No. 39
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 26. September
1862
zweiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1862 Nr. 39 Seite 1]

              Da die Lungenseuche des Rindviehs an mehreren Orten der Herzogthümer Schleswig und Holstein wiederholt aufgetreten ist, so wird, zur Vermeidung der Einschleppung dieser verderblichen Krankheit in das Fürstenthum Ratzeburg, die Einführung und Durchführung von Rindvieh aller Art aus den gedachten Herzogthümern bis auf Weiteres hierdurch untersagt. Die Contravenienten werden nach Vorschrift des Publicandi vom 30. September 1856 nachdrücklich bestraft werden, und werden die Landreiter, Husaren und die Dorfsschulzen hierdurch angewiesen, alles auf der Grenze von Dassow bis zum Lauenburgischen Dorfe Dechow eingeführte Rindvieh, wenn die Eigenthümer oder Treiber nicht mit genügenden obrigkeitlichen Bescheinigungen über das Nichtvorhandensein der Lungenseuche an den Orten, woher das Vieh kommt, versehen sind, sofort über die Grenze zurückzuweisen und von den Zuwiderhandlungen der unterzeichneten Behörde sofort Anzeige zu machen.
              Schönberg, den 10. September 1862.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.           C. L. v. Oertzen.


                 Zur Untersuchung und Aushebung der aus dem Geburtsjahr 1841 in das Großherzogliche Militair zu stellenden Rekruten ist

Montag, der 20. October d. J. et seq.

angesetzt und haben sich sämmtliche militairpflichtige junge Leute an diesem Tage Morgens 9 Uhr hier einzufinden und die ihnen zu behändigenden Gestellscheine unfehlbar wieder mitzudringen.
               Schönberg, den 24. September 1862.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.       C. L. v. Oertzen.       F. Boccius.


                 Daß in Teschow unter den Schaafen die Pocken ausgebrochen sind, wird hierdurch zur weiteren Kunde gebracht.
               Schönberg, den 23. September 1862.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.       C. L. v. Oertzen.       F. Boccius.


- Aus Amerika trifft eine Hiobspost um die andere über die Armeen der Union ein. Die feindlichen Generale sind an Kriegskunst und Eifer den commandirenden Generalen der Union weit überlegen. Wiederholt sind die Unionstruppen getäuscht, umgangen und geschlagen worden in zweitägigen Kämpfen. Mac Dowell's Truppen wurden über den Haufen geworfen, und es wäre eine wilde heillose Flucht entstanden, wenn nicht der Deutsche Sigel mit seiner Reserve in die Schlachtlinie vorgerückt wäre und das fliehende Heer gerettet hätte. Zwei Generale, Franklin und Summer, trafen aus Eifersucht drei Tage zu spät auf dem Schlachtfelde ein. In den ersten Tagen des September sollen die Bundestruppen in Maryland und Pennsylvanien abermals geschlagen worden sein. Die Hauptstadt Washington ist sehr bedroht, viele Beamte fliehen bereits, die Bürger aber sehen die Rebellen gern einziehen: So verhaßt haben sich die Advocaten= und Krämer=Generale gemacht. - Aus einem Privatschreiben führt der N. C. folgende Stellen an: "Nur wer hier an Ort und Stelle ist, kann sich einen Begriff von der Unentschlossenheit und Schlaffheit der nördlichen Regierung machen, und es ist kaum zu glauben, in welcher Weise der Krieg von dieser Seite aus betrieben wird. Ich glaube fast, daß der Krieg hier als Geldspeculation betrieben wird, denn diese Unsummen, die er kostet, fließen theilweise in die Beutel der hoch Angestellten, die Betrügereien und Unterschleife gehen ins Großartige. Bei den Werbungen verdienen die Officiere Tausende. Siegel ist der Abgott aller Deutschen und auch meiner Ansicht nach der einzigste tüchtige General, den die hiesige Armee hat." - Nach amerikanischen Angaben betragen die Opfer, welche die Union während des gegenwärtigen Krieges an Gut und Blut gebracht hat, 200 Millionen Pfund Sterling und eine Viertel Million Menschen. Und alles vergeblich.
- Einer städtischen Gesandtschaft hat Victor Emanuel eine sehr überraschende Eröffnung gemacht. Er gab ihr die Versicherung, daß die rö=

[ => Original lesen: 1862 Nr. 39 Seite 2]

mische Frage noch im Jahr 1862 werde gelöst werden und zwar zur großen Zufriedenheit Italiens und der katholische Welt. Das waren seine eigenen Worte. - Exkönig Franz erklärte ziemlich in derselben Zeit seinen Getreuen in Rom in feierlicher Ansprache, er hoffe ihnen seinen Dank sehr bald in Neapel selber ausdrücken zu kennen. - Die beiden Könige waren nie einerlei Meinung und ihre Hoffnungen verhalten sich zu einander wie die zwei Eimer eines Ziehbrunnens. Wer hat Recht? Wahrscheinlich Keiner.
- Niemand schläft sorgenvoller als unser deutscher Landsmann in Paris, der Ex=Herzog Braunschweig, der in seinem Schlafzimmer Diamanten im Werthe von 3 Millionen Dollars zu bewachen hat. Sein Haus ist mit einer hohen Mauer umgeben, auf welcher zahllose scharfe Lanzenspitzen angebracht sind; so wie Jemand diese besteigt, setzt ein Glockenzug Haus und Nachbarschaft in Allarm. Die Diamanten liegen in einem Fache, das in einer dicken Granitwand angebracht ist, das Schloß kann nur von einem Eingeweihten geöffnet werden, einem Fremden würden angebrachte Schüsse tödten. Das Zimmer hat nur ein Fenster, dessen Läden vom stärksten Gitter sind; auch diese schließt ein Kunstschloß. Der Herzog schläft dicht an seinem Schatzkasten und neben ihm liegt ein Dutzend scharf geladener Pistolen.
- Aus Eutin schreibt man der Lüb. Ztg. unterm 20.: Eine Schandthat, wie sie kaum entsetzlicher gedacht werden kann und die hier die Gemüther mit Entsetzen erfüllt, veranlaßt mich schon heute wieder für Ihr Blatt die Feder zu ergreifen. Der Hufner Beythien aus Röbel unweit Eutin, läßt seine Kühe auf einer Koppel unweit des Dorfes weiden und worüber ein Fußsteig führt. Abends fanden die Melkerinnen fünf Kühe auf eine schauderhafte Weise verstümmelt: Zitzen abgeschnitten, das Euter aufgeschnitten, Bauch aufgeschnitten, Gurgel abgeschnitten. Das waren die Schandthaten, welche menschliche Unholde an den armen Thieren verübt hatten. Zwei der unglücklichen Creaturen lagen schon Abends im Sterben, die dritte starb den folgenden Tag und zwei befinden sich noch in der Cur. Da nun solche Scheußlichkeiten seit Menschengedenken in unserer Gegend nicht vorgekommen sind, so suchte man die Thäter unter Fremden, und es hatte auch ein Dorfbewohner an demselben Tage drei Handwerksburschen über die Koppel gehen sehen. Auf dem Policeibureau in Eutin ersah man bald, daß drei Handwerksburschen am Morgen desselben Tages ihr Visa auf Neustadt genommen hatten, und von dort wurden noch in derselben Nacht drei fremde Schlachtergesellen in die hiesigen Gefängnisse gebracht.
- In Wien sucht Einer ein Haus zu dem Schlüssel, den er hat. Er stieg vor einigen Tagen Nachts in einem Gasthofe ab, ließ seinen Koffer zurück und entfernte sich mit seinem Zimmerschlüssel. Als er heimkehren will, hat er Gasthof, Straße und Stadttheil vergessen und nur noch seinen Schlüssel Nr. 33. In 50 Gasthöfen fragte er nach, in keinem wollte der Schlüssel Nr. 33 passen.


Anzeigen.


Verkaufsanzeigen.

Wegen Wegzuges sollen auf dem Forsthofe zu Vitense bei Rehna

am 1. October d. J.

in öffentlicher Auction gegen sofortige baare Bezahlung verkauft werden:

2 braune Wagen=Pferde (Wallache) à 7 Jahre,
1 tragende Sau,
2 Sattel, Zäume und Sielen,
1 Stuhl= und Reisewagen,
1 Kornrummel und Schwingmaschine,
1 Fortepiano,
1 Sopha und Stühle,
verschiedene Eck= und Kleiderschränke,
Commoden und Tische,
1 Zeugrolle,
kupferne und messingene Kessel,
1 Schreibtisch mit Aufsatz,
Haus= und Küchengeräth,
Betten und Bettstellen,
Koffer und Kisten,
Flinten, Büchsen, Pistolen und Terzerolen,
Pfeifen mit Silberbeschlag
                          und was sich sonst vorfindet.
Der Verkauf beginnt präcise 9 Uhr Morgens und gelangt das Vieh um 11 Uhr zum Aufgebot.
Rehna, den 15. September 1862.

                                                    Compart, Amtsregistrator.


Am Dienstag nach Michaelis, den 30. Sept., Morgens 9 Uhr, sollen im Hause des Ackerbürgers Böckmann gegen Baarzahlung meistbietend verkauft werden:

eine milchende Kuh, 4 Schaafe, eine silberne Taschenuhr, eine Stubenuhr mit Gehäuse, Bettstellen, Tische, Stühle, diverse Kesseln und sonstige Haus= und Küchengeräthe.

                                                    Seegert, Landreiter.


Am Mittwoch den 1. October von Morgens 9 Uhr an, sollen im Hause des Krämers Möhler zur Baeck, nachfolgende Sachen von dem Inventarium des etc. Möhler, in öffentlicher Auction, gegen sofortige Baarzahlung verkauft werden:

Verschiedene Krämerwaaren, 2 Sopha's, 1 mahagoni Komode, 1 großer Spiegel Tische, Stühle 1 Uhr mit Gehäuse, 1 Kronleuchter, Flaschen, verschiedene Gläser, 1 Rolle, 1 Koffer, 9 Kegel,
2 Kegelkugel, leere Tonnen, verschiedene Geräthschaften, sowie Acker= und Garten=Ernteerträge.

Schlagsdorf den 21. September 1862.
                                                    Krüger, Landreiter.


Bekanntmachung.

Da die unter'm 13. Februar d. J. verkündigte Armensteuer nicht hinreichend befunden ist, allen unvermeidlichen Anforderungen zu berichtigen, so werden die Bewohner des Schönberger Armen=Districts hiemit aufgefordert, den halben Beitrag noch einmal an die resp. Almenvorsteher ehestens zu zahlen.
Schönberg, den 11. Septbr. 1862.

                          Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen.

Bekanntmachung.

Zur Bestreitung der gehabten Feuerschäden, der Verwaltungskosten, Unterhaltung der Spritzen und Anlegung eines Hülfsfonds ist für das laufende Jahr ein Beitrag von 4 Schillingen für je 100 Taler (Mecklenburg) der Versicherungssumme erforderlich und wird der Zahlungstag den einzelnen Dorfschaften besonders angezeigt werden.
Schönberg den 16. Sept. 1862.

Direction der Feuer=Versicherungs=Gesellschaft
für das Fürstenthum Ratzeburg.


      Am Mittwoch den 1. Oktober d. J. Morgens 10 Uhr soll im Hause der Ackerbürger=Wittwe Boye hieselbst die statutenmäßige erste Einzahlung von 16 ßl. für je hundert Thaler Versicherungssumme an unsere Vereinskasse entrichtet werden, welches wir unsern Interessenten hierdurch anzeigen.
      Schönberg, den 24. Septb. 1862.

Direction des Vieh=Versicherungs=Vereins
für das Fürstenthum Ratzeburg.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen=Brüderschaft am Montag nach Michaelis, den 6. Octbr. stattfindet und laden sämmtliche Mitbrüder ein, am gedachten Tage zu erscheinen.
Schönberg, den 18. Septbr. 1862.

                                                    Die Vorsteher und Altgesell
                                                    der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


[ => Original lesen: 1862 Nr. 39 Seite 3]

Alle diejenigen, welche Erbschafts= oder sonstige Ansprüche an den erweislich stark überschuldeten Nachlaß der verstorbenen Gastwirthin Wwe. Röper hierselbst haben, werden hierdurch aufgefordert, sich innerhalb 14 Tagen beim unterzeichneten Curator zu melden.
Schönberg den 26. Sept. 1862.

                                                    C. Bade.


Am 1. October
Ziehung des neuen
Eisenbahn= u. Dampfschiffahrt=Anlehens.

Haupt=Gewinne des Anlehens sind: 21mal fl. 250,000 - 71mal 200,000, 103mal fl. 150,000 - 90mal fl. 40,000 - 105mal fl. 15,000 - und 2060 Gewinne von fl. 5000 bis abwärts fl. 1000 etc. Der geringste Preis. den mindestens jedes Obligations=Loos erzielen muß, ist fl. 135.
Kein anderes Unternehmen bietet demnach mit einer ungewöhnlich einladenden Spiel=Chance noch so große und viele Gewinne, verbunden mit den sichersten Garantien.

Ein Loos für obige Ziehung kostet Thlr. 2.
Sechs Loose zusammen nur Thlr. 10.

Pläne werden Jedermann auf Verlangen gratis und franco übersandt, ebenso Ziehungslisten gleich nach der Ziehung. Durch unterzeichnetes Handlungshaus werden gefällige Aufträge gegen Baarsendung oder Postnachnahme prompt aufgeführt.

                                                    Jacob Lindheimer jun.,
                                                    Staats=Effecten=Handlung
                                                    in Frankfurt a. M.


Zum bevorstehenden Herbstmarkte halte mein wohlassortirtes Lager von

Tuch=, Düffel, Buckskins und Westen,
Cattunen, schwarzen und couleurten Orleans und Paramattas,
Wollenen und halbwollenen Zeugen,
Umschlagtüchern aller Art,
8/4 und 6/4 Seidenzeugen und Atlas,
Schwarzen und bunten seidenen Schürzen,
Bändern und Kragen,
Jacken, Hauben etc. etc.
unter reellster und billigster Bedienung bestens empfohlen.

                                                    Heinrich Creutzfeldt.


Zum bevorstehenden Jahrmarkte empfehle ich angelegentlichst meine nachstehenden persönlich auf der Leipziger Messe gekauften Waaren, als: 9/4 und 8/4 breite schwere schwarze Tuche und Buckskins, schwere schwarze 10/4 breite Taffte mit weißer Kante für Landleute, sowie seidene und blanke Brocatbänder, sehr hübsche seidene gestickte blanke Tücher, Umschlagetücher neuester Dessins, wollene Kleiderstoffe von 5 Schilling (Mecklenburg) an, schwarze Orleans, Crepes Paramattas in allen Farben, Cattun und noch sonstige Kleiderstoffe zu den bekannten billigsten Preisen.
      Ferner empfehle ich noch eine bedeutende Auswahl von Umhängen und Mänteln neuester Façons zu billigen Preisen.

                                                    Ludwig Creutzfeldt.


J. Burchard aus Rehna.

empfiehlt sich den geehrten Bewohnern Schönbergs und der Umgegend zum bevorstehenden Markte mit seiner

Tuch= und Modewaaren=Handlung.

              Die neuesten Waaren von der Leipziger Messe sind angekommen und zeichnen sich durch Preiswürdigkeit und viele Neuheiten aus. Ich erlaube mir besonders zu bemerken, daß ich trotz der bedeutenden Preiserhöhung der baumwollenen Waaren noch Alles zu alten Preisen verkaufe.
              Besonders empfehle ich sehr schöne Tuche, Düffel und Buckskins. Für die geehrten Landleute neue Muster blanker Bänder, Atlas=Schürzen und Tücher.
              Neueste Façons von Damen=Mänteln in Doublestoff und Tuch.
              Wie immer im Hause des Herrn Goldschmied Fischer am Markt.

Um zahlreichen Besuch bittet achtungsvoll                          
                                                    J. Burchard.


G. A. Levissohn
(Marcus Nachf.)
aus Rehna

besucht das bevorstehende Schönberger Markt wiederum mit einem großen

Tuch= und Manufactur=Waarenlager.

        Persönliche Einkäufe in Hamburg, Berlin und Leipzig haben dasselbe so vollständig sortirt, daß jeder Artikel in großer Auswahl und namentlich darunter fertige Damen=Mäntel in Doublestoff und Tuch, Jacken und Kragen für Erwachsene und Kinder, alles in den verschiedensten Preisen; für Landleute ganz neue blanke und schwarze Bänder, ausgestickte Tücher, Schürzen, Jackenzeuge u. s. w.
        Auch Kornsäcke in verschiedenen Größen und Qualitäten, gut genäht zu den billigsten Preisen.
        Er empfiehlt sich dem geehrten Publikum Schönbergs und der Umgegend und bittet um zahlreichen Besuch. - Die Bude befindet sich wie früher vor dem Hause des Gastwirth Herrn Fick.


        Von meinen Einkäufen in Hamburg, Berlin und Leipzig zurückgekehrt, empfehle ich mich den geehrten Bewohnern Schönbergs und Umgegend zum bevorstehenden Herbstmarkte mit meinem bekannten

Tuch-, Manufactur- u. Mode-Waaren-Lager

Ich werde besonders eine hübsche Auswahl in fertigen Damenmänteln und Jacken, sowie den neuesten Winter=Kleiderstoffen und Doubletüchern mitbringen und zu billigen Preisen abgeben.
        Für Landleute empfehle ich besonders recht billig eingekaufte Tuche, wie auch neue Muster von blanken Bändern in einer ganz besonderen Breite. Ferner billige Taffte, Atlas und halbseidene Schürzen. Mein Stand ist vor dem Hause des Herrn Gastwirth Fick.

                          Achtungsvoll
                                                    Heinrich Rohde.

        Rehna im September 1862.


Winter=Mäntel
zu den billigsten Preisen empfiehlt                                                    
                                                    Heinrich Creutzfeldt.


[ => Original lesen: 1862 Nr. 39 Seite 4]

Vorzügliche Photographien

in Visitenkartenformat, theils Portraits fürstlicher und berühmter Personen, theils Copien berühmter religiöser und Genre=Bilder empfiehlt zu den billigen Preisen von 10 ßl. und 8 ßl. das Stück

                                                    J. P. Bade.


Wohnungs=Veränderung.

Hiermit mache die ergebene Anzeige, daß ich jetzt in dem Hause des Herrn Schlössermeister J. H. Abels, Siemzerstraße Nr. 155, wohne und halte mein bekanntes

Tuch-, Manufactur- und Mode-Waaren-Geschäft

meinen geehrten Freunden und Gönnern bestens empfohlen.
Schönberg, den 24. Septbr. 1862.

                                                    Heinrich Creutzfeldt.


Reisabfall,

als kräftiges gesundes Viehfutter in Säcken von 125 Pfund empfiehlt billigst

                                                    Fr. Matthiessen
                                                    in Lübeck.


Eau de Cologne

direct aus der Fabrik von

Jean Marie Farina
Jülichs=Platz No. 4. in Koeln,

empfiehlt in ganzen und halben Flaschen, in Dutzend Flaschen billiger,

                                                    Aug. Spehr.


In diesen Tagen empfing ich eine Auswahl sehr geschmackvoller und gut gehender Stubenuhren, die ich zu den billigsten Preisen empfehle. Auch bringe ich mein Lager von allen Sorten Cylinder= und Ancre=Uhren zu den bekannten billigen Preisen in Erinnerung.

Schönberg.                                                     H. Meyer, Uhrmacher.


Für Landleute
billige Drell=Kornsäcke.

Schlichte, Schweriner Maaß, pr. Dutz 6 Taler (Mecklenburg),
blau gestreifte, do. do. do. 8 Taler (Mecklenburg),
blau gestreifte, Möllner Maaß , von recht breitem Leinen, pr. Dutz 8 Taler (Mecklenburg) 24 Schilling (Mecklenburg),
wovon Proben an den Markttagen bei mir führe.

Achtungsvoll
                                                    Heinrich Rohde.

Rehna im September 1862.


Mit                          
allen Sorten Uhren
empfiehlt sich                                                    L. A. Vogel.


Mit                          
Bettzeug und Hosenzeug
empfiehlt sich                                                    
Schönberg.                                                     J. J. Schäper.


Eine Auswahl                                                    
guter dänischer anderthalbjähriger Füllen
steht bei mir zum Verkauf.                                                    
Schönberg.                                                     Lorenz Vock.


Anzeige.

Die Mitglieder unseres Ledervereins werden hiermit ersucht, sich am Mittwoch den 8. October Nachmittags 2 Uhr zur Rechnungsablage einzufinden bei J. Wagner.
Schönberg den 24. Septbr. 1862.

                                                    Der Vorstand des Ledervereins.


Von jetzt an wohne ich nicht mehr in der Wasserstraße, sondern in der Siemzerstraße zwischen Herrn Bäckermeister Greif und Herrn Kaufmann Brügmann, in dem Kreutzfeldtschen Hause.

                                                    F. Behr, Sattlermeister.


In der Nacht vom 22. auf den 23 d. M. ist mir eine neue eiserne Egge mit 36 Zinken vom Felde gestohlen. Wer mir den Thäter so nachweist, daß ich ihn gerichtlich belangen kann, erhält eine Belohnung von zwei Thalern.
Carlow den 24. Sept. 1862.

                                                    H. Pumplün, Pfarrpächter.


Zu verkaufen: Ein zweispänniger, fast neuer Stuhlwagen. Wo? zu erfragen in der Expedition dieser Blätter.


3 Thaler Belohnung

demjenigen, der mir den Dieb, welcher mir auf meiner Kuhweide die Einfriedigungspfähle entwendet, so namhaft macht, daß ich ihn gerichtlich bestrafen lassen kann.
Zugleich verbiete ich auch das unbefugte Herumtreiben auf meinem Acker.
Schönberg im September 1862.

                                                    Ackerbürger Boye Wittwe.


Es sind uns dieser Tage 32 Haufen Heufutter von unsern Wiesen gestohlen worden. Um den Thäter zu erfahren, so daß wir ihn gerichtlich verfolgen können, versprechen wir eine Belohnung von 2 Taler (Mecklenburg) Demjenigen, der uns den Dieb namhaft machen kann.

Apotheker Saß, Ackerbürger Joh. Burmeister, Bäcker W. Groth.


Wie bisher seit vielen Jahren wird auch jetzt mein vorzüglicher Ziegenbock fremde Ziegen decken, bis sie tragend werden, und empfehle ich den Ziegenbesitzern denselben zur gefälligen Benutzung.

Schönberg.                                                     Webermeister H. Bade.

Unter dem Beistande eines tüchtigen Werkführers werde ich das Schneider=Geschäft meines verstorbenen Mannes fortsetzen und bitte das geehrte Publikum um recht zahlreiche Bestellungen. Ich wohne beim Schuhmachermeister Wolgast in der Wasserstraße.

                                                    Schneidermeister Dähling Wittwe.


Backtafel für die Stadt Schönberg

Weizen=Milch=Brod.   Pfd.     Loth.     Qnt.  
Ein 2 Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eine Dreilings=Semmel, soll wägen - 16 5
Ein Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod desgleichen -   8 2 1/2
Ferner:
fünf große Milch=Semmel oder für 2 Schillinge - 16 5
fünf kleine Milch=Semmel oder für 1 Schilling -   8 2 1/2
Roggen=Brod von gebeuteltem Mehl, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eines halben Dreilings werth, soll wägen:
ein 8 Schillings=Brod 4   4 2
ein 4 Schillings=Brod 2   2 1
ein 2 Schillings=Brod 1   1   1/2
Grob Hausbacken=Brod ohne Aufbrod:
ein 8 Schillings=Brod 6 13 8
ein 4 Schillings=Brod 3   6 9
ein 2 Schillings=Brod 1 18 4 1/2

Schönberg, den 23. Septbr. 1862.                          
                                                    Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom 19. bis 25. September

Geboren: D. 18. dem Arbm. Dettmann vor Schönberg ein S. - D. 20. dem Arbm. Möller vor Schönberg eine T. - Dem Arbm. Koth vor Schönberg ein S. - D. 22. dem Webermeister Boye hieselbst eine T. - D. 24. dem Hausw. H. Heinrich Boye in Bechelsdorf ein S.
Gestorben: D. 10. Peter Hinrich Arndt, Wittwer und Altentheiler zu Sabow, 76 J. 3 1/2 M. alt. - Den 22. Mine Ollrogge, Hausw.=Tochter zu Kleinfeldt, 1 J. 1 Mon. alt. - J. Maria Ch. Lis. Coth hieselbst, 1 M. alt. - D. 23. A. M. Cathar. Wolgast hieselbst, 4 1/2 M. alt.


Getreide und Markt=Preise in Lübeck
am 24. September 1862.

Weitzen 1 Taler (Mecklenburg) 22-28 Schilling (Mecklenburg),     Wicken  - Taler (Mecklenburg)   -    - Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg)   8-12 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 32-36 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 42-46 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 28-29 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 32-36 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 27-28 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   4-10 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 21-22 Mark (Lübeck)
Butter 11 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, pr. Faß 4-5 Schilling (Mecklenburg).


(Hierzu: Officieller Anzeiger No. 16.)


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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