No. 46
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 14. November
1862
zweiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1862 Nr. 46 Seite 1]

- Es scheinen Preußen schwere Zeiten bevorzustehen. Am 31. Oktober sagte der König zu einer Deputation: Meinen besten Absichten steht vielfach ein Geist des Widerspruchs und der Lüge entgegen, der erst gebrochen werden muß, wenn ein wahrer Fortschritt gedeihen soll. Nicht bloß die Armee=Umbildung im Abgeordnetenhause ist gefährdet, auch andere Budget=Titel sind abgelehnt. Durch die Parteiumtriebe stehen noch höhere Güter auf dem Spiele; denn der religiöse Sinn des Volkes wird irregeleitet. Das darf nicht geschehen und ich werde dahin wirken, daß der Glaube im Volk gewahrt bleibe. Wir müssen Alle wach sein und bleiben, damit es wieder besser werde; denn viele Erscheinungen sind wieder wie im Jahr 1848. Meine Pflicht und mein Wille ist es, alle theuren Güter des Vaterlandes zu schützen und ich werde jedem unberechtigten Andringen mit Festigkeit widerstreben. Gott wolle mir dazu Kraft verleihen. Vertrauen Sie mir: Gott hat Preußen noch nie verlassen.
- König Otto wäre fast ein Gefangener der Revolution geworden, Officiere und Mannschaft seines Schiffes Amalia hatten schon den Gehorsam verweigert und machten Anstalt, den abgesetzten König nach Athen zu bringen, als der treue Capitain sein Retter wurde und ihn unter dem Murren der Mannschaft auf ein englisches Schiff, das daneben lag, brachte. Eine Minute darnach rissen die Griechen die königliche Flagge von den Masten und zogen die der Revolution auf. - Eine schöne Waare, die schlichte Wahrheit, war von jeher in Griechenland selten zu haben; heute scheints noch schlimmer damit bestellt. Nach griechischen Nachrichten liegen sich die Athener in den Armen und weinen Freudenthränen, daß sie ihren König los sind, und singen fromme Lieder. Nach anderen Nachrichten haben sie etwas Bedenklicheres gethan, nämlich die Häuser sämmtlicher Deutschen geplündert und das Häuschen des protestantischen Geistlichen der Königin von Grund aus zerstört. Auch unter dem Silberzeug des Königs soll eine Auswahl getroffen worden sein. Eine Menge Deutsche sind nachträglich in München angekommen, die vorläufig nichts als das Leben gerettet haben; selbst König und Königin haben nichts nach München gebracht, als was man zu einer kurzen Vergnügungsreise einpackt. König Otto soll 100 Millionen Drachmen in der englischen Bank angelegt haben, sagen die Griechen. König Ludwig wird am besten bezeugen können, wie viel sein Sohn in Griechenland erspart hat! Er ist von seiner italienischen Reise nach München zurückgekehrt; seinen Sohn Otto, für dessen Befestigung in Griechenland er große Opfer gebracht hat, findet er als entthronten König.
- Frankreich hat England und Rußland den Vorschlag gemacht, Amerika zu einem sechsmonatlichen Waffenstillstand aufzufordern. Während des Waffenstillstandes sollten die Mächte zur Herbeiführung einer Versöhnung ihre guten Dienste anbieten und den Norden um sofortige Einstellung der Feindseligkeiten angehen.
- Will Preußen etwa mit Frankreich gehen, so gehen wir mit Oesterreich, denkt wahrscheinlich der alte Palmerston. So günstig und freundlich hat sich lange kein englischer Minister über Oesterreich und die Vortheile inniger Beziehungen zu demselben für England ausgesprochen, als jüngst der englische Premier=Minister. Seine Rede ist so gehalten, daß eine bestimmte Absicht dabei unverkennbar ist. Die preußische Regierung mag sich vorsehen; der neue französische Minister des Auswärtigen ist auch ein Freund Oesterreichs.
- Bei den jüngsten großen Manövern in Schleswig ist es zu einem heftigen Kampf zwischen dänischen Dragonern und schleswig=holsteinischen Soldaten gekommen, 2 Dänen wurden getödtet, 15 schwer verwundet, ein holsteinisches Bataillon wurde gar nicht zum Manöver gezogen, weil man ihm nicht traute. Auch auf Seeland hat's Kämpfe zwischen den beiden Feinden gegeben.
- Zu den glänzenden und beliebtesten Festen der vornehmen und reichen Bürger in Berlin gehörten die Bälle, die jeden Winter im Opernhaus veranstaltet wurden, und an denen der König und alle Prinzen und Prinzessinnen Theil nahmen. Diesmal fallen diese Bälle auf Befehl des Königs aus; man sieht darin ein Zeichen königlicher Unzufriedenheit mit Berlin.
- Am 1. November ist die Industrie=Ausstellung in London geschlossen und das Ausräumen hat begonnen.
- Garibaldi wird erhalten werden, die Aerzte wollen dafür bürgen und erklären, er werde nach der Ausziehung der Kugel nur ein steifes Gelenk behalten.
- Oestreich sowohl wie Preußen will deutscher Flügelsmann sein, und die Städte Wien und Berlin suchen sich auch einander den Rang abzulaufen. Wien zählt 530,000, Berlin 527,000 Köpfe; Wien ist also nur um eine Nasenlänge Berlin voraus. Das Miethgeld in Wien beträgt 26 Mill. Gulden, das in Berlin nahezu 27 Millionen. Die Häuserzahl ist sehr verschieden. Wien zählt 9854, Berlin 21,444 Häuser, also mehr als das Doppelte. Das kommt daher, daß in Wien jeder Neubau zu Zinszwecken mit mehreren Stockwerken aufgeführt wird, in Berlin dagegen, hat mit Ausnahme besonders lebhafter Straßen schon mehr die englische Sitte

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der Familienhäuser um sich gegriffen. Sehr zahlreiche neue Häuser werden zu dem Zwecke aufgeführt, daß nur eine Familie darin wohne.
- In Berlin wird amtlich vor den im Handel vorkommenden gußeisernen emaillirten Kochgeschirren gewarnt, deren Emaille sehr bleihaltig ist und den sauren Speisen und Flüssigkeiten, welche in denselben zubereitet werden eine größere oder geringere Menge Blei mittheilt, wodurch die Gesundheit gefährdet werden kann.
- Santini, der letzte noch überlebende Genosse Napoleons I., der seine Verbannung auf St. Helena theilte, ist nun auch gestorben. Er war Kammerdiener des Kaisers und wurde des Mordanschlags gegen Hudson Lowe beschuldigt und nach Europa zurückgesandt. Louis Napoleon ernannte ihn 1849 zum Hüter des Kaisergrabes.
- An der Hebung des bei Lindau am Bodensee versunkenen Dampfers "Ludwig" arbeiten jetzt 500 Mann, wobei es sich mehr um ein Experiment der nautischen Wissenschaft handelt. Die Kosten werden theils durch eine Subscription der Gartenlaube, theils durch ansehnliche Geschenke aus Bremen gedeckt. - Die Deutschen feiern jede Begebenheit und haben sich diesmal dennoch ein Jubiläum entgehen lassen. Niemand dachte daran, daß im Jahr 1362 in Nürnberg die ersten Stecknadeln zum Vorschein kamen, erfunden von einem Deutschen.
- In Italien wird die Räuberei ins Große betrieben; bei Neapel wurde die Post von nicht weniger als 120 Räubern angefallen und ausgeplündert. - Die A. Z. enthält folgendes Inserat: Oestreichische Officiere und junge deutsche Damen, die in eheliche Verbindung zu treten wünschen, belieben ihre Anfragen unter M. Nr. 7563 an die Expedition zu senden. Die weiteren Referenzen leitet ein distinguirter Cavalier.
- Bei dem Hagelschaden=Versicherungs=Verein für Mecklenburg waren in diesem Jahre nahezu 6 Millionen Scheffel Getreide versichert zu dem Werthe von 6,832,306 Thaler. Für die stattgefundenen 62 Hagelschäden sind zu zahlen 32,520 Thaler und mit Einschluß der sonstigen Kosten 34,850 Rth. Zur Aufbringung dieser Summe ist der diesjährige Beitrag auf 18 Schilling (Mecklenburg) 9 Pfennig (Mecklenburg) für versicherte Hundert Thaler festgesetzt worden.
- Im Seebade Biarritz begegnete Kaiser Napoleon einem freundlich grüßenden Knaben, der ihm durch sein freundliches Gesicht auffiel. Bist du ein Engländer? fragte er? - Nein, ich bin ein Nordamerikaner! - Nun, mit wem hälst du es denn, mit dem Norden oder mit dem Süden? - Mein Vater hält mit dem Norden, ich aber entschieden mit dem Süden. Und Sie, mein Herr? - Der Kaiser stutzte, drehte den Bart und sagte lachend: Ich halte es mit dem Einen und mit dem Andern.
- Wie? mit Beiden? Das ist nicht leicht und wird Niemand gefallen! - Der Kaiser brach verdutzt ab und zog seines Wegs.


Ein Zug von Rothschild.

Das Londoner Haus Rothschild hielt es eines Tages für vortheilhaft, einen auf ihr Frankfurter Haus gezogenen Wechsel von bedeutendem Betrage bei der Bank von England zu discontiren, der Wechsel wurde aber mit dem Bemerken zurückgewiesen, die Bank discontire niemals Papiere von Privaten, sondern ihre eigenen.
"So, so, von Privaten!" rief der Baron Nathan von Rothschild aus, als ihm der Bescheid überbracht wurde. Nun, ich werde diesen Herren zeigen, was für eine Sorte von "Privaten" wir sind.
Nach Verlauf von 3 Wochen, welche der Bankier dazu angewendet hatte, so viel Fünfpfund=Noten einzuwechseln, als sich in England und auf allen europäischen Handelsplätzen auftreiben ließen, erschien er eines Morgens in aller Frühe an der Kasse der Bank und nahm eine Fünfpfund=Note aus seinem Portefeuille, für welche ihm natürlich ohne Weigern 3 Sovereigns ausgezahlt wurden. Der Kassirer wunderte sich nur darüber, daß der Herr Baron sich wegen einer solchen Kleinigkeit persönlich bemühte. Dieser untersucht jedes Goldstück genau und that es dann in einen mitgebrachten Leinwandbeutel, worauf er eine zweite, eine dritte, eine zehnte, eine hunderte Fünfpfundnote hervorzieht und gegen Gold verwechselt. Nachdem das erste Portofeuille geleert und der erste Beutel gefüllt ist, überreicht ein Bedienter dem Herrn Baron ein zweites gefüllter Portefeuille und einen zweiten leeren Beutel und dieses langweilige Manövre wird volle 7 Stunden bis zum Schluß der Bank fortgesetzt, wo der Bankier 4200 Pfundsterling umgewechselt hatte; da aber neun seiner Commis den ganzen Tag in gleicher Weise bei sämmtlichen Filialkassen der Hauptstadt beschäftigt gewesen waren, so folgt daraus, daß das Haus Rothschild etwa 420000 Stück Sovereigns aus der Bank gezogen hatte.
Jede Sonderbarkeit hat bekanntlich das Privilegium, den Engländern zu gefallen und so lachte man denn an diesem ersten Tage viel über die kleine Malice des Barons. Etwas weniger lachte man schon, als man ihn am andern Morgen wiedererscheinen sah, um das Auswechslungsgeschäft fortzusetzen. Die Heiterkeit legte sich vollends ganz, als der König der Bankiers sagte: "Die Herren wollen meine Papiere nicht nehmen - das steht ihnen frei, aber ich bin auch nicht gezwungen, die ihrigen zu behalten. Sagen Sie ihnen, daß dieses Umwechslungsgeschäft ungefähr zwei Monate fortgehen wird. - Zwei Monate! Das wären drittehalb Millionen Sovereigns gewesen! So viel Geld hatte die Bank nie besessen! Die Bank von England bekam Angst und sie hatte guten Grund dazu. Deshalb las man in sämmtlichen darauf folgenden Morgenblättern, daß sie in Zukunft die Wechsel des Hauses Rothschild jederzeit discontiren werde wie ihre eigenen Papiere.
Baron Rothschild hatte ihr gezeigt, was die Rothschild für eine Sorte von "Privaten" sind.


Anzeigen.


Am Sonnabend,                                                    
den 15. November d. J.

findet der diesjährige Forstschreibtag zum Verkauf von Eichen und Buchen aus den herrschaftlichen Forsten statt und können Kaufliebhaber am gedachten Tage, Mittags 12 Uhr, auf der Amtsstube sich hier einfinden.
Schönberg, den 1. November 1862.

                          Großherzoglich Meckl. Domainen=Amt und Forst.
                          F. Graf Eyben.       Danckwarth.


Verkaufsanzeigen.

Von Seiten des Großherzoglichen Amtes Rehna soll

am 19. d. M., Nachmittags 3 Uhr,

das alte Haus und der alte Stall auf dem Küstergehöfte zu Lübsee an Ort und Stelle gegen baare Bezahlung öffentlich meistbietend auf Abbruch verkauft werden, welches hiermit bekannt gemacht wird.
Aus den Bedingungen wird hervorgehoben, daß Käufer eine Caution von 20 Taler (Mecklenburg) für das Haus und von 10 Taler (Mecklenburg) für den Stall zu stellen haben.
Schönberg, den 12. November 1862.

Großherzogl. Meckl. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
F. Graf Eyben.       C. L. v. Oertzen.       F. Boccius.


Streu=, Busch= und Schleeten=Verkauf.

In Auftrag und für Rechnung des Finanzdepartements sollen am Montag den 17. und Dienstag den 18. November 1862 im

Israelsdorfer Forstreviere

eine bedeutende Parthei gemähten Streumaterials, von dem mehreres noch als Futter brauchbar ist; desgleichen
circa 50 Cav. Knickstubben, diverse Schleete und Knickbusch, worunter einiges Weiden Band= und Kiepenholz
öffentlich an die Meistbietenden verkauft werden.
Der Verkauf beginnt an beiden Tagen Mor=

[ => Original lesen: 1862 Nr. 46 Seite 3]

gens 8 Uhr an Ort und Stelle und zwar am Montage, an welchem Tage nur Streu verkauft wird, in den Wesloer Tannen, an der Brandenbaumer Grenze, am Dienstag auf dem ehemaligen Lauerhof am Fuchsberg, wo zuerst das Buschholz, die Schleete und die Stubben zum Aufgebot kommen.


Verpachtung.

Die im Termine vom 25. October c. abgegebenen Gebote sind vom hohen Großherzoglichen Kammer= und Forst=Collegio nicht angenommen worden und ist daher auftragsmäßig anderweitig Termin zur öffentlich meistbietenden Verpachtung der Meiereien

1) Stove nebst Röggelin
und
2) Neuhof,                      

welche Johannis 1863 aus der Pacht fallen, auf Sonnabend

den 29. November d. J.,

angesetzt, und wollen Pachtliebhaber sich dazu Morgens 11 Uhr auf der Amtsstube allhier einfinden.
Dem hohen Großherzoglichen Kammer= und Forst=Collegio bleibt die Entscheidung über die Annehmlichkeit des Gebots und die Wahl unter den drei Meistbietenden vorbehalten, und haben diese, falls sie nicht schon Kammerpächter sind, sofort eine Conventionalpoen, und zwar in Bezug auf Stove und Röggelin von 3000 Taler (Mecklenburg) und rücksichtlich Neuhof von 2000 Taler (Mecklenburg), zu bestellen, auch sich über ihre bisherige Führung und oeconomische Tüchtigkeit, sowie über das zur Annahme der Pachtstücke erforderliche Vermögen auszuweisen.
Die Contracts=Bedingungen können in der hiesigen Amts=Registratur eingesehen und die Pachtstücke nach zuvoriger Meldung auf den resp. Höfen in Augenschein genommen werden.
        Schönberg, den 7. Novbr. 1862.

                          Großherzoglich Meckl. Domainen=Amt.
                          F. Graf Eyben.


      Nachdem der Brückenbau bei der Maurin=Mühle beschafft, ist die unter'm 27. August c. verfügte Sperre nunmehr aufgehoben und die Passage über die Maurin=Mühle wieder eröffnet.
    Schönberg, den 25. September 1862.

                          Großherzoglich Meckl. Domainen=Amt.
                          F. Graf Eyben.


In der am 11. d. M. stattgefundenen Haupt=Versammlung des Vorstandes der Hagel=Assecuranz=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg ist ein Beitrag zu den gewöhnlichen Kosten von Zwei (2) Schillingen Preuß. Courant von jedem Hundert Thaler der Versicherungs=Summe beliebet worden, demnach sämmtliche Mitglieder dieser Gesellschaft ersucht werden, den Belauf solchen Geldes, ohne weitere Benachrichtigung als diese

am 1sten December, dem Montage nach dem 1sten Adventssonntage d. J., Vormittags 10 Uhr, im Hause des Kaufmanns Herrn Boye allhier einzahlen zu wollen.
Schönberg, den 12. November 1862.

                          Die Direction
                          der Hagel=Assecuranz=Societät
                          des Fürstenthums Ratzeburg.


Generalversammlung
des landwirthschaftlichen Vereins
für das Herz. Lauenburg
in Ratzeburg
am Freitag den 28. November,
Morgens 11 Uhr.


Neue bedeutend vermehrte
große Geldverloosung
von
2 Million. 700,000 Mark
in welcher nur Gewinne gezogen werden,
garantirt und beaufsichtigt von der
Staats-Regierung

      Unter 17,900 Gewinnen befinden sich Haupttreffer von:
Mark 250,000, 150,00, 100,000, 50,000, 2 mal 25,000, 2 mal 20,000, 2 mal 15,000, 2 mal 12,500, 2 mal 10,000, 1 mal 7500, 1 mal 6250, 4 mal 5000, 6 mal 3750, 1 mal 3000, 85 mal 2500, 5 mal 1250, 105 mal 1000, 5 mal 750, 130 mal 500, 245 mal 250 etc. etc.
      1 ganzes Original-Loos   kostet 4 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt.
      1 halbes Original-Loos   kostet 2 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt.
      2 Viertel Original-Loose kosten 2 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt.
Beginn der Ziehung am 11ten kommenden Monats.
      Nur um der verstärkten Nachfrage zu genügen, ist neben Vergrösserung des Gewinn-Capitals die Loosen-Anzahl vermehrt, ohne den Preis derselben zu erhöhen.
      Unter meiner allbekannten und beliebten Geschäfts-Devise

"Gottes Segen bei Cohn"

wurde neuerdings am 2ten Mai d. J. zum 17ten mal, am 25. Juli d. J. zum 18 mal das grösste Loos, sowie neuerdings am 10. September dieses Js. der grösste Hauptgewinn, bei mir gewonnen.
      Auswärtige Aufträge mit Rimessen oder gegen Postvorschuss, selbst nach den entferntesten Gegenden, führe ich prompt und verschwiegen aus und sende amtliche Ziehungslisten und Gewinngelder sofort nach Entscheidung zu.

Laz. Sam. Cohn,
Banquier in Hamburg.


Am 29. November 1862
Ziehung des Großherzoglich Badischen
Eisenbahn-Anlehens
von 14 Millionen Gulden.
Hauptgewinne des Anlehens: 14mal fl. 50,000, 54mal fl. 40,000, 12mal fl. 35,000, 23mal fl. 15,000, 55mal fl. 10,000, 40mal fl. 5000, 58mal fl. 4000, 366mal fl. 2000, 1944mal fl. 1000. etc. etc.

Jedermann, welcher dem Glücke auf eine wirklich solide Weise die Hand bieten will, wird diesem Unternehmen unbedingt den Vorzug geben. Zur Betheiligung bei der Ziehung am 29. November d. J. erläßt das unterzeichnete Handlungshaus

1 Loos à Thlr. 1. - 6 Loose à Thlr. 5. 14 Loose à Thlr. 10.

und übermacht jedem Theilnehmer Pläne und Gewinnliste franco.

                                                    J. H. Döll,
                                                    Bank= u. Staatspapierengeschäft
                                                    in Frankfurt a. M.


Nur 26 Silbergroschen

baar oder gegen Post=Nachnahme kostet bei unterzeichnetem Bankhause ein viertel Originalloos zu der am 19. und 20. November stattfindenden Ziehung der großen

Staats-Gewinne-Verloosung,

welche letztere in ihrer Gesammtheit 14800 Gewinne enthält, worunter solche von

event. Thlr. 114,000, 57,000, 28,500, 17,000, 14300, 11,400, 8570, 6860, 5700, 2300, 1700, 1140, 570 etc. etc.

Ganze Loose kosten 3 Thlr. 13 Sgr. und halbe 1 Thlr. 22 Sgr. Die Gewinne werden baar in Vereins=Silber=Thaler durch unterzeichnetes Bankhaus in allen Städten Deutschlands ausbezahlt, welches überhaupt Ziehungslisten und Pläne gratis versendet. Man beliebe sich daher direct zu wenden an das

NB. Außer den Gewinnbeträgen werden durch Unterzeichnete auch die planmäßigen Freiloose verabfolgt. Haupt=Depot bei
Stirn & Greim  in Frankfurt a./M.


[ => Original lesen: 1862 Nr. 46 Seite 4]

Die
Dittmer'sche Buchhandlung in Lübeck
Königstraße bei St. Catharinen Nr. 659.,

empfiehlt zu bekannten billigen Preisen ihr reichhaltiges Lager der beliebtesten älteren und neueren Erscheinungen aus allen Zweigen der Litteratur, insbesondere:

Bilder= und ABC=Bücher für ganz kleine Kinder, Jugendschriften für Knaben und Mädchen von 3-16 Jahren, Schulbücher, Wörterbücher, Atlanten, Landkarten, Schreib= und Zeichenvorlagen, Romane, Classiker, Reisehandbücher, Kochbücher, Volksschriften, Volkskalender etc.
Alle nicht vorräthigen Bücher werden jederzeit in kürzester Frist und ohne Kostenaufschlag von den Verlagsortern besorgt. Auch

Musikalien

von welchen jedoch kein Lager gehalten wird, sind stets am vortheilhaftesten durch oben genannte Buchhandlung zu beziehen, welche mit allen Musikalien=Verlagshandlungen Deutschlands in Geschäftsverbindung steht.


Ich zeige hierdurch an, daß ich seit Michaelis nicht mehr in Rupensdorf, sondern jetzt in Schönberg in der Wasserstraße wohne.

                                                    Fach, Frohnereipächter.


Verloren auf dem Wege vom Markt bis zum Baubrink: Ein Spazierstock, Weinrebe mit Elfenbeinkrücke. Dem ehrlichen Finder eine Belohnung in der Expedition d. Bl.


Sonntag den 16. November,
Nachm. 2 Uhr,
Versammlung des                                                    
Imkervereins
im Hause der Wittwe Boye.                                                    
                          D. Hempel.


Club
im Hause des Herrn Aug. Spehr,
am Mittwoch den 19. November.


Es hat mir bis jetzt nicht gelingen wollen, wegen des Prämienschießens an den Königschußtagen des Jahres 1861 Rechnung ablegen zu können. Ich ersuche deshalb Diejenigen, welche ein Interesse daran haben, die Rechnung in meinem Hause nachzusehen.
Schönberg im November 1862.

                                                    J. P. H. Spehr.


Zu vermiethen. In der Nähe des Schulhauses ist eine Wohnung, bequem für Schüler, zu vermiethen. Das Nähere ertheilt die Expedition dieses Blattes.


Gefunden vor 14 Tagen auf dem Wege von Schönberg nach Kl. Siemz: Ein Regenschirm, den der Eigenthümer bei mir zurückerhalten kann.

                          Zimmergesell Bollow a. d. Heiligenlande.


Am Tage der diesjährigen Ausloosung ist vor der Großherzogl. Landvogtei=Registratur ein Regenschirm stehen geblieben, den der rechtmäßige Eigenthümer gegen Erstattung der Insertionskosten dort in Empfang nehmen kann.


Neue große Geldverloosung

der freien Stadt Frankfurt a. Main unter Leitung und Garantie des Staats von

791,674 Thaler
mit 14,800 Prämien von fl. 200,000, 100,00, 50,000, 30,000, 25,000, 2mal 20,000, 15,000, 12,000, 10,000 6000, 2mal 5000, 5mal 4000, 3000, 14mal 2000, 117mal 1000 etc. etc.

Die Auszahlung der Gewinne erfolgt in Silber 14 Tage nach der Ziehung, ausschließlich gegen Einlieferung der Gewinnloose und die amtlichen Gewinnlisten werden den resp. Loos=Inhabern sofort nach der Ziehung übermittelt.

Man kann sich bei derselben für wenige
Sgr. 26. mit 1/4,
Thlr. 1. Sgr. 22 mit 1/2,
Thlr. 3. Sgr. 13. mit einem Ganzen

bei der am

19. und 20. November

stattfindenden Ziehung betheiligen, durch die mit dem Verkauf dieser Loose conzessionirte

                          Effectenhandlung von
                          Jacob Strauß in Frankfurt a. M.

Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß hier von keinen sogenannten Actien oder Certificaten, sondern von Originalloosen die Rede ist.


Talg=Form=Lichte,

die sparsam und gut brennen, in allen Größen von 6, 8, 10, 12, 16, 20, 22 auf's Packet, zu 10 Schilling (Mecklenburg), in LiesPfund billiger, empfehle ich. Auch kaufe ich Talg und tausche Lichte um gegen Talg.

                                                    C. Schwedt.


Der
Kalender
für das
Fürstenthum Ratzeburg
auf das Jahr
1863

ist erschienen und bei mir, wie auch beim Herrn Buchbinder Bade für 3 Schilling (Mecklenburg) zu haben.

                                                    L. Bicker.


In der Nacht vom 24. zum 25. d. M. sind uns in unsern Holzkoppeln 5 Birken, 2 Tannen, 7 Buchen und 2 Fauleschen vier Fuß hoch ringsum den Stamm abgeschält. Wer uns den Thäter so nachweisen kann, daß er gerichtlich zu belangen ist, erhält eine Belohnung von 4 Taler (Mecklenburg). Daneben machen wir bekannt, daß wir alle Unbefugte, welche künftig mit Aexten oder Sägen etc. in unsern Holzkoppeln von uns betroffen werden, zur gerichtlichen Bestrafung anzeigen werden.

                                                   Schulze Grevsmühl,
                                                    Hausw. Wigger        
                                                              in Kl. Bünstorf.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom 6. bis 14. Novbr.

Geboren: D. 7. dem Schustermeister Schmöcker hies. ein S. - D. 8. ein unehel. S. - D. 11. dem Arbeitsmann Eggers vor Schönberg ein S. - Den 13. dem Böttchermeister Oldenburg in Lockwisch ein S.
Copulirt: den 7. J. Maak, Arbm. zu Rabensdorf, u. Luise Lenschow das. M. H. Will, Arbm. in Rabensdorf, und Cath. E. Arndt aus Pogetz. - Den 11. P. C. M. Schütt, Fuhrmann hies., und Cath. Dor. Magd. Dunkelmann. H. P. F. Baars, Tischlermeister zu Demern, und A. Marie E. Tretow hies.


Getreide und Markt=Preise in Lübeck
am 12. November 1862.

Weitzen 1 Taler (Mecklenburg) 18-25 Schilling (Mecklenburg),     Wicken  1 Taler (Mecklenburg)   2-  6 Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg)   2-  8 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 36-44 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 40-45 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 28-29 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 32-38 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 27-28 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   4-10 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 21-22 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, pr. Faß 4-5 Schilling (Mecklenburg).
Schweine, 100 Pfund 30 -34 Mark.
Ochsen, 100 Pfund 35 Mark.


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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