No. 45
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 07. Oktober
1862
zweiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1862 Nr. 45 Seite 1]

- Mit der Entthronung des Königs Otto von Griechenland ist es rasch gegangen. In Kalamata ging dem König das erste Gerücht eines Aufstandes zu; er fuhr sogleich nach Athen, aber schon vor dem Hafen kam ihm der französische Gesandte in einer Barke entgegen und rieth ihm umzukehren; denn in der Nacht vorher sei in der Residenz die Revolution ausgebrochen, Volk und Militär hätten eine provisorische Regierung eingesetzt und den König entsetzt. Soldaten und Volk seien in den Palast eingedrungen und hätten alles zerschlagen und geraubt, die paar treuen Leute verjagt und an die königlichen Zimmer das Staatssiegel gelegt. König Otto schwankte, was zu thun sei; da kamen die übrigen Gesandten und benahmen ihm alle Hoffnung der Rückkehr. So schied der König und ließ eine Proklamation zurück, in welcher er dem Volk den Undank vorwirft, ohne zu sagen, ob er abdanke.
- Der König und die Königin von Griechenland sind in München angekommen. Es hatte sich schon in Innsbruk der Herzog v. Oldenburg (Bruder der Königin) angeschlossen; sie kamen von Innsbruk mit einem Gefolge von 26 Personen. Der König und die Königin von Baiern reisten denselben entgegen. Am Bahnhof hatte sich inzwischen eine große Volksmenge gesammelt. Als diese den König Otto erblickte, brach sie in begeisterte Hochrufe aus. Nicht weniger lebhaft ertönten die Hochrufe, als die Königin Amalie mit der Königin von Baiern den bereitstehenden Wagen bestieg. Es schien gerade, als hätte man den Monarchen, der nach 30 nicht beneidenswerthen Regierungsjahren den heimathlichen Boden wieder betritt, für die von den Griechen erlittene Unbill entschädigen wollen.
- England zeigt sich ganz einverstanden mit der Revolution in Griechenland. Die Times versichert höchst bestimmt, die Wahl des Prinzen Alfred zum griechischen König werde in England nicht gewünscht. England werde aber keinen Protest gegen die Wahl des Herzogs von Leuchtenberg erheben. - Die bairische Zeitung hält alle Zeitungsnachrichten über die Berufung neuer Dynastieen auf den griechischen Thron für unrichtig und hebt hervor, daß die Proclamation der provisorischen Regierung nur die Absetzung des Königs und der Königin ausspreche; von einer Thronentsetzung der bairischen Dynastie sei in der Proclamation keine Rede. - Die Berechtigung der königlich bairischen Dynastie zur Thronfolge in Griechenland ist durch Staatsverträge völlig festgestellt; bezweifelt wird aber immer noch, daß das kön. bairische Haus seine Rechte geltend machen wird, welche in der Convention von 1832 liegen. - Die Vertreter der Mächte England, Rußland und Frankreich sollen dem König Otto die bestimmte Zusicherung ertheilt haben, daß ihre Cabinette sich das Interventionsrecht in den griechischen Angelegenheiten nicht begeben, sondern dasselbe im Sinne des Londoner Protocolls von 1832 so lange geltend machen werden, als nicht durch ein abermaliges Uebereinkommen der Schutzmächte die Thronfolgefrage anderweitig geordnet sein wird. - Mit dem letzten Lloyddampfer trafen in Triest gegen 80 Personen vom Hofe des Königs Otto ein, darunter Baron Wendland, ein Strelitzer, der geheimer Cabinetsrath des Königs ist. Die Schmucksachen der Königin und eine große Anzahl kostbarer Gegenstände sind der Oberhofmeisterin v. Plüskow, welche von einem englischen Gesandtschafts=Secretair begleitet war, übergeben worden, welche Gegenstände nach dem engl. Gesandtschafts=Hotel gebracht wurden.
- Aus Frankfurt wird gerüchtsweise gemeldet von der Herrichtung stehender Bundeslager, ähnlich demjenigen von Chalons, und dieselben immer gleichzeitig von Truppen=Abtheilungen mehrer Bundes=Contingente beziehen zu lassen. Man verspricht sich von solchen Lagern Vortheile mannichfacher Art. Abgesehen davon, daß die Mannschaft abgehärtet und an das Lagerleben gewohnt würde, so dürfte dadurch auch bei den Truppen das Gefühl deutscher Zusammengehörigkeit wachgerufen, erhalten und gehoben werden.
- 17 Aerzte haben über den Zustand Garibaldis am 26. Oct. berathen. Die Untersuchungen mit Sonde und Finger in der Wunde konnten wegen der Schmerzen, die sie dem Kranken verursachten, nur unvollkommen vorgenommen werden. Die Kugel wurde nicht aufgefunden, die Aerzte glauben indeß gewiß, daß sie noch in der Wunde steckt. Die Wunde muß nochmals untersucht werden, um den Sitz der Kugel ausfindig zu machen und sie, wenn es möglich ist, ohne schwere Verletzungen herauszuziehen.
- Nach der Lüb. Z. hat sich in Lübeck ein volkswirthschaftlicher Verein für Norddeutschland auf Grund eines Statuten=Entwurfs constituirt. Eine Versammlung derselben, aus 60 Personen bestehend, von denen kaum die Hälfte Lübecker, die andern Auswärtige, hat folgende Resolutionen angenommen: 1) die volkswirtschaftliche Gesellschaft für Norddeutschland erklärt in Uebereinstimmung mit den vom volkswirthschaftlichen Congreß für Deutschland gefaßten Beschlüssen den unmittelbaren Uebergang zur Gewerbefreiheit für dringend geboten 2) Die volkswirthschaftliche Gesellschaft für Norddeutschland, im Princip am Freihandelsystem fest=

[ => Original lesen: 1862 Nr. 45 Seite 2]

haltend, erklärt: daß die Auflösung des Zollvereins ein Unglück für Deutschland sein würde und daher nicht stattfinden darf; daß der Namens des deutschen Zollvereins von Preußen mit Frankreich abgeschlossene Handelsvertrag, ungeachtet mancher Mängel, als ein Forschritt zu betrachten und daher die seiner Vollziehung entgegenstehenden Hindernisse zu beseitigen sind; daß eine Reform des Zollvereins nur auf der Grundlage einer Volksvertretung und des Wegfallens der den einzelnen Regierungen zustehenden Veto's geschehen könne; daß auch die bisher dem deutschen Zollverein nicht angehörigen Staaten Norddeutschlands und insonderheit die Hansestädte ein dringendes Interesse an den Fortbestand und der gedeihlichen Entwickelung des Zollvereins haben; daß daher mit allen gesetzlichen Mitteln auf eine den Anforderungen einer freisinnigen Handelspolitik entsprechende Entwickelung des Zollvereins hinzuwirken sei.
- In der Nähe der kalifornischen Küste verbrannte kürzlich ein Dampfschiff. Die Passagiere warfen verzweifelt das mühsam erworbene Gold haufenweis in das Meer. Einer wickelte eine ungeheure Summe Geld in ein Hemd und warfs über Bord. Wenn ich untergehe, rief er, so soll mir niemand nachsagen, daß das verfluchte Geld schuld ist! - Hier ist Gold! will niemand Gold? rief ein anderer, und als niemand wollte, warf er eine Handvoll nach der andern ins Meer. Ein Schwimmer trug einen Gürtel mit 3000 Dollar, er schwamm vortrefflich und hätte trotz des Goldgewichts das nahe Ufer erreicht, allein neben ihm trieb ein Kind her schon untersinkend. Der Schwimmer ließ sofort den Gürtel fallen, nahm das Kind auf seinen Rücken und rettete sich und das Kind. Ein anderer trat seinen Schwimmgürtel einer Dame ab, er kam glücklich ans Ufer, die Dame versank trotz Gürtel. Die meisten Passagiere retteten sich.
- In Baden ist mit dem 15. das neue Gewerbegesetz in Kraft getreten. Die Niederlassung ist allen Ausländern gestattet; die Regierung behält sich nur das Recht vor, Ausländern, deren Regierungen den Inländern nicht gleiche Rechte gewähren, die Niederlassung zu versagen. An den Hauptorten des Landes zeigen sich in Folge dessen schon große Umgestaltungen. Junge Bürgerssöhne, denen die Zunft entgegenstand, harren auf den Beginn eines Geschäfts. Die Zünfte werden sämmtlich aufgehoben.
- Es ist eine ziemlich allgemeine Unsitte, heißt's in der M. Z., daß Hirtenknaben im Felde Feuer anzulegen pflegen, wodurch sie nicht allein pflichtvergessen werden, indem sie von den verschiedenen Weidekoppeln sich um dasselbe versammeln und Vieh Vieh sein lassen, sondern auch mancherlei Holzfrevel verüben. In der Nähe von Rehna passirte dadurch ein Unglück anderer Art. An einem der stürmischen Tage der vorletzten Woche tanzten auf dem Felde bei Köchelsdorf Hütejungen ihren Reigen um ein hellloderndes Hirtenfeuer, wobei der Rock eines siebenjährigen Knaben von den Flammen erfaßt wurde. Sämmtliche Knaben waren so sehr vom Schrecken betäubt, daß sie so wenig wie der Betroffene selbst daran dachten, diesen der Kleider zu entledigen. In seiner Angst lief der brennende Knabe davon, um nach Hause zu seinen Eltern zu gelangen, bis er über und über versengt und verbrannt, niederstürzte und durch einen herbeieilenden Bauern von den noch übrigen brennenden Kleidersetzen befreit wurde. Obgleich er sofort nach Rehna gebracht und der Behandlung eines tüchtigen Arztes übergeben wurde, auch unter schrecklichen Schmerzen noch den neunten Tag erlebt hat, so soll doch der Arzt an dem Wiederaufkommen des Knaben zweifeln.
- Das mit 3000 Faß Petroleum beladene Schiff Hindoo, von Montreal nach Liverpool, strandete am 24. unweit Liverpool, nachdem bereits die Masten gekappt waren. Als die Mannschaft das Schiff verlassen wollte, entdeckte man, daß die Ladung brenne, die Besatzung mußte deshalb mit Zurücklassung aller Effekten sich schleunigst durch Schwimmen zu retten suchen. Die Ladung war aufgebrochen und ein See Petroleum umgab das Schiff, so daß die Schwimmenden durch dieselbe fast erstickt wurden. Trotzdem gelang es der Besatzung mit Ausnahme von 5 Mann sich zu retten. In wenigen Stunden war von dem Schiff nicht eine Spur vorhanden, doch war der Gestank nach Petroleum in weiter Umgebung und auch in ganz Liverpool so stark, daß man sogar genöthigt war, in Zimmern mit Chlorkalk zu sprengen.
- Eine Anzahl Gewerbtreibender in Hamburg hat sich vereinigt, um in den letzten beiden Monaten dieses Jahrs, also namentlich auch während der Weihnachtszeit eine gemeinsame Gewerbe=Ausstellung zu bewerkstelligen. Die feierliche Eröffnung derselben wird am 9. November geschehen. Findet die Ausstellung im Publikum Anklang so soll dieselbe permanent werden.
- Als Speculation betrachtet ist die Industrieausstellung in London verunglückt. Der diesjährige Palast hat über 100,000 Pfund Sterling mehr gekostet als der vom Jahr 1851 und etwa 700,000 Menschen haben ihn weniger als 1851 besucht. Das reine Deficit beträgt über 50,000 Pf.
- In München ist die Baulust so groß, daß tausend Stück gute Ziegeln bereits auf 36 Gulden gestiegen sind. - Auf den Bergen um Jena brannten am 18. Octb. lustig die Feuer und in den Straßen zum erstenmal 1450 Gasflammen. - Der Kaiser Napoleon verwendet jetzt große Summen auf die Verschönerung der Kirchen in Paris. Auf die Sainte Chapelle hat er allein 4 Mill. Fr. verwendet und sie ist mit unerhörter Pracht ausgestattet. Jetzt soll ebenfalls die Kathedrale Notre Dame prachtvoll restaurirt werden. - Im Kreise Pilsen (Böhmen) brannte es so oft, daß die Leute sich mit Zittern zu Bette legten; um so furchtbarer war die Erbitterung, als man einen Brandstifter auf der That ertappte. Die Einwohner mißhandelten ihn schrecklich, warfen ihn in einen Teich und drückten ihn mit Stangen so lange unter Wasser, bis er todt war. - Drei Könige werden Gesundheits halber den Winter in Nizza in Italien zubringen: die Könige von Baiern, Würtemberg und Belgien. - In Kassel erzählt man, ein Prinz von H. sei nach Amerika gegangen und habe Frau und Kinder und bedeutende Schulden zurückgelassen. - In der Hasenhaide zu Berlin haben drei Offiziere mit drei Studenten Pistolen=Duelle gehabt, zwei Officiere wurden schwer, einer tödtlich verwundet, ein Student am Arm. Politischer Streit gab die Veranlassung.
- (Neues Manuscript des Homer.) Der gelehrte Engländer Queensley, ein großer Bewunderer der griechischen Dichter, hat in seinem Testament verordnet, daß man nach seinem Tode seinem Körper die Haut abziehe und dieselbe zu Pergament gerbe, auf welches die Iliade von Homer geschrieben werden soll. Dieses seltsame Exemplar soll alsdann im britischen Museum niedergelegt werden.
- In Perpignan (Frankreich) saßen zwei Tambours in Haft und spielten um ihr Leben, um sich die Zeit zu vertreiben. Der Verlierende knüpft sein und seines Kameraden Taschentuch zusammen und hing sich dann auf; denn, sagt er, eine Spielschuld ist Ehrenschuld und muß gezahlt werden. Der Gewinnende sah ruhig zu.


Anzeigen.


Am Sonnabend,                                                    
den 15. November d. J.

findet der diesjährige Forstschreibtag zum Verkauf von Eichen und Buchen aus den herrschaftlichen Forsten statt und können Kaufliebhaber am gedachten Tage, Mittags 12 Uhr, auf der Amtsstube sich hier einfinden.
Schönberg, den 1. November 1862.

                          Großherzoglich Meckl. Domainen=Amt und Forst.
                          F. Graf Eyben.       Danckwarth.


[ => Original lesen: 1862 Nr. 45 Seite 3]

Verkaufsanzeigen.

Da in dem am 26sten d. Mts. stattgehabten Termin zum Verkauf der zur Concursmasse des Krämers Möhler zur Baeck gehörenden, in der Ladung vom 22sten August d. J. näher angegebenen Grundstücke kein Gebot erfolgt ist, so wird anderweitiger Verkaufstermin auf

Freitag den 14. November d. J.,
Vormittags 10 Uhr,

hierdurch anberaumt, wozu sich Kaufliebhaber im hiesigen Gerichtslocal einfinden wollen.
Schönberg, den 29. Septbr. 1862.

                          Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     Reinhardt.


Bekanntmachung.

Die zwischen dem 1. April und 30. September 1862 versichert gewesenen Mitglieder des Lübecker Feueversicherungs=Vereins der Landbewohner haben im November d. J. Sieben Viertheile ihres einfachen Ansatzes (1 3/4 Simplum) als Beitrag zu bezahlen. Es contribuiren versichert gewesene 103.447.142 Mark Courant.
Lübeck den 15. October 1862.

Namens der Direction
                                                    Bruhn,
                                                    Secretair des Vereins.


Bekanntmachung.

Wegen Dämmung der unteren Sabowerstraße ist dieselbe für Fuhrwerke, namentlich von und nach Kleinen Bünstorf und Rottensdorf etc. auf etwa 14 Tage gesperrt.
Schönberg den 4. Novbr. 1862.

                                                    Bürgermeister u. Rath.


Generalversammlung
des landwirthschaftlichen Vereins
für das Herz. Lauenburg
in Ratzeburg
am Freitag den 28. November,
Morgens 11 Uhr.


Neue bedeutend vermehrte
große Geldverloosung
von
2 Million. 700,000 Mark
in welcher nur Gewinne gezogen werden,
garantirt und beaufsichtigt von der
Staats-Regierung

      Unter 17,900 Gewinnen befinden sich Haupttreffer von:
Mark 250,000, 150,00, 100,000, 50,000, 2 mal 25,000, 2 mal 20,000, 2 mal 15,000, 2 mal 12,500, 2 mal 10,000, 1 mal 7500, 1 mal 6250, 4 mal 5000, 6 mal 3750, 1 mal 3000, 85 mal 2500, 5 mal 1250, 105 mal 1000, 5 mal 750, 130 mal 500, 245 mal 250 etc. etc.
      1 ganzes Original-Loos   kostet 4 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt.
      1 halbes Original-Loos   kostet 2 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt.
      2 Viertel Original-Loose kosten 2 Taler (Mecklenburg) Pr. Crt.
Beginn der Ziehung am 11ten kommenden Monats.
      Nur um der verstärkten Nachfrage zu genügen, ist neben Vergrösserung des Gewinn-Capitals die Loosen-Anzahl vermehrt, ohne den Preis derselben zu erhöhen.
      Unter meiner allbekannten und beliebten Geschäfts-Devise

"Gottes Segen bei Cohn"

wurde neuerdings am 2ten Mai d. J. zum 17ten mal, am 25. Juli d. J. zum 18 mal das grösste Loos, sowie neuerdings am 10. September dieses Js. der grösste Hauptgewinn, bei mir gewonnen.
      Auswärtige Aufträge mit Rimessen oder gegen Postvorschuss, selbst nach den entferntesten Gegenden, führe ich prompt und verschwiegen aus und sende amtliche Ziehungslisten und Gewinngelder sofort nach Entscheidung zu.

Laz. Sam. Cohn,
Banquier in Hamburg.


So eben erschien                          
Zeitungs-Verzeichniss
von
Haasenstein & Vogler,
Hamburg-Altona u. Frankfurt a. M.
6. Auflage. 1. October 1862.
Preis 3 Sgr.

Dasselbe übertrifft an Vollständigkeit und Genauigkeit alle bisher ausgegebenen, und ist für jeden Geschäftsmann von Nutzen.
Gegen Einsendung des Betrages an Haasenstein & Vogler in Hamburg, wird dasselbe frco. übersandt. Kunden erhalten es gratis und franco.


Am 29. November 1862
Ziehung des Großherzoglich Badischen
Eisenbahn-Anlehens
von 14 Millionen Gulden.
Hauptgewinne des Anlehens: 14mal fl. 50,000, 54mal fl. 40,000, 12mal fl. 35,000, 23mal fl. 15,000, 55mal fl. 10,000, 40mal fl. 5000, 58mal fl. 4000, 366mal fl. 2000, 1944mal fl. 1000. etc. etc.

Jedermann, welcher dem Glücke auf eine wirklich solide Weise die Hand bieten will, wird diesem Unternehmen unbedingt den Vorzug geben. Zur Betheiligung bei der Ziehung am 29. November d. J. erläßt das unterzeichnete Handlungshaus

1 Loos à Thlr. 1. - 6 Loose à Thlr. 5. 14 Loose à Thlr. 10.

und übermacht jedem Theilnehmer Pläne und Gewinnliste franco.

                                                    J. H. Döll,
                                                    Bank= u. Staatspapierengeschäft
                                                    in Frankfurt a. M.


Nur 26 Silbergroschen

baar oder gegen Post=Nachnahme kostet bei unterzeichnetem Bankhause ein viertel Originalloos zu der am 19. und 20. November stattfindenden Ziehung der großen

Staats-Gewinne-Verloosung,

welche letztere in ihrer Gesammtheit 14800 Gewinne enthält, worunter solche von

event. Thlr. 114,000, 57,000, 28,500, 17,000, 14300, 11,400, 8570, 6860, 5700, 2300, 1700, 1140, 570 etc. etc.

Ganze Loose kosten 3 Thlr. 13 Sgr. und halbe 1 Thlr. 22 Sgr. Die Gewinne werden baar in Vereins=Silber=Thaler durch unterzeichnetes Bankhaus in allen Städten Deutschlands ausbezahlt, welches überhaupt Ziehungslisten und Pläne gratis versendet. Man beliebe sich daher direct zu wenden an das

NB. Außer den Gewinnbeträgen werden durch Unterzeichnete auch die planmäßigen Freiloose verabfolgt. Haupt=Depot bei
Stirn & Greim  in Frankfurt a./M.


[ => Original lesen: 1862 Nr. 45 Seite 4]

Ich zeige hierdurch an, daß ich seit Michaelis nicht mehr in Rupensdorf, sondern jetzt in Schönberg in der Wasserstraße wohne.

                                                    Fach, Frohnereipächter.


Verloren auf dem Wege vom Markt bis zum Baubrink: Ein Spazierstock, Weinrebe mit Elfenbeinkrücke. Dem ehrlichen Finder eine Belohnung in der Expedition d. Bl.


Sonntag den 16. November,
Nachm. 2 Uhr,
Versammlung des                          
Imkervereins
im Hause der Wittwe Boye.                          
                          D. Hempel.


Talg=Form=Lichte,

die sparsam und gut brennen, in allen Größen von 6, 8, 10, 12, 16, 20, 22 auf's Packet, zu 10 Schilling (Mecklenburg), in LiesPfund billiger, empfehle ich. Auch kaufe ich Talg und tausche Lichte um gegen Talg.

                                                    C. Schwedt.


Abonnements=Einladung
Die heitere Welt
Lustiges Wochenblatt mit komischen Illustrationen.
Vierteljährlich 13 Nummern.      Preis 13 Sgr.
Abonnement bei allen Buchhandlungen des In= und Auslandes.

Ein Universalmittel,
's zieht ein Vogel durch das Land
Leicht und lose und gewandt
von den Alpen bis zum Belt,
kennet sich "die heit're Welt."
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Wem ein Mädel Liebe log.
Und ihn hinterher betrog,
Denk: hat sie mich auch geprellt,
Bleibt mir doch "die heit're Welt."
Flieget überall herum,
Wird erhascht vom Publikum,
Das ihn hält, weil er gefällt,
Und sich nennt "die heit're Welt."
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Wer im goldenen Ehestand
Nichts als Kreuz und Wehe fand,
Lies - wenns Weibchen keift und bellt
Schleunigst nur "die heit're Welt."
Bonekamp und Malzextrakt
Hilft nichts, wenn uns Mißmuth packt;
Radikal auf diesem Feld,
Hilft allein "die heit're Welt."
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Waare - hört man häufig wohl,
Sich von selbst empfehlen soll,
Drum - daß Ob'ges sie vermeld't -
Wer verargt's "der heitern Welt?"
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Die "heitere Welt" bringt vierteljährlich ca. 60 bis 70 genial ausgeführte komische Illustrationen, mit bezüglichem Text, humoristische Aufsätze, Gedankenspäne, Gedichte, Räthsel, Couplets mit Noten, und bietet zur Unterhaltung und Vortrag vielseitige Abwechselung dar.
Das Inhaltsverzeichniß des dritten Quartals 1862 (Nr. 1-13.) wird gratis ausgegeben.

Die Verlagsbuchhandlung von Julius Abelsdorff in Berlin.


Neue große Geldverloosung

der freien Stadt Frankfurt a. Main unter Leitung und Garantie des Staats von

791,674 Thaler
mit 14,800 Prämien von fl. 200,000, 100,00, 50,000, 30,000, 25,000, 2mal 20,000, 15,000, 12,000, 10,000 6000, 2mal 5000, 5mal 4000, 3000, 14mal 2000, 117mal 1000 etc. etc.

Die Auszahlung der Gewinne erfolgt in Silber 14 Tage nach der Ziehung, ausschließlich gegen Einlieferung der Gewinnloose und die amtlichen Gewinnlisten werden den resp. Loos=Inhabern sofort nach der Ziehung übermittelt.

Man kann sich bei derselben für wenige
Sgr. 26. mit 1/4,
Thlr. 1. Sgr. 22 mit 1/2,
Thlr. 3. Sgr. 13. mit einem Ganzen

bei der am

19. und 20. November

stattfindenden Ziehung betheiligen, durch die mit dem Verkauf dieser Loose conzessionirte

                          Effectenhandlung von
                          Jacob Strauß in Frankfurt a. M.

Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß hier von keinen sogenannten Actien oder Certificaten, sondern von Originalloosen die Rede ist.


Am 12. November wird in meinem neu erbauten Saale ein

Ball

stattfinden. wozu ich ergebenst einlade.

Mentzenberg.                                                     J. P. Kohs.


In der Nacht vom 24. zum 25. d. M. sind uns in unsern Holzkoppeln 5 Birken, 2 Tannen, 7 Buchen und 2 Fauleschen vier Fuß hoch ringsum den Stamm abgeschält. Wer uns den Thäter so nachweisen kann, daß er gerichtlich zu belangen ist, erhält eine Belohnung von 4 Taler (Mecklenburg). Daneben machen wir bekannt, daß wir alle Unbefugte, welche künftig mit Aexten oder Sägen etc. in unsern Holzkoppeln von uns betroffen werden, zur gerichtlichen Bestrafung anzeigen werden.

                                                    Schulze Grevsmühl,
                                                    Hausw. Wigger        
                                                              in Kl. Bünstorf.


Backtafel für die Stadt Schönberg

Weizen=Milch=Brod.   Pfd.     Loth.     Qnt.  
Ein 2 Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eine Dreilings=Semmel, soll wägen - 16 8
Ein Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod desgleichen -   8 4
Ferner:
fünf große Milch=Semmel oder für 2 Schillinge - 16 8
fünf kleine Milch=Semmel oder für 1 Schilling -   8 4
Roggen=Brod von gebeuteltem Mehl, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eines halben Dreilings werth, soll wägen:
ein 8 Schillings=Brod 4   1 2
ein 4 Schillings=Brod 2   - 6
ein 2 Schillings=Brod 1   - 3
Grob Hausbacken=Brod ohne Aufbrod:
ein 8 Schillings=Brod 6   9  -
ein 4 Schillings=Brod 3   4 5
ein 2 Schillings=Brod 1 17 2 1/2

Schönberg, den 5. Novbr. 1862.                          
                                                    Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
In der Woche vom 31. Oct. bis 6. Novbr.

Geboren: D. 31. dem Arbm. Wilms in Resdorf eine Tochter; dem HSw. Arndt in Sabow eine T.; den 2. ein unehel. Sohn in Rupensdorf; dem Drechslermst. Schleuß hies. eine T.; den 4. dem Arbm. Wille in Kl. Bünsdorf eine T., dem Arbm. Dierck in Rabensdorf eine T., dem Arbm. Fick in Lockwisch eine T.; den 6. dem Maurergesellen Groth vor Schönberg ein S.
Copulirt: Den 4. J. F. Woisin, angeh. Hausw. zu Kleinfeldt, und Marg. Dor. Ollrogge, Hw. Wittwe das.
Proclamirt: Asm. Freitag, angeh. Arbm. zu Lübseerhagen, und Cath. Elis. Töpper zu Lockwisch.


Getreide und Markt=Preise in Lübeck
am 5. November 1862.

Weitzen 1 Taler (Mecklenburg) 20-26 Schilling (Mecklenburg),     Wicken  - Taler (Mecklenburg)   -    - Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg)   4-10 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 36-42 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 40-45 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 28-29 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 32-38 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 27-28 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   4-10 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 21-22 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, pr. Faß 4-5 Schilling (Mecklenburg).


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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