No. 34
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 24. August
1860
dreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1860 Nr. 34 Seite 1]

                      Alle im Jahr 1839, und zwar vom 1. Januar bis 31. December, beide Tage einschließlich, gebornen jungen Leute männlichen Geschlechts werden, um Zwecks der bevorstehenden Militair=Aushebung angeschrieben zu werden, hiermit geladen, am

Donnerstag den 20. September,
Morgens 9 Uhr,

vor Großherzoglicher Landvogtei allhier zu erscheinen, zugleich auch angewiesen, unfehlbar ihre Taufscheine mitzudringen.
                      Für diejenigen jungen Leute, welche auf Wanderung, oder sonst behindert sind, am gedachten Tage persönlich zu erscheinen, muß einer der Angehörigen, oder der Vormund, sich einfinden und den Taufschein produciren.
                          Schönberg, den 20. August 1860.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.


Neustrelitz, 21. Aug. Der Gesundheitszustand Sr. königlichen Hoheit des allerdurchlauchtigsten Großherzogs hatte in den letzten Tagen voriger Woche große Besorgniß veranlaßt. Es war nach mehrtägigen Leiden eine Krankheitserscheinung eingetreten, welche einen schleunigen operativen Eingriff nothwendig machte. Seine Königliche Hoheit befahlen am Sonnabend Abend selbst die schmerzhafte gefährliche Operation und ertrugen sie mit beispielloser Seelenstärke. Unter Gottes gnädigem Beistand konnte sie der Doctor Rudolphi so glücklich und rasch vollziehen, daß die Gefahr schon wenige Stunden nachher ganz beseitigt erschien. Der Verlauf der Krankheit ist seitdem bis heute früh durchaus den Umständen angemessen und beruhigend, so daß der Ausspruch der Aerzte gute Hoffnung für völlig begründet erklärt. Danken wir inbrünstig dem allgütigen Gott, der dem Vaterlande das theure Leben des innig geliebten Landesherrn in so großer Gefahr abermals erhalten hat!
Neustrelitz. Se. kön. Hoheit der Großherzog haben gestattet, daß in Rücksicht auf die bisherige ungünstige Erntewitterung an den Nachmittagen der drei Sonntage am 12., 19. und 26. d. M. nach beendigtem Gottesdienste Erntearbeiten vorgenommen werden dürfen. - An dem Geburtstage Sr. kön. Hoheit begingen auch die in dem Badeorte Warnemünde zahlreich anwesenden Mecklenburg=Strelitzer das Geburtsfest ihres Landesvaters mit einer allgemeinen Feier. Der Oberst v. Rosenberg=Gruszczynski sprach im Auftrag der Versammelten in einer an den verehrten Landesherrn abgelassenen telegraphischen Depesche die Gefühle der Liebe und Verehrung, welche sie beseelten, aus. Der Großherzog übersendete auf den Festgruß die folgende Antwort:

An die in Warnemünde versammelten Mecklenburg=Strelitzer. Gott müßte mich jedes landesväterlichen Gefühls beraubt haben, wenn der Glückwunsch der in Warnemünde versammelten Mecklenburg=Strelitzer Mich nicht aufdas Höchste gefreut und gerührt hätte. Gott aber - Dank sei ihm! - hat dies geheiligte Gefühl auf das Tiefste in Mein Herz gelegt; demnach mögen Meine lieben Landeskinder den Dank ermessen, den Ich ihnen sende, sowie Meine guten Wünsche für ihr Wohl.
   Schweizerhaus, 14. August 1860.

                                                    Georg.

- Wie es heißt, wird auch in Warschau eine Zusammenkunft des Kaisers von Rußland mit dem Kaiser von Oestreich und dem Prinz=Regenten von Preußen stattfinden.
- Am 12. d. fand in Salzburg die Einweihung der Wien=Münchener Eisenbahn statt, welcher Feier der Kaiser von Oestreich und der König von Baiern beiwohnten. Bei dem Festmahl, welches der Einweihung folgte, brachte der Kaiser folgenden Trinkspruch aus: "Die Feier des heutigen Tages eröffnet eine Epoche mächtigen Aufschwunges des Verkehrs für weite gesegnete Länder; aber diese Feier, Sie alle fühlen es mit mir, beansprucht auch noch eine höhere Bedeutung. Deutsche Brüderstämme sind es, die sich von heute an näher treten. Oestreichs Söhne freuen sich, ihren Brüdern von Baiern die Hand zu reichen, ihnen für ihre Liebe und Treue zu danken. Und dieselben Gefühle der Einigkeit, mit welchen wir Nachbarn uns begrüßten,

[ => Original lesen: 1860 Nr. 34 Seite 2]

wir widmen sie auch allen unseren deutschen Stammes= und Bundesgenossen. Indem ich dessen in diesem Kreise gedenke, kann ich mich nicht enthalten, meine Gedanken freudig zurückzuwenden zu dem Tage, an welchem ich vor wenigen Wochen die Hand des Prinzregenten von Preußen ergriff zur Bekräftigung der einmüthigen Gesinnungen, die wir uns entgegenbrachten. Ich bin überzeugt, daß Sie sich von ganzem Herzen mit mir vereinigen werden zu einem dreifachen Festgruße: Ein Hoch meinem königlichen Bruder und Freunde von Baiern, ein Hoch für die Einigkeit der Fürsten und Völker Deutschlands." Diesen Gruß erwiederte der König von Baiern folgendermaßen: "Vor allem ist es mir Bedürfniß, in meinem und meines Volkes Namen innigst zu danken für den eben vernommenen Festgruß. Gewiß, das Werk, dessen Vollendung wir feiern, ist von weittragender Bedeutung. Begeisterung und Hoffnung begrüßten jüngst die freundliche Begegnung der Herrscher Oestreichs und Preußens. Eine Bürgschaft ist sie für Deutschlands Einigkeit, und in dieser liegt unsere Kraft, unsere Stärke. So bringe ich nun aus dem Grunde meines Herzens ein Hoch meinem kaiserlichen Bruder und Freunde von Oestreich, ein Hoch Oestreichs treuen kampfbewährten Söhnen, ein Hoch der Einigkeit beider deutschen Großstaaten."
- Fürst Danilo von Montenegro, ein merkwürdiges Gemisch von Rohheit und Bildung, ist von einem Montenegriner meuchelmörderisch durch den Leib geschossen und gestorben.
- Auf der Teplitzer Conferenz soll bezüglich der italienischen Angelegenheiten vom Prinzregenten anerkannt sein, daß der Besitz Venetiens für das östreichische Kaiserreich von wirklicher Erheblichkeit sei; aber er hat jede Verpflichtung auf diesen Punkt abgelehnt, so lange die italienische Bewegung sich auf die Italiener selbst beschränken wird. Wenn dagegen eine auswärtige Macht sich daran betheiligt, so hat der Prinzregent sich verpflichtet, Oestreich die preußischen Streitkräfte zu leihen.
- Der Graf von Paris und der Herzog von Chartres sind nach ihrer Rückkehr aus dem Orient in Ludwigslust angekommen, um ihrer hochbetagten Großmutter, der Frau Erbgroßherzogin Auguste einen Besuch abzustatten. Die Prinzen haben sechs Kisten mit werthvollen Kunst= und Alterthums=Gegenständen in Folge der stattgehabten traurigen Verwirrung in Damascus zurücklassen müssen.
- Die Meckl. Lebensversicherungs= und Spar=Bank in Schwerin hat kürzlich an ihre Actionaire den Entwurf eines revidirten Statuts versandt, wie derselbe aus den Berathungen des Verwaltungsrathes mit dem Großherzogl. Commissarius, Herrn Hofrath Dr. Dippe hervorgegangen ist. Die Allerhöchste landesherrliche Bestätigung desselben steht in Aussicht, wenn die Annahme von Seiten der Actionaire und Versicherten in statutenmäßiger Weise nachgewiesen ist. Der Verwaltungsrath der Bank ersucht nun die Genossen des Instituts, ihre Genehmigung der beabsichten Aenderungen auszusprechen, und sagt zur Erläuterung in dem Begleitschreiben u. A.: "Erinnerlich ist die unternommene Umarbeitung der Statuten durch ein Ministerial=Rescript vom 11. März 1858 nothwendig geworden, in welchem das Großherzogl. Ministerium des Innern verschiedene von der Bank betriebene Geschäfte und angewandte Geschäftsformen, wie namentlich a) die Verwendung eines Theiles der Bankfonds und Depositen zum Ankauf auswärtiger Staatspapiere und sonstiger Börsencours habender Effekten, b) die Beleihung von Wechseln mit Bürgschaft, c) den Abschluß von Leibrenten= und Zeitrenten=Geschäften, d) die Annahme von Capital=Einlagen unter 50 Rthl., sowie von Depositen auf kürzere als halbjährige Kündigungszeit, e) die Verzinsung eines Theils der Depositen zu einem höheren Zinsfuß als 3 1/4 pCt., f) die Ausgabe verzinslicher au porteur lautender Obligationen - als statutenwidrig gerügt und für die Folge untersagt hat." Im Wege der deshalb eröffneten Unterhandlungen wegen Umformung des Statuts stellten sich hauptsächlich zwei Gegenstände als die zu erstrebenden Zielpunkte hervor: a) die volle Einzahlung des Actien=Capitals, als verstärkte Garantie für die Sicherstellung der Sparbank=Depositen und b) eine genaue Abgrenzung des Geschäftsgebietes der Spar=Bank, sowohl was die Annahme von Depositen, die Verzinsung, die Bedingungen der Rückzahlung derselben und die Form der darüber auszugebenden Documente, als was die Art und Weise der Verwendung der Depositen und die anderweitigen, der Bank einzuräumenden Geschäftszweige anlangt. Was die Begrenzung des Geschäftsgebietes betrifft, so weiset der Entwurf nach, daß die oben sub a bis f aufgeführten, gerügten Geschäfte mit Ausnahme der Zeitrenten=Geschäfte im Wesentlichen bewilligt sind. Zu den wichtigsten Zugeständnissen gehören die Bestimmungen über die Einnahme von Depositen auf kürzere als halbjährige Kündigungsfrist, sowie über die Verzinsung der Sparbank=Einlagen.
- Theodor Körner, der mit Leyer und Schwert zugleich gegen Napoleon I. zu Felde zog und im Kampfe fiel, bekommt auf dem Gute Kitzen bei Lützen ein Denkmal. Der Gutsbesitzer Otto läßt es an der Stelle errichten, wo Körner seine erste Wunde erhielt.
- In der Schlacht bei Waterloo hatte sich's ein blutjunger englischer Officier Wyndham in den Kopf gesetzt, den leichtfüßigen Jerome, damaligen König von Westphalen, gefangen zu nehmen. Die Franzosen waren in voller Flucht, Jerome hatte sich seinen schnellen Kutschpferden anvertraut und Windham sprengt verhängten Zügels immer der Kutsche nach. Jetzt hatte er sie erreicht, riß den Schlag auf und rief: Sie sind mein Gefangener! Jerome war aber do eben zum andern Schlag hinausgesprungen und entkam. Der junge Officier schlug sich tapfer zu Wasser und zu Land herum und brachte es zum General. In diesen Tagen ist er seinem alten Gegner Jerome hinüber in das Land gefolgt, wo's keinen Krieg und keine Generale und Könige giebt.
- (Das australische Pferd.) Wo immer ein Mensch sich Bahn brechen kann, da vermag es auch dies Pferd. Sobald es einige Jahre in der Sclaverei zugebracht hat, ist es, was Sicherheit der Füße betrifft, einem Maulthier, an Schnelligkeit einer Ziege gleich. Durch das dichte Gebüsch bahnt es seinen Weg mit dem Kopfe. Es geht ins Wasser und schwimmt mit Leichtigkeit über den Fluß, wie wenn es sich von selbst verstünde.
- In Portsmouth ereignete sich kürzlich ein merkwürdiger Unfall. Als ein Schiff in den Hafen einlief und die üblichen Salutschüsse abfeuerte, traf der Pfropf eines Geschützes das Kleid einer am Ufer stehenden Dame, wodurch ein Stahlreif ihrer Krinoline gebrochen wurde, welcher in den Unterleib der Dame eindrang und denselben so aufschlitzte, daß sogleich die Eingeweide heraushingen. Die Dame wurde in ein Spital gebracht, wo sie nach mehreren Stunden unsäglichen Leidens ihren Geist aufgab.
- Ein Herr v. d. Gröben hat einen neuen Windkraft=Mechanismus erfunden, der sich ebenso sehr zur Anwendung bei landwirthschaftlichen Maschinen, Fabriken etc. als bei Seefahrzeugen aller Art eignet. Die Maschine kann sowohl selbst die Haupttriebkraft eines Werkes darstellen, als auch neben einer andern bewegenden Kraft, sei es Wasserkraft oder Pferdekraft oder Dampfkraft, die Triebkraft wesentlich verstärken, indem sie jeglichen Wind, auch den contrairen, zur Mitbenutzung mit heranzieht und verwerthet. Der Oberinspector des Landarbeitshauses in Güstrow, Herr v. Sprewitz, hat sich darüber ausgesprochen, daß die beabsichtigten Zwecke dieser Maschine wirklich zu erreichen sind. Dem Herrn v. d. Gröben ist bereits von der hannoverschen Regierung ein Patent auf seine Erfindung für die hannoverschen Landestheile zugesprochen und somit die praktische Nutzbarkeit der Maschine unzweifelhaft anerkannt worden.
- Die Roggen= und Weizen=Ernte welche im Hannöverschen beendet ist, wird von Sachkennern

[ => Original lesen: 1860 Nr. 34 Seite 3]

und Oekonomen als eine gute Mittelernte bezeichnet. Auch in Hafer und Gerste ist der Ertrag zufriedenstellend. Die Kartoffeln sind stellenweise von der Krankheit befallen. - Ebenso lauten aus Berlin die Ernteberichte in der Mehrzahl günstig in Bezug auf die Quantität der verschiedenen Getreidearten, über Qualität wird aber mehrfach geklagt. Betrübend sind die Nachrichten über die Kartoffeln, doch soll die Ergiebigkeit dieser Frucht meist so groß sein, daß auch eine starke Reduction des Ertrages durch Fäulniß immerhin noch so viel übrig lassen werde, als wir in den letzten Jahren überhaupt zu ernten gewohnt waren. Dagegen ist Ostpreußen von vielem Regen heimgesucht und dadurch leider großer Schaden an der Ernte entstanden. Auch England leidet an Nässe, sowie Frankreich, und in Folge davon sind die Getreidepreise gestiegen. - Nach übereinstimmenden Berichten ist die Ernte in Süd=Rußland, trotz der Heuschreckenplage, außerordentlich ergiebig ausgefallen, ebenso in den Donau=Provinzen. Die Ernte in Nordamerika scheint selbst die kühnsten Erwartungen zu übertreffen. Der ganze Westen ist ein wogendes Getreidefeld; der Ertrag an Weizen und Gerste ist enorm.


Guten Morgen Herr Thorschreiber.
[Erzählung.]
(Schluß.)


Anzeigen.


Vorladungen.

Antragsmäßig sollen über nachbenannte Grundstücke, als:

1.) das dem Buchdrucker Ludwig Bicker hieselbst gehörende, am Markt sub No. 106. belegene Wohnhaus c. p. und die auf dem Galgenmoor belegene Acker=Parcele No. 31.;
2) die dem Walkmüller Heinrich Jürgen Detlof Vorbeck zur Römnitz gehörende Walkmühle c. p., und
3) das dem Handelsmann August Lorenz Kniep hieselbst gehörende, an der Siemzerstraße sub No. 108 belegene Wohnhaus c. p.,
Hypothekenbücher niedergelegt werden, und werden daher alle Diejenigen, welche Realrechte an diesen Grundstücken zu haben vermeinen und deren Eintragung in die anzulegenden Hypothekenbücher verlangen, zu deren Anmeldung auf

[ => Original lesen: 1860 Nr. 34 Seite 4]

Dienstag den 30. October d. J.,
Morgens 10 Uhr,

peremtorisch unter dem Nachtheil hiermit aufgefordert, daß alle nicht angemeldeten und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenen Realrechte an den proclamirten Grundstücken sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer derselben erloschen sein sollen.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind jedoch diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Siegel des Gerichts versehenen, vor dem Liquidationstermine ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben.
Schönberg, den 20. August 1860.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     Reinhardt.


Vermischte Anzeigen.

Der in Ludwigslust bestehende

Militair=Stellvertreter=Verein für Dienstpflichtige in Mecklenburg=Strelitz,

welcher mit einer beim hiesigen Großherzoglichen Gerichte deponirten Caution von zehn Tausend Thalern Court. Garantie leistet und außerdem noch einer gerichtlichen Rechnungs=Revision unterliegt, wird hierdurch bei 125 Thlr. Court. Einkauf und Rückzahlung des Ueberschusses, allen Militairpflichtigen im Fürstenthum Ratzeburg, welche sich durch Zahlung des vierten oder dritten Theils der ganzen Stellvertretersumme befreien wollen, bestens empfohlen.
Vereins=Statuten sind unentgeldlich bei dem Unterzeichneten und beim Herrn Advocaten Dufft in Schönberg zu haben, welcher Letztere zur Vermittelung der Vereinsgeschäfte bereit ist.
Ludwigslust im August 1860.

Der Vereins=Vorstand:

Levy,
Rentier.
            Steinohrt,
Großh. Telegr.=Stations=Vorstand.


Soeben ist erschienen und von F. A. Brockhaus in Leipzig durch alle Buch= und Kunsthandlungen zu beziehen:

Das Luther=Denkmal in Worms
nach dem Entwurfe von E. Riestchel.
Ein Kunstblatt in Holzschnitt mit erklärendem Text in deutscher französischer und englischer Sprache.
Preis: 24 Schilling (Mecklenburg).

Auf Kosten des Luther=Denkmal=Vereins hergestellt, wird das Blatt, als Eigenthum desselben, zum Besten des Denkmalfonds ausgegeben, um einen Theil der noch fehlenden 60,000 Fl. aufzubringen. Alle Freunde dieses Unternehmens, welchen die Ausführung des Monuments selbst am Herzen liegt, werden daher dringend ersucht, sich in dem Kreise ihrer Bekannten für den Verkauf dieses Blattes lebhaft zu verwenden. Jeder Abnehmer erhält auf 10 auf einmal bestellte Exemplare ein Freiexemplar.
Worms, im Juli 1860.

Der Ausschuss des Luther-Denkmal-Vereins.


Einem geehrten Publikum erlaube ich mir die ergebene Anzeige, daß ich mich hieselbst als Schlössermeister etablirt habe, und empfehle mich zur Anfertigung aller in mein Fach einschlagenden Arbeiten bestens. Meine Wohnung ist im frühern Schlössermeister Eckmann'schen Hause.
Schönberg den 24. August 1860.

                                                    J. Hagen.


      Die

Mecklenburgische
Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin

schließt Lebens=, Leibrenten= und Sterbekassen=Versicherungen, Zeitrenten=, Darlehns=, Einlage= und sonstige Geldgeschäfte ab, und verzinst alle Kapital=Einlagen von mindestens 50 Taler (Mecklenburg) mit 3 1/4 Procent für's Jahr, durch die unterzeichneten Agenturen.

Agentur Schönberg und Dassow.

J. P. Bade,
Buchbinder.
                                J. P. Oldörp,
Schul= und Siechenmeister.


Gußstahl=Sensen,
beste Güte,
empfiehlt                                                      Fr. C. Schlebusch.


Sehr schöne neue Fett=Häringe
                          bei                                                    Fr. C. Schlebusch.


Verloren. Eine halb vollendete Stickerei in Wolle ist nebst einer Schere verloren worden. Der ehrliche Finder erhält eine Belohnung, wo? erfährt man in der Expedition dieser Blätter.


Am 12. August sind im Gartenlocale des Herrn Gastwirthes Fick zwei seidene Regenschirme vertauscht worden, wovon der eine mit schwarz hornenem Griff, an dessen äußerm Ende eine weiße Platte sich befindet; der Handgriff des andern Schirmes ist mit kleinen Perlmutter Blumen ausgelegt. Die jetzigen Inhaber derselben können ihre Schirme bei Herrn Gastwirth Fick gegen Rückgabe obiger zurückerhalten.


Backtafel für die Stadt Schönberg

Weizen=Milch=Brod. Pfd. Loth.   Pfd.   Loth.
Ein 2 Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eine Dreilings=Semmel, soll wägen -   5
Ein Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod desgleichen -   2 1/2
Ferner:
fünf große Milch=Semmel oder für 2 Schillinge -   5
fünf kleine Milch=Semmel oder für 1 Schilling -   2 1/2
Roggen=Brod von gebeuteltem Mehl, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eines halben Dreilings werth, soll wägen:
ein 8 Schillings=Brod 4   5
ein 4 Schillings=Brod 2   2 1/2
ein 2 Schillings=Brod 1   1 3/4
Grob Hausbacken=Brod ohne Aufbrod:
ein 8 Schillings=Brod 6 16
ein 4 Schillings=Brod 3   8
ein 2 Schillings=Brod 1 26

Schönberg, den 22. August 1860.                          
                                                    Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom 16. bis 23. August

Geboren: Den 17. dem Schustermeister Metscher hies. eine T. - Den 18. dem Arbm. Retelsdorf in Ollendorf ein S., dem Fuhrmann Tretow hies. eine T. - Den 22. dem Schustermeister Friedrichs hies. eine todte T. - Den 23. dem Fuhrmann Krohn hies. ein S.
Gestorben: Den 17. Maria Wigger, Arbeitsmannsfrau aus Gr. Siemz, 62 J. 7 M. alt.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 22. August 1860.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 48-52 Schilling (Mecklenburg),     Wicken - Taler (Mecklenburg) - - - Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg)   6-10 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen 1 Taler (Mecklenburg)   4-  8 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 49-50 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 24-25 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 36-40 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 22-23 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   4-  8 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 17-18 Mark (Lübeck)
Butter 10 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, d. Faß 7 u. 8 Schilling (Mecklenburg).


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


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