No. 28
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 12. Juli
1861
einunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1861 Nr. 28 Seite 1]

- Die Strelitzische Artillerie ist am 9. Juli nach Schwerin abmarschirt, um an den dort stattfindenden Schießübungen der Schwerinschen Artillerie Theil zu nehmen.
- In Neapel soll die piemontesische Sache höchst bedenklich stehen. Der dortige commandirende General hat nach Turin berichtet, daß man auf die Eventualität gefaßt sein müsse, Neapel zu räumen und die befestigten Höhen außerhalb der Stadt zu besetzen. Wenn er nicht eine Verstärkung von 50,000 Mann wohldisciplinirter Truppen erhalte, stehe er für nichts ein.
- Der Abschluß des zwischen Frankreich und Preußen Namens der deutschen Zollvereinsstaaten verhandelten Handelsvertrages soll schon in einigen Tagen erwartet werden können, wie der preußische Handelsminister den Mitgliedern des ständigen Ausschusses des deutschen Handelstages bei deren officiellem Empfang mittheilte. Derselbe fügt hinzu, daß hierbei die Interessen des deutschen Handels und der deutschen Industrie so gewahrt seien, daß dieser Handelsvertrag als ein entschiedener Fortschritt werde anzusehen sein. Auch seien die Zustimmungen der übrigen Zollvereins=Regierungen bereits fast durchgehends eingegangen.
- In diesem Frühjahr ist von Swinemünde eine Anzahl von Personen, größtentheils Preußen, zu Dampfschiff nach Rußland befördert, alles rüstige, arbeitsfähige Leute, zum Theil mit Familien. Die ministerielle preußische Zeitung schreibt darüber: Wir erfahren nun, daß sich in Petersburg ein Verein gebildet, der den Zweck verfolgt, deutsche Arbeiter nach Rußland zu übersiedeln, und dessen General=Agent in Preußen wiederum Bevollmächtigte zur Abschließung von dortigen Engagements=Verträgen ernannt hat. Die zu Engagirenden müssen sich wenigstens auf drei Jahre fest verpflichten, und es wird unter verhältnißmäßig hohen Anforderungen, z. B. einer reinen Arbeitszeit von 12 Stunden, den Männern durchschnittlich nicht ganz vier, den Frauen nicht ganz zwei Rubel als monatlicher Lohn zugesagt. Eine Anzahl dieser ausgewanderten, die noch Mittel zur Rückkehr besaßen, sind vor einigen Tagen wieder zurückgekommen, weil sie, wie sie sagen, sich in ihren Erwartungen durchaus getäuscht gesehen haben, und können wir nicht umhin, alle preußischen Arbeiter zu warnen, sich nicht auf unverbürgte Versprechungen hin von Heimath und Erwerb zu trennen und sich dadurch einem nicht unwahrscheinlichen Elende preiszugeben.
- Wie speculativ manche Verlagsbuchhändler sind, zeigt das Beispiel von M. Berend in Berlin. Bei dem erschien ein illustrirtes Kochbuch. Um dem Buche Absatz zu verschaffen, erklärte er, daß unter das erste Tausend Käufer die Gewinne von sechs Viertellosen zur 123. preußischen Klassenlotterie vertheilt werden sollten. Das zog, es meldeten sich so viele Käufer, daß bald für das zweite Tausend auch sechs Viertelloose gekauft werden mußten. Für die drei nächsten Tausend sind jetzt 20 Viertelloose gekauft, deren Gewinnste unentgeltlich vertheilt werden sollen, wenn sie zuvor das Kochbuch baar bezahlt haben.
- Ein Bankdiener in Düsseldorf ist am 4. Juli mit 113,500 Thalern entlaufen. Derselbe, Namens Reichnow, war seit 5 Jahren bei der Bank angestellt und hatte sich das Zutrauen seiner Vorgesetzten erworben, auch früher öfter noch größere Summen in Händen gehabt.
- Bei der letzten in Lübeck stattgehabten Feuersbrunst in der Breitenstraße bei Jacobi war auch das neben dem abgebrannten Hause in der Kaufleute=Compagnie befindliche sogenannte "Fredehagensche Zimmer" bedroht. Dieses Kunstwerk besteht aus einer ganz aus Holz geschnitzten Stube, welche in einem Raume von 22 Fuß Länge und 14 Fuß Höhe über 30,000 Figuren und Portraits enthält, die höchst sinnreich und kunstvoll angebracht sind. Dieser schöne Holzschnitt ist bald 300 Jahre alt und soll der Sage nach 40,000 Mark gekostet haben. Wenn man auch von dieser Sage ganz absieht, so wird die Ausführung dieser Arbeit doch bedeutende Summen erheischt haben, indem der Künstler mit Hülfe dreier Gesellen 12 Jahre, von 1573 bis 85, daran schnitzte. Der reiche Rathsherr Fredehagen brachte der Kunst dieses bedeutende Geldopfer, gleichwie dessen Nachkommen sich in der Marienkirche durch den von ihnen geschenkten Altar ein bleibendes Denkmal setzte.
- Am 22. Juni verunglückte der Schullehrer Hennings zu Karchow, einem dem Baron von Langermann=Erlenkamp gehörigen Gute in einer sehr selten vorkommenden Weise. Hennings war Abends gegen 10 Uhr, ohne Drathhaube und den Oberkörper nur mit einem Hemde bekleidet, bei einem seiner Bienenkörbe beschäftigt, als die Bienen plötzlich wüthend und in Schaaren über ihn herfielen und durch in die Herzgrube und in die Schläfegegend beigebrachte Stiche, in Folge deren sofort Krampf eintrat, in wenigen Minuten seinen Tod herbeiführten. Der Verunglückte war noch nicht 40 Jahr alt und hinterläßt vier unmündige Kinder.
- Der erste diesjährige Extrazug von Hamburg nach Lübeck wird am 14. Juli (am ersten Tage des allgemeinen Scheibenschießens) expedirt, worauf zunächst am 21. Juli ein Extrazug von Lübeck nach Hamburg folgt. Von Lübeck nach Hamburg sollen außerdem noch am 4. und 18. August, und von Hamburg nach Lübeck am 28. Juli und 11. August Extrazüge fahren.


[ => Original lesen: 1861 Nr. 28 Seite 2]

Nachricht über das Hospital in Sayda.

In dem "Aufruf zur Hülfe" in Nr. 16 dieses Blattes ist am Schluß bemerkt, daß zur Verpflegung der Kranken unter den verfolgten Christen in Syrien von den Brüdern des rauhen Hauses zunächst in Sayda ein Hospital errichtet werden solle. Das ist geschehen. Sie haben zwei zu diesem Zweck wohleingerichtete, zusammen gelegene Häuser in der gesündesten Gegend der Stadt gemiethet, und dort in kurzer Zeit das Hospital eingerichtet. Am 8. Februar ist dasselbe, in Gegenwart der drei Johanniter=Ritter, des Arztes, Dr. Wendt, der vier Johannisbrüder, einer Anzahl dortiger Christen, und etlicher angesehener Muselmänner, welche die Behörden repräsentirten, auf dem Söller des Hauses durch den Pastor Krämer aus Beirut und den amerikanischen Pastor Ford, welcher in arabischer Sprache zu den arabischen Christen redete, feierlich eingeweiht. Der Arzt und die vier Brüder haben auch ihr Werk sofort begonnen, das augenscheinlich von dem Segen des Herrn begleitet ist.
In dem ersten viertel Jahre, bis Anfang Mai, sind 122 Kranke behandelt worden, unter denen viele Typhus=Kranke waren. Geheilt entlassen sind 89, gestorben 7, in Behandlung waren damals noch 26. Es werden aber täglich neue Kranke aufgenommen. Außerdem sind mindestens noch 120 Kranke durch ärztlichen Rath und Arzenei unterstützt.
Die Brüder können sich zur Noth schon mit den Kranken auf Arabisch verständigen, da sie die meisten in ihrer Arbeit vorkommenden Worte gelernt haben. Die Hausordnung im Hospital ist folgende: Morgens 6 Uhr ist Jeder auf seinem Posten. Derjenige, welcher die Nachtwache gehabt hat, begiebt sich noch auf 2 Stunden zur Ruhe. Das Haus wird gelüftet, die Zimmer der Kranken werden unter Beihülfe einer arabischen Scheuerfrau gereinigt. Gegen 8 Uhr bekommen die Kranken ihr Frühstück, darauf die Brüder, und dann wird kurze Morgenandacht gehalten. Dann beginnt der ärztliche Besuch bei den Kranken. Gewöhnlich sind um diese Zeit schon einer oder mehrere Kranken aufgenommen, und die Brüder haben alle Hände voll zu thun mit Baden und Reinigen, um bis 11 1/2 Uhr fertig zu sein, zu welcher Zeit die Kranken ihr zweites Frühstück bekommen. Nach 12 Uhr wird es ruhiger und stiller im Hause und die meisten Kranken schlafen ein wenig. Um 5 1/2 Uhr bekommen sie ihre Hauptmahlzeit, und wenn sie befriedigt sind, essen auch die Brüder. Nach dem Essen legt der Koch seine Rechnung ab und empfängt die Verordnung der Diät für den folgenden Tag. Um 8 Uhr bezieht einer der Brüder die Nachtwache, es wird gemeinsame Abendandacht gehalten, nach welcher Alle auf ihre Zimmer gehen, bis auf den, der unter der Hut des treuen Hirten bei den Kranken Wache hält. - Sonntags können zwei der Brüder den evangelischen Gottesdienst besuchen.
Sehr erfreulich ist den Brüdern die außerordentliche Dankbarkeit der Geheilten. Von Einem, der ihnen besonders viel Freude macht, erzählen sie: "Der junge Mensch ist 20 Jahre alt, ältester Sohn eines früher wohlhabenden Fellachen in Chessin (ein Gebirge), der ein großes Haus, 10 Kühe, 20 Schafe, 1 Pferd, 2 Esel und viele Weinstöcke, Feigen= und Oelbäume besaß, aber Alles durch die Drusen verloren hat und als armer Flüchtling jetzt hier in Sayda mit seiner Familie lebt. Er heißt: Assef ibn Gyrius Drahus Abdallah. Schon zwei Monate lag er in einem Krankenhause, das unter Direction des türkischen Militärarztes Fano, eines Juden, steht, der 500 Franken monatliches Gehalt bezieht, und dem bereits in diesem Jahre 500 Kranke gestorben sind. Mit Assef wurde es dort nicht besser, was ihn sehr wunderte, da er, nach seiner Aussage, außerordentlich viel Medicin bekommen hat. Da hat er denn gehört, daß jetzt hier in Saida ein Kebir Hakim prussia (großer Arzt aus Preußen) sei; und da er unter dessen Behandlung bei uns so bald genas, ist er so dankbar, daß er überall, wo er kann, hülfreiche Hand anlegt, ohne dazu aufgefordert zu sein. Morgens um 5 Uhr nimmt er den Besen und fängt an die Zimmer auszufegen, macht seine Sache auch ordentlich; ja er nimmt sogar den Borstwisch und kehrt den Staub von den Fensterbänken und dem Treppengeländer, was den meisten seiner Landsleute als etwas sehr Ueberflüssiges erscheint. Werden Kranke aufgenommen, so macht er Badewasser warm und hilft die Leute baden und reinigen; hat Br. Gladrow (der die Apotheke versieht) Decocte zu bereiten, so holt er den kleinen Ofen und den Theekessel, macht Feuer an und handhabt den Blasebalg so eifrig, als hinge das Lehen davon ab. Kann einer der Brüder mit einem Kranken um der Sprache willen nicht zurecht kommen, so tritt er alsbald hinzu und demonstrirt seinem Landsmann die Sache. Abends bleibt er oft bei dem Wache haltenden Bruder, geht mit ihm durch die Zimmer, redet den unruhigen Kranken freundlich zu, hüllt sie wieder in die Decken, flößt ihnen Trunk ein und unterhält sich aufs eifrigste mit dem Bruder, so weit dies bei unsrer geringen Sprachkenntniß bis jetzt eben möglich ist. Bei dem Allen ist er so bescheiden, still und freundlich, daß man sich über ihn nur freuen kann."
Ueberhaupt macht Alles, was uns über das dortige Hospital und die Thätigkeit der Johanniter=Brüder berichtet wird, einen so entschieden günstigen Eindruck, daß wir überzeugt sein können, daß die auch in unserm Fürstenthum zu diesem Zweck gesammelten Liebesgaben auf segensreiche Weise unsern armen verfolgten Christenbrüdern zu Gute kommen werden. Da es nun Zeit wird, unsern Beitrag auch einmal einzusenden, so erlaube ich mir, zur Beschleunigung der Einsendung der Liebesgaben an die Herrn, die sich zur Annahme derselben erboten haben, aufzufordern.
Es sind bis jetzt folgende Beiträge bei mir theils eingegangen, theils angemeldet:

1. Aus der Gemeinde Ziehen 5 Taler (Mecklenburg). 8 Schilling (Mecklenburg).
2. Aus der Gemeinde Schlagsdorf 19 Taler (Mecklenburg). 28 Schilling (Mecklenburg).
3. Aus der Gemeinde Carlow 17 Taler (Mecklenburg). - Schilling (Mecklenburg).
4. Aus der Gemeinde Demern 2 Taler (Mecklenburg). - Schilling (Mecklenburg).
5. Aus der Gemeinde Schönberg 88 Taler (Mecklenburg). 4 Schilling (Mecklenburg).
6. Aus der Gemeinde Selmsdorf 38 Taler (Mecklenburg). 5 1/2 Schilling (Mecklenburg).
7. Aus der Gemeinde Herrnburg 19 Taler (Mecklenburg). 15 Schilling (Mecklenburg).
8. Aus der Gemeinde Ratzeburg (incl. Ertrag eines Concerts) 48 Taler (Mecklenburg). 11 Schilling (Mecklenburg).
10. Aus der Vogtei Mannhagen 10 Taler (Mecklenburg). 8 Schilling (Mecklenburg).
----------------------------
Summa 247 Taler (Mecklenburg). 31 1/2 Schilling (Mecklenburg).

       Ratzeburg d. 8. Juli 1861.

                                                    Probst Rußwurm.


Die Weihnachts=Gesellschaft im Postwagen.
[Erzählung.]
(Fortsetzung.)

[ => Original lesen: 1861 Nr. 28 Seite 3]

Die Weihnachts=Gesellschaft im Postwagen.
[Erzählung.]
(Fortsetzung.)


Vermischte Anzeigen.

Bekanntmachung.

Das diesjährige Missionsfest in unserm Fürstenthum wird in der Kirche zu Carlow

am Mittwoch den 17. (siebzehnten) Julius

nicht am 18ten, gefeiert werden und der Gottesdienst um 10 Uhr Morgens anfangen. Es werden dazu alle Freunde der Missionssache von nah und fern freundlich eingeladen.

                          Der Vorstand des Missionsvereins.


Verlobungs=Anzeige.
Eulalia Möller
Johannes Wegner.
Selmsdorf.                                                     Schönberg.


Die Maurergesellen werden aufgefordert, sich am Sonntag den 14. dieses, um 2 Uhr Nachmittags, zu einer nothwendigen Besprechung auf der Herberge einzufinden.

                                                    Die Altgesellen der Maurer.


Sehr hübsche neue Proben von Tapeten, Borden und Rouleaux sind mir wieder auf Lager gegeben, die ich dem geehrten Publikum zur Auswahl als billig bestens empfehle.

Schönberg.                                                     C. Schwedt.


Für Ratzeburg und Umgegend habe ich den Verkauf von Ziegelfabrikaten von meiner Ziegelei zu Brandenbaum, Mauersteine, Zungensteine, Dachpfannen, Holfter, Brunnensteine, Drains , Fliesen u. s. w. dem Holzkaufmann Herrn H. Röper zu Ratzeburg allein übertragen; derselbe wird jeden Auftrag auf vorstehende Artikel auf das prompteste und Reellste ausführen.

                                                    R. C. Müller.

Lübeck den 1. Juli 1861.


Das
Rehnaer Schützenfest

findet in diesem Jahre am 22. und 23. Juli statt.
Zu diesem Volksfeste laden die Unterzeichneten alle Freunde solcher Feste freundlichst und ergebenst ein.

                          Chr. Lau.       J. Hirsch.
                          Aelterleute der Schützenzunft.


Großes Volksfest
zu Grevesmühlen
am 14. Juli.

Wir laden auswärtiges und hiesiges Publikum dazu freundlich ein und bemerken, daß nicht nur die gewöhnlichen Belustigungen, als Stangenklettern, Sacklaufen, Feuerwerk, Illumination und Musik zur Unterhaltung beschafft sind, sondern daß auch freie Tanzmusik im Grünen veranstaltet ist.
Grevesmühlen, 30. Juni 1861.

                                                    Das Comite.


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Am Sonntag d. 14. und Montag d. 15. Juli, an den Tagen des Lübecker Allgemeinen Scheibenschießens, wird mein Omnibus Morgens um 8 Uhr von hier nach Lübeck fahren und Abends 10 Uhr von dort auf hier wieder zurückkehren. Die hierauf Reflectirenden werden ersucht, sich rechtzeitig die nöthigen Billette von mir holen zu lassen.

Schönberg.                                                     F. Fick.


Eingegangen für die syrischen Christen:

Vom Hrn. Amtm. Kaiser=Stove 10 Taler (Mecklenburg), Hauswirthin Meyborg=Klocksdorf 1 Taler (Mecklenburg), Kirchenjurat Holst=Kronskamp 1 Taler (Mecklenburg), Ungenannt 32 Schilling (Mecklenburg), Hrn. Förster Wentzel=Carlow 1 Taler (Mecklenburg), Kirchenjurat Hundt=Klocksdorf 24 Schilling (Mecklenburg), Hsw. Dettmar=Carlow 16 Schilling (Mecklenburg), Lehrer Güttner=Carlow 1 Taler (Mecklenburg), Hsw. Ahrendt=Robrahn=Pogetz 1 Taler (Mecklenburg), Hsw. Robrahn=Klocksdorf 16 Schilling (Mecklenburg), Hauswirthin Dierck=Klocksdorf 16 Schilling (Mecklenburg), Hsw. Meyborg=Klocksdorf 1 Taler (Mecklenburg), Hsw. Beckmann=Kronskamp 1 Taler (Mecklenburg), von Unterzeichnetem 1 Taler (Mecklenburg) 24 Schilling (Mecklenburg). - Summa 20 Taler (Mecklenburg).

Carlow 1. Juli 1861.                                                     J. G. Pumplün.


[ => Original lesen: 1861 Nr. 28 Seite 4]

Ergebenste Einladung
zum
Königschuß
am 18. Juli

          Resp. Ehrenmitglieder, die Vergnügen finden, den Aus= und Einmarsch mitzumachen, werden freundlichst hiezu eingeladen vom

                          Capitain und den Aeltesten der Schützenzunft.

Da am 19. d. M. in allen Tanzlokalen getanzt wird, so wird der Königschuß=Ball schon am Donnerstag den 18. d. stattfinden, welches sämmtlichen Mitgliedern hiemit bekannt gemacht wird.

            Schönberg den 28. Juni 1861.


Zur Feier des Geburtstages Ihrer Königlichen Hoheit
unserer Allerdurchlauchtigsten Frau Großherzogin

am 19. Juli
Festzug
durch die Stadt nach dem Schützenplatze, Schießen um Silbergewinne, Tombola, Prämienschießen nach der Ringscheibe.

            Alle Bewohner des Fürstenthums, insbesondere die Herren Beamten und Angestellten, die Herren Domanial=Pächter, Hauswirthe, alle Gewerke, Zünfte, Corporationen und Vereine sind hierdurch zur Theilnahme an dieser Feier höflichst eingeladen.

Festprogramm.

Morgens 6 Uhr Reveille durch die Stadt.
Um 7 Uhr Morgens treten die einzelnen Corporationen, welche sich am Festzuge betheiligen wollen, zusammen und zwar:

1) die Schützengilde auf dem Markte,
2) die Hauswirthe beim Gastwirth Boye,
3) der Männer=Gesangverein ebendaselbst,
4) die sämmtlichen Gewerke auf ihren resp. Herbergen,
5) die übrigen Einwohner, welche sich am Festzuge betheiligen wollen, beim Gastwirth Boye,
und rücken um 7 1/2 Uhr auf den Marktplatz ab.
      Präcise um 8 Uhr setzt sich der Zug von dort in nachfolgender Ordnung in Bewegung:
1) die Schützengilde, den wohllöbl. Magistrat an der Spitze und die resp. Ehrenmitglieder in der Mitte,
2) die Hauswirthe,
3) der Männer=Gesangverein.
4) die verschiedenen Gewerke nach Anordnung des Fest=Committes,
und marschirt nach dem Amtsplatze zur Abholung der Herren Beamten, welchen sich die Herren Angestellten anschließen. - Ebenso haben sich hier die Herren Domainen=Pächter versammelt und reihen sich dem Zuge an.
      Hierauf marschirt der ganze Zug auf den Markt zurück, woselbst ein Quarré formirt wird, in dessen Mitte: die Herren Beamten, der Magistrat, die Chargirten der Schützenzunft, die Aelterleute der Zünfte, das Fest=Committe und die Fahnen.

Hoch der theuren Landesmutter!

Auszug nach dem Schützenplatze. - Harmoniemusiken. - Schießen nach Silbergewinnen
und Prämienschießen nach der Ringscheibe. - Tombola. - Tanz.
Nach dem Einzuge in der Ordnung des Ausmarsches Ball und Tanz in allen Tanzlocalen.
Das Fest Committe ist kenntlich an einer weiß und rothen Schleife.

      Schönberg den 10. Juli 1861.

Das Fest=Committe.


Prämienschießen
am 18ten und 19ten Juli d. J.
mit eigenen Büchsen. Auch sind Büchsen zur Miethe ausgestellt.
Distance 300 Fuß lüb.
Die Schießordnung ist im Zelte angeschlagen. Schießkarten à 16 Schilling (Mecklenburg) sind zu haben bei J. P. H. Spehr, L. Creutzfeldt sen. und A. Spehr.
                                                    Das Fest=Committe.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom 4.-11. Juli

Geboren: D. 4. dem Hauswirth Tews in Bechelsdorf ein todter Sohn. - D. 9. dem Schlächtermeister Johann Ladendorf hies. ein S. - D. 11. dem Maler Wolgast hies. ein S.
Gestorben: D. 10. Cath. Nevermann, Arbm.tochter in Sabow. Copulirt: D. 5. Hans Hinr. Franck, Arbm. in Sabow, und Luise Reimer hies.


Getreide und Markt=Preise in Lübeck
am 10. Juli 1861.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 16-26 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg)   6-18 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 48-52 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen 50-52 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 44-48 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 23-24 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 36-40 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 22-23 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   6-16 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 16-17 Mark (Lübeck)
Butter 10 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, pr. Faß 6 u. 7 Schilling (Mecklenburg).


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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