No. 50
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 15. Dezember
1859
neunundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1859 Nr. 50 Seite 1]

In dem Dorfe Lindow sind die natürlichen Menschenblattern ausgebrochen, und werden deshalb alle Landeseinwohner aufgefordert, um der Ansteckung vorzubeugen, den Verkehr mit den Häusern, welche durch eine Warnungstafel als der Ansteckung verdächtig bezeichnet sind, zu vermeiden, und in sofern es noch nicht geschehen, sich ohne Verzug die Schutzpocken impfen zu lassen.
          Schönberg, den 10. December 1859.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.


- Bei sämmtlichen Gefechten mit den Marokkanern haben die Spanier keine Gefangenen gemacht, obgleich erstere beträchtliche Verluste erlitten. Es ist nämlich Sitte bei den Marokkanern, daß sie sich nicht ergeben und auch keinen Pardon geben. Ihre Erbitterung ist so groß, daß 50 Mann, welche umzingelt waren, sich von beträchtlicher Höhe in die See stürzten, um nicht lebend in die Hände der Spanier zu fallen. Spanische Blätter erzählen, daß die Musik der Mauren eine Trommel und eine Art Querpfeife sei. Zu dieser Musik gesellt sich ein furchtbares unerträgliches Geheul. Ihr Schlachtenruf sei: "Schneidet den Hunden die Köpfe ab." Der Kaiser von Marokko hat, um die Schrecken des Krieges in etwas zu mildern, angeordnet, daß die Tödtung der in der Schlacht gemachten Gefangenen verboten sei; er giebt daher seinen irregulären Truppen fortan nur einen halben Piaster für jeden abgeschnittenen Kopf eines Spaniers, dagegen einen Piaster für jeden lebend eingebrachten spanischen Gefangenen. Diese Mauren sind so wüthend, daß sie bei einem der letzten Gefechte ungeachtet des Artilleriefeuers bis zu den Geschützen drangen und einen Kampf Mann gegen Mann mit den spanischen Artilleristen begannen, die sie bissen und zu erwürgen suchten. - Der spanische Oberbefehlshaber O'Donnell hat in arabischer Sprache einen Aufruf an die Mauren erlassen, worin er sie auffordert, ruhig ihren Geschäften nachzugehen, da die Spanier bloß den Kaiser zwingen wollen, ihnen Genugthuung zu geben.
- Ueber den Kaiser Napoleon schreibt die Dorfzeitung: In dem Augenblicke, da die Regierungen, welche Anno 1815 in Wien das europäische Staatsrecht festgesetzt haben, sich zur Abhaltung eines Congresses anschicken, auf welchem diese Feststellungen einer Revision unterworfen und namentlich über die staatliche Zukunft Italiens Beschlüsse gefaßt werden sollen, und das in der Residenz eines Monarchen, dessen ganze Familie durch eine Bestimmung der Wiener Schlußacte für regierungsunfähig in Europa erklärt worden ist, - in diesem Augenblick verlohnt es sich wohl der Mühe, diesem Monarchen einige Aufmerksamkeit zu schenken. Dem deutschen Patrioten kann es nicht in den Sinn kommen, den Lobredner desselben zu machen, aber sein Patriotismus darf ihn auch gegen das Außerordentliche in der Erscheinung dieses Mannes nicht verblenden, zumal es sicherlich klüger ist, einen Feind nach seiner wirklichen Bedeutung zu taxiren, als ihn für geringfügig halten. Die Niederlagen Oestreichs in Italien waren um so emfindlicher, je verächtlicher man vom Sieger gesprochen hatte. Ein Mann, dem es gelingt, wider den ausdrücklichen Befehl des ganzen regierenden Europa Regent zu werden und das in einem der größten und mächtigsten Staaten des Welttheils; - ein Mann, der diesen Thron besteigt inmitten eines Volkes, welches einige Jahre vorher die Monarchie abgeschafft und die Republik proclamirt hatte, und auf dieses Volk eine Gewalt ausübt, daß er fast von 8 Millionen wahlfähiger Bürger desselben als Kaiser bestätigt ward; ein Mann, der dieses auf seinen Ruhm so eifersüchtige und in seinen Launen so wandelbare Volk mit eiserner Hand regiert und dennoch der Abgott desselben bleibt, weil er es an die Spitze der Nationen zu stellen versteht; - ein Mann, dem kein europäisches Fürstenhaus eine Gemahlin geben wollte und der dann die Besuche vieler Regenten an seinem Hofe empfängt, ja um den sich wie um den großen Meister die Diplomaten der ganzen Welt versammeln; - ein Mann, vor dessen Kriegsmacht sich Rußland beugen muß und dessen Bundesgenossenschaft England seine Siege verdankt; - ein Mann, von dem ein ungnädiges Wort ganz Europa in Allarm und Schrecken versetzt und der in kaum zwei Monaten die Herrschaft Oestreichs in Italien vernichtet; - ein Mann, dessen baldigsten Untergang die allarmirte Welt prophezeit und der zur

[ => Original lesen: 1859 Nr. 50 Seite 2]

Ueberraschung dieser Welt mächtiger dasteht denn je, und im Begriff ist, seine Macht von ganz Europa feierlich sanctioniren zu lassen; - ein Mann, vor dem das stolze Albion sich nicht sicher fühlt um deswillen Deutschland seine Wehrverfassung ändern will; - ein solcher Mann, der einen seltenen Scharfblick des Geistes, eine wunderbare Kenntniß aller Persönlichkeiten und Verhältnisse, eine ungemeine Kunst der Rede mit staunenswürdiger Selbstbeherrschung und persönlichem Muthe vereinigt: dieser Mann Frankreichs ist gewiß eine außerordentliche Persönlichkeit, der gegenüber es gilt, sich tüchtig zusammenzunehmen und auf der Hut zu sein.
- Niemand wünscht den Congreß sehnsüchtiger herbei, als Louis Napoleon; Niemand wünscht ihm eine längere Dauer als er, da er sie braucht. Entweder Congreß oder Krieg, um Frankreich zu beschäftigen und um das durchzusetzen, was des Kaisers Meinungen und Ideen sind.
- Die Verschwörung gegen das Leben des türkischen Kaisers hat weite Verzweigungen gehabt. Türken und Christen im osmanischen Reiche sind mit dem Sultan nicht zufrieden; er hat sich durch übermäßigen Genuß der Freuden des Harems um alle Energie gebracht. Schon im vorigen Sommer gingen in Constantinopel seltsame Dinge vor. Immer fehlt es ihm an Geld; deßhalb wird geborgt, erpreßt, um die Hälfte entwerthetes Papiergeld ausgegeben und dabei sinnlos verschwendet. Der Harem verschlingt ungeheure Summen. Alle Lieblingsfrauen des Sultans stammen aus Circassien und kamen nach der türkischen Hauptstadt. Jede hat ihren besonderen Haushalt, der aus 40-60 Personen besteht, und für die vielen Kinder muß auch gesorgt werden. Diese Frauen saugen wie Blutegel am Sultan, keine kann genug Geld und Juwelen bekommen und keine will der andern nachstehen. Nicht selten giebt es heftige Auftritte im Harem und der Sultan hat seine liebe Noth mit den Weibern. Auch die Politik macht ihm große Sorgen und längst weiß er, daß er lediglich ein Werkzeug in den Händen der europäischen Großmächte ist. Die Staatseinnahmen sind auf Jahre hinaus verpfändet, an den Zollstätten ist großartiger Unterschleif an der Tagesordnung, und man muß sich wundern, daß dieses osmanische Reich auch nur nothdürftig zusammenhält. Aber der Tag der Auflösung rückt immer näher.
- In öffentlichen Blättern werden die Zahnhalsbänder von W. Zehle u. Comp. Charlottenstr. Nr. 65 in Berlin als sehr praktisch empfohlen. Die Kleinen sollen dadurch die Zähne ohne Schmerzen bekommen. Das Band kostet 10 Silbergroschen.
- In Faulenrost sollen 130 Personen am Typhus erkrankt und 30 Personen daran gestorben sein. Die Krankheit verbreitet einen ähnlichen Schrecken wie die Cholera.
- Von dem Wrack des verunglückten australischen Dampschiffes "Royal Charter" ist ferner eine Partei Gold im Werthe von einer halben Million Thaler geborgen. An der englischen Küste sind während der Stürme im October und November 385 Schiffbrüche mit einem Verlust von 785 Menschenleben vorgekommen. Die schrecklichste Nacht war die vom 24. auf den 25. October, in welcher 195 Schiffe zu Grunde gingen, von denen 113 in Stücke zerschellten, und mit ihnen 684 Menschen umkamen. - 3 bis 400 Schiffe haben dieselben Stürme im schwarzen Meer zernichtet.
- Vor dem Schwurgerichte in Berlin stand am 5. Decbr. der Tischlergeselle Vater, 23 Jahr alt, der Mörder seiner Braut Josephe Sadowska. Er erklärte sich für schuldig und erzählte den Vorfall also. Er hatte sich mit der Sadowska, einem nicht gut beleumdeten Mädchen verlobt und wollte sie heirathen. Seine Eltern wollten die Heirath nicht zugeben wegen des Rufes des Mädchens. Da beredete ihn diese, sie zu tödten. Sie machten sich ein paar lustige Tage, es ging von Tanzboden zu Tanzboden und von einem Vergnügungsort zum andern bis Nachts 11 Uhr. Da gingen sie zusammen heim, in einem Keller legte sich das Mädchen hin und forderte den Bräutigam auf, sie zu erwürgen. Der that's mit seinen Hosenträgern und schlief bis am Morgen in demselben Keller. Dann stand er auf, drückte der Ermordeten einen Zettel mit deren Namen in die Hand und ging sich zu ertrinken, wie's ausgemacht war. Unterwegs besann er sich anders und wurde bald darauf verhaftet. Die Zeugen bestätigen, daß ihnen die Sadowska vertraut hatte, sie wolle nicht mehr leben, weil sie den Vater nicht heirathen dürfe und ausgewiesen werden solle. Der Gerichtshof selbst hatte keinen Zweifel, daß der Mörder alles wahr erzählt und halb aus Liebe, halb aus Dummheit sein Verbrechen begangen habe. Er blieb ganz ruhig, auch dann, als das Schuldig ausgesprochen und er zum Tode durchs Schwert verurtheilt wurde. Der Gerichtshof führte aus, daß nach der Fassung des preußischen Strafgesetzbuches in Bezug auf den Begriff des Mordes es gleichgültig ist, ob derselbe mit Einwilligung des Getödteten verübt worden ist, oder nicht.
- In Bordeaux in Frankreich wird eine großartige Fabrik zur Erzeugung von Papier aus Pflanzenstoffen errichtet, das um ein bedeutendes billiger als Lumpenpapier hergestellt werden kann.


Anzeigen.


Verkaufsanzeigen.

Holzverkauf.

            Es sollen unter den bekannten Bedingungen meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden

am Mittwoch den 21. Decbr.:

      a) im Mechower Holze:
              4 Faden eichen Kluft= und Knüppelholz,
      b) im Seebruch:
            31 Faden tannen Kluft= und Knüppelholz.
und wollen sich Kaufliebhaber Morgens 10 Uhr beim Schlagbaum am Mechower Holze einfinden.
            Ferner

am Donnerstag den 22. Decbr.:

      im Baalen und Garnseer Holze:
              4 1/2 Faden eichen Kluft= und Knüppelholz.
          103      Faden tannen Kluft= und Knüppelholz.
und haben sich Kaufliebhaber zu dieser Auction Morgens 9 Uhr am Schlagbaum am Baalen auf der alten Ratzeburg=Schweriner Landstraße zu versammeln.
Schönberg den 15. December 1859.

                                                    Danckwarth.

Der Garten No. 2. zwischen dem Arbeitsmann Krellenberg und dem Garten No. 3. von den Scheunenplätzen vor dem Sabowerthore, wofür 200 Taler (Mecklenburg) geboten sind, soll bewandten Umständen gemäß am

Dienstag den 27. d. M.,

Vormittags 11 Uhr als Hausbauplatz öffentlich dem Meistbietenden verkauft werden.
Die Bedingungen werden im Termine verlesen und sind in der Stadt=Registratur einzusehen.
Käufer haben sich zur gedachten Stunde in der Rathsstube einzufinden.
Schönberg den 7. December 1859.

                                                    Der Magistrat.


Bekanntmachung.

Da binnen Kurzem die Armenrechnung abgeschlossen wird, so werden alle Diejenigen, welche die zweite Steuerzahlung noch nicht berichtigt haben, aufgefordert, solche unfehlbar in den nächsten 8 Tagen an die resp. Armenvorsteher zu bezahlen.
Schönberg den 8. Decbr. 1859.

                                                    Die Armenbehörde.


[ => Original lesen: 1859 Nr. 50 Seite 3]

Vermischte Anzeigen.

Um den am 30. August d. J. in Ritzerau beim Hauswirth Bartheidel und Schneidermeister Rohde mit zusammen 1821 Taler (Mecklenburg) 8 Schilling (Mecklenburg) passirten Brandschaden, um eine neue Spritze für Coberg anzuschaffen und um die Kosten für Erhaltung der Spritzen, deren Fuhren und die Verwaltung zu decken, wird die Einzahlung eines Beitrages von 5 Schilling (Mecklenburg) pro 100 Taler (Mecklenburg) Versicherungswerth nöthig und der Zahlungstag wie gewöhnlich angesagt werden.
Schönberg den 8. Decbr. 1859.

Direction der Feuer=Versicherungs=Gesellschaft
für das Fürstenthum Ratzeburg.


Möbel= und Spiegel=Magazin
von Johs. Wencker in Lübeck,
obere Glockengießerstraße Nr. 247.

Dasselbe, auf's Reichhaltigste assortirt, hält sich dem geehrten auswärtigen Publikum mit allen Sorten Mobilien, Spiegeln in Barok= und Holzrahmen, Polster=Möbeln der verschiedensten Art, unter Zusicherung reeller Bedienung bei solider, geschmackvoller Arbeit, bestens empfohlen.

NB. Eine Parthei Spiegel in Mah. Rahmen, Eck= und Nippborte, Lesepulte, und Kästchen wegen Aufräumung zum Kostenpreise und darunter.


Mit einer Auswahl neuester Umschlagtücher und Kleiderstoffe in verschiedenen Mustern zu billigen Preisen empfiehlt sich

                                                    Heinrich Creutzfeldt.

Schönberg den 1. Decbr. 1859.


Westind. Rum, die Kanne 12, 16, 20 und 24 ßl. - Jamaica Rum, von 16 ßl. bis 1 Taler (Mecklenburg) die Bout. - Arrac, von 20 ßl. bis 1 Taler (Mecklenburg) 20 ßl. die Bout. - Cognac, 24 ßl. die Bout. - Punsch=Extract, 16 ßl. u. 20 ßl. d. Bout. - Rothe Weine von 9 ßl. die Bout. an und andere Weine in verschiedenen Sorten zu billigen Preisen, empfiehlt

Schönberg.                                                     Aug. Spehr.


Mein unterm heutigen Tage eröffnetes
Tuch= und Manufactur=Geschäft
empfehle meinen geehrten Freunden und Gönnern unter Zusicherung reeller und billiger Bedienung.
Schönberg den 15. Novbr. 1859.                          
                                                    Heinrich Creutzfeldt,
                                                    Siemzerstraße Nr. 97.


Familienverhältnisse halber soll hieselbst eine in guter Nahrung stehende Branntweinbrennerei nebst Inventarium preiswürdig verkauft werden. Die Auszahlung kann sehr solide gestellt und das Haus sofort übernommen werden. Es ist einem tüchtigen Manne als gute Brodstelle zu empfehlen, und ertheilt nähere Nachricht

                                                    Fr. Kiencke, gr. Burgstraße
                                                    in Lübeck.


Neue Bettfedern und Dunen,
besonders preiswürdig graue Dunen das Pfund 1 Taler (Mecklenburg) 8 Schilling (Mecklenburg)
(der Farbe wegen so billig), bei                          
                                                    J. Burchard in Rehna.


Besten Hamburger Candis in LPfund 6 1/2 Schilling (Mecklenburg), hiesige Pflaumen das Pfund 4 1/2 Schilling (Mecklenburg), neue türkische Tafel=Pflaumen das Pfund 6 Schilling (Mecklenburg), schönen Bruchreis das Pfund 2 Schilling (Mecklenburg) bis 1 3/4 Schilling (Mecklenburg), Melis in Broden 5 3/4 Schilling (Mecklenburg) bis 6 Schilling (Mecklenburg) und 6 1/4 Schilling (Mecklenburg), in einzelnen Pfund 6 1/2 Schilling (Mecklenburg), Raffinade 6 1/2, 6 3/4 und 7 Schilling (Mecklenburg) das Pfund, Wagenschmiere das Pfund 2 1/2 Schilling (Mecklenburg), und sehr rein schmeckenden Caffee

                          empfiehlt                          Matth. Klatt.


Directe erhielt ich besten russischen Caviar und empfehle ich solchen, wie meine übrigen Waaren dem geehrten Publicum bestens.

Schönberg.                                                     Fr. C. Schlebusch.


Mühlenstein=Lager in Dassow.

Sein durch neue Zufuhren wieder vollständig completirtes Lager von rheinischen, sächsischen und englischen Mühlensteinen empfiehlt zu billigen Preisen

                                                    Chr. Callies.

Dassow im December 1859.


Zu Weihnacht empfehle ich fertige moderne Mäntel, seidene und andere Schürzen, Steppröcke, Neapolitaine und Poil de Chèvre von 6 Schilling (Mecklenburg) an, Mix Lüstre von 5 Schilling (Mecklenburg) an, die neuesten Umschlagtücher, Double=Shwals von 2 Taler (Mecklenburg) an, so wie eine Auswahl Kleiderzeuge zu billigen Preisen.

Schönberg.                                                     Ludwig Creutzfeldt.


Die Schlesische
Feuer-Versicherungs-Gesellschaft
in Breslau,

garantirt mit einem Grundcapital von Pr. Ct. Taler (Mecklenburg) 3,000,000.
Prämien=Einnahme für im Jahre 1858 geschlossene Versicherungen in Höhe von 231,386,133 Taler (Mecklenburg), ausschließlich 18,950 Taler (Mecklenburg) für vorausbezahlte mehrjährige Versicherungen Taler (Mecklenburg) 618,276.
Zinsen=Einnahme Taler (Mecklenburg) 26,666.
Gesammt=Reserven Taler (Mecklenburg) 150,175.
Gesammt=Garantie pr. Ct. Taler (Mecklenburg) 3,795,117.
Die Gesellschaft versichert Gebäude und bewegliche Gegenstände aller Art.
Die Prämien sind fest und billig; Nachzahlungen sind nie zu leisten.
Die Unterzeichneten sind bevollmächtigt, Versicherungen fest abzuschließen und Policen anzufertigen.
Lübeck 1859.

H. J. Damm, J. Wendt,
Haupt=Agent. Agent.
A. Schilwe,
Agent für Schönberg und Umgegend


250,000 Gulden Haupt=Gewinn
bei der am kommenden 2. Januar stattfindenden Gewinn=Ziehung
der Oestreich'schen Eisenbahn-Loose.

Hauptgewinne des Anlehens sind: 21mal fl. 250,000, 71mal fl. 200,000, 103mal fl. 150,000, 90mal fl. 40,000, 105mal fl. 30,000, 90mal fl. 20,000, 105mal fl. 15,000 und 2040 Gewinne von fl. 5000 bis abwärts fl. 1000.
Der geringste Preis, den mindestens jedes Obligationsloos erzielen muß ist fl. 125. - Kein anderes Anlehen bietet so große und viele Gewinne, verbunden mit den höchsten Garantien. - Pläne werden Jedermann auf Verlangen gratis und franco übersandt, ebenso Ziehungslisten gleich nach der Ziehung - Um überhaupt der günstigsten Bedingungen, welche Jedermann die Betheiligung ermöglichen, sowie der reellsten Behandlung versichert zu sein, beliebe man sich direct zu richten an

                                                    Stirn & Greim,
                                                    Bank= und Staats=Effecten=Geschäft
                                                    in Frankurt a./M. Zeil 33.


[ => Original lesen: 1859 Nr. 50 Seite 4]

Hierdurch erlaube ich mir die ergebene Anzeige, daß meine mit neuen und sehr geschmackvollen Artikeln versehene

Weihnachts-Ausstellung

jetzt eröffnet ist. Jugendschriften und Bilderbücher sind ebenfalls in großer Auswahl vorrätig.

                                                    J. P. Bade.


Beste amerikanische Gummigaloschen,
für Herren und Damen,
mit und ohne steife Kappen, empfiehlt                          
Schönberg.                                                     Aug. Spehr.


Nürnberger Bier
vom Faß
Heute Freitag Nachmittag 4 Uhr.
                                                    Fr. C. Schlebusch.



Einem geehrten Publicum die ergebenste Anzeige, daß ich meine

Spielwaaren=Ausstellung

in künftiger Woche eröffne; dieselbe ist in diesem Jahre in vorzüglich reicher Auswahl aufgestellt, als: Puppen von 2 ßl. an bis 32 ßl, Porzellan=Puppenköpfe, Arme und Beine, kleine Kochherde, Markt=Buden mit Waaren, schöne Dominospiele, Silentiumspiele, Schachfiguren mit Brettern, Baukästchen, Tuschkästen, Federkästen u. a. m.
Ferner empfehle ich meine Eisenwaaren, worunter sich manche als hübsche und nützliche Weihnachtsgeschenke eignen, als: Plätteisen, Aermeleisen, Krolleisen, Zuckerzangen, neusilberne Vorlegelöffel, Eßlöffel und Theelöffel, Theebretter. - Emaillirte Kochgeschirre, Bratenpfannen; ferner: alle Sorten Hobeleisen, auch Hobelklötze, englische Zugmesser, Sägenblätter und complete Sägen, englische Strohmesser und Klingen, englische und deutsche Feilen, alle Sorten Schlösser und Hänken, Schrauben, Nägel, Sattlerahle, Schnallen, Ringe, engl. Locheisen, Lochbetel, Stechbetel, Schlittschuhe, extra feine Tuschkästchen, Reißzeuge, Goldleisten u. dgl. m.

                                                    C. Schwedt.

Schönberg d. 8. Decbr. 1859.


        Melis das Pfund 5 3/4 und 6 Schilling (Mecklenburg),
        Raffinade das Pfund 6 1/4 und 6 1/2 Schilling (Mecklenburg), extra fein 7 Schilling (Mecklenburg) in Broden, empfiehlt

Schönberg,                                                     Fr. C. Schlebusch.


Weihnachts=Ausstellung.

Einem geehrten hiesigen und auswärtigen Publikum die ergebene Anzeige, daß ich am Mittwoch den 14. December meine diesjährige

Weihnachts-Ausstellung

eröffnen werde, und empfehle ich mich mit einer reichhaltigen Auswahl auf das geschmackvollste gearbeiteter Conditor=Waaren zu möglichst billigen Preisen, als: sehr sauber gearbeitete Liqueursachen in allen Assortements Naturelconfect, Marzipantorten in verschiedenen Größen, glasirten Marzipan, echte Zuckerbilder, Chocoladenconfect, Pfeffermünzliqueur und eine große Auswahl Schaumconfect; ferner braune und weiße Kuchen verschiedener Art und Pfeffernüsse, sowie alle zur Conditorei gehörenden Gegenstände. Bestellungen auf Aufsätze, Torten und sonstige Confituren werden wie immer, prompt und billig ausgeführt
Ich bin überzeugt, den Anforderungen eines geehrten Publikums Genüge leisten zu können, und bitte, mit dem Versprechen einer reellen Bedienung, um zahlreichen Zuspruch.

Ergebenst
Schönberg.                                                     M. Greiff.


Malaga Traubrosinen und Krachmandeln
sehr schöne Smyrn. Feigen, Malag. Feigen,
Champignons à beurre,                                                    
                         empfiehlt                           Fr. C. Schlebusch.


Gut genährte Schlachtpferde werden jetzt mit annehmbaren Preisen bezahlt und können auf Verlangen jederzeit sofort geschlachtet werden.
Ratzeburg im December 1859.

                                                    G. Brunnenberg.


Zu verkaufen: Ein alter Bauwagen. - Wo? sagt die Expedition dieser "Anzeigen."


Conzert für die Weihnachtsbescheerung armer Kinder
am Sonntag den 18. December 1859
im Saale des Herrn Gastwirth Boye
Programm.

1.) Die Capelle, Männerchor von C. Kreutzer.
2) Streichquartett von Rode.
3) Nachtlied, Männerchor von C. Kreutzer.
4) Violinconcert von Artot.
5) Die Anbetung der Hirten, Männerchor aus der Weihnachtscantate von Schladebach mit Instrumentalbegleitung.
6) Das große Halleluja von Händel, für Männerchor mit Instrumentalbegleitung.

Anfang 7 Uhr. - Entree beliebig.
Das Local wird geheizt.
Um zahlreichen Besuch bittet                                                    
                                                    der Vorstand des Männergesang=Vereins.
Schönberg, 1859.                          


Hierdurch mache ich bekannt, daß das Gehen über meine Wiese gänzlich verboten sein soll. Sollte ich dennoch Jemand unbefugterweise auf derselben betreffen, so werde ich ihn zur gerichtlichen Bestrafung ziehen. Dem Rademacher Runge hieselbst habe ich die Aufsicht über meine Wiese übertragen.

                                                    Hausw. Kramp in Rabensdorf.


Wir zeigen hiermit an, daß wir dem Peter Clasen hieselbst die Aufsicht über unsere Holzkoppeln, Hegen und Zäune übertragen haben und daß wir alle solche, die unbefugterweise in und an denselben betroffen werden, zur gerichtlichen Bestrafung anzeigen.

                                                    Die Dorfschaft Gr. Bünstorf.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
In der Woche vom 8. bis 15. Dezember

Geboren: D. 9. dem Hausw. Spehr in Retelsdorf ein S. Dem Schustermeister Eckmann hies. ein S. - D. 11. dem Hausw. Wigger in Kl. Siemz ein S. - D. 12. dem Hausw. Maaß in Kl. Siemz eine T. - D. 15. dem Krämer Brüggemann hies. ein todtgeb. S.
Gestorben: D. 13. Hans Bade, Arbeitsmann in Gr. Siemz, 71 J. 5 M. a.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 14. Decbr. 1859.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 18-23 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 10-14 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 50-53 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 40-44 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 42-44 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 19-20 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 34-37 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 18-19 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 4-14 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 15-16 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, d. Faß 5 u. 6 Schilling (Mecklenburg).


(Hiezu: Officieller Anzeiger No. 16)


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


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