als der Marte die Gertraud heirathete, ging's ihm wie manchem andern armen Menschenkind, er hielt die Gertraud für einen Engel, und der Himmel hing ihm voller Baßgeigen. Aber der Marte fuhr nicht besser, wie viele seiner Leidensbrüder, denn an den Baßgeigen sprang eine Saite nach der andern und nach 20 Jahren war von den musikalischen Instrumenten nichts mehr übrig geblieben, als die Fidelbogen, welche die Gertraud kräftig handhabte, wenn der arme Marte ein Glas Bier mehr trank, um sein häusliches Elend zu vergessen. Endlich aber und ehe der letzte Fidelbogen zerschlagen war, starb die Gertraud an einem zurückgeschlagenen Zorn, und dies war der einzige Gefallen, den sie ihrem Manne im ganzen Leben erzeigte, und auch diesen nicht freiwillig. Als aber das böse Weib gestorben war, legte Marte das Gesicht in düstere Falten, band einen Flor um den Hut, ging zum Herrn Pfarrer und zeigte ihm an, daß er jetzt Wittwer sei, und der Herr Pfarrer möchte so gut sein und die Gertraud begraben lassen, und ihr auch eine schöne Leichenrede halten. "Was wollt Ihr für eine, sagte der Pfarrer, ich habe Leichenreden für anderthalb Thaler bis zu fünf Thaler das Stück." "Nun, meinte der Marte, nehmt eine zu vier Thaler, es soll mir jetzt auf einen Thaler nicht ankommen." Nachdem so die finanzielle Frage der Leichenfeier ihre Erledigung gefunden, tröstete der Hr. Pfarrer den Marte. "So, sagte er, sie ist also gestorben Eure Gertraud? nun Marte, Ihr müsset Euch trösten und Euch nicht beugen lassen vom Schmerze. Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's -" "Na na, unterbrach Marte den geistlichen Zuspruch, trösten will ich mich schon, aber wissen möchte ich, Herr Pfarrer, wie sie dort oben mit ihr fertig werden. Das wird ein hartes Stück Arbeit geben." Der Herr Pfarrer lächelte, "wenn das Euer einziger Kummer ist, Marte, da könnt Ihr ruhig sein." "Ich habe mir schon deshalb Sorgen gemacht."
"Also habt Ihr wirklich in Unfrieden gelebt mit Eurem Weibe?" fragte der Herr Pfarrer weiter. "Ich nicht, Herr Pfarrer, aber sie, erwiderte der Marte, sonst aber, und wenn sie auf dem Boden war und ich im Keller oder umgekehrt, legten wir wie die Engel zusammen." "Und ist sie sich gleich geblieben bis zu Ende?" "Bis zum letzten Schnapper," versetzte Marte. "So habt Ihr Euch also nicht versöhnt vor ihrem Ende, wie es Christen geziemt?" "Freilich, freilich, Herr Pfarrer, sehen Sie, es hat mich ganz betrübt. Wie ich so an ihrem Sterbebette gestanden bin und die Gertraud hat sich gestreckt, und war alles vorbei, und eben hatte ich ihr mit schwerem Herzen die Augen zugedrückt, denn sie war halt doch mein Weib, da hat sie noch einmal ihre seligen Augen aufgerissen, hat mit ihrer Hand selig eine Faust gemacht, ihr Bein selig zum Bett herausgesteckt, und hat mir noch einen Tritt gegeben zu guter letzt. Es war ein Tritt so eigentlich aus dem Himmel heraus," "sehen Sie, Herr Pfarrer, setzte Marte hinzu, das hat mich noch am meisten gerührt, daß sie auch jenseits mich nicht vergessen hat, und dann, wenn ich an das Wiedersehen denke, o Herr Pfarrer -" und jetzt kamen dem Wittwer wirklich Thränen in die Augen und er schluchzte, daß es ihm Herzstöße gab, so daß der Herr Pfarrer in allem Ernste trösten mußte.


Anzeigen.


Vorladungen.

Auf Instanz eines Gläubigere ist der öffentlich meistbietende Verkauf der zu Selmsdorf belegenen Büdnerei des Tischlermeisters Bollow verfügt worden.
Demnach wird der Verkaufstermin auf Dienstag den 27. Januar k. J., Vormittags 12 Uhr,der Ueberbotstermin auf Freitag den 20. Februar k. J., Vormittags 12 Uhr, angesetzt, wozu Kaufliebhaber, hierdurch geladen werden.
Dem Schuldner, seinen beiden Curatoren, dem Krämer Buschow in Selmsdorf und dem Hauswirth Voß in Wahlsdorf, sowie sämmtlichen Gläubigern wird freigelassen, in dem Verkaufstermine zur endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen zu erscheinen, bei Strafe anzunehmender Zustimmung. - Zugleich wird ein Termin zur Anmeldung aller dinglicher Ansprüche an das Grundstück qu. zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel sowie zur etwaigen Prioritätsausführung auf Dienstag, den 27. Januar k. J., Vormittags 11 Uhr, anberaumt, zu welchem die Gläubiger unter dem Nachtheil der Abweisung und des Ausschlusses geladen werden.
Schönberg, den 8. November 1862.
Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
(L.S.) C. L. v. Oertzen.
A. Dufft.


Auf den Antrag des Arbeitsmannes Heinrich Krakow zu Teschow, welcher auf Grund des Privat=Testaments d. 8. Mai 1861, publ. 13. Sept. 1861, Erbe des im Mai 1861 zu Teschow verstorbenen Altentheilers, früheren Jahrenbewohners Heinrich Krakow zu Wendorf zu sein behauptet, werden alle Diejenigen, welche ein näheres oder gleich nahes Erbrecht an den Nachlaß des weiland Altentheilers Krakow haben oder zu haben vermeinen, hierdurch geladen, in dem zu diesem Zweck auf Freitag den 23. Januar k. J. 1863 Vormittags 11 Uhr, angesetzten Termin vor dem unterzeichneten Justiz=Amt zu erscheinen, unter dem ein für alle Mal dadurch angedrohten Nachtheil, daß der Extrahent oder der sich Meldende und Legitimirende für den rechten Erben des Verstorbenen angenommen, ihm als solchen der Nachlaß überlassen, das Erbenzeugniß ausgestellt werden soll und die sich nach der Präclu=

[ => Original lesen: 1863 Nr. 3 Seite 3]

sion etwa meldenden näheren oder gleich nahen Erben alle Handlungen und Dispositionen desjenigen, welcher in die Erbschaft getreten, anzuerkennen und zu übernehmen schuldig sein sollen.
Schönberg, den 10. Novbr. 1862.
Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L.S.) A. Dufft.


Verkaufsanzeigen.

Am Mittwoch den 21. d. M., Vormittags 10 Uhr, soll bei dem Küsterhause zu Demern das von den alten Kirchenstühlen übrig gebliebene Holz darunter circa 20 starke eichene Bohlen, für Tischler gut brauchbar, gegen baare Bezahlung öffentlich meistbietend verkauft werden.


Holzverkauf.
Am Montag den 19. Januar, Vormittags 11 Uhr, sollen im Schattiner Forstreviere
70 3/4 Faden lohgeriss. Eichhester Knüppelholz,
16 Faden lohgeriss. Eichhester Zweigholz,
2 2/3 Faden Birken Kluftholz,
6 Cav. lohgeriss. Eichhester Nutzholz und
ca. 75 Cav. ausgeforst. divers. Buschholz
öffentlich an den Meistbietenden unter den an Ort und Stelle bekannt zu machenden Bedingungen verkauft werden.
Im Auftrage der SS. TT. Herren Vorsteher des St. Johannisklosters
C. H. Haug, Oberförster.
Waldhausen, den 4. Jan. 1863.


Bekanntmachung.
Der volle Beitrag der Armensteuer ist fördersamst an die resp. Armenvorsteher, in Schönberg an die Schuhmachermeister Bohnhof und Wagner und an den Maurermeister Joh. Schleuß, und auf dem Lande an die Hauswirthe: Bohnhoff in Retelsdorf, Wigger in Gr. Siemz, Peter Bruhn in Grieben und Burmeister in Kleinfeldt einzuzahlen.
Schönberg, den 8. Januar 1863.
Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen.

Vom 3. Februar c. an werden die Großherzoglichen Landbeschäler
Oberhauptmann, schwbr. Hengst v. Hettmann a. e. Mecklenb. Stute.
Artus, Sch. Hgst. v. Quinze M. v. Zany.
Morock, br. Hgst. v. Quinze a. d. Wagn (engl. Halbblut Stute).
auf der Station Schönberg zur Benutzung des pferdezüchtenden Publicums aufgestellt sein.
Neustrelitz, d. 12. Januar 1863.
Großherzogliches Marstall=Amt.
v. Bernstorff.


Vorläufig zeige ich hiedurch an, daß der landwirthschaftliche Verein für das Fürstenthum Ratzeburg im Sommer dieses Jahres wiederum eine Thierschau, verbunden mit einer Ausstellung von Industriegegenständen, in früherer Weise hieselbst veranstalten wird.
Alles Nähere wird später bekannt gemacht werden.
Schönberg, 15. Januar 1863.
F. Boccius, als Secretair des landw. Vereins für d. Frstth. Ratzeburg.


Am Sonntag nach Ostern, den 12. April d. J., werde ich im Hause der Frau Wittwe Boye hieselbst 15 Stück Mobilien ausspielen lassen, wozu ich ergebenst einlade. Das Loos kostet 8 Schilling (Mecklenburg).
Schönberg.
Hauschild, Tischlermeister.


Neue Geldeinlagen von mindestens 1000 Mark (Lübeck) werden von jetzt an von der Lebensversicherungs= und Sparbank in Schwerin wieder mit 3 1/2 pCt. verzinst.
Schönberg.
J. P. Bade, Agent.


Für Jedermann 100000 Thlr.
sowie weitere von v. Thlr. 80000, 70000, 65000, 50000, 40000, 20000, 10000 etc. etc. zu gewinnen.
Zu der demnächst stattfindenden Staats=Gewinn=Ziehung sind Antheile à 2 Thlr. gegen baar oder Postvorschuß, jedoch nur DIRECT zu beziehen durch das Haupt=Depot bei Stirn & Greim Banquiers in Frankfurt a./M.
NB. Pläne und Ziehungslisten gratis. Auszalung der Gewinne an jedem Orte Deutschlands.


Ende gut, Alles gut!
Nachdem erst in erster Classe Braunschweiger Lotterie deren Ziehung am 11. und 12. December statt fand, ein Hauptgewinn unserer glücklichen Collecte zu Theil wurde, fiel schon wieder am gestrigen Tage, als am Schluss des alten Jahres 1862, der grösste Hauptgew. 6ter Classe Hamburger Lotterie auf Nr. 29078 4/4 mit 10,000 Mark in unsere glückliche Collecte.
Den 21. Januar beginnt die Ziehung 7ter und Haupt-Classe Hamburger Lotterie. Grösster Gewinn ev. 200000 Mark.
Vorräthige ganze Loose à 34 Thlr. Pr. Crt. Nr. 4102. 11. 25. 98. 4200. 28954. 66. 77. 81. 95. 32149. 54.
Halbe Loose à 17 Thlr.
Nr. 4207. 27. 31. 49. 28411. 20. 29. 35. 48. 50.
Viertel Loose à 8 1/2 Thlr.
Nr. 4305. 19. 26. 35. 40. 50.10402. 29. 34. 44. 60. 77. 88. 500. 29001. 10. 22. 39. 49. 55. 75. 80. 88. 99. 29100.
Achtel Loose à 4 1/4 Thlr.
Nr. 9101. 19. 27. 42. 59. 69. 77. 88. 95. 9200. 23701. 7. 17. 21. 30. 37. 48. 50. 28457. 64. 70. 77. 84. 95. 28500.
A. Scharlach & Neumann, Rathhausstrasse 15. Hamburg.
Mit Rimessen versehene Ordress werden prompt efectuirt, und senden wir sowohl Renovationsloose, wie jedesmalige Ziehungslisten unseren geehrten Interessenten portofrei zu.
Clubs und Untercollecteure erhalten selbstredend die usanzmässige Provision.
Hamburg, den 1. Januar 1863. D. O.


[ => Original lesen: 1863 Nr. 3 Seite 4]

Feuerversicherungsbank für Deutschland zu Gotha.
Zufolge der Mittheilung der Feuerversicherungsbank f. D. zu Gotha wird dieselbe nach vorläufiger Berechnung ihren Theilnehmern für 1862 ca. 66 2/3. Procent ihrer Prämien=Einlagen als Ersparniß zurückgeben.
Die genaue Berechnung des Antheils für jeden Theilnehmer der Bank, sowie der vollständige Rechnungs=Abschluß derselben für 1862 wird, wie gewöhnlich, zu Anfang Mai d. J. erfolgen.
Zur Annahme von Versicherungen für die Feuerversicherungsbank bin ich jederzeit bereit.
Schönberg den 8. Januar 1863.
Chr. Schrep.


Denjenigen, welche meiner sel. Frau die letzte Ehre erwiesen haben, sie zu ihrer Ruhestätte zu geleiten, sage ich hindurch meinen besten Dank.
J. Burmeister.


Club im Hause des Herrn Aug. Spehr, am Mittwoch den 21. Januar 1863.


Verloren am Neujahrstage zwischen Schönberg und Dassow: Ein goldener Fingerring, mit den Buchstaben J. E. gezeichnet. Dem Wiederbringer eine Belohnung. Abzugeben in der Expedition dies. Bl.


Die von dem Landwirthschaftlichen Vereine in Lübeck herausgegebenen Landwirthschaftlichen Mittheilungen haben mit Neujahr 1863 einen neuen Jahrgang begonnen. Die Zeitung, welche jeden Sonnabend erscheint, und außer den Publicationen der Vereine in Lübeck und Umgegend, deren officielles Organ sie ist, Artikel über landwirthschaftliche Fragen aus der Theorie und Praxis nebst regelmäßigen Kornberichten bringt, ist auch zur Aufnahme von Inseraten besonders geeignet. Das Blatt ist durch alle Postanstalten und Buchhandlungen zum Abonnementspreise von 20 Schilling (Mecklenburg) lüb. Ct. oder 15 Sgr. pr. Quartal zu beziehen; für Schönberg und Umgegend nimmt der Privatsecretair Wilh. Heincke in Schönberg vorzugsweise Abonnements=Anmeldungen und Inserate entgegen. An den genannten Herrn wollen sich auch die resp. Vereinsmitglieder wegen des Abonnements melden.


Guano-Depôt d. Peruanischen Regierung in Deutschland.
Im Auftrage der regierung haben wir unsere Preise für Guano mit heutigem tage ermässigt auf:
Bco. Mark (Lübeck) 160. - per 2000 Pfund Brutto Hamburger Gewicht oder 20 Zoll-Centner, bei Abnahme von 60,000 Pfund und darüber.
Bco. Mark (Lübeck) 174. - per 2000 Pfund Brutto Hamburger Gewicht oder 20 Zoll-Centner, bei Abnahme von 2000 Pfund bis 60,000 Pfund,
in Säcken, zahlbar per comptant ohne Vergütung vun Thara, Gutgewicht Abschlag oder Decort.
Hamburg, 3. Januar 1863.
J. D. Mutzenbecher Söhne und A. J. Schön & Co.


Wie man für wenige Thaler in den Besitz von 2 vom Hamburger Staate garantirten Staats=Prämien=Obligationen vom Jahre 1846 kommen kann und gleichzeitig an der demnächst stattfindenden Königlich Sächsischen Staats=Geldausloosung von Drei Millionen Thalern theinimmt, ertheilt auf portofreie Anfragen specielle Auskunft das Bureau von Joh. Poppe, Aegiedienstraße Nr. 659, in Lübeck.


Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termin Gelder und Sparkassenbücher durch mich an die Sparkasse in Schwerin besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 18ten Januar bei mir abzugeben.
J. P. Bade, Buchbinder.


In Neustrelitz wird, verbunden mit der dortigen Thierschau, vom 20. bis 22. Mai d. J. eine Gewerbeausstellung stattfinden; es möchte wünschenswerth erscheinen, daß auch hiesige Gewerbtreibende sich dabei betheiligten, was um so mehr zu empfehlen wäre, als, dem Vernehmen nach, in der ersten Hälfte des Monats Juni auch hier in Schönberg eine solche Ausstellung sein wird.
sollte es nicht möglich zu machen sein, daß die hiesigen Gewerbtreibenden sich an beiden Ausstellungen betheiligten? Zu einer Besprechung über diesen Gegenstand laden Unterzeichnete alle sich dafür Interessirenden zum Sonntag den 25. d. M. Nachmittags 3 Uhr im Gastwirth Boy'schen Lokale hierdurch höflichst ein.
Schönberg Jan. 1863.
J. P. Bade. J. C. Schultze.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
1862.

Geboren: 175 Kinder ( 89 Knaben und 86 Mädchen), darunter 29 uneheliche (14 K. und 15 Mädchen).

Confirmirt: 91 Kinder (46 K. und 45 M.).

Copulirt: 35 Paare, proclamirt 43 P.

Gestorben: 90 personen (43 männl. 47 weibl. Geschlechts).

Communicanten: 2177 (1074 männl., 1103 weibl. Geschl.) - darunter 18 privatim und 22 auf dem Krankenbette.

       Geschenkt an die Kirche:
 25. Ocbr. aus Petersberg 2 Thlr.
   6. Novbr. aus Kleinfeld 10 Thlr.
   8. Novbr. aus Neustrelitz ein Kelchtuch.

       In der Woche vom 9. bis 15. Jan.
Geboren: D. 10. ein unehel. S. zu Sabow.

Gestorben: D. 10. Anna Mar. Elis. Burmeister, Schuhmachermeistersfrau hies. 46. J. alt - D. 15. Sophia Margar. Dor. Zarnow, Hirtenfrau auf hiesigem Bauhofe, 54 J. 4 1/2 M . a.

Anzeige.
Am Sonntage den 18. Januar fällt wegen der Vacanz in Schlagsdorf die hiesige Nachmittagskirche aus.


Getreide= und Markt=Preise in Lübeck am 14. Januar 1863.
Weizen1Taler (Mecklenburg)20 - 25Schilling (Mecklenburg)
Roggen1Taler (Mecklenburg)4 - 8Schilling (Mecklenburg)
Gerste-Taler (Mecklenburg)36 - 42Schilling (Mecklenburg)
Hafer-Taler (Mecklenburg)28 - 32Schilling (Mecklenburg)
Erbsen1Taler (Mecklenburg)2 - 4Schilling (Mecklenburg)
Wicken1Taler (Mecklenburg)4 - 10Schilling (Mecklenburg)
Buchweizen-Taler (Mecklenburg)36 - 40Schilling (Mecklenburg)
Winter=Rapssaat-Taler (Mecklenburg)29 - 30Mark (Lübeck)
Rübsen-Taler (Mecklenburg)28 - 29Mark (Lübeck)
Schlagleinsaat-Taler (Mecklenburg)21 - 22Mark (Lübeck)
Butter11Schilling (Mecklenburg)pr.Pfund
Kartoffeln pr. Faß4 - 5Schilling (Mecklenburg).
Schweine, 100 Pfund27 - 31Mark.
Ochsen, 100 Pfund35Mark.


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD