No. 23
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 08. Juni
1861
einunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1861 Nr. 23 Seite 1]

- Auf einen Aufruf des Präsidenten Lincolm von Nordamerika hatte sich eine bedeutende Anzahl Truppen zu den Fahnen gestellt. Von Boston z.B. kam binnen vier Tagen ein ganzes Regiment in Washington (500 Meilen von hier) an. Im Laufe einer Woche waren 15,000 Mann in Washington eingetroffen. Aber mit denselben sowohl wie mit den militairischen Anordnungen des Kriegs=Gouvernements ist es traurig bestellt. Die Truppen werden ohne Weiteres an verschiedene Orte beordert, ohne daß man für ihre Aufnahme und Verpflegung die geringste Vorsorge getroffen, so daß z. B. in Washington eine förmliche Hungersnoth geherrscht hat. Es werden den Truppen als Lohn für die Bereitwilligkeit, mit der sie zu den Fahnen eilten, die ungenießbarsten Lebensmittel verabreicht, weswegen auch schon arge Excesse vorgekommen sind. Die Leute sind so wenig mit den Waffen vertraut, daß bereits Todesfälle und mehrfache Verwundungen stattgefunden haben. Aus dem Auswurf aller Nationen in Newyork sind Zuaven=Regimenter gebildet; notorische Diebe und Mörder bilden den Kern, oder richtiger die Gesammtheit dieses Elite=Corps, namentlich zeigen einige derselben wahre Galgengesichter, wie man sie wohl selten in solcher Anzahl vorfindet. Aber straffe Bursche sind es, die gewiß vor Nichts zurückschrecken, doch wehe Feind und Freund, wo dies Corps einfällt. Ihre Bewaffnung ist ihrem Charakter angemessen. Man erzählt, ihr Oberst habe den Leuten beim Appell gesagt, man habe ihm mitgetheilt, daß einige ehrliche Kerle in ihren Reihen seien, worauf das ganze Corps geantwortet habe: Nicht einer! In mehreren Staaten giebt es aber wieder vollständig deutsche Compagnien, andere enthalten verhältnißmäßig viele Deutsche. Der Deutsche haßt die Rebellenfahne mit einer Tiefe, die kaum begriffen wird, er will nirgends unter derselben fechten. Der Haß der deutschen Rasse gegen alles, was nach Sklaverei schmeckt, ist ein tödtlicher. - An Cavallerie und Artillerie fehlt es der Nordstaaten=Armee noch gänzlich.
- Die Räumung Syriens durch die französischen Truppen soll am 5. Juni wirklich vor sich gehen. Die französische Regierung hat aber ausdrücklich die Pforte für die Folgen verantwortlich gemacht.
- Napoleon soll bei seinem letzten Unwohlsein vor etwa 14 Tagen geglaubt haben, er habe Gift bekommen und wurden in den Tuilerien Untersuchungen angestellt. Die Wiedergenesung zerstreute die Furcht.
- Der Föhn, dieser furchtbare Wind war es, der die Stadt Glarus in der Schweiz in kürzester Zeit in der Asche begraben hat. Wenn der Föhn weht, ist es dort bei schwerster Strafe verboten, Feuer im Hause zu haben. In der Schweiz ist kein Wind bekannter und von großartigerer Wirkung als der Föhn. Er ist nicht ein Lokal=, sondern ein allgemeiner, europäischer oder vielmehr afrikanischer Wind, der aus den brennenden Sandwüsten Afrika's stammt. In der Nacht tritt er weit heftiger auf als am Tage. Die atmosphärischen Erscheinungen, die ihn begleiten, sind sehr hübsch. Am südlichen Horizontzeigt sich ein leichtes, sehr buntes Schleiergewölke, das sich an die Bergspitzen ansetzt. Die Sonne geht am starkgerötheten Himmel bleich und glanzlos unter. Die Nacht bleibt schwül, thaulos, von einzelnen kältern Luftströmen strichförmig durchzogen. Die Luft erhält den höchsten Grad von Klarheit und Durchsichtigkeit. Von fernher ertönt das Rauschen der obern Wälder, die Bergbäche tosen mit größerer Schmelzwasserfülle weithin durch die stille Nacht; ein unruhiges Leben scheint überall rege zu werden. Mit einigen heftigen Stößen, die besonders im Winter, wo er ungeheure Schneefelder bestreicht, erst kalt und rauh sind, kündet sich der angelangte Föhn an, worauf plötzlich tiefe Stille der Lüfte folgt. Um so heftiger brechen die folgenden heißen Föhnfluthen und schwellen oft zu reißenden Orkanen auf, die zwei bis drei Tage mit abwechselnder Gewalt die Region beherrschen, die ganze Natur in unendlichen Aufruhr versetzen, Bäume in die Tiefe schleudern, Häuser und Ställe abdecken und zum Schrecken des Landes werden. - Auch die thierischen Organismen leiden unter dem Einflusse dieses Windes, der mit seiner trockenwarmen Strömung die Sehnen erst überreizt, dann aber erschlafft. Unruhig verbergen sich die Gemsen in Felsenklüften, Kühe, Pferde und Ziegen suchen mit Unbehagen nach frischer Luft, während der Föhn ihnen Rachen und Lunge austrocknet. Kein Vogel ist in Feld und Wald zu erblicken. Die Menschen theilen das allgemeine Unbehagen, das beengend auf Nerven und Sehnen wirkt und dem Gemüthe eine lastende Bangigkeit aufdrängt. Gleichzeitig wird sorgfältig das Feuer auf dem Heerde oder des Ofens gelöscht. In vielen Thälern ziehen die Feuerwachen rasch von Haus zu Haus, um sich von jenem Auslöschen zu überzeugen, da bei der Ausdörrung alles Holzwerkes durch den Wind ein einziger verwahrloster Funke großes Brandunglück stiften kann."
- So weit die Nachrichten reichen, hat die milde fruchtbare Witterung einen erfreuenden Einfluß auf die Entwickelung der Saaten. Die Aussichten, welche sich daran knüpfen, drücken im Allgemeinen die Getreidepreise. Hierzu kommt, daß England wieder auflebt und daß, wie es heißt, das

[ => Original lesen: 1861 Nr. 23 Seite 2]

Wetter nirgends mehr Wunder gethan hat, als dort. Weniger günstig scheinen die Aussichten in Frankreich zu sein; die Klagen verstummen nicht, ja sie werden zum Theil erst aus Landschaften laut, welche bisher für besonders glücklich gehalten wurden. Ueber den Ausfall der künftigen Ernte läßt sich indeß kaum muthmaßlich urtheilen. Was durch Frost und Umackern auf den Feldern verloren gegangen ist, wird sich eben so wenig ersetzen lassen, wie der Verlust an Obst.


Anzeigen.


Vorladungen.

Antragsmäßig sollen über nachbenannte Grundstücke, als:

1) die dem Halbhüfner Joachim Heinrich Dehn zu Schlagsdorf gehörende Halbhüfnerstelle c. p.,
2) die dem Hauswirth Jochen Ollmann zu Schlagsdorf gehörende Vollstelle c. p.,
3) das dem Arbeitsmann Heinrich Franck gehörende, an der Rehnaer Chaussee allhier belegene Wohnhaus c. p.,
4) das dem Arbeitsmann Heinrich Koth gehörende, an der Rehnaer Chaussee allhier belegene Wohnhaus c. p., und
5) das dem Arbeitsmann Johann Wulf gehörende, an der Rehnaer Chaussee allhier belegene Wohnhaus c. p.,
Hypothekenbücher niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in die anzulegenden Hypothekenbücher verlangen, zu deren Anmeldung auf

Dienstag den 18. Juni d. J.,
Morgens 10 Uhr,

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen vor dem Liquidations=Termin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 9. April 1861.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.)                                                     Reinhardt.


Auf Imploriren des Landgerichtsprocurators Dris. Franz Ludwig Friedrich Witt für den Hufner Joachim Hinrich Burmester zu Tramm befindet sich hieselbst ein öffentliches Proclam angeschlagen, durch welches alle diejenigen, welche an die jetzt dem Imploranten Joachim Hinrich Burmester, früher dessen Vater, dem weiland Hans Jochim Burmeister gehörige, zu Tramm belegene Vollhufe irgend welche dingliche Ansprüche zu haben vermeinen, - mit Ausnahme der auf der Hufe lastenden gutsherrlichen Abgaben, ferner des der Wittwe Catharina Margaretha Burmester geb. Kruse verschriebenen und zu leistenden Altentheils, ferner der den Geschwistern des jetzigen Stellbesitzers aus der Hufe gebührenden Abfindung, sowie des den Kindern erster Ehe noch mit 400 Mark (Lübeck) beikommenden Muttergutes -, aufgefordert und schuldig erkannt werden, solche Ansprüche binnen zwölfwöchentlicher Frist, vom Tage des erlassenen Proclams angerechnet, also spätestens am 16. August 1861, unter Beobachtung des Erforderlichen im Actuariate des Landgerichts zum Professionsprotokolle anzumelden unter dem Rechtsnachtheile, daß sie widrigenfalls damit gänzlich ausgeschlossen und zum beständigen Stillschweigen verwiesen werden, und daß die implorantische Vollhufe nur mit den resp. anerkannten und angemeldeten Lasten und Schulden auf dem im Schuld= und Pfandprotokolle der Dorfschaft Tramm zu errichtenden Folium dem Imploranten zugeschrieben werden wird.
So geschehen Lübeck im Landgerichte am 24. Mai 1861.

In fidem
                          W. Gädeke Dr.


Vermischte Anzeigen.

Bei der mit der heutigen Gewerbe=Ausstellung verbundenen Verloosung sind nachstehende Gewinne auf die nachfolgenden Nummern gefallen:

Loos No. Gewinn No.
319    1 Kaffeekanne. 1
675    1 Biertonne. 2
1132    1 Komode. 3
1724    3 Stühle. 4
1231    3 Stühle. 5
689    1 Rückenkissen. 6
498    1 Beitisch. 7
1099    1 Spiegelschrank. 8
565    1 Spiegel. 9
789    1 Nähtisch. 10
119    1 Tischuhr. 11
1161    1 Pfeife (mit Silber). 12
602    1 Fußbank. 13
56    1 Sophatisch. 14
1534    1 Eckschrank. 15
605    1 Bettstelle. 16
866    1 Fußsack. 17
1360    1 Koffer. 18
1292    1 Muff. 19
107    1 Pelzkragen. 20
1657    1 Ueberzieher. 21
1268    1 Paar Schuhe. 22
17    1 Paar Schuhe. 23
1334    1 Paar Stiefel. 24
594    1 Buttkiepe. 25
1301    6 Kiepen. 26
275    1 Paar Eimer. 27
1385    6 Harken. 28
1033    1 Waschbalge. 29
874    1 Reisekoffer. 30
1597    Hosenzeug. 31
687    4 1/2 Ellen Hosenzeug. 32
1938    1 Oberbett. 33
1924    1 zweischläfriges Oberbett. 34
1428    1 Puddingsform. 35
888    1 Wasserkelle. 36
265    1 Spülwanne. 37
66    1 Brause. 38
1129    1 Kaffeekanne. 39
534    1 Kaffeekanne mit Feuerfaß. 40
140    1 Elle. 41
740    1 Pfeife. 42
584    1 Garnwinde. 43
563    1 kupferne Wärmflasche. 44
1609    1 kupferner Theekessel. 45
1634    1 kupfernes Waschbecken. 46
1149    1 kupferner Aschkessel. 47
1856    1 Gesangbuch. 48
1506    1 Notizbuch. 49
1025    1 Cigarrentasche. 50
1429    1 Haarbesen. 51
873    1 Leiwagen. 52
99    1 Kleiderbürste. 53
327    1 Kartätsche. 54
1104    1 Fußbürste und Kratzer. 55
1694    1 Handeule. 56
1364    1 Zeugleine. 57
1590    1 messing. Lampe. 58
1138    1 Spülwanne. 59
1020    1 messing. Leuchter. 60
1836    1 messing. Leuchter. 61
579    1 messing. Leuchter. 62
1060    1 Laterne. 63
1767    1 Garnwinde. 64
43    1 Paar gestickte Hosenträger. 65
[ => Original lesen: 1861 Nr. 23 Seite 3]
Loos No. Gewinn No.
1732    1 Pr. hirschl. Reithandschuhe. 66
703    1 Pr. dänische Handschuhe. 67
1557    1 Pelzkrag., Muff u. Müffchen. 68
1849    1 Fußkorb. 69
27    8 Ellen Hosenzeug. 70
372    19 Ellen Bettdrell. 71
375    1 Plätteisen. 72
1692    1 Krolleisen. 73
523    1 Bauwagen. 74
815    1 Bauwagen. 75
1556    1 Pflug. 76
364    1 Sense. 77
719    1 Sense. 78
914    1 eiserner Pflug. 79
1765    1 Kleiderschrank. 80
1046    1 Eckschrank. 81
1502    1 Ueberzieher. 82
1427    1 Bett. 83
1998    9 Ellen Hosenzeug. 84
1365    1 Kartätsche. 85
331    1 Kleiderbürste. 86
2000    1 doppelte Handeule. 87
1625    1 Wurstspritze. 88
420    1 Wasserkelle. 89
1288    1 kleine Toilette. 90
161    1 Satteldecke. 91
1184    1 Satteldecke. 92
1124    1 Satteldecke. 93
500    1 Butterfaß. 94
1226    1 Bettstelle. 95
519    1 Spiegel. 96
1987    1 Regulator=Pendüle. 97
829    1 Fußbank. 98
916    1 Haspel. 99
1708    1 Kommode. 100
1551    1 Trittstuhl. 101
446    1 Eckschrank. 102
1023    4 Kissenbühren. 103
1944    1 kupferne Bratpfanne. 104
1937    1 Tellerbort. 105
198    1 Paar Tragbänder. 106
446    1 Sattel und Zaum. 107
1516    6 Harken. 108
552    1 Lehnstuhl. 109
1041    3 Stühle. 110
1376    3 Stühle. 111
989    1 Paar Bausielen. 112
1684    1 Paar Stiefel. 113
181    1 Holzkorb. 114
1784    1 Puddingsform. 115
35    1 Krolleisen. 116
1823     1 Wasserkessel. 117

Die Gewinne müssen, gegen Rückgabe der betreffenden Gewinn=Loose, längstens innerhalb drei Wochen nach der Ziehung abgefordert werden, nach deren Ablauf über die nicht abgeforderten Gegenstände zum Besten der hiesigen Armenkasse verfügt wird.
Schönberg den 6. Juni 1861.

                          Das Committe der Industrie=Ausstellung.

G. W. Wicke.  
H. Oldörp.     
J. P. H. Spehr.


Alle diejenigen, welche in diesem Johannis=Termin durch mich Gelder und Sparkassenbücher an die Schweriner Sparcasse zu besorgen gedenken, wollen solche entweder an mich oder an den Herrn Buchbinder Bade in Schönberg spätestens bis zum 25. Juni abgeben lassen. An diesem Tage Nachmittags bin ich bei meinem Neffen, Uhrmacher Meyer in Schönberg zu treffen.
Siechenhaus bei Dassow, d. 30. Mai 1861.

                                                    J. P. Oldörp,
                                                    Schulz und Siechenmeister.


Ein junger Mensch, der Lust hat, die Landwirthschaft auf einem großen Gute in Mecklenburg zu erlernen, und Johannis eintreten kann, erfährt das Nähere beim Gastwirth Callies in Dassow.


Bekanntmachung
der Vaterländischen
Feuer-Versicherungs-Societät
in
Rostock.

Nachdem die Revision der Rechnung der Vaterländischen Feuer=Versicherungs=Societät des Jahres 1860 beendigt worden, ist vom Verwaltungsrathe die Dividende zu

70 pro Cent

festgestellt, worüber die Scheine bereits den Herren Agenten zur Aushändigung zugesandt wurden.
Mit dieser Anzeige verbindet der Verwaltungsrath das freundliche Ersuchen zum Eintreten in diese Versicherungs=Societät auf Grund ihrer mit No. 1. des diesjährigen Officiellen=Anzeigers für das Fürstenthum Ratzeburg ausgegebenen revidirten Statuten und werden die Herren Agenten dazu bereitwillig und unentgeltlich die Statuten und Declarations=Formulare ertheilen, als:

In Schönberg: Hr. Kaufmann C. L. Creutzfeldt.
In Dassow: Hr. Kaufmann Heinr. Callies.
In Gadebusch: Hr. Kaufmann Ad. Hesse.
In Grevismühlen: Hr. Kaufmann H. C. Glaevecke.
In Rehna: Hr. Steueraufseher Friedr. Böttcher.
In Ratzeburg: Hr. Kaufmann Johs. Gusmann.
Rostock, den 20. März 1861.

Der Verwaltungsrath.
J. H. Weber,  Director.
Schalburg   sen.
J. F. Bauer,
C. H. Janentzky.
Mann   sen.
J. D. Capell.
         J. F. Koch.
Carl Josephi.
Joh. Fr. Heydtmann.
Ed. Burchard.


Künstliche Mineralwasser

jeder gebräuchlichen Art, als Selterser, div. Bitterwasser, Emser, Kissinger, Wildunger, Pyrmonter etc., sowie kohlensaures Wasser, Natrokrene, Sodawasser, Brauselimonaden.

Künstliche Mineralbäder,

Eisenbäder n. Struve, Mutterlaugen etc., sowie Molkenpräparate empfiehlt die

                          Mineralwasserfabrik
                          v. Apoth. Ed. Gottschalk in Lübeck,
                          F. F. Kindt's Nachfolger.


Baierische Jagd=Joppen
empfiehlt                          G. A. Levissohn
                                             in Rehna.


Milchsatten.

Mit den so sehr beliebten gelb glasurten Milchsatten in anerkannt bester Qualität, empfehlen uns en gros und en détail zu den billigsten Preisen, sowie auch mit allen gangbaren Artikeln in Steingut, Porcellan und Glaswaaren.

                                                    Wilhelm Grube & Co.,
                                                    Braunstraße Nr. 136.
                                                    Lübeck.


Umhänge in Wolle, Seide u. Baumwolle,
sowie
Sonnenschirme und Entoutcas

verkaufe ich, um damit zu räumen, zu sehr billigen Preisen.
Auf Wunsch werden Auswahlsendungen geschickt.

Rehna, Mai 1861.                                                     J. Burchard.


Wir zeigen hiermit an, daß das Futterschneiden auf unserer Wiese von Unberechtigten nicht statthaben soll, wie auch das Gehen auf derselben verboten ist, und werden solche, welche wir künftig darauf betreffen, von uns zur gerichtlichen Bestrafung angezeigt werden.

H. J. Holst,         J. Holst,         Robrahn,
Schlatow,         Bruhn,         Wienck,
Hauswirthe in Carlow.


[ => Original lesen: 1861 Nr. 23 Seite 4]

Sehr hübsche neue Proben von Tapeten, Borden und Rouleaux sind mir wieder auf Lager gegeben, die ich dem geehrten Publikum zur Auswahl als billig bestens empfehle.

Schönberg.                                                     C. Schwedt.


Schroth'sche (diätetische Natur-Heil-Anstalt
Bellevue
bei Bergedorf vor Hamburg.

Wegen der überaus günstigen Erfolge, welche die Schroth'sche Heilweise auch in Norddeutschland erzielte, und des mit Recht immer größer werdenden Vertrauens des Publikums zur Naturheilkunde ist das allgemein bekannte, so reizend belegene Bellevue bei Bergedorf zu einer Schroth'schen Naturheilanstalt eingerichtet worden. Die Anstalt soll am 1. Juli d. J. eröffnet und der Benutzung übergeben werden. Die ärztliche Behandlung in der neu errichteten Anstalt leitet Herr Dr. med. G. Dieck, praktischer Arzt und z. Z. interim. Amts=Physicus in Bergedorf.
Die glückliche Lage der Anstalt, hart am südlichen Rande eines schönen Eichen= und Fichtenwaldes, geschützt vor Nord= und Ostwinden, die erste Station an der Eisenbahn von Hamburg, die freie gesunde Luft, freundliche comfortable Räumlichkeiten, eine sorgsame Pflege und ein sachkundiger Arzt, mögen allen Leidenden, die sich dieser Curweise hingeben, als eine Hoffnung und Vertrauen erweckende Bürgschaft der Genesung dienen.
Ausführliche Prospecte werden gegen portofreie Anfragen sofort eingesandt. Schriftliche und mündliche Anmeldungen sind an den Arzt der Anstalt Herrn Dr. med. G. Dieck in Bergedorf zu richten.
Das Nähere findet sich in den in der Expedition dieser Blätter gratis abzufodernden Erläuterungen.


Zur gefälligen Beobachtung.

Einem Hochgeehrten Publikum von Schönberg und der Umgegend die ergebenste Anzeige, daß ich mich mit Anfertigung von photographischen Bildern hieselbst beschäftige und nur kurze Zeit verweilen werde. - Die Preise sind festgesetzte, jedoch äußerst billig gestellt. Ein loses Bild von 1 Taler (Mecklenburg) an, mit seiner Einrahmung von 1 Taler (Mecklenburg) 24 Schilling (Mecklenburg) an; die höhern Preise richten sich nach der Größe der Bilder. Photographien auf Papier kosten als einzeln in jeder Größe mehr. Die so sehr beliebten Visitenkarten ein Dutzend 5 Taler (Mecklenburg), mehrere Dutzend billiger. Copien von Gemälden, wie auch Ansichten von Gebäuden werden ebenfalls angefertigt. Nach eigener Methode zeichnen sich meine Bilder durch Schärfe und Klarheit aus, und haben den besonderen Vorzug, daß sich dieselben unverändert schön erhalten, auch ohne Einrahmung nie das geringste an dem Bilde verwischt oder verschwindet. Daher mögen Kunstfreunde, die ein gutes Bild zu haben wünschen, sich von der Wahrheit überzeugen und nicht säumen, mich alsbald mit recht zahlreichem Besuche zu erfreuen.

Ergebenst
                          H. Seifert, Photograph.

Die Abnahme geschieht bei jeder Tageszeit beim Herrn Kaufmann L. Creutzfeldt.


Einem geehrten Publikum hier und auf dem Lande, wie auch Freunden und Gönnern, zeige ich hierdurch an, daß ich mich als Tischlermeister hieselbst niedergelassen habe und empfehle mich deren Wohlwollen bei allen vorkommenden Tischlerarbeiten ganz ergebenst.
Zugleich bemerke ich, daß der von mir als Meisterstück verfertigte eschen Ausziehtisch am 23. Juni d. J. im Boye'schen Saale verspielt werden soll, wozu ich um gefällige Abnahme von Loosen bitte.
Einsatz 12 Schilling (Mecklenburg).
Schönberg, Mai 1861.

                          H. J. Oldenburg, Tischlermeister.


Der kön. privilegirte Kammerjäger für Holstein und Lauenburg besitzt die zuverlässigsten und einfachsten Mittel um Ratzen und Mäuse, Feuerwürmer und Katjilatjis rasch zu vertilgen. Seine Wohnung ist beim Gastwirth Krüger am Markt zu Schönberg.


Mit fertigen Unter=Garnituren zu Hüten, schwarz und weiß in Seide und Baumwolle mit und ohne Blumen, sowie mit fertigen Haarputzen, auch Strohschnallen und Verzierungen zu Sommerhüten, ferner mit Hut= und Hauben=Bändern empfiehlt sich

                                                    J. Kiel in Schönberg.


Sehr schöne und preiswürdige Bettfedern, sowie fertige Betten bei

                                                    J. Burchard
                                                    in Rehna.


Concert mit Blechinstrumenten
in meinem Grtenlocale
am Freitag den 14 Juni 1861
Abends von 6-8 Uhr,
von dem Rehnaer Stadtmusicus Herrn Krull mit
seiner Gesellschaft,
Entree für Familien 8 Schilling (Mecklenburg), einzelne Personen 4 Schilling (Mecklenburg),

wozu ich ein geehrtes Publikum Schönbergs und der Umgegend ergebenst einlade.
Sollte dieses Conzert das Interesse der geschätzten Besucher erregen, so werde ich für diesen Sommer je nach Wunsch alle 8 oder 14 Tage ein solches Conzert zu veranlassen suchen.

                                                    F. Fick.


Den über meine Koppel, genannt "Gälbäuk" und durch meine Buschkoppel in's Carlower Holz führenden Fußsteig verbiete ich hiermit bei Strafe gerichtlicher Ahndung für die in Zukunft darauf Betroffenen.

                                                    Hauswirth Schlatow
                                                    in Carlow.


Aus unserm Sandberg wird häufig von Unberechtigten Sand weggeholt. Wir machen hierdurch bekannt, daß solches bei Strafe gerichtlicher Ahndung nicht stattfinden darf.

                                                    Die Dorfschaft Pogetz.


Hierdurch verbiete ich die Schleichsteige über meine beiden Koppeln, Namens Kökenland und Achterland, bei Strafe gerichtlicher Ahndung für diejenigen, welche ich inskünftige darauf betreffen sollte.

                                        Schulze Lütjohann in Schaddingsdorf.


Eingegangen für die syrischen Christen:

Transp. von Nr. 21. 18 Taler (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg). Ungenannt aus Schönberg 16 Schilling (Mecklenburg), Hr. v. Hobe zu Hof Lockwisch 5 Taler (Mecklenburg), Schulze Kähler in Kl. Siemz 2 Taler (Mecklenburg), Ungenannt von Lockwisch 4 Taler (Mecklenburg), Hr. Apotheker Saß 2 Taler (Mecklenburg). Summa 31 Taler (Mecklenburg) 32 Schilling (Mecklenburg).

                                                    Kämpffer.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom 31. Mai bis 6. Juni.

Geboren: Den 30. dem Arbm. Groth zu Niendorf ein Sohn. Den 1. Juni: Dem Hausw. Bohnhoff in Retelsdorf e. T. Den 5. eine unehel. Tochter in Schönberg.
Gestorben: Den 4. Joach. H. W. Busch, Arbm.sohn hieselbst, 3 1/2 M. alt. Brustkrankheit.
Copulirt: Den 31. Wittwer J. H. Fasch, Hsw. in Palingen, und Cath. Luise Bohnhoff in Malzow.


Getreide und Markt=Preise in Lübeck
am 5. Juni 1861.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 16-30 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg)   6-18 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 50-54 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen 50-52 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 44-47 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 23-24 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 36-40 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 22-23 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   6-16 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 16-17 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, pr. Faß 6 u. 7 Schilling (Mecklenburg).


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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