No. 48
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 28. November
1862
zweiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1862 Nr. 48 Seite 1]

- Wie es heißt, haben Oestreich und Preußen bereits in einem vorläufigen Berichte, welchen sie als ihre letzten Schritte zur Erzielung einer gütlichen Erledigung des dänisch=deutschen Conflictes den andern deutschen Cabinetten mitgetheilt haben, die Eröffnung gemacht, daß sie das Mandat, welches ihnen der deutsche Bund übertragen, infolge der Zurückweisung ihrer Vorschläge von Seiten des Kopenhagener Cabinets als beendet betrachten, und daß der Bund nun weitere Entschließungen zu treffen haben werde.
- Der K. Z. wird aus Frankfurt geschrieben: Unsere höheren Gesellschaftskreise haben durch den Abgang des dänischen Ministers (nunmehrigen großherzoglich mecklenburg=strelitzischen Staatsministers) v. Bülow eine gastfreie Stätte mehr verloren. Hr. v. Bülow war ein ausgezeichneter Gesellschafter, der in seinem Hause Jedermann zu verbinden verstand, außerdem aber im Stande war, auch verwöhnten Ansprüchen zu genügen. Außer den Herren v. Kübeck und Usedom, welche mit Geschmack und Aufwand ihre Großstaaten vertreten, lebt die übrige Diplomatie ziemlich zurückgezogen, auch die fremden Gesandten thun nicht viel mehr, als sie anstandshalber müssen.
- Aus Berlin schreibt man, daß Se. Hoheit der Herzog Georg von Mecklenburg=Strelitz und Höchstdessen Gemahlin die Großfürstin Katharina von Rußland, Kaiserl. Hoheit, welche seit mehreren Monaten am Großherzoglichen Hofe zu Neustrelitz und auf ihrem Schlosse Remplin abwechselnd verweilen, die Rückreise nach St. Petersburg für diesen Winter aufgegeben haben und werden letzteren vielmehr mit Höchstihren Kindern in einem mildern Klima zubringen.
- Es sind jetzt 4 Wochen, schreibt der N. C., seit Europa durch den Ausbruch der Revolution in Griechenland überrascht wurde. Vier Wochen, das ist ein kurzer Zeitraum, aber Revolutionen gehen rasch, und so kann es nicht wundern, daß die griechische Revolution ein tüchtiges Stück Wegs zurückgelegt hat. Die Unordnung, welche in Griechenland selbst herrscht, die vollkommene Unfähigkeit der Regierung, den Parteileidenschaften im Innern und den Intriguen des Auslandes entgegenzutreten, sind nur die geringsten dieser Resultate. Ungleich wichtiger ist, daß die Interessen der drei Schutzmächte schon in einen heftigen Konflikt gerathen sind, welcher die Ruhe Europas auf das ernstlichste gefährdet. So unbedeutend Griechenland an sich ist, bei den eigenthümlichen Verhältnissen der Türkei bildet es einen vortrefflichen Hebel, jenes Reich aus den Angeln zu heben. Die Großmacht, welche ihn besitzt, hat das Schicksal der Türkei in Händen. Den Hebel zu packen, ist das Ziel der russich=französischen Politik; diese zurückzuwerfen, ist das Ziel Englands, und es unterliegt keinem Zweifel mehr, daß der Kampf von beiden Seiten mit zunehmender Lebhaftigkeit geführt wird. Jedenfalls steht die Thatsache fest, daß die orientalische Frage mit all ihrem Ernst auftritt, und daß die Situation gegenwärtig eine weit kritischere ist, "als vor dem Ausbruch des letzten russich=türkischen Kriegs, weil Frankreich heute statt sich England anzuschließen, offenbar mit Rußland Hand in Hand geht. England, das auf dem europäischen Continent nicht ohne Bundesgenossen operiren kann, scheint unter diesen Umständen seine Aufmerksamkeit auf Oestreich gerichtet zu haben, welches eine mit der englischen gleiche Politik hat.
- An sämmtliche nordamerikanische Consular=Agenten in Europa ist die Weisung ergangen, die Auswanderung unter den Einwanderern zu machenden günstigen Vortheilen zu fördern; ferner sind von der Regierung Beschlüsse gefaßt, ungesäumt Agenten nach Deutschland und Irland zu senden, welche die dortige Bevölkerung über die Vortheile der Einwanderung gehörig aufklären sollen. Laßt sie nur kommen, sagt der Amerikaner, es kann kein besseres Kanonenfutter geben, als diese Deutschen und Irländer. - Ein in Newyork im Lazaretth liegender Deutscher schreibt von dort: Ich thue unter keiner Bedingung weiteren Dienst im Regiment, werde auf jede Weise meine Entlassung durchzusetzen suchen und dies auch erreichen, da ich vollkommnen Grund dazu habe. Ueberhaupt habe ich keine weitere Lust, mich für eine Sache zu schlagen, bei welcher der dabei getriebene Humbug die Hauptsache ist und wo möglich zwei Generale rückwärts gehen, wenn sie sehen, daß einer ehrlich vorwärts geht. Da kann nichts erwirkt werden, und der Soldat wird durch das ewige Herumziehen entmuthigt und demoralisirt, wenn er sieht, daß seine Kameraden so zwecklos hingeschlachtet werden.
- Allen Berichten aus Russisch=Polen zufolge hat die Gährung in diesem Lande den höchsten Grad erreicht und ist ein allgemeiner Ausbruch zu erwarten. Neulich wurde in Warschau ein Polizeidiener ermordet und fast jede Nacht kommt es vor, daß die Leichen russischer Agenten in die Weichsel geworfen werden. - Die Griechen wollen den Prinzen Alfred von England zum König wählen. Die Wahlen finden vom 6.-10. December statt. Das englische Ministerium hat erklärt, es werde sich nicht in die Wahlen mischen.
- Der 27. Novbr. ist der 50. Jahrestag des Uebergangs über die Beresina. Von den mecklenburgischen Offizieren, welche damals dieses großen Unglücks Genossen waren, leben noch: der General v. Elderhorst, der Oberstlieutenant v. Koppelow, der Oberstlieutenant v. Sülstorf, der Hauptmann v. Bülow auf Ilow und der Major Winterfeld.
- Da Königin Marie von Neapel allen Ueberredungen zum Trotze im Kloster zu Augsburg

[ => Original lesen: 1862 Nr. 48 Seite 2]

geblieben ist, versuchen pfäffische Blätter, die sich in ihrem Lieblinge König Franz beleidigt sehen, sie durch hämische und giftige Angriffe aus dem Kloster und in die Arme ihres Mannes zu treiben. Jeden Tag fliegt so ein vergifteter Pfeil ab. Frankfurter Frauen wollen der Königin eine Zuflucht bieten, falls sie die pfäffischen Umtriebe aus dem Kloster vertreiben.
- Als Curiosum bemerkt das Pr. W., daß der s. g. prophetische Brunnen auf dem Gehöfte des Bauern Simon zu Spornitz bei Neustadt a. d. Elde, der, wie schon früher erwähnt, wenn wasserarm, niedrige, und reich an Wasser, hohe Getreidepreise in Aussicht stellen soll, und dessen Wasserstand in früherer Zeit manchen Getreidehändlern bei ihren Speculationen zur Richtschnur diente, zur Zeit fast völlig leer ist, während derselbe in vielen Jahren, bei einer Tiefe von ca. 40 Fuß, fast vollends gefüllt war. Wir erinnern bei dieser Gelegenheit daran, daß die Brunnen schon von den Germanen und Slaven heilig gehalten wurden, auch noch später als Wahrsager etc., insonderheit als Verkündiger theurer und wohlfeiler Zeit galten, wie u. a. der Hungerbrunnen bei Uhyst in Sachsen, die Hungerquelle am rothen Thurme auf dem Markt zu Halle, welche am 1. Mai jeden Jahrs Hamburger Kornhändler besuchten, um aus dem Wasserstande darin zu ersehen, wie die Getreidepreise im Jahre stehen würden. Auch bei der Stadt Kaaden in Böhmen befindet sich ein solcher Brunnen, über welchen unser geschätzter Mitarbeiter, Hr. Pfarrer Fischer, schon früher Folgendes mittheilte: Im Jahr 1804 floß die Quelle stark und 1805 stieg der Strich Korn auf 50 Gulden. 1816 fing sie abermals an stark zu fließen und 1817 erreichte das Korn abermals einen Preis von beinahe 50 Gulden. Von 1846 floß sie einige Jahre stark fort und die Preise erhielten sich sehr hoch durch mehrere Jahre. -
- Der Bau der Fahrstraße über den Priwall nach Travemünde schreitet rüstig vorwärts, so daß die Vollendung bis Weihnacht in Aussicht steht. Kürzlich fand dort, wo die lübsche Straße aufhört, um die Scheide scharf zu markiren, eine Grenzstein=Einsetzung statt. Anlaß dazu gab vor allem die gänzliche Versandung des an der Scheide entlang laufenden sogenannten Wallgrabens, auf welchen bei seiner Anlage lübscher Seits großer Werth gelegt wurde. Es hatten nämlich die Besitzer von Johannisdorf den zur Freiweide dienenden Priwall beansprucht und deswegen mit der Stadt Lübeck beim Reichskammergericht processirt, welches aber 1803 den Besitz und die Hoheitsrechte der Stadt wieder zuerkannte. Um jene Zeit zog man den obenerwähnten Graben und errichtete ein Wachthaus, in welches eine Abtheilung ehemaliger lübscher Stadtsoldaten gelegt wurde, um das Weiderecht zu wahren.
- In der am 21. d. in Lübeck vollzogenen Ausloosung von 30,000 Mark zur Tilgung städtischer freiwilliger Anleihen sind folgende Loos=Nummern gezogen worden, deren Obligationen auf nach stehend. Namen lauten.
Nr.   794. mit 1000 Mark (Lübeck) Retelsdorf A., zu Rieps.
Nr.   990. mit dito Mark (Lübeck) Buschau, H., zu Restorf.
Nr. 1303. mit 1030 Mark (Lübeck) Peters, J. H., zu Wendorf.
Nr.   357. mit 1000 Mark (Lübeck) Sager, A., zu Dassow.
Nr. 1573. mit dito Mark (Lübeck) Vokuhl, J. H., zu Lankau.
Nr. 1617. mit dito Mark (Lübeck) Jürgens, C. H., zu Herrnburg.
Nr. 1726. mit dito Mark (Lübeck) Oldenburg, H. J., zu Pahlen.
              mit   350 Mark (Lübeck) Oldörp, Anna M., Rabensdorf.
Nr. 1728. mit 350 Mark (Lübeck) Oldörp, Tr. E., B.=Resdorf.
              mit   300 Mark (Lübeck) Oldörp, J. H.
Nr. 1903. mit   600 Mark (Lübeck) Wienck, J., Kinder, Bardowiek.
Die gezogenen Summen werden in denjenigen Terminen des Jahrs 1863 ausbezahlt, in welchen die Zinsen zu erheben sind. Ueber den Fälligkeits=Termin werden keine Zinsen vergütet.
- Die englischen Getreidemärkte waren in letzter Woche recht flau. Nur amerikanische Zufuhren sind es, welche dort fortwährend den Bedarf überflügeln, denn der Import von andern Ländern ist vergleichsweise klein. In Frankreich war das Geschäft belebt, Preise fest. Holland hatte regen Handel in Roggen.


Anzeigen.


Curatelbestellung.

Daß der Hauswirth Johann Jochen Lohse in Kleinfeldt zum Curator der Wittwe Buschow von dort Gerichtswegen unterm 28. August 1856 bestellt worden ist, wird hierdurch zur Kenntniß des interessirenden Publicums gebracht.
Schönberg, den 14. Novbr. 1862.

                          Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     A. Dufft.


Verkaufsanzeigen.

Holzverkauf.

Unter den bekannten Bedingungen sollen in den Wahrsower und Lenschower Tannen

am Freitage den 5. December

gegen baare Zahlung

70 Faden tannen Kluftholz

meistbietend verkauft werden und wollen Kaufliebhaber sich Morgens 1/2 10 Uhr an den Wahrsower Tannen, auf dem Wege von Wahrsow nach Lenschow, einfinden.
Schönberg den 26. Novbr. 1862.

                                                    Danckwarth.


Bekanntmachung.

Die noch restirenden Beiträge zur Armensteuer müssen binnen 8 Tagen an die resp. Armenvorsteher berichtigt sein, da nach Ablauf dieser Frist die Listen zur executiven Einforderung abgegeben werden.
Schönberg den 27. Novbr. 1862.

                                                    Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen.

Versammlung
des landwirthschaftlichen Vereins
für das Fürstenthum Ratzeburg
am Sonnabend den 13. Decbr.

Vormittags 11 Uhr im Local der Gastwirthin Boye hieselbst. Den Mitgliedern wird das Nähere vorher bekannt gemacht werden.
Schönberg den 27. November 1862.

                                                    F. Boccius,
                                                    als Secretair des Vereins.


In der am 11. d. M. stattgefundenen Haupt=Versammlung des Vorstandes der Hagel=Assecuranz=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg ist ein Beitrag zu den gewöhnlichen Kosten von Zwei (2) Schillingen Preuß. Courant von jedem Hundert Thaler der Versicherungs=Summe beliebet worden, demnach sämmtliche Mitglieder dieser Gesellschaft ersucht werden, den Belauf solchen Geldes, ohne weitere Benachrichtigung als diese

am 1sten December, dem Montage nach dem 1sten Adventssonntage d. J., Vormittags 10 Uhr, im Hause des Kaufmanns Herrn Boye allhier einzahlen zu wollen.
Schönberg, den 12. November 1862.

                          Die Direction
der Hagel=Assecuranz=Societät
des Fürstenthums Ratzeburg.


Verlobungs-Anzeige.
Ernst Arndt
Dorette Behrens.
Warnow.                                                     Lübeck.


Geburts=Anzeige.

Das uns am 9. d. geborne Töchterchen wurde uns heute durch den Tod wieder entrissen. Dies zeigen allen Freunden und Bekannten an die tief betrübten Eltern

                                                    J. Hempel und Frau.

Pahlingen den 26. Novbr. 1862.


Club
im Hause des Herrn Aug. Spehr,
am
Mittwoch den 3. December.


[ => Original lesen: 1862 Nr. 48 Seite 3]

Meine                          
Ausstellung
zu Weihnachts=Geschenken passender Gegenstände
empfehle ich dem geehrten Publikum bestens.
                                                    Aug. Spehr.


Eine Million 73,200 Thaler
vertheilt in 17,900 Gewinnsten von Thaler 100,000, 60,000, 40,000 20,000, 2mal 10,000, 2mal 8000 2mal 6000, 2mal 5000, 2mal 4000, 3000, 2500, 4mal 2000 etc. etc.
bis abwärts zu Thlr. 12.

bietet die unter Garantie und Controlle der Regierung errichtete

neue große herzogl. Braunschweig=Lünebg=Geldverloosung.

Die Auszahlung der Gewinnste erfolgt in Silber und zwar zur Sicherung der Loos=Inhaber nur gegen Einlieferung der Gewinnloose.
Der Verkauf der Loose ist unter Verpflichtung der pünktlichsten Einsendung der Ziehungslisten und Gewinn=Auszahlung der unterzeichneten Effectenhandlung direct übertragen und wolle man Bestellungen gegen Einsendung von
                Thlr. 1. oder fl. 1. 45. pr. Viertel,
                Thlr. 2. oder fl. 3. 30. pr. Halbes,
                Thlr. 4. oder fl. 7.  -   pr. Ganzes
für die Ziehung am 11. u. 12. December vertrauensvoll wenden an

                          Jacob Strauß Bank= u. Wechselgeschäft
                          in Frankfurt a. M.


100,000 Thlr. Hauptgewinn und Prämie,
überhaupt 17,900 Gewinne im Gesammtbetrag von 1 Million 73,200 Th.,
bietet die am 11. December beginnende
Große Staats=Gewinne=Verloosung,
in welcher ersten Ziehung nur Gewinne gezogen werden.
Originalloose hierzu, keine Promessen, sondern vom Staate Braunschweig garantirte kosten
4 Thlr, halbe 2 Thlr. und viertel 1 Thlr., und sind direct
durch unterzeichnete Haupt=Einnehmer gegen baar oder Postvorschuß zu beziehen.
Unter den 17,900 Gewinnen befinden sich Haupttreffer von
Th. 100,000, 60,000, 40,000, 20,000, 2 à 10,000, 2 à 8,000, 2 à 6,000, 2 à 5000, 2 à 4000, 3000, 2500, 4 à 2000, 6 à 1500, 85 à 1000, 105 à 400 etc.

Die Gewinne werden in baar durch unterzeichnetes Bankhaus, welches mit dem Verkauf der Loose beauftragt ist, in allem Städten Deutschlands

ausbezahlt, welche überhaupt Ziehungslisten und Pläne gratis versendet. Man beliebe sich direct zu wenden an die



NB.


Laut Jedermann zu Diensten stehenden amtlichen Listen wurden in verschiedenen Staatsverloosungen durch unsere Vermittelung wieder in jüngster Zeit folgende Capitalpreise gewonnen resp. ausbezahlt; fl.  115,000, 100,000, 70,000 50,000, 35,000, 30,000, 25,000  etc. etc.
       Haupt=Einnehmer
STIRN & GREIM
Banquiers
in Frankfurt a. M.


Neue bedeutend vermehrte
große Geldverloosung
von
2 Million. 700,000 Mark
in welcher nur Gewinne gezogen werden,
garantirt und beaufsichtigt von der
Staats-Regierung

      Unter 17,900 Gewinnen befinden sich Haupttreffer von:
Mark 250,000, 150,00, 100,000, 50,000, 2 mal 25,000, 2 mal 20,000, 2 mal 15,000, 2 mal 12,500, 2 mal 10,000, 1 mal 7500, 1 mal 6250, 4 mal 5000, 6 mal 3750, 1 mal 3000, 85 mal 2500, 5 mal 1250, 105 mal 1000, 5 mal 750, 130 mal 500, 245 mal 250 etc. etc.
      1 ganzes Original-Loos   kostet 4 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt.
      1 halbes Original-Loos   kostet 2 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt.
      2 Viertel Original-Loose kosten 2 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt.
Beginn der Ziehung am 11ten December.
      Nur um der verstärkten Nachfrage zu genügen, ist neben Vergrösserung des Gewinn-Capitals die Loosen-Anzahl vermehrt, ohne den Preis derselben zu erhöhen.
      Unter meiner allbekannten und beliebten Geschäfts-Devise

"Gottes Segen bei Cohn"

wurde neuerdings am 2ten Mai d. J. zum 17ten mal, am 25. Juli d. J. zum 18 mal das grösste Loos, sowie neuerdings am 10. September dieses Js. der grösste Hauptgewinn, bei mir gewonnen.
      Auswärtige Aufträge mit Rimessen oder gegen Postvorschuss, selbst nach den entferntesten Gegenden, führe ich prompt und verschwiegen aus und sende amtliche Ziehungslisten und Gewinngelder sofort nach Entscheidung zu.

Laz. Sam. Cohn,
Banquier in Hamburg.


Für Bettnässer

männlichen Geschlechts, welche wenigstens das 10. Lebensjahr zurückgelegt haben, besitze ich ein probates, nicht=medizinisches Mittel und versende dasselbe unter Garantie gegen Nachnahme oder Einsenden von 2 Fl. 20 Kr. (Waisen= u. dgl. Anstalten sehr zu empfehlen! Briefe und Gelder frei!)

Rohrberg, Post. Zell i. W. Amt Schönau,
  
Großh. Baden.    Blatz, Hauptlehrer.

Statt aller Zeugnisse,
die ich von Privaten nie ohne spezielle Erlaubniß veröffentlichen werde.
Briefauszüge:

1) Herr Hausvater Ad. Schmid an der Pestalozzistiftung (große Rettungsanstalt) in Olsberg, Canton Aarau, Schweiz, bezog zu 3 Malen 37 Exemplare und schrieb am 12. 4. 61.: "Das Verdienst, das Sie durch diese Erfindung erworben, ist groß und verdient vollste Anerkennung etc. etc.
2) Herr Gemeindepfleger Stroß aus Kleinengstingen, Würtemberg, O. A. Reutlingen, 30. 10. 61.: "Gott sei Dank, daß ich bei Ihnen endlich das Mittel gefunden habe etc."
3) Herr Hausvater Meyer an der St. Johannispflege in Aschaffenburg, Bayern, bestellte wieder 1 Duzend 29. 12. v. J.: "Ich werde auch anderwärts die Brauchbarkeit Ihrer Erfindung anrühmen etc."
4) Herr Redakteur der neuen Münchener Zeitung, 5.1.62.: "Ich bestätige Ihnen überdies mit Vergnügen, daß sich Ihr Mittel als vorzüglich bewährt hat etc."
5) Herr Hausvater Preuß an der Rettungsanstalt Faßoldshof bei Mainleus, Bayern, 22. 1. d. J.: "Erhalten, Erfreulicher Erfolg. Bitte um 4 Exempl. - Ein Zeugniß, jedenfalls ganz günstig für Sie, erhalten Sie später etc."
6) Herr Beul, Schullehrer in Wieselsdorf bei Burglengenfeld, Bayern, 18. 2. 62.: "Herzlichen Dank! Senden Sie umgehend noch ein Exemplar etc."
7) Herr Pfarrer und Districtsshulinspector Achberger in Kirchdorf bei Mindelheim, Bayern, 18. 2. 62.: "Ich füge bestätigend bei, daß Ihr Mittel sehr zweckmäßig sich erwiesen hat etc. etc."
8) Herr Kaufmann J. W. Gramm in Riedlingen, Württemberg, hat mein Mittel öffentlich in Nr. 78 n. etc. der Niedl. Zeitung vor. J. aus Dankbarkeit als ganz probat empfohlen etc. u. etc.

                                                    Blatz.


[ => Original lesen: 1862 Nr. 48 Seite 4]

Die etwaigen Gläubiger des verstorbenen Productenhändlers Fritz Oldörp aus Lockwisch fordere ich hierdurch auf, sich innerhalb 14 Tagen bei dem unterzeichneten Vormunde der minorennen etc. Oldörp'schen Kinder zu melden.

                          Hauswirth Hinr. Schleuß in Lockwisch.


Gesucht werden zum Antoni=Termin: 500 Taler (Mecklenburg) N2/3 als erste Hypothek. Von wem? sagt die Expedition dieser Blätter.


So Gott will feiern unsere ehrwürdigen Eltern, nämlich der Schneidermeister Johann Jochim Beckmann zu Cronskamp, am 5. December d. J. ihre goldene Hochzeit.

                                                    Die Gebrüder Beckmann.


Die
Dittmer'sche Buchhandlung in Lübeck
Königstraße bei St. Catharinen Nr. 659.,

empfiehlt zu bekannten billigen Preisen ihr reichhaltiges Lager der beliebtesten älteren und neueren Erscheinungen aus allen Zweigen der Litteratur, insbesondere:

Bilder= und ABC=Bücher für ganz kleine Kinder, Jugendschriften für Knaben und Mädchen von 3-16 Jahren, Schulbücher, Wörterbücher, Atlanten, Landkarten, Schreib= und Zeichenvorlagen, Romane, Classiker, Reisehandbücher, Kochbücher, Volksschriften, Volkskalender etc.
Alle nicht vorräthigen Bücher werden jederzeit in kürzester Frist und ohne Kostenaufschlag von den Verlagsortern besorgt. Auch

Musikalien

von welchen jedoch kein Lager gehalten wird, sind stets am vortheilhaftesten durch oben genannte Buchhandlung zu beziehen, welche mit allen Musikalien=Verlagshandlungen Deutschlands in Geschäftsverbindung steht.


Neue Bettfedern
erhielt und empfiehlt zu den billigsten Preisen                          
                                                    G. A. Levissohn in Rehna.


Fertige Kornsäcke, sowie Sackdrell

hält in allen gangbaren Größen zu den billigsten Preisen empfohlen

                                                    G. A. Levissohn in Rehna.


Zu verkaufen:
Zwei neue leichte Einspänner=Wagen.
Zu erfragen in der Expedition dieser Blätter.                          


Ein junges Mädchen, welches in einer achtbaren Predigerfamilie die Wirthschaft erlernte, während zweier Jahre bei derselben conditionirt und das beste Zeugniß beizubringen im Stande ist, sucht zu nächstem Ostern eine anderweitige Stelle, wo sie unter Aufsicht der Hausfrau sich nützlich erweisen kann. Näheres in der Exp. d. Blätter.


Es hat mir bis jetzt nicht gelingen wollen, wegen des Prämienschießens an den Königschußtagen des Jahres 1861 Rechnung ablegen zu können. Ich ersuche deshalb Diejenigen, welche ein Interesse daran haben, die Rechnung in meinem Hause nachzusehen.
Schönberg im November 1862.

                                                    J. P. H. Spehr.


Talg=Form=Lichte,

die sparsam und gut brennen, in allen Größen von 6, 8, 10, 12, 16, 20, 22 auf's Packet, zu 10 Schilling (Mecklenburg), in LiesPfund billiger, empfehle ich. Auch kaufe ich Talg und tausche Lichte um gegen Talg.

                                                    C. Schwedt.


Zu vermiethen. In der Nähe des Schulhauses ist eine Wohnung, bequem für Schüler, zu vermiethen. Das Nähere ertheilt die Expedition dieses Blattes.


Ich zeige hiermit an, daß Niemand der Arbeitsmannswittwe Buschow, früher in Kleinfeld, zur Zeit in Schönberg, ohne baare Bezahlung etwas verabfolgen darf, indem ich für keine Zahlung hafte.

                                                    Hauswirth Lohse in Kleinfeld.


Zu dem am Freitag den 5ten December bei mir stattfindenden

Balle

erlaube ich mir so freundlichst als ergebenst einzuladen.

Mummendorf 1862.                                                     J. Bunge.


Filz= und Gummi=Schuhe in allen Größen empfiehlt zu billigen Preisen

Schönberg.                                                     Aug. Spehr.


Gefunden vor längerer Zeit: Eine goldene Broche. Von wem? zu erfragen in der Expedition dieser Blätter.


Die Herren Gartenbesitzer

im Fürstenthum Ratzeburg mache ich die ergebenste Anzeige, daß ich jede Gartenarbeit besorge, auch Weinstöcke und Bäume beschneide. Ferner sind schöne veredelte Obstbäume, Kastanien, Kugel=Akazien, Linden und hochstämmige Rosen billig bei mir zu haben.

                                                    Gärtner H. Prill.

Schönberg, Sabowerstraße.


Wir machen hierdurch bekannt, daß wir dem Knecht Meier in Gr. Bünsdorf die Aufsicht über unsere Feldmarken und Buschkoppeln übertragen haben; derselbe erhält für jeden unbefugt resp. darauf oder darin Betroffenen, den wir gerichtlich belangen können, 1 Taler (Mecklenburg) Belohnung.

                                                    Die Dorfschaft Gr. Bünsdorf.


Schönberg. Uns steht in nächster Zeit ein seltener Kunstgenuß bevor. Die kleine 10jährige Ballet=Solotänzerin Dora Weykopf die augenblicklich im Stadt=Theater zu Lübeck gastirt und dort ihre Leistungen mit jubelndem Beifall gekrönt sieht, wird auch in Schönberg demnächst ihre Leistungen produciren. Sie wird hier nur zwei Vorstellungen geben, weshalb man sich darauf aufmerksam zu machen erlaubt.

                                                    (?)


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom 19. bis 27. Novbr.

Geboren: D. 17. Eine unehel. Tochter in Resdorf.
Copulirt: D. 21. Joch. Heinr. Oldörp, Krüger zu Resdorf, und Elsabe Oldörp daselbst. - D. 21. Hans Heinr. Creuzfeld, Hauswirth zu Niendorf, und Margarethe Eckmann aus Lübseerhagen. - Heinrich Eckmann, Hauswirth und Kirchenjurat zu Lübseerhagen, und Anna Maria Creuzfeld aus Niendorf.

Anzeige.

Wegen der Vakanz in Schlagsdorf fällt Sonntag, 1. Advent, die Nachmittagskirche aus.


Getreide und Markt=Preise in Lübeck
am 26. November 1862.

Weitzen 1 Taler (Mecklenburg) 16-21 Schilling (Mecklenburg),     Wicken  1 Taler (Mecklenburg)   2-  6 Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg)   2-  6 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 36-40 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 38-42 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 28-29 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 28-34 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 27-28 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   2-  4 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 21-22 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, pr. Faß 4-5 Schilling (Mecklenburg).
Schweine, 100 Pfund 27 -31 Mark.
Ochsen, 100 Pfund 35 Mark.


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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