No. 1
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 06. Januar
1860
dreißigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1860 Nr. 1 Seite 1]

- Vorige Woche wurde in Paris eine kleine Flugschrift veröffentlicht und schon hallt die Welt von ihr wieder. Die Schrift trägt den Titel: "Ueber den Papst und den Congreß". Der Verfasser ist ein bekannter Beamter Napoleons und steht bei namenlosen Veröffentlichungen des Kaisers, mit denen er die Welt auf den Zahn fühlen will, zu Gevatter. Sein Name stand vorvoriges Jahr auf der Flugschrift: "Napoleon und Italien", und wie's dort geschrieben stand, ist's voriges Jahr geworden, obgleich Napoleon das Schriftchen auf jede Art verleugnete. Die neue Flugschrift führt aus, der weltlichen Macht des Papstes sei ein Ende zu machen und zwar im Interesse des Papstthums und der Völker. Er soll allein in der Stadt Rom herrschen. Oestreich und der Papst haben feierlich von dem Kaiser Aufklärung verlangt, was es mit dieser Flugschrift auf sich habe. Von der Antwort des Kaisers soll es abhängen, ob Papst und Kaiser den europäischen Congreß beschicken werden, der über das Schicksal Italiens und des Papstes entscheiden soll.
- Der gefürchtete 1. Januar ist in Paris glücklich vorübergegangen. In der Rede des Kaisers beim Empfange des diplomatischen Corps zur Neujahrsgratulation heißt es: "Ich danke dem diplomatischen Corps für die Wünsche auf ein glückliches neues Jahr. Ich bin dieses Mal besonders glücklich, Gelegenheit zu haben, Sie daran zu erinnern, daß Ich, seitdem Ich zur Macht gelangt bin, Mich immer zur höchsten Achtung für anerkannte Rechte bekannt habe. Seien Sie überzeugt, daß es das beständige Ziel meiner Bemühungen sein wird, soweit es von Mir abhängt, überall das Vertrauen auf den Frieden wieder herzustellen." - Die Börsenleute sind durch diese Worte des Kaisers zunächst beruhigt, nachdem in den letzten Tagen des Jahres die Speculanten in der größten Angst gewesen.
- In der preußischen Armee soll eine neue Organisation vorgenommen werden. Demnach will man die ältesten Leute des bisherigen ersten Aufgebots der Landwehr, also die Verheiratheten, von der Verpflichtung entbinden, sofort bei einer Mobilmachung mit ins Feld zu rücken. Sie sollen vier Jahre früher als bisher in das zweite Aufgebot eintreten, und zur Besatzung in den Festungen verwendet werden. Um aber den dadurch entstehenden Ausfall an ausgebildeten Reserven zu decken, sollen Freiloosungen und Zurückstellungen aller Art fortan wegfallen und künftig jeder wirklich Dienstfähige auch zum Dienst herangezogen werden. Es sollen künftig 60,000 Rekruten ausgehoben werden, statt wie bisher 40,000.
- Die beiden Häuser des Landtags der preußischen Monarchie sind auf den 12. Januar zusammenberufen worden. Auf die Einladung zur Beschickung der Berliner Conferenz, auf welcher über die Befestigung und bessere Vertheidigung der deutschen Ostsee= und Nordseeküsten berathen werden soll, ist von Hannover eine ablehnende Antwort erfolgt, die sich wohl aus dem gespannten Verhältniß und der gereizten Stimmung, die seit einiger Zeit zwischen der preußischen und der hannoverschen Regierung herrscht, erklären läßt.
- Hoffentlich erleben wir in diesem Jahre eine Befestigung Deutschlands, die sehr Noth thut. Das ist die Befestigung der Häfen an der Nord= und Ostsee, die bis jetzt ungeladenen kriegerischen Gästen keinen Widerstand zu leisten vermögen. Die in Würzburg versammelten Regierungsvertreter haben auf Befestigung der betreffenden Küsten angetragen. Die Zeitungen streiten zwar, ob ihnen oder Preußen das Verdienst der Anregung gehöret, das deutsche Volk aber wird auf die Erfolge sehen und auf den Ernst, mit dem Erfolge erstrebt werden.
- In Danzig fand bei Gelegenheit der Untersuchung des Schiffskörpers der Fregatte "Gefion", in wie weit sich der Reparaturbau derselben erstrecken möchte, neulich beim Abkleiden in den Spalten eine 32pfündige und eine 12pfündige Kanonenkugel, welche noch von dem Seegefecht bei Ekernförde herrühren.
- Den König von Dänemark verfolgt das Feuer. Kaum war er aus seinem verbrannten Schlosse Friedrichsburg in die Christiansburg in Kopenhagen übergesiedelt, so brach auch in dieser Feuer aus. Diesmal haben sich augenscheinliche Spuren absichtlicher Brandstiftung vorgefunden und Stadt und Land sind in großer Aufregung.
- "Prosit Neujahr!", das man am 1. Jan. überall hören konnte, ist eine moderne Begrüßung. "Ein glückseliges neues Jahr!" lautete der Wunsch sonst, und lautet noch jetzt so in manchen Gegenden.
- Als kürzlich ein in Hamburg mehrfach bestrafter Dieb immer wieder dorthin zurückkehrte, da ließ man ihn zum Abschied eine gehörige Tracht Prügel angedeihen, und als man ihn dann fragte, ob er wiederkommen würde, meinte er: "Ii wart mi nu allto drist." Er ging und - kam nicht wieder.
- Als milde Beiträge für die durch die Cholera heimgesuchten Goldberger Einwohner sind im Ganzen 12,764 Thaler eingegangen, wovon 7,465 Thaler verausgabt wurden und der Rest von 5,299 zur ausschließlichen Verwendung für die zahlreichen hilfsbedürftigen Waisen bestimmt ist.

[ => Original lesen: 1860 Nr. 1 Seite 2]

- In Rostock ist vorige Woche ein alter 70jähriger Töpfergeselle aus Böhmen gestorben, der seit 1830 in R. in Arbeit stand. Er lebte anscheinend sehr dürftig. Bei der Inventur seines anscheinend ärmlichen Nachlasses fand ein Schuldverschreibung seines Meisters, nach welcher der Verstorbene 1200 Th. Dienstlohn zu fordern hatte, und außerdem in Lumpen versteckt 55 Doppellouisd'or, 11. einfache Louisd'or und 7 Zweithalerstücke, so daß der gesammte Nachlaß sich auf etwa 1900 Thaler belief.


Mein Name ist Meier.

Von wannen bist Du? - Woher stammst Du? - Das sind Fragen, die sich gewiß Mancher Namens Meier, vorgelegt hat. Hier die Lösung.
Meier, altdeutsch Mahr, ist gleichbedeutend mit mehr. Den alten Deutschen war also ein Mahr oder Meier ein Mensch, der mehr war wie die andern. Es ist dies die älteste Titalatur der Volksvorsteher, ist älter als: Meister, Richter, König, Herzog, Graf, Vogt. Schon hundert Jahre vor Christi Geburt kommt ein Frido=Mahr (Friedemeier), ein Wer=Mahr (Kriegsmeier) und ein Wul=Mahr (Wahlmeier) vor. Als die Römer nach Deutschland kamen, hängten sie dem deutschen Mahr ein us an; ihre Schriftsteller reden daher von einem Gaumarus, Visumarus, Ligumarus, Bodomarus und diese deutschen Anführer, gewählte Volks= und Kriegsmeier, werden von den Römern bald Könige, bald Fürsten genannt. In spätern Zeiten wurde aus Meier Major gemacht und Majohr gesprochen. Die fränkischen Könige oder besser die fränkischen Ober=Meier ernannten mit Genehmigung des Volkes ihre Hausmeier, major domus. Anfangs waren diese Hausmeier nur Aufseher über den königlichen Hof und das Hofgesinde, so wie die geringeren Meier auf den Königshöfen, Hofmarken, Tafelgütern etc. die Aufsicht über die Bauern, Knechte, Mägde und Einkünfte hatten. Nach und nach aber zogen die Hausmeier immer mehr Macht an sich und wurden erbliche Statthalter, an die sich Leute, Mannen und Gesellen anschlossen, zumal da die Könige Jagd und Weiber mehr liebten, als Geschäfte und Krieg.
Lothar I. setzte einen solchen Hausmeier über das östliche, einen andern über das westliche Reich und einen dritten über Burgund. Zur Zeit Lothar III. hatte der Hausmeier Eberwein schon mehr Gewalt, als vordem die Könige. Zweierlei war der Ausdehnung ihrer Macht besonders günstig. Einmal hatten diese Hausmeier die Obliegenheit, nach dem Tode des Königs die Wahl eines neuen zu veranstalten, und die ganze Völkerschaft mit ihren Meiern zusammenzurufen; zum andern hatten sie eine Art von Vormundschaft über die Minderjährigen Könige zu führen, die ihnen Gelegenheit gab, sich in Kriegs= und Friedenszeiten beim Volke beliebt zu machen, Gunstbezeigungen willkürlich auszutheilen, Viele in ihr Gefolge und ihre Dienste zu ziehen, und durch ihre Anhänger sich im Voraus der Uebermacht über den einst minderjährigen König zu versichern. Der fränkische Hausmeier Pipin trieb es sogar so weit, daß er seinen König und Obermeier Hilderich III. in's Kloster steckte, und sich unter dem Beistand des Papstes Zacharias selbst zum Könige ausrufen ließ. Dieser gekrönte Hausmeier war der Vater Karl's des Großen, und da er so klug war, sich keinen neuen Hausmeier anzuschaffen, so nahmen diese im fränkischen Reiche ein Ende.
Die Benennung Maher, Mahr, Maier hat sich nach ihrem Hauptbegriffe bis in die Neuzeit erhalten. Der Kurfürst von der Pfalz hieß nach dem allemanischen Landrechte des heiligen Reichs oberster und Hausmeier. Noch heute existirt die Würde des Lordmayor in London und die der maires in Frankreich. Der Schoppenmeister der ehemaligen Reichsstadt Aachen wurde Vogt und Meier genannt. Im Osnabrück'schen hatten die Hausgenossen oder Hausbesitzer einen Redemeier, soviel als Wortführer. Er saß auf dem Redemeiershofe und dort versammelten sich an gewissen Tagen die Hausleute oder Redehöfer, um ihre Hauptsprache, d. h. ihre innern Hofrechte verlesen zu hören.
Noch am Ende des vorigen Jahrhunderts gab es in Thüringen, in Schwaben, an der Weser Lindenmeier, das waren alte erfahrene Rechtsgelehrte, Richter und Schöppen, welche die deutschen Rechte und Rechtsgewohnheiten durch mündliche Ueberlieferung fortpflanzten. Sie hatten ihren Namen von den Lindenbäumen, unter denen ehedem oft die Gerichte abgehalten wurden. Hofmeier, Geiselmeier ist noch heute in Franken und Schwaben das, was bei uns Vogt oder Schirrmeister ist. Die Meierhöfe und Meiergüter entstanden aus den Königshöfen oder Hofmarken, die Aufseher wurden Meier genannt, sie mußten dem Mundschenken Rechnung ablegen. Man wählte dazu alte freie Bauern, die sich aber oft diesen Besitz zu Nutze machten und nach und nach gegen gewisse Frohnen das Ganze an sich brachten.
Eine Menge deutscher Namen sind mit Meier zusammengesetzt, als Angelmeier, Brunnenmeier, Burmeier (Bauermeister), Halbmeier (der ein halbes Meiergut hatte), Kirchmeier (jetzt Superintendent), Kriegsmeier, Strohmeier, Strohmaier, Teichmeier, Volkmeier, Weinmeier, Wedemeier (Wiesenaufseher), Waldmeier, Abmeier, Tultmeier, Grundmeier, Bärmeier, Meyerbeer, Hartmeier etc.
So hat sich das Geschlecht der Meier, Meyer Maier, Mayer, Mayr, Maher, Majer ungemein ausgebreitet, so daß nach Müller und Schultze, Meier einer der beliebtesten deutschen Namen ist.


Anzeigen.


Bei der jetzigen nassen Witterung ist die gehörige Entwässerung der Wege, und besonders das Ablassen des Wassers aus den Gleisen erforderlich. und wird den sämmtlichen Dorfschulzen aufgegeben dafür Sorge zu tragen, daß dies in gehöriger Art beschafft wird.
Schönberg den 5. Jan. 1860.

                          Großherzgl. Wege=Commission.
                          F. Graf Eyben.


Oeffentliche Verpachtung einer Windmühle.

Am Dienstag den 14. Februar 1860, Mittags präcise 12 Uhr, soll im Amte zu Travemünde

die nahe bei Travemünde belegene, der dortigen Kirche gehörende, holländische Windmühle, welche das alleinige Mahlrecht über Travemünde übt, auf 20 Jahre, vom 1. Mai 1860 bis den 1. Mai 1880
öffentlich verpachtet werden.
Die gedruckten Bedingungen können vom 15. Januar 1860 an unentgeldlich im Geschäftszimmer des Amte=Travemünde abgefordert werden.
Die Pachtliebhaber haben sich zum Besehen der Mühle und wegen näherer Auskunft an die Kirchenjuraten in Travemünde zu wenden.
Amt Travemünde den 20. December 1859.

                                                    F. Kollmann, Dr.


Verkaufsanzeigen.

Holzverkauf.

Am Mittwoch den 11. Jan. sollen unter den bekannten Bedingungen im Schlagbrügger und Lankower Holze:

40 Faden tannen Kluft= und
30 Faden tannen Knüppelholz

meistbietend verkauft werden, und wollen sich Kaufliebhaber Morgens 9 Uhr am Schlagbaum am Schlagbrügger Holze einfinden.
Schönberg den 5. Januar 1860.

                                                    Danckwarth.




[ => Original lesen: 1860 Nr. 1 Seite 3]

Vermischte Anzeigen.

Bekanntmachung.

Die Direction des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins der Landbewohner bringt hiedurch zur Kunde der Vereins=Mitglieder, daß an Stelle des verstorbenen Dr. L. H. Faber in einer außerordentlichen Plenar=Versammlung am 17. d. Mts. der Advokat Christian August Thomas Bruhn hieselbst zum Secretair des Vereins erwählt worden ist und mit dem 1. Januar 1860 sein Amt übernimmt.
Das Büreaux=Local bleibt vorläufige noch in der Breitenstraße hinter der Kanzlei Nr. 969.
Lübeck, im December 1859.


Loose

zur 57, Königl. Sächs. Landes=Lotterie, die unter 72,000 Nummern 36,000 auf 5 Classen vertheilte Gewinne zu 150,000 Thlr., 100,000 Thlr., 80,000 Thlr., 50,000 Thlr., 40,000 Thlr., 30,000 Thlr., 20,000 Thlr., 10,000 Thlr. etc. enthält empfiehlt in 1/1 à 51 Thlr. - in 1/2 à 25 1/2 Thlr. - in 1/4 à 12 3/4 Thlr. - in 1/8 à 6 5/12 Thlr. Pr. Court.
Geehrte francirte Aufträge mit Beifügung einer entsprechenden Zahlung werden überall hin unter Zusicherung reellster Bedienung und strengster Verschwiegenheit prompt ausgeführt und Gewinnlisten zur Zeit pünktlich übersandt von

                          Carl Zieger in Leipzig.


Malaga Traubrosinen und Krachmandeln, Champignons à beurre, empfiehlt

                                                    Fr. C. Schlebusch.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen am zweiten Montage nach Neujahr, dem 9. Januar, stattfindet, und fordern sämmtliche Mitbrüder auf, am gedachten Tage zu erscheinen.
Schönberg, 21. Decbr. 1859.

                                                    Die Vorsteher und Altgesell
                                                    der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Alle diejenigen, welche in diesem Antoni=Termin durch mich Gelder und Sparcassenbücher an die Schweriner Sparcasse zu besorgen gedenken, wollen solche entweder an mich oder an den Herrn Buchbinder Bade in Schönberg spätestens bis zum 14. Januar abgeben lassen. Am 11. und 14. Jan. Nachmittags bin ich bei meinem Schwager Schneidermeister Meyer in Schönberg zu treffen.
Siechenhaus bei Dassow, d. 28. Dec. 1859.

                                                    J. P. Oldörp,
                                                    Schul= und Siechenmeister.


      Die

Mecklenburgische
Lebensversicherungs= und Spar=Bank
in Schwerin

schließt Lebens=, Leibrenten= und Sterbekassen=Versicherungen, Zeitrenten=, Darlehns=, Einlage= und sonstige Geldgeschäfte ab, und verzinst alle Kapital=Einlagen von mindestens 50 Taler (Mecklenburg) mit 3 1/4 Procent für's Jahr, durch die unterzeichneten Agenturen.

Agentur Schönberg und Dassow.

J. P. Bade,
Buchbinder.
                                J. P. Oldörp,
Schul= und Siechenmeister.


Die unterzeichneten von der Herzogl. Braunschweigischen Regierung angestellten Hauptcollecteurs empfehlen ihre Collecte nachfolgender Loose, die sämmtlich bei uns vorräthig.
      1. Classe Hamburger Lotterie, Ziehung 18. 19. Januar.
      2. Classe Frankfurter Lotterie, Ziehung 29. December.
      2. Classe Sächsischer Lotterie, Ziehung 16. Januar.
      2. Classe Braunschweig. Lotterie, Ziehung 9. 10. Januar.
Nachstehende Nummern halten bestens empfohlen:

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Pläne von allen Lotterieen sind bei uns zu haben und wird jede Auskunft im Lotteriefache gerne ertheilt. Den resp. Interessenten werden auf Verlangen Loose und Listen, wie auch Gewinngelder prompt zugesandt und hinsichtlich der Zahlungen jede irgend mögliche Erleichterung gewährt. Auch erhalten Collecteure und Uebernehmer von Loosen zum Wiederverkauf bestmöglichste Provision.

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Zugleich empfehlen wir uns mit dem An= und Verkauf aller Staatspapiere und Aktien bestens.

Lübeck 1859.                                  Cohn & Lipstadt,
270. Kohlmarkt. 270.


[ => Original lesen: 1860 Nr. 1 Seite 4]

Extract
des
dreizehnten Rechnungs=Abschlusses
der
Hagel=Assecuranz=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg
pro Ao. 1859.

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Schönberg d. 2. Januar 1860.

                                                    Die Direction.


In Landstellen des Fürstenthums Ratzeburg, zur I., II., III., VI. und VII. Stelle, werden gesucht zu Antoni 1860:

2000 Taler (Mecklenburg) Lüb. Cour., 500 Taler (Mecklenburg) Pr. Cour., 700 Taler (Mecklenburg) Pr. Cour., 1200 Taler (Mecklenburg) Pr. Cour., 400 Taler (Mecklenburg) Pr. Cour.,
zu Johannis 1860:
2000 Taler (Mecklenburg) Pr. Cour.

Nähere Auskunft giebt                          
                                                    O. Reinhardt,
                                                    Justizamts=Registrator.

Schönberg, 29. Decbr. 1859.


Mirower=Bier
vom Faß
Sonnabend Nachmittag 3 Uhr.
                                                    Fr. C. Schlebusch.


Ludwig Bierschenk,
Glasermeister in Ratzeburg,

empfiehlt sich mit Bildereinrahmen in Gold= und Politurleisten, schwarz mit Gold und braun geadert mit Gold, cölnische beste Sorte, zu den billigsten Preisen. Spiegel in Mahagoni, Säulenrahmen, dauerhaft und sauber gearbeitet, in vergoldeten Rahmen (Vergoldung zum Naßreinigen). Alte vergilbte und durch Stockflecke beschädigte Kupferstiche übernehme ich zum Waschen und Bleichen u. s. w.


        Melis das Pfund 5 3/4 und 6 Schilling (Mecklenburg),
        Raffinade das Pfund 6 1/4 und 6 1/2 Schilling (Mecklenburg), extra fein 7 Schilling (Mecklenburg) in Broden, empfiehlt

Schönberg,                                                     Fr. C. Schlebusch.


Waldwoll=Präparate
aus der
Waldwoll=Waaren=Fabrik
zu
Remda am Thüringer Walde.

Waldwoll=Oel, ein ganz vorzüglich wirkendes Mittel gegen alle Uebel, welche wirklich gichtisch=rheumatischen Ursprungs sind.
Waldwoll=Spiritus, das kräftigste Mittel, welches es giebt, um durch vorhergegangene Krankheit geschwächte Glieder und Nerven wieder zu stärken und gegen Rückfälle zu schützen. Kopfweh und Schwindel, durch geistige Anstrengung oder rheumatische Zufälle bedingt, werden ebenso wie Rückenschmerzen gleichen Ursprungs durch lokale Waschungen in der Regel sofort gehoben.
Waldwoll=Extract=Bonbons
werden von Allen, welche an Verschleimung, übelriechendem Athem oder an Husten, durch Erkältung bedingt, leiden, sehr gerühmt und stark begehrt.
Waldwoll=Extract=Pomade,
ein vorzügliches, die Kopfnerven stärkendes und den Haarwuchs beförderndes Mittel.
Näheres die Gebrauchsanweisungen.
Alleiniges Depot bei Herrn M. Stein in Ratzeburg.


Beachtenswerth für Mütter!

Die eletro=motorischen Zahnhalsbänder der Gebr. Gehrig in Berlin, welche in der Zahnperiode junger Kinder die oft mit Gefahr verbundenen Zahnkrämpfe, Unruhe, Fieber und Schlaflosigkeit in den meisten Fällen augenblicklich beseitigen, besorgt

                                                    Wilh. Heincke.

Schönberg.


Mein hellbrauner Hengst deckt von jetzt an fremde Stuten für 2 Taler (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg). Die Stuten können so lange beigebracht werden, bis sie tragend werden.
Schlagsdorf.

                                                    Hauswirth Jochim Ollmann.


Von einem Hauswirthe aus der hiesigen Gemeinde sind mir noch 2 Taler (Mecklenburg) für die armen Choleraweisen in Goldberg überbracht und an den dortigen Magistrat laut Postscheins abgesandt.
Schönberg den 5. Januar 1860.

                                                    Kindler, Adv.


Zinszahlung
für freiwillige Anleihen in Lübeck an der Kriegsstube:
Dienstag d. 10. Januar (letzter Termin).


Kirchliche Nachrichten.

Schönberger Gemeinde.

In der Woche vom 30. Dec. 1859 bis 5. Jan. 1860

Geboren: Den 29. Dec. dem Arbtsm. Burmeister hieselbst eine Tochter.
Gestorben: D. 1. Jan. Arbtsm.wittwe Anna Maria Tretow, geb. Bade, hieselbst, 78 J. 10 Mon. - D. 3. Jan. Arbtsm.wittwe hies. Cathar. Margar. Elisab. Bade, geb. Kloß, 63 J. 10 M. - D. 4. Jan. Schuhmachersfrau hies. Engel Eckmann, geb. Timm, 51 J. 9 M.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 4. Januar 1860.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 18-24 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 10-14 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 50-53 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 40-44 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 42-44 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 20-21 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 34-38 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 19-20 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg)   4-12 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 15-16 Mark (Lübeck)
Butter 9 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, d. Faß 5 u. 6 Schilling (Mecklenburg).


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


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