No. 31
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 01. August
1862
zweiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1862 Nr. 31 Seite 1]

                  Es ist hier in neuerer Zeit mehrfach vorgekommen, daß sehr schlecht genährte Pferde zu Arbeiten verwendet worden, denen ihre Kräfte offenbar nicht gewachsen sind. Eine solche zum öffentlichen Aergerniß gereichende Tierquälerei kann nicht geduldet werden. Wir warnen vor der Widerholung derartigen Thuns, mit dem Bemerken, daß Contravenienten strenge werden bestraft werden.
              schönberg, den 30. Juli 1862.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.       C. L. v. Oertzen.       F. Boccius.


London. Se. kön. Hoh. der Großherzog von Mecklenburg=Strelitz langte, von Kissingen kommend, über Calais, wohin ihm ein kön. Admiralitätsboot entgegengeschickt war, hieselbst im St. James=Palast bei I. k. H. der Großherzogin mit dem Erbgroßherzog Adolf an. Die großherzogliche Familie stattete I. M. der Königin auf deren Einladung im Schloß Windsor ihren Besuch ab, bei welcher Gelegenheit I. Majestät Se. kön. Hoh. den Großherzog unter die Ritter des "höchstedlen Ordens des Hosenbandes" aufnahm.
- Nach dem Vorgange Rußlands hat nun auch Preußen das neu gebackene Königreich Italien anerkannt, jedoch, wie Graf Bernstorf, der preußische Minister des Auswärtigen, sagt, nur als Thatsache, d. h. weil der Raub Victor Emanuels einmal gelungen und ohne harte Kämpfe nicht zu ändern ist. Die ultramontane Partei des preußischen Volkshauses begleitet diese Anerkennung mit vielen Wenns und Abers, und zog für sich den Schluß, daß Preußens Regierung mit dieser Anerkennung die Revolution anerkenne.
- Aus Amerika werden die Ereignisse vor Richmond allmälig etwas klarer. Mac=Clellan zog mit der Bundesarmee heran, um die Stadt zu nehmen. Das ging aber nicht, denn vor der Stadt stand das feindliche Heer und war weit stärker als er. Die fieberreichen Sümpfe des Chicahominy thaten dem Heere Mac=Clellans auch nicht wohl; er beschloß daher, es einige Meilen weiter rückwärts am Fluß unter dem Schutze seiner Kanonenboote aufzustellen. Diese Bewegung mußte er unter 7tägigen Kämpfen ausführen, sie waren sehr blutig und abwechselnd Niederlagen oder Siege. Jede der beiden Armeen hat [Fehlstelle]-30,000 Mann verloren. Um theure Erfahrungen ist die Union reicher geworden: 1) der Feind ist stets an Zahl überlegen, wo's ernstlich zum Klappen kommt, 2) der endliche Sieg kann nicht mit 600,000, sondern nur mit einer Million Soldaten und 3) nicht 6-700,000 Dollar, sondern nur mit 1000-1500 Millionen Dollar errungen werden.
- Ein Volkskrieg gibt den besten Generalen zu rathen auf. Einen solchen führen die Mexikaner gegen die Franzosen. Die Mexikaner schlagen sich gut und füllen jede Lücke, welche die Gefechte schlagen, wieder aus. Dabei haben sie an ihrem Boden und an ihrem Klima einen Alliirten. Die Fieber fressen mehr Franzosen als die Schwerter. Die französischen Generale gestehen selber, sie hätten sich getäuscht, die mexikanische Regierung habe das ganze Volk die pfäffische Partei ausgenommen, hinter sich. Es gibt Propheten, welche verkündigen, Mexiko werde für Napoleon III. werden, was Spanien und Rußland für Napoleon I. gewesen sind.
- Am 29. Juli herrschte auf dem Schweriner Bahnhofe ein reges, fröhliches Treiben, indem die Theilnehmer an der Expedition zum Besuche der Londoner Industrie=Ausstellung von dort abreisten. Freunde und Angehörige der Reisenden waren zahlreich versammelt, die den Scheidenden ein lebhaftes Hurrah nachriefen. Im Ganzen machten ungefähr 75 Mecklenburger die Reise in Gemeinschaft. Aus Rehna nahm an dieser Expedition Theil der Hofuhrmacher Dreyer, aus Wittenburg der Zimmermeister Herr, und aus Grevesmühlen der Schlosser Krönke. - Am 12. August wird von Hamburg aus eine Lustfahrt zur Industrie=Ausstellung nach London pr. Dampfschiff expedirt, das nur Passagiere befördert, und mit der die Hin= und Rückfahrt nur 20 Thaler kostet.
- Unter allen Diplomaten haben die Türken das beste Gewissen, denn sie schlafen am besten. Dem türkischen Gesandten in Petersburg wurde während des Schlafes das ganze Schlafzimmer ausgestohlen: Geld, Uhren, Papiere, Kleider etc.
- In einem Thüringer Städtchen (Radeberg) ist der Blitz Schützenkönig geworden. Ein Schütze zielte gerade auf den Vogel, da kam ihm der Blitz zuvor und schlug den Vogel herunter.
Lübeck. Das allgemeine Scheibenschießen hat bereits zum fünfzehnten Male stattgefunden, noch nie aber in schönerer Weise, wie in diesem Jahre. Schon das Wetter allein, das uns seit Pfingsten den Aufenthalt im Freien gänzlich verleidete, mußte durch seine Umwandlung kurz vor dem Feste die heiterste Stimmung hervorrufen, welche denn auch sichtlich die Tausende erfüllte, die am Sonntag schon lange vor Beginn des Festzuges unsere mit Flaggen reich geschmückten Straßen durchzogen. Das Fest nahm an beiden Tagen seinen wohlbekannten Verlauf als echtes Volksfest in harmloser, durch keinerlei Unfälle getrübter Heiterkeit. Den besten Schuß bei den ge=

[ => Original lesen: 1862 Nr. 31 Seite 2]

wöhnlichen Scheiben that Herr H. Jäde aus Offendorf für den Gastwirth Herrn C. G. F. Lüders, welcher demgemäß auch als König proclamirt wurde. Die Zahl der verkauften Schießkarten belief sich in diesem Jahre wiederum höher als im vorhergehenden, nämlich auf 4098.
- In der höheren Feststimmung zu Frankfurt telegraphirte ein Braunschweiger Schütze, der bereits so glücklich gewesen war, einen Pokal zu erschießen, an seine Gattin in der Heimath:
                Wir sind gesund, plaisiren uns
                Und scheuen keine Kosten!       Dein Julius.
worauf ihm alsbald folgende lakonische Antwort zu Theil wurde:
                Ditto, ditto, ditto!           Dein Minchen.
- Ein einziger Maulwurf verzehrt jährlich 12,000 Stück Engerling und anderes schädliche Gewürm. Also? - du unermüdlicher Maulwurffänger!
- In Böhmen baut und braut man einen Kaffee, wie man ihn nicht besser in Mokka und Mekka findet. Dabei hat er den löblichen Vorzug, daß er sehr wohlfeil ist. Ein Pfund kostet höchstens zwei Schillinge. Dieser böhmische Kaffee wird aus der Vogelkirsche gewonnen, die dort in großer Menge wächst. Diese Vogelkirschen werden abgepflückt und dann gedörrt, was sogar in der Sonne geschehen kann, da sie wenig Fleisch haben. Diese gedörrten Kirschen werden dann geröstet oder gebrannt wie der Kaffee, im Mörser fein gestampft und wie der Kaffee gekocht. Reisende versichern, daß dieser Kaffee dem besten arabischen nichts hinausgebe.


Vorladungen.

Antragsmäßig soll über die, dem Hauswirth Matthias Retelsdorf zu Herrnburg gehörende Vollstelle c. pert. ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an dieser Vollstelle zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Dienstag, den 7. October d. J.,
Morgens 11 Uhr,
peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an der proclamirten Vollstelle sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 24. Juli 1862.

                          Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     Reinhardt.


Verkaufsanzeigen.

Holzverkauf.

Unter den bekannten Bedingungen sollen gegen baare Zahlung meistbietend verkauft werden:
    1) am Mittwoch den 13. August

im Pellmoor:

15 Faden eichen Kluft= und Knüppelholz,
Versammlungsort der Käufer am Schlagbaum des Pellmoor Morgens 9 Uhr.
    2) am Donnerstag den 14. August

im Rupensdorfer Holze:

  2 Faden buchen Olm,
59 Faden eichen Kluft=, Knüppel= und Olmholz.
Versammlungsort der Käufer bei der Schönberger Ziegelei Morgens 9 Uhr.
    3) am Freitag den 15. August

im Mühlenbruch bei Sabow,
Morgens 9 Uhr:

8 Faden eichen Kluft= und Olmholz.
Schönberg den 31. Juli 1862.

                                                    Danckwarth.


Die zum Nachlasse des verstorbenen Herrn Amtsverwalter Holste hieselbst gehörenden Sachen, als:

Betten, Haus= und Küchengeräth, 3 große Klapptische, 1 großer Sophatisch, Spiel= und andere Tische, Kommoden, Sopha mit Krollhaaren gepolstert, Stühle, 1 Leinenschrank, 1 großes eichenes Kleiderschrank, Bettstellen, 3 Wanduhren, 1 Bureau, Actenschrank, Schreibtisch mit Aufsatz, 1 Zeugrolle, 1 mit Eisen beschlagener Koffer, Lade, Spiegel, kupferne und messingene Kessel, Badewanne, Wassertonne, Anricht, ca. 5 Faden Buchenholz, und was sich sonst noch vorfindet, -
sollen durch den Unterzeichneten am

Montag, den 4ten August d. J.,
Morgens 8 1/2 Uhr,

öffentlich meistbietend, gegen gleich baare Zahlung in Pr. Cour. in der etc. Holste'schen Wohnung versteigert werden, und werden Kaufliebhaber dazu hiedurch eingeladen.
Schönberg den 17. Juli 1862.

                                                    O. Reinhardt,
                                                    Justizamts=Registrator.


Im Auftrage des jetzigen Besitzers setze ich zum Verkaufe des ehemaligen Forstgehöftes zu Rupensdorf bei Schönberg im Fürstenthum Ratzeburg Termin an

auf Montag den 4. August d. J.,
Vormittags 11 Uhr,

im Hause des Ackerbürgers W. Böckmann hieselbst, und bemerke, daß das Gehöft aus einem wohlerhaltenen Wohnhause mit vielen Zimmern und Kammern, nebst geräumiger Küche und Keller, ferner einem Kathen mit 2 Mietwohnungen, endlich einem geräumigen Stallgebäude besteht. Der unmittelbar hinter den Gebäuden belegene Garten und Acker enthält circa 12 Scheffel Acker guten Bodens. Die herrschaftlichen Abgaben betragen 8 Taler (Mecklenburg) Lübsch Cour. und sind die billig gestellten Verkaufsbedingungen bei mir und dem jetzigen Eigenthümer, Herrn Fach, einzusehen, oder in Abschrift zu erhalten. Es eignet sich das Gehöft bei der unmittelbaren Nähe Schönbergs vorzugsweise zum Wohnsitze für Familien, die die ausgezeichnete hiesige Realschule für ihre Kinder benutzen wollen.
Schönberg, den 16. Juli 1862.

                                                    Kindler, Advokat,
                                                    als Notar.


Vermischte Anzeigen.

Nachdem sich für die Allerhöchst Landesherrlich bestätigte Viehversicherung eine erfreuliche Theilnahme gezeigt, hat sich der Verein am 20. v. M. definitiv constituirt. - Bis zum 8. d. M. waren bereits 134 Mitglieder mit 2617 Stück Vieh und einer Versicherungssumme von 142,153 Thlr. angemeldet und aufgenommen. - Für diese Mitglieder tritt die Versicherung bereits am 1. August d. J. in Kraft und wollen dieselben ihre Policen gefälligst beim mitunterschriebenen Rechnungsführer entgegen nehmen.
Viehbesitzer, welche einzutreten wünschen, wollen sich an einen der unterzeichneten Aelterleute wenden.
Schönberg, den 22. Juli 1862.

Direction des Vieh=Versicherungs Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg.

Ackerbürger Joh. Burmeister=Schönberg.             
Viehhändler Lorenz Vock=Schönberg.             
Viceschulze J. Kröger=Lockwisch.             
Hauswirth H. Lenschow=Grieben.             
Hauswirth Krüger Freitag= Gr. Rünz.             
Hauswirth J. Hecht=Schl. Resdorf.             
Rechnungsführer Wilh. Heincke=Schönberg.             


Die Direction der Feuer=Versicherungs=Societät für das Fürstenthum Ratzeburg macht hiemit die Anzeige, daß der Schuhmacher Wasmuth von seinem Amte als Spritzenmeister entbunden, und ihm aufgetragen ist, von jetzt an in vorkommenden Fällen die Rettung und Beaufsichtigung des bei uns versicherten Inventars und Mobiliars zu leiten.
Wir ersuchen demnach in Unglücksfällen gedachten Wasmuth in seiner Function zu schützen, und die etwa nöthige Hülfe zu gewähren.
Schönberg, den 14. Juli 1862.


[ => Original lesen: 1862 Nr. 31 Seite 3]

In Sachen
des Försters Boldt zur Hohenmeile, Klägers,
wider
den Schulmeister Busch zu Mahlzow, Beklagten,
wegen Verleumdungen,

hat das hiesige Großherzogliche Justiz=Amt in dem am 15ten Juli ds. Js. abgehaltenen Termine zu Protocoll verabschiedet:

      "Der dem Kläger durch das Beweisinterlocut vom 15ten Juni v. J. auferlegte Beweis: daß Beklagter seinen, des Klägers, Jägerburschen Arndt beauftragt habe, ihm zu bestellen: er, Kläger, sei ein großer Betrüger, ist, nachdem Beklagter den desfalls ihm auferlegten Reinigungseid ausgeschworen hat, wie hiedurch geschieht, für mißlungen zu erklären.
      Dagegen steht nach dem Inhalte des schon allegirten Interlocutes vom 15ten Juni v. J. wider den Beklagten fest, daß er den Kläger in der Stube des Ackerbürgers Spehr zu Schönberg vor mehreren Leuten einen Betrüger genannt habe. Beklagter hat diese Beleidigung zum Protocoll vom 8ten März 1861 in der Art zugestanden, daß er einräumt, in der Ackerbürger Spehr'schen Gaststube vor mehrerer Leuten erklärt zu haben: wenn er den Kläger einen Betrüger nennen wolle, und der Kläger ihn dann verklagen wolle, so könne derselbe ihm nichts anhaben. Wegen der geständlich dem Kläger zugefügten Beleidigung ist Beklagter in Strafe zu nehmen. - - - Demgemäß wird Beklagter, wie hiedurch geschieht, in eine Geldstrafe von 10 Thalern, welche binnen 14 Tagen an das Justizamt zu zahlen sind, verurtheilt."
      Indem ich Vorstehendes im Auftrage des Försters Herrn Boldt zur Hohenmeile hiemit zur öffentlichen Kenntniß bringe, bemerke ich zugleich, daß es von hiesigem Großherzoglichem Justiz=Amte dem Kläger antragsmäßig gestattet worden ist, das Straferkenntniß nach eingetretener Rechtskraft desselben einmal extractive im hiesigen Wochenblatte veröffentlichen zu lassen.

Schönberg
den 31sten Juli 1862.
                                                     R. Rackow, Advokat.

Neueste
große Geldverloosung
von
2 Million. 400,000 Mark
in welcher nur Gewinne gezogen werden,
garantirt von der freien Stadt Hamburg.
Ein            Original-Loos kostet 2 Taler (Mecklenburg).
Ein halbes Original-Loos kostet 1 Taler (Mecklenburg).

Unter 19,700 Gewinnen befinden sich Haupttreffer von:
Mark, 200,000, 100,000, 50,000, 30,000, 20,000, 15,000, 8 mal 10,000, 2 mal 8000, 2 mal 6000, 4 mal 5000, 8 mal 4000, 18 mal 3000, 50 mal 2000, 6 mal 1500, 6 mal 1200, 106 mal 1000 106 mal 500 etc. etc. Beginn der Ziehung am 10ten kommenden Monats.
Die grosse Beliebtheit, welcher sich diese Staats-Einrichtungen beim Publikum fortwährend erfreuen, veranlassen die Regierung um den gesteigerten Anforderungen zu genügen, das Verloosungs-Capital bei jeder neu beginnenden Ziehung bedeutend zu vergrössern.
Unter meiner allbekannten und beliebten Geschäfts-Devise

"Gottes Segen bei Cohn"

wurde neuerdings am 2ten Mai d. J. zum 17ten mal das grosse Loos bei mir gewonnen.
Auswärtige Aufträge und Rimessen oder gegen Postvorschuss, selbst nach den entferntesten Gegenden, führe ich prompt und verschwiegen aus und sende amtliche Ziehungslisten und Gewinngelder sofort nach Entscheidung zu.

                          Laz. Sams. Cohn,
                          Banquier, Geldwechsel- & Staatspapieren-Geschäft,
Incasso, Wechsel, & Creditbriefe
                          auf alle Handelsplätze, Auszahlungsbüreau
                          aller Coupons.
                                                    Hamburg.
                                                    Zeughausmarkt 42 u. Jungfernstieg 11.


Die Proben von neuen und sehr hübschen

Tapeten

habe ich wieder auf Lager erhalten und empfehle diesen einem geehrten Publikum zur Auswahl bestens. - Ordinäre Tapeten und Borden habe ich stets vorräthig.

                                                          C. Schwedt.

Schönberg.


Photographisches Atelier
von
Wilh. Heincke.

Nach Vollendung meines Glashauses empfehle ich mich zum Anfertigen von photographischen Portraits, Familiengruppen, Visitenkarten etc. etc. auf Glas, Wachstuch und Papier, bei jeder Witterung von Morgens 8 bis Abends 6 Uhr.
Goldene Medaillons mit dem Portrait des Bestellers nur 2 1/2 bis 4 Thlr.


Ich mache ein geehrtes Publikum hierauf aufmerksam, daß ich jetzt eine reichliche Auswahl der beliebten Kopenhagener Thee= und Gartenhandschuhe vorräthig habe.
Zugleich bemerke ich, daß von jetzt an zu jeder Zeit alle Sorten Handschuhe gewaschen und gefärbt werden.

Handschuhmacher=Wittwe Stoffers.


Sehr schöne neue Berger=Fetthäringe
empfiehlt                                                    Aug. Spehr.


Hiermit erlaube mir einem hochgeehrten hiesigen und auswärtigen Publikum ergebenst anzuzeigen, daß ich hier am Platze ein

Pelzwaaren= & Mützen Geschäft

entrirt habe und halte mich hiemit, sowie mit allen in dies Fach schlagende Arbeiten bestens empfohlen.
Gleichzeitig erlaube mir in Erinnerung zu bringen, daß ich sowohl Pelzsachen während der Sommermonate zur Aufbewahrung, als auch die Zubereitung aller Arten Wildfelle, Schaaffelle und dergl. übernehme.
Meine Wohnung ist in dem Hause meines Vaters Marienstraße Nr. 51.

Hochachtungsvoll
                          Heinrich Schäding.
Kürschner und Mützenfabrikant.


Ein hellbraunes Saugefüllen,

Stute ohne Abzeichen, 5 Monate alt, von edler Abkunft, stark von Körperbau und reellem Gange, steht bei sofortiger Abnahme preiswürdig zu verkaufen beim

                          Gastwirth A. Wulff in Dassow.


Ich verbiete hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung das Gehen hinter meinem Garten über meine Hauskoppel.

                                                    Hauswirth Heinrich Retelsdorf
                                                    in Kl. Mist.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom 25. bis 31. Juli.

Geboren: 27. Dem Schustermeister Lenschow hies. eine T. - 28. Dem Maurergesell Zölker vor Schönberg ein S.- 30. Dem Maurergesell Oldenburg vor Schönberg eine T. - Dem künft. Hausw. Retelsdorf in Olndorf ein S.
Copulirt: 25. Asmus Arndt, Arbtsm. hies., und Anna Engel Rehmer hies.


Getreide und Markt=Preise in Lübeck
am 2. August 1862.

Weitzen 1 Taler (Mecklenburg) 28-36 Schilling (Mecklenburg),     Wicken  - Taler (Mecklenburg)   -    - Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg) 12-14 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 44-47 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 44-47 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 26-27 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 40-44 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 24-26 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 12-24 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 19-20 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, pr. Faß 6- 8 Schilling (Mecklenburg).


[ => Original lesen: 1862 Nr. 31 Seite 4]

Auszug
aus der
Rechnung über Einnahme und Ausgabe
vom Jahre 1861,
bei der Feuer=Versicherungs=Gesellschaft im Fürstenthum Ratzeburg,
wie solche ausführlich den Aelterleuten in der Versammlung am 1. Mai 1862 vorgelegen und von Großherzoglicher Landvogtei in der Revision für richtig befunden ist.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Davon sind zur Begründung eines neuen Hülfsfond an der Chaussee=Bau=Casse belegt 1000 Taler (Mecklenburg) es bleiben also noch baar in Casse 209 Taler (Mecklenburg) 30 Schilling (Mecklenburg).
Die ganze Versicherungssumme hat sich im Jahr 1861 um 46,375 Taler (Mecklenburg) vermehrt.
Schönberg, den 24sten Juli 1862.

                                                    J. P. Bade,
                                                    Rechnungsführer.


200,000 Mark Hauptgewinn und Prämie,
überhaupt
19,700 Gewinne im Gesammtbetrag von 2 Millionen 400000 Mark
bietet die am 10. kommenden Monats beginnende
Große Staats=Gewinne=Verloosung,
in welcher ersten Ziehung nur Gewinne gezogen werden.
Ein               Originalloos kostet    2 Thlr.
Ein halbes Originalloos kostet    1 Thlr.
Ein viertel Originalloos kostet 1/2 Thlr.
direct durch Unterzeichnete zu beziehen gegen baar oder Postvorschuß.

Unter den 19700 Gewinnen befinden sich Haupttreffer von Mark 200,000, 100,000, 50,000, 30,000, 20,000, 15,000, 8mal 10,000, 2mal 8000, 2mal 6000, 4mal 5000, 8mal 4000, 18mal 3000, 50mal 2000, 6mal 1500, 6mal 1200, 106mal 1000, 106mal 500 etc.
Dieses Unternehmen ist keineswegs zu verwechseln mit dem in vielen Staaten verbotenen Promessenspiel auf Loose, sondern es werden hiermit effektiv die Original=Staatsloose offerirt, deren Ziehungen von der freien Stadt Hamburg garantirt sind. - Die Gewinne werden in baar durch unterzeichnetes Bankhaus, welches mit dem Verkauf der Loose beauftragt ist, in allen Städten Deutschlands ausbezahlt, welches überhaupt Ziehungslisten und Pläne gratis versendet. Man beliebe sich daher direct zu wenden an das

                                                    Haupt=Depot
                                                    bei  Stirn & Greim in Frankfurt a. M.


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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