No. 15
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 13. April
1860
dreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1860 Nr. 15 Seite 1]

              Daß die Ehefrau des Schuhmachermeisters Heinrich Speck, Louise geborne Grimm, in Rieps als zweite Hebamme für den District Schlagsdorf angenommen und bestellt worden ist, wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht.
               Schönberg, den 10. April 1860.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.           C. L. v. Oertzen.


              Die Bewohner Schönbergs und der resp. Dorfschaften, welche der, in Folge der auch bei uns aufgetretenen natürlichen Menschenblattern von Großherzoglicher Landvogtei unter dem 18. v. M. ergangenen Aufforderung, ihre noch nicht geimpften Kinder sofort impfen zu lassen, bisher noch nicht nachgekommen sind, werden hiedurch veranlaßt, sich mit den Impflingen bei einem der Unterschriebenen in dessen Wohnung behufs der Impfung des Mittwochs oder Sonnabends - Morgens 10 Uhr - baldmöglichst einzufinden. Und haben diejenigen, welche beabsichtigen, ihre Kinder im eigenen Hause impfen zu lassen, dem einen oder anderen der Impfärzte davon in den nächsten Tagen die nöthige Anzeige zu machen.
           Schönberg, den 12ten April 1860.

                          Die Allerhöchst bestellten Impf=Aerzte:
                          Dr. Marung.       Dr. Liebenow.


- Am Mittel= und Oberrhein sind Napoleonsche Sendlinge ungemein geschäftig, Frankreich günstige Gesinnungen zu erwecken und auf einen Umschwung vorzubereiten. Andererseits hat Napoleon nach und nach alle an den Nord= und Ostgrenzen Frankreichs kommandirenden Generale nach Paris berufen, um ihnen vertrauliche Befehle zu ertheilen. In Nizza sind französische Truppen eingezogen und von der Bevölkerung gleichgültig empfangen worden. Die Pariser Blätter versichern hinsichtlich des kalten Empfangs natürlich das Gegentheil.
- Die A. Z. läßt sich aus Genf schreiben: Nie hat man eine Reihenfolge diplomatischer Lügen mit mehr Unverschämtheit ausgesprochen, noch mit größerer Frechheit vor den Augen der Welt zur Schau tragen sehen. Seit einem Jahre hat Louis Napoleon dem Papst den Kirchenstaat garantirt, und er läßt ihn zerstückeln. Er hat den Frieden von Villafranca abgeschlossen, und ihn nicht gehalten. Er hat den Züricher Vertrag unterzeichnet und verletzt ihn. Er hat gesagt: Frankreich wolle sein Gebiet nicht vergrößern, und doch nimmt es Savoyen und Nizza weg. Er hat gesagt, er wolle die Mächte hierüber zu Rathe ziehen, und doch besetzt er jene Gebiete, ohne die Mächte zu fragen. Er hat gesagt: er wolle die Bevölkerungen Savoyens und Nizzas befragen lassen, und er befragt sie nicht. Er hat gesagt: er wolle Chablais und Fancigny der Schweiz geben, und nimmt sie für sich. Die Provinzen verlangen schweizerisch zu sein, und er sagt: Savoyen wolle nicht zerstückelt werden! - Weder in Nizza noch Savoyen wollen die Italiener französisch werden. Ein Franzos, der im Theater auf die sardinische Regierung schimpfte, wurde hinausgeworfen , und als er mit vielen Landsleuten zurückkehrte, gabs einen erbitterten Kampf mit Fäusten, Stöcken und Stühlen. Das Militair mußte mit scharfer Waffe einschreiten.
- Zur Erbauung einer der früher viel besprochenen mecklenburgischen Ostbahn von Güstrow nach Stettin hat eine englische Unternehmer=Gesellschaft die Concession von der mecklenburgischen Regierung erbeten.
- Am 20. Februar waren es 50 Jahre, daß Andreas Hofer, der Held von Tyrol, in Mantua auf Befehl Napoleons erschossen ward. Wenige Stunden vor seinem Tode schrieb er aus seinem Gefängniß an einen Freund: "Ade, mein schnöde Welt, so leicht kommt mir das Sterben vor, daß mir nit die Augen naß werden. geschrieben um 5 uhr in der Frue, und um 9 uhr reiß ich mit der Hilfe aller heilig zu Gott. Im Namen des Herrn Wille ich auch die reise vorneme mit Gott. - Der Brief ist gezeichnet: Mantua, den 20. Febr. 1810.

[ => Original lesen: 1860 Nr. 15 Seite 2]

Das Kriegsgericht hatte der schnellen Verhandlung ein schnelles Urtheil folgen lassen. Um 11 Uhr holten sie ihn aus dem Gefängnisse. Das Jammern und Wehklagen seiner gefangenen Landsleute, die bei seinem Vorüberschreiten an ihren Kerkerthüren alle auf den Knien lagen und beteten, geleitete ihn zum Todesplatze. "Ich stehe vor dem, der mich erschaffen, und stehend will ich meinen Geist übergehen", sprach er und kommandirte nach kurzem Gebete: "gebt Feuer". Erst der dreizehnte Schuß machte seinem Leben ein Ende. Sein Leichnam ruht jetzt im Dom zu Innsbruck neben dem Kaiser Maximilian.


Anzeigen.


Vorladungen.

Nachdem im Jahre 1840 der Schulmeister Johann Heinrich Stuth zu Campow, früher im Lauenburg'schen wohnhaft, verstorben, sind nunmehr als dessen Erben, auf Grund des Intestat=Erbrechts, nachstehende Kinder, als:

  1) Katharina Elisabeth, verehel. Hamann zu Schlagsdorf;
  2) Hans Joachim, Büdner auf der Baeck;
  3) Johann Heinrich, Böttcher in Campow;
  4) Carl Heinrich, Schulmeister daselbst;
  5) Anna Marie, verehel. Mustin in Schlagsdorf;
  6) Joachim Hartwig, Gurtenmacher in Schönberg;
  7) Johann Jochen, verschollen, vertreten durch den Gurtenmacher Stuth zu Schönberg als curator absentis;
  8) Catharina Marie, verehel. Karsten auf der Baeck;
  9) Catharina Dorothea, verehel. Steffen zu Wulfsdorf im Lübischen
vor dem unterschriebenen Gerichte aufgetreten und haben
10) ihren bereits verstorbenen Bruder Hans Hinrich, wailand Schulmeister zu Kl. Molzahn
als Miterben ausdrücklich anerkannt.
Antragsmäßig werden hiedurch alle diejenigen, welche ein näheres oder gleich nahes Erbrecht, als die sub 1-10 aufgeführten Geschwister Stuth zu haben vereinen, hiedurch geladen, ihre vermeintlichen Erbrechte in dem auf

Freitag, den 27. April d. J.,
Morgens 11 Uhr,

zu diesem Zwecke angesetzten Termine geltend zu machen, unter dem ein für allemal dadurch angedroheten Nachtheil, daß die sub 1-10 benannten Geschwister Stuth, oder die sich Meldenden und Legitimirenden für die rechten Erben werden angenommen werden und ihnen als solchen der Nachlaß überlassen und das Erbenzeugniß ausgestellt werden soll, daß ferner die sich nach der Präclusion meldenden näheren oder gleich nahen Erben alle Handlungen und Dispositionen derjenigen, welche in die Erbschaft eingetreten, anzuerkennen und zu übernehmen schuldig sein sollen.
Schönberg den 15. Februar 1860.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     A. Dufft.


Vermischte Anzeigen.

Industrie=Ausstellung
am Thierschautage den 7. Juni 1860
zu Schönberg.

Mit der am Tage der Thierschau zu Schönberg stattfindenden Industrie=Ausstellung soll mit Erlaubniß der Großherzoglichen Landvogtei eine Verloosung von daselbst angekauften Industrie=Gegenständen verbunden werden.
Es werden daher alle Diejenigen, welche Erzeugnisse der einheimischen Industrie zur Ausstellung liefern wollen, ersucht, solche am 6. Juni Abends oder spätestens bis zum 7. Juni bis 9 Uhr Morgens bei unterzeichneter Committee einzuliefern und zwar in das eigens zu diesem Zweck aufgestellte Zelt auf dem Baubrink.
Jeder Aussteller hat seine Ausstellungsgegenstände mit seinem Namen zu versehen und den Preis dabei zu notiren, wofür es käuflich.
Jeder Aussteller muß seine Ausstellungsgegenstände selbst beaufsichtigen oder durch sichere Personen beaufsichtigen lassen, da die Committee in keiner Beziehung eine Garantie übernehmen kann, wiewohl ein zuverlässiger Wächter im Zelte angestellt ist.
Jeder Aussteller muß sich den Anordnungen der Mitglieder der Industrie=Committee hinsichtlich der Aufstellung fügen.
Loose zur Industrie=Ausstellung, à 16 Schilling (Mecklenburg), sind bei den unterzeichneten Mitgliedern der Committee fortwährend zu haben, wie auch am Tage der Thierschau im Committeezelte.
Alle Aussteller werden gebeten, zum Zweck der Gewinnung von Platz möglichst früh die Ausstellungs=Gegenstände bei dem Herrn Lichtfabrikanten Spehr in Schönberg anzumelden, wo sie dann zugleich eine Karte zum freien Eintritt in die Ausstellungsräume entgegennehmen können.
Die Gewinnliste wird am Freitage d. 8. Juni durch die hiesigen Anzeigen publicirt werden.
Schönberg den 12. April 1860.

  G. W. Wicke.
H. Oldörp.
J. P. H. Spehr.


Thierschau in Gadebusch.

Der Gadebuscher District des patriotischen Vereins wird

am 14. Junius 1860

Morgens 10 Uhr auf dem Schützenhofe bei Gadebusch eine Thierschau, verbunden mit einer Industrieausstellung, wie im vorigen Jahre, veranstalten und ladet zur zahlreichen Stellung von Thieren, Industrie=Gegenständen, sowie zur freundlichen Betheiligung hiemit ein.
Der Preis des Districts, ein silberner Pokal, wird der besten dreijährigen oder älteren Stute bei freier Concurrenz zuerkannt werden, und sind für die drei nächstfolgenden Pferde Ehrenpreise ausgesetzt.
Für die beste Milchkuh ist der erste Stadtpreis von Gadebusch, ein silberner Pokal, bestimmt und erhalten die drei darauf folgenden Ehrenpreise. Die Milchkühe werden am Abend vorher eingeliefert, und haben die resp. Besitzer der Thiere das Futter für dieselben zu beschaffen. Herr Bürgermeister Koch in Gadebusch wird die Meldungen entgegen nehmen und weitere Nachricht ertheilen.
Für die Selbstgezüchteten Saugefüllen, sowie für Starken und Bollen kleiner Landwirthe sind für die beste Starke ein silberner Pokal, für die folgenden wie für die Füllen Geldprämien ausgesetzt und wird die Größe der einzelnen Prämien von den Herren Preisrichtern bestimmt werden.
Die besten Schweine und Schafe werden durch Ehrenpreise ausgezeichnet.
Hinsichtlich der landwirthschaftlichen Maschinen und Geräthe, sowie der Producte und Fabricate der Handwerker wird bemerkt, daß die Summe von 50 Taler (Mecklenburg) zur Prämirung der besten Arbeiten ausgesetzt ist, und daß Ehrenpreise ertheilt werden. Die Anmeldungen wird der Herr Bürgermeister Koch in Gadebusch und Herr Bürgermeister Lange in Rehna entgegen nehmen und weitere Auskunft ertheilen.
Gadebusch April 1860.

                                                    Die Districts=Direction.


[ => Original lesen: 1860 Nr. 15 Seite 3]

Thierschau in Mölln.

Der Landwirthschaftliche Verein des Herzogthums Lauenburg wird die diesjährige Thierschau und Gerätheausstellung in gewohnter Weise

am Montage den 21. Mai
in Mölln

abhalten. Das Nähere wird durch das Programm bekannt gemacht werden.
Anmeldungen von Thieren und Geräthen nimmt bis zum 15. April der Unterzeichnete entgegen.

                                                    Wilh. Susemihl.
Neuvorwerk bei Ratzeburg                                                    
den 9. März 1860.                                                    


Empfehlende Erinnerung.

Dr. Borchardt's aromat.=mediz. Kräuter=Seife, (à 10 Schilling (Mecklenburg) pr. Pack.)
Dr. S. de Boutemard's aromat. Zahn=Pasta, (à 10 und 20 Schilling (Mecklenburg)).
Dr. Hartung's Chinarinden=Oel, (in versiegelten Flaschen à 20Schilling (Mecklenburg)).
Dr. Hartung's Kräuter=Pomade, (in versiegelten Tiegeln à 20 Schilling (Mecklenburg).
Apotheker Sperati's Italien. Honig=Seife, (in Originalstücken, à 4 und 8 Schilling (Mecklenburg)).
Professor Dr. Lindes Vegetabilische Stangen=Pomade, (à 12 Schilling (Mecklenburg) pr. St.)
Die innere Solidität der obengenannten privilegirten Spezialitäten erläßt jede ausführlichere Anpreisung = schon ein kleiner Versuch genügt, um die Ueberzeugung von der Zweckmäßigkeit und Vortrefflichkeit dieser gemeinnützigen Artikel zu erlangen. = Prospekte und Gebrauchs=Anweisungen werden gratis verabreicht, sowie die Mittel selbst in bekannter Gute stets ächt verkauft bei

J. P. Bade in Schönberg.


August Kind in Leipzig
(Hôtel de Saxe)

hält sich zu der genehmigten und garantirten 57. K. Sächs. Landes Lotterie - Ziehung und Sitz der Direction in Leipzig - hiermit bestens empfohlen. Diese Lotterie bietet in nachstehender 5. und Hauptziehung an Gewinnen:

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Die Gewinn-Anzahlungen geschehen im 30 Thlr.-F. zu Leipzig unmittelbar nach der Ziehung gegen Rückgabe der Loose, abzüglich der planmässigen 15 1/4 %. Auf Wunsch der Gewinner werden die Beträge auf deren Kosten und Gefahr auch nach jedem Bestimmungsort übermittelt. Innerhalb 3 Monat müssen die Gewinn=Beträge indess erhoben sein. Das Verhältniss der Loos=Zahl zu den Gewinnen ist in der sächsischen Lotterie netto wie 2 zu 1.
Alle mir zugehenden Loos-Bestellungen unter Beifügung des Betrags werden prompt ausgeführt und dabei

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

etwas mehr oder weniger angenommen; alle übrigen Geldsorten zum bestmöglichsten Cours. Eine Liste sende ich jedem Theilnehmer, sobald mir seine Adresse bekannt ist.
Noch sei erwähnt, dass in meine concessionirte Collection folgende Haupt-Gewinne.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

seit 1. Januar 1860: 15000 und 8000 Thlr. à 1 Mal gefallen sind.


150,000 Thaler,
100,000 Th., 80,000 Th., 50,000 Th., 40,000 Th., 30,000 Th., 20,000 Th., 10,000 Th. u. s. w.,

überhaupt aber 25,000 Gewinne enthält die 5. (Haupt=) Classe 57. Königl. Sächs. Landes=Lotterie, welche vom 23. April bis 8. Mai d. J. in Leipzig gezogen wird.
Loose dazu versende ich, gegen Franco=Einsendung für 1/1 von 51 Th., für 1/2 von 25 1/2 Th., für 1/4 von 12 3/4 Th., für 1/8 von 6 5/12 Th. Pr. Cour. oder jeder andern Geldsorte, die ich zu möglichst hohem Cours berechne, sowie nach Schluß der Ziehung die Gewinnliste gratis, bis in die entferntesten Gegenden unter Zusicherung reellster Bedienung und strengsten Verschwiegenheit.

                                                    Carl Zieger in Leipzig,
                                                    Buchhändler u. concess. Lotterie=Collecteur.


Bekanntmachung.

Einem geehrten Publikum zeige ich hierdurch an, daß ich mit meinem Lager von optischen Instrumenten und Conservationsbrillen am 16. d. M. in Schönberg eintreffen werde. Mein Logis ist im Hause des Herrn Gastwirths Spehr, Hôtel zur Stadt Hamburg, und dauert mein Aufenthalt nur 2 Tage. Besonders empfehle ich mich mit meinen Walleston'schen Brillen für alte und junge, sowohl kurz= als fernsichtige Leute. Diese Gläser haben die Eigenschaft ein schwaches Auge zu stärken und ein krankes zu unterstützen. Nicht mehr bin ich zu versprechen gewohnt, als ich im Stande bin zu leisten; meine Waare bedarf keiner Anpreisung und mein Name ist bekannt.

                          P. Fuchs sen.,
                          oncessionirter Opticus aus Altona.


        Meine Proben von

Tapeten und Borden

habe ich auf Lager erhalten, die ich einem geehrten Publicum zur Ansicht und Abnahme bestens empfehle.

                                                    C. Schwedt.


Frischen Rüdersdorfer Kalk empfehle ich bestens die Last zu 8 Taler (Mecklenburg), bei Zurückgabe der leeren Tonnen.

Schönberg.                                                     A. Wigger.


Frischen gottländ. Kalk
empfiehlt                                     C. H. Vock.


Mein Lager von Tuch, Buckskin, Sommerrockszeug und Hosenstoffen in Wolle, Halbwolle, und Baumwolle, Pique= und seidenen Westen, sowie eine neue Sendung von Double=Shawls, Umschlagetüchern, Atlas, Seidenzeugen und diversen Kleiderstoffen etc. empfehle dem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum bestens unter Zusicherung prompter und reeller Bedienung.
Schönberg, April 1860.

                                                    Heinrich Creutzfeldt,
                                                    Siemzerstraße Nr. 97.


U. Beermann & Co.
Lübeck Klingberg 927.
empfehlen eine sehr schöne Auswahl der neuesten
Frühjahrs=Umhänge u. Mantillen,
sowie auch ihr sonst wohlassortirtes Lager von
Manufactur=Waaren.


Johs. Wencker in Lübeck,
247. obere Glockengießerstraße. 247.
Möbel-, Spiegel- und Polster-Waaren-Magazin
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Reichhaltig assortirtes Lager aller dahinschlagenden Gegenstände. - Gediegene elegante Arbeit. - Preise billig und fest.


[ => Original lesen: 1860 Nr. 15 Seite 4]

Glanzvolle Seidenzeuge (Satin de Chine) von 18 Schilling (Mecklenburg) an, 6 bis 8/4 Mixed Lustre, Paramatta und Orleans schwarz und couleurt von 4 Schilling (Mecklenburg) an, 6/4 Cattun von 3 Schilling (Mecklenburg) an, 12/4 weiße Piqué=Bettdecken von 3 Mark (Lübeck) 4 Schilling (Mecklenburg) an, 5/4 weiße Piqué=Decken von 14 Schilling (Mecklenburg) an, Bettdrell von 6 Schilling (Mecklenburg) an, abgepaßte Röcke von 1 Mark (Lübeck) 4 Schilling (Mecklenburg) an bis 7 Mark (Lübeck) 8 Schilling (Mecklenburg), Baumwollen=Strickgarn von 1 Mark (Lübeck) an, bei

                          J. H. Sommer,
                          Beckergrube, Fünfhausen=Ecke No. 136.
                          in Lübeck.


Allen Schulmeistern und Hausvätern im Fürstenthume Ratzeburg empfehle ich hiemit, zum Gebrauch für die 6= bis 8jährigen Schulkinder, die von dem Schulmeister J. Hempel in Palingen herausgegebene "Schreibfibel zur Selbstbeschäftigung für die Kleinen in einer gemischten Schule." Diese Fibel wird den Lehrern eine große Erleichterung ihrer Arbeit gewähren und den Kindern behülflich sein, rasch lesen und schreiben zu lernen.
Ratzeburg im April 1860.

                                                    J. Rußwurm, Probst.
-----------
Schreibfibel zur Selbstbeschäftigung für die Kleinen in einer gemischten Schule.

Zu haben bei J. P. Bade in Schönberg und Kantor Willers auf dem Domhof zu Ratzeburg.

Preis: Geh. pr. Exempl. 2 1/2 Schilling (Mecklenburg) pr. Cour.
Auf 12 Exempl. 1 Freiexempl.

Palingen d. 5. April 1860.

                                                    J. Hempel, Lehrer.


Am 10. April ist bei der Mühle zu Schönberg ein Geldbeutel mit einigen Thalern Geld gefunden worden, welchen der sich als rechtmäßiger Eigenthümer Ausweisende gegen Bezahlung der Insertionskosten beim Arbeitsmann Jochen Licht hieselbst in Empfang nehmen kann.


Am 20. April werde ich in Schönberg eintreffen, um das für mich zum Bleichen bestimmte Leinen abzuholen, welches ich beim Gastwirth Herrn Fick abzugeben bitte. Zugleich bemerke ich, daß das Leinen mit reiner buchen Asche gebleicht wird.
Ratzeburg, 9. April 1860.

                                                    J. C. Wihe, Bleicher.


Bei meiner Verspielung am zweiten Ostertage den 9. April, auf der Beek haben folgende Nummern gewonnen:
                            1. Gew. 709. -   2. Gew. 327. -   3. Gew. 672.
                            4. Gew. 502. -   5. Gew. 513. -   6. Gew. 780.
                            7. Gew. 300. -   8. Gew.   61. -   9. Gew. 345.
                          10. Gew. 372. - 11. Gew. 530. - 12. Gew. 439.
                          13. Gew. 309. - 14. Gew. 981.

                                                    C. Kiel.


Am Tage nach Ostern hat sich ein kleiner bräunlicher Hund bei mir angefunden, den der Eigenthümer zurück erhalten kann.

Schönberg.                                                     P. Krasch.


Da der über meine Koppeln führende Fußsteig, vom Zuschlage nach Sahmkow, nicht auf der Karte verzeichnet ist, und mir oft durch Fußgänger darauf ruchloser Schade verursacht wird, so bin ich gewilligt, denselben aufzuheben. Sollte hiergegen Jemand etwas einzuwenden haben, so bitte ich, sich binnen 3 Wochen an mich zu wenden.
Den 27. März 1860.

                                                    Hauswirth Wienck in Sahmkow.


Zinszahlung
für freiwillig Anleihen in Lübeck an der Kriegsstube:
Dienstag d. 17. April,
Freitag    d. 20. April,
Dienstag d. 21. April.


Theater-Anzeige.
Heute Freitag den 13. April, zum Erstenmale:
Drei Tage aus dem Leben eines Spielers,
dram. Gemälde in 4 Aufz. u. 3 Abth. v. Angely.
1. Akt. 1. Abth.: Das Spiel.
Personen:

Herr v. Germany ein Greis,      Wollrabe.
George v. Germany, sein Sohn, 25 Jahr alt,      * * *
Dalville, Spieler, dessen Freund, 26 J. alt,      * * *
Amalie, dessen Nichte, Georges Braut      Mad. Heineccius.
Rodolphe Dericourt, 22 J. alt      Hr. Barkhan.
Louise, Gesellschafterin bei Amalie,      Frl. Hentsch I.
Picard, Kammerdiener bei Hrn. v. Germany,      Hr. Krilling.
Louis, Diener,      Fräul. Wollrabe.
Officier von der Marechaussé,      Hr. Drechmann.

Zweite Abtheilung (15 Jahr später.)

George v. Germany, 40 Jahr alt,      * * *
Amalie, seine Gemahlin, 35 Jahr alt,      Mad. Heineccius.
Dalville, sein Freund, 41 Jahr alt,      * * *
Dermont,      Herr Hoes.
Rodolphe Dericourt,      Herr Barkhan.
Louise, Amaliens Gesellschafterin,      Fräul. Petit.
Picard, Georgs Kammerdiener, 61 J. alt,      Herr Krilling.
Charles, Delvilles Jockey,      Fräul. Wollrabe.
Officier der Marechaussé,      Herr Drechmann.

Dritte Abtheilung (15 Jahr später.)

Georges v. Germany, gen. der schauerliche     
Georg von der rauhen Alp, 55 Jahr a.,      * * *
Amalie, seine Frau, 50 Jahr alt,      Mad. Heineccius.
Albert, Officier, 20 J. alt (deren Kind)      Herr Hoes.
Georgette, (deren Kind)      Frl. Hentsch II.
Delville, Bettler, 56 Jahr alt      * * *
Müller, ein reisender Kaufmann,      Herr Krilling.
Bergmann, Gastwirth,      Herr Barkhan.
Seine Tante,      Frl. Hentsch I.
Grete, Kellnerin,      Fräul. Petit.
Paul, Kellner,      Fräul. Wollrabe.
Bauern, Bäuerinnen etc.     
Herr Wilcke aus Hamburg als Gast.
Herr Witt aus Hamburg als Gast.

Sonntag den 15. April, auf vielfaches Verlangen:
Berlin, wie es weint und lacht,
Posse mit Gesang in 3 Akten und 10 Bildern,
nach einem Volksstück des G. F. Berg von Dr.
Kalisch. Musik von A. Conradi.
Erster Akt.

                  1. Bild. Berliner Tempelritter.
                  2. Bild. Der Markt des Lebens.
                  3. Bild. Ein bürgerliches Frühstück.
                  4. Bild. Unterhaltungen am häusl. Heerd.

Zweiter Akt.

                  5. Bild. Ein Notarius.
                  6. Bild. Auf dem Polizeibüreau.
                  7. Bild. Die letzte Zuflucht.

Dritter Akt.

                  8. Bild. Das Blatt hat sich gewendet.
                  9. Bild. Unterm Dach.
                10. Bild. Ein Berliner Zauberfest.

Cassa=Oeffnung 7 Uhr. Anfang 7 1/2 Uhr.
Nächste Woche zum Beschluß.
                                                    Wollrabe.


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom 6.-12. April

Geboren: Den 8. dem Arbm. Riefstahl auf hies. Bauhofe eine T. Dem künft. Schulzen Arndt zu Gr. Siemz ein S. Dem Arbm. H. Schmidt vor Schönberg eine T. Den 9. eine unehel. Tochter.
Gestorben: Den 11. Cath. Rieckhof in Kl. Siemz, 26 J. a. Den 12. Fr. Holst, Schmiedeältermeister hies., 67 J. a., Schlagfluß.
Copulirt: Den 9. Joh. Chr. H. Bockwold, Arbm. hies., mit Cath. Marg. Elisab. Steinfatt hies.
Proclamirt: Der hiesige Arbm. P. Schmidt, bish. zu Schwanbeck, mit Cath. Maria Siebenmark das.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 10. April 1860.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 24-30 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 24-36 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 52-57 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen 1 Taler (Mecklenburg)   2-  8 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 49-50 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 23-24 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 36-41 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 22-23 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   4-12 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 16-17 Mark (Lübeck)
Butter 11 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, d. Faß 7 u. 8 Schilling (Mecklenburg).


(Hiezu: Officieller Anzeiger No. 3.)


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


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