No. 25
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 20. Juni
1862
zweiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1862 Nr. 25 Seite 1]

- Nachdem in Petersburg wiederholt starke Feuersbrünste vorgekommen sind, hat man sehr strenge Maßregeln ergriffen, um die Brandstifter, die sich förmlich organisirt haben, unschädlich zu machen. Alle mit Brandlegungsstoffen Betroffenen oder der Brandlegung Verdächtigen, wie auch Aufwiegler, sollen innerhalb 24 Stunden kriegsrechtlich abgeurtheilt werden. Die Stadt sieht etwa aus wie Sebastopel nach dem Bombardement. Ueberall Brandtrümmer, Bivouacs, Armuth und Elend. Ein trostloser Blick in die Zukunft verdüstert diesen traurigen Anblick. Am 11. ist die Stadt Bobowricz abgebrannt, und an demselben Tage fand in der Stadt Tschernigow eine große Feuersbrunst statt. - Nach dem Brande von Hamburg 1842 wird dieser Brand von Petersburg als der größte unter allen, welche große Städte heimgesucht haben, genannt.
- Der französische Ruhm hat in Mexiko einen Stoß erlitten, der dem Kaiser seht unangenehm ist. Die Mexikaner griffen die französische Armee an und schlugen sie in die Flucht. Der Kaiser sendet Truppen nach, um die Eroberung dieses Landes mit Nachdruck betreiben zu können.
- Er mischt sich in Alles, heißt es jetzt von Napoleon. Nicht genug, daß er in Mexiko wieder Krieg führt, der viel Geld kostet, bereits sind 10 Millionen dahin, so hat er jetzt auch den Sultan zu Rede gesetzt, warum er die abgebrannte Kuppel der Grabeskirche zu Jerusalem nicht baue und ihm aufgegeben sofort anzufangen, wenn er nicht Krieg haben wolle. Er hat seinen Minister Persigny nach London geschickt, um zu fühlen, ob England geneigt sei, den Frieden in den entzweiten Staaten in Nordamerika herstellen zu helfen. Er hat den Wunsch ausgesprochen, in nächster Zeit nach Berlin zu kommen, um den Besuch von Compiegne zu erwidern.
- Die aus allen katholischen Gegenden Europas in Rom versammelten Bischöfe haben dem Papste eine Adresse überreicht, worin sie den Druck, der auf der Kirche in Italien lastet, beklagen, die vom Papst verdammten Irrlehren auch ihrerseits verdammen und Pius IX. zum festen Widerstande gegen des Revolutionssystem Victor Emanuels auffordern. - Napoleon hat den Kaiser von Oesterreich gebeten, den König Franz II. von Neapel aus Rom zu schaffen, doch Kaiser Franz Joseph hat erklärt, sich jeder Einmischung in diese Angelegenheiten enthalten zu wollen; sicher hat er nicht Lust, Napoleons Hülfsmann zu sein.
- Das junge Königreich Italien denkt nicht daran, daß man in der Jugend sparen muß, um im Alter leben zu können. Es hat in den wenigen Jahren, seit es existirt, eine Schuldenlast von 500 Millionen zusammengehäuft.
- Der Plan eines Congresses in der deutsch=dänischen Angelegenheit wird bereits als gescheitert bezeichnet. England, das wie es scheint, die Sache übernommen hatte in Gang zu bringen, ist überall (namentlich auch in Petersburg) auf so viel Schwierigkeiten gestoßen, daß es sich wenigstens für den Augenblick wieder zurückgezogen hat.
- Das Pr. Wchbl. schreibt: Die Berichte letzter Zeit bezeichnen den Stand der Wintersaaten bis tief in Deutschland als minder gut, wie die früheren. Der Roggen wird im Allgemeinen als dünn stehend geschildert und ebenso soll auch der Weizen im Ganzen nicht mehr so vorzüglich stehen, wie früher. Im Uebrigen ist, und dies gilt besonders auch von Mecklenburg, der Stand beider Getreidearten, je nach der Zeit der Bestellung, ein außerordentlich ungleicher, so daß man vielfach neben recht dürftigen Beständen auch wieder sehr gute, oft selbst üppige findet, welches letztere besonders von dem Weizen gilt. - Ueber den Stand des Raps klagt man vorzüglich aus Ungarn, Oestreich, Böhmen, Schlesien, Westphalen etc., günstiger lauten daher die Berichte aus dem Norden Frankreichs, Ostfrieslands, Holstein, Mecklenburg.
- Am 15. und 16. Juli wird in Itzehoe eine große Thierschau des Herzogthums Holstein, verbunden mit einer Ausstellung landwirthschaftlicher Maschinen und Industriegegenstände, stattfinden.
- Die bisher in Rußland verboten gewesene freie Ausfuhr von Silber ist nun gestattet. Nur Scheidemünzen dürfen nicht ausgeführt werden.
- Der weltberühmte Augenarzt Professor v. Grefe in Berlin ist am Sonnabend vor Pfingsten mit der Gräfin Knuth aus Kopenhagen in der Kirche zu Sacrow bei Potsdam in der Stille getraut worden.
- Auf der Londoner Ausstellung findet man unter Anderen auch ein "wachsendes Kinderbett, dessen Mechanismus so angeordnet ist, daß es sich strecken läßt, und dem Kinde für sein Lebenlang als Bettstelle dienen kann, selbst nachdem besagtes Kind sich zur Größe eines Grenadiers entwickelt hat. Jedenfalls also ein passendes Pathengeschenk! Ein anders sinnreiches Möbel ist ein Tisch, der sich in ein Büffet mit 6-7 Gestellreihen verwandeln läßt. Doch giebt in der canadischen Abtheilung ein Kunstmöbel, dessen Mechanismus noch kunstreicher und auf alle Fälle praktischer ist: eine Bettstelle für Kranke, in welcher der darin Liegende vermittelst in einandergreifender Hebel und Räder sich ohne viele Mühe jede beliebige Körperlage verschaffen kann.
- Seit einiger Zeit ist das Denkmal Friedrichs des Großen in Berlin mit einem Gerüste um=

[ => Original lesen: 1862 Nr. 25 Seite 2]

geben, dasselbe ist zum Zwecke der Reinigung des Standbildes errichtet. Die Berliner aber sagen: Man müsse den alten Fritzen fest machen, er wolle durchaus nach Kurhessen.
In dem Schiffsgefechte am 27. April, welches der Eroberung von Neworleans voranging, ist auf Seiten der Bundesschiffe zum ersten Mal eine neue Waffe zur Anwendung gekommen, ein Apparat zum Bespritzen enterlustiger Feinde mit siedendem Wasser. An dieses aus der Anwendung von Dampfmaschinen sich fast von selbst ergebende Mittel scheinen Diejenigen, die es für ein Kleines erklärten, den "Monitor" zu borden und den drehbaren Thurm durch Eintreiben von Keilen unbeweglich zu machen, nicht gedacht zu haben. Der "Monitor" ist mit einem ausgezeichneten Klystierapparat der bezeichneten Art versehen, der den Enterern schwerlich Zeit zum Eintreiben von Keilen geben würde.
- Eine neuere deutsche Erfindung sind die Oeldruckbilder. Diese Bilder kommen den echten Oelgemälden an Wirkung nahe und sind sehr wohlfeil. Die Engländer haben diese Bilder in der Londoner Ausstellung kennen gelernt und schwärmen für sie. Die Bilder waren im Herumdrehen verkauft und viele sind nachbestellt. Auch die Münchener Porzelanmalereien und Photographien in der Ausstellung werden als unübertroffen gerühmt und gesucht. Albert in München, der den Prinzen von Wales in Lebensgröße photographirt hat, ist nun selbst in England eine Größe geworden.
- Um das Geschlecht der Hühnereier zu erkennen, will ein Herr Gamin ein Mittel gefunden haben, das in einer einfachen Wahrnehmung bestände. Er behauptet nämlich, daß alle Eier, welche den Keim für einen Hahn enthielten, an der Spitze merklich gefaltet, während die der Weibchen ganz glatt seien.
Liebe zur Verfassung. Eine etwa 50 Jahr alte, geistvolle Hofdame äußerte kürzlich in einer Gesellschaft, in welcher sich mehrere hohe Staatsbeamte befanden und die Politik des Tages besprochen wurde. "Ach, wie beneide ich Kurhessen!" - und fügte, als dieser Seufzer begreiflich allgemeines Erstaunen hervorrief, hinzu: "Ich wünschte auch die Wiederherstellung meiner Verfassung v. 1831."
- Ein Hauslehrer und zwei Gouvernanten in Neapel machten einen romantischen Ausflug in die Umgegend. Plötzlich ward die Sache hochromantisch, denn Räuber überfielen sie und schleppten sie fort, einen armen Kerl, der ihnen in den Weg kam, und zum Verräther werden konnte, stießen sie kurzweg über den Haufen, zum abschreckenden Beispiel. Durch Jammern handelte das arme Kleeblatt das Lösegeld von 5000 Gulden auf 2000 herunter, und soviel mußten die Herrschaften in Neapel zahlen, wenn sie ihre Erzieherinnen nicht erbarmungslos dem Tode überliefern wollten.
- (Häuser aus Filz.) In der Nähe von Brüssel hat sich ein Hutmacher ein Haus aus Filz gebaut. Dazu sind 23,000 alte Hüte verwendet worden. Das Haus steht auf einem mit Rädern versehenen Holzboden, kann eine Familie beherbergen und wiegt nur 72 Centner.
- Vor einiger Zeit verschwand in Hannover ein Klempnergeselle, der die Entdeckung einiger von ihm begangener Schwindeleien fürchtete. Tags darauf fand man an der Leine den Hut und Rock desselben; man glaubte, er habe den Tod der Schande vorgezogen und alle Nachforschungen nach ihm hörten damit auf. Nun ist vor einigen Tagen ein Brief des schlauen Klempnergesellen aus London angekommen, worin er bittet, daß wenn sein Hut und Rock an der Leine gefunden sei, man ihm solche doch gefälligst frankirt nach London unter seiner Adresse senden möge.
- Ein hochgestellter pensionirter Militair in Wien erhielt vor kurzem einen Brief von seiner Nichte aus der Provinz, worin sie ihm anzeigt, sie sei eben glücklich von einem Knaben entbunden worden. Der Onkel, der seine Nichte unverheirathet wußte, ergrimmte ob der Schande, welche die Leichtsinnige über die Familie gebracht, und ließ sie in einer Antwort das ganze Gewicht des onkeligen Zornes fühlen. Ein neues Schreiben der Nichte und ihres Mannes drückte die größte Verwunderung darüber aus, denn schon vor anderthalb Jahren hatten sie ihm ihre eheliche Verbindung angezeigt. Der Onkel geht auf die Post und es werden ihm richtig zwei kallabisirte Briefe mit der ominösen Notiz: "Unterschlagen gewesen und nun zu Stande gebracht," eingehändigt. Darin stand freilich die Aufklärung.
- Die Fabrikation der Crinoline geht in Sheffield, wie die Times meldet, so schwunghaft, daß eine einzige Firma allwöchentlich 400 Centner dieses interessanten Artikels versendet. Mit den in Sheffield fabricirten Stahlreifen könnte man bereits zweimal die ganze Weltkugel umspannen.
- In der Beschreibung der Reise der Fregatte Novara erzählt Prof. Martius unter Anderm: Die chinesischen Weiber erhalten sich, ganz abgesehen von dem Brauche, ihre Kinder zwei bis drei Jahre hindurch und oft noch länger zu stillen, auch aus Speculation in einem continuirlichen Milchstande, und decken auf diese seltsame Weise das Deficit, welches bei der unzureichenden Menge von Kuhmilch zwischen dem Marktbedarf und dem wirklichen Vorrath an Thiermilch entsteht. Ein Chinese, der neben seiner legitimen Frau manchmal noch 5 bis 6 Kebsweiber besitzt, kann eine förmliche Meierei anlegen. Da die Seefahrer, in einem Hafen angekommen, gemeiniglich leidenschaftlich gern Milch trinken, so erstaunten wir nicht wenig, von einem Arzte in Hongkong die Quelle zu erfahren, aus welcher die von uns reichlich genossene Milch wahrscheinlich geflossen war.
- Um die Zeit der Messe ist Leipzig der Sammelplatz der großartigsten Sehenswürdigkeiten in jeder Art. Bei den um diese Zeit angestellten Pferderennen war vor Allem das Wagenrennen der Kunstreiter Renz und Loisset bemerkenswerth, das nach seiner Beendigung eine ungeheure Aufregung unter den Schaugästen veranlaßte. Nachdem der Sieger, Loisset, seinen Gegner Renz um mehrere Pferdelängen voraus das Ziel erreicht hatte, vermochte er seine Pferde nicht anzuhalten, die in voller Carriere noch einige Mal den weiten Bogen der Bahn durchsausten. Trotz der energischsten Zügelführung mäßigten die Pferde ihren Lauf nicht, und Loisset, der eine große Körperkraft besitzt, mochte die Kräfte seiner von den Zügeln beinahe zerschnittenen Händen schwinden fühlen - er rief endlich um Hülfe. Aber nur sehr schwache Versuche wurden gemacht, und unaufhaltsam rasten die Pferde weiter, bis endlich unter Hurrahgeschrei der Zuschauermenge Loisset vom Wagen sprang. Jetzt wurde eine Hecke aufgestellt; wieder donnerten die Pferde heran und setzten mit dem Wagen darüber. Jetzt begann die Situation für die Zuschauer bedenklich zu werden, und es erfolgte ein allgemeiner Rückzug der Zuschauer in den vorderen Plätzen. Man stellte nun zwei Hecken auf, die wüthenden Thiere setzten aber auf Tod und Leben ebenso darüber, und Wagen und Hecken zersplitterten. Man fürchtete nun allgemein ein Ausbrechen der Pferde nach den Zuschauerräumen, und der Rückzug griff schon weiter um sich, als plötzlich ein junger Mann, ein Amerikaner, von dem ersten Platze in die Bahn sprang und beim Vorüberrasen der Pferde eines beim Leibgurte faßte, sich eine Strecke mit fortreißen ließ und durch einen gewaltigen Griff mit der andern freien Hand in die Zügel die triefenden und zitternden Thiere zum Stehen brachte. Ein allgemeines Beifallrufen der Zuschauer belohnte den heldenmüthigen Bezwinger, der durch seine rasche und doch zugleich besonnene That manchem schreckenblickenden Antlitze die Farbe wiedergegeben.
- Es hat sich in Güstrow ein Erntewetter=Verein gebildet. Derselbe will seinen Mitgliedern warnende Benachrichtigung vom Herannahen des Regenwetters während der Heu= und Kornerndte zukommen lassen. Nachrichten über Witterungsveränderungen, namentlich wenn der Aequotorialstrom entschieden durchbricht, über Wind, Bewölkung,

[ => Original lesen: 1862 Nr. 25 Seite 3]

Thermometer und Barometerstand sollen auf telegraphischem Wege täglich, nach befinden öfterer, eingeholt werden, aus Bordeaux, Nantes, Falmouth und einer oberrheinischen Stadt.


Anzeigen.


Es wird hiedurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht:

daß, da sich Niemand in Folge der unter'm 6ten v. Mts. erlassenen Bekanntmachung wegen Aufhebung des Fußsteiges von der s. g. Aalkiste bei Schlagsdorf über die Forstkoppel nach Thandorf gemeldet hat, derselbe nunmehr für aufgehoben erklärt und das Passiren desselben bei Pfändungsstrafe verboten wird.
Schönberg, den 12. Juni 1862.

                          Groherzoglich Meckl. Domainen=Amt.
                          F. Graf Eyben.


Auf Befehl des Hohen Großherzoglichen Kammer= und Forst=Collegii wird hiermit zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß künftig auf den Carlower und Schlagbrügger Mören
       das Tausend Ruthentorf 1Taler (Mecklenburg) 4 Schilling (Mecklenburg) und
       das Tausend Formtorf 44 Schilling (Mecklenburg) pr. Ct.
              exclus. Zähl= und Diemengeld
kosten soll.
Schönberg den 3. Juni 1862.

                          Großherzoglich Meckl. Domainen=Amt
                          und Forst.
                          F. Graf Eyben.       Danckwarth.


Verkaufsanzeigen.

Der Allodial=Nachlaß des wailand Schulzen und Hauswirths Bruhn in Börzow, bestehend in

2 Pferden, 11 Kühen, 5 Starken, 7 Kälbern,
  mehreren Schweinen, Schafen, Federvieh,
Mobilien=, Ackerbau=, Haus= und Küchengeräth,
Silber=, Glas=, Porcellansachen,
Bett= und Leinenzeug,
Kleidungsstücken etc.
soll in öffentlicher Auction

am Montag den 23. d. M.
von Morgens 10 Uhr an

und, wenn es erforderlich, an dem folgenden Tage gegen sofortige Baarzahlung in Courant meistbietend verkauft werden.
Kaufliebhaber wollen sich zu gedachter Zeit auf dem Bruhnschen Gehöfte in Börzow einfinden.
Grevesmühlen 3. Juni 1862.

                                                    Großherzogl. Amtsgericht.
                                                    Krüger.


Holzverkauf.

Unter den bekannten Bedingungen sollen am Donnerstag den 26. Juni im Kleinfelder Zuschlage gegen baare Zahlung meistbietend verkauft werden:
                          61 Faden eichen Kluft= und Knüppelholz,
und wollen sich Käufer Morgens 9 Uhr am Schlagbaum am Schönberg=Zarnewentzer Wege einfinden.
Schönberg den 19. Juni 1862.

                                                    Danckwarth.


Die diesjährigen General=Impfungen im Fürstenthum=Ratzeburg finden in nachstehender Ordnung statt:

1) für die Schönberger Gemeinde:

a. für die Stadt Schönberg am Dienstag den 24. Juni - Morgens um 10 Uhr - im Hause der Frau Gastwirthin Boye;
b. für die nach Schönberg eingepfarrten Dorfschaften ebendaselbst - gleichfalls Morgens um 10 Uhr - am Dienstag den 1. Juli.

2) für die nach Mummendorf, Lübsee und Rehna eingepfarrten Dorfschaften

gleichfalls zu Schönberg im Hause der Frau Gastwirthin Boye Morgens um 10 Uhr;

3) für die Carlower Gemeinde

am Dienstag den 1. Juli - Nachmittags um 3 Uhr - im Hause des Gastwirths Robrahn in Carlow;

4) für die Demernsche Gemeinde

am Dienstag den 8. Juli - Nachmittags 5 Uhr ä- in dem Schulhause zu Demern;

5) für die Ziethner Gemeinde und die Dorfschaft Lanckow

am Dienstag den 15. Juli - Nachmittags um 5 Uhr - im Hause des Gastwirths Murjahn zu Ziethen;

6) für die Selmsdorfer Gemeinde

Dienstag den 8. Juli. - Nachmittags 3 Uhr.

7) für die Herrnburger Gemeinde

Dienstag den 1. Juli; - Nachmittags 3 Uhr.

8) für die Schlagsdorfer Gemeinde

Dienstag den 15. Juli. - Nachmittags 3 Uhr.

Schönberg, den 18. Juni 1862.

                                                    Dr. Marung.


Bekanntmachung.

Das diesjährige Missionsfest in unserm Fürstenthum wird in der Kirche zu Schönberg am

Donnerstag den 10.(zehnten) Julius

gefeiert werden und der Gottesdienst um 10 Uhr Morgens anfangen. Es werden dazu alle Freunde der Missionssache von nah und fern freundlich eingeladen.
Nach Beendigung des Gottesdienstes wird im F. Fick'schen Gartenlokale ein einfaches Mittagsessen für Alle (à Person 16 ßl.) bereitet sein und eine Nachmittagsfeier stattfinden.

                                                    Der Vorstand des Missionsvereins.


Die Proben von neuen und sehr hübschen

Tapeten

habe ich wieder auf Lager erhalten und empfehle diesen einem geehrten Publikum zur Auswahl bestens. - Ordinäre Tapeten und Borden habe ich stets vorräthig.

                                                          C. Schwedt.

Schönberg.


Ich empfing neue Zufuhren von:                          
besten Holländ. Dachpfannen,
bestem Port Madoe Dachschiefer
womit ich mich bestens empfehle.                                                    
                                                    Chr. Callies in Dassow.


250,000 Gulden
Hauptgewinn der Ziehung am 1. Juli
des neuen Eisenbahn- & Dampfschiffahrts-Anlehen.
Jedes Loos muß einen Gewinn erhalten.

Es enthält dies Unternehmen die großartigsten und zahlreichsten Gewinne, und bietet, was Solidität betrifft, die sichersten Garantien.

Hauptgewinne: fl. 250,000, 200,000, 150,000, 40,000, 30,000, 20,000 15,000, 5000, 4000, 3000, 2000, 10000 etc.

                          Ein Loos für obige Ziehung kostet Taler (Mecklenburg) 2. -
                          Sechs Loose zusammen nur          Taler (Mecklenburg) 10. -
Man kann daher mit der sehr geringen Einlage von   Taler (Mecklenburg) 2. - einen Treffer von einer Viertel=Million machen.
Durch unterzeichnetes Handlungshaus werden gefl. Aufträge prompt ausgeführt, und nach beendeter Ziehung die Gewinnliste pünktlich überschickt.

Jacob Lindheimer,
Staats=Effecten=Handlung
in Frankfurt am Main.


[ => Original lesen: 1862 Nr. 25 Seite 4]

Neuen weißen Flohm=Heering                          
                          bei C. Schwedt.


Bei der jetzt so wichtigen Jahreszeit empfehle ich besonders meine Auswahl von genau construirten Barometern und Barometer=Controleuren; Thermometern zum Buttern und Brauen; Fenster= und Stubenthermometern etc., sowie Wasserwaagen, bekanntlich das beste Werkzeug zur genauen Legung der Drainröhre.

                                                    Ludwig Vogel.


Büchen=Asche

zu verkaufen. Näheres in der Expedition dieses Blattes.


Ausverkauf

von goldenen und silbernen Uhrketten, goldenen Brochen, Ohrringen, Armbändern, silbernen Zuckerkörben, Rahmgüssen, Löffeln und sonstigen Gold= und Silberwaaren zu herabgesetzten Preisen bei

                                                    L. Gast Wittwe.

Ratzeburg 1862.


Feuerversicherungsbank für Deutschland
in Gotha.

Nach dem Rechnungs=Abschlusse der Bank für 1861 beträgt die Ersparniß für das vergangene Jahr

75 Procent

der eingezahlten Prämie, d. h. jeder Versicherte, der für eine Versicherungssumme von 1000 Thlr. die Prämie von 100 Schilling (Mecklenburg) eingezahlt hat, erhält für das verflossene Jahr 75 Schillinge von der Bank zurückerstattet.
Jeder Banktheilnehmer in hiesiger Agentur empfängt diesen Antheil nebst einem Exemplar des Abschlusses vom Unterzeichneten, bei dem auch die ausführlichen Nachweisungen zum Rechnungs=Abschluß zu jedes Versicherten Einsicht offen liegen. Denjenigen, welche beabsichtigen, dieser gegenseitigen Feuerversicherungs=Gesellschaft beizutreten, giebt der Unterzeichnete bereitwilligst desfallsige Auskunft und vermittelt die Versicherung.
Schönberg, den 29. Mai 1862.

                          Chr. Schrep,
                          Agent der Feuerversicherungsbank für Deutschland.


Die Landmeister der Schuhmacher=Zunft werden hiedurch von uns aufgefordert, ihr rückständiges Quartals=Geld am Montag den 30sten Juni d. J. zu entrichten, wo nicht, wird es auf ihre eigenen Kosten eingefordert.
Schönberg, den 11. Juni 1862.

                                                    Die Aelterleute
                                                    der Schuhmacher=Zunft.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen=Brüderschaft am Montag den 7. Juli 1862 stattfindet und laden sämmtliche Mitbrüder ein, am gedachten Tage zu erscheinen.
Schönberg, den 19. Juni 1862.

                                                    Die Vorsteher und Altgesell
                                                    der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Es werden sämmtliche Maurergesellen ersucht, die in der Krankenlade eingeschrieben sind, am nächstkommenden Ladentage den 13. Juli sich einzufinden, Nichterschienene werden in 8 Schilling (Mecklenburg) Strafe genommen.

                                                    H. Groth.       J. Heitmann.
                                                    Maurer=Altgesellen.


Ein paar tüchtige Schmiedegesellen, die im Stande sind nach richtiger Angabe auch richtig zu schmieden; ferner einige Zimmerleute oder Tischler oder Stellmacher finden bei mir dauernde Arbeit.

                                                    Kleinfeldt, Maschinenbauer.


Für Eltern!
Die                                                             
electro=magnetischen Zahnhalsbänder

des Hrn. Dr. Heß in Berlin, zur Beseitigung und Verhütung der sehr oft bei Kindern in der Zeit des Zahnens vorkommenden Krämpfe, Unruhe, Schlaflosigkeit u. s. w. sind zu beziehen von

                                                    Wilh. Heincke.

NB. Diese Zahnhalsbänder, ein Resultat streng wissenschaftlicher Erforschungen, zeichnen sich sowohl durch ihre elegante und praktische Ausstattung in indigoblauer Seide, als durch ihre in Wahrheit Electricität, und Magnetismus erregende Einlage - wodurch die vorhandenen Zahnleiden des Kindes schnell beseitigt werden - vortheilhaft aus.


Alle Diejenigen, welche im bevorstehenden Termin Gelder und Sparkassenbücher durch mich an die Sparkasse in Schwerin besorgt zu haben wünschen, werden ersucht, solche bis spätestens zum 26sten Juni bei mir abzugeben.

                                                    J. P. Bade, Buchbinder.


Ich fordere hiermit alle Diejenigen, welche noch Forderungen an den Nachlaß des wailand Fuhrmanns Willfahrt zu Schönberg zu haben vermeinen, auf, solche ihre Ansprüche binnen 4 Wochen bei mir anzumelden.
Schönberg den 30. Mai 1862.

                          Schustermeister Stoffers,
                          als Curator der ruhenden Willfahrtschen Erbschaft.


Um die Osterzeit habe ich ein fremdes Gesangbuch ohne Namen in meinem Kirchenstuhle vorgefunden, dasselbe kann sich der Eigenthümer von mir abfordern.

                                                    C. Schwedt.


Am Sonntag den 22. Juni findet in meinem Garten von 5 bis 7 Uhr Nachmittags ein

Concert

statt, wozu ich ein geehrtes Publicum hier und vom Lande ergebenst einlade und bitte um recht zahlreichen Besuch.
Entree à Person 4 Schilling (Mecklenburg), für Familien 8 Schilling (Mecklenburg).

                                                    F. Fick.


Am 23. u. 24. Juni, beide Tage Nachmittags, sollen bei mir nachfolgende Gegenstände nach der Scheibe verschossen werden:

1) eine Tafeluhr, 2) ein Potage= oder Füll=Löffel, 3) ein Spiegel mit Goldrahmen, 4) ein dito, 5) ein silberner Eßlöffel, 6) ein dito, 7) zwei silberne Theelöffel, 8) zwei dito;
wozu Freunde und Gönner ergebenst eingeladen werden. - Büchsen, Pulver und Blei werden geliefert. - Ein Satz von 3 Schüssen kostet 16 Schilling (Mecklenburg).

                                                    Krüger Möller in Zarnewenz.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
In der Woche vom 13. bis 19. Juni.

Geboren: 12. Dem Arbtm. Piper in Resdors Zwillinge, 1 M. und 1. K. - Dem Schulzenaltentheiler Arndt in Gr. Siemz eine T. - 13. Dem Hw. P. Meyer in Malzow ein S. - Eine unehel. T. in Schönberg. - 14. Dem Hw. Wigger in Kl. Bünsdorf eine T. - Dem Arbtm. Burmeister in Retelsdorf ein S.
Gestorben: 18. Elis. Em. Aug. C. Zarnow, Arbtm. Tochter auf hies. Bauhofe, 4 Monate alt.
Copulirt: 17. Johann Peters, Arbtm. hies., und Louise E. Dor. Wriege zu Mummendorf.


Getreide und Markt=Preise in Lübeck
am 18. Juni 1862.

Weitzen 1 Taler (Mecklenburg) 24-32 Schilling (Mecklenburg),     Wicken  - Taler (Mecklenburg)   -    - Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg) 10-14 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 49-50 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 44-46 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat   -    - Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 40-42 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen   -    - Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 12-17 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 19-20 Mark (Lübeck)
Butter 11 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, pr. Faß 6 u. 8 Schilling (Mecklenburg).


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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