No. 40
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 07. Oktober
1859
neunundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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                   Zur Untersuchung und Aushebung der aus dem Geburtsjahre 1838 in das Großherzogliche Militair zu stehenden Rekruten ist

Montag, der 17. October d. J. et. seq.

angesetzt und haben sich sämtliche militairpflichtige junge Leute an diesem Tage Morgens 9 Uhr hier einzufinden und die ihnen zu behändigenden Gestellscheine unfehlbar wieder mitzubringen.
                     Schönberg, den 12. September 1859.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.


Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der diesjährige, auf den 11. d. Mts. fallende Herbstmarkt hieselbst bis auf Weiteres der Cholera wegen ausgesetzt sein soll.
                Schönberg, den 4. October 1859.

                          
Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.


- In dem Befinden des Königs von Preußen ist keine Aenderung eingetreten, es ist immer der alte Zustand, der zu keiner frischen Hoffnung mehr berechtigt, wenn auch die Schwäche desselben ihn vor einer Wiederkehr des Schlaganfalls sichert.
- In den drei Monaten, seit die französischen Truppen in Italien stehen, haben mehr Heirathen zwischen Franzosen und Italienerinnen stattgefunden, als zwischen diesen und Oestreichern in 45 Jahren. - Von der Rückkehr der noch in Italien befindlichen französischen Armee ist bis jetzt noch nicht die Rede. - Die 8000 Mann starke Armee des Pabstes und die Armee der aufständischen Provinz, 15,000 Mann, stehen einander auf kurzer Entfernung schlagfertig gegenüber. - Unbeirrt durch die Unsicherheit der politischen Lage fahren die mittelitalienischen Staaten fort, die Einverleibung derselben an Sardinien thatsächlich zu vollziehen. Ein neuester Act der toscanischen Regierung aber besteht in der Erklärung derselben, daß sie ihre Gewalt nur im Namen des erwählten Königs Victor Emanuel ausübe, und in dem Beschluß, Münzen mit dem Bildniß des Königs zu schlagen. Die sardinische Regierung ihrerseits sucht die Großmächte für die Einverleibung zu gewinnen. Bologna ist die Residenz der Generale Fanti und Garibaldi, so wie des Generalstabes aller Streitkräfte der Revolutionaire. Man hat diese Stadt gewählt als den mittlern strategischen Punkt für die Kriegsoperationen. Auch organisirt man die Nationalgarde in allen Provinzen der Romagno. Zwischen dem französischen Kaiserreiche und dem päbstlichen Stuhle ist eine Spannung eingetreten. Man macht sich in Rom kaum eine Hoffnung mehr auf Mitwirkung der französischen Streitkräfte zur Unterwerfung der aufständischen Provinzen, sondern verläßt sich auf die Ungewisse Mitwirkung der Neapolitaner. Die provisorische Regierung der päbstlichen Legationen ist dem Beispiel der toscanischen Regierung gefolgt. Durch ein Decret derselben ist angeordnet: 1) daß jeder öffentliche Act künftig mit der Formel zu beginnen habe: unter der Regierung Sr. Majestät des Königs Victor Emanuel; 2) daß alle Civil= und Militair=Beamten des Staates dem König und der Verfassung den Eid der Treue zu leisten haben; 3) daß das Wappen des Hauses Savoyen aufgepflanzt werden solle. Diese Aufpflanzung geschah mit großer Feierlichkeit in der Kirche zu Bologna. Dieselbe Feierlichkeit fand in allen übrigen Städten der Romagna statt.
- Am 3. d. hat die Eröffnung der neuerbauten Rheinbrücke bei Köln stattgefunden, wozu sich Tausende aus nah und fern eingefunden. Abends vorher trafen der Prinz=Regent und der Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen unter lebhaftem Freudenrufen einer zahlreichen Zuschauermenge in Köln ein. Der Prinz=Regent sagt in der Eröffnungsrede: Dieser Bau wird die Provinzen diesseits und

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jenseits des Rheins auf immer womöglich noch fester verbinden. Er hat aber nicht bloß den Nutzen für Preußen, sondern auch für Europa, ja für die ganze Welt.
- Dem Vernehmen nach hat der Kaiser von Rußland die Stadt Kaluga im gleichnamigen Gouvernement als künftigen Aufenthaltsort für Schamyl bestimmt, welcher vorläufig sieben Tage in Petersburg und 5 Tage in Moskau verweilen und sich dann nachdem ihm angewiesenen Ort begeben wird. Am 27. wurde derselbe nebst seinem Sohne in Tschugujew vor den Kaiser geführt und von der Gnade des Kaisers gerührt. Auf den Wunsch des Kaisers war Schamyl bei einer Truppenschau zugegen und war entzückt von alle dem was er sah.
- Bei Gelegenheit des am 20. Sept. in Petersburg gefeierten Volksfestes nebst Illumination sind auf der Polizeibrücke mehrere Menschen ums Leben gekommen. Alle Verhöre und Aussagen wissen nur davon, daß man plötzlich ein Geschrei gehört und daß bei dem furchtbaren Gedränge jeder geglaubt habe, daß ein Unglück geschehen sei, sich daher durch Laufen retten wollte, aber gerade dadurch das eigentliche Unglück recht herbeiführte, denn nun drängte sich Masse gegen Masse, so daß das Geländer der Brücke zerbrach. Ueber 50 Personen sind dabei in's Wasser gefallen, doch keiner davon ertrunken, sondern Alle noch lebend herausgezogen.
- Nach der Repartition der auszuloosenden Militairpflichtigen aus dem Geburtsjahre 1838 haben die Ausloosungs=Bezirke des Herzogthums Mecklenburg=Strelitz an Recruten zu stellen: 167 Mann Combattanten, 13 Mann Noncombattanten und 16 Mann zur Deckung des möglichen Ausfalls.
- In Konstantinopel ist eine großartige Verschwörung entdeckt gegen das Leben des Sultans, der Minister und der kaiserlichen Familie, mit Ausnahme des Bruders des Sultans, den man auf den Thron heben wollte. Bis jetzt sind gegen 150 Personen verhaftet, worunter besonders höhere Officiere der Landmacht und Geistliche. Der Verschwörung nach sollten die Christen geschützt werden.
- Die nothwendige Reinigung der Themseufer bei London vom üblen Geruch hat in diesem Sommer nicht weniger als 123,000 Thaler gekostet, und dieser Proceß wird immer wieder erneuert werden müssen, bis die im Bau begriffenen großen Abzugs=Canäle fertig sind. Im Ganzen hatte man dem Flusse 85,620 Centner gewöhnlichen Kalkes, 9560 Centner Chlorkalk und 1120 Ctr. Kohlensäure als Medicin gegeben.
- Wie es aus Schwerin heißt, steigerte die Hitze der vorigen Woche wieder die Cholerakrankheit; nach dem heftigen Gewitter scheint indeß ein besserer Gesundheitszustand eingetreten zu sein. In Rostock ist nach Ausspruch der dortigen Aerzte die Krankheit gänzlich erloschen. Das Cholerahospital ist geschlossen, nachdem der letzte Genesene entlassen. - In Schwerin war das Gewitter am 28. v. M. so stark, wie sich alte Leute ein ähnliches nicht zu erinnern wissen. In einem Hause der Vorstadt wurde ein Mann vom Blitz getödtet, zwei seiner Kinder betäubt und zwei andere Leute in demselben Hause verletzt. An sechs verschiedenen Stellen der Stadt richteten kalte Blitzschläge größere und kleinere Beschädigungen an Häusern an. - In der Nacht vom 27.-28. ist das Schulhaus zu Nesow bei Gadebusch abgebrannt.
- In Betreff der kürzlich verhafteten großen Diebesbande heißt es aus Berlin: Ein Hauptspitzbube hielt Nachts Visitation, ob die geistlichen Herren Hengstenberg und Büchsel Schätze gesammelt hätten, denen die Diebe nachgruben, und nahm besonders die Putzstuben mit. Bei dem als Hehler verhafteten Vogelhändler saßen, als derselbe kürzlich auf glänzende Weise seine Hochzeit feierte, 11 Spitzbuben an der Hochzeitstafel, die nicht weniger als 163 Jahre Zuchthausstrafe verbüßt hatten. Die hübsche junge Frau war geschmückt mit dem der Frau Professor Hengstenberg gestohlenen Brillantschmuck. Es stellt sich immer mehr heraus, daß man einer weitläufigen Diebesverzweigung auf die Spur gekommen, die sich in fünf Diebesgesellschaften abzweigt.
- In Berlin hat ein Rentner, Namens Lange, in der Tempelhofer Straße ein sehr umfangreiches Haus erbaut und darin ungefähr 50 wohleingerichtete Wohnungen anlegen lassen, die er sämmtlich an Familien mit nicht weniger als fünf Kindern vermiethen will. Es wird somit eine muntere Schaar von mindestens 250 Kindern in diesem Hause Platz finden. Damit zugleich für das körperliche Wohl entsprechend gesorgt sei, hat der Besitzer zwischen dem Hofe und dem Garten seines Hauses einen geräumigen Turn= und Spielplatz angelegt. Die Miethpreise hat er zugleich so mäßig gestellt, daß ihm von seinen Nachbarn der Vorwurf gemacht wird, er drücke die Miethen der Gegend herab.
- Nach Mittheilungen englischer Blätter beabsichtigt man auf dem Great Eastern eine kleine Druckerei und eine Zeitung zu etabliren, die nicht nur dazu dient, den Tausenden von Passagieren auf ausgedehnten Reisen Unterhaltung zu gewähren, sondern auch den mitgebrachten Nachrichten ferner Welttheile und den Tagesereignissen der Stadt im Schiffsraume sogleich beim Einlaufen in fremde Häfen eine allgemeine Verbreitung zu geben. - In einer Fabrik von Zündhütchen zu Birmingham hat eine Explosion stattgefunden, die den völligen Einsturz des Gebäudes herbeiführte. Von den darin beschäftigten 70 Arbeitern, meist Frauen, sind 20 umgekommen.
- Galante Herren finden wieder Gelegenheit, Damen die Schleppe zu tragen; denn die Schleppkleider sind wieder Mode. Leider zeigen sich die Damen in den modischen Kleidern so stark und auffallend, daß das Geschäft des Schleppetragens etwas reizlos wird. Auffallend müssen auch die neuen modischen Köpfe sein, die Locken, Flechten und Puffen bunt durcheinander gewirrt, als hätten sie eben ausgeschlafen.
- Bei Gelegenheit des in Paris der Familie Hua geraubten Kindes ersieht man, mit welcher Gewandtheit die dortigen Gaunereien betrieben werden. Eine Frau hatte einen Kindermantel auf der Straße gefunden, eine Nachbarin, welcher jene Dame davon gesagt und welche die Geschichte von dem Raube des Kindes aus der Zeitung kannte, lieh sich den Mantel von der Finderin, in welchem noch ein Kleidungsstück des gestohlenen Kindes sich befand. Dadurch erlangte sie von Hrn. Hua eine Summe von 500 Franks, indem sie die trügliche Versicherung gab, daß sie auf der Spur des Kindes sei. Ein anderer Gauner hatte an Hrn. Hua den Antrag auf Niederlegung einer Summe von 10,000 Franks gerichtet, gegen welche die Rückgabe des Kindes erfolgen sollte. Diese letztere List scheiterte an dem Eintreffen der die Wiederauffindung des Kindes berichtenden Nachricht aus Orleans. Es ist eine alte Bemerkung, daß Vergehen und moralische Gebrechen wie Epidemien sich gleichsam durch Ansteckung fortpflanzen. So sollen in Paris später noch vier Kinder=Diebstähle kurz nach nacheinander vorgekommen sein. Die Armee wird seit diesem Kinderraube sehr nützlich und populär. Ein Kindermädchen tröstete ihre Madame: Sie dürfen ganz ohne Sorgen sein, ich gehe nie mit den Kindern aus, ohne daß ein Sapeur, mein Landsmann, mich begleitet.
- Das pract. W. berichtet aus der Umgegend Lübecks von einer Art Erdraupe, welche schauderhaft in den Rappssaatfeldern gewirthschaftet, und es ist höchst wahrscheinlich, wenn diese Thiere mit ihrer Vertilgung fortfahren, alle jungen Pflanzen vertilgt sein werden, indem es schon jetzt große Plätze von mehreren hundert Quadratruthen giebt, wo keine Pflanze mehr zu finden ist. Die Raupe ist etwa 1 Zoll lang, hat eine schmutziggraue Farbe, ist unbehaart und ganz glatt, und dabei so zähe, daß man sie mit den Fingern nicht zerdrücken kann. Sie hält sich in der Erde auf und zieht die jungen Pflanzen von obenhinein. Sehr selten findet man

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eine am Tage; allein es ist wahrscheinlich, daß sie des Nachts aus der Erde herauskommen, denn ich habe die Bemerkung gemacht, daß sie in den Fußsteigen die abgefallenen grünen Blätter in die Erde ziehen; gewöhnlich ist von dem Blatte noch etwas zu sehen und wenn man dort die Erde aufnimmt, so findet man gleich 1 Zoll tief die Raupe. An solchen Platzen, wo sich diese Thiere aufhalten, haben auch selbst die Pflanzen, welche oben unberührt sind, ein krankes Ansehen; sie sehen aus, als sei der Acker nicht gedüngt, es fehlt das Ueppige.
- Eine ehrenvolle Anstellung ist dem Lübecker Candidaten Westerwieck zu Theil geworden, indem ihn nämlich Se. kön. Hoheit der Großherzog von Mecklenburg=Schwerin zum Erzieher des Erbgroßherzogs Friedrich Franz, geb. 1851, ernannt.
(Pferdereichthum Dänemarks.) Es werden jährlich durchschnittlich an 14,000 Pferde ausgeführt. Im laufenden Jahre aber dürfte sich die Ausfuhr auf das Doppelte stellen. Wie wenig der Vorrath dadurch erschöpft ist, geht schon daraus hervor, daß trotz dieser bedeutenden Ausfuhr die Preise weder gestiegen, noch das Angebot auf den Pferdemärkten vermindert worden ist.


Anzeigen.


Zur öffentlich meistbietenden Verpachtung der Meierei Wahrsow nebst der Pertinenz Lenschow, welche Johannis 1860 aus der Pacht fallen, ist vor dem unterzeichneten Großherzoglichen Domainen=Amte Termin auf Sonnabend,

den 22. October d. J., Morgens 11 Uhr,

anberaumt worden, wozu Pachtliebhaber eingeladen werden.
Dem Hohen Großherzoglichen Kammer= und Forst=Collegio bleibt die Wahl unter den 3 annehmlich Meistbietenden vorbehalten und haben Dieselben, falls sie nicht schon Kammerpächter sind, sofort eine Conventionalpoen von 1000 Taler (Mecklenburg) Crt. zu bestellen und sich über ihre bisherige Führung und öconomische Tüchtigkeit, so wie über das zur Annahme der Pachtstücke erforderliche Vermögen auszuweisen.
Die Contracts=Bedingungen können in der hiesigen Amts=Registratur eingesehen und die Pachtstücke, nach zuvoriger Meldung auf dem Hofe Wahrsow, in Augenschein genommen werden.
Schönberg den 22. September 1859.

                          Großherzoglich Meckl. Domainen=Amt.
                          F. Graf Eyben.


Vorladungen.

Zum Zweck der Niederlegung eines Hypothekenbuches über die Vollstelle c. p. des Hauswirths Wieschendorf zu Pogez werden auf dessen Antrag alle diejenigen, welche Realrechte an dies Grundstück zu haben vermeinen und deren Eintragung in das anzulegende Hypothekenbuch verlangen, zu deren Anmeldung auf

Montag den 17. October d. J.,
Morgens 11 Uhr,

peremptorisch und unter dem Nachtheile hiermit aufgefordert, daß ein nicht angemeldetes und von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommenes Realrecht an dem proclamirten Grundstücke sowohl gegen den jetzigen als künftigen Besitzer erloschen sein soll.
Ausgenommen von der Anmeldungspflicht sind namentlich diejenigen Gläubiger, welche ihre Forderungen auf einem mit dem Insiegel der Behörde versehenen, vor dem Termin ihnen vorzulegenden und von ihnen zu unterzeichnenden Postenzettel richtig und vollständig aufgeführt gefunden haben werden.
Schönberg, den 4. August 1859.

                          Großherzogliche Hypothekenbehörde des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                          (L. S.)                                                     Reinhardt


Am Sonnabend,                          
den 15. October d. J.

findet der diesjährige Forstschreibtag zum Verkauf von Eichen und Buchen aus den herrschaftlichen Forsten statt und können Kaufliebhaber am gedachten Tage, Mittags 12 Uhr, auf der Amtsstube sich hier einfinden.
Schönberg den 3. October 1859.

                          Großherzoglich Meckl. Domainen=Amt und Forst.
                          F. Graf Eyben.       Danckwarth.


Bekanntmachung.

Die zum Einstellungsjahrgang 1853 gehörigen beurlaubten Leute des Großherzoglichen Bataillons, einschließlich der Nonkombatten, haben ihre Verabschiedung nunmehr zu gewärtigen, und daher persönlich oder schriftlich portofrei ihre Urlaubspässe resp. Militair=Verpflichtungsscheine bei dem Bataillons=Commando einzureichen, um ihren Abschied zu erhalten.
Wer von ihnen indeß als Stellvertreter gegen eine Prämie von 200 Taler (Mecklenburg), einschließlich 15 Taler (Mecklenburg) Handgeld, sich zum Weiterdienen verpflichten will, hat sich dazu bei dieser Gelegenheit beim Bataillon zu melden.
Neustrelitz den 25. Septbr. 1859.

v. Rosenberg=Gruszczynski,
Oberst und Commandeur
des Großherzoglich Mecklenburg Strelitzschen Bataillons.


Die diesseitige öffentliche Aufforderung vom 27. Juli cr. wegen Gestellung einzelner Soldaten ist in Betreff des sub 9 erwähnten Noncombattanten Jochen Heinrich Busch aus Mahlzow erledigt.
Neustrelitz den 25. September 1859.

                          v. Rosenberg=Gruszczynski,
                          Oberst und Commandeur
                          des Großh. Meckl. Strelitz'schen Bataillons.


Verpachtungs=Anzeige.

[ => Original lesen: 1859 Nr. 40 Seite 0]

                                                    Chr. Schrep, Bürgermeister.


Vermischte Anzeigen.

Es wird hierdurch daran erinnert, daß der hiesige Vieh= und Pferdemarkt, nicht wie im Kalender angegeben, am 25. October, sondern schon am 24. October d. J. - mithin 2 Tage vor dem Ratzeburger Markt - stattfindet.
    Dassow den 1. October 1859.

                                                    Der Ortsvorstand.


Wir machen hiermit bekannt, daß am Mittwoch den 19. October die Bäckerzunft ihren Hauptquartalstag halten wird, und ersuchen wir alle Bäckermeister des Fürstenthums, sich bei Vermeidung gesetzlicher Strafe einzufinden.
Schönberg den 7. Octbr. 1859.

                                                    Die Aelterleute der Bäckerzunft.


[ => Original lesen: 1859 Nr. 40 Seite 4]

Das Quartal der Zimmerleute findet am Montag den 17. October statt.

                                                    Die Aelterleute der Zimmerzunft.

Schönberg den 22. Sept. 1859.


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Lübeck d. 30. Mai 1859.


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Hieselbst als Tischlermeister etablirt, empfehle ich mich dem geehrten Publikum Schönbergs und der Umgegend zur Anfertigung aller in mein Fach gehörenden Arbeiten; ich verspreche prompte und billigste Bedienung. Meine Wohnung ist Siemzerstraße Nr. 160. - Zugleich erlaube ich mir anzuzeigen, daß ich am Sonntag den 6. Novbr., Nachmittags 3 Uhr, mein Meisterstück, bestehend in einem Mahagoni geschweiften Schreibsecretair, im Saale des Gastwirths Herrn Boye verloosen werde, und empfehle ich hierzu Loose à 16 Schilling (Mecklenburg).
    Schönberg 1859.

                                                    M. Fick, Tischlermeister.


Aus der Zunftlade eines hiesigen Gewerks sind mir 10 Taler (Mecklenburg) und von vier Hauswirthen eines Dorfes 4 Taler (Mecklenburg) für die armen Cholera=Waisen in Goldberg überbracht und dahin laut Postscheins abgesandt.
Schönberg den 6. October 1859.

                                                    Kindler, Adv.


Neuer Herbstfang=Häring, extra Qualität, bei
Schönberg.                                                     Fr. C. Schlebusch.


Am Montag den 17. October und folgenden Tagen wird bei mir ein Jütscher Ochse in folgenden Gewinnen nach der Scheibe verschossen, wozu ich meine geehrten Gönner und Freunde ergebenst einlade.

  1. Gewinn 35 Pfund Fleisch.
  2. Gewinn 30 Pfund Fleisch.
  3. Gewinn 25 Pfund Fleisch.
  4. Gewinn 25 Pfund Fleisch.
  5. Gewinn 20 Pfund Fleisch.
  6. Gewinn 15 Pfund Fleisch.
  7. Gewinn 15 Pfund Fleisch.
  8. Gewinn 15 Pfund Fleisch.
  9. Gewinn 10 Pfund Fleisch.
10. Gewinn 10 Pfund Fleisch.
11. Gewinn 10 Pfund Fleisch.
12. Gewinn 10 Pfund Fleisch.
13. Gewinn 8 Pfund Fleisch.
14. Gewinn 8 Pfund Fleisch.
15. Gewinn 8 Pfund Fleisch.
16. Gewinn 8 Pfund Fleisch.
17. Gewinn 8 Pfund Fleisch
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18. Gewinn 8 Pfund Fleisch.
19. Gewinn 8 Pfund Fleisch.
20. Gewinn 8 Pfund Fleisch.
21. Gewinn 8 Pfund Fleisch.
22. Gewinn 6 Pfund Fleisch.
23. Gewinn 6 Pfund Fleisch.
24. Gewinn 6 Pfund Fleisch.
25. Gewinn 6 Pfund Fleisch.
26. Gewinn 6 Pfund Fleisch.
27. Gewinn 6 Pfund Fleisch.
28. Gewinn 6 Pfund Fleisch.
29. Gewinn 6 Pfund Fleisch.
30. Gewinn 6 Pfund Fleisch.
31. Gewinn 5 Pfund Fleisch.
32. Gewinn 5 Pfund Fleisch.
33. Gewinn 5 Pfund Fleisch.

Das Loos kostet 16 Schillinge. Büchsen, Pulver und Blei werden von mir gehalten. Auf ein Loos von 3 Schüssen kann nur ein Gewinn fallen.

                                                    Krüger Arndt in Neschow.


Am Montag den 17. October und folgenden Tagen soll bei mir

ein Jütscher Ochse

verschossen werden, wozu ich Schießliebhaber freundlichst einlade.

                          Wwe. Oldörp in Boitin Resdorf.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde
In der Woche vom 30. Sept. bis 6. Oct.

Geboren: D. 30. Septbr. ein unehel. Kind.
Copulirt: D. 30. Sept. Der Arbtsm. Jochen Heinrich Wittfoth hieselbst und Catharina Maria Hundt aus Lindow. - Der Tischlermeister und Bürger hieselbst Heinr. Christ. Math. Fick und Maria Doroth. Ernest. Lühr hieselbst.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 3. Octbr. 1859.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 16-20 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 24-26 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 49-50 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 36-40 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 39-42 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 18-19 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 34-37 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 17-18 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 6-12 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 15-16 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, d. Faß 5 u. 6 Schilling (Mecklenburg).


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


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