No. 5
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 31. Januar
1862
zweiunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1862 Nr. 5 Seite 1]

- Im Herzogthum Schleswig ist in einem bei Husum gelegenen Dorfe die bösartige Lungenseuche unter dem Rindvieh vorgekommen.
- Um der Gefahr der Einschleppung der Lungenseuche des Rindviehs wirksam zu begegnen, ist in Mecklenburg die Einführung von Rindvieh aus Belgien, den Niederlanden, den preußischen Rheinprovinzen bis auf Weiteres untersagt worden.
- In einer Kohlengrube in England arbeiteten am 15. Januar 215 Menschen. Ein Wetter entzündete sich und der Stollen brach ein. Alle waren verschüttet. Die ganze Umgegend machte sich zur Rettung auf, die Ingenieure wandten alle Kunst an, stießen aber auf immer neue Hindernisse. Nach vollen acht Tagen gelang es endlich, Bahn zu brechen, die Mutigsten drangen in den Schacht und kamen halbbetäubt wieder heraus. Alle 215 Menschen, Eltern und Kinder waren todt, die Familien lagen gruppenweise beisammen, Kinder in den Armen ihrer Väter, Bruder bei Brüdern; mitten unter ihnen ein Pferdchen unberührt, aber todt. Die Futtertaschen waren leer, auf den meisten Gesichtern lag tiefe Ruhe, als hätte sie der Tod leise überrascht, auf andern lag harter Todeskampf.
- Der alte Palmerston in England leidet so heftig an der Gicht, daß er todt gesagt wurde. Die Franzosen waren darüber fast erschrocken; sie sehen den Lord Feuerbrand als den einzigen ebenbürtigen Gegner Napoleons an und sagen: je mehr dem drüben in England das Bein schwillt, desto mehr schwillt unserem Kaiser die Krone.
- Bei der großen Häuserzahl in Berlin, die mit jedem Jahre wächst, ist es eine bemerkenswerthe Thatsache, daß im Ganzen doch nur 31 Häuser von Hypotheken ganz frei, also schuldenfrei sind. Viele Hausbesitzer nehmen allerdings Hypotheken auf, um zu einem mäßigen Zinsfuße Geld zu erhalten und es ist eine gar nicht seltene Erscheinung, daß Kapitalisten, die selbst Geld ausleihen, Hypotheken aufnehmen.
- Auf einer Jagd in der Nähe von Paris that der Herzog von Magenta einen unglücklichen Schuß. Er verwundete den Marschall Magnan und hätte beinahe den Kaiser getödtet. Die Kugel streifte den Rockkragen und blieb dann im Paletot stecken.
- Im Jahr 1524 ist in Leipzig an dem Buchhändler Herrgott auf Befehl des Herzogs Georg von Sachsen eine Hinrichtung vollzogen worden, weil er die Bibel verkauft hatte. Einem andern Bibelverkäufer wurden die Augen ausgestochen. Gegenwärtig arbeiten an der Verbreitung der Bibel unter Christen und Nichtchristen nicht weniger als 5000 Gesellschaften. Wie der kirchliche Anzeiger berichtet, giebt es jetzt 32 Millionen Bibeln in 200 verschiedenen Sprachen, während man noch vor 50 Jahren nur 4 Millionen in 50 Sprachen gezählt hat.
- Die Schönsten goldenen Uhren aus der Schweiz waren in Frankfurt zu 35 Gulden zu haben. Sie gingen ein paar Tage reißend ab, bis Kenner entdeckten, daß die Uhren nur äußerst geschickt vergoldet waren. Leider waren dann auch die Verkäufer verschwunden.
- Im Schuldgefängnisse zu London sitzt seit geraumer Zeit ein Mr. Wittington wegen einer unbedeutenden Strafsumme, die er erlegen soll, aber durchaus nicht erlegen will, Lieber bleibt er im Gefängniß. Er selbst ist erbötig nachzuweisen, daß er ein Vermögen von einer Million und keinen Heller Schulden hat; trotzdem will er sich durchaus bankerott erklären, nur um die betreffende Summe nicht zu zahlen.
- In Mölln ereignete sich vor wenigen Tagen ein beklagenswerther Unfall. Ein 15jähriger Verwandter des gegenwärtig dort mit seiner Schauspielergesellschaft Vorstellung gebenden Directors Brede scherzte nämlich in dem Gasthause, wo er logirte, mit einem die Diele scheuernden Dienstmädchen, ergriff dabei eine an der Wand hängende Flinte und legte sie auf das Mädchen an. Kaum hatte dasselbe gerufen: "Um Gotteswillen das Gewehr ist geladen", so ging auch schon der Schuß los, der das Mädchen augenblicklich tödtete und von dem einige Schrotkörner noch in dem gegenüberliegenden Hause ein Fenster zerschmetterten. Der unglückliche junge Mensch, der zuerst, voll Entsetzen über seine unbedachtsame That, entflohen war, stellte sich bald darauf freiwillig der Behörde.
- Ein amerikanischer Redacteur schließt seinen Jahresrückblick folgendermaßen: Und sollte ich irgend Jemand wissentlich oder unwissentlich beleidigt haben, so bitte ich ihn mir einen neuen Hut zu schenken, den ich eben nöthig brauche. Dann soll Alles vergeben und vergessen sein.


Eine Thüringer Wald=Novelle.
[Erzählung.]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1862 Nr. 5 Seite 2]

Eine Thüringer Wald=Novelle.
[Erzählung.]
(Fortsetzung.)


Anzeigen.


Vorladungen.

Auf Antrag des Bäckermeisters Carl Oldenburg hieselbst soll über sein, an der Siemzerstraße sub No. 112. belegenes Wohnhaus, Stallgebäude, und die an der Moorstraße belegene Koppel von

[ => Original lesen: 1862 Nr. 5 Seite 3]

247 []Ruthen ein Hypothekenbuch niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Dienstag, den 25. Februar 1862,
Morgens 11 Uhr,

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg den 16. December 1861.

                          Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     Reinhardt.


Auf den Antrag des Herrn Apothekers Saß allhier, als Curator der ruhenden Erbschaft des hieselbst am 2. November 1861 verstorbenen Kaufmanns C. F. Schlebusch, werden Zwecks Erforschung der Kräfte des Nachlasses Alle und Jede, welche aus irgend einem Grunde, jedoch mit Ausnahme der Erbrechtsgründe, Ansprüche und Forderungen an den Nachlaß, in specie an das hieselbst am "kalten Damm" belegene, zum Nachlasse gehörige Haus c. p. zu haben vermeinen, hiedurch auch für den Fall einer sich ergebenden Insufficienz und eines demnächstigen Concursverfahrens geladen, solche ihre Ansprüche in dem auf

Freitag, den 11. April d. J., Morgens 10 Uhr,

vor Gericht hier angesetzten Liquidationstermin unter dem peremtorischen Nachtheil anzumelden und zu rechtfertigen, daß sie sonst damit von dem Nachlasse für immer ausgeschlossen sein sollen.
Zugleich wird hiermit auf den weiteren Antrag des Herrn Curator Termin zum öffentlich meistbietenden Verkauf des beregten Hauses auf

denselben Tag, Mittags 12 Uhr,

anberaumt, wozu Kaufliebhaber hierdurch geladen werden. Die Verkaufsbedingungen sind 4 Wochen vor dem Termin auf der Registratur einzusehen, auch gegen die Gebühr in Abschrift zu erhalten.
Hierher wird bemerkt, daß zu dem am kalten Damme hieselbst belegenen Schlebusch'schen Wohnhause, das von Steinfachwerk erbaut und mit Ziegeln gedeckt ist, als Pertinenz gehört ein hinter dem Wohnhause belegener Stall und Garten, sowie ein zwischen dem Schlebusch'schen und Boye'schen Wohnhause belegener Bauplatz von 56 Fuß Breite.
Schönberg den 27. Januar 1862.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                    Reinhardt.


Concurs=Proclam.

Wider den Hufenpächter Ernst Friedrich
Ludwig Arndt zu Sarkwitz, gebürtig aus Neu=Brandenburg im Großherzogthum Mecklenburg=Strelitz ist am 19. Januar 1862 Schulden halber der Concurs erkannt, zu dessen Ausführung nachstehende Termine angesetzt werden:

1) auf den 31. März 1862 zur Angabe aller aus irgend einem Grunde entstandenen Forderungen, Ansprüche oder zur Compensation geeigneten Gegenforderungen an den Gemeinschuldner, bei Strafe des Ausschlusses von diesem Concurse. Uebersteigt der Werth der anzugebenden Ansprüche die Summe von 75 Taler (Mecklenburg) des Dreißigthalerfußes nicht, so kann die Angabe mündlich zu Protocoll oder schriftlich gemacht werden, indessen müssen die Gläubiger, welche nicht im Amtsgerichtsbezirke wohnen, wenn die Angabe nicht durch einen bei dem unterzeichneten Gerichte zugelassenen Anwalt gemacht ist, zugleich einen im Amtsgerichtsbezirke Wohnenden zur Empfangnahme der gerichtlichen Mittheilungen angeben. Uebersteigt der Werth der anzugebenden Ansprüche die Summe von 75 Taler (Mecklenburg) des Dreißigthalerfußes, so muß die Angabe durch einen bei dem unterzeichneten Gerichte zugelassenen Anwalt schriftlich gemacht werden. Der Anwalt wird durch den Auftrag zur Angabe zugleich zur sonstigen Vertretung des Gewaltgebers im Concursverfahren und zur Angabe aller darin erforderlichen Erklärungen bevollmächtigt, vorbehaltlich der Befugniß des Gerichts, in einzelnen Fällen, nach seinem Ermessen, die Beibringung schriftlicher Vollmacht zu fordern. Die zur Begründung der Angabe dienenden Beweisthümer sind derselben, bei Vermeidung der gesetzlichen Nachtheile, in Original oder in Abschrift beizufügen.
2) auf den 28. April 1862 Morgens 10 Uhr zur Liquidation und
3) auf den 13. Mai 1862 Morgens 11 Uhr zur Anhörung des Prioritätsurtheils.

Immobilien sind nicht vorhanden.

Schwartau, 1862 Januar 20.

                          Großherzoglich Oldenburg'sches Amtsgericht.
(L. S.)                                       Popken.                          
                                                                              Hein.


Holzverkauf.

Unter den bekannten Bedingungen sollen gegen baare Zahlung meistbietend verkauft werden:

1) am Mittwoch den 5. Februar,
im Garnseer Holz,

63        Faden buchen Kluft=, Knüppel= u. Olmholz,
  5       Faden Eichenholz und
  9 1/2 Faden Tannenholz.
Versammlungsort der Käufer am Schlagbaum des Garnsee Morgens 10 Uhr.

2) am Donnerstag den 9. Februar,
im Seebruch:

24       Faden buchen Kluft=, Knüppel= u. Olmholz,
  2       Faden
25 1/2 Faden tannen Kluftholz und
  9 1/2 Faden tannen Knüppelholz.
Versammlung der Käufer Morgens 10 Uhr bei dem Holzwärtergehöfte zu Römnitz.
Schönberg den 30. Januar 1862.

                                                    Danckwarth.


Im Auftrage der Erben der verstorbenen Landreiter Stüveschen Eheleute setze ich zum Verkauf des zu dieser Erbschaftsmasse gehörenden Wohnhauses nebst Nebengebäude, Garten und Wiese Termin auf

Montag den 10. Februar d. J.,
Morgens 10 Uhr,

im Hause der Frau Ackerbürgerwittwe Boie hieselbst an, wozu ich Kaufliebhaber bitte sich zahlreich einzufinden und die Verkaufsbedingungen zuvor bei den Herren Schlössermeister Schrep oder Uhrmacher Vogel einzusehen.
Schönberg, den 22. Januar 1862.

                                                    Kindler, Advokat,
                                                    als öffentlicher Notar.


Am Montag den 10. Februar d. J., Vormittags von 9 1/2 Uhr an, sollen im hiesigen Kruge in öffentlicher Auction gegen sofortige Baarzahlung verkauft werden:

3 Laden, 2 Schränke, 1 Bettstelle, Betten, Manns= und Frauen=Kleidungsstücke, Kaufmanns=Packtonnen u. s. w.
Carlow, den 29. Januar 1862.

                                                    Struck.


Vermischte Anzeigen.

Landwirthschaftlicher Club
am Mittwoch den 5. Februar
im Hause des Hrn. Aug. Spehr.                                                    


[ => Original lesen: 1862 Nr. 5 Seite 4]

Vom 1. Februar c. ab werden die Großherzoglichen Landbeschäler

1) Hellbr. Hengst Missenden, Englisch Vollblut vom Melbourne und der Esmerald, von Defence.
2) Schm. Hgst. Artus, vom Quinze, M. vom Zany.
3) Dklbr. Hgst. Morock, vom Quinze aus der Wagon (Engl. Halbblut Stute).
auf der Station Schönberg zur Benutzung des pferdezüchtenden Publikums aufgestellt sein.
Neustrelitz, den 20. Januar 1862.

                                                    Großherzogliches Marstall=Amt.
                                                    v. Bernstorff.


Heute wurden wir durch die Geburt eines gesunden Knaben erfreut, welches wir Theilnehmenden hiedurch gehorsamst anzeigen.

                                                    F. Drevs und Frau.

Schönberg den 29. Januar 1862.


Allen, die meinem seligen Schwiegervater die letzte Ehre erwiesen, sage ich hiedurch in meinem und in der Hinterbliebenen Namen den herzlichsten Dank.

                                                    Lehrer Warncke.

Schönberg, 25. Januar 1862.


Zu Rosenhagen bei Dassow stehen an 20 große Tausend vorzüglichen Dachrohrs zum Verkauf.


Für Gicht= und Rheumatismus=Leidende empfehle

Waldwoll=Watten,
Waldwoll=Oel und Spiritus,
Waldwoll=Strümpfe, Unterhemden und Mützen,

und sehr schöne wollene Watten, der Gesundheit sehr zuträglich.

                                                    Ludwig Creutzfeldt.


Den geehrten Bewohnern Schönbergs und Umgegend erlaube ich mir die ergebene Anzeige, daß mein Lager von allen Sorten Uhren jetzt auf das vollständigste completirt ist und empfehle ich namentlich als gut und sehr preiswürdig

eine Partie goldener, silberner Ancre= und Cylinder=Uhren.

Indem ich jeden Auftrag reell und prompt auszuführen verspreche, bitte ich um geneigten Zuspruch.

                                                    Heinrich Meyer,
                                                    Uhrmacher.


Sehr schöne graue vorigjährige Mäntel und wollene Kragen empfiehlt zu bedeutend heruntergesetzten Preisen.

                                                    Ludwig Creutzfeldt.

Auch empfehle sehr schöne, neue diesjährige Mäntel.


Montag den 27. d. und folgenden Tage:

Ausverkauf
von Manufactur= u. Seidenwaaren, Mänteln, Mantillen, Jacken etc.
zu bedeutend herabgesetzten Preisen.
U. Beermann,
Lübeck, Klingberg 927.


Nachdem ich längere Zeit bei einem bewährten Opticus in Rostock in der Anfertigung der verschiedenen optischen Instrumente Unterricht genommen, bin ich nunmehr im Stande selbständig in diesem Fache zu arbeiten und verfehle nicht den hochgeehrten Bewohnern des Fürstenthums ergebenst anzuzeigen, daß ich mich jetzt als

Uhrmacher, Opticus und Mechaniker

hieselbst etablirt habe. Meine Wohnung ist im Hause meines Vaters und halte ich mein Lager von allen Gattungen Taschenuhren, Pariser und Wiener Pendulen, amerikanischen und Schwarzwälder Uhren, besonders

starke silberne Cylinder= und Ancer=Uhren,

die ich eigends für hiesige Gegend anfertigen ließ, bestens empfohlen. Ferner eine Auswahl von selbstverfertigten Barometern, Barometer=Coutroleuren, Thermometern, Alkoholometern, Brillen, Lorgnetten, Lesegläsern, Loupen für Uhrmacher und Botaniker, Leinewandprobern, Fernröhren, Theaterperspectiven, holländischen Kornwaagen, genauen Waagebalken, Waagschalen, Wasserwaagen zum Drainiren, Reißzeugen von vorzüglicher Qualität, einzelnen Zirkeln, Reißfedern, Federzirkeln, Winkeln, Transporteuren etc.
Es wird mein eifrigstes Bestreben sein, mir durch gewissenhafte und prompte Ausführung meiner Arbeiten die Zufriedenheit der geschätzten Auftraggeber zu erwerben.

Schönberg.                                                      Hochachtungsvoll            
Ludwig Vogel.


Zu Michaelis ist eine Wohnung zu vermiethen beim Schuhmachermeister Burmeister in Schönberg.


Zur Erlernung der Landwirthschaft, unter Leitung eines practischen Landmanns, kann sofort oder zu Ostern d. J. ein junger Mann, gegen mäßiges Kostgeld, placirt werden. Nähere Nachweisung hierüber ertheilt

                                                    der Postmeister Saß
                                                    in Schönberg.


Zu Ostern d. J. kann ein gewandter Hausknecht zum Briefbestellen und häuslichen Arbeiten eintreten beim

                                                    beim Postmeister Saß
                                                    in Schönberg.


Ein Knabe rechtlicher Eltern, der Lust hat die Maler=Profession zu erlernen, kann zu Ostern einen Platz finden. Wo? sagt die Expedition d. Blätter.


Verloren am Freitage d. 24. d. M., Abends auf dem Wege vom Hafen bis zum Markte: Eine graue Pferdedecke. Der ehrliche Finder wird ersucht, dieselbe in der Expedition der Anzeigen zurückzugeben.


Am Freitag den 24. d. M. ist auf dem Wege von Kl. Mist bis zum dortigen Schulhause eine Pfeife mit Silber=Beschlag gefunden worden. Wer sich als rechtmäßiger Eigenthümer derselben ausweisen kann, erhält sie wieder beim

                                                    Hauswirth Tews in Wahlsdorf.


Mein kirschbrauner Hengst, dänischer Race, groß und stark gebaut, drei Jahre alt, deckt fremde Stuten für 2 Taler (Mecklenburg). Die Stuten können so lange beigebracht werden, bis sie abschlagen.

                                                    Hauswirth Hamann in Kronskamp.


Heute Freitag den 31. Januar 1862 wird im Saale der Madame Boye nur einmal gegeben

große musicalisch=theatralische Abend=Unterhaltung,

wozu ergebenst einladet

                                                    Busche,
                                                    Mitglied des Altonaer Stadttheaters.
Entree 12 und 8 Schilling (Mecklenburg). Anfang 7 Uhr.

Durch Zettel wird zu dieser Vorstellung weiter nichts bekannt gemacht.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom 24.-30. Januar

Geboren: Den 23. dem Musicus Bockwoldt hies. eine T. - Den 24. dem Bäckermeister Hagen hies. ein S. - Den 29. dem Brennerei=Inspector Drews auf hies. Bauhofe ein S. Ein unehel. Sohn zu Torriesdorf.
Gestorben: Den 26. M. H. Lenschow, Schneidergeselle hies., 18 J. 9 M., Brustkrankheit. - Den 27. H. H. Boye, Knecht zu Raddingsdorf, 59 J. 8 M. Rheumatismus. - Den 30. J. H. M. Däling, Schneidermeister hies., 30 J. 1 M., Brustkrankheit.


Getreide und Markt=Preise in Lübeck

Weitzen 1 Taler (Mecklenburg) 30-42 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg)   4-16 Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg) 14-18 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 44-52 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 50-51 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 26-27 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 36-42 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 24-25 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   8-20 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 18-19 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, pr. Faß 8 u. 9 Schilling (Mecklenburg).


(Hierzu: Officieller Anzeiger No. 1.)


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


[ => Original lesen: 1862 Nr. 5 Seite 5]

Beilage
zu Nr. 5 der Wöchentlichen Anzeigen für das Fürstenthum Ratzeburg.


Deutscher Volksfreund
illustrirte Monatsschrift
zur Unterhaltung und Belehrung für Jedermann.
Titelblatt Deutscher Volksfreund
Berlin.
Verlag von Carl von Severen
Sebastians=Straße 19.

[ => Original lesen: 1862 Nr. 5 Seite 6]

Deutscher Volksfreund.
Illustrirte Monatsschrift
zur Unterhaltung und Belehrung für Jedermann.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Der "Deutsche Volksfreund" hat es sich zur Aufgabe gestellt, dem lesenden Publikum, welche bei der fortschreitenden Bildung sich nicht nur von Tag zu Tag vergrößert, sondern auch erhöhte Ansprüche an seine Unterhaltungs=Lectüre stellt, eine anregende und belehrende geistige Nahrung zu bieten. Er wird zur Unterhaltung und Belehrung beitragen durch die ausgewähltesten Romane und Novellen deutscher und fremdländischer Schriftsteller, durch Biographien und geschichtliche Aufsätze, Schilderungen aus Heimath und Fremde, Abhandlungen aus den Naturwissenschaften, Berichte über wichtige Erfindungen, Anecdoten, humoristische Aufsätze u. s. w. und wird seinen Inhalt durch kunstgemäße Illustrationen zu veranschaulichen bemüht sein.
                  Die Haupt=Erzählung des ersten Bandes:

Jürgen Wullenweffer,
Erzählung aus den Zeiten des deutschen Hansabundes,

hat den durch seine früheren arbeiten rühmlichst bekannten Grafen Stanislaus Grabowski zum Verfasser, dessen Name allein schon für die Vortrefflichkeit derselben Bürgschaft leistet, ganz abgesehen davon, daß uns in derselben ein schönes Bild deutschen Strebens vorgeführt wird.
                  Die äußere und innere Ausstattung des Deutschen Volksfreundes soll seines Titels würdig sein, und die beigegebenen Bilder werden Zeugniß davon geben, daß die Verlagshandlung den Ansprüchen zuvorkommt, die ein gebildetes und kunstsinniges Publikum stellen kann.
                  Die Ausgabe geschieht in monatlichen Lieferungen von 3 Doppelbogen, mit vielen Holzschnitten geziert, zum Preise von 5 Sgr.
                  Zwölf Lieferungen bilden einen Band, und wird bei der Schlußlieferung ein sauber ausgeführtes Titelblatt geliefert werden.
                  Jeder resp. Subscribent erhält auf Wunsch entweder bei der 3., 6., 9. und 12. Lieferung ein sauber colorirtes Bild (incl. Papier - 15-20" groß) Nathalie, Eugenie, Selinde und Rosalie gegen die kleine Vergütigung von 2 1/2 Sgr. pro Blatt,
                  oder bei der 6. und 12. Lieferung ein prachtvolles Kunstblatt (incl. Papier 21-27" groß)

Marie Antoinette in Trianon - Marie Antoinette im Kerker

gegen Vergütigung von 7 1/2 Sgr. pro Blatt.
                  Zahlungen bitten wir nur bei Ueberreichung jeder Lieferung zu leisten. Vorausbezahlungen dürfen von Niemand gefordert werden, und übernehmen wir für solche keine Garantie.
                  Andere Versprechungen als die vorstehenden gehen nicht von uns aus, und lehnen wir auch hierfür jede Verbindlichkeit ab. - Alle Buchhandlungen des In= und Auslandes nehmen Bestellungen an.

Berlin. Sebastians=Straße 19.                                                     Die Verlagshandlung von Carl Severen.

Zu Bestellungen empfiehlt sich die Dittmer'sche Buchhandlung in Lübeck.


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Bitte ausgefüllt der genannten Buchhandlung zuzusenden.

Der Unterzeichnete subscribirt hiermit bei

der Dittmer'schen Buchhandlung in Lübeck
auf ein Exemplar der bei Carl von Severen in Berlin erscheinenden illustrirten Monatsschrift
Der Deutsche Volksfreund

und sieht der regelmäßigen Zusendung der erscheinenden Lieferungen mit den bunten - schwarzen Bildern entgegen.

Ort:                           Straße u. Nummer:                           Wo im Hause?                           Name:


Druck von Gebrüder Grunert in Berlin.


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