No. 51
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 23. Dezember
1859
neunundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1859 Nr. 51 Seite 1]

- Der Ausgang dieses Jahrs, bemerkt die Dz., erinnert sehr an den Ausgang des vorigen Jahrs. Damals meldeten die Zeitungen von Rüstungen aus Frankreich und Niemand wollte oder konnte sagen, gegen wen sie gerichtet waren. Auch jetzt kommen viele Nachrichten über umfassende französische Rüstungen. Die Kanonengießereien sind Tag und Nacht beschäftigt, ungeheure Vorräthe von Waffen, Munition und Fourage aufgehäuft. Man sagt, es sei die Absicht, bis zum Frühjahr die Armee auf 800,000 Mann zu bringen. Alle Vorkehrungen deuten auf den Felddienst hin, indem man selbst die Feldhospitäler und die Scharpie nicht vergißt. Noch größer aber ist die Thätigkeit, welche man in den Seehäfen von Brest und Cherbourg entwickelt. Es wird dort nicht bloß unausgesetzt an den Befestigungen gearbeitet, sondern auch der Bau und die Ausrüstung zahlreicher Kriegs= und Transportschiffe, Kanonenboote, schwimmender Batterien etc., welche die Bestimmung haben, Truppen ans Land zu setzen, mit Eifer sind Eile betrieben.
- Der Kaiser Napoleon hat die Marschälle Frankreichs zu einer Conferenz nach Paris eingeladen. Sie sollen unter dem Vorsitz des Kriegsministers militairische Angelegenheiten berathen. Wem wird die neue Neujahrsgratulation zu Theil werden?
- Kaiser Napoleon sagte neulich dem östreichischen Gesandten Fürsten Metternich in feierlicher Audienz: Seitdem ich den Kaiser gesehen habe, lege ich großen Werth auf seine persönliche Freundschaft. Ein persönlich gutes Einvernehmen zwischen uns wird durch die Wahl seines Gesandten erleichtert.
- Vier Engländer thaten eine Frage an den Kaiser Napoleon: ob er etwas gegen England vorhabe. Der Kaiser rieb sich die Hände und antwortete durch seinen Secretair: ja, er habe was vor, Friede und Freundschaft mit England. Englands Volk und Regierung trauen trotz der Briefe nicht, sie denken daran, wie Napoleon zehnmal betheuerte und schwor, er wolle nichts als die Republik befestigen und 8 Tage darauf die Republik stürzte und die Republikaner einsperrte und verbannte. Die Engländer verlegen daher das ungeheure Waffen=Arsenal in Woolwich von der Themse weg in das Innere des Landes und treffen allerlei Vorbereitungen.
- Das ganze Kaiserthum Marokko will sich zum heiligen Krieg gegen Spanien bewaffnen und eine Macht von 150,000 Mann ins Feld stellen. Wenn die Spanier geglaubt haben, der Krieg mit den Mauren werde ein kurzer Siegeszug sein, so irren sie. Die Mauren sind tapfere und verschlagene Feinde.
- Diejenigen Bundesstaaten, welcher auf der Würzburger Conferenz vertreten waren, haben beim Bundestage die beschlossenen Anträge gestellt. Diese Anträge sollen namentlich die kurhessische Angelegenheit, die Kriegsverfassung, Küstenbefestigung, Veröffentlichung der Bundesprotocolle, Heimathsgesetzgebung betreffen.
Fürstenberg. Se. königl. Hoheit der Großherzog haben zur Unterstützung derjenigen Fürstenberger Einwohner, welche in Veranlassung der zur Abwehr der Cholera getroffenen Maßregeln Abbruch an ihrer Nahrung erlitten haben und dadurch je nach der Größe und Bedürftigkeit ihrer Familien und nach ihren sonstigen Verhältnissen mehr oder weniger in Noth gerathen sind, die Summe von dreihundert Thalern Cour. zu bewilligen geruhet, welche an 37 Empfänger aus der Zahl der Gewerb= und Handeltreibenden in der hiesigen Stadt nach einem obrigkeitlich mit höherer Genehmigung aufgestellten Vertheilungsplan ausgehändigt werden sollen. Andere reichliche Gaben aus hochverehrten Frauenhänden sind zur Linderung der Noth in den durch die Cholera unmittelbar heimgesuchten hiesigen Familien schon früher verwandt worden. So wird den von Kummer und Noth betroffenen Bewohnern unserer Stadt auch ihre Weihnachtsfreude zu Theil werden.
- Die Urheber der vor einigen Monaten verübten Beraubung des Gadebuscher Postwagens sollen in einem Manne aus der Gegend von Gadebusch und einem bei demselben sich aufhaltenden frühern Postillon entdeckt sein. Ein im Hause des Mannes am 14. ausgebrochenes Feuer soll den Verdacht der Brandstiftung auf denselben gelenkt haben, da er seine Mobilen sehr hoch versichert und vor Ausbruch des Feuers dieselben zu Dorfbewohnern fast sämmtlich hatte bringen lassen. Bei einer Untersuchung der Effecten soll man denn auch in der Commode zwei vermuthlich vom Gadebuscher Postdiebstahl herrührenden Geldbeutel gefunden haben.
- Es ist jetzt alles Ernstes im Werke, die Ostsee mit der Nordsee durch einen holsteinischen Kanal zu verbinden. Seit Jahren ist schon von diesem Plan die Rede, und mit dem Aufhören des Sundzolls ist das Hauptinteresse Dänemarks gegen diese Anlage beseitigt. Die neue Wasserstraße wird bei Brunsbüttel beginnen und unter Benutzung mehrerer Flüsse und Landseen, namentlich auch des großen Plöner Sees bei Neustadt an der Ostsee enden. Amerikanische Ingenieure sollen im Frühjahr die Arbeit schon beginnen. Die Wichtigkeit eines solches Kanals liegt auf der Hand, die Fahrt durch das stürmische Kattegat bleibt einer großen Anzahl von Schiffen erspart, und der Weg von der Ostsee nach der Nordsee würde bedeutend abgekürzt.

[ => Original lesen: 1859 Nr. 51 Seite 2]

- In den vereinigten Staaten Nordamerikas beschäftigen sich an 44 Procent der Bevölkerung mit der Landwirthschaft. Von dem ganzen Boden=Areal ist erst der dreizehnte Theil unter Anbau. In Bezug auf die Vertheilung des Grundbesitzes beträgt die Durchschnittsgröße eines Landgutes 175 Acker. Haupterzeugniß ist Mais; er wird gebaut auf 31 Millionen Acker; Weizen auf 11 Millionen. An Brodfrucht wurde ausgeführt für 77 Millionen Dollars. Die Durchschnittsernte für den Acker ist in Amerika zweidrittel preußische Scheffel. Die Einwohnerzahl beträgt etwas über 29 Millionen.
- Eine Anzahl am Getreidehandel betheiligte Kaufleute zu Hamburg hatte sich zur Berathung über eine Idee, dort am platze ein sogenanntes Termin=Differenz=Geschäft in Roggen für die Folge einzuführen, in der Börse zusammengefunden. Sie beschossen indeß, da sie diese Idee für nachtheilig ansahen, mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln versuchen zu wollen, diese Geschäftsbranche zu verhindern.
- In Berlin sind in diesem Winter Schlittschuhbahnen eingerichtet, welche gegen die größeren Bahnen außerhalb der Stadt den Vortheil gewähren, daß sie auch des Abends bis 10 Uhr benutzt werden können, indem sie durch Gasflammen genügend beleuchtet sind. Es können nicht nur Kinder nach dem Nachmittags=Unterricht, sondern auch Geschäftsleute nach dem Schluß ihrer Comptoire sich noch in den späten Stunden des Abends das gesunde Vergnügen machen. Aufsicht, Unterricht und Schlittschuhe sind überall vorhanden.
- In Schlesien ist die Rinderpest ausgebrochen und hat mehrere Ortschaften ergriffen, welche militärisch abgesperrt sind.
- Die Kriegsflotten der verschiedenen Staaten bestehen aus folgender Anzahl Schiffe. England besitzt 626 Kriegsschiffe, Frankreich 448, Rußland 164, Schweden 311, Norwegen 143, Dänemark 120, Amerika 79, Holland 138, Belgien 7, Spanien 82, Neapel 121, Oestreich 135, Portugal 37, Sardinien 28, Preußen 55, Griechenland 26, Türkei 49, Brasilien 27.
- Das Schloß Frederikborg, meldet man aus Kopenhagen 18. Decbr., das schönste Bauwerk in Dänemark, ist total niedergebrannt. Nach dem bisher bekannt gewordenen ist das Feuer im Fußboden, oberhalb der Zimmer des Königs, entstanden. Nachts 4 Uhr brach das Feuer mit großer Heftigkeit aus, griff schnell um sich und zerstörte sowohl den Hauptflügel als die beiden Seitenflügel; der prachtvolle Rittersaal ist gänzlich zerstört. Zur Rettung der darunter befindlichen Kirche wurden die äußersten Anstrengungen gemacht, jedoch vergeblich. Der größte Theil der kostbaren historischen Portrait= und Gemäldesammlung, sowie verschiedene andere Gegenstände von historischem Interesse sind gerettet, aber des Königs interessante privat Sammlung nordischer Alterthümer ist verloren gegangen. Der König war ununterbrochen beim Brande anwesend und leitete längere Zeit die Löschanstalten.
- Zu Peine in Hannover feierte der Landdragoner=Pensionär Büsching mit seiner Frau die goldene Hochzeit. Schon im Jahr 1805 stand er in preußischen Diensten, wo er eine Zeitlang des Generals Blücher Leibhusar gewesen, machte die Schlacht bei Lübeck mit und gerieth hier in französische Gefangenschaft. Er ranzionirte sich selbst, kam nach England und ging unter die deutsch=englische Legion. Eine Krankheit machte ihn dienstuntüchtig. 1813 ging er als Wachtmeister in das hanseatische Reitercorps, welches ein dazu detaschirter preußischer Officier, v. Hobe, dem er beim Kampfe in Lübeck das Leben rettete, befehligte. Seine Frau, in Doppelgestalt - als Wirthin der Officier=Menage und als Reiter - neben ihrem Manne dienend, machte den Feldzug mit.
- Wer zum höhern Paris gehörte, begab sich in diesen Tagen nach Tours. Vor dem dortigen Schwurgericht stand Angeline Lemoine, 16 Jahr alt, Tochter einer vermögenden Gutsbesitzerin, nebst ihrer Mutter; Beide angeklagt, ein Kind, das die Erstere, noch nicht 16 Jahr alt, geboren hatte, verbrannt zu haben. Die Angeline Lemoine hatte im vertrauten Umgange mit dem Kutscher gelebt. Die Frucht dieses Umgangs wurde von der Mutter Lemoine verbrannt. Die Anklage lautet: 1) gegen die Dame Lemoine: das neugeborne Kind der Angeline Lemoine freiwillig getödtet zu haben; 2) desgleichen gegen Angeline Lemoine selbst. Die Hauptfrage, die sich über die bisher stattgehabten Verhandlungen ergiebt, ist die, ob das Kind lebendig zur Welt kam, und ob es lebendig oder todt war, als die Lemoine es den Flammen übergab. Die Wittwe Lemoine hatte mit großer Ruhe und Zuversicht auf die Fragen des Präsidenten geantwortet. Ihr Vertheidigungssystem bestand darin, zu behaupten, daß das Kind todtgeboren war und daß sie die Leiche verbrannte, um die Spuren der Schande ihrer Tochter zu verwischen. Der Ausspruch der Geschwornen spricht die Tochter frei und erklärt die Wittwe Lemoine schuldig mit mildernden Umständen. Dieselbe ist zu zwanzigjähriger Zwangsarbeit verurtheilt worden. - Diese Angelina Lemoine bat bereits ihre Anbeter gefunden. Mehrere Heirathsanträge sind schon während des Processes beim Gerichte und bei ihrem Vertheidiger eingegangen. Sie ist eine öffentliche Person geworden. Eine derartige Speculation mit ihr schlägt in Frankreich niemals fehl.


Anzeigen.


Verkaufsanzeigen.

Der Garten No. 2. zwischen dem Arbeitsmann Krellenberg und dem Garten No. 3. von den Scheunenplätzen vor dem Sabowerthore, wofür 200 Taler (Mecklenburg) geboten sind, soll bewandten Umständen gemäß am

Dienstag den 27. d. M.,

Vormittags 11 Uhr als Hausbauplatz öffentlich dem Meistbietenden verkauft werden.
Die Bedingungen werden im Termine verlesen und sind in der Stadt=Registratur einzusehen.
Käufer haben sich zur gedachten Stunde in der Rathsstube einzufinden.
Schönberg den 7. December 1859.

                                                    Der Magistrat.


Armen=Auction.

Am Dienstag den 27. Decbr. sollen im Hause des Gastwirths Boye hieselbst öffentlich meistbietend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden:

Mobilien, Kleidungsstücke, Hausgeräthe, Betten, und was sich sonst vorfindet.
Schönberg den 22. December 1859.

                                                    Seegert, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Bekanntmachung.

Die Direction des Lübecker Feuerversicherungs=Vereins der Landbewohner bringt hiedurch zur Kunde der Vereins=Mitglieder, daß an Stelle des verstorbenen Dr. L. H. Faber in einer außerordentlichen Plenar=Versammlung am 17. d. Mts. der Advokat Christian August Thomas Bruhn hieselbst zum Secretair des Vereins erwählt worden ist und mit dem 1. Januar 1860 sein Amt übernimmt.
Das Büreaux=Local bleibt vorläufige noch in der Breitenstraße hinter der Kanzlei Nr. 969.
Lübeck, im December 1859.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen am zweiten Montage nach Neujahr, dem 9. Januar, stattfindet, und fordern sämmtliche Mitbrüder auf, am gedachten Tage zu erscheinen.
Schönberg, 21. Decbr. 1859.

                                                    Die Vorsteher und Altgesell
                                                    der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


[ => Original lesen: 1859 Nr. 51 Seite 3]

Neue Bettfedern und Dunen,
besonders preiswürdig graue Dunen das Pfund 1 Taler (Mecklenburg) 8 Schilling (Mecklenburg)
(der Farbe wegen so billig), bei                          
                                                    J. Burchard in Rehna.


Familienverhältnisse halber soll hieselbst eine in guter Nahrung stehende Branntweinbrennerei nebst Inventarium preiswürdig verkauft werden. Die Auszahlung kann sehr solide gestellt und das Haus sofort übernommen werden. Es ist einem tüchtigen Manne als gute Brodstelle zu empfehlen, und ertheilt nähere Nachricht

                                                    Fr. Kiencke, gr. Burgstraße
                                                    in Lübeck.


Directe erhielt ich besten russischen Caviar und empfehle ich solchen, wie meine übrigen Waaren dem geehrten Publicum bestens.

Schönberg.                                                     Fr. C. Schlebusch.


Möbel= und Spiegel=Magazin
von Johs. Wencker in Lübeck,
obere Glockengießerstraße Nr. 247.

Dasselbe, auf's Reichhaltigste assortirt, hält sich dem geehrten auswärtigen Publikum mit allen Sorten Mobilien, Spiegeln in Barok= und Holzrahmen, Polster=Möbeln der verschiedensten Art, unter Zusicherung reeller Bedienung bei solider, geschmackvoller Arbeit, bestens empfohlen.

NB. Eine Parthei Spiegel in Mah. Rahmen, Eck= und Nippborte, Lesepulte, und Kästchen wegen Aufräumung zum Kostenpreise und darunter.


Mühlenstein=Lager in Dassow.

Sein durch neue Zufuhren wieder vollständig completirtes Lager von rheinischen, sächsischen und englischen Mühlensteinen empfiehlt zu billigen Preisen

                                                    Chr. Callies.

Dassow im December 1859.


Die unterzeichneten von der Herzogl. Braunschweigischen Regierung angestellten Hauptcollecteurs empfehlen ihre Collecte nachfolgender Loose, die sämmtlich bei uns vorräthig.
      1. Classe Hamburger Lotterie, Ziehung 18. 19. Januar.
      2. Classe Frankfurter Lotterie, Ziehung 29. December.
      2. Classe Sächsischer Lotterie, Ziehung 16. Januar.
      2. Classe Braunschweig. Lotterie, Ziehung 9. 10. Januar.
Nachstehende Nummern halten bestens empfohlen:

[Tabelle siehe im Abbild der Originalseite]

Pläne von allen Lotterieen sind bei uns zu haben und wird jede Auskunft im Lotteriefache gerne ertheilt. Den resp. Interessenten werden auf Verlangen Loose und Listen, wie auch Gewinngelder prompt zugesandt und hinsichtlich der Zahlungen jede irgend mögliche Erleichterung gewährt. Auch erhalten Collecteure und Uebernehmer von Loosen zum Wiederverkauf bestmöglichste Provision.

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Zugleich empfehlen wir uns mit dem An= und Verkauf aller Staatspapiere und Aktien bestens.

Lübeck 1859.                                  Cohn & Lipstadt,
270. Kohlmarkt. 270.


250,000 Gulden Haupt=Gewinn
bei der am kommenden 2. Januar stattfindenden Gewinn=Ziehung
der Oestreich'schen Eisenbahn-Loose.

Hauptgewinne des Anlehens sind: 21mal fl. 250,000, 71mal fl. 200,000, 103mal fl. 150,000, 90mal fl. 40,000, 105mal fl. 30,000, 90mal fl. 20,000, 105mal fl. 15,000 und 2040 Gewinne von fl. 5000 bis abwärts fl. 1000.
Der geringste Preis, den mindestens jedes Obligationsloos erzielen muß ist fl. 125. - Kein anderes Anlehen bietet so große und viele Gewinne, verbunden mit den höchsten Garantien. - Pläne werden Jedermann auf Verlangen gratis und franco übersandt, ebenso Ziehungslisten gleich nach der Ziehung - Um überhaupt der günstigsten Bedingungen, welche Jedermann die Betheiligung ermöglichen, sowie der reellsten Behandlung versichert zu sein, beliebe man sich direct zu richten an

                                                    Stirn & Greim,
                                                    Bank= und Staats=Effecten=Geschäft
                                                    in Frankurt a./M. Zeil 33.


[ => Original lesen: 1859 Nr. 51 Seite 4]

Zu Weihnacht empfehle ich fertige moderne Mäntel, seidene und andere Schürzen, Steppröcke, Neapolitaine und Poil de Chèvre von 6 Schilling (Mecklenburg) an, Mix Lüstre von 5 Schilling (Mecklenburg) an, die neuesten Umschlagtücher, Double=Shwals von 2 Taler (Mecklenburg) an, so wie eine Auswahl Kleiderzeuge zu billigen Preisen.

Schönberg.                                                     Ludwig Creutzfeldt.


Nürnberger Bier
vom Faß
Heute Freitag Nachmittag 4 Uhr.
                                                    Fr. C. Schlebusch.


Hierdurch erlaube ich mir die ergebene Anzeige, daß meine mit neuen und sehr geschmackvollen Artikeln versehene

Weihnachts-Ausstellung

jetzt eröffnet ist. Jugendschriften und Bilderbücher sind ebenfalls in großer Auswahl vorrätig.

                                                    J. P. Bade.


Einem geehrten Publicum die ergebenste Anzeige, daß ich meine

Spielwaaren=Ausstellung

in künftiger Woche eröffne; dieselbe ist in diesem Jahre in vorzüglich reicher Auswahl aufgestellt, als: Puppen von 2 ßl. an bis 32 ßl, Porzellan=Puppenköpfe, Arme und Beine, kleine Kochherde, Markt=Buden mit Waaren, schöne Dominospiele, Silentiumspiele, Schachfiguren mit Brettern, Baukästchen, Tuschkästen, Federkästen u. a. m.
Ferner empfehle ich meine Eisenwaaren, worunter sich manche als hübsche und nützliche Weihnachtsgeschenke eignen, als: Plätteisen, Aermeleisen, Krolleisen, Zuckerzangen, neusilberne Vorlegelöffel, Eßlöffel und Theelöffel, Theebretter. - Emaillirte Kochgeschirre, Bratenpfannen; ferner: alle Sorten Hobeleisen, auch Hobelklötze, englische Zugmesser, Sägenblätter und complete Sägen, englische Strohmesser und Klingen, englische und deutsche Feilen, alle Sorten Schlösser und Hänken, Schrauben, Nägel, Sattlerahle, Schnallen, Ringe, engl. Locheisen, Lochbetel, Stechbetel, Schlittschuhe, extra feine Tuschkästchen, Reißzeuge, Goldleisten u. dgl. m.

                                                    C. Schwedt.

Schönberg d. 8. Decbr. 1859.


Weihnachts=Ausstellung.

Einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum die ergebene Anzeige, daß ich am Mittwoch den 14. December meine diesjährige

Weihnachts-Ausstellung

eröffnen werde, und empfehle ich mich mit einer reichhaltigen Auswahl auf das geschmackvollste gearbeiteter Conditor=Waaren zu möglichst billigen Preisen, als: sehr sauber gearbeitete Liqueursachen in allen Assortements Naturelconfect, Marzipantorten in verschiedenen Größen, glasirten Marzipan, echte Zuckerbilder, Chocoladenconfect, Pfeffermünzliqueur und eine große Auswahl Schaumconfect; ferner braune und weiße Kuchen verschiedener Art und Pfeffernüsse, sowie alle zur Conditorei gehörenden Gegenstände. Bestellungen auf Aufsätze, Torten und sonstige Confituren werden wie immer, prompt und billig ausgeführt
Ich bin überzeugt, den Anforderungen eines geehrten Publikums Genüge leisten zu können, und bitte, mit dem Versprechen einer reellen Bedienung, um zahlreichen Zuspruch.

Ergebenst
Schönberg.                                                     M. Greiff.


        Melis das Pfund 5 3/4 und 6 Schilling (Mecklenburg),
        Raffinade das Pfund 6 1/4 und 6 1/2 Schilling (Mecklenburg), extra fein 7 Schilling (Mecklenburg) in Broden, empfiehlt

Schönberg,                                                     Fr. C. Schlebusch.


Die von Neujahr 1860 ab sechsmal wöchentlich erscheinende

"Eisenbahn=Zeitung"

empfiehlt und besorgt

                                                    Wilh. Heincke.

Schönberg.


Malaga Traubrosinen und Krachmandeln
sehr schöne Smyrn. Feigen, Malag. Feigen,
Champignons à beurre,                                                    
                         empfiehlt                           Fr. C. Schlebusch.


Gut genährte Schlachtpferde werden jetzt mit annehmbaren Preisen bezahlt und können auf Verlangen jederzeit sofort geschlachtet werden.
Ratzeburg im December 1859.

                                                    G. Brunnenberg.


Für die armen Goldberger Cholera=Waisen ist mir noch von einem Hauswirth aus der Carlower Gemeinde 1 Taler (Mecklenburg) überbracht, den ich mit den früher eingegangenen 1 Taler (Mecklenburg) 16 Schilling (Mecklenburg) als zwölfte und letzte Sendung heute laut Postscheins abgeschickt habe, so daß im Ganzen an den Magistrat in Goldberg 254 Taler (Mecklenburg) 42 Schilling (Mecklenburg) befördert sind. - Noch einmal sei den mildthätigen Gebern der herzlichste Dank abgestattet, und bin ich für meine geringe Bemühung reichlich durch das mir auch bei dieser Gelegenheit bewiesene Vertrauen belohnt.
Schönberg den 22. Decbr. 1859.

                                                    Kindler.


Am ersten heiligen Christtage, Nachmittags 5 Uhr im Boye'schen Locale findet die Vertheilung der Weihnachtsgeschenke an die armen Kinder statt.

                          Der Vorstand des Männergesangvereins.


Hierdurch mache ich bekannt, daß das Gehen über meine Wiese gänzlich verboten sein soll. Sollte ich dennoch Jemand unbefugterweise auf derselben betreffen, so werde ich ihn zur gerichtlichen Bestrafung ziehen. Dem Rademacher Runge hieselbst habe ich die Aufsicht über meine Wiese übertragen.

                                                    Hausw. Kramp in Rabensdorf.


Wir zeigen hiermit an, daß wir dem Peter Clasen hieselbst die Aufsicht über unsere Holzkoppeln, Hegen und Zäune übertragen haben und daß wir alle solche, die unbefugterweise in und an denselben betroffen werden, zur gerichtlichen Bestrafung anzeigen.

                                                    Die Dorfschaft Gr. Bünstorf.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
In der Woche vom 16. bis 22. December

Geboren: D. 17. dem Nagelschmied Kock hies. ein Sohn. - D. 19. dem Webermeister Bade in Petersberg eine Tochter.
Gestorben: D. 20. Thieß Bahrs, Altentheiler zu Törpt, 73 J. 6 M. a.. Magenleiden.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 21. Decbr. 1859.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 18-23 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 10-14 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 50-53 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 40-44 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 42-44 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 20-21 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 34-37 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 19-20 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 4-14 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 15-16 Mark (Lübeck)
Butter 9 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, d. Faß 5 u. 6 Schilling (Mecklenburg).


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


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