No. 17
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 26. April
1861
einunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1861 Nr. 17 Seite 1]

Publicadum,   betreffend die zu London im Jahre 1862 zu veranstaltende Industrie= und Kunstausstellung.

              Nach einer Mittheilung des Britischen Gouvernements soll am 1. Mai 1862 in London eine Ausstellung von Werken der Industrie und Kunst aller Nationen eröffnet werden. Großherzogliche Landesregierung hat in Betreff der aus dem hiesigen Lande zu jener Ausstellung zu liefernden Gegenstände die Verhandlung mit den von Ihrer Majestät der Königin von England dieserhalb bestellten Commissairen übernommen und fordert deshalb die inländischen Gewerbetreibenden und Künstler, welche sich an jener Ausstellung betheiligen wollen, hierdurch auf, davon unter Namhaftmachung der auszustellenden Gegenstände ihr binnen sechs Wochen schriftliche Anzeige zu machen.
              Die näheren Vorschriften über die Einlieferung von Gegenständen werden binnen Kurzem bekannt gemacht werden.
          Neustrelitz den 6. April 1861.

Großherzoglich Mecklenb. Landesregierung.
v. Bernstorff.


- Kaiser Napoleon ist außer sich: seine Todfeinde, die Orleans, sind in aller Franzosen Munde und er wird ausgelacht. Das ging so zu. Der Herzog von Aumale, der dritte Sohn Louis Philipps, schrieb eine Flugschrift gegen die Napoleons, sie ist so scharf und treffend, daß sie die Napoleons moralisch vernichtet, Prinz Napoleon spielt in ihr die Rolle des feigen Polterers. In einer Stunde waren in Paris 30,000 Exemplare verkauft, die Leute lasen sie in der Börse, in den Kaffeehäusern, auf der Straße und Napoleon und seine hundertäugige Polizei hatten keine Ahnung von ihr. Die Flugschrift trug einen täuschenden Titel und nur auf der Rückseite stand der Name des Schreibers. Das hatte die Polizei getäuscht, als ihr die Pflichtexemplare überliefert wurden, sie hatte nichts Arges geahnt. Die Flugschrift ist die schlagende Antwort auf die Schmähungen, welche Prinz Napoleon von der Rednerbühne gegen die Orleans gerichtet hat. Prinz Aumale fragt: wohin ist Frankreich unter den meineidigen Napoleons gekommen? Vorher hatte er an den Prinzen Napoleon eine Herausforderung gerichtet; sie war nicht angenommen worden. Das macht die Sache für die Franzosen noch schlimmer, weil lächerlicher.
- In Neapel ist eine große Verschwörung entdeckt worden. Sie hatte zum Zweck, König Franz auf den Thron zurückzuführen. Eine große Feuersbrunst brach aus, Gefangene wurden befreit, Soldaten meuterten, in der Umgegend wurde von Priestern Sturm geläutet, bewaffnete Haufen zogen gegen die Hauptstadt, es kam an manchen Orten zu blutigen Gefechten, aber die Piemontesen blieben überall Sieger. Die Verschwörung kam einige Tage zu früh zum Ausbruch, Victor Emanuels Polizei war von ihr unterrichtet.
- Die russische Regierung ist fest entschlossen, in Polen durchzugreifen. Das Militair in Warschau bivouakirt Nacht und Tag in der ganzen Stadt. Auf den großen Plätzen sind förmliche Feldlager von Leinwandzelten aufgeschlagen und an den Ecken der Hauptstraßen stehen Artilleristen an den Kanonen. Von den Gefangenen werden die einen in die polnischen Festungen, die andern in die russische Armee im Kaukasus, die dritten sogar nach Sibirien geschickt. Das Volk ist gänzlich entwaffnet und darf seine Trauer nicht zeigen. Die Stadt Warschau muß täglich 2000 Silberrubel zur Erhaltung der russischen Besatzung zahlen.
- Zwischen Rußland und Oestreich soll eine Annäherung stattgefunden haben. In Warschau sollen Briefe weggenommen sein, welche in Petersburg stutzig gemacht haben, da deren Verfasser zu den Freunden Napoleons gehören. Die französischen officiösen Blätter haben Befehl erhalten, in Bezug auf die Warschauer Angelegenheit nicht in das Geschrei gegen Rußland mit einzustimmen, sondern sich der größten Vorsicht und Mäßigung zu befleißigen. Die französische Regierung möchte vor allen Dingen das Petersburger Cabinet nicht vor den Kopf stoßen, sondern das herzliche Einverständniß mit Rußland aufrecht erhalten.
- In Nordamerika sind lauter Schreckensnachrichten verbreitet, jeden Augenblick kann der Bürgerkrieg zwischen dem Norden und Süden ausbrechen, und der Süden ist der besser vorbereitete Theil. In Washington und Newyork ist die Aufregung ungeheuer. Alle Dampfschiffe sind von der Regierung ais Transportschiffe gemiethet worden.
- Die Leipziger Ostermesse hat sich für Tuche und wollne Waaren trotz der ungünstigen Handelsverhältnisse leidlich angelassen. Weniger befriedi=

[ => Original lesen: 1861 Nr. 17 Seite 2]

gend zeigte sich bisher der Verkauf in Leder, besonders in Sohlleder. Man bot 4-6 Thlr. für den Centner weniger und den Verkäufern blieb nichts übrig, als sich in die Nothwendigkeit zu fügen.
- In Berlin kam ein Russe an, der sich von großen in London betriebenen Handelsgeschäften zur Ruhe setzen wollte. Aus der Ruhe wurde aber nichts; denn als er nach seinem Koffer fragte, war der Koffer nicht da. Der Russe war außer sich; 10 Millionen Thaler sind drin! rief er. Er wich und wankte nicht, bis nach zweitägigen Irrfahrten der Koffer eintraf. Man sah es ihm nicht an, daß er solche Schätze berge; das Trinkgeld war aber fürstlich.
- Ein interessanter Fund wurde in voriger Woche bei Alt=Lauerhof im Lübeckischen gemacht. Beim Pflügen stieß nämlich ein Knecht dort auf ein irdenes Gefäß, und als dasselbe zerbrach, kam eine Menge kleiner dünner Silbermünzen zum Vorschein. Sein Herr machte davon sofort Anzeige bei der Polizei. Die Zahl der gefundenen, nach ihrer Form und dem Gepräge aus grauer Vorzeit herstammenden Münzen soll sich auf mehr als 2000 belaufen.
- Die immer allgemeiner werdende Methode, viel Kraftfutter für das Rindvieh zu verwenden, schreibt das Pr. W. aus Mecklenburg, macht sich bei der Production von Milch und Butter sehr vortheilhaft bemerkbar, und die hohen Preise der letzteren bewirken zugleich, daß die Kosten des Kraftfutters ersetzt werden; so daß die große Menge von Stickstoff und sonstigen pflanzennährenden Stoffen, die durch solche Fütterung dem Dünger zugeführt wird, als reiner Ueberschuß sich herausstellt, was denn natürlich außerordentlich zur Kräftigung und bessern Kultur des Ackers beiträgt. Die frühere Meinung, daß Heu= und Stroh, besonders wenn in großer Menge gegeben, zur wirthschaftlichen Ernährung des Rindviehes ausreiche, kann natürlich bei so hohen Butterpreisen keine Geltung mehr finden; dabei würde denn freilich auch die Kultur der Felder nicht steigen, sondern auf demselben Fleck stehen bleiben.


Das Georgs=Denkmal in Neustrelitz.

Die Liebe und Verehrung der Mecklenburg=Strelitzer gegen den verewigten Großherzog Georg hat den Plan hervorgerufen, demselben in der Hauptstadt Neustrelitz ein ehernes Standbild zu setzen. Mehrere zu dem Zweck gebildete Comittee's haben die einleitenden Schritte bereits gethan und die Ausführung des Vorhabens dem Professor A. Wolf in Berlin, einem gebornen Mecklenburg=Strelitzer, übertragen. Professor Wolff, der in dem dahingeschiedenen kunstsinnigen Fürsten einen Gönner verehrt, hat sich der ihm gewordenen Aufgabe mit besonderer Liebe unterzogen und in kurzer Zeit vier Entwürfe von Gyps gefertigt, die vor 14 Tagen in Neustrelitz angekommen und in dem Locale des Geselligen Vereins zur Ansicht ausgestellt sind.
Zwei dieser Compositionen stellen den Fürsten in sitzender Stellung dar. Die eine zeigt den Herrscher im Bewußtsein seiner Würde, in majestätischer Haltung, mit einem ruhigen Ernst in den feinen Zügen, die die Blüthe der Mannesjahre verkünden, thronend auf curulischem Sessel, der vorne mit zwei stattlichen Griffen, hinten mit dem Mecklenburgischen Staatswappen geziert ist; die Rechte ist auf die Lehne gestützt, während die Linke den Mantel zusammenhält, der, die linke Schulter bedeckend, den rechten Arm und die mit dem einfachen Stern geschmückte Brust freiläßt und in prächtigen Falten bis zu den Füßen herniederwallt.
Die Eigenschaften schöner Menschlichkeit bilden vorzugsweise den Charakter der zweiten Skizze. Georg sitzt hier, mit demselben reichen Faltenwurfe des Mantels, in einem einfachen Lehnsessel. Der Fürst verschwindet hier im Menschen von tiefer und echt menschlicher Empfindung, dessen Herz in lauterer Güte und Liebe für seine Mitmenschen schlägt.
Die beiden anderen Skizzen stellen den Fürsten hoch aufgerichtet dar. In beiden finden wir dieselbe Draperie des Mantels, der wiederum die Brust und den rechten Arm unverhüllt läßt und in sanften Windungen dem übrigen Körper sich anschmiegt. Die angeborne Hoheit und der weltmännische Anstand eines feingebildeten Fürsten ist der charakteristische Ausdruck der ersteren; stille Größe und Erhabenheit und selige Ruhe, welche einen Schein der Verklärung um die hohe Gestalt breitet, macht den Charakter der letzteren aus. Das Haupt ist ein wenig gesenkt, und der unendlich liebevolle Blick ruht gleichsam auf dem vor ihm stehenden und mit Ehrfurcht und Liebe zu ihm aufblickenden Volke. Wie zum Segen ist die Rechte ausgebreitet.
Wie der Neustrelitzer Berichterstatter der "E. Z." meint, vereinigt dieser letzte Entwurf die meisten Stimmen für sich. Als den Ort zur Aufstellung der Erzstatue bezeichnet man die Mitte des Marktplatzes, wo dieselbe für die acht auf denselben hin führenden Straßen weithin sichtbar sein würde.

(N. C.)              


Anzeigen.


Verkaufsanzeigen.

Verkauf
der Baulichkeiten zu Lauerhof am Fuchsberge
zum Abbruch.

Am Donnerstag den 2. Mai d. J., Vormittags 11 Uhr, sollen die zu Lauerhof am Fuchsberge, links vom Wesloer Wege, befindlichen Baulichkeiten an Ort und Stelle einzeln an die Meistbietenden zum Abbruch verkauft werden.
Die Bedingungen, aus welchen hervorzuheben ist, daß das Kaufgeld acht Tage nach dem Verkaufstermine entrichtet werden muß, werden im Termine verlesen werden.
Lübeck im April 1861.

                                                    Das Finanzdepartement.


Am Dienstage den 30. April d. J. von Morgens 9 Uhr an sollen im Holländereihause zu Vorwerk bei Dassow wegen Abzugs des Herrn Holländereipächters Petersen:

2 Stück Füllenstuten (tragend), 4 Stück Kühe, 4 Stück Schaafe, 3 Stück Saue (tragend), 9 Stück fette Schweine, ca. 180 Stück Milchbutten und Milchsatten, ca. 1000 Stück Milchbüttbänder, 11 Pr. Eimer, 4 Stück Bau= und Stuhlwagen, diverses Sielengeschirr, sowie sonstiges Holländerei=, Haus= und Küchengeräthe etc.,
öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden.
Dassow, den 15. April 1861.

                                                    Actuar Karpf.


Vermischte Anzeigen.

Bekanntmachung.

Die zwischen dem 1. October 1860 und dem 31. März 1861 versichert gewesenen Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungs- Vereins der Landbewohner haben im Mai d. Js. die Hälfte ihres einfachen Ansatzes (1/2 Simplum) als Beitrag zu bezahlen. - Es contribuiren versichert gewesene 96.906.932 Mark (Lübeck) Courant.
Lübeck, den 16. April 1861.

                          Namens der Direction
                                                    Bruhn,
                                                    Secretair des Vereins.


Heute Morgen 2 Uhr entschlummerte sanft nach langem Leiden in seinem 75. Lebensjahre der Kaufmann Christian Callies hieselbst. Theilnehmenden Freunden und Verwandten diese Anzeige statt besonderer Meldung von

                                                    den Hinterbliebenen.

Dassow den 22. April 1861.


[ => Original lesen: 1861 Nr. 17 Seite 3]

J. Burchard aus Rehna

besucht wieder den bevorstehenden Markt mit seinem

Tuch= und Mode=Waaren=Geschäft.

Soeben von meinen Einkäufen in Hamburg und Berlin und von der Leipziger Messe zurückgekehrt und im Besitze meiner neuen Waaren, werde ich eine große Auswahl der neuesten Stoffe mitbringen, auch bei reeller Bedienung recht billige Preise stellen und bitte ich deshalb das geehrte Publikum um zahlreichen Besuch.
Besonders empfehle ich:

Eine Parthie Musselin de laine und Camelot zu 4, 5 und 6 Schilling (Mecklenburg) die Elle.
Umhänge und Mantillen in Tuch, Sommer=Satin, Taffet, Atlas und Baumwolle, sowie recht billige Kinder=Umhänge.
Sonnenschirme
in den neuesten Facons; ferner
Schöne Tuche und Buckskin,
sowie für Landleute: 2 ganz neue Muster blanker Bänder, Brokat= und Doppelband, Atlas=Schürzen und Tücher.
Das Verkaufs=Local ist wiederum in der Wohnung des Sattlermeister Hrn. Baer am Markt.

Achtungsvoll
                                                    J. Burchard aus Rehna.


G. A. Levissohn
(Marcus Nachf.)
aus Rehna

empfiehlt zum diesjährigen Schönberger Frühjahrs=Markte sein bekanntes

Tuch= und Manufactur=Waarenlager,

durch persönliche Einkäufe auf mehreren Meßplätzen für Stadt= und Landbewohner vollkommen neu assortirt, reelle und billige Bedienung zusichernd, ganz ergebenst.
Besonders empfiehlt er sein Lager von fertigen Umhängen und Mantillen in Tuch und Seide.
Sein Stand ist wie immer vor dem Gasthause des Herrn Fick, Ecke der Marienstraße.


Zu diesem bevorstehenden Markte empfehle ich mich einem geehrten Publikum mit schmackhaften braunen, weißen und Mandelkuchen, frischen Berliner Pfannkuchen, Windbeutel, gefüllt mit Himmelsthau, Cremen, Kirsch= und andern kleinen, gefüllten Törtchen, Makronen und gebrannten Mandeln; ferner Ananas=, Zitronen=, Veilchen=, Rosen=, Pfeffermünz= und Chocolade=Plätzchen, Citronen=, Vanille= und Malz=Bonbons; Vanille= und Gewürz=Chocolade u. s. w.
Meine Bude befindet sich vor dem Hause des Buchdruckers Bicker und ist mit meiner Firma versehen.

                                                    M. Greiff.

Schönberg.


Dem geehrten Publikum Schönbergs und Umgegend die ergebene Anzeige, daß ich das dortige Frühjahrsmarkt wieder mit meinem bekannten

Tuch=, Manufactur= und Mode=Waaren=Lager

besuchen werde. Besonders führe die neuen carrirten Kleiderstoffe, sowie Sonnenschirme, seidene Umhänge und Frühjahrsmäntel in den neuesten Façon's bei mir und werde, wie immer, zu den billigsten Preisen abgeben. Mein Stand ist vor dem Hause des Herrn Gastwirth Fick.
Für Landleute empfehle noch besonders neue Muster von blankem Band.
Auch habe Vorrath von Säcken, als:

Fertige Drellsäcke (SchwerinerMaß) 6 Taler (Mecklenburg) - Schilling (Mecklenburg)
Fertige Drellsäcke (Mölln. Maß) 6 Taler (Mecklenburg) 24 Schilling (Mecklenburg)
Drellsäcke m. blauen Streifen (Sch. M.) 7 Taler (Mecklenburg) 24 Schilling (Mecklenburg)
Drellsäcke m. blauen Streifen (M.M.)( 8 Taler (Mecklenburg) - Schilling (Mecklenburg)

wovon ich Proben am Markttage bei mir führe.

Ergebenst                          
Rehna 1861.                                                     H. Rohde.


Soeben von der Leipziger Messe, Berlin und Hamburg zurückgekehrt, empfehle ich noch zum bevorstehenden Jahrmarkte ganz neue Mohair=Kleider  mit Broché, Caro und Strips, double Barège mit und ohne Seide, neueste Jacconetts, Crossower, sowie Lama=Double=Shawls und Sommer=Mäntel und Mantillen.

                                                    Heinr. Rohde aus Rehna.


Zum bevorstehenden Frühjahrsmarkte werde ich mit meinem reichhaltigen

Manufactur=Waaren=Lager,

namentlich mit einem schönen Assortiment Callicos wieder in Schönberg eintreffen, das ich einem geehrten Publikum bestens empfehle. Der Stand meiner Bude ist vor dem Hause des Webermeisters Baumann.

                                                    August Brandt
                                                    aus Rehna.


Wilh. Prahl aus Lübeck

empfiehlt sich zum bevorstehenden Jahrmarkt mit schmackhaften braunen, weißen und Mandelkuchen und Pfeffernüssen, Pariser Pflastersteinen, verschiedenem Backwerk und Torten, Makaronen, Bonbons, Zuckerplätzchen und allen in diesem Fache vorkommenden Artikeln.
Meine Bude ist mit meiner Firma versehen.


Karl Kindt
aus Rehna

empfiehlt sich zum diesjährigen Schönberger Frühjahrs=Markt mit einer großen

Auswahl Schuhzeug für Damen,

darunter namentlich Zeug= und Leder=Kamaschenstiefel in allen Größen, hohe Schnürstiefel, Morgenschuhe und lackirte Schuhe, und Kinder=Arbeit in verschiedenen Sorten; alles in geschmackvollster Façon.
Sein Stand ist wie gewöhnlich vor dem Hause des Hrn. Kaufmann Boye; die Bude ist mit seiner Firma versehen.


Zum bevorstehenden Schönberger Markte empfehle ich mein reichhaltiges

Schuh=Waaren=Lager.

Es enthält allerlei Sorten Kamaschenstiefel von braunem, grünem und schwarzem Leder, so wie alle Arten von hohen und niedrigen Schuhen, Kinderstiefeln, Pantoffeln und eine Parthie beste Patent Gummischuhe. Da ich mit allen in dieses Fach einschlagenden Artikeln wohl versehen bin und alle Arbeiten dauerhaft und geschmackvoll sind, so hoffe ich um so mehr auf zahlreichen Zuspruch. Mein Stand ist wie früher vor der Apotheke und ist die Bude mit meiner Firma versehen.

                                                    J. Schleuß,
                                                    Schuhmacher aus Rehna.


[ => Original lesen: 1861 Nr. 17 Seite 4]

Nur 2 Thaler Pr. Cour.

incl. Porto kostet bei unterzeichnetem Bankhause ein halbes Originalloos zu der am 29. und 30. Mai stattfindenden Ziehung der großen

Staats-Gewinne-Verloosung

welche letztere in ihrer Gesammtheit mehr wie 14000 Gewinne enthält, worunter solche von event. Thlr. 114,000, 57,000, 28,500, 17,000, 14,300, 11,400, 8570, 6800, 5700, 2300, 1700, 1140, 570 etc. etc. - (Ganze Loose kosten 4 Thlr. und viertel 1 Thlr.) Die Gewinne werden baar in Vereinssilber Thaler durch unterzeichntes Bankhaus in allen Städten Deutschlands ausbezahlt, welches überhaupt Ziehungslisten und Pläne gratis versendet. - Man beliebe sich daher direct zu wenden an Stirn & Greim  in Frankfurt a./M.


Die Union
allgemeine deutsche Hagel=Versicherungs=Gesellschaft.
Grundkapital 3 Millionen Thaler,
wovon Thlr. 2,509,500   in Aktien emittirt sind.
Reserven ult. 1860 Thlr. 227,541.
-------------------------  
Thlr. 2,737,041.

Diese Gesellschaft versichert Bodenerzeugnisse aller Art gegen Hagelschaden zu festen Prämien ohne Nachschußzahlung. Jede Auskunft über dieselbe wird ertheilt und Versicherungen werden vermittelt durch den unterzeichneten Agenten, welcher gleichzeitig Agent der Aachener und Münchener Feuer=Versicherungs=Gesellschaft ist, die mit der Union in engster Verbindung steht.

Schönberg im April 1861.                                                     J. P. H. Spehr.


Sehr hübsche neue Proben von Tapeten, Borden und Rouleaux sind mir wieder auf Lager gegeben, die ich dem geehrten Publikum zur Auswahl als billig bestens empfehle.

Schönberg.                                                     C. Schwedt.


Annonce.
Zur Saison empfehle mein Lager:                          
Klee= und Gras=Sämereien.
Ratzeburg.                                                     W. L. Jürgens.


Empfehlung

Ich beehre mich, dem hochgeehrten Publikum Schönbergs und der Umgegend, den Herren Landbewohnern meine vorzüglich richtiggehenden Quecksilber=Barometer auf Mahagonigestell, die Scala unter Glas, und Messingzeiger, elegant gearbeitet à 3 Taler (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg) Pr. Crt. bestens zu empfehlen. Ich bitte die geehrten Herren, die hiervon Gebrauch machen wollen, ihre Bestellung gütigst an den Kaufmann Herrn Senator Spehr in Schönberg in Zeit von drei Wochen gelangen zu lassen.
Besonders füge ich noch hinzu, daß jedem Besteller eines Barometers solches frei ins Haus geliefert wird.

                          L. M. Holstein, Opticus in Cröpelin.


Zu vermiethen zu Michaelis: Eine Wohnung an der Straße bei

                          M. Greiff.


Gefunden am Mittwoch zwischen Schlutup und Selmsdorf: Eine Haut Leder, welche beim Schuhmacher Friedrichs in Schönberg niedergelegt ist. Der rechtmäßige Eigenthümer kann solche gegen die Kosten daselbst wieder in Empfang nehmen.


Geistliches Concert
am Himmelfahrtstage d. J., (Nachmittags)
in der Kirche zu Schönberg.
Der Reinertrag wird im Interesse der Kirche verwandt.
Programm in nächster Nummer.


Mein Omnibus fährt des Marktes wegen statt am Dienstag schon am Montag nächster Woche nach Lübeck.

Schönberg.                                                     F. Fick.


Backtafel für die Stadt Schönberg

Weizen=Milch=Brod. Pfd. Loth.   Pfd.   Loth.
Ein 2 Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eine Dreilings=Semmel, soll wägen - 16 1/2
Ein Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod desgleichen -   8 1/4
Ferner:
fünf große Milch=Semmel oder für 2 Schillinge - 16 1/2
fünf kleine Milch=Semmel oder für 1 Schilling -   8 1/4
Roggen=Brod von gebeuteltem Mehl, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eines halben Dreilings werth, soll wägen:
ein 8 Schillings=Brod 4 26
ein 4 Schillings=Brod 2 13
ein 2 Schillings=Brod 1   6 1/2
Grob Hausbacken=Brod ohne Aufbrod:
ein 8 Schillings=Brod 7 28
ein 4 Schillings=Brod 3 30
ein 2 Schillings=Brod 1 31

Schönberg, den 24. April 1861.                                                    
                                                    Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom 19. bis 25. April

Geboren: D. 18. ein unehel. Sohn hieselbst. - D. 19. dem Hausw. Maaß in Sabow ein S.- D. 20. ein unehel. Sohn zu Lockwisch. - D. 21. dem Bürger und Baumann Westphal vor Schönberg ein todtgeb. Sohn. -D. 22. dem Arbm. Beckmann zu Sabow eine T. - D. 23. dem Webermeister Bade zu Petersberg ein todtgeb. Sohn. - D. 24. dem Baumwollenwebermeister Resenhöft hies. eine T.
Gestorben: D. 19. Maria Lentz, Arbtsm.tochter aus Sabow, 4 1/2 J. alt, Brustkrankheit. - D. 23. J. Ernst F. Spehr, Lohgerber hies., 39 1/2 J. a., Lungenerweiterung. - D. 24. Trine Lise Schmied, Arbsm.wittwe hies. 75 J. 4 M. a., Altersschwäche.
Copulirt: D. 19. Joh. Daniel Carl Otto, Schneidermeister hies., und Anna Maria Schröder aus Kellinghusen. - Asmus Heinrich Sterley, künftiger Hauswirth zu Kl. Bünstorf, und Cathar. Maria Krellenberg das. - D. 23. Hans Matthias Drews, hies. Bürger, Brennereiinspector und Fabrikant auf hiesigem Bauhofe, und Sophia Dorothea Maria Otte aus Ratzeburg.
Proclamirt: Hans Thies Heinrich Sterley, Schulzenanerbe zu Teschow, und Anna Lise Krellenberg zu Kl. Bünsdorf.


Getreide und Markt=Preise in Lübeck
am 24. April 1861.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 16-30 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg)   6-18 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 44-51 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen 50-54 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 42-48 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 22-23 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 34-40 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 21-22 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   4-16 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 17-18 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, pr. Faß 6 u. 7 Schilling (Mecklenburg).


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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