No. 18
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 02. Mai
1862
zweiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1862 Nr. 18 Seite 1]

- Nauplia ist gefallen. König Otto's Truppen sind in die belagerte Veste eingezogen und haben die Ordnung wieder hergestellt.
- Den Engländern wird bange um das glänzende Geschäft, das sie mit der Industrie=Ausstellung zu machen gedenken. Auf den Besuch des Kaisers Napoleon hatten sie große Hoffnungen gebaut; bei der Nachricht, daß der Kaiser nicht kommen werde, fielen sämmtliche Eisenbahnaktien um 3 pC. Dafür kommt Prinz Napoleon, wenn ihn nicht der Gedanke an den Prinzen Aumale im letzten Augenblick abhält.
- Der türkische Sultan, von dem man bei seinem Regierungsantritt hoffte, er werde ein guter Regent werden und das türkische Schlaraffenleben nicht länger dulden, hat nur Augen für seinen Harem und bringt fast Tag und Nacht unter seinen Frauen zu. Seitdem die türkische Anleihe auf dem Londoner Geldmarkt zu Stande gekommen ist, werden Diamanten, prächtige Kleider, Luxuspferde und Galawagen in großer Anzahl bestellt.
- Als Ostergabe hat die verwittwete Königin von Preußen den Mitgliedern der königlichen Familie die "Gebete Friedrich Wilhelm IV.", welche der König vor zehn Jahren niedergeschrieben hat, und die erst in seinem Nachlasse gefunden wurden, in Prachtdruck überreichen lassen.
- Am 7. April besuchte der Prinz von Wales Hebron in Palästina. Er und sein Gefolge erhielten die Erlaubniß, die Höhle Machpella d. i. Abrahams Grab (1. Mos. 23-25) zu besuchen. Sie sind die ersten Christen, welche seit den Kreuzzügen, also seit fast 700 Jahren, die Höhle betreten durften. Die darin befindlichen Gräber Abrahams, Isaaks, Jakobs, Josephs, der Sara, Rebecca und Lea sind in schönster Ordnung erhalten. Der Statthalter mußte persönlich ein paar fanatische Muselmänner entfernen, die wüthend waren, daß Giaurs den heiligen Ort betreten durften. Der englische Thronfolger wird überall von einem kleinen Heere regulärer Truppen begleitet.
- So sehr im Großen hat noch kein Postbeamter die Unterschlagung betrieben, wie der dreißigjährige Kallab in Wien. Jetzt hat man in seiner Wohnung schon 60,000 unterschlagene Briefe gefunden, viele noch unerbrochen. Sechs Beamte haben vollauf Arbeit, um sie zu sortiren und nachträglich an den rechten Mann zu schicken. Manches Tausend fehlt noch, denn Anfangs verbrannte er die Briefe in seinem Ofen. Nach den neuesten Untersuchungen wird die Zahl der unterschlagenen Briefe auf mehr als hunderttausend berechnet. Eine Legion von Verlusten und Mißverständnissen sind durch den Frevel dieses Beamten entstanden, Unglück in viele Familien gebracht worden. Der Verdacht, daß viele Briefe von den Boten unterschlagen, war häufig entstanden, an die Untreue eines Postbeamten hat Niemand gedacht. Entdeckt wurde diese Unterschlagung auf folgende Weise: Kallab saß in seinem Bureau und war eben mit dem Sortiren von Briefen beschäftigt, als ein junger Herr eintrat und einen Brief reklamirte, den er erst eine halbe Stunde vorher in den Briefkasten geworfen hatte. Kallab weigerte sich, den Brief hervorzusuchen, trotzdem der junge Mann angab, daß die Zurückhaltung dieses Briefes für ihn von der größten Wichtigkeit sei und sich durch Beibringung des Siegels, sowie durch genaue Beschreibung des Couverts und der Adresse als den Absender legitimirte. Seine Bitter und Vorstellungen fruchteten ihm nichts und hatten nur die Folge, daß Kallab, der den reklamirten Brief wahrscheinlich schon unterschlagen hatte ihm in der brüskesten Weise die Thür wies. Der junge Mann wendete sich nun an den Bureauvorstand und dieser begab sich sofort mit dem Beschwerdeführer zu Kallab, der bei dem Erscheinen seines Chefs verlegen wurde. Letzterer bemerkte dem Beamten, der Brief müsse allerdings zurückgestellt werden, und als die Frage, ob seit der halben Stunde, vor welcher der reklamirte Brief in den Kasten geworfen wurde, keine Expedition stattgefunden, verneinend beantwortet wurde, befahl er den Brief hervorzusuchen, was jedoch ohne Erfolg geschah. Kallab hatte wahrscheinlich in der kurzen Zwischenzeit und da, noch andere Beamte im Zimmer waren, keine Gelegenheit gehabt, den Brief aus seinem Verstecke wieder hervorzuholen. Das seltsame Verschwinden des Briefes nun, zusammengehalten mit der sichtlichen Verlegenheit, welche Kallab bei den Fragen seines Chefs zeigte, gab Anlaß zu einer weitern eingehenden Untersuchung, welche die bekannten Thatsachen zu Tage förderte. Der Volkswitz nennt Kallab Briefmarder.
- In Neubrandenburg hat man eine Thalerschein=Fabrik entdeckt. Ein dortiger Lithograph ist verdächtig, falsche preußische Fünfthalerscheine angefertigt zu haben.
- Der Uhrmacher H. Jörns aus Tessin hat, wie der N. C. meldet, mit allerhöchster Erlaubniß auf großherzoglichem Schlosse einen 3/4=Stunden=Regulator aufgestellt, welcher sich durch einen höchsteinfachen Mechanismus stets selbst wieder aufzieht, so daß er der Nachhülfe von Menschenhand nicht bedarf, das Werk in Bewegung zu erhalten. Hiezu ist nur eine bewegende Kraft von 2 Loth Schwere erforderlich, so daß also eine Abnutzung des Werkes nicht zu befürchten steht. Nach der Erklärung des Künstlers lassen sich auch Thurmuhren auf solche Weise anfertigen.
- Nach der L. Z. wird der Zinsfuß der Lübecker Staatsanleihe von 1850 demnächst von 4 1/2 Procent auf 4 Procent convertirt werden. Wahrscheinlich wird denjenigen Inhabern von Obligationen, welche sich bis zu einem gewissen Termin zur Ermäßigung des Zinsfußes bereit erklären, eine Prämie von 1/2 Procent zugestanden werden.
- Die Abhaltung von Viehmärkten im Herzogthum Lauenburg ist wegen der zu Oldenfelde im Amte Trittau unter dem Rindvieh ausgebrochenen bösartigen Lungenseuche bis auf weiteres gänzlich untersagt.
- In einem hannoverschen Dorfe wurde vor

[ => Original lesen: 1862 Nr. 18 Seite 2]

einigen Tagen eine Kuh ohne erkennbare äußere Veranlassung wüthend. Dieselbe mußte durch einen Schuß in's Herz getödtet werden, da seltsamer Weise zahlreiche gegen den Kopf geführte scharfe Beilhiebe weder ihrer Wuth, noch ihrem Leben ein Ende zu setzen vermochten.


Des Schulmeisters Hochzeit.
[Erzählung.]
(Fortsetzung.)


Vorladungen.

In Sachen betreffend die Regulirung des Nachlasses der Erbzinsmann Claus Peter Kock'schen Eheleute zu Neuvorwerk wird nunmehr nach beschaffter Erblegitimation der im Testamente der verstorbenen Ehegatten als Erben eingesetzten Geschwisterkinder und Kindeskinder Termin Zwecks Distribution der Nachlaßmasse auf

Freitag den 20. Juni d. J., Morgens 11 Uhr,

anberaumt und werden dazu die gedachten Erbinteressenten vorgeladen.
Patrimonialgericht Lütgenhof zu Dassow den 28. April 1862.


Verkaufsanzeigen.

Am Sonnabend                          
den 3. Mai, Mittags 12 Uhr,

soll die Lohe von folgenden Eichen verkauft werden:

A. Im Rupensdorfer Revier.

      1. im Rupensdorfer Holze:
Abtheilung 1. die Borke von 53 Eichen,
Abtheilung 2. die Borke von 44 do.
                            daselbst 150 Tonnen Spiegellohe.
      2. im Pellmoor:
                          die Borke von 52 Eichen.
      3. im Mühlenbruch:
                          die Borke von 74 Eichen.

B. Im Carlower Revier,

      1. Röggeliner Holze:
                            die Borke von 15 Eichen,
      2. im Cronscamper Zuschlage:
                            die Borke von 34 Eichen,
      3. im Samkower Zuschlage:
                            50 Tonnen Durchforstungslohe.

C. Im Hohenmeiler Revier,

          im Kleinfelder Zuschlage:
                            200-250 Tonnen Spiegellohe.

D. Im Schlagbrügger Revier:

      1. in den Hasselbüschen:
                            die Borke von 43 Eichen,
      2. in den Möörken:
                            die Borke von 72 Eichen,

[ => Original lesen: 1862 Nr. 18 Seite 3]

      3. im Thandorfer Zuschlage:
                            die Borke von 66 Eichen,
      4. im Seebruch:
                            50-60 Tonnen Durchforstungslohe.

Der Verkauf geschieht auf der hiesigen Amtsstube öffentlich meistbietend und wollen Kaufliebhaber sich dazu einfinden.
Schönberg den 24. April 1862.

                          Großherzoglich Meckl. Domainen=Amt
und Forst.
                          F. Graf Eyben.       Danckwarth.


Holzverkauf.

Am Donnerstag den 8. Mai sollen unter den bekannten Bedingungen gegen baare Zahlung im Rupensdorfer Holze meistbietend verkauft werden:

24 Faden buchen, birken, ellern und tannen
Kluft= und Knüppelholz,

und wollen Kaufliebhaber sich Morgens 8 Uhr bei der Schönberger Ziegelei einfinden.
Schönberg den 1. Mai 1862.

                                                    Danckwarth.


Vermischte Anzeigen.

Thierschau in Gadebusch.

Der Gadebuscher District des patriotischen Vereins wird

am 26. Mai 1862

Morgens 10 Uhr auf dem Schützenhofe bei Gadebusch eine Thierschau, verbunden mit einer Industrieausstellung, wie im vorigen Jahre, veranstalten und ladet zur zahlreichen Stellung von Thieren, Industrie=Gegenständen, sowie zur freundlichen Betheiligung hiemit ein.
Der Peis des Districts, ein silberner Pokal, wird dem besten Arbeitspferde bei freier Concurrenz zuerkannt werden, und sind für die drei nächstfolgenden Pferde Ehrenpreise ausgesetzt.
Für die beste Milchkuh ist der erste Stadtpreis von Gadebusch, ein silberner Pokal, bestimmt und erhalten die drei darauf folgenden Ehrenpreise. Die Milchkühe werden am Abend vorher eingeliefert, und haben die resp. Besitzer der Thiere das Futter für dieselben zu beschaffen. Herr Bürgermeister Koch in Gadebusch wird die Meldungen entgegen nehmen und weitere Nachricht ertheilen.
In Bezug auf die Ausstellungen der kleineren Landwirthe ist bestimmt, daß die drei besten Mutterstuten, welche mit ihren Füllen zu stellen sind, Geldpreise erhalten. Für die besten selbstgezüchteten Starken und Bollen sind Geldprämien ausgesetzt, und wird die Zahl und Größe derselben von den Herren Preisrichtern bestimmt werden.
Der beste Eber wird mit einem silbernen Pokal, die nächstbesten, sowie die Schafe werden durch Ehrenpreise ausgezeichnet.
Hinsichtlich der landwirthschaftlichen Maschinen und Geräthe, sowie der Producte und Fabricate der Handwerker wird bemerkt, daß die Summe von 50 Taler (Mecklenburg) zur Prämirung der besten Arbeiten ausgesetzt ist, und daß Ehrenpreise ertheilt werden. Die Anmeldungen wird der Herr Bürgermeister Koch in Gadebusch und Herr Bürgermeister Lange in Rehna entgegen nehmen und weitere Auskunft ertheilen.
Gadebusch April 1862.

                                                    Die Districts=Direction.


Bekanntmachung.

Eingetretener Umstände halber wird die Abhaltung der auf den 23sten Mai d. J. angesetzten Thierschau und Geräthe=Ausstellung in Mölln bis auf Weiteres ausgesetzt.
Die ordentliche Versammlung des Vereins findet dagegen an dem genannten Tage Morgens 11 Uhr auf dem Schützenhofe daselbst statt, wie auch die Ausstellung der von einigen Vereinsmitgliedern bereits angemeldeten hannoverschen Pferde, zu der weitere Anmeldungen baldthunlichst erbeten werden.
Ratzeburg den 29sten April 1862.

                                                    Der Vorstand
                                                    des landwirthschaftlichen Vereins
                                                    für das Herzogthum Lauenburg


Bekanntmachung.

Alle diejenigen, welche gewilliget sind, ihre Feldfrüchte gegen Hagelschlag bei der Hagelversicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg zu versichern, werden hiemittelst ersucht, sich mit ihren desfallsigen Meldungen für das bereits angetretene Versicherungs=Jahr vom 1sten März 1862 bis dahin 1863 an den Director dieser Anstalt, Herrn Kaufmann Boye hieselbst, - allwo auch die Statuten dieser Gesellschaft eingesehen werden können, - wenden zu wollen.
Schönberg, den 14. April 1862.

Die Direction der Hagelversicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg.


Die zwischen dem 1. October 1861 und dem 31. Mai 1862 versichert gewesenen Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins der Landbewohner haben im Mai d. Js. ein Viertel ihres einfachen Ansatzes (1/4 Simplum) als Betrag zu bezahlen. - Es contribuiren versichert gewesene 100,547.823 Mark (Lübeck) Courant.
Lübeck, den 9. April 1862.

                     Namens der Direction
                                                    Bruhn,
                                                    Secretair des Vereins.


Die Verlobung ihrer ältesten Tochter Emilie mit dem Herrn Oeconom Wilh. Schacht aus Tankenrade (Holstein) zeigen ergebenst an

                          Amtsverwalter J. L. Hahn und         
                          Rosalie Hahn, geb. Avé=Lallemant.

Schönberg, den 28. April 1862.


Allen denen, die meiner Frau und unserer guten Mutter Sophia Creutzfeldt geb. Boye, die letzte Ehre durch das Geleite zur Ruhestätte erwiesen haben, sagen für diese Theilnahme den innigsten Dank

                                                    Friedrich Creutzfeldt
                                                    und Kinder.

Schönberg den 1. Mai 1862.


Bekanntmachung
der Vaterländischen
Feuer=Versicherungs=Societät
in
Rostock.

Nachdem die Revision der Rechnung der Vaterländischen Feuer=Versicherungs=Societät des Jahres 1861 beendigt worden, ist vom Verwaltungsrathe die Dividende zu

70 pro Cent

festgestellt, worüber die Scheine in nächster Zeit den Herren Agenten zur Aushändigung zugesandt werden.
Mit dieser Anzeige verbindet der Verwaltungsrath das freundliche Ersuchen zum Eintreten in diese Versicherungs=Societät, und wird Herr Kaufmann C. L. Creutzfeldt in Schönberg dazu bereitwillig sein, unentgeldlich die Statuten und Declarations=Formulare zu ertheilen.
Rostock, den 2. April 1862.

Der Verwaltungsrath.
Schalburg sen., Director.
J. F. Bauer.
C. H. Janentzky.
Mann sen.
J. D. Capell.
J. F. Koch.
                                                     Carl Josephi.
Joh. Fr. Heydtmann.
Ed. Burchard.
J. H. Weber.


Hamburger Kern=Seife das Pfund 6 Schilling (Mecklenburg)
beste russ. Kern=Seife das Pfund 6 1/2 Schilling (Mecklenburg) in LPfund
billiger, empfiehlt                                                    Aug. Spehr.


Mit allen gangbaren feinen und ordinairen Malerfarben, in Stücken, geschlemmt und gemahlen, Saftfarben, Oelfarben in Tuben, Farben zum Einblauen der Wäsche in großer Auswahl; desgleichen zum Färben von Zeug, Band, Garn und Wolle, Bleiweißen, Zinkweißen, Kreide, englischen, holländischen und deutschen Lacken für Maler und Lackirer, Petersburger und Pariser Lacken für Stockfabrikanten, Bildhauer Tischler, Stuhlmacher, Korbmacher, Buchbinder, Vergolder etc. geschlagenes Gold und Silber, Broncen, Pinsel, hübschen hellen und dunklen Fußboden=Firnissen zum Einölen der Fußböden u. s. w. empfiehlt sich billigst

                          Westphal, Trepkau Nachfolger,
                          Lübeck, Holsteinstraße am Markt No. 233.


[ => Original lesen: 1862 Nr. 18 Seite 4]

Die Union
allgemeine deutsche Hagel=Versicherungs=Gesellschaft.
-------------------
Grundkapital 3 Millionen Thaler,

wovon Thlr. 2,509,500 in Aktien emittirt sind
Reserven ult. 1861 Thlr. 131,281 .
--------------------------------
Thlr. 2,640,781 .

Diese Gesellschaft versichert Bodenerzeugnisse aller Art gegen Hagelschaden zu festen Prämien ohne Nachschußzahlung.
Jede Auskunft über dieselbe wird ertheilt und Versicherungen werden vermittelt durch den unterzeichneten Agenten, welcher gleichzeitig Agent der Aachener und Münchener Feuer=Versicherungs=Gesellschaft ist, die mit der Union in engster Verbindung steht.

Schönberg im Mai 1862.                                                     J. P. H. Spehr.


Nur 26 Silbergroschen

baar oder gegen Post=Nachnahme kostet bei unterzeichnetem Bankhause ein viertel Originalloos zu der am 21. und 22. Mai stattfindenden Ziehung der großen

Staats-Gewinne-Verloosung, welche letztere in ihrer Gesammtheit mehr als 14000 Gewinne enthält worunter solche von
event. Thlr. 114,000, 57,000, 28,500, 17,000, 14,300, 11,400, 8570, 6860, 5700, 2300, 1700, 1140, 570 etc. etc.
(Ganze Loose kosten 3 Thlr. 13 Sgr. und halbe 1 Thlr. 22 Sgr.). Die Gewinne werden baar in Vereinssilber=Thaler durch unterzeichnetes Bankhaus in allen Städten Deutschlands ausbezahlt, welches überhaupt Ziehungslisten und Pläne gratis versendet. - Man beliebe sich daher direct zu wenden an
das Haupt=Depot bei                                                    Stirn & Greim, in Frankfurt a./M.


791,674 Thaler,

vertheilt in 14,800 Prämien von Thaler 114,286, 57,143, 28,571, 17,142, 14,286, 2mal 8571, 6857, 7514 etc. etc. bis abwärts zu Thlr. 3. 13. bietet die reich ausgestattete

am 21. und 22. Mai

beginnende von der freien Stadt Frankfurt errichtete und garantirte große

Geldverloosung.

Alle Gewinne werden 14 Tage nach der Ziehung planmäßig in Silber in allen Städten Deutschlands durch mich ausbezahlt und amtliche Ziehungslisten prompt und gratis allen auswärtigen Loos=Inhabern zugefertigt, bei Einsendung
          von Thlr. 3. 13 sgr. für ein ganzes Loos,
          von Thlr. 1. 22 sgr. für ein halbes Loos
an die mit dem Verkauf dieser Loose concessionirte Effectenhandlung von

                                                    Jacob Strauß
                                                    in Frankfurt a. Main.


Milchsatten.

Mit den so sehr beliebten gelbglasurten Milchsatten in anerkannt bester Qualität, empfehlen uns en gros und en détail zu den billigsten Preisen, wie auch mit allen gangbaren Artikeln in Steingut, Porcellan= und Glaswaaren.

                                                    Wilhelm Grube & Co.,
                                                    Braunstraße Nr. 136. Lübeck.


Frischen Gottl. und Segeberger Kalk, Portl.=Cement prima Sorte, gußeiserne Dachfenster, Schornsteinschieber, wie auch Ofenthüren und Röhren empfiehlt

Schönberg.                                                    A. Wigger.


Für Unbemittelte des Fürstenthums Ratzeburg habe ich die Operation des Zahnausziehens vom 1. Mai d. Js. ab, Morgens von 8-10 Uhr gratis angesetzt; ich ersuche die Herren Lehrer des genannten Fürstenthums, solches in den Schulen bekannt machen zu wollen.
Ratzeburg den 24. April 1862.

                                                    Chr. Offer, Barbier.


Am Dienstage den 6. Mai werde ich in Schönberg eintreffen, und bitte diejenigen, welche für mich zum Bleichen bestimmtes Leinen haben, solches bei Herrn Gastwirth Fick daselbst abgeben zu lassen. Ich bemerke, daß das Leinen mit reiner buchen Asche gebleicht wird.
Domhof Ratzeburg 1862.

                                                    Bleicher Wihe.


Gute Eßkartoffel, so wie frischen gotländischen und Segeberger Kalk
empfiehlt                                                    C. H. Vock.


Wir Unterzeichneten verbieten hierdurch fortan den Schleichsteig über unsern Acker im Galgenmoor jeder unberechtigten Person bei einer gerichtlich zu bestimmenden Geldstrafe.
Schönberg den 3. April 1862.

                                                    Maaß.       Hagen.


Der Schleichsteig durch meine Buschkoppel wird hierdurch bei Strafe, gerichtlicher Anzeige verboten.

                                                    Hauswirthin Wittwe Wigger
                                                    in Gr. Bünstorf.


Wir zeigen hiermit an, daß wir den Arbeitsmann Hans Lühr in Wahrsow dahin angenommen haben, über unsere Holzkoppeln und Hägen, sowie überhaupt über unsere Feldmarken die Aufsicht zu führen. Er wird namentlich auf das sog. Krautschneiden von Unberechtigten besonders werken, wie auch auf etwaige Defraudationen an Holz und auf das Fischen in unsern Mooren und Söllen von fremden Personen; und die Uebertreter dieses Verbots uns zur gerichtlichen Bestrafung anzeigen.

                                                    Die Hauswirthe in Wahrsow.

In Bezug auf obige Anzeige verbiete ich noch besonders das Gehen über meinen Hof und überhaupt über meine Koppeln nach Mist und dem Pellmoor.

                                                    Hufenpächter Schwie,
                                                    in Wahrsow.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom 24. April bis 1. Mai.

Geboren: D. 25. dem Arbeitsm. Utpahl hies. eine T.
Gestorben: D. 25. Anna C. S. Creutzfeld, Organistenfrau hieselbst, 55 1/2 J. alt. - D. 26. Franz Maaß, Arbtsm. in Ollendorf, 55 J. 1 M. alt. - D. 29. Hans Freitag, Knecht in Wahlsdorf, 83 J. 1 M. a.
Copulirt: D. 25. Hans Heinr. Maaß, Anerbe in Sabow, und Maria Elisab. Parbs aus Rodüchelsdorf. - Johann Heinr. Schlichting, Seilermeister hies., und Sophia Peters aus Rodüchelsdorf.


Getreide und Markt=Preise in Lübeck
am 30. April 1862.

Weitzen 1 Taler (Mecklenburg) 28-36 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg)   2-12 Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg) 12-17 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 50-54 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 44-48 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 26-27 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 40-46 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 25-26 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 12-20 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 19-20 Mark (Lübeck)
Butter 13 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, pr. Faß 8 u. 9 Schilling (Mecklenburg).


(Hierzu: Officieller Anzeiger No. 9.)


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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