No. 19
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 11. Mai
1860
dreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1860 Nr. 19 Seite 1]

- In Tondern in Schleswig hat's ein kleines Scharmützel zwischen Dänen und Preußen gegeben. Mehreren hundert Arbeiter aus Schlesien waren dort angekommen, um an den Deichen zu arbeiten, und mußten versprechen, das Lied von Schleswig=Holstein nicht zu singen. Sie zogen mit einer hochflatternden preuß. Fahne zur Arbeit und setzten sich zur Wehr, als diese weggenommen werden sollte. Es gab Verwundungen und Verhaftungen.
- Die Verbesserung der Verkehrsmittel, schreibt die Schweizer Bauernzeitung, besteht hauptsächlich darin, daß man bessere Straßen anlegt und Eisenbahnen und Dampfschiffe baut; dies ist das deutlichste Gepräge unserer Zeit und wird ihr nach Jahrhunderten noch eine hohe Stelle in der Geschichte anweisen. Unglaubliches wird durch die erleichterten Verkehrsmittel geleistet. Die Engländer haben eine Eisenbahn nach der Krim geschickt, um die Russen zu besiegen. Gegenwärtig lassen sie blecherne Büchsen machen, um nach China Ochsenfleisch zu transportiren. In Paris ißt man jetzt täglich frische Butter, die am Tage vorher von einer Bäuerin bei Basel geknetet worden ist. Wir dagegen düngen unsere Felder mit Vogelmist, der in Peru gewachsen ist, und in der Bundesstadt ißt der französische Gesandte Bohnen und Blumenkohl, die in Afrika gepflanzt wurden. Wenn Einer vor 50 Jahren solche Dinge prophezeit hätte, so wäre er ins Narrenhaus gekommen. Es kann nicht fehlen, daß diese erleichterten Verkehrswege von großem Einfluß sein werden auf die Gestaltung vieler Verhältnisse unserer bisherigen Lebensweise. Ihre Wirkung läßt sich indeß einstweilen noch nicht so genau bestimmen. Die Bewegung ist erst im Anfang, und bei der Zähigkeit, mit der der Mensch am Alten hängt, müssen nothwendig noch viele Jahre darüber hingehen, bis ihre Folgen sich auf allen Lebensgebieten zeigen. Es ist gerade die Landwirthschaft, welche nicht am wenigsten von den Eisenbahnen betroffen wird, und welche großen Nutzen davon haben wird. Das ist schon daraus abzunehmen, daß die Güterpreise seit Einführung der Locomotive nicht, wie man gefürchtet hat, gefallen, sondern gestiegen sind. Mit Hülfe des leichtern Verkehrs mittelst besserer Straßen und Schienenwege kann man Alles absetzen und Alles bekommen, was man zum Lebensunterhalt nöthig hat.


Die kalten Tage im Mai.

Die drei gestrengen Herren: Mamertus, Pankratius und Servatius, die sich auch im verflossenen Jahre in ihrer ganzen Härte zeigten, haben schon viel von sich reden gemacht; deshalb hat denn Professor Dove in Berlin sie seiner besondern Beachtung gewürdigt und ist zu den folgenden Resultaten gelangt: Die Erscheinung ist auf das mittlere Europa beschränkt und rückt auf diese Weise von Norden nach Süden fort, daß, während im nördlichen Deutschland Mamertus, den 11. Mai, Pankratius, den 12., und Servatius, den 13., die gefürchteten Tage sind, im südlichen an die Stelle des Mamertus der Bonifatius, den 14., tritt. Die nähere Beobachtung zeigt, daß die Erscheinung genau sich darstellte, wie zu andern Zeiten eintretende Unregelmäßigkeiten, nämlich als Rückwirkung eines localen kalten Gebietes auf ein daneben liegendes wärmeres, und daß man nur aus dem Grunde auf diesen Fall ein besonderes Gewicht legt, weil er durch sein Eintreffen zur Blüthezeit der Vegetation am meisten schadet. Da im vorigen Jahre auf einen sehr milden Winter wieder eine sehr auffallende Temperatur=Erniedrigung im Mai folgte, so hat Professor Dove desfallsige Beobachtungen angestellt, um zu prüfen, ob sich das Fortrücken der Abkühlung über die Oberfläche der Erde nachweisen lasse. Das Ergebniß dieser Untersuchung ist folgendes:
1) Ueberall tritt die Abkühlung mit nördlichen und östlichen Winden ein. 2) In Schweden, im nördlichen Rußland und in Westpreußen ist die größte Kälte am Mamertus, den 11. Mai. 3) In Kurland, Ostpreußen und Pommern am Pankratius, den 12. Mai. 4) In Schlesien, der Mark, Sachsen bis zum Harz ist der kälteste Tag der Servatius, den 13. Mai. 5) In Westphalen und am Rhein der 14. Mai, Bonifacius. 6) In Frankreich, wo die Erscheinung sich sehr abschwächt, der 15. und 16. Mai. 7) In Spanien und Portugal ist sie nicht mehr zu bemerken. Die wahrscheinliche Hauptursache dieser Erscheinung liegt nicht, wie manche zu beweisen gesucht haben, in dem Eisgange der Dwina, der im Durchschnitt erst auf den 14. Mai fällt, und daher nicht Wirkungen erzeugen kann, die auf den 11., 12. und 14. fallen, sondern viel eher in dem folgenden: Um die Zeit der Nachtgleichen kommt die in der Nähe des Aequators aufsteigende und als oberer Passat den Polen zuströmende Luft im südlichen Europa an und veranlaßt am südlichen Abhange der Alpen die heftigsten Niederschläge. Erst nach einiger Zeit tritt dieser Luftstrom über die Alpen und veranlaßt dann in Deutschland herabkommend unsere Sommerregen. Diese von oben herabkommenden feuchten Winde, welche dadurch, daß sie Ueberschwemmungen verursachten, zu Anfang des vorigjährigen Krieges die Flußübergänge erschwerten, gehen daher unsern ersten kräftigen Regen voraus und kündigen sie an. Wenn man bei rasch zunehmender Wärme im Frühling die nördlichen Gegenden, welche sich noch nicht ihrer Schneedecke entledigt haben, dadurch in bedeutenden Ge=
[ => Original lesen: 1860 Nr. 19 Seite 2]gensatz zu treten, wo dies früher geschehen und wo daher die ganze Menge der Wärme der Luft und dem Boden zu Gute kommt, während die ersteren noch ein bedeutendes Quantum zum Schmelzen des Schnees nöthig haben, so wird das Bestreben der Ausgleichung nördliche Ströme hervorrufen, welche an ihrem weiteren Vordringen nach Süden, durch den entgegen wehenden Passat verhindert, nun als östliche Winde abkühlend das mittlere Europa überstürmen.


Anzeigen.


Curatelbestellung.

Daß über den gemüthskranken Asmus Holst in Carlow eine Curatel angeordnet und der Hauswirth Jochen Holst in Carlow zum Curator dieses Asmus Holst Gerichtswegen bestellt worden ist, wird hierdurch zur Kenntniß des interessirenden Publicums gebracht.
Schönberg, den 25. April 1860.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     Reinhardt.


Vermischte Anzeigen.

Thierschau in Schönberg
am Donnerstag den 7. Juni 1860.

1) Die Thierschau findet, wie in den früheren Jahren, auf dem s. g. Baubrink statt.

2) Jedem steht es frei, Thiere zur Schau zu stellen. Indessen concurriren zu den Prämien nur Viehbesitzer des Fürstenthums Ratzeburg.

3) Es sind folgende Preise ausgesetzt:

A. für Pferde,

a. für die beste 4jährige oder ältere Stute 20 Taler (Mecklenburg)
b. für die nächstbeste dito 10 Taler (Mecklenburg)
c. für die beste 3jährige Stute 10 Taler (Mecklenburg)
d. für das beste Wagenpferd 15 Taler (Mecklenburg)
e. für das nächstbeste dito 10 Taler (Mecklenburg)
f. für das beste Arbeitspferd 12 Taler (Mecklenburg)
g. für das nächstbeste dito 10 Taler (Mecklenburg)
h. für das beste 2jährige Füllen 8 Taler (Mecklenburg)
i für das beste 1jährige Füllen 8 Taler (Mecklenburg)

B. für Rindvieh,

a. für den besten 2jährigen od. ältern Bollen 8 Taler (Mecklenburg)
b. für den besten 1jährigen Bollen 6 Taler (Mecklenburg)
c. für die beste milchgebende Kuh, der von der Stadt Schönberg ausgesetzte Preis von 20 Taler (Mecklenburg)
d. für die nächstbeste Kuh 12 Taler (Mecklenburg)
e. für die nächstfolgende dito 8 Taler (Mecklenburg)
f. für die viertbeste dito 6 Taler (Mecklenburg)
g. für die beste 2= oder 3jährige Starke 8 Taler (Mecklenburg)
h. für die nächstbeste dito 6 Taler (Mecklenburg)
i. für die nächstfolgende dito 4 Taler (Mecklenburg)

C. für Schweine,

a. für den besten Zuchteber 6 Taler (Mecklenburg)
b. für den nächstbesten 5 Taler (Mecklenburg)
c. für die beste Sau 5 Taler (Mecklenburg)
d. für die nächstbeste 4 Taler (Mecklenburg)

4) Es dürfen nicht mehrere Prämien für dasselbe Thier ausgegeben und darf daher ein Pferd nicht gleichzeitig als Stute und als Wagen= oder Arbeits=Pferd prämirt werden.
Jeder Preis wird nur ertheilt, wenn mindestens zwei Thiere concurriren, es sei denn, daß die Preisrichter das allein zur Bewerbung stehende Thier für besonders preiswürdig erklären.

5) Die Stellung sämmtlicher Thiere auf dem Baubrink, wo ihnen der platz angewiesen werden wird, muß bis spätestens 9 Uhr Morgens des Thierschautages geschehen sein.
Etwanige freiwillige Beiträge für die Thierschau nimmt der Assessor Boccius entgegen. Derselbe vertheilt auch die für die Mitglieder des landwirthschaftlichen Vereins, sowie diejenigen, welche sich mit freiwilligen Beiträgen betheiligt haben, bestimmten Karten.
Einlaßkarten à Stück 16 Schilling (Mecklenburg) sind bei dem Rathmann A. Spehr und dem Ackerbürger Boye, sowie am Tage der Thierschau auf dem Baubrink zu bekommen.
Sämmtliche ausgegebenen Eintrittskarten gelten auch für die mit der Thierschau verbundenen Gewerbe=Ausstellung.
Schönberg, 10. Mai 1860.

                          Der Vorstand des landw. Vereins.
                          F. Graf Eyben.


Industrie=Ausstellung
am Thierschautage den 7. Juni 1860
zu Schönberg.

Mit der am Tage der Thierschau zu Schönberg stattfindenden Industrie=Ausstellung soll mit Erlaubniß der Großherzoglichen Landvogtei eine Verloosung von daselbst angekauften Industrie=Gegenständen verbunden werden.
Es werden daher alle Diejenigen, welche Erzeugnisse der einheimischen Industrie zur Ausstellung liefern wollen, ersucht, solche am 6. Juni Abends oder spätestens bis zum 7. Juni bis 9 Uhr Morgens bei unterzeichneter Committee einzuliefern und zwar in das eigens zu diesem Zweck aufgestellte Zelt auf dem Baubrink.
Jeder Aussteller hat seine Ausstellungsgegenstände mit seinem Namen zu versehen und den Preis dabei zu notiren, wofür es käuflich.
Jeder Aussteller muß seine Ausstellungsgegenstände selbst beaufsichtigen oder durch sichere Personen beaufsichtigen lassen, da die Committee in keiner Beziehung eine Garantie übernehmen kann, wiewohl ein zuverlässiger Wächter im Zelte angestellt ist.
Jeder Aussteller muß sich den Anordnungen der Mitglieder der Industrie=Committee hinsichtlich der Aufstellung fügen.
Loose zur Industrie=Ausstellung, à 16 Schilling (Mecklenburg), sind bei den unterzeichneten Mitgliedern der Committee fortwährend zu haben, wie auch am Tage der Thierschau im Committeezelte.
Alle Aussteller werden gebeten, zum Zweck der Gewinnung von Platz möglichst früh die Ausstellungs=Gegenstände bei dem Herrn Lichtfabrikanten Spehr in Schönberg anzumelden, wo sie dann zugleich eine Karte zum freien Eintritt in die Ausstellungsräume entgegennehmen können.
Die Gewinnliste wird am Freitage d. 8. Juni durch die hiesigen Anzeigen publicirt werden.
Schönberg den 12. April 1860.

  G. W. Wicke.
H. Oldörp.
J. P. H. Spehr.


Thierschau in Gadebusch.

Der Gadebuscher District des patriotischen Vereins wird

am 14. Junius 1860

Morgens 10 Uhr auf dem Schützenhofe bei Gadebusch eine Thierschau, verbunden mit einer Industrieausstellung, wie im vorigen Jahre, veranstalten und ladet zur zahlreichen Stellung von Thieren, Industrie=Gegenständen, sowie zur freundlichen Betheiligung hiemit ein.
Der Preis des Districts, ein silberner Pokal, wird der besten dreijährigen oder älteren Stute bei freier Concurrenz zuerkannt werden, und sind für die drei nächstfolgenden Pferde Ehrenpreise ausgesetzt.
Für die beste Milchkuh ist der erste Stadtpreis von Gadebusch, ein silberner Pokal, bestimmt und erhalten die drei darauf folgenden Ehrenpreise. Die Milchkühe werden am Abend vorher eingeliefert, und haben die resp. Besitzer der Thiere das Futter für dieselben zu beschaffen. Herr Bürgermeister Koch in Gadebusch wird die Meldungen entgegen nehmen und weitere Nachricht ertheilen.

[ => Original lesen: 1860 Nr. 19 Seite 3]

Für die Selbstgezüchteten Saugefüllen, sowie für Starken und Bollen kleiner Landwirthe sind für die beste Starke ein silberner Pokal, für die folgenden wie für die Füllen Geldprämien ausgesetzt und wird die Größe der einzelnen Prämien von den Herren Preisrichtern bestimmt werden.
Die besten Schweine und Schafe werden durch Ehrenpreise ausgezeichnet.
Hinsichtlich der landwirthschaftlichen Maschinen und Geräthe, sowie der Producte und Fabricate der Handwerker wird bemerkt, daß die Summe von 50 Taler (Mecklenburg) zur Prämirung der besten Arbeiten ausgesetzt ist, und daß Ehrenpreise ertheilt werden. Die Anmeldungen wird der Herr Bürgermeister Koch in Gadebusch und Herr Bürgermeister Lange in Rehna entgegen nehmen und weitere Auskunft ertheilen.
Gadebusch April 1860.

                                                    Die Districts=Direction.


Bekanntmachung.

Alle diejenigen, welche gewilligt sind, ihre Feldfrüchte gegen Hagelschlag bei der Hagelversicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg zu versichern, werden hiemittelst ersucht, sich mit ihren desfallsigen Meldungen für das bereits angetretene Versicherungs=Jahr vom 1. März 1860 bis dahin 1861 an den Director dieser Anstalt, Herrn Kaufmann Boye hieselbst, wo auch die Statuten eingesehen werden können, gefälligst wenden zu wollen.
Schönberg den 16. April 1860.

                          Die Direction
                          der Hagelversicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg.


Beim Mustiner=Chausseebaum liegen circa
20,000 Fuß geschnittene Steindachs=Latten,

von verschiedenen Längen (à 100 Fuß 36 Schilling (Mecklenburg) pr. Ct.) zum Verkauf.
Käufer wollen sich gefälligst an den Chaussee=Einnehmer Coß in Mustin wenden.


Mein Gehöft auf der bekanntlich so schön gelegenen Mühlenbeek bei Ratzeburg, bestehend in einem geräumigen Wohnhause mit Tanzsalon, Kegelbahn, Schießbahn und Stallgebäude, worin seit vielen Jahren Gastwirthschaft und Krämerei mit gutem Erfolg betrieben ist, wünsche ich zu verkaufen. Ein großer Garten mit hundert schönen Obstbäumen und 12 Scheffel Ackerland sind in unmittelbarer Nähe des Gehöfts. Kaufliebhaber bitte ich, sich deshalb bei mir zu melden.

                                                    Gastwirth Ernst Möhler.


Familien (Landleute), die unter günstigen Bedingungen nach Lievland oder Curland auswandern geneigt sind, wollen sich zur näheren Besprechung melden an

                                                    H. J. Damm in Lübeck.


Glanzvolle Seidenzeuge (Satin de Chine) von 18 Schilling (Mecklenburg) an, 6 bis 8/4 Mixed Lustre, Paramatta und Orleans schwarz und couleurt von 4 Schilling (Mecklenburg) an, 6/4 Cattun von 3 Schilling (Mecklenburg) an, 12/4 weiße Piqué=Bettdecken von 3 Mark (Lübeck) 4 Schilling (Mecklenburg) an, 5/4 weiße Piqué=Decken von 14 Schilling (Mecklenburg) an, Bettdrell von 6 Schilling (Mecklenburg) an, abgepaßte Röcke von 1 Mark (Lübeck) 4 Schilling (Mecklenburg) an bis 7 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg), Baumwollen=Strickgarn von 1 Mark (Lübeck) an, bei

                          J. H. Sommer,
                          Beckergrube, Fünfhausen=Ecke No. 136.
                          in Lübeck.


Den 31. Mai.
Ziehung des Großherzoglich Badischen Eisenbahn-Anlehens vom Jahr 1845.

Die Hauptgewinne desselben sind: 14mal fl. 50,000, 54mal fl. 40,000, 12mal fl. 35,000, 23mal fl. 15,000, 55mal fl. 10,000, 40mal fl. 5000, 58mal fl. 4000, 366mal fl. 2000, 1944mal fl. 1000, 1770mal fl. 250. -

Der geringste Preis, den mindestens jedes Obligations=Loos erzielen muß, ist 46 fl. oder 26 Thlr. 8 Sgr. Preuß Cour.- Pläne werden Jedermann auf Verlangen gratis und franco übersandt, ebenso Ziehungslisten gleich nach der Ziehung. - Um der billigsten und reellsten Behandlung versichert zu sein, beliebe man sich bei Aufträgen direct zu richten an             STIRN  &  GREIM,
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Die
Hagelschäden-Versicherungs-Gesellschaft zu Erfurt,
bestätigt
durch allerhöchste Cabinets=Ordre d. d. Berlin, den 24. Februar 1845,

zählte im verflossenen Jahre: 8925 Mitglieder mit einer Versicherungssumme von 6,475,624 Thlrn., darunter 3397 neu hinzugetretene Interessenten mit einer Versicherungssumme von 2,847,050 Thlrn. und vergütete an 1210 Beschädigte den Betrag von 81,839 Thlrn. 22 Sgr. 4 Pf.
Durch eine am 7. November v. J. abgehaltene außerordentliche General=Versammlung der Gesellschafts=Mitglieder hat dieselbe mehrfache Abänderungen des Gesellschafts=Statuts beschlossen und vorgenommen, welche auch bereits durch Allerhöchste Cabinets=Ordre vom 27. März d. J. die Bestätigung erlangt haben und werden daher von jetzt ab alle Versicherungen auf Grund des neu redigirten Statuts abgeschlossen.
Demgemäß gewährt die Gesellschaft nunmehr auch ihren Mitgliedern vollständigen Ersatz für vorkommende Hagelschäden und bietet überhaupt dem Publikum sowohl bei der Versicherungsnahme als auch in Schädenfällen durch anerkannt loyale Regulirung derselben die möglichsten Vortheile.
Zur Verabreichung der Rechnungsabschlüsse pro 1859 an die zeitherigen Mitglieder, von Statuten und Antragsformularen, sowie zur Entgegennahme und Anfertigung von Versicherungs=Anträgen empfehlen sich

Ratzeburg, den 23. April 1860.
Leonhd. Dölle,
Agent.
             Lübeck, den 23. April 1860.
General=Agentur der Gesellschaft,
H. J. Damm.


[ => Original lesen: 1860 Nr. 19 Seite 4]

U. Beermann & Co.
Lübeck Klingberg 927.
empfehlen eine sehr schöne Auswahl der neuesten
Frühjahrs=Umhänge u. Mantillen,
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Empfehlende Erinnerung.

Dr. Borchardt's aromat.=mediz. Kräuter=Seife, (à 10 Schilling (Mecklenburg) pr. Pack.)
Dr. S. de Boutemard's aromat. Zahn=Pasta, (à 10 und 20 Schilling (Mecklenburg)).
Dr. Hartung's Chinarinden=Oel, (in versiegelten Flaschen à 20Schilling (Mecklenburg)).
Dr. Hartung's Kräuter=Pomade, (in versiegelten Tiegeln à 20 Schilling (Mecklenburg).
Apotheker Sperati's Italien. Honig=Seife, (in Originalstücken, à 4 und 8 Schilling (Mecklenburg)).
Professor Dr. Lindes Vegetabilische Stangen=Pomade, (à 12 Schilling (Mecklenburg) pr. St.)
Die innere Solidität der obengenannten privilegirten Spezialitäten erläßt jede ausführlichere Anpreisung = schon ein kleiner Versuch genügt, um die Ueberzeugung von der Zweckmäßigkeit und Vortrefflichkeit dieser gemeinnützigen Artikel zu erlangen. = Prospekte und Gebrauchs=Anweisungen werden gratis verabreicht, sowie die Mittel selbst in bekannter Gute stets ächt verkauft bei

J. P. Bade in Schönberg.


Jeden eine passende Brille Um alle Irrthümer zu vermeiden, zeige ich einem geehrten Publicum hierdurch an, daß ich niemand habe, der für mich hausirt, auch keine Waare von mir hat und mit niemand in Verbindung stehe. Da ich auf dieser Reise viele Klagen im Lande gehört habe, daß mein Name gemißbraucht worden und die Leute auf bedeutende Weise betrogen worden sind, so fühle ich mich veranlaßt, diese Bekanntmachung zu veröffentlichen.

Hochachtungsvoll                          
                          P. Fuchs sen.,
                          concessionirter Opticus aus Altona.


Wegen Wohnorts=Veränderung bitte ich alle Diejenigen, welche mir noch schuldig sind, binnen acht Tagen zu bezahlen, und Diejenigen, welche noch Forderungen an mich haben sollten, ihre Rechnungen auch binnen acht Tagen mir einzureichen.
Schönberg, den 11. Mai 1860.

                                                    L. Eckmann, Schlossermeister=Wittwe.


Eine frischmilchende Kuh, 5 Jahre alt, hat zu verkaufen

                          Freitag in Mallentin.


Gesucht wird für ein junges Mädchen eine Stelle als Nähmädchen. Zu erfragen in der Expedition dieser Blätter.


Einem hochgeehrten Publicum Schönbergs und Umgegend erlaube ich mir die Anzeige, daß ich mich hieselbst als Maler etablirt habe und empfehle mich dem Wohlwollen Desselben zu allen in dieses Fach einschlagenden Arbeiten, reelle und billige Bedienung versprechend.
Schönberg den 2. Mai 1860.

                                                    Julius Wolgast.


Am Tage nach Pfingsten, den 29. Mai, und folgenden Tagen wird bei mir Scheibenschießen stattfinden, wobei folgende Gewinne vorkommen, 1. eine Commode, 2. eine kupferne Bratpfanne, 3. ein polirter Tisch, 4. ein dito, 5. ein kupf. Suppentopf, 6. ein kupf. Theekessel, 7. eine Decke zum Reitsattel, 8. 9. und 10. jeder einen Rohrstuhl, 11. und 12. jeder einen messingenen Leuchter. Einsatz 16 Schilling (Mecklenburg). Büchsen, Pulver und Blei werden geliefert.

                          Krüger J. Holst zur Neuenwelt.


Am Tage nach Pfingsten, dem 29. u. 30. Mai,

Scheibenschießen,

wozu ich Freunde und Schießliebhaber ergebenst einlade. Die dabei vorkommenden Gewinne bestehen aus Mobilien.

                                                    Knabjohan in Campow.


Geistliches Concert
am
Himmelfahrtsfeste in der Kirche
zu Schönberg.
Programm.
1. Theil.

1. Praeludium für Orgel von Rink.
2. Quintetto aus dem 42. Psalm, für Sopran und Männerstimmen, von Mendelssohn=Bartholdi.
3. Kyrie eleison, Männerchor, v. Haslinger.
4. Geistliches Lied von Gellert, für Sopran von Beethoven, und vierstimmiger Choral v. Bach.
5. Der 11te Psalm für Männerstimmen, von Marschner.

2. Theil.

1. Praeludium für Orgel, von Rink,
2. Geistliches Lied von Gellert, für Sopran von Beethoven, und vierstimmiger Choral v. Bach.
3. Motette von B. Klein, für Männerchor: "Auferstehn wirst du, mein Staub."
4. Recitativ und Arie aus dem Oratorium "der Messias" von Händel, für Posaune mit Orgelbegleitung arrangirt.
5. Das Halleluja aus "der Messias" v. Händel, für Männerchor arrangirt.

Anfang präcise 4 1/2 Uhr Nachmittags.

Der Reinertrag dieses Concerts wird im Interesse der Kirche verwandt werden, und sind an den Kirchenthüren Becken zur Aufnahme freiwilliger Gaben ausgestellt.


Backtafel für die Stadt Schönberg

Weizen=Milch=Brod. Pfd. Loth.   Pfd.   Loth.
Ein 2 Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eine Dreilings=Semmel, soll wägen - 15
Ein Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod desgleichen -   7 1/2
Ferner:
fünf große Milch=Semmel oder für 2 Schillinge - 15
fünf kleine Milch=Semmel oder für 1 Schilling -   7 1/2
Roggen=Brod von gebeuteltem Mehl, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eines halben Dreilings werth, soll wägen:
ein 8 Schillings=Brod 4   2
ein 4 Schillings=Brod 2   1
ein 2 Schillings=Brod 1   1 1/2
Grob Hausbacken=Brod ohne Aufbrod:
ein 8 Schillings=Brod 6   8
ein 4 Schillings=Brod 3   4
ein 2 Schillings=Brod 1   8

Schönberg, den 5. Mai 1860.                          
                                                    Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom 4. bis 10. Mai

Geboren: D. 7. dem Handelsmann Schulz vor Schönberg eine T. - D. 8. dem Musicus Bockwold hieselbst eine T. - D. 9. dem Webermeister Resenhöft hieselbst ein S.
Gestorben: D. 10. Jochen Heinrich Resenhöft, Arbm.sohn zu Petersberg, 16 3/4 J. a., Nervenfieber.
Copulirt: D. 4. Jochen Heinrich Busch, Arbtsm. hieselbst, und Johanna Catharina Dorothea Caroline Busch zu Torriesdorf.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 9. Mai 1860.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 28-32 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 24-36 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 52-56 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen 1 Taler (Mecklenburg)   4-  8 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 49-50 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 23-24 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 38-41 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 22-23 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   4-12 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 17-18 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, d. Faß 7 u. 8 Schilling (Mecklenburg).


(Hiezu: Officieller Anzeiger No. 4.)


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


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