No. 36
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 05. September
1862
zweiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1862 Nr. 36 Seite 1]

          Alle im Jahre 1841, und zwar vom 1. Januar bis 31. December, beide Tage einschließlich, geborenen jungen Leute männlichen Geschlechts werden, um Zwecks der bevorstehenden Militair=Aushebung angeschrieben zu werden, hiermit geladen, am Sonnabend

den 13. September, Morgens 9 Uhr,

vor Großherzoglicher Landvogtei allhier zu erscheinen, zugleich auch angewiesen, unfehlbar ihre Taufscheine mitzubringen.
               Für diejenigen jungen Leute, welche auf Wanderung oder sonst behindert sind, am gedachten Tage persönlich zu erscheinen, muß einer der Angehörigen, oder der Vormund sich einfinden und den Taufschein produciren.
                Schönberg, den 26. August 1862.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.       C. L. v. Oertzen.       F. Boccius.


Publicandum.

            Auf Allerhöchsten Befehl soll im Fürstenthume Ratzeburg für das Jahr vom 1sten Juli 1862 bis dahin 1863 zur Unterhaltung des Bundes=Contingents, so wie zur Unterstützung der Chausseebauten nach dem unter'm 5ten October 1853 erlassenen und durch den officiellen Anzeiger Nr. 13 publicirten Edicte eine Steuer erhoben und damit fördersamst angefangen werden, welches zur allgemeinen Nachachtung und mit dem Anfügen bekannt gemacht wird, daß

der 5te d. M. September als Normaltag

für die Bestimmung des status quo, wonach die Steuer zu bezahlen, festgesetzt worden ist.
            Diejenigen Landesbewohner, deren Dienstleute zu Michaelis d. J. ihren Dienst verlassen, haben von denselben die edictmäßige Steuer - sofern solche bis dahin nicht eingezahlt worden - zurückzubehalten und am Zahlungstage mit zu berichtigen.
            Schönberg, den 3. September 1862.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.       C. L. v. Oertzen.       F. Boccius.


- Se. Maj. der König von Preußen weilt seit dem 28. Aug. in Mecklenburg und zwar in dem Seebade Doberan, das dem Königlichen Gaste bisher sehr gut bekommen sein soll, und gedenkt derselbe bis zum 11. Sept. dort zu bleiben. Auch wird der König während des Aufenthalts an der Mecklenburger Ostseeküste Gelegenheit nehmen, die Wismar'sche Bucht, die neuerlich als zu einem Ostsee=Kriegshafen geeignet empfohlen wird, zu besichtigen. - Die im Laufe der letzten zehn Jahre von Sr. Kön. H. dem Großherzoge von Mecklenburg=Schwerin erbauten sog. Familienhäuser am Heiligen Damm zu Doberan, von denen S. Maj. der König ein's, die "Krone", bewohnt, bilden eine der reizendsten und bequemsten Anlagen, deren irgend ein Seebad sich rühmen kann. - Am 4. Sept. gedenken S. K. H. der Großherzog von Schwerin sich nach Doberan zur Begrüßung Sr. Maj. des Königs von Preußen zu begeben und dort einige Tage zu verweilen.
Se. Hoheit der Herzog Georg von Mecklenburg=Strelitz mit seiner Gemahlin sind aus Petersburg in Warschau eingetroffen.
- Zwischen den beiden deutschen Großmächten Preußen und Oesterreich sind einmal wieder kleine Reibereien vorgekommen, und beider Minister reden in sehr verständlichem Deutsch zu einander. Preußen zeigt Oesterreich an, daß es Italien anerkannt habe. Darauf antwortet Minister Graf Rechberg in Wien in einer Note: sein Kaiser danke, daß der König von Preußen so lange widerstanden habe, die italienische Revolution, den gewissenlosesten Rechts= und Vertragsbruch anzuerkennen" und wünsche, nachdem es doch geschehen, "daß der König es niemals bereuen möge." - Von den Garantieen, die Preußen in Turin gefordert habe, sagt Graf Rechberg wörtlich, "sie seien das Papier nicht werth, auf dem Sie geschrieben stehen." Graf Bernstorf antwortet kurz und trocken: "In Zukunft werden wir (Preußen) uns jeder Rücksicht auf österreichische Interessen überhoben erachten."
- In den nächsten Tagen nehmen wahrscheinlich die Verhandlungen des preußischen Landtags über den Militairhaushalt ihren Anfang. Es werden die wichtigsten Verhandlungen seit Jahren sein. Die Herren, welche in den betr. Commissionen sitzen, haben die für die neue Heeresorganisation von der Regierung geforderten Mehrsummen unbarmherzig gestrichen, auch die für Panzerschiffe und für Erbauung eines neuen Kriegshafens auf der Insel Rügen verlangten Summen sind nicht bewilligt worden. Es fragt sich nun, ob der Landtag selbst glimpflicher verfahren wird.
- Der Römerzug Garibaldis hat ein überraschend schnelles Ende gefunden. Der "große De=

[ => Original lesen: 1862 Nr. 36 Seite 2]

gen der Revolution" stieß bei dem Berge Aspramonte in der Neapolitanischen Provinz Calabrien auf zwei Bataillons Piemontisischer Bersaglieri unter dem Obersten Pallavicino, wurde von diesen Truppen angegriffen, geschlagen, blessirt und mit seiner gesammten Mannschaft gefangen. Die Bedeutung dieses Ereignisses liegt auf der Hand; rasches, militairisches Handeln ist wieder einmal, wie eine starke Faust durch Spinngewebe, durch all die feinen politischen Berechnungen gefahren und auch hier hat sich das alte Glück des Französischen Kaisers bewährt. Der Oberst Pallavicino hatte 1800 Mann unter seinem Befehle, die Zahl der Gefangenen beläuft sich auf 2000. Garibaldi hat zwei Wunden erhalten, von denen die eine sehr schwer sein soll.
- Drei Polen, die sich zu Meuchelmördern hergaben, hängen am Galgen, und schon hat ein Vierter einen neuen teuflischen Mordversuch gemacht. Der Unbekannte schickte dem Grafen Wielopolski einen vergifteten Brief zu. Der Brief war sehr fein geschrieben, so daß der kurzsichtige Graf ihn dicht vor die Augen halten und mit vollen Zügen die Dünste einathmen mußte. Sehr bald stellte sich die Ueblichkeit und Erbrechen ein, und erst dann, als mehrere Personen, die den Brief lasen, von denselben Uebeln befallen wurden, kam man hinter das Verbrechen.
- Präsident Lincoln zeigt an, daß er in Centralamerika einen Ort zur Colonisation der Neger ausgesucht habe. Er erklärt, er ziehe die Auswanderung der Neger vor, weil es den Farbigen, seien sie frei oder Sklaven, niemals gelingen würde, sich den Weißen gleichgestellt zu sehen.
- Wie es heißt haben die Nordamerikaner ein unterseeisches Schiff gebaut, das 20 Mann Besatzung hat und sechs Meilen in der Stunde zurücklegt, und durch Röhren von einem obern Zimmer aus Luft erhalte. Dieses Seeungeheuer bewege sich mit Leichtigkeit auf dem Wasser, versinke plötzlich, könne Stunden lang unter dem Wasser bleiben und tauche dann majestätisch wieder auf; das Schiff manöverirt nun in den Docks von Philadelphia.
- In St. Petersburg geht das Gerücht von einem vereitelten Mordanschlag auf den Kaiser Alexander. Am Vorabend vor einer abgehaltenen Revue über verschiedene Garde=Regimenter seien dem Kaiser durch einen anonymen Brief die näheren Umstände des beabsichtigten Attentates verrathen worden. In Folge dessen wären bei der beabsichtigten Revue noch bevor der Kaiser erschienen, sämmtliche Offiziere vor die Fronte commandirt und ihnen die Taschen durchsucht worden. Bei einem derselben wurde ein scharfgeladener Revolver gefunden.
- Man hat sich von Paris aus bitter gegen die Angriffe des Kladderadatsch auf den Kaiser beklagt; in Berlin erwiderte man, wenn der König von Preußen sich die Angriffe seines Witzblattes gefallen lasse, so könne doch Napoleon unmöglich eine Verfolgung beanspruchen.
- In Berlin hat sich unter den Pferden eine Epidemie gezeigt, über deren Ursache und Heilungsart man noch nicht entfernt im Klaren ist. Sie heißt die Florentiner Krankheit, und endet in den meisten Fällen mit dem Tode. Sie beginnt damit, daß die Pferde die Eßlust verlieren, nach einigen Tagen aufschwellen, Krämpfe bekommen und an einer Verstopfung leiden, die dann kaum mehr zu heilen ist, wenn, wie nur zu häufig geschieht, die Thiere sich werfen. An ein Aufstehen ist dann in der Regel nicht wieder zu denken.
- In den englischen Fabrikgegenden ist die Noth ungeheuer. Vor allem ist der dicke Rauchvorhang, der gewöhnlich zwischen Himmel und Erde schwebte, verschwunden; ein ungewöhnlich helles Sonnenlicht und klare Luft verrathen, daß die Fabriken und die Menschen hungern. Nur hie und da steigt aus einem Schornstein ein dünnes schwaches Rauchsäulchen empor, das von halber Arbeitszeit spricht. - Und wie sieht's in den Wohnungen der Arbeiter aus? Ein Berichterstatter fand eine Familie von 5 Personen, die zusammen in einem Bette schliefen, und das Bett steckte in einem Loch, in das kein Lichtstrahl fallen konnte, kaum gut zum Kohlenbehälter. In einem andern Hause fand er eine steingepflasterte Zelle mit einem Strohsack, auf dem ein Skelett lag, das Skelett eines ganz nackten sterbenden Weibes. Er wird den Anblick, sagt er, nie vergessen. In einem kleinen Hause fand er eine Familie von 11 Personen, die seit 28 Wochen außer Arbeit war.
- Der Schuster und Kräuter=Doctor Lampe und die Königliche Familie von Hannover sind mit ihrer gegenseitigen Behandlung sehr zufrieden. Die königl. Familie hat den Dank für diese gute Behandlung durch Wagen, Pferde und silbernes Geschirr und den Guelfen=Orden ausgedrückt.
- Nach der Süddeutschen Zeitung ist in Deutschland von Getreide der Roggen am wenigsten gut gerathen; Weizen liefert einen reichen Ertrag, Sommerfrüchte in außerordentlicher Fülle und Ueberfluß, desgleichen die Kartoffeln. Die Ernte in Ungarn und Rußland ist in diesem Jahr nicht so bedeutend wie im vorigen. Von England wird ein mittlerer Ertrag berichtet. In Frankreich ist die Ernte im Süden am wenigsten gut, im Norden besser, im mittlern wohl am besten ausgefallen. Von Portugal erfahren wir nichts über die Ernte; sie muß aber nicht besonders gut ausgefallen sein, weil die Regierung die Einfuhr frei giebt.
- Mancherlei. Trotz Krieg und Kriegsgeschrei will der greise König Ludwig von Baiern Rom besuchen. - Sein Sohn, der regierende König Max, gedenkt in München einen Thiergarten anzulegen und dazu die Kreuzberger'sche Menagerie anzukaufen. Herr Kreutzberg wird als Inspector angestellt, d. h. wenn der Kauf zu Stande kommt. - Königin Marie von Neapel ist wieder zu ihrem Gemahl nach Rom abgereist. - Die englische Bank in London ist mit ihren eigenen Noten angeführt; sie hat für ungeheuere Summen falsche Banknoten für echt angenommen, weil die Noten echtes Bankpapier waren. Das Papier wird in einer einzigen Fabrik sehr geheim angefertigt und muß dort veruntreut worden sein. - In dem Herzogthum Schleswig werden keine deutschen Gesang= und Turn=Vereine mehr geduldet. Wo sie schon seit langer Zeit bestanden, sind sie plötzlich aufgelöst worden.


Wismar, der beste Ostseekriegshafen.

Kürzlich wurden von der preußischen Regierung der Abgeordneten=Versammlung Grundsätze vorgelegt für die Entwickelung der preußischen Kriegsmarine und darin behauptet, daß ein Ostseekriegshafen nicht besser als auf der Insel Rügen am Jasmunder Bodden angelegt aber 13 Millionen Thaler kosten und erst 10 Jahre nach Beginn des Baues vollendet werden könne. Wem sollten hiebei nicht die natürlichen Vorzüge der Wismarschen Bucht für diesen Zweck beifallen! Dieselbe bietet sowohl in ihrem westlichen Theile, in der Wohlenberger Wyck, als an der östlichen Seite, zwischen Poel und Redentin, der größten Kriegsflotte Raum bei einer Tiefe von 42 resp. 21 Fuß. Die Einfahrt von der offenbaren See ist bei 42 Fuß Tiefe und diese selbst durch die großen Riffe von Wustrow und dem sogenannten Hanibal, sowie durch die Insel Poel allenthalben vor Stürmen und hartem Wellenschlage geschützt und bieten diese letzteren Orte sich von selbst als die bequemsten Punkte zur Anlage von Forts dar, die dem Feinde den Eingang in die Bucht versperren; - während die unmittelbare Nähe Wismars die Anlage von theilweise schon dort vorhandenen Hellingen, Werften, trocknen Docks, Arsenälen und Werkstätten jeder Art erleichtert und vielleicht um die Hälfte geringerer Kosten als auf einer Insel, entfernt von einer Seestadt, erfordern würde. Bekanntlich liegt Wismar näher an Spandau und Berlin als die Insel Rügen und ist von Magdeburg nur etwa halb so weit entfernt, als der Jasmunder Bodden und mit diesen Centralpunkten der preußischen Macht längst schon auf nächstem Wege durch Eisenbahnen verbunden, was mit Stralsund erst geschehen soll und mit der Insel Rügen schwerlich zu erreichen sein wird. Daß so großen von der Natur gebotenen Vorzügen nur deshalb keine Berücksichtigung zu Theil werden sollte, weil Mecklenburg sammt Preußen wohl zu Deutschland aber Mecklenburg

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nicht zu Preußen gehört, steht kaum zu befürchten, nachdem erst im vorigen Jahre Se. Königliche Hoheit der Großherzog der XXIIsten land= und forstwissenschaftlichen Versammlung Deutschlands versprach: "daß, wo das große deutsche Vaterland Opfer fordere, es Mecklenburg stets dazu bereit finden werde." Hat doch auch das Beispiel des Großherzogthums Oldenburg bei dem Jahdegebiet bewiesen, daß es sich hiebei nicht um Opfer, sondern nur um Erlangung gegenseitiger Vortheile handle, und in welchem Lichte würde sonst die von Fürsten und Volk jetzt so stark betonte deutsche Einheit den Zeiten der alten Hansa gegenüber erscheinen, die schon im 15. Jahrhundert zum gemeinschaftlichen Sammelplatze ihrer Kriegsschiffe zur Bezwingung Dänemarks keinen bessern Vereinigungsort finden konnten, als die Wismarsche Bucht.
Möchten denn diese kurzen Andeutungen Anlaß geben, daß gerade jetzt bei der Anwesenheit Se. Majestät des Königs von Preußen auf Mecklenburgischem Boden die großen von der Vorsehung selbst bereiteten Vorzüge der Wismarschen Bucht zur Anlage eines Kriegshafens nicht ferner zum Nachtheile ganz Deutschlands hintangesetzt werden.


Verkaufsanzeigen.

Zum öffentlichen meistbietenden Verkauf der zur Concursmasse des Krämers Möhler auf der Bäck gehörenden Grundstücke, als:

1) Wohnhaus nebst Stallgebäude und Kegelbahn,
2) ein hinter dem Wohnhause belegener, etwa einen Scheffel Aussaat haltender Garten und
3) ein Ackerstück von etwa 8 Scheffel Aussaat,
ist ein Termin angesetzt auf

Freitag, den 26. September d. J.,

wozu sich Kaufliebhaber im hiesigen Gerichtslocal einfinden wollen. Die Verkaufsbedingungen sind 14 Tage vor dem Termin auf der Registratur des Justiz=Amtes einzusehen, und wird bemerkt, daß, falls in dem obgedachten Termin nicht annehmlich geboten wird, sofort anderweitiger Termin zum Mehr= resp. creditorischen Gleichgebot, anberaumt werden soll.
Zugleich wild den nicht präcludirten Krämer Möhler'schen Gläubigern das Erscheinen im Termin Zwecks endlicher Regulirung der Verkaufsbedingungen hierdurch freigelassen.
Schönberg den 22. August 1862.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     Reinhardt.


Die Tischlermeister Schilling'schen Eheleute, früher auf der Baeck, jetzt zu New=Ulm im Staate Minnesota in den Vereinigten Staaten von Nord=Amerika haben den Schneidermeister F. Wulff und den Webermeister, Ortsvorsteher J. Clasen, beide auf der Baeck und diese mich beauftragt, das Schilling'sche Grundstück auf der Baeck, bestehend in einem Wohnhause, einem Nebengebäude, Hof= und Gartenplatz meistbietend öffentlich zu verkaufen und setze ich dazu Termin an

auf Sonnabend, den 27. September d. J.,
Nachmittags 1 Uhr,

im Hause des Herrn Gastwirths Spolert auf der Baeck. Die Verkaufsbedingungen sowohl, wie die beglaubigte Vollmacht der Schilling'schen Eheleute sind bei dem Schneidermeister Wulff und bei mir vorher einzusehen.
Schönberg, den 3. September 1862.

                                                    Kindler, Advokat,
                                                    als Notar.


Im Auftrage des Herrn Amtsverwalters Hahn hieselbst setze ich zum öffentlich meistbietenden Verkaufe seines Ackerstückes auf dem Galgenmoore vor dem Sabower Thore hinter dem Töpfermeister Ehlers'schen Gehöfte und hinter den übrigen dort neu angebauten Häusern gelegen in einzelnen Parcelen und im Ganzen Termin an

auf Mittwoch, den 24. Septbr. d. J.,
Morgens präcise 11 Uhr,

im Hause des Herrn Ackerbürgers Böckmann hieselbst; und sind die Verkaufsbedingungen vorher einzusehen.
Schönberg den 27. August 1862.

                                                    Kindler, Advokat,
                                                    als Notar.


Am Montag den 8. k. M., Vormittags 10 Uhr, soll auf dem hiesigen Pfarrgehöft das aus der alten Scheune übrig gebliebene Bauholz in öffentlicher Auction gegen sofortige Baarzahlung in pr. Crt. verkauft werden.
Carlow den 27. August 1862.

                                                    Struck, Landreiter.


        Am Mittwoch den 10. September d. Js., von 9 Uhr an, sollen im Hause der Wittwe Roloff in öffentlicher Auction gegen sofortige Baarzahlung verkauft werden:

als: Tische, Stühle, Betten, Bettstellen, ein großer Kleiderschrank, kupferne und messingene Kesseln, ein beschlagener Stuhlwagen nebst Sielengeschirr, eine Zeugrolle und sonst noch allerlei Haus= und Küchengeräthe.
          Schönberg den 26. August 1862.

                                                    F. W. Müller.


200,000 Mark Hauptgewinn und Prämie,
überhaupt
19,700 Gewinne im Gesammtbetrag von 2 Millionen 400000 Mark
bietet die am 10. kommenden Monats beginnende
Große Staats=Gewinne=Verloosung,
in welcher ersten Ziehung nur Gewinne gezogen werden.
Ein               Originalloos kostet    2 Thlr.
Ein halbes Originalloos kostet    1 Thlr.
Ein viertel Originalloos kostet 1/2 Thlr.
direct durch Unterzeichnete zu beziehen gegen baar oder Postvorschuß.

Unter den 19700 Gewinnen befinden sich Haupttreffer von Mark 200,000, 100,000, 50,000, 30,000, 20,000, 15,000, 8mal 10,000, 2mal 8000, 2mal 6000, 4mal 5000, 8mal 4000, 18mal 3000, 50mal 2000, 6mal 1500, 6mal 1200, 106mal 1000, 106mal 500 etc.
Dieses Unternehmen ist keineswegs zu verwechseln mit dem in vielen Staaten verbotenen Promessenspiel auf Loose, sondern es werden hiermit effektiv die Original=Staatsloose offerirt, deren Ziehungen von der freien Stadt Hamburg garantirt sind. - Die Gewinne werden in baar durch unterzeichnetes Bankhaus, welches mit dem Verkauf der Loose beauftragt ist, in allen Städten Deutschlands ausbezahlt, welches überhaupt Ziehungslisten und Pläne gratis versendet. Man beliebe sich daher direct zu wenden an das

                                                    Haupt=Depot
                                                    bei  Stirn & Greim in Frankfurt a. M.


Eine bisher gefahrene bequeme Halbchaise mit Rücksitz, die stark gebaut ist, dennoch sehr leicht fährt und mit geringen Kosten reparirt werden kann, steht, nebst einem Paar schwarzer noch dauerhafter Kummetsielen, billig zu verkaufen. Wo? erfährt man in der Expedition dieses Blattes.


Zu Michaelis d. J. habe ich für eine einzelne Person oder auch für Schüler, welche die hiesige Schule besuchen sollen, eine Wohnung frei und wollen sich Reflectanten gefälligst baldigst bei mir melden.

                                                    J. Bohnhof, Sattlermeister.


[ => Original lesen: 1862 Nr. 36 Seite 4]

Neueste
große Geldverloosung
von
2 Million. 400,000 Mark
in welcher nur Gewinne gezogen werden,
garantirt von der freien Stadt Hamburg.
Ein            Original-Loos kostet 2 Taler (Mecklenburg).
Ein halbes Original-Loos kostet 1 Taler (Mecklenburg).

Unter 19,700 Gewinnen befinden sich Haupttreffer von:
Mark, 200,000, 100,000, 50,000, 30,000, 20,000, 15,000, 8 mal 10,000, 2 mal 8000, 2 mal 6000, 4 mal 5000, 8 mal 4000, 18 mal 3000, 50 mal 2000, 6 mal 1500, 6 mal 1200, 106 mal 1000 106 mal 500 etc. etc. Beginn der Ziehung am 10ten September.
Die grosse Beliebtheit, welcher sich diese Staats-Einrichtungen beim Publikum fortwährend erfreuen, veranlassen die Regierung um den gesteigerten Anforderungen zu genügen, das Verloosungs-Capital bei jeder neu beginnenden Ziehung bedeutend zu vergrössern.
Unter meiner allbekannten und beliebten Geschäfts-Devise

"Gottes Segen bei Cohn"

wurde neuerdings am 2ten Mai d. J. zum 17ten mal das grosse Loos bei mir gewonnen.
Auswärtige Aufträge und Rimessen oder gegen Postvorschuss, selbst nach den entferntesten Gegenden, führe ich prompt und verschwiegen aus und sende amtliche Ziehungslisten und Gewinngelder sofort nach Entscheidung zu.

                          Laz. Sams. Cohn,
                          Banquier, Geldwechsel- & Staatspapieren-Geschäft,
Incasso, Wechsel, & Creditbriefe
                          auf alle Handelsplätze, Auszahlungsbüreau
                          aller Coupons.
                                                    Hamburg.
                                                    Zeughausmarkt 42 u. Jungfernstieg 11.


Schon am
10. September

beginnt die Gewinn=Ziehung der 1sten Classe 243ster Hamburger Stadt=Lotterie, in welcher nur Gewinne gezogen werden,

der größte von Court.Mark (Lübeck) 200,000.

Ganze Original=Loose kosten nur Court.Mark (Lübeck) 5. oder Pr. Ct.Taler (Mecklenburg) 2., halbe nur 2 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg) oder Pr. Ct.Taler (Mecklenburg) 1., Viertel 1 Mark (Lübeck) 4 Schilling (Mecklenburg) oder 15 Sgr., welche gegen Einsendung oder Nachnahme des Betrages sofort zu beziehen sind. Um nun alle einlaufenden Aufträge nach Wunsch ausführen zu können, bittet man dieselben baldigst einzusenden an das Lotterie=Geschäft von

L. Landjunk & Co.
Hamburger und Braunschweiger Lotterie=Collecteure in Hamburg.
Pelzerstraße Nr. 15.
P. S. Amtliche Ziehungslisten erfolgen nach der Ziehung pünktlichst.


Gesucht wird zu Michaelis für einen kleinen Hausstand in Schönberg: ein ordentliches Mädchen gegen guten Lohn. Näheres in der Expedition der Anzeigen.


Meine beiden Ziegenböcke decken fremde Ziegen bis sie tragend werden.

Schönberg.                                                     Zimmergesell Wienck.


Die von mir angekündigte Verloosung findet am 22. September d. J. auf Louisenhof bei Dassow beim Schießfeste statt.

                                                    Chr. Kiaer.

Dassow, 1. Septbr. 1862.


Eau de Cologne

direct aus der Fabrik von

Jean Marie Farina
Jülichs=Platz No. 4. in Koeln,

empfiehlt in ganzen und halben Flaschen, in Dutzend Flaschen billiger,

                                                    Aug. Spehr.


Beim Herrn Gastwirth Aug. Spehr in Schönberg habe ich Verzeichnisse mit Preisbemerkung von Blumenzwiebeln niedergelegt; derselbe hat auch die Gefälligkeit übernommen, Bestellungen darauf für mich entgegen zu nehmen, welche bis zum 12. d. M. erbeten werden.
Wismar den 4. Septbr. 1862.

                                                    W. Herbst, Kunstgärtner.


Zum Sonntage den 7. Sept. habe ich in meinem Gartenlocale ein

Vogelschießen

mit Armbrust nach Gewinnen veranstaltet, zu welchem ich Schießliebhaber, sowohl aus der Stadt, wie die geehrten Landleute ergebenst einlade. - Der Zusatz zum Schießen beträgt 16 Schilling (Mecklenburg). Mehrere Sätze zu nehmen ist gestattet.
Auch soll am gedachten Abende in meinem Hause ein Ball stattfinden, der um 8 Uhr Abends seinen Anfang nimmt. Entree für Schießtheilnehmer 8 Schilling (Mecklenburg), für Nichtschützen 16 Schilling (Mecklenburg).

Schönberg.                                                     F. Fick.


Am Montage und Dienstage, den 15. und 16. Sept., beide Tage Nachmittags, findet bei mir

Scheibenschießen

nach folgenden Gewinnen statt.

1) 1 silbern. Potagelöffel.
2) 1 Tischuhr.
3) 1 silb. Eßlöffel.
          4) 1 silbern. Eßlöffel.
5) 1 kupf. Theekessel.
6) 1 Reitdecke.
7) 8) 9) und 10) je ein Rohrstuhl.
11) und 12) je ein messingener Leuchter.

Jeder Satz von 3 Schüssen, worauf nur 1 Gewinn fallen kann, kostet 16 Schilling (Mecklenburg). Büchsen, Pulver u. Blei werden von mir gehalten.

                          Krüger Holst zur neuen Welt.


Backtafel für die Stadt Schönberg
Nach metrischem Gewichte.

Weizen=Milch=Brod.   Pfd.     Loth.     Qnt.  
Ein 2 Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eine Dreilings=Semmel, soll wägen - 15 3
Ein Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod desgleichen -   7 6 1/2
Ferner:
fünf große Milch=Semmel oder für 2 Schillinge - 15 3
fünf kleine Milch=Semmel oder für 1 Schilling -   7 6 1/2
Roggen=Brod von gebeuteltem Mehl, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eines halben Dreilings werth, soll wägen:
ein 8 Schillings=Brod 4   1 2
ein 4 Schillings=Brod 2   - 6
ein 2 Schillings=Brod 1   - 3
Grob Hausbacken=Brod ohne Aufbrod:
ein 8 Schillings=Brod 6   7 5
ein 4 Schillings=Brod 3   3 7 1/2
ein 2 Schillings=Brod 1 16 8 3/4

Schönberg, den 4. Septbr. 1862.                          
                                                    Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
In der Woche vom 28. Aug. bis 4. Septbr.

Geboren: D. 1. Sept. dem Obermeister Kähler vor Schönberg ein S. - Eine unehel. T.
Gestorben: Den 1. Carl Dettmann, Tischlermeistersohn in Schönberg, 5 Tage alt. - D. 3. Hans Hinrich Dunckelgood, Schulmeister emer. in Lockwisch, 69 J. 2 M. alt.
Copulirt: D. 29. Aug. Matthias Heinrich Fick, angehender Arbeitsm. in Lockwisch, und Anna Catharina Elisab. Werner daselbst.


Getreide und Markt=Preise in Lübeck
am 3. September 1862.

Weitzen 1 Taler (Mecklenburg) 28-36 Schilling (Mecklenburg),     Wicken  - Taler (Mecklenburg)   -    - Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg)   8-12 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 42-46 Schilling (Mecklenburg),
Gerste 1 Taler (Mecklenburg)   2-4 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 26-28 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 36-40 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 25-27 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   4-20 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 20-21 Mark (Lübeck)
Butter 10 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, pr. Faß 5- 6 Schilling (Mecklenburg).


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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