No. 11
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 15. März
1861
einunddreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1861 Nr. 11 Seite 1]

Neustrelitz. Vor einiger Zeit sind mehrere Bürger zusammengetreten, um mit einem durch freiwillige Beiträge von Bewohnern der hiesigen Stadt aufzubringenden Capitale eine Stiftung zu gründen, welche, wie es in dem betreffenden Statut=Entwurfe heißt, "ein Beweis treuer Liebe und Anhänglichkeit an unsern Allerdurchlauchtigsten Großherzog und Herrn, Herrn Friedrich Wilhelm, Königliche Hoheit, Ihm zu Ehren und zur Erinnerung an den 17. October 1860 errichtet" sein und den Namen

"Großherzog Friedrich Wilhelm=Stiftung"

führen soll. An dem bezeichneten Tage nahm Se. königliche Hoheit der Großherzog bekanntlich die Huldigung der Stände Stargardschen Kreises entgegen, und die Stiftung soll hinsichtlich ihrer Bedeutung die Stelle jener Festlichkeiten vertreten, welche bei der Rückkehr Sr. Königlichen Hoheit von der hiesigen Bürger= und Einwohnerschaft beabsichtigt wurden, aber der damals noch herrschenden Landestrauer wegen unterbleiben mußten. Durch die Zinsen und sonstigen Aufkünfte der Stiftung sollen eine oder mehrere unverschuldet zurückgekommene ordentliche Bürger=Familien der hiesigen Stadt in der Art unterstützt werden, daß entweder eine Beihülfe zur Miethe oder zum Ankauf von Materialien, als Leder, Holz etc. zur Aufhülfe des Geschäftes gegeben wird. Der Plan dieser Stiftung hat in allen Kreisen unserer Einwohnerschaft freudigen Anklang gefunden und seine Ausführung kann daher einer lebhaften Betheiligung sicher sein.
- In Warschau herrscht vollständige Ruhe. Bürger und Stadtmilizen versehen abwechselnd den nächtlichen Patrouillendienst. Militair zur Verstärkung der Besatzung kommt von den verschiedensten Seiten herzu. Mit der größten Spannung sieht man der Antwort des Kaisers aus Petersburg auf die Adresse entgegen. Es kommt weniger darauf an, was man in Warschau thut, als was in Petersburg beschlossen wird. Der Fürst=Statthalter hat Frau und Kinder aus Warschau nach St. Petersburg geschickt.
- Auch in Posen sind bereits Vorkehrungen gegen mögliche Ruhestörungen getroffen worden; es sind die Wachen verdoppelt und die Mannschaften mit scharfen Patronen versehen.
- Die Mittelstaaten haben das Bedürfniß einer größeren Schlagfertigkeit des deutschen Bundesheeres erkannt und zur Erreichung desselben hat Würtemberg im Namen der andern geeignete Anträge gestellt. Nicht erhöht soll der Militairbestand werden, aber besser organisirt. Die Frage eines deutschen Oberfeldherrn betreffend, glauben die Mittelstaaten, daß sie nur durch Teilung des Bundesheeres unter Oestreich und Preußen erledigt werden kann. Die Mittelstaaten haben sich bereit erklärt, die Wahl der Vereinbarung Oestreich und Preußen zu überlassen. Die beiden letzteren berathen darüber. Diese Aufschlüsse gab der würtembergische Minister in der Kammer.
- Die Zeitungen sind einig, daß Louis Napoleon etwas vorhat, sie sind aber nicht einig, was er vorhat und gegen wen er etwas vorhat, ob gegen Oestreich oder gegen den Rhein, gegen Rom oder gegen England. Sie streiten sich, ob das schwer zu enträthseln sei, weil er gar zu tief und und fein angelegte Pläne habe, die schwer zu durchschauen seien, oder weil er gar keinen festen Plan habe, sondern nach Gunst der Zeit und Umstände handle, also daß er selber 6 Wochen vorher nicht gewiß wisse, was er nach 6 Wochen thun werde. Nur so viel weiß man sicher, daß er sein Heer in Stand setzt und hält, Wagstücke unternehmen zu können.
- Prinz Napoleon hat neulich im Senate von Frankreich eine erste öffentliche Rede gehalten, in welcher er als Prophet aufgetreten und aus der Schule geschwatzt hat, welche dem Prinzen den vollen, mündlichen und schriftlichen Beifall des Kaisers eingetragen hat. Er proklamirt die Umgestaltung der Karte Europa's im Interesse Frankreichs. Italien sei in diesem Interesse umgestaltet worden und so müsse es mit ganz Europa geschehen. Die Herren von 1815 hätten am grünen Tische Europa gar zu schlecht zugeschnitten und die Grenzen müßten umgemalt werden. Er vertheidigte die Politik Napoleons in Italien.
- Eine Berliner Zeitung sagt über die famose Standrede des Prinzen Napoleon in der Senatssitzung folgendes: "Uns hat der Sohn des ehemaligen Königs von Westphalen nichts Neues gesagt, wir haben ja oft genug warnend darauf hingewiesen, was der Napoleonismus will, und was er durch die sogenannte Befreiung Italiens beabsichtigt, was seine Sympathien mit Polen und Ungarn bedeuten. Möge das nackte Programm, wie es in der Senatsrede vorliegt, endlich auch andern die Augen öffnen! Napoleon III. und sein Vetter sind in ihren letzten Gedanken ganz einig; nur ist der Erstere mehr Staatsmann, und hat es als Regent mit den unmittelbar vorliegenden Verhältnissen zu thun. Der Prinz kann z. B. die katholischen Gefühle Frankreichs ohne Umschweife verletzen; der Kaiser wird sie schonen, wird sie sogar benutzen für seine Zwecke, das aber sind in unsern Zeiten Nebensachen; in der Hauptsache sind sie ganz einig: in der Verabscheuung der Verträge von 1815, in dem Plane, die Schranken vollends zu zerstören, welche diese Ver=

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träge der Suprematie und der Vergrößerung Frankreichs gezogen haben, in dem Gedanken, die deutschen Kräfte und was sich auf sie stützen könnte (Belgien, Holland, Schweiz) zur tiefsten Stufe der Ohnmacht herabzudrücken. Und noch stehen wir rathlos und zerrissen!"
- Nach den neuesten Nachrichten aus Italien haben sich die beiden bourbonischen Festungen Messina und Civitello del Tronto ergeben. Die Uebergabe erfolgte unter denselben Bedingungen, welche bei der Capitulation von Gaeta maßgebend waren.
- Der Berner Mutz, der wilde Bär im Zwinger, der das uralte Stadtwappen darstellt, hat ein großes Unglück angerichtet. Der Engländer waren drei, die Abends in Bern ankamen, etwas aßen und Nachts 12 Uhr in der Stadt umherschlenderten. Sie kamen an den Zwinger und neckten die Bären. Dabei fiel der Eine, Hauptmann Lork über das Gitter zu den Bären hinein und brach einen Arm. Mutz erschrak und drückte sich, die Gefährten banden Tücher zum Seil, der Hauptmann langte darnach, ließ sich in die Höhe ziehen, fiel wieder zurück und auf den Bären, der sich über ihn hermachte und jämmerlich zerfleischte. Der Hauptmann hatte den Krimkrieg glücklich überstanden und fiel dem Bären zum Opfer. Lork war erst 31 Jahr alt.
- Durstige Leute in Magdeburg wollen eine preußische Flotte zusammen trinken. Jeder von der flotten Gesellschaft zahlt freiwillig für jedes Seidel einen Pfennig Biersteuer und sie habens schon bis zu 100 Thaler gebracht.


Unser tägliches Brod.

Ausgewachsenen Roggen zu verarbeiten ist fast unmöglich, das daraus bereitete Brod läuft breit und wird ungenießbar. Die Ursache davon ist, daß die stickstoffhaltigen Bestandtheile des Samens bei der beginnenden Keimung eine wesentliche Veränderung erlitten haben, in Folge deren der Kleber seine wasserbindende Kraft verloren hat. Wie wichtig ein Mittel wäre, solchen durch anhaltende Nässe verdorbenen Roggen dennoch verbacken zu können, braucht nicht hervorgehoben zu werden. Dr. Jul. Lehmann in Dresden hat sich mit Auffindung eines solchen beschäftigt und ist zu den besten Resultaten gelangt. Es wurde mit Genehmigung des k. sächs. Kriegsministeriums in der Militairbäckerei zu Dresden ein Roggen verarbeitet, dessen Körner fast alle ausgewachsen waren, und dieser absichtlich mit allen Keimen vermahlen. Es ergab 1 Scheffel, der 160 Pfund wog,

gutes Mehl 102 Pfund Nachgang 17 Pfund Schwarzmehl 15 1/2 Pfund Kleie 16 1/2 Pfund hiernach Verlust 9 Pfund
Von dem guten Mehl wurden 40 Pfund mit 31 Pfund Wasser und dem nöthigen Quantum Sauerteig verarbeitet. Das erhaltene Brod war breitgelaufen, die Rinde hatte sich abgelöst, ein bläulicher Schliff sich gebildet, das Brod war ungenießbar. Von demselben Mehl wurde nun abermals Brod bereitet, dem Wasser aber beim Einteigen auf 3 Pfund Mehl 1 1/3 Loth Kochsalz zugesetzt und man erhielt ein Brod, das nicht mehr breit lief und genießbar war. Aber noch hatte sich die Rinde abgelöst und an der untern Seite zeigte sich noch ein kleiner Schliff. Beides verschwand bei einem Zusatz von 2 Loth Kochsalz auf 3 Pfund Mehl. Das Brod war in jeder Beziehung zufriedenstellend, locker, trocken, wohlschmeckend, ohne allen Schliff.
Diese einfache Operation, das nöthige Salz in dem Einteig=Wasser aufzulösen und dann ganz wie sonst zu verfahren, setzt uns also in den Stand, ausgewachsenen Roggen ganz ebenso zu verarbeiten, wie nicht ausgewachsenen, der um mehrere Thaler theurer ist. Große Mengen Roggen werden dadurch namentlich in nassen Jahren für die Volksernährung gewonnen werden, die bisher verloren gegeben werden mußten. Hiezu kommen noch andere Vortheile, die den Kochsalzzusatz auch bei gutem Roggen wünschenswerth erscheinen lassen. Gesalzenes Brod ist entschieden verdaulicher als ungesalzenes, es schimmelt nicht, und Mehl mit Kochsalzzusatz verbackt sich ungleich weißer, als ungesalzenes. Daß es der Zunge nicht schwer werden kann, sich an den Genuß gesalzenen Brodes überhaupt zu gewöhnen, beweisen wohl die vielen Gegenden unseres Vaterlandes, in denen sehr stark gesalzenes Brod genossen wird. Durch eine solche Gewöhnung würde man in nassen Jahren von dem dann mit Nothwendigkeit geforderten Salzzusatz nicht weiter berührt.
Schon vor Jahren hat Liebig darauf aufmerksam gemacht, daß man einen Zusatz von Kalkwasser sehr vortheilhaft verwendet. Auf 1 Centner Mehl nehme man 26-27 Pfund vollkommen klares Kalkwasser, wie man es sich leicht durch Uebergießen von gebranntem Kalk mit sehr vielem Wasser und ruhigem Absitzen lassen, bereiten kann, und vollende die Teigbildung mit gewöhnlichem Wasser. Wer, auch in der eigenen Haushaltung diesen Kalkwasser=Zusatz einmal versucht hat, wird nicht leicht wieder davon lassen, zumal wenn er bedenkt, daß dies kalkreichere Brod für die Ernährung um vieles vortheilhafter ist. Es kann als eine durch Erfahrung und Versuche ausgemittelte physiologische Wahrheit angesehen werden, daß dem Mehl der Getreidearten die volle Ernährungsfähigkeit abgeht, und es scheint nach allem, was wir darüber wissen, der Grund in dem Mangel des zur Knochenbildung unentbehrlichen Kalkes zu liegen. Dieser Kalkmangel im Getreide erklärt vielleicht manche Krankheitserscheinungen, die man bei Kindern auf dem Lande oder auch in Gefängnissen wahrnimmt, wenn die Nahrung vorzüglich in Brod besteht.
Da durch den Kalkwasser=Zusatz alle überschüssige Säure im Brod vermieden wird, so muß man den üblichen Kochsalz=Zusatz um ein bedeutendes erhöhen, damit das Brod schmackhaft bleibe. Endlich giebt Liebig noch an, daß das Kalkwasser die Wasserbindende Kraft des Klebers erhöhe, die Ausbeute an Brod somit eine größere werde: während er aus 19 Pfund Mehl selten über 25 Pfund Brod erhielt, gab dieselbe Menge Mehl mit 5 Pfund Kalkwasser verbacken, 26 Pfund 20 Loth gut ausgebackenes Brod.
Wir sehen hier also durch geeignete Zusätze zum Brod wesentliche Vortheile erlangen. Schlechtes Getreide wird gutes Brod liefern, und dies Brod ist verdaulicher, ernährender, so daß die genannten Zusätze selbst bei Bearbeitung vortrefflichen Mehles immer noch dringend sich empfehlen.


Eine Nacht in den Apenninen.
[Erzählung.]
[Fortsetzung.]

[ => Original lesen: 1861 Nr. 11 Seite 3]

Eine Nacht in den Apenninen.
[Erzählung.]
(Schluß.)


Anzeigen.


Verkaufsanzeigen.

Das am Ende der Sabowerstraße rechter Hand belegene, zum Hausbau sich eignende Grundstück (zwei Hausplätze), wofür unter der Hand 180 Taler (Mecklenburg) geboten worden sind, soll demnächst und zwar am Dienstag den 2. April, Vormittags 11 Uhr, öffentlich dem Meistbietenden verkauft werden.
Die Bedingungen sollen im Termine publicirt werden und sind in der Stadt=Registratur einzusehen.
Käufer haben sich zur gedachten Stunde in der Rathsstube einzufinden.
Schönberg, den 7. März 1861.

                                                    Bürgermeister und Rath.


Bekanntmachung.

Zur Zahlung der Armensteuer zum vollen Betrage an die resp. Armenvorsteher, als:

Töpfermeister Fr. W. Hauschild, Tischlermeister Aug. Dettmann, Schuhmachermeister Hein. Bohnhof hieselbst, und
die Hauswirthe Beckmann in Petersberg, Bohnhof in Kl. Bünsdorf, Bonhof in Retelsdorf, Wigger in Gr. Siemz,
werden die Bewohner des Schönberger Armen=Districts hiermit aufgefordert, solche fördersamst an die gedachten Armenvorsteher einzahlen zu wollen.
Schönberg, den 7. März 1861.

                                                    Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen.

Bekanntmachung.

Die auf Grund der Höchsten Verordnung vom 27sten März 1849 und der Ministerialbekanntmachung vom 27sten Juli 1852 verausgabten und noch im Umlauf befindlichen Kassenanweisungen des Fürstenthums Reuß J. L. à 1 Thaler sollen in Gemäßheit des in §. 12. der gedachten Verordnung gemachten Vorbehaltes nunmehr eingezogen werden und fordern wir zu dem Zwecke die Inhaber dieser Kassenanweisungen auf, Letztere

bis einschließlich den 31. December 1861 gegen in Gemäßheit des Gesetzes vom 7. Januar 1860 und unserer Bekanntmachung vom 9. Juni 1860 ausgefertigte Kassenscheine gleichen Betrags bei fürstlicher Hauptkasse hier umzutauschen. Dieser Umtausch erfolgt jedoch nur im Wege unmittelbarer Auswechselung und ist eine Correspondenz dabei ausgeschlossen.
Bis einschließlich den 30. November 1861 behalten die alten Kassenanweisungen neben den neuen Kassenscheinen volle gesetzliche Geltung für den Verkehr, wogegen sie während des Monats December 1861 nur noch Behufs des vorgedachten Umtausches Gültigkeit behalten.
Mit dem 1sten Januar 1862 werden die alten Kassenanweisungen völlig werthlos und findet hiergegen eine Wiedereinsetzung in den vorigen Stand nicht Statt.
Gera den 26. Januar 1861.

Die Kommission für Verwaltung der Staatsschulden.
                          Der landesherrliche Commissair:
                          Dr. E. v. Beulwitz.
                          Der landständische Commissair:
                          Julius Glaß.


Am Mittwoch, den 20sten d., beginnt die öffentliche Prüfung unserer Schüler.

Mittwoch Vormittag 8 Uhr: Choral; Realkl. III. Religion; Realkl. I. Englisch. - 10 1/4 Uhr: Realkl. II. Französisch; Knabkl. I. Rechnen. -Nachm. 2 Uhr: Realkl. I. Geschichte; Realkl. III. Deutsch. - Entlassung. - Choral.
Donnerstag Vorm. 8 Uhr: Choral; Knabkl. II. bibl. Geschichte; Knabkl. III. Lesen und Gebete. - 10 1/4 Uhr: Mädchkl. I. Religion und Rechnen. - Nachm. 2 Uhr: Mädchkl. II. Religion und Lesen. - Entlassung. - Choral.
Freitag Nachm. 2 Uhr: Elementarkl. bibl. Geschichte und Lesen; Mädchkl. III. Lesen und bibl. Geschichte.
Zu gefälliger Theilnahme an diesen Schulfeierlichkeiten werden die hochgeehrten Mitglieder des Scholarchats, sowie alle Gönner und Freunde unserer Schulanstalten, insbesondere die Eltern und Angehörigen unserer Zöglinge hierdurch ehrerbietigst und höflichst eingeladen.
Schönberg, den 13ten März 1861.

                                                    Dr. Wittmütz, Director.


[ => Original lesen: 1861 Nr. 11 Seite 4]

Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen am Dienstag nach Ostern, den 2. April, stattfindet, und fordern sämmtliche Mitbrüder auf, am gedachten Tage recht zahlreich sich einzufinden, da das Amtsschild, welches neu gemalt ist, wieder aufgehängt werden soll.
Schönberg, d. 13. März 1861.

                                                    Die Vorsteher und Altgesell
                                                    der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Am Tage nach Ostern, den 2. April, wird die Zunft der Sattler und Drechsler ihren Quartalstag halten und werden die Landmeister dieser Gewerke aufgefordert dann ihre Quartalsgebühren zu bezahlen, im Unterlassungsfalle bei 12 Schilling (Mecklenburg) Strafe.

Schönberg.                                                      Die Aelterleute der Sattler=
und Drechslerzunft.

Landwirthschaftlicher Club
am Mittwoch den 20. März 1861.
bei                                                    Aug. Spehr.


Der berühmte, weltbekannte                          
weiße Brust=Syrup

von G. A. W. Mayer in Breslau und Straßburg im Elsaß, ein ausgezeichnetes Hausmittel gegen jeden veralteten Husten. Brustschmerzen, Grippe, langjährige Heiserkeit, Keuchhusten etc., dessen Wirkungen dieselben sind, die dem neuerdings in den Handel gekommenen Anakahuita=Holz zugeschrieben werden und worüber eine Menge Zeugnisse aller Stände gratis einzusehen sind, ist echt zu haben bei

Schönberg.                                                     Wilh. Heincke.


Neue Etiquette!

Angesichts der grossen Menge nachgemachter Etiquettes, welche von  Dr. Suin de Boutemard's  Zahn-Pasta gegenwärtig im Umlauf sind und die dem seitherigen Originale häufig so ähnlich sehen, dass Täuschungen nur zu leicht möglich waren , hat nunmehr die Einführung einer neuen Etiquette stattgefunden, welche, in Kupferstich ausgeführt und von Sachverständigen als ein Meisterwerk der Gravirkunst anerkannt, der Nachbildung wesentlich bedeutendere Schwierigkeiten bereitet als die seitherige lithographirte Etiquette.
Die geehrten Consumenten des ächten Artikels belieben die ausführliche

Beschreibung der neuen Etiquettes

von Dr. Suin de Boutemard's aromatischer Zahn=Pasta gratis abfordern zu lassen und geneigtest darauf zu achten , dass dieser nützliche und beliebte Toilette=Artikel für Schönberg nach wie vor in Originalpäckchen zu 20 Schilling (Mecklenburg) und 10 Schilling (Mecklenburg) einzig und allein ächt verkauft wird bei

                                                    J. P. Bade.


Sehr hübsche neue Proben von Tapeten, Borden und Rouleaux sind mir wieder auf Lager gegeben, die ich dem geehrten Publikum zur Auswahl als billig bestens empfehle.

Schönberg.                                                     C. Schwedt.


Sehr schöne Eßkartoffel empfiehlt                          
                                                    Aug. Spehr.


Zu vermiethen, nach oben: eine Wohnung, bestehend aus 2 Stuben, 1 Kammer, 2 Dachkammern, Küche und Keller; und eine Wohnung nach unten von 1 Stube, 2 Kammern, Keller und Küche, bei

                                                    Schuhmacher Burmeister,
                                                    Marienstraße.


Zeugschuhe für Damen und Ledertuch=Kinderschuhe mit Gummisohlen

empfiehlt                                                    Aug. Spehr.


Auf dem Hofe Gr. Molzahn wird noch zu Ostern eine Leute=Köchin gesucht.

                          Drenkhahn.


Zu vermiethen,
zu Michaelis: Eine Wohnung bei                                                    
                                                    C. Schwedt.


Zu vermiethen beim Krämer Klatt: Eine Stube an Schüler, mit oder ohne Beköstigung.


Neue Citronen, in Dutzend à 12 Schilling (Mecklenburg), bei

                          Aug. Spehr.


Pflanzkartoffeln,

feine Platter ca. 60. Scheffel, wie auch einige sehr gute Eßkartoffeln sind zu verkaufen bei

                                                    J. H. Kindt in Rehna.


In die Carstens'sche Buchhandlung in Lübeck kann ein mit nöthigen Schulkenntnissen ausgerüsteter junger Mann als Lehrling eintreten.


Hieselbst als Sattlermeister etablirt, empfehle ich mich den geehrten Bewohnern des Fürstenthums zu allen

Sattler= und Tapezier=Arbeiten

bestens, indem ich billige und prompte Bedienung verspreche.
Herrnburg im Februar 1861.

                                                    J. Prüßmann, Sattlermeister.


Von jetzt an setze ich mein Geschäft nach wie vor wieder fort, was ich hindurch zur Anzeige bringe.

                                                    Siesage auf der Beck.


Zu der bevorstehenden Frühjahrssaison halte mein Lager von Hüten den geehrten Damen der Stadt und Umgegend bestens empfohlen.
Schönberg, März 1861.

                                                    Ergebenst                          Sophie Zölcker.


Den geehrten Damen Schönbergs und des Landes empfehle ich mich, alle Arten Strohhüte zu waschen, zu färben und zu modernisiren. Auch habe ich eine große Auswahl runde und Bordenhüte aller Art, sowie Morgenhauben, Kragen und Unterärmel, auch eine große Auswahl moderner Hut= und Haubenbänder zu verkaufen.

Schönberg.                                                    J. Kiel.


Einem gegehrten Publikum Schönbergs und Umgegend die ergebene Anzeige, daß bei mir alle Sorten Stroh= und Bordenhüte gewaschen, verändert und modernisirt werden, auch neue in allen verschiedenem Façons sind stets bei mir vorräthig.

                                                    C. Bohnhoff, geb. Scheer,
Schönberg.                                                     Siemzerstraße Nr. 109.


Alle Landrademachermeister, deren Concession nach dem Jahre 1836 ausgestellt sind, ersuchen wir, sich am Dienstage den 19. d. M. beim Gastwirth Boye in Schönberg unfehlbar einzufinden.

                                                    J. Badstein, Selmsdorf.
                                                    Hr. Lühr, Westerbeck.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom 8. bis 14. März

Geboren: D. 7. dem Lehrer Fischer hies. ein S. D. 10. dem Schneidermeister Söhlbrandt hies. ein S. - D. 11. Arbm. Meyer zu Westerbeck eine T. - D. 13. dem Schneidermeister Steinfatt hies. eine T.


Getreide und Markt=Preise in Lübeck
am 13. März 1861.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 24-32 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 10-16 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 49-50 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen 50-54 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 44-50 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 22-23 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 36-40 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 21-22 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   4-16 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 17-18 Mark (Lübeck)
Butter 11 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, pr. Faß 6 u. 7 Schilling (Mecklenburg).


Redaction, Druck und Verlag von L. Bicker.


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