No. 52
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 25. Dezember
1862
zweiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1862 Nr. 52 Seite 1]

- Am Bundestage gehören augenblicklich Neuerungen zur Tagesordnung, gegen die Preußen sich mit aller Kraft erklärt. Oesterreich und die mit ihm Verbündeten wollen eine Delegirten=Versammlung durch Beschluß der Mehrheit einberufen. Die Mitglieder dieser Versammlungen werden aus dem Volke gewählt und es soll ihnen Sitz und Stimme am Bundestage eingeräumt werden, so daß sie eine Art Unterhaus bilden, das dem aus Diplomaten gebildeten Oberhause die Waage halten soll. Preußen protestirt dagegen, weil zu solchen Bundesbeschlüssen Einstimmigkeit der Regierungen gehöre, und nennt das Verfahren der Gegner Bundesbruch. Die Abstimmung am Bundestage erfolgt in fünf Wochen.
- Am 18. December hat der Kaiser von Oestreich den Reichsrath mit einer Thronrede geschlossen. Die Rede machte in der Versammlung einen sehr günstigen Eindruck und wird denselben Eindruck in Oestreich und überall machen; denn die Vertreter des Reichs und der Regierung gehen in Friede und Freude auseinander, und Kaiser und Volk sind trotz schwieriger Kämpfe einander näher gekommen. Es ist mein fester Entschluß, sagte der Kaiser, die Einheit des Reichs zu wahren und das Verfassungswerk zu Ende zu führen.
- Mit dem Erfolge ihrer Königswahl wird den Griechen kein ehrenwerthes Zeugniß gegeben. Nachdem Prinz Alfred officiell für ihre Krone gedankt, soll auch ihr zweiter Wahlcandidat, König Ferdinand von Portugal ihren Thron ausgeschlagen haben, so daß schon das Wort "Republik" in den Zeitungen genannt wird, zu der die Griechen gezwungen sein werden.
- Schönberg. Zum zweiten Male in Jahresfrist ertönte in nächtlicher Stunde die hiesige Sturmglocke; zum zweiten Male in dieser Zeit hat des Allmächtigen Hand unsere Stadt vor größerem Unglück bewahrt! Am Dienstag Morgen gegen 4 Uhr nämlich entstand in dem kleinen Anbau am Speicher des Kaufmann Vock auf bis jetzt unerklärte Weise Feuer, das bald in den dort aufgehäuften Brennmaterialien reichliche Nahrung fand, so daß nicht allein der Anbau, sondern auch der geräumige Speicher selbst ein Raub der Flammen wurden. - Fast um dieselbe Zeit brannte es auch in Rehna. In der Scheune des dortigen Posthalters - so wird erzählt - stand ohne Aufsicht eine Laterne, in der das Licht niederbrannte oder umfiel, und so das in der Nähe liegende Stroh entzündete, in dem sich das Feuer weiter verbreitete. Die thätige Hülfe der Löschmannschaften beschränkte das Feuer jedoch auf seinem von sonstigen Gebäuden eng eingeschlossenen Herd. Unter Anderm verbrannte eine Starke und ca. 40 bis 50 Fuder Heu und Stroh.
- Aus Leipzig geht uns ein, von acht deutschen Frauen und Jungfrauen unterzeichneter "Aufruf" an alle gleichfühlenden Schwestern im Norden und Süden Deutschlands zu, dem edelsten Dichter des deutschen Volkes, der von Lenz und Liebe, von allem Süßen, was Menschenbrust erhebt, gesungen, Ludwig Uhland, dem unsterblichen Sänger, der insbesondere auch die Frauen in eben so sinniger als zarter Weise verherrlichte - ein Denkmal zu setzen." Die unterzeichneten Damen bitten, für das Uhland=Denkmal bestimmte Gaben an die Redaction der "Neuen Sängerhalle", Herrn Robert Friese in Leipzig gütigst senden zu wollen.
- Die Meldungen der Offiziere aus Mexiko schildern Zustände, die an den Rückzug aus Rußland erinnern; Oberst Mancel starb wörtlich im Koth und ohne alle Hülfe, nachdem der ihn bedienende Soldat noch vor ihm gestorben war; trotz aller Vorkehrungen der Regierung dringen diese Berichte in's Publikum.
- An der Westküste von Afrika ist der Sklavenhandel wieder im Zunehmen; die englischen Kreuzer verfolgen vergeblich ein Schiff, das in Widah 920 Neger geladen hatte.
- In Portugal ist ein Bahnzug mit Baugeräth und etwa 200 Arbeitern beim Uebergang über eine Brücke durch den Einsturz derselben in den Fluß geschleudert, wobei an 100 Personen getödtet oder verwundet sein sollen.
- In Wismar hält sich ein preußischer Techniker auf mit dem Auftrage, zu erkunden, ob sich das Wohlenburger Werk zur Anlage eines Kriegshafens eigne. Das Erachten des Technikers soll dahin ausgefallen sein, daß hier die Anlage eines Kriegshafens sowohl pecuniär als strategisch größere Vorheile biete als auf Rügen und Danzig.
- Man meint, daß Rothschild mit einer Million nicht reicht, um die Kosten zu decken für den Besuch des Kaisers Napoleon am 16. Decbr., der nur wenige Stunden währte und der von nur wenigen Personen begleitet war. Denn außer dem Kaiser sind nur ein paar Minister und die Vertreter der Großmächte eingeladen, und um 5 Uhr reiste der Kaiser schon wieder nach Paris zurück. Das Programm ist daher auch sehr einfach: Die Jagd von 3 bis 4 Stunden, um 2 Uhr Frühstück und nachher die Tasse Kaffee mit dem obligaten Plauderstübchen, auf dessen Inhalt sämmtliche Börsen die Ohren spitzen. Seit Wochen ist das Intendantur=Personal des Hauses Rothschild in voller Thätigkeit für die Vorbereitungen gewesen, eine neue Auffahrt nach dem Schlosse Ferrieres ist angelegt. für Kunstwerke, Silber und Porcellan sind bedeutende Summen verwandt. Für den Tag sind betreffende Vorkehrungen mit unglaublicher Vorsicht getroffen. Das Schloß und der Park sind für Jedermann unzugänglich gewesen. Rothschild selbst hat die Ueberwachung nicht tragen wollen, sondern

[ => Original lesen: 1862 Nr. 52 Seite 2]

dieselbe in die Hände der französischen Policei gelegt, deren Agenten seit mehreren Tagen jeden Stein und Baum des Parks untersucht haben, damit der Herrscher von 30 Millionen drei Stunden in Sicherheit jagen konnte.
- Die böse Welt sagt, die Kaiserin Eugenie treibe hohe Politik und protegire den Papst: ihre Kammerfrauen dagegen sagen, das ist nicht wahr, denn sie habe dazu keine Zeit. Niemand könne glauben, wie die Kaiserin ihre Zeit zu Rathe halten müsse, um sich täglich dreimal anzukleiden. Die täglichen drei Anzüge müssen doch täglich ausgewählt, besprochen, anprobirt, angezogen etc. werden; wie viele geheime Audienzen, Conferenzen mit Putzmacherinnen, Kammerfrauen u. s. w. gehören dazu! Nein, Eugenie treibt keine Politik, höchstens gelegentlich, sie ist aber unumschränkte Herrscherin im Reiche der Mode und Erfinderin der Crinoline. Sie zieht z. B. in Compiegne nie ein Kleid zweimal an und höchste Regel ist ihr, sich so kostbar zu kleiden als möglich. An die Stelle der künstlichen Blumen sind jetzt edle Steine getreten; die Kleider werden mit Diamanten aufgesetzt und besprengt, Diamanten werden im Haare verwendet. Die Umgebungen der Kaiserin müssen wohl oder übel dem Beispiel der Gebieterin folgen, sich ruiniren oder vom Hof zurückziehen. Das Beispiel steckt an, die übertriebene Putzsucht geht durch alle Kreise und hat viele Laster im Gefolge. Ein Engländer, der die Kaiserin bei den Hoffesten beobachtete, bemerkt, daß die Kaiserin Eugenie für ihren Putz in einer Woche mehr gebrauche, als Königin Victoria in einem Jahre.
- Vor 50 Jahren am 16. Decbr. fuhr Kaiser Napoleon I. im Schlitten durch Weimar und blieb sitzen, während die Pferde gewechselt wurden und Herzog Ernst August ihn begrüßte. In tiefer Stille stand viel Volks herum; da hörte man plötzlich eine etwas heisere Stimme laut sagen: "Jetzt könne mer'n hübsch wekbüchse!" Napoleon verstand zum Glück die Worte nicht, der Herzog wendete kaum merklich den Kopf nach der Seite, wo die gefährlichen Worte laut wurden. Ein Bauer hatte in völliger Harmlosigkeit laut gedacht und nicht geahnet, daß die Worte ihm den Tod hätten bringen können. Man ließ ihn laufen.
- Wegen Raubanfalls in den Straßen Londons stand ein junger Mann vor dem Polizeigericht. Er suchte seine Anwesenheit an einem anderm Orte zur Zeit des Verbrechens (sein Alibi) nachzuweisen: "Ich habe da und da mein Handwerk ausgeübt," sagte er. - Was für ein Handwerk? - "Ich bin Kartengauner von Profession! Meine Herren, glauben Sie mir, ich brauche mich nicht mit Straßenraub zu plagen, ich verdiene mein Brod leichter als Kartengauner!
- Die größte Concurrenz machen sich die Schneider und Kleiderhändler in Paris. Sie überbieten einander, um Kunden anzulocken. Sehr bezeichnend ist, was sie ihren Kunden bieten und bieten dürfen. Einer z. B. giebt bei Käufen von gewissen Betrage ein Lotterieloos drein, ein Anderer ein paar Quadratfuß Boden in einem Winkel der Stadt, der Dritte eine Eintrittskarte, um - den Abend bei einer als ungemein schön gerühmten Schauspielerin zu verbringen!


Weihnacht ist da!

Wieder ist er da, der liebe freundliche Gast. Regelmäßig kehrt er wieder, und regelmäßig sieht seiner Ankunft Jung und Alt und Niedrig und Hoch mit gleicher Theilnahme entgegen. Auch die alte Mutter Erde macht gewöhnlich um diese Zeit Anstalt, ihr weißes Festgewand zu Ehren des Christkindlein anzulegen.
Die Südländer und die Bewohner des Westens schaudern bei dem Gedanken des Schnees und unserer langen Winterabende; sie kennen den Zauber derselben nicht. Sie wissen nicht, wie unter des Schnees schützender Hülle die zartesten Blüthen treiben; sie wissen nicht, was für wundersame Blumen der weiße Zauberer des Nordens auf unsere Fenster zeichnet, was für silberne Schleier er über Felder und Wälder breiter. Sie kennen auch die beiden buntschillernden Wunderblumen nicht, deren duftende Blüthen in den langen nordischen Winternächten sich erschließen: das Märchen und den Weihnachtsabend. Fabeln und Geschichten haben sie alle - Märchen nur wir; Feste haben sie Alle, Kinderbälle und Zweckessen, Thees, Soireen mit und ohne Musik, mit und ohne Polka - aber den Weihnachtsabend nur wir Deutsche.
Selbst Alt=England, das uns stammverwandte, kannte ihn nicht. Alt=England, das lustige, ausgelassne, hatte auch sein Christfest, aber dem unsrigen glich es nicht. Der Geist des Festes war nicht das beflügelte, strahlende Christkind, sondern ein stämmiger, breitschultriger, bärtiger Mann, der über der Lust der Großen, die in allerhand Zechgelagen und Maskenscherzen aufjubelten, die Kinder vergaß. Sechs Wochen lang, vom St. Thomastage bis Lichtmesse, dauerten die lärmenden Festlichkeiten, bei denen ein Weihnachtskönig das Scepter führte und die Rechnung bezahlte, als Dank für die Ehre der Wahl. Die Lustigkeit und Ausgelassenheit Alt=Englands ist nicht mehr; seit der Baumwollenkönig in England ist, hat John Bull keine Zeit für derartige Feste. Schlafen freilich darf er in der Christnacht nicht; dafür sorgen die Musikbanden, welche die mit grünen Zweigen geschmückten Straßen durchziehen und hier und da in den Häusern der Reichen ihren Glückwunsch in Form einer Karte abgeben. Der heilige Abend geht ruhig wie jeder andere Tag vorüber, und erst am folgenden Tage versammeln sich Verwandte und Freunde zum festlichen Mahle. Früher war der Eberkopf, heutzutage ist dabei der Truthahn das Hauptgericht; besonders aber darf der Plumpudding nicht fehlen. Der Armen wird auch gedacht und das oft mit reicher Spende, aber Niemand denkt daran, ihnen ein Fest zu bereiten, Gaben für sie einzukaufen, an ihrer Freude sich selbst zu freuen, wie bei uns.
In Frankreich tanzt man wohl am Weihnachtsabend, und es ist ein Kinderball, so haben ja auch die Kleinen ihren, freilich sehr jämmerlichen Antheil. Häufiger noch sind die Bälle am Dreikönigstage, und Geschenke bringt man sich nur am Neujahrstage, wo, wenigstens in Paris, Bonbons eine Hauptrolle dabei spielen.
In Italien ist die Feier des Weihnachtsfestes ein Schauspiel. Eine bunte Menge, in welcher die malerischen Trachten der Umwohner der "ewigen Stadt" zahlreich vertreten sind, drängt sich durch die Straßen Roms, strömt zu den Krippen, wie nicht minder zu den Buden des Christmarktes bei San=Eustachio. Man hört die Mitternachtsmesse in Ara=Coeli und setzt sich dann in ein Wirthshaus. Alle Kirchen, alle Straßen, alle Gasthäuser sind gefüllt; überall schallt das Geschrei ausrufender Verkäufer, das Lachen und Schwatzen der Menge; dazwischen ertönen hier und da vor den erleuchteten Madonnenbildern die einfachen Weisen der Querpfeifen. Die Sterne des Himmels strahlen in goldiger Klarheit, aber kein Duft des Wunders schwebt zwischen ihnen und der ewigen Stadt. Kein Schnee auf den Straßen, kein Tannenbaum in den Stuben, kein Weihnachtsjubel in den Herzen der Kleinen: man hat sie zu Bett gebracht, nachdem sie ihre Portion Süßwasser=Aal, das Weihnachtsessen der Armen wie der Reichen, verzehrt haben.
Nur bei uns im Norden scheint man die rechte Weihnachtsfreude zu kennen, und der Schnee der recht eigentliche Boden zu sein, auf welchem der Weihnachtsbaum mit den zackig dunkeln Zweiglein von Nadelholz und leuchtenden Wachslichtblumen gedeiht! Darum nennt die weiße Schneehülle nicht ein Leichentuch! Ein Vorhang ist's vor einer glänzenden Frühlingslandschaft. Die nassen Tropfen, die uns draußen eisig kalt in's Gesicht schlagen, mahnen uns an die Traulichkeit des Hauses, mahnen uns bei Zeiten daheim zu bleiben, für das Fest der Freude und der Familie, für die heilig Weihnacht. Sie sollen uns zum Sitzen zwingen, zum Sinnen und träumen im engen Gemach; sie sollen uns von der Außenwelt abschließen und auf die Ankunft des Christkindleins vorbereiten; sie sollen uns auf uns selbst zurückweisen, auf das eigene Herz und die Familie, als die reichste Quelle des Glücks. Der Frühling, den wir uns so hervorzaubern in unsern Gemüthern, macht uns die Einöde vergessen, die von allen Seiten in der Außenwelt beim Absterben des Jahres auf uns herandrängen.

                                                    (N. C.)


Anzeigen.


Vorladungen.

Auf Instanz eines Gläubigers ist der öffentlich meistbietende Verkauf der zu Selmsdorf belegenen Büdnerei des Tischlermeisters Bollow verfügt worden.
Demnach wird der Verkaufstermin auf

Dienstag den 27. Januar k. J.,
Vormittags 12 Uhr,

der Ueberbotstermin auf

[ => Original lesen: 1862 Nr. 52 Seite 3]

Freitag den 20. Februar k. J.,
Vormittags 12 Uhr,

angesetzt, wozu Kaufliebhaber, hierdurch geladen werden.
Dem Schuldner, seinen beiden Curatoren, dem Krämer Buschow in Selmsdorf und dem Hauswirth Voß in Wahlsdorf, sowie sämmtlichen Gläubigern wird freigelassen, in dem Verkaufstermine zur endlichen Regulirung der Verkaufsbedingungen zu erscheinen, bei Strafe anzunehmender Zustimmung. - Zugleich wird ein Termin zur Anmeldung aller dinglicher Ansprüche an das Grundstück qu. zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel sowie zur etwaigen Prioritätsausführung auf

Dienstag den 27. Januar k. J.,
Vormittags 11 Uhr,

anberaumt, zu welchem die Gläubiger unter dem Nachtheil der Abweisung und des Ausschlusses geladen werden.
Schönberg, den 8. November 1862.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei
                          des Fürstenthums Ratzeburg.
(L. S.)                          C. L. v. Oertzen.                                      
                                                    A. Dufft.


Verkaufsanzeigen.

Holzverkauf.

Unter den bekannten Bedingungen sollen am

Sonnabend den 27. December

im Schlagbrügger und Lankower Zuschlage gegen baare Zahlung

70 Faden tannen Kluft= und Knüppelholz
meistbietend verkauft werden und haben sich Kaufliebhaber Morgens 1/2 10 Uhr am Schlagbaum des Schlagbrügger Holzes einzufinden.
Schönberg den 18. Decbr. 1862.

                                                    Danckwarth.


Verkaufsanzeigen.

Holzverkauf.

Unter den bekannten Bedingungen sollen am

Sonnabend den 27. December

im Schlagbrügger und Lankower Zuschlage gegen baare Zahlung

70 Faden tannen Kluft= und Knüppelholz
meistbietend verkauft werden und haben sich Kaufliebhaber Morgens 1/2 10 Uhr am Schlagbaum des Schlagbrügger Holzes einzufinden.
Schönberg den 18. Decbr. 1862.

                                                    Danckwarth.


Am Sonnabend den 27. d. M., Morgens von 9 Uhr an, sollen im Hause des Büdners und Webermeisters Greve zu Pogetz in öffentlicher Auction gegen sofortige Baarzahlung verkauft werden:

1 Sopha, 1 Wanduhr, 1 Taschenuhr, Zimmerhandwerkszeug, Nutzholz, 1000 Soden Torf, 8 Scheffel Kartoffeln, 20 Klappen Roggen=Stroh, 2 1/2 Scheffel Roggen, 3 eichene Laden, 40 Pfund Flachs, 39 Pfund Garn, Betten, Leinenzeug, Manns= und Frauen=Kleidungsstücke und allerlei Haus= und Küchengeräthe u. s. w.
Carlow, den 8. December 1862.

                                                    Struck, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Verlobungs-Anzeige.
Cathinca Creutzfeldt
Gustav Wilhelm
Verlobte.
Schönberg.                                                     Zirzow.


Programm
der

Thierschau und Ausstellung
land= und forstwirthschaftlicher Producte, Geräthe.

Maschinen und von Gewerbe=Erzeugnissen
des
Meckl.-Strelitzschen landwirthschftl. Vereins
in Neustrelitz,
am 20., 21. und 22. Mai 1863
siehe die Beilage.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen=Brüderschaft am Montag nach Neujahr, den 5. Januar, stattfindet und laden sämmtliche Mitbrüder ein, am gedachten Tage zu erscheinen.
Schönberg, den 18. Decbr. 1862.

                                                    Die Vorsteher und Altgesell
                                                    der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Talg=Form=Lichte,

die sparsam und gut brennen, in allen Größen von 6, 8, 10, 12, 16, 20, 22 auf's Packet, zu 10 Schilling (Mecklenburg), in LiesPfund billiger, empfehle ich. Auch kaufe ich Talg und tausche Lichte um gegen Talg.

                                                    C. Schwedt.


Zu Neujahr 100000 Thl.
Alle Monat findet eine Ziehung statt.

Außer obigem Capital=Gewinne noch weitere

v. Thlr. 80000, 70000, 65000, 50000, 40000, 20000, 10000 etc. etc. zu gewinnen.

Zu der demnächst stattfindenden Staats=Gewinn=Ziehung sind Antheile à 2 Thlr. gegen baar oder Postvorschuß, jedoch nur DIRECT zu beziehen durch das



NB.


Pläne und Ziehungslisten gratis. Auszahlung der Gewinne an jedem Orte Deutschlands.
       Haupt=Depot bei
Stirn & Greim
Banquiers
in Frankfurt a/M.


Am 2. Januar 1863
findet die Ziehung des von der Regierung garantirten großen
Eisenbahn- und Dampfschiffahrts-Anlehens

statt, welches in jeder Hinsicht die vortheilhafteste Capital=Anlage bietet.
      Hauptpreise des Anlehens sind: 21 à fl. 250,000, 71 à fl. 200,000, 103 à fl. 150,000, 90 à fl. 40,000, 105 à fl. 30,000, 90 à fl. 20,000, 105 à fl. 15,000, 370 à fl. 5000 etc. etc. bis fl. 140. niedrigster Gewinn, den jedes Obligationsloos zuverlässig erhalten muß.
            Ein Loos für obige Ziehung kostet Taler (Mecklenburg) 2. -
            Sechs Loose für obige Ziehung kosten Taler (Mecklenburg) 10. -
Gefällige Aufträge, mit Rimessen versehen, beliebe man baldigst und nur direkt an das Haupt Central=Bureau des Unterzeichneten zu richten; Briefmarken, Coupons etc. etc. werden an Zahlung genommen, auch kann der Betrag durch Postvorschuß entnommen werden.

Carl Hensler in Frankfurt a. M.
Staats=Effecten=Handlung.

      PS. Verloosungspläne und Ziehungslisten erfolgen gratis und franco.


Für Bettnässer

männlichen Geschlechts, welche wenigstens das 10. Lebensjahr zurückgelegt haben, besitze ich ein probates, nicht=medizinisches Mittel und versende dasselbe unter Garantie gegen Nachnahme oder Einsenden von 2 Fl. 20 Kr. (Waisen= u. dgl. Anstalten sehr zu empfehlen! Briefe und Gelder frei!)

Rohrberg, Post. Zell i. W. Amt Schönau,
  
Großh. Baden.    Blatz, Hauptlehrer.

Statt aller Zeugnisse,
die ich von Privaten nie ohne spezielle Erlaubniß veröffentlichen werde.
Briefauszüge:

1) Herr Hausvater Ad. Schmid an der Pestalozzistiftung (große Rettungsanstalt) in Olsberg, Canton Aarau, Schweiz, bezog zu 3 Malen 37 Exemplare und schrieb am 12. 4. 61.: "Das Verdienst, das Sie durch diese Erfindung erworben, ist groß und verdient vollste Anerkennung etc. etc.
2) Herr Gemeindepfleger Stroß aus Kleinengstingen, Würtemberg, O. A. Reutlingen, 30. 10. 61.: "Gott sei Dank, daß ich bei Ihnen endlich das Mittel gefunden habe etc."
3) Herr Hausvater Meyer an der St. Johannispflege in Aschaffenburg, Bayern, bestellte wieder 1 Duzend 29. 12. v. J.: "Ich werde auch anderwärts die Brauchbarkeit Ihrer Erfindung anrühmen etc."
4) Herr Redakteur der neuen Münchener Zeitung, 5.1.62.: "Ich bestätige Ihnen überdies mit Vergnügen, daß sich Ihr Mittel als vorzüglich bewährt hat etc."
5) Herr Hausvater Preuß an der Rettungsanstalt Faßoldshof bei Mainleus, Bayern, 22. 1. d. J.: "Erhalten, Erfreulicher Erfolg. Bitte um 4 Exempl. - Ein Zeugniß, jedenfalls ganz günstig für Sie, erhalten Sie später etc."
6) Herr Beul, Schullehrer in Wieselsdorf bei Burglengenfeld, Bayern, 18. 2. 62.: "Herzlichen Dank! Senden Sie umgehend noch ein Exemplar etc."
7) Herr Pfarrer und Districtsshulinspector Achberger in Kirchdorf bei Mindelheim, Bayern, 18. 2. 62.: "Ich füge bestätigend bei, daß Ihr Mittel sehr zweckmäßig sich erwiesen hat etc. etc."
8) Herr Kaufmann J. W. Gramm in Riedlingen, Württemberg, hat mein Mittel öffentlich in Nr. 78 n. etc. der Niedl. Zeitung vor. J. aus Dankbarkeit als ganz probat empfohlen etc. u. etc.

                                                    Blatz.


[ => Original lesen: 1862 Nr. 52 Seite 4]

Die GERMANIA,
Lebens-Versicherungs-Actien-Gesellschaft zu Stettin,
Grundcapital 3,000,000 Thaler,

schließt gegen feste Prämien

Lebens=Versicherungen, Aussteuer=Versicherungen, Versicherungen von Begräbnißgeldern,

sie gewährt

Altersversorgungen, Erziehungsgelder, Pensionen für Wittwen oder Waisen, Renten jeder Art,

sie empfiehlt endlich

ihre Kinderversorgungscassen zu passenden Weihnachts= und Neujahrsgeschenken.

Prospecte werden unentgeldlich verabreicht, sowie unter bereitwilligster Ertheilung jeder gewünschten Auskunft Anträge entgegengenommen von
Schönberg im December 1862.

                                                    Wilh. Heincke,
                                                    Agent der Germania.


Die
Dittmer'sche Buchhandlung in Lübeck
Königstraße bei St. Catharinen Nr. 659.,

empfiehlt zu bekannten billigen Preisen ihr reichhaltiges Lager der beliebtesten älteren und neueren Erscheinungen aus allen Zweigen der Litteratur, insbesondere:

Bilder= und ABC=Bücher für ganz kleine Kinder, Jugendschriften für Knaben und Mädchen von 3-16 Jahren, Schulbücher, Wörterbücher, Atlanten, Landkarten, Schreib= und Zeichenvorlagen, Romane, Classiker, Reisehandbücher, Kochbücher, Volksschriften, Volkskalender etc.
Alle nicht vorräthigen Bücher werden jederzeit in kürzester Frist und ohne Kostenaufschlag von den Verlagsortern besorgt. Auch

Musikalien

von welchen jedoch kein Lager gehalten wird, sind stets am vortheilhaftesten durch oben genannte Buchhandlung zu beziehen, welche mit allen Musikalien=Verlagshandlungen Deutschlands in Geschäftsverbindung steht.


(Eingesandt.)

Am Sonntage den 21. d. M. hatten wir wieder einmal das Vergnügen, von den hiesigen Realschülern "Wallenstein's Lager" aufgeführt zu sehen. Es gewährte uns diese Vorstellung einen besonders angenehmen Genuß, da die Costüme theils denen aus dem 16. Jahrhundert entsprachen. Auch wurden die verschiedenen Charaktere recht deutlich und klar dargestellt, namentlich die Rollen des Wachtmeisters, des ersten Jägers, des ersten Cürassiers und des Trompeters. Auch der Croat und der Rekrut zeigten sich ziemlich unbefangen und frei, so daß das Stück im Ganzen einen angenehmen Eindruck auf das schaulustige Publikum machte.


Einem geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß von jetzt an nicht nur Cigarren, sondern auch von mir selbst fabricirte

Tabacke

bei mir zu haben sind.

H. Krellenberg,
Taback= u. Cigarrenfabrikant
in Schönberg.


Zu Neujahr empfehle ich                                                    
Rechnungs=Formulare,
das Buch (48, 96, oder 192 Stück) 16 Schilling (Mecklenburg), mit
Querlinien versehene 20 Schilling (Mecklenburg).

Bis Neujahr eingehende Bestellungen darauf werden auf Wunsch mit den resp. Namen der Besteller versehen.

                                                    L. Bicker.


Mit                          
Spielwaaren
für Kinder
zum bevorstehenden Weihnacht empfehle ich mich
ergebenst.                                                    C. Schwedt.


Elegante Gratulations=Karten
zum neuen Jahr in geschmackvoller Auswahl
                          empfiehlt                          J. P. Bade.


Eine gebrauchte aber noch gut erhaltene Zeugrolle soll wegen Mangels an Platz billig verkauft werden. Näheres in der Expedition der hiesigen Anzeigen.


Backtafel für die Stadt Schönberg

Weizen=Milch=Brod.   Pfd.     Loth.     Qnt.  
Ein 2 Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eine Dreilings=Semmel, soll wägen - 18 3
Ein Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod desgleichen -   9 1 1/2
Ferner:
fünf große Milch=Semmel oder für 2 Schillinge - 18 3
fünf kleine Milch=Semmel oder für 1 Schilling -   9 1 1/2
Roggen=Brod von gebeuteltem Mehl, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eines halben Dreilings werth, soll wägen:
ein 8 Schillings=Brod 4   7 8
ein 4 Schillings=Brod 2   3 9
ein 2 Schillings=Brod 1   1 9 1/2
Grob Hausbacken=Brod ohne Aufbrod:
ein 8 Schillings=Brod 6 22 2
ein 4 Schillings=Brod 3 11 1
ein 2 Schillings=Brod 1 20 5 1/2

Schönberg, den 22. Decbr. 1862.                          
                                                    Bürgermeister und Rath.


Getreide und Markt=Preise in Lübeck
am 24. December 1862.

Weitzen 1 Taler (Mecklenburg) 20-24 Schilling (Mecklenburg),     Wicken  1 Taler (Mecklenburg)   4-  8 Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg)   4-  7 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 36-40 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 36-40 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 28-29 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 28-33 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 27-28 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   2-  4 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 20-22 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, pr. Faß 4-5 Schilling (Mecklenburg).
Schweine, 100 Pfund 27 -31 Mark.
Ochsen, 100 Pfund 35 Mark.


Des Weihnachtsfestes wegen erscheint die nächste Nummer dieser Anzeigen schon am Donnerstag den 25. December, Morgens 8 Uhr. - Etwaige Inserate für diese Nummer erbitte ich bis Mittwoch den 24. d., Nachmittags.

                                                    L. Bicker.


Des Neujahrstages wegen erscheint die nächste Nummer dieser Anzeigen schon am Donnerstag den 1. Jan. 1863, Morgens 8 Uhr. - Etwaige Inserate für diese Nummer erbitte ich bis Mittwoch den 31. d., Nachmittags.

                                                    L. Bicker.


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


[ => Original lesen: 1862 Nr. 52 Seite 4]

Beilage
zu Nr. 52 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.

Programm
der

Thierschau und Ausstellung
land= und forstwirthschaftlicher Producte, Geräthe.

Maschinen und von Gewerbe=Erzeugnissen
des
Meckl.-Strelitzschen landwirthschaftl. Vereins

ist im Original nicht vorhanden.]

 

 

 

 

 


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