No. 19
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 09. Mai
1862
zweiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1862 Nr. 19 Seite 1]

- Die italienische Frage scheint sich ihrem Ende zu nähern. Wenn den neuesten Zeitungsnachrichten zu glauben ist, so hat Louis Napoleon seinen Truppen Befehl gegeben, Rom zu räumen, und giebt er damit dem Könige Victor Emanuel die ganze italienische Halbinsel zur vollen Besitznahme frei. Wohin aber der Papst gehen wird, wenn ihm seine irdische Herrschaft genommen ist, wird abzuwarten sein. - Kaiserin Eugenie weint und betet, Prinz Napoleon reibt sich die Hände. Am deutlichsten hat Victor Emanuel gesprochen. Kaum in Neapel angekommen, empfing er eine Deputation und sagte ihr vor aller Welt: Die öffentliche Sicherheit ist noch nicht wieder hergestellt, Schuld daran ist, daß Rom den Mittelpunkt der italienischen Verschwörung bildet; aber glauben Sie: so sehr die Italiener nach Rom als ihrer Hauptstadt verlangen, so sehr wünschen die Franzosen, daß die Besetzung dieser Stadt durch französische Truppen aufhöre!
- Frankreich macht den Friedensstifter zwischen den uneinigen Brüdern in Nordamerika. Sein Gesandter Mercier hat Washington verlassen, um an den Sitz der Rebellen=Regierung in Richmond zu reisen und im Namen der europäischen Diplomatie Frieden zu predigen.
- Mit Pauken und Trompeten fand die Eröffnung der Industrie=Ausstellung in London am 1. Mai statt. Meyerbeers Ouvertüre eröffnete die Feier, eine Cantate Tennysons und ein Festmarsch Aubers folgten; dann sprach der Bischof von London ein kurzes Gebet, der Chor sang Hallelujah und alles Volk die englische Nationalhymne. Schließlich erklärte der Herzog von Cambridge die Ausstellung für eröffnet. Ihre Königl. Hoheit die Frau Großherzogin Auguste von Mecklenburg=Strelitz und S. K. H. der Kronprinz von Preußen wohnten der Feier bei.
- Seit Prinz Albert gestorben ist, geht Königin Victoria ernstlich mit dem Gedanken um, die Krone nieder zu legen, und wahrscheinlich führt sie ihn aus, wenn ihr Sohn, der Prinz von Wales, von seiner orientalischen Reise zurückgekehrt ist. Selbst Frau Times, die englische Wetterprophetin, tippt in allerlei dunkeln Redensarten an die Sache.
- Der N. C. meint: Es verspricht ein fruchtbares Jahr zu werden! Am 1. d. M. ist nämlich die Frau des Bürgermeisters in Holzhausen bei Bad Homburg von vier Kindern glücklich entbunden worden. Mutter und Kinder (zwei Knaben und zwei Mädchen) befinden sich gesund und wohl.
- Glück und Glas. Der Fabrik St. Gobein in Paris ist eine große Glastafel, die man auf 150,000 Francs schätzt, beim Auspacken im Londoner Glaspallast in tausend Stücke zerbrochen. Ebenso verunglückte ein prachtvoller in venetianischer Weise geschliffener Spiegel des Hauses Alesandre beim Einladen in Boulogne.
- Zu den nützlichsten Ausstellungen gehören die von landwirthschaftlichen Geräthen und Maschinen wie jetzt eine in München veranstaltet ist. Besondere Aufmerksamkeit verdient eine Centrifugal=Säemaschine. Ein einziger Mann reicht hin, sie zu handhaben und in ein paar Stunden 12 Tagewerk zu besäen. Sie empfiehlt sich sowohl durch den billigen Preis (22 Gulden), als durch die Ersparniß von Arbeitskräften und Zeit.
- Im vorigen Herbst fing ein Landwirth in der Nähe von Hamm eine Schwalbe, die bei ihm genistet hatte, hing derselben ein Bändchen mit seinem Namen und dem Fangort an den Hals und ließ sie wieder fliegen. Als die Schwalbe in diesem Frühling wieder kam, fing er sie wieder ein und untersuchte das Bändchen. Da fand sich zierlich eingestickt: Naudin, Maire d'Ignol.
- In der Kölner Zeitung liest man wörtlich: "Sechs junge, schöne Damen, die gern Wiesbaden sehen möchten, aber kein Geld haben, suchen auf diesem nicht mehr ungewöhnlichen Wege einige Reisebegleiter, die die Kosten tragen würden. Geld ohne Reisebegleiter würde vorgezogen. Frankirte Briefe unter X. Y. Z. besorgt die Expedition.


Des Schulmeisters Hochzeit.
[Erzählung.]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1862 Nr. 19 Seite 2]

Des Schulmeisters Hochzeit.
[Erzählung.]
(Fortsetzung. siehe in der Beilage.)


Anzeigen.


Jeder der gegen die beabsichtigte Aufhebung des Fußsteiges von der s. g. Aalkiste bei Schlagsdorf über die Forstkoppel nach Thandorf rechtliche Einsprache erheben zu können vermeint, wird hiedurch aufgefordert, solche innerhalb 4 Wochen, bei Verlust seines etwaigen desfallsigen Rechts, bei der unterzeichneten Behörde vorzubringen.
Schönberg, den 6. Mai 1862.

                          Großherzoglich Meckl. Domainen=Amt.
                          F. Graf Eyben.


Verpachtung.

Der bei Lankow "upn Sann" von dem Molzahner Wege an bis an den Thurower Weg belegene herrschaftliche Acker, enthaltend 5,250 []Ruthen - welcher bisher verpachtet gewesen und Michaelis d. J. aus der Pacht fällt - soll anderweitig auf 18 Jahre, mithin bis Michaelis 1880, öffentlich meistbietend verpachtet werden. Es ist dazu Termin auf

Sonnabend den 24sten Mai,
Morgens 11 Uhr,

auf der Amtsstube allhier angesetzt und wollen Pachtliebhaber sich sodann einfinden.
Schönberg den 1. Mai 1862.

                          Großherzoglich Meckl. Domainen=Amt.
                          F. Graf Eyben.


Steckbrief.

Die wegen Diebstahls bereits mehrfach bestrafte unverehelichte Anna Catharina Edler aus Lüdersdorf im Fürstenthum Ratzeburg hat sich dringend verdächtig gemacht, in Krempelsdorf, Lübischen Gebiets,

  1) einen schwarztuchenen Umhang mit seidenem Band, vorne, unten und an den Aermeln besetzt;
  2) zwei weiße battistene Unterröcke, einer gestreift, der andere mit krausen Kanten abgepaßt;
  3) eine goldene Broche, schlangenförmig gewunden und hinten mit D. S. (wahrscheinlich auch noch mit einem M.) gravirt;
  4) ein schwarzledernes Portmonaie mit Stahlbügel, einen halben Reichsthaler enthaltend, -
und in Neu=Vorwerk, Amts Ratzeburg,
  5) einen schwarz wattirten Unterrock;
  6) eine graue Polkajacke von dünnem Sommerstoff;
  7) eine großes Umschlagetuch von schwarzem Grund mit bunter Kante;
  8) einen Hals=Shwal von buntem Zeug mit großen Blumen;
  9) ein Paar lederne Pantoffel;
10) ein paar schwarze Zeugstiefel;
11) einen blau und gelb gestreiften Rock von poile de chêvre entwandt zu haben.
Alle Behörden des In= und Auslandes werden daher, unter Zusicherung der Kostenerstattung, zur

[ => Original lesen: 1862 Nr. 19 Seite 3]

Hülfe Rechtens ersucht, auf die etc. Edler zu vigiliren, dieselbe im Betretungsfalle nebst den Sachen, welche sie etwa bei sich führt, anhalten und dem unterzeichneten Justiz=Amte, behufs Abholung der Edler, gefällige Mittheilung zukommen zu lassen.
Schönberg, den 30. April 1862.

                          Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     A. Dufft.

Signalement.

Nach Angabe des Königlichen Amts Ratzeburg war die etc. Edler vor kurzer Zeit bekleidet

1) mit einem großen braunen Strohhut,
2) einem schwarzen Tuchmantel,
3) einer schwarzen Sammtjacke,
4) einem grün und schwarz carirten Rock,
5) einer grünen Orleans=Schürze und trug
6) ihre Sachen in einem zusammengeknoteten alten Umschlagetuch und einem braungeflochtenen Korbe mit Deckel.
Die etc. Edler ist von mittler Statur, wohl gebaut, das Haar dunkel, die Augen hell, und hat eine große Narbe am linken Unterarm, der steif ist, und eine Narbe am Daumen der linken Hand.


Vermischte Anzeigen.

Bekanntmachung.

Eingetretener Umstände halber wird die Abhaltung der auf den 23sten Mai d. J. angesetzten Thierschau und Geräthe=Ausstellung in Mölln bis auf Weiteres ausgesetzt.
Die ordentliche Versammlung des Vereins findet dagegen an dem genannten Tage Morgens 11 Uhr auf dem Schützenhofe daselbst statt, wie auch die Ausstellung der von einigen Vereinsmitgliedern bereits angemeldeten hannoverschen Pferde, zu der weitere Anmeldungen baldthunlichst erbeten werden.
Ratzeburg den 29sten April 1862.

                                                    Der Vorstand
                                                    des landwirthschaftlichen Vereins
                                                    für das Herzogthum Lauenburg


Heute Morgen 4 Uhr ist der Kirchenrath Carl Friedrich Ludwig Arndt, Pastor zu Schlagsdorf, im 75sten Lebensjahre in Frieden entschlafen und eingegangen zu seines Herrn Freude.
Schlagsdorf den 6. Mai 1862.

                          Die tief betrübten
                                                    Hinterbliebenen.


Die
Magdeburger Hagelversicherungs-Gesellschaft,
Grund=Capital: Drei Millionen Thaler,
in 6000 Stück Actien, wovon bis jetzt 3001 Stück emittirt sind,

versichert Bodenerzeugnisse aller Art gegen Hagelschaden zu festen Prämien. Nachschußzahlungen finden nicht statt. Die Entschädigungs=Beträge werden spätestens binnen Monatsfrist nach Feststellung derselben voll ausgezahlt; für die prompte Erfüllung dieser Verpflichtung bürgt der bedeutende Geschäftsumfang und das Grundcapital der Gesellschaft.
Seit ihrem achtjährigen Bestehen hat die Gesellschaft 264,041 Versicherungen abgeschlossen und 2,592,571 Thlr. Entschädigung gezahlt.
Der unterzeichnete Agent nimmt Versicherungs=Anträge gern entgegen, und wird jede weitere Auskunft bereitwilligst ertheilen.
Schönberg den 8. Mai 1862.

                          C. Egert,
                          Agent der Magdeburger Hagelversicherungs-Gesellschaft,
                          zugleich Agent der Magdeburger Feuerversicherungs-Gesellschaft.


Aachener und Münchener
Feuer-Versicherungs-Gesellschaft.
-----------------

Der Geschäftsstand der Gesellschaft ergiebt sich aus den nachstehenden Resultaten des Rechnungsabschlusses für das Jahr 1861:

Grundkapital Thlr. 3,000,000.    -
Prämien= und Zinsen=Einnahme für 1861 (excl. der Prämien für spätere Jahre) Thlr. 1,755,844.    25
Prämien=Reserven Thlr. 2,646,467.    17
-------------------------------------------
Thlr. 7,402,312.    12
Versicherungen in Kraft während des Jahres 1861 Thlr 917,170,272.    -

Schönberg den 1. Mai 1862.

                                                    Der Agent der Gesellschaft.
                                                    Joh. Peter Heinr. Spehr.


J. Burchard aus Rehna

besucht wieder den bevorstehenden Markt mit seinem

Tuch= und Mode=Waaren=Geschäft.

Soeben von meinen Einkäufen in Hamburg und Berlin und von der Leipziger Messe zurückgekehrt und im Besitze meiner neuen Waaren, werde ich eine große Auswahl der neuesten Stoffe mitbringen, auch bei reeller Bedienung recht billige Preise stellen und bitte ich deshalb das geehrte Publikum um zahlreichen Besuch.
               Besonders empfehle ich:
        Eine Parthie Muselin de laine und Camelot zu 4, 5 und 6 Schilling (Mecklenburg) die Elle.
        Umhänge und Mantillen in Tuch, Sommer=Satin, Taffet, Atlas und Baumwolle,
        sowie recht billige Kinder=Umhänge.
        Sonnenschirme in den neuesten Façons; ferner
        Schöne Tuche und Buckskins,
        sowie für Landleute ganz neue Muster blanker Bänder, Brokat= und Doppelband, Atlas=Schürzen und Tücher.
Das Verkaufs=Local ist wiederum in der Wohnung des Goldschmied Hrn. Fischer am Markt, Ecke der Marienstraße.

Achtungsvoll
                                                       J. Burchard aus Rehna.


[ => Original lesen: 1862 Nr. 19 Seite 4]

Zum bevorstehenden Jahrmarkt halte ich mein wohl assortirtes Tuch= und Manufacturwaaren=Lager bestens empfohlen und mache ein hiesiges und auswärtiges Publikum auf nachstehende bei der Inventur heruntergesetzte Artikel ergebenst aufmerksam:

Sommerbuckskins, Umschlagtücher
und Kleiderstoffe,
zu Einkaufspreisen und darunter.

Schönberg den 8. Mai 1862.

                                                    Heinrich Creutzfeldt.


Die
Hagelschäden-Versicherungs-Gesellschaft
zu Erfurt bestätigt
durch Allerhöchste Cabinets=Ordre d. d. Berlin
den 24. Februar 1845,

fährt auch in diesem Jahre fort, auf Grund ihres Statuts, welches den Mitgliedern unbedingt vollständige Entschädigung garantirt, zu angemessen billigen Prämiensätzen Versicherungen abzuschließen.
Zur Verabreichung von Rechnungs=Abschlüssen pro 1860, von Statuten und Antragsformularen, sowie zur Entgegennahme und Anfertigung von Versicherungs=Anträgen empfiehlt sich

                                                    Wilh. Heincke,
                                                    Agent der Gesellschaft.

Schönberg den 1. Mai 1862.


Cement=Pferdekrippen u. Schweinetröge in jeder beliebigen Länge aus der Cement=Giesserei des Herrn Wulff in Ziethen verkauft zu Fabrikpreisen

                                                    Wilh. Heincke.


Thierschau in Gadebusch.

Der Gadebuscher District des patriotischen Vereins wird

am 26. Mai 1862

Morgens 10 Uhr auf dem Schützenhofe bei Gadebusch eine Thierschau, verbunden mit einer Industrieausstellung, wie im vorigen Jahre, veranstalten und ladet zur zahlreichen Stellung von Thieren, Industrie=Gegenständen, sowie zur freundlichen Betheiligung hiemit ein.
Der Peis des Districts, ein silberner Pokal, wird dem besten Arbeitspferde bei freier Concurrenz zuerkannt werden, und sind für die drei nächstfolgenden Pferde Ehrenpreise ausgesetzt.
Für die beste Milchkuh ist der erste Stadtpreis von Gadebusch, ein silberner Pokal, bestimmt und erhalten die drei darauf folgenden Ehrenpreise. Die Milchkühe werden am Abend vorher eingeliefert, und haben die resp. Besitzer der Thiere das Futter für dieselben zu beschaffen. Herr Bürgermeister Koch in Gadebusch wird die Meldungen entgegen nehmen und weitere Nachricht ertheilen.
In Bezug auf die Ausstellungen der kleineren Landwirthe ist bestimmt, daß die drei besten Mutterstuten, welche mit ihren Füllen zu stellen sind, Geldpreise erhalten. Für die besten selbstgezüchteten Starken und Bollen sind Geldprämien ausgesetzt, und wird die Zahl und Größe derselben von den Herren Preisrichtern bestimmt werden.
Der beste Eber wird mit einem silbernen Pokal, die nächstbesten, sowie die Schafe werden durch Ehrenpreise ausgezeichnet.
Hinsichtlich der landwirthschaftlichen Maschinen und Geräthe, sowie der Producte und Fabricate der Handwerker wird bemerkt, daß die Summe von 50 Taler (Mecklenburg) zur Prämirung der besten Arbeiten ausgesetzt ist, und daß Ehrenpreise ertheilt werden. Die Anmeldungen wird der Herr Bürgermeister Koch in Gadebusch und Herr Bürgermeister Lange in Rehna entgegen nehmen und weitere Auskunft ertheilen.
Gadebusch April 1862.

                                                    Die Districts=Direction.


Wegen Verkleinerung der Hauswirthschaft zu verkaufen ein fast neues, großes "Bük= Küfen" zum billigsten Preise. Näheres in der Expedition dieser Blätter.


Der Violoncellist Herr A. Kindermann und der Herr Organist Mette in Ratzeburg werden am Sonntage den 18. Mai Nachmittags ein Concert in hiesiger Kirche geben. Alle Musikliebhaber hiesigen Orts und Umgegend werden hierdurch auf dies Concert aufmerksam gemacht. Das Nähere in der nächsten Nummer dieses Blattes.
Schönberg, den 9. Mai 1862.


1 Thaler Belohnung

demjenigen, welcher mir den Todtschläger meines kleines Spitz=Hundes so nachweist, daß ich ihn zur gerichtlichen Bestrafung ziehen kann.

                                                    Zander, Untervogt.


Gute Eßkartoffeln,
pr. Scheffel 36 Schilling (Mecklenburg), hat zu verkaufen                                                    
                                                    Chr. Callies in Dassow.


Kartoffeln

sind noch ca. 100 Sack gute schmackhafte rothe, wie bisher zu 2 1/2 Taler (Mecklenburg) Pr. Cour. pro Sack von 206 Pfund Brutto ab Hof Lauen zu verkaufen.

                                                    H. H. Schön.


Weiße Winter= und Sommer=Kohlpflanzen sind bei mir zu haben; etwas später verkaufe ich auch Runkelrüben=, Steckrüben=, Grünen=Kohl=, Porro= und Sellerie=Pflanzen.

Schönberg.                                                     H. Mußfeldt.


Alle Sorten Kohlpflanzen: Sommer=, Winter=, braunen, blauen und Blumenkohl; Oberkohlrabi, Runkelrübenpflanzen, später Sellerie, und Porro

                                                    empfiehlt                          Bäckermeister Oldenburg.

Schönberg.


Am 26. und 27. Mai, beide Tage Nachmittags, werden wir folgende Gegenstände nach der Scheibe verschießen lassen:

1) eine vergoldete Rahmenuhr mit Adler. 2) eine schwarze Rahmenuhr. 3) ein vergoldeter Spiegel. 4) ein Lehnstuhl. 5) ein Barometer=Controleur. 6) ein kupferner Theekessel. 7) eine messingene Kaffeekanne. 8) ein Rohrstuhl.
Ein Satz von 3 Schüssen kosten 16 Schilling (Mecklenburg). Büchsen und Schießbedarf liefern wir.

Herrnburg.                                                      Bäcker und Gastwirth Wihr Wwe.
Oldenburg.


Die von mir beabsichtigte Verloosung findet erst Sonntag den 18. Mai statt. Schneider Stree.


Backtafel für die Stadt Schönberg

Weizen=Milch=Brod. Pfd. Loth.   Pfd.   Loth.
Ein 2 Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eine Dreilings=Semmel, soll wägen - 16 1/2
Ein Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod desgleichen -   8 1/4
Ferner:
fünf große Milch=Semmel oder für 2 Schillinge - 16 1/2
fünf kleine Milch=Semmel oder für 1 Schilling -   8 1/4
Roggen=Brod von gebeuteltem Mehl, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eines halben Dreilings werth, soll wägen:
ein 8 Schillings=Brod 3 25
ein 4 Schillings=Brod 1 28 1/2
ein 2 Schillings=Brod - 30 1/4
Grob Hausbacken=Brod ohne Aufbrod:
ein 8 Schillings=Brod 5 28
ein 4 Schillings=Brod 2 30
ein 2 Schillings=Brod 1 15

Schönberg, den 8. Mai 1862.                          
                                                    Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom 2. bis 8. Mai

Geboren: 2. Dem Schmiedemeister Busch in Torriesdorf ein Sohn. - 5. Dem Anerben Joach. Lenschow in Sabow ein Sohn. - 8. Dem hies. Bürger Präfke, Schmied zu Menzendorf, eine Tochter.
Gestorben: 4. Joach. Heinr. Stegmann hieselbst, acht Tage alt. - 5. H. J. Heinr. Groth, Arbm. vor Schönberg, 37 1/4 J. alt. - 6. Anne lise Maaß, Hw.=Tochter in Törpt, 54 1/2 J. alt.


Getreide und Markt=Preise in Lübeck
am 7. Mai 1862.

Weitzen 1 Taler (Mecklenburg) 24-37 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg)   4-12 Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg) 12-16 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 52-54 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 44-48 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 26-27 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 40-44 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 25-26 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 12-20 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 19-20 Mark (Lübeck)
Butter 13 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, pr. Faß 8 u. 9 Schilling (Mecklenburg).


(Nebst Beilage.)


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


[ => Original lesen: 1862 Nr. 19 Seite 5]

Beilage
zu den Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.
Schönberg, den 9. Mai 1862.


Des Schulmeisters Hochzeit.
[Erzählung.]
(Forsetzung aus dem Hauptblatt.)

[ => Original lesen: 1862 Nr. 19 Seite 6]

Des Schulmeisters Hochzeit.
[Erzählung.]
(Schluß folgt.)


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