No. 15
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 12. April
1861
einunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1861 Nr. 15 Seite 1]

- Neustrelitz. Der goldene Lorbeerkranz, den auf Anregung I. kön. Hoheit der Frau Großherzogin=Mutter eine Anzahl deutscher Fürstinnen der Helden=Königin von Neapel verehren wollen, war im Großherz. Orangeriegebäude ausgestellt. Unser Publikum, schreibt die N. Z., machte von der ihm dargebotenen Gelegenheit zur Besichtigung desselben sehr zahlreich Gebrauch. Der Kranz ist bekanntlich von den Hofgoldschmieden Sy und Wagener in Berlin angefertigt. Er besteht im Ganzen aus 28 Blättern; die 39 unteren Deckblätter tragen auf der Rückseite die Namen der fürstlichen Geberinnen; die Schleifenbänder enthalten die Worte: "Der heldenmüthigen Königin", "Gott schütze das Recht", und in der Mitte steht "Gaeta".
- In Polen rührt sichs überall, und die Deutschen sind dort noch verhaßter als die Russen. Nachdem man in Warschau mit den vom Kaiser von Rußland zugestandenen Reformen nicht zufrieden, hat derselbe durch den Fürsten Statthalter verkünden lassen, daß im Falle Widersetzlichkeiten vorkommen sollten, die Ordnung durch alle Mittel und mit aller Energie herzustellen und der Gehorsam gegen die Gesetze aufrecht zu erhalten sei. Es ist alles aufs neue in größter Aufregung. Die im Februar eingerichtete Bürgerwehr ist wieder aufgehoben, und statt deren durchziehen Militairpatrouillen unaufhörlich die Stadt. - Am 8. haben abermals Volks=Zusammenrottungen stattgefunden. Die Truppen suchten das Volk durch Anwendung des Säbels und des Bajonets zu zerstreuen. Als Widerstand geleistet wurde, gaben die Truppen Feuer. Es sollen viele Todte auf dem Platze geblieben sein. Eine große Anzahl der Einwohner hat sich in die Kirchen geflüchtet.
- Wie aus Frankfurt geschrieben wird, hat Hannover am Bunde den Vorschlag gemacht, daß das 10. Bundesarmee=Corps über sein bisheriges bundesmäßiges Truppen=Contingent hinaus, die Stellung der Küsten=Vertheidigungs=Brigade für das nordwestliche Deutschland übernehme. Preußen hat in Bezug auf die Küstenvertheidigungsfrage die Erklärung abgegeben, es werde für alle auf preußischem Gebiet vorzunehmenden Schutzanstalten, welchen Namen dieselben auch haben mögen, eine Beihülfe vom Bunde und aus Bundesmitteln nicht in Anspruch nehmen, dagegen aber auch auf diesem Gebiet keine Einwirkung des Bundes gestatten können. Von bundeswegen sollen zum Schutze des nichtpreußischen Küstengebietes zunächst 40 Kanonenboote zu einer Flotille für die Nordsee, 10 für die Ostsee beschafft werden, während Preußen für die pommersche und preußische Küste eine eigene Küstenflotille stellen wird.
- In Holstein siehts aus, als wenn es mit aller Vermittelung ein Ende habe, oder übermenschliche Geduld dazu gehören, den dünnen Friedensfaden fortzuspinnen. Die officieuse Preuß. Zeitung macht Meldungen von auffallenden Rüstungen in Schleswig und Holstein; bis Ende April solle die ganze dänische Armee mobil sein.
- Der Bundestag hat für die rasche Ausrüstung der Bundesfestungen Mainz, Rastat, Ulm und Luxemburg mit gezogenen Kanonen 1 Million Gulden ausgesetzt.
- Kaiser Napoleon hat wieder einmal viele seiner Marschälle in Paris versammelt und hält Berathungen mit ihnen. Er gewöhnt die Franzosen an Gedanken des Krieges. Am 4. hielt er große Heerschau über die Pariser Garnison, lauter Regimenter, welche die Schlachten von Magenta und Solferino haben schlagen helfen.
- Vor nicht langer Zeit versammelte Benedek die Offiziere der östreichischen Armee in Italien und sagte ihnen: "Meine Herren, wir müssen alle entschlossen sein, für das Vaterland mit Freuden den Heldentod zu sterben. Der trete lieber aus, dem's schwer ankommt. Nicht eine Muskel meiner Hand wird zucken, wenn ich einen General zu Boden strecke, der im Angesicht des Feindes nicht seine Pflicht thut."
- Der alte todte Napoleon hat so wenig Ruhe als sein Nachfolger. Der Sarg mit seinen Gebeinen ist am 2. April unter großen Ceremonien aus der Seitencapelle des Invalidenhotels zu Paris in das prachtvolle Grabmal gebracht worden, welches für ihn unter dem Dome der Invaliden hergerichtet worden ist.
- Rußland feiert ein großes Auferstehungsfest. Dreiundzwanzig Millionen Bauern, die seither Leibeigene waren, sind frei geworden. Kaiser Alexander hat sich in den Herzen seines Volkes und in der Geschichte einen unvergeßlichen Namen erworben, einen bessern als alle Eroberer. Sein Ukas ist in allen Kirchen verlesen worden und alles Volk sank vor Freuden auf die Kniee.
- Unter allen Potentaten soll der Kaiser Napoleon den schönsten Marstall haben. Besonders schön sollen die kaiserlichen Stallungen im Louvre sein. Dort stehen 100 prächtige Pferde, die meisten sind sehr hoch, keins unter 16, die mehrsten an 18 Faust hoch. Unter den Pferden befindet sich eins, das von den Orsini=Bomben mehr als 20 Wunden erhielt, von denen man kaum eine Spur mehr sieht. Napoleon liebt besonders die Füchse, deren Zahl sich wenigstens auf 10 Züge, d. h. 40 St. beläuft.

[ => Original lesen: 1861 Nr. 15 Seite 2]

- In Schwerin hat in der voriger Woche die Frau eines Bürgers in einem Anfall von Schwermuth Hand an sich gelegt und den Tod dadurch herbeigeführt, daß sie an sich mittelst eines Rasirmessers einen Schnitt in die linke Brust und das Herz beibrachte.
(Chloroformierung der Bienen.) In England hat man mit Glück versucht, die Bienen in ihren Körben durch Cloroform zu betäuben, wenn man die Körbe leeren will. Ein solcher Korb wird zur Abhaltung des Lichtes mit einem Tuche behangen und das Chloroform eingetröpfelt. Sobald man bemerkt, daß sich die Bienen ganz ruhig verhalten, kann man sie ohne alle Gefahr in einen andern Korb übersiedeln, in welchem sie am andern Morgen alle wieder erwachen und munter ihre Wohnung umschwärmen.


Anzeigen.


Vorladungen.

Antragsmäßig sollen über nachbenannte Grundstücke, als:

1) die dem Halbhüfner Joachim Heinrich Dehn zu Schlagsdorf gehörende Halbhüfnerstelle c. p.,
2) die dem Hauswirth Jochen Ollmann zu Schlagsdorf gehörende Vollstelle c. p.,
3) das dem Arbeitsmann Heinrich Franck gehörende, an der Rehnaer Chaussee allhier belegene Wohnhaus c. p.,
4) das dem Arbeitsmann Heinrich Koth gehörende, an der Rehnaer Chaussee allhier belegene Wohnhaus c. p., und
5) das dem Arbeitsmann Johann Wulf gehörende, an der Rehnaer Chaussee allhier belegene Wohnhaus c. p.,
Hypothekenbücher niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in die anzulegenden Hypothekenbücher verlangen, zu deren Anmeldung auf

Dienstag den 18. Juni d. J.,
Morgens 10 Uhr,

peremtorisch und unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen vor dem Liquidations=Termin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 9. April 1861.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.)                                                     Reinhardt.


Anfangs vorigen Monats ist hieselbst der Altentheiler Jochen Voß aus Sülsdorf verstorben. Derselbe hat sich nach Maßgabe eines von ihm und seiner vorverstorbenen Ehefrau, Marie geb. Schleuß, am 6. August 1841 vor dem unterschriebenen Justizamte errichteten gegenseitigen Testamentes auch im Besitze des Vermögens genannter seiner Ehefrau befunden. - Alle Diejenigen, die zu dem Nachlasse des etc. Altentheilers Voß und seiner Ehefrau erbberechtigt zu sein vermeinen, werden hiedurch geladen, sich in dem auf

Freitag den 19. April d. J.,
Morgens 11 Uhr,

zur Publikation des Testaments und zur weiteren Regulirung der Erbschaft anstehenden Termine einzufinden.
Schönberg den 8. April 1861.

Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
C. L. v. Oertzen.
(L. S.)                                                    A. Dufft.


Verkaufsanzeigen.

Am Sonnabend                          
den 20. April Mittags 12 Uhr,
soll die Lohe von folgenden Eichen verkauft werden:
A. Im Rupensdorfer Revier,
im Rupensdorfer Holze:
von größeren und kleineren Eichen ca. 200 Tonnen.

B. Im Carlower Revier,

1) im Röggeliner Holze:
    Cav. 1. die Borke von 29 Eichen.
    Cav. 2. die Borke von 40
2) im Samkower Zuschlage:
    60 Tonnen Durchforstungslohe.

C. Im Schlagbrügger Revier,

1) im Garnsee:
    die Borke von 44 Eichen.
2) im Seebruch:
    80 bis 100 Tonnen Durchforstungslohe.

D. Im Hohenmeiler Revier,

1) in den Hohenmeiler Tannen:
    die Borke von 100 kleinen Eichen.
2) im Kleinfeldter Zuschlage:
    200 Tonnen Spiegellohe.
3) im Heidenholze:
    60 Tonnen Durchforstungslohe.
Der Verkauf geschieht auf der hiesigen Amtsstube öffentlich meistbietend und wollen Kaufliebhaber sich dazu einfinden.
Schönberg, den 11. April 1861.

                          Großherzoglich Meckl. Domainen=Amt und Forst.
                          F. Graf Eyben.         Danckwarth.


Loh=Verkauf.

Am Freitag den 19. April, Vormittags 11 Uhr, soll im Versammlungslocale der Vorsteherschaft des St. Johannisklosters zu Lübeck die in den Forstrevieren Wulfsdorf und Schattin von den im Frühjahre 1861 auszuforstenden Eichen erfolgende Lohborke, taxirt zu resp. 260 u. 300 Tonnen, öffentlich an den Meistbietenden unter den in termino bekannt zu machenden Bedingungen verkauft werden.
Waldhausen, den 9. April 1861.

                                                    C. H. Haug, Oberförster.


Am 16. April, Morgens 9 Uhr, soll in dem Hause des Altentheilers Krakow zu Wendorf

Haus= und Küchengeräthe und etwas Brennholz

öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden.


Vermischte Anzeigen.

Am Donnerstage den 6. Juni wird hieselbst in gewöhnlicher Weise eine

Thierschau,

verbunden mit einer

Industrie-Ausstellung,

stattfinden.
Das Nähere, insbesondere über die Prämien, wird später bekannt gemacht werden.
Etwanige freiwillige Beiträge nimmt der Assessor Boccius hieselbst entgegen.
Schönberg den 11. April 1861.

Der Vorstand
                          des Landwirthschaftlichen Vereins für das Fürstenthum Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.


[ => Original lesen: 1861 Nr. 15 Seite 3]

Industrie=Ausstellung
am Thierschautage den 6. Juni 1861
zu Schönberg.

Mit der am Tage der Thierschau zu Schönberg stattfindenden Industrie=Ausstellung soll mit Erlaubniß der Großherzoglichen Landvogtei eine Verloosung von daselbst angekauften Industrie=Gegenständen verbunden werden.
Es werden daher alle Diejenigen, welche Erzeugnisse der einheimischen Industrie zur Ausstellung liefern wollen, ersucht, solche am 5. Juni Abends oder spätestens bis zum 6. Juni bis 9 Uhr Morgens bei unterzeichneter Committee einzuliefern und zwar in das eigens zu diesem Zweck aufgestellte Zelt auf dem Baubrink.
Jeder Aussteller hat seine Ausstellungsgegenstände mit seinem Namen zu versehen und den Preis dabei zu notiren, wofür es käuflich.
Jeder Aussteller muß seine Ausstellungsgegenstände selbst beaufsichtigen oder durch sichere Personen beaufsichtigen lassen, da die Committee in keiner Beziehung eine Garantie übernehmen kann, wieweit ein zuverlässiger Wächter im Zelte angestellt ist.
Jeder Aussteller muß sich den Anordnungen der Mitglieder der Industrie=Committe hinsichtlich der Aufstellung fügen.
Loose zur Industrieausstellung à 16 Schilling (Mecklenburg), sind bei den unterzeichneten Mitgliedern der Committee fortwährend zu haben, wie auch am Tage der Thierschau im Committeezelte.
Alle Aussteller werden gebeten, zum Zweck der Gewinnung von Platz möglichst früh die Ausstellungs=Gegenstände bei dem Herrn Lichtfabrikanten Spehr in Schönberg anzumelden, wo sie dann zugleich eine Karte zum freien Eintritt in die Ausstellungsräume entgegennehmen können.
Die Gewinnliste wird am Freitage d. 7. Juni durch die hiesigen Anzeigen publicirt werden. Schönberg den 12. April 1861.

         G. W. Wicke.
H. Oldörp.
J. P. H. Spehr.


Landwirthschaftlicher Club
am Mittwoch den 17. April 1861.
bei                                                    Aug. Spehr.


Die gestern Nachmittag 4 1/4 Uhr erfolgte glückliche Entbindung meiner lieben Frau, Louise geb. Bade, von einem gesunden Mädchen zeige ich statt jeder besondern Meldung hierdurch ergebenst an.
Neustrelitz den 2. April 1861.

                                                    C. Oldörp,
                                                    Großherzoglicher Cassirer.


Neue Etiquette!

Angesichts der grossen Menge nachgemachter Etiquettes, welche von  Dr. Suin de Boutemard's  Zahn-Pasta gegenwärtig im Umlauf sind und die dem seitherigen Originale häufig so ähnlich sehen, dass Täuschungen nur zu leicht möglich waren , hat nunmehr die Einführung einer neuen Etiquette stattgefunden, welche, in Kupferstich ausgeführt und von Sachverständigen als ein Meisterwerk der Gravirkunst anerkannt, der Nachbildung wesentlich bedeutendere Schwierigkeiten bereitet als die seitherige lithographirte Etiquette.
Die geehrten Consumenten des ächten Artikels belieben die ausführliche

Beschreibung der neuen Etiquettes

von Dr. Suin de Boutemard's aromatischer Zahn=Pasta gratis abfordern zu lassen und geneigtest darauf zu achten , dass dieser nützliche und beliebte Toilette=Artikel für Schönberg nach wie vor in Originalpäckchen zu 20 Schilling (Mecklenburg) und 10 Schilling (Mecklenburg) einzig und allein ächt verkauft wird bei

                                                    J. P. Bade.


Mit einer Parthei                          
neuer Umschlagtücher, seiden. und Tuch=Mantillen, so wie mit weißen gestickten Kragen

in den neuesten Dessins empfiehlt sich zu billigen Preisen.

Schönberg.                                                     Ludwig Creutzfeldt.


Die Schlesische
Feuer-Versicherungs-Gesellschaft
in Breslau,

garantirt mit einem Grundcapital von Pr. Ct. Taler (Mecklenburg) 3,000,000.
Prämien=Einnahme für im Jahre 1858 geschlossene Versicherungen
in Höhe von 231,386,133 Taler (Mecklenburg), ausschließlich 18,950 Taler (Mecklenburg)
für vorausbezahlte mehrjährige Versicherungen
Pr. Ct. Taler (Mecklenburg) 618,276.
Zinsen=Einnahme Pr. Ct. Taler (Mecklenburg) 26,666.
Gesammt=Reserven Pr. Ct. Taler (Mecklenburg) 150,175.
-------------------------------
Gesammt=Garantie Pr. Ct. Taler (Mecklenburg) 3,795,117.

Die Gesellschaft versichert Gebäude und bewegliche Gegenstände aller Art.
Die Prämien sind fest und billig; Nachzahlungen sind nie zu leisten.
Die Unterzeichneten sind bevollmächtigt, Versicherungen fest abzuschließen und Policen anzufertigen.
Lübeck 1861.

H. J. Damm,
Haupt=Agent.
  F. A. Schilwe,
Agent.
J. Wendt,
Agent für Schönberg und Umgegend.


Torfarbeiter

finden noch Beschäftigung auf dem Kuhlrader Moor und können sich dieselben beim Landreiter und Torfaufseher Struck zu Carlow melden.
Schönberg den 11. April 1861.

                                                    Danckwarth.


Beermann & Co.,
Lübeck, Klingberg Nr. 927,

empfehlen ihr sehr reichhaltiges Lager von neuen Frühjahrs=Mänteln und Mantillen wie auch Umschlagetücher und Kleiderstoffe in dem neuesten Geschmack.


Landverpachtung.

Ich bin gewilligt mein an der Ratzeburger Chaussee belegenes Moorland in 8 Parcellen und mein Osterfeldland in 2 Parcellen auf die Dauer von 5 Jahren öffentlich zu verpachten und wollen Pachtliebhaber sich am

Sonntag den 14. d. M.,

Nachmittags 3 Uhr, vor dem Siemzerthore bei meinem Acker einfinden.

                                                    Bäckermeister Johann Greiff.


Sehr hübsche neue Proben von Tapeten, Borden und Rouleaux sind mir wieder auf Lager gegeben, die ich dem geehrten Publikum zur Auswahl als billig bestens empfehle.

Schönberg.                                                     C. Schwedt.


G. A. Levissohn
(Marcus Nachf.)
aus Rehna

empfiehlt zum diesjährigen Schönberger Frühjahrs=Markte sein bekanntes

Tuch= und Manufactur=Waarenlager,

durch persönliche Einkäufe auf mehreren Meßplätzen für Stadt= und Landbewohner vollkommen neu assortirt, reelle und billige Bedienung zusichernd, ganz ergebenst.
Besonders empfiehlt er sein Lager von fertigen Umhängen und Mantillen in Tuch und Seide.
Sein Stand ist wie immer vor dem Gasthause des Herrn Fick, Ecke der Marienstraße.


[ => Original lesen: 1861 Nr. 15 Seite 4]

J. Burchard aus Rehna

besucht wieder den bevorstehenden Markt mit seinem

Tuch= und Mode=Waaren=Geschäft.

Soeben von meinen Einkäufen in Hamburg und Berlin und von der Leipziger Messe zurückgekehrt und im Besitze meiner neuen Waaren, werde ich eine große Auswahl der neuesten Stoffe mitbringen, auch bei reeller Bedienung recht billige Preise stellen und bitte ich deshalb das geehrte Publikum um zahlreichen Besuch.
Besonders empfehle ich:

Eine Parthie Musselin de laine und Camelot zu 4, 5 und 6 Schilling (Mecklenburg) die Elle.
Umhänge und Mantillen in Tuch, Sommer=Satin, Taffet, Atlas und Baumwolle, sowie recht billige Kinder=Umhänge.
Sonnenschirme
in den neuesten Facons; ferner
Schöne Tuche und Buckskin,
sowie für Landleute: 2 ganz neue Muster blanker Bänder, Brokat= und Doppelband, Atlas=Schürzen und Tücher.
Das Verkaufs=Local ist wiederum in der Wohnung des Sattlermeister Hrn. Baer am Markt.

Achtungsvoll
                                                    J. Burchard aus Rehna.


Beim Gastwirth Boye in Schönberg stehen am Montage den 15. April

ca. 30 To. schöne Ludwigsluster Eßkartoffeln

zum Verkauf, die Tonne (Schweriner Maß) 2 Taler (Mecklenburg) 32 Schilling (Mecklenburg) pr. Ct.

                          Fuhrmann Niemann aus Schwerin.


Gefunden: Eine silberne Brilleneinfassung, die der Eigenthümer in der Expedition dies. Anzeigen zurückerhalten kann.


Portl. Cement, Gottl. und Segeberger Kalk, wie auch Seifenstein empfiehlt bestens

Schönberg.                                                     A. Wigger.


Annonce.
Zur Saison empfehle mein Lager:                          
Klee= und Gras=Sämereien.
Ratzeburg.                                                     W. L. Jürgens.


Frischen Gotländ. Kalk und Segeberger Kalk
zu haben bei                                                    C. H. Vock.


Sommer=Weitzen, rothen und weißen Klee,
Thimothe, Reigras, Wicken u. schöne Eßkartoffeln
zu haben bei                                                    C. H. Vock.


Den geehrten Landleuten des Fürstenthums empfehle ich ganz vorzüglichen

Sommer=Saatweizen.
                                                    Kornhändler Claasen
                                                    in Dassow.


Diener, Kutscher, Hausknechte und Burschen,
so wie Demoisellen und Dienstmädchen,

welche in Hamburg eine gute Stelle wünschen, wollen sich wenden an das Comtoir

                                                    A. C. Viercx van Rhyn
                                                    in Hamburg,
                                                    Spitalerstraße Nr. 15.


Sängerball

am Freitag den 19. April d. J. im Boye'schen Locale, wozu seine Mitglieder freundlich einladet

                                                    der Vorstand des Männergesang=Vereins.


Mit allen Sorten Sack=Drell so wie fertige Kornsäcken in verschiedenen Qualitäten und zu den billigsten Preisen empfiehlt sich

                                                    G. A. Levissohn in Rehna.


Am Donnerstag den 14. April werde ich in Schönberg eintreffen, und bitte diejenigen, welche für mich zum Bleichen bestimmtes Leinen haben, solches bei Hrn. Gastwirth Fick daselbst abgeben zu lassen. Ich bemerke, daß das Leinen mit reiner buchen Asche gebleicht wird.

Domhof 1861.                                                     Wihe, Bleicher.


Backtafel für die Stadt Schönberg

Weizen=Milch=Brod. Pfd. Loth.   Pfd.   Loth.
Ein 2 Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eine Dreilings=Semmel, soll wägen - 20
Ein Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod desgleichen - 10
Ferner:
fünf große Milch=Semmel oder für 2 Schillinge - 20
fünf kleine Milch=Semmel oder für 1 Schilling - 10
Roggen=Brod von gebeuteltem Mehl, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eines halben Dreilings werth, soll wägen:
ein 8 Schillings=Brod 4 23
ein 4 Schillings=Brod 2 11 1/2
ein 2 Schillings=Brod 1   5 3/4
Grob Hausbacken=Brod ohne Aufbrod:
ein 8 Schillings=Brod 7 24
ein 4 Schillings=Brod 3 28
ein 2 Schillings=Brod 1 30

Schönberg, den 6. April 1861.                                                    
                                                    Bürgermeister und Rath.


Zinszahlung
für freiwillige Anleihen in Lübeck an der Kriegsstube:
Dienstag d. 16. April.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom 5. bis 11. April

Geboren: D. 5. dem Bäckermeister W. Groh hies. eine T.
Proclamirt: Jochim Asmus Grundt in Gr. Siemz, angehender Arbtsm. in Carlow, und Anna Cathar. Sophia Lenschow in Törpt.


Getreide und Markt=Preise in Lübeck
am 10. April 1861.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 16-30 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg)   6-18 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 44-50 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen 50-54 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 42-46 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 21-22 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 36-40 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 20-21 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   4-16 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 17-18 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, pr. Faß 6 u. 7 Schilling (Mecklenburg).


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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