No. 32
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 08. August
1862
zweiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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Neustrelitz. Se. Königliche Hoheit der Großherzog haben den bisherigen Kammerdirector, Oberlandforstmeister und Kammerherrn Friedrich Carl von Graevenitz hieselbst in Veranlassung seines am 5. August d. J. stattfindenden 50jährigen Dienstjubiläums zum Kammerpräsidenten mit dem Prädicate "Excellenz" zu ernennen geruhet.
- Wie Garibaldi im Jahre 1859 durch eine kühne Landung auf Sicilien und späteres siegreiches Vordringen mit seinen Freiwilligen sich bald in Besitz der ganzen Insel setzte, dann seinen Eroberungszug auf dem italienischen Festlande fortsetzte und so den italienischen Krieges einleitete, will er jetzt auch durch einen gleichen Handstreich dessen Ende herbeizuführen suchen. Zu seinem und seines königlichen Herrn Aerger hält Napoleon mit seinen Truppen trotz aller Bitten und Versprechen Rom zum Schutze des Papstes noch immer besetzt, und gerade der Besitz Roms ist das Ziel der Wünsche Garibaldis, die zu verwirklichen seine jetzige ganze Thätigkeit anstrebt. Zu dem Zweck hält er Reden und will abermals ein Corps von Freiwilligen bilden, das ihm die Franzosen aus Rom vertreiben helfen soll. Seine große Beliebtheit in Italien unterstützt ihn hierin bedeutend; schon gebietet er über Hunderte von Freiwilligen und bald dürften aus Italien neue Kriegsberichte zu uns gelangen. Victor Emanuel gibt sich das Ansehen, als mißbillige er das neue Unternehmen Garibaldis, weil es gegen Napoleon und wie es den Anschein hat, gegen dessen Willen ausgeführt wird, im Uebrigen aber billigt er sicher vollkommen dies Treiben. Seine Minister haben viele Noth mit den herausfordernden Reden und Handlungen Garibaldi's, getrauen sich aber nicht, gegen den populären und mächtigen Volksführer offen und entschieden aufzutreten und ihn als Feind zu behandeln. Fast unglaublich aber scheint die Nachricht, daß die italienischen Minister selber Napoleons Hülfe gegen Garibaldi angerufen haben sollten. Eine Zeitung erzählt, der Minister Ratazzi habe an Napoleon telegraphirt, Garibaldi habe 5 Handelsschiffe gemiethet und halte sich in Häfen Siziliens zur Einschiffung seiner Freiwilligen bereit. Napoleon möge Vorkehrungen dagegen treffen. Napoleon hat allerdings Verstärkung nach Rom und Kriegsschiffe zur Bewachung der neapolitanischen Küsten abgesandt.
- Zum erstenmal ist etwas, was bisher als preußisches Staatsgeheimniß behandelt worden ist, dem Landtag und also allen, die es interessirt, mitgetheilt worden, nämlich der Baarbestand des Staatsschatzes. Er betrug Ende 1860 13,279,000 Thlr. und 1861 16,235,000 Thlr. Dieser Schatz ist bekanntlich bestimmt, für unvorhergesehene Kriegsfälle die ersten Mittel bereit zu halten.
- Kaum hatte König Franz von Neapel erfahren, daß Rußland das Königreich Italien anerkannt habe, so sandte er den Andreasorden zurück, den er während der Vertheidigung Gaetas vom russischen Kaiser erhalten hatte. - Bei einem Gastmahl in Palermo brachte Garibaldi den Trinkspruch aus: Rom oder Tod! Aber nach Rom nur mit Victor Emanuel an der Spitze!
- Punsch versichert, auf Befehl des französischen Commandanten in Rom sei eine Heerde Gänse auf's Capitol getrieben worden, da man einen plötzlichen Ueberfall der Garibaldianer besorge.
- Zwei Grenzcantone der Schweiz haben einen schweren Stand. Die Genfer sprechen und leben französisch, die Tessiner sprechen und leben italienisch. Die Genfer werden von ihren begehrlichen Nachbarn, den Franzosen, die Tessiner von den ihrigen, den Italienern beharrlich und mit allen Künsten der Verführung umworben, immer schwebt die Drohung über ihren Häuptern: "und gehst du nicht willig, so brauch ich Gewalt." Sowohl die französischen Genfer, als die italienischen Tessiner wehren sich beharrlich und erklären immer von neuem: wir sind und bleiben Schweizer. Die Tessiner haben das erst in den jüngsten Tagen wieder gethan. Im Parlament zu Turin fiel von angesehenen Männern die Aeußerung: Tessin muß Italien einverleibt werden! Sofort protestiren die Tessiner, riefen die Schweizer Bundesbehörde um Hülfe an und wußten sich so in Respect zu setzen, daß der italienische Minister die ein paar Tage vorher geäußerten Wünsche für ein Mißverständniß erklärte. Er war in seinem Eifer gewiß der Ansicht, daß es, wie für Neapel, auch für Tessin kein größeres Glück gäbe, als unter Victor Emanuels Scepter zu leben, und die Tessiner diese Zeit sehnsuchtsvoll erwarteten; diesmal aber befand er sich auf dem Holzwege!
- Vor Kurzem tagte in Hamburg ein Congreß, dessen Mitglieder aus allen Theilen Europas dorthin zusammengekommen waren. Es sollten aber nicht weitgreifende politische Fragen verhandelt und Streitigkeiten der Staaten geschlichtet werden, sondern diesmal galt es dem Schutze der Thiere, gegen welche nothwendige und nützliche Geschöpfe der Mensch mit seinen Leidenschaften sich nur zu häufig Vergehungen zu Schulden kommen läßt. Der Congreß ist weit entfernt, dem Menschen den Dienst und Nutzen der Thiere schmälern oder gar ganz vorenthalten zu wollen, sondern will sie nur vor Qualen und Nachstellungen möglichst schützen, da sie ebenso gut wie der Mensch Angst und Schmerzen empfinden. Die Mitglieder suchten sich über die Mittel zu einigen, wie der Tierquälerei am besten vorzubeugen sei und kamen zu dem Schlusse, daß es eine Amtspflicht der Prediger sei, von Zeit zu

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Zeit in Predigten und Catechisationen der menschlichen Pflichten gegen die Thierwelt zu gedenken; ebenso sei es Sache der Lehrer von Volks= und Mittelschulen in dem Unterricht durch Einwirkung auf das Gemüth ihrer Schüler diesen die Nothwendigkeit des Thierschutzes verständlich zu machen. Besonders verdammungswerth fand der Congreß das Fangen und Tödten der Vögel, verschiedene qualvolle Schlachtweisen des Viehes im Hausstande; ferner das Ueberladen der Wagen, die Mißhandlungen des Schlachtviehes auf Transporten, das Knebeln der Kälber u. s. w. und beschloß, sich diesetwegen an die verschiedenen Regierungen zu wenden. Der Grund zum Quälen der Thiere, die doch in vielen Punkten unsere Lehrmeister sein könnten, fand der Congreß in mangelhaften Schulunterricht, in schlechter häuslicher Erziehung, im verfehltem Naturgeschichts=Unterricht und oft könne selbst Thierliebhaberei zur Thierquälerei führen.
- Auch aus Neustrelitz sind drei Handwerker nach London gegangen, zu deren Reisekosten Se. Kön. Hoheit der Großherzog 150 Taler (Mecklenburg) bewilligte und eine ebenso große Summe durch freiwillige Beiträge aufgebracht wurde. Dieselben schlossen sich, nebst einer Anzahl anderer Handwerker, welche die Reise auf eigene Kosten mitmachen, den aus Mecklenburg=Schwerin nach London geschickten Handwerkern an. Die ganze Expedition ist am 1. August nach einer sehr schönen Ueberfahrt in London angekommen. Ein Theilnehmer mußte in Hamburg zurückbleiben, weil er bei der Einschiffung bei einem Sturz durch die Schiffslucke sich verletzte.
- In Thüringen und den angränzenden Ländern hat Ende Juli ein furchtbares Unwetter große Verwüstungen angerichtet. Stundenlang ergoß sich der Regen mit steigender Heftigkeit und verwandelte die friedlichsten Flüsse in reißende Ströme, die alles verheerten, was von der Ernte stand oder in Garben lag; fuderweis trieben die Garben auf den Fluthen dahin; untermischt mit Zäunen, Balken, Brettern; Frucht und Erde zugleich ist von den Feldern entführt worden, sie sehen aus wie furchtbar zerrissene und mit Schlamm und Steinen überführte Heerwege. Der Jammer der Ackerbesitzer und aller Theilnehmenden ist groß.
- Vor einiger Zeit brachte die "Gartenlaube" eine Erzählung, in der als Thatsache hingestellt wurde, daß das im November vorigen Jahres in der Nordsee spurlos verschwundene preuß. Kriegsschiff "Amazone" von einem, von dänischer Seite und einigen verkappten Preußen dazu erkaufte und ausgerüstete amerikanischen Klipper "Block Hawk" in er Nordsee übergefahren und mit Mann und Maus gesunken sei. Diese Erzählung erregte wegen ihrer Niederträchtigkeit und Unwahrscheinlichkeit ebenso großes Aufsehen, wie gerechte Entrüstung, und war die Veranlassung zu folgender Erklärung des als rechtlich und glaubwürdig bekannten dän. Capt. Rasmussen von Kopenhagen: "Ich war im Novbr. vorigen Jahres als Lootse an Bord eines finnischen Schoonerschiffs von ca. 150 Lasten von Kopenhagen ab für die Reise nach Liverpool engagirt. Auf dieser Reise wurde unser Schiff von dem im vorigen Jahre vom 12. bis 16. Nov. herrschenden Orkan bis zur holländischen Küste unweit Texel verschlagen. Am 13. oder 14. Novbr. gegen Abend - ich weiß den bestimmten Tag nicht anzugeben - gewahrte ich, wie die Luft sich etwas aufklärte, ganz in der Nähe auf Leeseite ein preuß. Kriegsschiff, daß sowohl mein Capitain wie ich sofort als die "Amazone" erkannten, besonders schon daran, daß dies Schiff gegen andere Kriegsschiffe so wenig aus dem Wasser lag. Es wurde, während wir in der Nähe waren, unaufhörlich mit furchtbaren Wellen förmlich bedeckt, und obgleich auch unser Schiff in keiner guten Lage war, so gewann mein Capitain wie ich die volle Ueberzeugung, daß die "Amazone" in einem solchen Sturm ein viel schlechteres Schiff als das unsere sei, auch nach unserem Urtheile bei der starken Segelführung den Sturm nicht durchhalten könne. Es hat mich später durchaus nicht befremdet, als ich den Untergang der "Amazone" erfuhr, - am andern Tage bekamen wir das Schiff nicht mehr in Sicht, und es war also wohl am Vorabende seines Unterganges, als wir es zuletzt sahen."
- Zum fröhlichen Ernteschmaus setzte ein Landmann in Weil (südl. Baden) seinen Gästen Wein von diesem Jahre vor, den er selbst aus völlig reifen Trauben gepreßt hatte. Weil seit 1822 so früh kein frischer Wein getrunken war, mußte ein Notar die Thatsache mit Schrift und Siegel bestätigen und durfte dann mittrinken.
- Eine Locomotive als Fidibus. Als neulich auf der Galizischen Karl=Ludwigbahn ein Güterzug daherfährt, sieht der Locomotivführer von Weitem wie zwei Bauern sich auf die Bahn stellen und ihm mit beiden Händen entgegen winken. In der Meinung, es sei dort auf dem Eisenwege ein Hinderniß, wird gebremst und der Zug kurz vor dem Standort der Bauern zum Stillstand gebracht. Die Eisenbahnbeamten steigen ab, um diensteifrig die Veranlassung des Winkens zu erforschen. Als sie die Bauern fragen, bitten diese bloß um ein wenig Feuer zum Anzünden ihrer Tabackspfeifen.
- Ein neuer Komet, von Norden kommend, ist Nachts von 10-12 Uhr sichtbar; er steht am nördlichen Himmel, etwas unterhalb des großen Bären.
- In dem französischen Kloster Picpus gebar die Priorin heimlich ein Kind, tödtete es, schnitt es in Stücke und packte es in einen Koffer. Die Kiste übergab sie einem Packträger, um sie auf die Eisenbahn zu bringen, zugleich gab sie ihm vergifteten Wein zu trinken, um jede Spur des Verbrechens zu vertilgen. Das Gift war aber zu stark und wirkte zu rasch, der arme Mensch sank unmittelbar vor dem Kloster todt nieder und neben ihm fand man den Koffer und das Kind. Ganz Frankreich erzählt sich die Geschichte, nur die Zeitungen dürfen kein Wörtlein darüber erzählen.
- Man weiß, wie sich die Schatzmeister von Wein und Bier ihr Amt oft leicht machen; sie nehmen meistens nur einen Schluck auf die Zunge, um Gehalt und Geschmack zu prüfen. Anders machten's die Preisrichter in London, als sie an das Kleinschwechater Bier (Wien) kamen. Still nahm Jeder seinen Schluck, dann noch einen und noch einen - und ehe sie sich's versahen, war das ganze Faß ausgekostet und sie selber ganz selig.
- Keiner braucht mehr nach Amerika auszuwandern, um den Steuern und Abgaben zu entfliehen. Vom 1. August an haben sie drüben in der Union Steuern so viele und hohe wie in keinem andern Lande der Welt, directe und indirecte. Deutsche Steuern und Zölle sind dagegen eine Spielerei. Das macht der Krieg, seine Noth und seine vielen Kosten.
- In München hat sich ein Frauenverein gebildet, der für junge Dienstmädchen, die sich durch Fleiß, Ehrlichkeit, Ordnung, Reinlichkeit und Keuschheit auszeichnen, bei ihrer Verheirathung eine vollkommene Aussteuer an Möbeln, Wäsche und Betten besorgt.
- Es wird augenblicklich dem reiselustigen Publikum Gelegenheit geboten, auf eine leichte und billige Art eine Harzreise zu machen, mit dem angekündigten Extrazug von Harburg nach Harzburg, der am 10. August, Morgens 7 Uhr, von Harburg abfährt und mit dem man noch vor Abend in Harzburg eintrifft. Von Harzburg, am Fuße des Gebirges, kann man die verschiedenartigsten Ausflüge machen; der Brocken ist von dort in drei Stunden zu erreichen. Die Rückfahrt von Harzburg ist mit jedem Zuge innerhalb der ganzen für die Extratour bestimmte Frist gestattet. Das Wetter ist gerade jetzt für Touren überhaupt und besonders für die Harzreise sehr günstig, denn im August kann man dort am sichersten darauf rechnen, klare durch Nebel nicht getrübte Aussichten zu genießen. Die kommende Woche eignet sich aber doppelt gut zu einer solchen Tour, da der Schein des Vollmondes es gestattet, noch einen Theil der Nacht unterwegs zu bleiben und den Anblick der mondbeglänzten Waldanhöhen zu genießen, von deren überwältigend großartigem Effect sich der Bewohner der Ebenen

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gar keine Vorstellung macht. Die Hin= und Rückfahrt bis Harzburg kostet in der 3. Classe 3 1 /2 Taler (Mecklenburg) in der 2. Classe 5 Taler (Mecklenburg).
- "Da werden Weiber zu Hyänen." Welche entsittlichenden Folgen der jetzige Bürgerkrieg in Amerika hat, geht unter Anderem aus einem scheußlichen Factum hervor, welches die letzten amtlichen Untersuchungen zu Tage befördert haben. Die Schlacht von Bull's Run hat einen solchen Berserkerrausch im ganzen Süden hervorgebracht, daß die Leichen der nördlichen Soldaten ausgegraben und auf das Abscheulichste verstümmelt wurden; die gesammelten Schädel aber wanderten nach den südlichen Staaten, um dort als Trinkgefäße bearbeitet zu werden - es scheint, daß es zum Ehrenpunkt für jede fashionable Lady wurde, einen solchen Pokal in ihrem Boudoir zu haben. Eine ganze Partie gesammelter Knochen der Feinde aber wurde in Schmuckgegenstände verwandelt, welche die weniger begünstigten Ladys zierten. Die Unions=Regierung in Washington hat jetzt natürlich Maßregeln getroffen, um die Gräber ihrer Gefallenen zu schützen.
- Es wäre eine prächtige Sache für Eltern, Erzieher, Aerzte, Richter etc., wenn es für die andern Köpfe einen so vortrefflichen Spiegel gäbe wie für die Kehlköpfe. Mittelst der neu erfundenen Spiegel sieht ein geschickter Arzt alles, was in dem dunklen Grund des Kehlkopfes vorgeht und sich anspinnt. Vielen schlimmen Krankheiten wird dadurch vorgebeugt. Ein Wiener Arzt Czernak erregt in London durch seinen Kehlkopfspiegel und die Entdeckungen und Kuren, die er macht, großes Aufsehen; er ist den ganzen Tag belagert und Aerzte und Laien hören seine interessanten wissenschaftlichen Vorträge mit Aufmerksamkeit.
Ein Tyrolerstückchen wird aus Frankfurt berichtet. Dort sitzen in einem Bierhaus zwei preußische Unterofficiere mit einem Tyroler Schützen. Die Preußen reden immerfort, der Tyroler schweigt. Endlich sagt der eine Preuße: "Warum antworten Sie uns denn gar nicht?" Worauf der stämmige Gebirgssohn erwidert: "Bua, wanns du nit ,Du' sagst, red' i nit mit dir!"
- In Bremen ist ein solider Reichthum zu Haus. Der jüngst erhobene jährliche Einkommenschoß, der auf Bürgerehre gewährt wird, ergab 120,000 Thlr. Da der Schoß 1 Proz. beträgt, so weist diese Summe ein Einkommen von 12 Millionen Thaler nach, d. i. bei 50,000 Stadtbewohnern 240 Thlr. für den Kopf.


Anzeigen.


Verpachtung Das bei Stove belegene Grundstück, der Wienhof genannt, groß 2005 []R., theils Acker, theils Wiesen, welches Johannis 1863 aus der Pacht fällte soll von da ab auf 16 Jahre öffentlich meistbietend verpachtet werden. Es ist dazu Termin auf

Sonnabend, den 30. August d. J.

angesetzt, und wollen Pachtliebhaber sodann Morgens 11 Uhr auf der Amtsstube allhier sich einfinden.
Schönberg, den 4. August 1862.

                          Großherzoglich Meckl. Domainen=Amt.
                          F. Graf Eyben.


Verkaufsanzeigen.

Holzverkauf.

Unter den bekannten Bedingungen sollen gegen baare Zahlung meistbietend verkauft werden:
    1) am Mittwoch den 13. August

im Pellmoor:

15 Faden eichen Kluft= und Knüppelholz,
Versammlungsort der Käufer am Schlagbaum des Pellmoor Morgens 9 Uhr.
    2) am Donnerstag den 14. August

im Rupensdorfer Holze:

  2 Faden buchen Olm,
59 Faden eichen Kluft=, Knüppel= und Olmholz.
Versammlungsort der Käufer bei der Schönberger Ziegelei Morgens 9 Uhr.
    3) am Freitag den 15. August

im Mühlenbruch bei Sabow,
Morgens 9 Uhr:

8 Faden eichen Kluft= und Olmholz.
Schönberg den 31. Juli 1862.

                                                    Danckwarth.


Vermischte Anzeigen.

Nachdem sich für die Allerhöchst Landesherrlich bestätigte Viehversicherung eine erfreuliche Theilnahme gezeigt, hat sich der Verein am 20. v. M. definitiv constituirt. - Bis zum 8. d. M. waren bereits 134 Mitglieder mit 2617 Stück Vieh und einer Versicherungssumme von 142,153 Thlr. angemeldet und aufgenommen. - Für diese Mitglieder tritt die Versicherung bereits am 1. August d. J. in Kraft und wollen dieselben ihre Policen gefälligst beim mitunterschriebenen Rechnungsführer entgegen nehmen.
Viehbesitzer, welche einzutreten wünschen, wollen sich an einen der unterzeichneten Aelterleute wenden.
Schönberg, den 22. Juli 1862.

Direction des Vieh=Versicherungs Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg.

Ackerbürger Joh. Burmeister=Schönberg.             
Viehhändler Lorenz Vock=Schönberg.             
Viceschulze J. Kröger=Lockwisch.             
Hauswirth H. Lenschow=Grieben.             
Hauswirth Krüger Freitag= Gr. Rünz.             
Hauswirth J. Hecht=Schl. Resdorf.             
Rechnungsführer Wilh. Heincke=Schönberg.             


Da wir auch in diesem Jahre wieder eine Ladung

Propsteier und Cismar'schen
Saatweizen,

wie auch

Propsteier und Hasselburger
Saatroggen

in directer Sendung bis Dassow liefern, so ersuchen wir die geehrten Herren Landleute, welche noch Saatkorn von uns zu haben wünschen, ihre Aufträge bis zum 23. August d. Js. bei Herrn Chr. Vock in Schönberg zu bestellen.

                                                    Gagzow & Albrecht
                                                    in Wismar.


Ich bin gewilligt, mein Haus, nebst großem Hofraum mit Obstbäumen, und Gartenland, wozu ferner 2 Torfmööre und Ackerland von 4 Scheffel Aussaat gehört, unter der Hand zu verkaufen. Zum Ankauf sind nur 200 Taler (Mecklenburg) Anzahlung nöthig, die übrige Kaufsumme kann im Hause stehen bleiben. Das Grundstück eignet sich besonders für einen Rademacher, der hier auch gewünscht wird und sehr gut fortkommen würde.

Schlutup.                                                     J. G. Becker, Schlachter.


Mecklenburgische
Lebensversicherungs= und Sparbank
in Schwerin

schließt Lebens=, Leibrenten= und Sterbekassen=Versicherungen, Zeitrenten=, Darlehns=, Einlage= und sonstige Geldgeschäfte ab, und verzinst alle Kapital=Einlagen von mindestens 50 Taler (Mecklenburg) mit 3 1/4 Procent für's Jahr, durch die unterzeichneten Agenturen.

Agentur Schönberg und Dassow.
                                                    J. P. Bade,
                                                    Buchbinder.


[ => Original lesen: 1862 Nr. 32 Seite 4]

200,000 Mark Hauptgewinn und Prämie,
überhaupt
19,700 Gewinne im Gesammtbetrag von 2 Millionen 400000 Mark
bietet die am 10. kommenden Monats beginnende
Große Staats=Gewinne=Verloosung,
in welcher ersten Ziehung nur Gewinne gezogen werden.
Ein               Originalloos kostet    2 Thlr.
Ein halbes Originalloos kostet    1 Thlr.
Ein viertel Originalloos kostet 1/2 Thlr.
direct durch Unterzeichnete zu beziehen gegen baar oder Postvorschuß.

Unter den 19700 Gewinnen befinden sich Haupttreffer von Mark 200,000, 100,000, 50,000, 30,000, 20,000, 15,000, 8mal 10,000, 2mal 8000, 2mal 6000, 4mal 5000, 8mal 4000, 18mal 3000, 50mal 2000, 6mal 1500, 6mal 1200, 106mal 1000, 106mal 500 etc.
Dieses Unternehmen ist keineswegs zu verwechseln mit dem in vielen Staaten verbotenen Promessenspiel auf Loose, sondern es werden hiermit effektiv die Original=Staatsloose offerirt, deren Ziehungen von der freien Stadt Hamburg garantirt sind. - Die Gewinne werden in baar durch unterzeichnetes Bankhaus, welches mit dem Verkauf der Loose beauftragt ist, in allen Städten Deutschlands ausbezahlt, welches überhaupt Ziehungslisten und Pläne gratis versendet. Man beliebe sich daher direct zu wenden an das

                                                    Haupt=Depot
                                                    bei  Stirn & Greim in Frankfurt a. M.


Photographisches Atelier
von
Wilh. Heincke.

Nach Vollendung meines Glashauses empfehle ich mich zum Anfertigen von photographischen Portraits, Familiengruppen, Visitenkarten etc. etc. auf Glas, Wachstuch und Papier, bei jeder Witterung von Morgens 8 bis Abends 6 Uhr.
Goldene Medaillons mit dem Portrait des Bestellers nur 2 1/2 bis 4 Thlr.


Neueste
große Geldverloosung
von
2 Million. 400,000 Mark
in welcher nur Gewinne gezogen werden,
garantirt von der freien Stadt Hamburg.
Ein            Original-Loos kostet 2 Taler (Mecklenburg).
Ein halbes Original-Loos kostet 1 Taler (Mecklenburg).

Unter 19,700 Gewinnen befinden sich Haupttreffer von:
Mark, 200,000, 100,000, 50,000, 30,000, 20,000, 15,000, 8 mal 10,000, 2 mal 8000, 2 mal 6000, 4 mal 5000, 8 mal 4000, 18 mal 3000, 50 mal 2000, 6 mal 1500, 6 mal 1200, 106 mal 1000 106 mal 500 etc. etc. Beginn der Ziehung am 10ten kommenden Monats.
Die grosse Beliebtheit, welcher sich diese Staats-Einrichtungen beim Publikum fortwährend erfreuen, veranlassen die Regierung um den gesteigerten Anforderungen zu genügen, das Verloosungs-Capital bei jeder neu beginnenden Ziehung bedeutend zu vergrössern.
Unter meiner allbekannten und beliebten Geschäfts-Devise

"Gottes Segen bei Cohn"

wurde neuerdings am 2ten Mai d. J. zum 17ten mal das grosse Loos bei mir gewonnen.
Auswärtige Aufträge und Rimessen oder gegen Postvorschuss, selbst nach den entferntesten Gegenden, führe ich prompt und verschwiegen aus und sende amtliche Ziehungslisten und Gewinngelder sofort nach Entscheidung zu.

                          Laz. Sams. Cohn,
                          Banquier, Geldwechsel- & Staatspapieren-Geschäft,
Incasso, Wechsel, & Creditbriefe
                          auf alle Handelsplätze, Auszahlungsbüreau
                          aller Coupons.
                                                    Hamburg.
                                                    Zeughausmarkt 42 u. Jungfernstieg 11.


Sehr schöne neue Berger=Fetthäringe
empfiehlt                                                    Aug. Spehr.


Hiermit erlaube mir einem hochgeehrten hiesigen und auswärtigen Publikum ergebenst anzuzeigen, daß ich hier am Platze ein

Pelzwaaren= & Mützen Geschäft

entrirt habe und halte mich hiemit, sowie mit allen in dies Fach schlagende Arbeiten bestens empfohlen.
Gleichzeitig erlaube mir in Erinnerung zu bringen, daß ich sowohl Pelzsachen während der Sommermonate zur Aufbewahrung, als auch die Zubereitung aller Arten Wildfelle, Schaaffelle und dergl. übernehme.
Meine Wohnung ist in dem Hause meines Vaters Marienstraße Nr. 51.

Hochachtungsvoll
                          Heinrich Schäding.
Kürschner und Mützenfabrikant.


Echte giftfreie Milchsauger und Warzentöpfchen empfiehlt

                          Handschuhmacher=Wittwe Stoffers. Schönberg.


Auf dem Wege von Weslow nach Palingen ist am Sonntag den 3. August ein seidener Umhang gefunden, den die Eignerin beim Schneidermeister Rosenblohm in Palingen gegen Erstattung der Insertionskosten zurückerhalten kann.


Ich verbiete hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung das Gehen hinter meinem Garten über meine Hauskoppel.

                                                    Hauswirth Heinrich Retelsdorf
                                                    in Kl. Mist.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom 31. Juli bis 7. August

Geboren: 31. Dem Hauswirth Bohnhoff in Gr. Siemz ein S. - D. 1. dem Hauswirth Sterly in Retelsdorf eine T. D. 1. dem Brettschneider Volkmann vor Schönberg eine T. - D. 4. dem Schustermeister Freitag in Schönberg ein S. - Zwei unehel. Kinder.


Getreide und Markt=Preise in Lübeck
am 6. August 1862.

Weitzen 1 Taler (Mecklenburg) 28-36 Schilling (Mecklenburg),     Wicken  - Taler (Mecklenburg)   -    - Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg) 12-18 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 44-46 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 44-47 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 26-27 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 40-44 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 24-26 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 12-24 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 19-21 Mark (Lübeck)
Butter 10 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, pr. Faß 6- 7 Schilling (Mecklenburg).


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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