No. 18
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 04. Mai
1860
dreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1860 Nr. 18 Seite 1]

Neustrelitz, den 1. Mai. Gestern Abend ist der Geh. Medicinalrath Dr. Frerichs von Berlin wieder hier eingetroffen und hat sich über die Reconvalescenz seiner Königlichen Hoheit des allerdurchlauchtigsten Großherzogs sehr günstig ausgesprochen.
- Die Unsicherheit der politischen Zustände, heißt es in einer Nürnberger Correspondenz der Postzeitung, und das auf's höchste gesteigerte Mißtrauen wirken lähmend auf alle Zweige des Handels und der Industrie ein. Niemand wagt etwas für die Zukunft zu unternehmen, weil Niemand weiß, ob der morgende Tag nicht die Nachricht von dem demnächstigen Ausbruch eines europäischen Krieges bringen wird. Selbst der Kleinverkehr und das Handwerk leiden schon unter diesen ungünstigen Verhältnissen, weil man in vielen Familien aus Vorsorge für kommende Ereignisse sich so viel als möglich einzuschränken sucht. Das Capital zieht sich mehr aus dem Geschäftsverkehr zurück, was weitere Nachtheile zur Folge haben wird. Dieser drückende Zustand, fährt die Correspondenz - die Stimmung in Deutschland charakterisirend - fort, wird schwerlich ganz beseitigt werden, so lange Ludwig Napoleon den französischen Thron einnimmt. Das Mißtrauen ist einmal heraufbeschworen, und die öffentliche Meinung in Europa wird sich so leicht nicht von der Ansicht abbringen lassen, daß der Napoleonismus an sich schon eine Bedrohung des Friedens sei. Auch sind die Thatsachen, welche jeden Augenblick zu Tage kommen, keineswegs geeignet die herrschenden Besorgnisse zu zerstreuen. Mit Recht wirft man die Frage auf, wozu Frankreich, das von Niemand bedroht ist, wenn es Niemand anzugreifen gedenkt, eine Armee von 600,000 Mann auf den Beinen erhält und fortwährend die ausgedehntesten Rüstungen vornimmt, oder wozu der französische Herrscher, der stets das Wort Friede im Munde führt, immer nur Streitpunkte aufwirft, welche geeignet sind, Mißtrauen, Besorgnisse, Verwirrung und Zwietracht zu erregen. Allgemein ist man der Ueberzeugung, daß der Friede nur durch eine mächtige Coalition aufrecht erhalten werden kann, denn die Stärke Ludwig Napoleons beruht großentheils auf der Uneinigkeit der Mächte. Mit Freude wird deshalb auch jede Nachricht begrüßt, welche eine endliche Einigung Oestreichs und Preußens in Aussicht stellt. Möge das, was man neuerdings in dieser Beziehung meldet, sich nicht abermals als eine Täuschung erweisen."
- Aus Wien. Die auffallenden Ereignisse folgen sich jetzt Schlag auf Schlag. Außer dem Selbstmord des General Eynatten hat sich später der allgemein geachtete Banquier Robert erschossen und jetzt hat sich der Finanzminister Oestreichs, Frh. v. Brucke die Hals= und Pulsadern geöffnet und verblutet; vielleicht kam noch ein schnell wirkendes Gift hinzu. Tags vorher hatte der Minister das erste Verhör in der Eynattenschen Untersuchungssache zu bestehen gehabt. Außerdem sitzen Richter, der Direktor der Creditanstalt, und die drei ersten Banquiers aus Triest im Gefängnisse - welche Reihe, welches Verhängniß!
- Graf Montemolin, der durch einen Putsch sich des spanischen Thrones bemächtigen wollte, und sein Bruder Ferdinand, sind bei Tortosa gefangen, General Ortega erschossen worden. Letzterer soll Enthüllungen in Betreff der letzten Verschwörung gemacht haben, durch welche eine sehr hoch gestellte Persönlichkeit compromittirt worden. Dieselbe habe Ortega zu seinem wahnsinnigen Unternehmen angefeuert und ihm im Falle des Mißlingens das Leben zugesichert.
- Napoleon soll den Mächten einen Congreß vorgeschlagen haben, nicht um die Schweizerfrage zu regeln, sondern um die europäischen Verträge zu ändern.
- Am 28. April sind von Lübeck abermals 150 Auswanderer nach Riga abgegangen. Ein Theil derselben ist aus Mecklenburg und von einem Gutsbesitzer angeworben, um auf dessen Gütern in den russischen Ostseeprovinzen unbebautes Land zu colonisiren. Doch befinden sich unter den Auswanderern auch Holsteiner und Pommern. - Nach einer zuverlässigen Mittheilung aus Lübeck ist vom König von Dänemark der Bauplan der Lübeck=Hamburger Bahn für den holsteinisches Gebiet durchschneidenden Theil desselben genehmigt und die Bauconcession vollzogen worden.
- In Hannover soll die Regierung mit der Ausarbeitung einer Vorlage umgehen, die das Princip durchgehender Gewerbefreiheit zur Grundlage hat; doch will man erst die in Oestreich, Würtemberg etc. zu machenden Erfahrungen abwarten, ehe man die Sache vor die Stände bringt.
- Napoleon verstehts, sich nicht nur in die vornehmsten Mäuler, sondern auch in die Hände seiner Franzosen zu bringen. Auf den neuesten Spielkarten prangen lauter Napoleoniden. Die Könige bilden Napoleon I., dessen Sohn, Napoleon III. und seinen Sohn ab, die Damen die vier Kaiserinnen, die Mutter der Napoleoniden eingeschlossen; die Buben Napoleon I. vier Brüder, und die Asse oder Däuser die Napoleonschen Inseln Martinique, Croix, Helena und Elba.
- In Großbritannien und Irland werden gegenwärtig 991 Städte und Ortschaften mit jährlich 25,000 Millionen Cubikfuß Gas erleuchtet. Die Anlage dieser Fabriken hat ungefähr 1900 Millionen Thaler gekostet.

[ => Original lesen: 1860 Nr. 18 Seite 2]

- Die feine Welt von Paris hat in diesem Jahre Ostereier auftauchen sehen, welche nichts Geringeres als die schönsten Kaschemir=Shawls enthielten.
- Bekanntlich sind zu der Schillerstiftung bereits 200,000 Loose verkauft und unter den Gewinnen befinden sich 200 goldene Herren= und Damenuhren. Für den Fall, daß sich der Absatz der Loose auf 300,000 steigert, sollen noch 200 goldene Uhren zu den Gewinnen geschlagen werden.
- In mehreren Zeitungen befindet sich die seltsame Anzeige, daß bei einer aufgeführten Adresse in London 700,000 Thaler getheilt zu belegen sind an Private, Gutsbesitzer etc. im nördlichen Deutschland. Die Posener Zeitung schreibt jetzt: Durch diese Anzeige haben sich mehrere Personen verleiten lassen, unter der angegebenen Adresse nach London zu schreiben; es wurde ihnen aber zugemuthet, je nach der Höhe der Anleihe, die sie zu machen wünschten, zuvor 30, 50, 100 Thaler und darüber einzusenden. Ein solcher Brief ging auch einem hiesigen Lehrer zu, welcher 30 Thlr. einschicken sollte; derselbe legte den Brief der hiesigen Behörde vor, und da erfuhr man denn, daß die ganze Geschichte ein Schwindel ist. Jene Ankündigung geht von zwei Persönlichkeiten aus, welche "Berliner Kinder" sind und wegen ihrer schon verübten Schwindeleien bereits vor einigen Jahren das Weite gesucht haben. Beide waren hier Wechsel=Comissaire und verstanden es meisterhaft, Leute um ihr Geld zu bringen.
- In Marseille herrschte am 21. April seit mehreren Tagen völliger Wintersturm mit starkem Schneefall und Hagel. - Aus den Vogesen und dem südlichen Deutschland meldet man, daß in voriger Woche die Gebirge wieder völlig mit Schnee bedeckt waren. - Auch aus England klagt man, daß es noch immer nicht recht Frühling werden will; das Pflanzenleben war seit Jahren nicht so sehr zurückgeblieben, und man fürchtet, daß ein schlechtes Jahr bevorstehe. Besonders verlautet diese Besorgniß aus Irland, wo es an Futter für das Vieh fehlt, und wo es von Anfang März bis Mitte April fast ohne Unterbrechung geregnet hat..
- Ihrer zwölf, lauter reiche, vornehme, junge Männer, saßen bei Jagor unter den Linden in Berlin und machten sich einen lustigen Abend. Sie aßen und tranken und drei Mädchen schlugen die Saiten. Sie waren nicht mehr beim ersten Glas, da hob einer das Glas, tranks aus: Niemand mehr soll daraus trinken! - und warf es in den Spiegel. Das war das Signal: alles was nicht niet= und nagelfest war, wurde zertrümmert, die Lautenschlägerinnen entflohen und wurden mit Champagnerflaschen bombardirt und verwundet. Es war ein köstlicher Spaß, für den sich der Wirth 1500 Thaler zahlen ließ. Auch mit den Mädchen wurde nicht geknickert, jede empfing 100 Thaler als Balsam auf ihre Wunden und - den Mund. Sie haben aber doch geplaudert.


Anzeigen.


Vorladungen.

Auf Antrag des Herrn Justizraths v. Oertzen hieselbst, als Curators der verehelichten Ekengreen zu Wahrsow, ist das gegenwärtige Proclam - und zwar zur eventuellen vollen Wirkung eines Concursproclams - erkannt worden, kraft dessen hiermit alle Diejenigen, welche aus irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche und Forderungen an die verehelichte Ekengreen und deren Vermögen haben, oder zu haben vermeinen, peremtorisch hiedurch geladen werden, solche in dem deshalb auf

Montag den 4. Juni d. J.,
Morgens 11 Uhr,

präfigirten Termine vor unterzeichnetem Justizamte anzumelden und zu bescheinigen, oder zu gewärtigen, daß sie mit ihren Ansprüchen von der vorhandenen Vermögensmasse der verehelichten Ekengreen für immer alsbald werden ausgeschlossen und abgewiesen werden.
Schönberg den 22. März 1860.

                          Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          F. Boccius.
                          (L. S.)                                                     Reinhardt.


Verkaufsanzeigen.

Am Donnerstag den 10. Mai, Morgens 9 Uhr, sollen im Hause des Ackerbürgers Böckmann gegen Baarzahlung meistbietend verkauft werden:

Betten, Leinenzeug und Hausgeräthe.

Schönberg, 2. Mai 1860.

                                                    Seegert, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Bekanntmachung.

Alle diejenigen, welche gewilligt sind, ihre Feldfrüchte gegen Hagelschlag bei der Hagelversicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg zu versichern, werden hiemittelst ersucht, sich mit ihren desfallsigen Meldungen für das bereits angetretene Versicherungs=Jahr vom 1. März 1860 bis dahin 1861 an den Director dieser Anstalt, Herrn Kaufmann Boye hieselbst, wo auch die Statuten eingesehen werden können, gefälligst wenden zu wollen.
Schönberg den 16. April 1860.

                          Die Direction
                          der Hagelversicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg.


Die zwischen dem 1. October 1859 und dem 31. März 1860 versichert gewesenen Mitglieder des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins der Landbewohner haben im Mai d. Js. ihren ganzen einfachen Ansatz (ein Simplum) als Beitrag zu bezahlen. - Es contribuiren versichert gewesene 93.330.820 Mark (Lübeck). Courant.
Lübeck, den 12. April 1860.

                          Namens der Direction
                                                    Bruhn,
                                                    Secretair des Vereins.


Heute Morgen 3 Uhr nahm mir Gott meine liebe Frau Renate, geb. Reinhold.
Neustrelitz, 30. April 1860.

                                                    Genzken, Pastor.


Beim Mustiner=Chausseebaum liegen circa
20,000 Fuß geschnittene Steindachs=Latten,

von verschiedenen Längen (à 100 Fuß 36 Schilling (Mecklenburg) pr. Ct.) zum Verkauf.
Käufer wollen sich gefälligst an den Chaussee=Einnehmer Coß in Mustin wenden.


Mein Gehöft auf der bekanntlich so schön gelegenen Mühlenbeek bei Ratzeburg, bestehend in einem geräumigen Wohnhause mit Tanzsalon, Kegelbahn, Schießbahn und Stallgebäude, worin seit vielen Jahren Gastwirthschaft und Krämerei mit gutem Erfolg betrieben ist, wünsche ich zu verkaufen. Ein großer Garten mit hundert schönen Obstbäumen und 12 Scheffel Ackerland sind in unmittelbarer Nähe des Gehöfts. Kaufliebhaber bitte ich, sich deshalb bei mir zu melden.

                                                    Gastwirth Ernst Möhler.


Familien (Landleute), die unter günstigen Bedingungen nach Lievland oder Curland auswandern geneigt sind, wollen sich zur näheren Besprechung melden an

                                                    H. J. Damm in Lübeck.


Verloren, am Freitag den 27. April, vom Markte bis zur Siemzerstraße: eine kleine goldene Tuchnadel. Dem ehrlichen Finder eine angemessene Belohnung. Näheres in der Exp. d. Anzeigen.


[ => Original lesen: 1860 Nr. 18 Seite 3]

Johs. Wencker in Lübeck,
247. obere Glockengießerstraße. 247.
Möbel-, Spiegel- und Polster-Waaren-Magazin
en gros und en détail.

Reichhaltig assortirtes Lager aller dahinschlagenden Gegenstände. - Gediegene elegante Arbeit. - Preise billig und fest.


Die
Hagelschäden-Versicherungs-Gesellschaft zu Erfurt,
bestätigt
durch allerhöchste Cabinets=Ordre d. d. Berlin, den 24. Februar 1845,

zählte im verflossenen Jahre: 8925 Mitglieder mit einer Versicherungssumme von 6,475,624 Thlrn., darunter 3397 neu hinzugetretene Interessenten mit einer Versicherungssumme von 2,847,050 Thlrn. und vergütete an 1210 Beschädigte den Betrag von 81,839 Thlrn. 22 Sgr. 4 Pf.
Durch eine am 7. November v. J. abgehaltene außerordentliche General=Versammlung der Gesellschafts=Mitglieder hat dieselbe mehrfache Abänderungen des Gesellschafts=Statuts beschlossen und vorgenommen, welche auch bereits durch Allerhöchste Cabinets=Ordre vom 27. März d. J. die Bestätigung erlangt haben und werden daher von jetzt ab alle Versicherungen auf Grund des neu redigirten Statuts abgeschlossen.
Demgemäß gewährt die Gesellschaft nunmehr auch ihren Mitgliedern vollständigen Ersatz für vorkommende Hagelschäden und bietet überhaupt dem Publikum sowohl bei der Versicherungsnahme als auch in Schädenfällen durch anerkannt loyale Regulirung derselben die möglichsten Vortheile.
Zur Verabreichung der Rechnungsabschlüsse pro 1859 an die zeitherigen Mitglieder, von Statuten und Antragsformularen, sowie zur Entgegennahme und Anfertigung von Versicherungs=Anträgen empfehlen sich

Ratzeburg, den 23. April 1860.
Leonhd. Dölle,
Agent.
             Lübeck, den 23. April 1860.
General=Agentur der Gesellschaft,
H. J. Damm.


Markt=Anzeige.
J. Burchard aus Rehna

bezieht wieder den bevorstehenden Markt mit seinem gut assortirten Waaren=Lager und empfiehlt sich dazu dem geehrten Publikum ganz ergebenst.
Soeben erst von der Leipziger Frühjahrsmesse zurück, werde ich eine Auswahl der neuesten und modernsten Waaren vorlegen und die Preise auf's billigste stellen.
Für Damen außer den neuesten Kleiderstoffen

Umhänge in schwarz, grau und modefarben,
Mantillen in Moirée, Atlas und Tafft.                
Als besonders preiswürdig Tafft=Mantillen zu 3 Thaler.

Für Herren schöne schwere Tuche, Sommer=Rockszeug, Sommer= und Winter=Buckskins, seidene und Piqué=Westen.
Für Landleute: So eben bekam ich die neuesten Muster blanker und Brocat= Bänder,

Atlas=Schürzen und Tücher, Perlkragen mit und ohne Gold.

Mein Stand ist wieder im Hause des Sattlermeisters Baer am Markte.

                                                    J. Burchard aus Rehna.


Dem geehrten Publicum Schönbergs und Umgegend bringe hiermit zur Nachricht, daß ich auch den diesjährigen Frühjahrsmarkt mit meinem bekannten großen Lager von

Tuch=, Manufactur= u. Mode=Waaren

besuchen werde.
Durch persönlich gemachte Einkäufe in Frankfurt, Berlin und Hamburg habe mein Lager zur bevorstehenden Saison auf's Vollständigste assortirt und bin dadurch im Stande, die neuesten Waaren zu sehr soliden Preisen abzugeben; auch habe ganz neue Muster von blankem und bunten Brokatband, Atlas=Schürzen und Tüchern sowie couleurte Sonnen= und Regenschirme zu bekannten billigen Preisen.
Proben von neuen Bettfedern und Duhnen führe am Markttage zur Ansicht bei mir, worauf ich Aufträge entgegennehme und deren prompte Ausführung verspreche.
Mein Stand ist wiederum vor dem Hause des Gastwirths Hrn. Fick.
Zur gegenwärtigen Saison empfing ich aus Leipzig und Berlin ein Sortiment

ganz neuer Damen=Mäntel und Mantillen,

welche zur sehr soliden Preisen begeben werden.

                                                    Heinrich Rohde
                                                    aus Rehna.


August Brandt
aus
Rehna

empfiehlt zum bevorstehenden Schönberger Frühjahrsmarkte sein durch directe Einkäufe auf der Leipziger Messe wohl assortirtes

Manufactur=Waaren=Lager

auf das angelegentlichste. Da ich sämmtliche National=Artikel, wie schwarze Brocat=Bänder, faç. oder bunte Hutbänder, seidene und Atlas Schürzen, dito Tücher, sowie große Umschlagtücher und Kleiderstoffe, gänzlich eingehen lassen will, so werde ich solche zu einem bedeutend herabgesetzten Preise verkaufen.
Meine Bude steht vor dem Hause des Webermeisters Baumann.


Den Bewohnern Schönbergs und der Umgegend mache ich die ergebenste Anzeige, daß ich zum bevorstehenden Jahrmarkt mit meinen Hanftaschen in verschiedenen Sorten, nebst allen möglichen Seilerwaaren, gut gearbeitet, wieder eintreffen werde, und bitte um zahlreichen Besuch.

                                                    G. Kammerhoff, Seilermeister,
                                                     aus Ratzeburg.


[ => Original lesen: 1860 Nr. 18 Seite 4]

G. A. Levissohn.
(Marcus Nachf.)
aus Rehna

empfiehlt zum diesjährigen Schönberger Frühjahrs=Markte sein bekanntes

Tuch= und Manufactur=Waarenlager,

durch persönliche Einkäufe auf mehreren Meßplätzen für Stadt= und Landbewohner vollkommenen assortirt, reelle und billige Bedienung zusichernd, ganz ergebenst.
Sein Stand ist wie immer vor dem Gasthause des Herrn Fick, Ecke der Marienstraße.


W. Seemann,
Strohhutfabrikant aus Rehna,

wird mit seinem wohlassortirten

Strohhut=Lager

zum bevorstehenden Schönberger Jahrmarkt eintreffen. Derselbe empfiehlt sich mit einer reichhaltigen Auswahl klarer Bordüren, Phantasien, weißen Piqué, Baumwoll=Litzen, Brüsseler und italienischen Hüten, mit allen Sorten italienischen, sowie mit schwarzen und braunen Victoria= und Reit=Hüten.
Mein Stand ist vor dem Hause des Hrn. Gastwirth Fick in einer Bude mit obiger Firma versehen.


Wilh. Prahl aus Lübeck

empfiehlt sich zum hiesigen Jahrmarkt mit schmackhaften braunen, weißen und Mandelkuchen und Pfeffernüssen, Pariser Pflastersteinen, verschiedenem Backwerk und Torten, Makaronen, Bonbons, Zuckerplätzchen und allen in diesem Fache vorkommenden Artikeln.
Meine Bude ist mit meiner Firma versehen.


Zu diesem bevorstehenden Markte empfehle ich mich einem geehrten Publikum mit schmackhaften braunen, weißen und Mandelkuchen, frischen Berliner Pfannkuchen, Windbeutel, gefüllt mit Himmelsthau, Crême=, Kirsch= und andern kleinen, gefüllten Törtchen, Makronen und gebrannten Mandeln; ferner Ananas=, Zitronen=, Veilchen=, Rosen=, Pfeffermünz= und Chocolade=Plätzchen, Citronen=, Vanille= und Malz=Bonbons; Vanille= und Gewürz=Chocolade u. s. w.
Meine Bude befindet sich vor dem Hause des Buchdrucker Bicker und ist mit meiner Firma versehen.

M. Greiff.

Schönberg.


Karl Kindt
aus Rehna

empfiehlt sich zum diesjährigen Schönberger Frühjahrs=Markt mit einer großen

Auswahl Schuhzeug für Damen,

darunter namentlich Zeug= und Leder=Kamaschenstiefel in allen Größen, hohe Schnürstiefel, Morgenschuhe und lackirte Schuhe, und Kinder=Arbeit in verschiedenen Sorten; alles in geschmackvollster Façon.
Sein Stand ist wie gewöhnlich vor dem Hause des Hrn. Kaufmann Boye; die Bude ist mit seiner Firma versehen.


Einem geehrten Publikum der Umgegend Schönbergs mache ich die ergebene Anzeige, daß ich zum bevorstehenden Schönberger Jahrmarkt mit sehr schönen, von mir selbst gefertigten Schmiede=Sensen eintreffen werde.
Wahrsow den 24. April 1860.

                                                    J. Kähler, Schmiedemeister.


Zum bevorstehenden Schönberger Markte empfehle ich mein reichhaltiges

Schuh=Waaren=Lager.

Es enthält allerlei Sorten Kamaschenstiefel von braunem, grünem und schwarzem Leder, so wie alle Arten von hohen und niedrigen Schuhen, Kinderstiefeln, Pantoffeln und eine Parthie beste Patent Gummischuhe. Da ich mit allein in dieses Fach einschlagenden Artikeln wohl versehen bin und alle Arbeiten dauerhaft und geschmackvoll sind, so hoffe ich um so mehr auf zahlreichen Zuspruch. Mein Stand ist wie früher vor der Apotheke und ist die Bude mit meiner Firma versehen.

                                                    J. Schleuß,
                                                    Schuhmacher aus Rehna.


Den bevorstehenden Jahrmarkt werde ich mit fein und dauerhaft gearbeiteten Schuhmacher=Waaren, Herren= und Damenstiefeln aller Art, besuchen und empfehle ich dieselbe den geehrten Bewohnern Schönbergs und der Umgegend zum Ankauf bestens. Mein Stand ist vor dem Hause des Herrn Apotheker Saß, und meine Bude mit meiner Firma versehen.

                                                    H. Spuhr aus Rehna.


Geistliches Concert
am
Himmelfahrtsfeste d. J. Nachmittags 5 Uhr,
in der Kirche zu Schönberg.
Der Reinertrag wird zu milden Zwecken verwandt.
Programm in nächster Nummer.


Gesucht wird für ein junges Mädchen eine Stelle als Nähmädchen. Zu erfragen in der Expedition dieser Blätter.


Mein Omnibus fährt nicht am Dienstag, sondern am Montag nächster Woche nach Lübeck.
Schönberg den 2. Mai 1860.

                                                    F. Fick.


Einem hochgeehrten Publicum Schönbergs und Umgegend erlaube ich mir die Anzeige, daß ich mich hieselbst als Maler etablirt habe und empfehle mich dem Wohlwollen Desselben zu allen in dieses Fach einschlagenden Arbeiten, reelle und billige Bedienung versprechend.
Schönberg den 2. Mai 1860.

                                                    Julius Wolgast.


Am Tage nach Pfingsten, den 29. Mai, und folgenden Tagen wird bei mir Scheibenschießen stattfinden, wobei folgende Gewinne vorkommen, 1. eine Commode, 2. eine kupferne Bratpfanne, 3. ein polirter Tisch, 4. ein dito, 5. ein kupf. Suppentopf, 6. ein kupf. Theekessel, 7. eine Decke zum Reitsattel, 8. 9. und 10. jeder einen Rohrstuhl, 11. und 12. jeder einen messingenen Leuchter. Einsatz 16 Schilling (Mecklenburg). Büchsen, Pulver und Blei werden geliefert.

                          Krüger J. Holst zur Neuenwelt.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom 26. April bis 3. Mai

Geboren: D. 29. dem Arbeitsmann Krasch hies. eine T. - D. 1. dem Arbeitsmann Hundt in Rottensdorf ein S. - Ein unehel. S.
Copulirt: D. 27. Hans Heinrich Oldenburg, Wittwer und Arbeitsmann vor Schönberg und Elisabeth Wegner hieselbst.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 2. Mai 1860.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 28-32 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 24-36 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 52-56 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen 1 Taler (Mecklenburg)   4-  8 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 47-50 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 23-24 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 38-42 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 22-23 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   4-12 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 17-18 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, d. Faß 7 u. 8 Schilling (Mecklenburg).


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


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