No. 39
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 20. September
1859
neunundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1859 Nr. 39 Seite 1]

                   Zur Untersuchung und Aushebung der aus dem Geburtsjahre 1838 in das Großherzogliche Militair zu stehenden Rekruten ist

Montag, der 17. October d. J. et. seq.

angesetzt und haben sich sämtliche militairpflichtige junge Leute an diesem Tage Morgens 9 Uhr hier einzufinden und die ihnen zu behändigenden Gestellscheine unfehlbar wieder mitzubringen.
                     Schönberg, den 12. September 1859.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.


Es wird zur Kenntniß aller Betreffenden gebracht, daß nach Anzeige des Magistrats zu Gadebusch der daselbst auf Dienstag, den 4. October c., anstehende Herbst=Jahrmarkt wegen der Cholera nicht stattfinden wird.
          Schönberg, den 24. September 1859.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.


- Am 20. Sept. hat in Petersburg die Feier der Volljährigkeit des Großfürsten Thronfolgers unter glänzender Betheiligung aller Würdenträger und aller Stände stattgefunden. An diesem Tage hat der Kaiser folgendes Manifest erlassen: "Von Gottes Gnaden Wir Alexander II., Kaiser und Selbstherrscher aller Reußen etc. Heute sind es 16 Jahre, daß am 20. Sept. der Allmächtige, der dieses Reich seit vielen Jahrhunderten beschützt, Uns Unsern Erstgebornen, den Großfürsten, gegenwärtigen Cäsarewitsch und Thronerben Nikolaus Alexandrowitsch, zu schenken würdigte. Dieses glückliche Ereigniß gereichte zur Freude aller Klassen der Bevölkerung des Reiches. Unter dem Schutz einer unendlich gütigen Vorsehung von Uns in der strengen Beobachtung der Vorschriften Unserer heiligen rechtgläubigen Kirche und in den Gefühlen einer glühenden Vaterlandsliebe und tiefen Pflichterkenntniß erzogen, hat Se. kais. Hoheit gegenwärtig das durch Unsere Grundgesetze für seine Volljährigkeit bestimmte Alter erreicht und heute, nach einem Dankgebet zu Gott, in Unserer Gegenwart den Schwur geleistet, Uns zu dienen und dem Vaterlande zu dienen. Indem Wir dieses Ereigniß zur Kenntniß Unserer geliebten und getreuen Unterthanen bringen, laden Wir sie ein, ihre heißen Bitten den Unseren zu vereinen, auf daß die Gelübde der jungen Seele des Cäsarewitsch aufsteigen zu den Thronesstufen des Allmächtigen. Möge Der, der von den Himmelshöhen in den Herzen liest, unsere Bitten Seiner Erhörung würdigen und Seinen Segen herabsenden, auf Unseren vielgeliebten Sohn! Möge Er ihn auf die rechte Straße leiten und seine Schritte festigen auf der weiten und schweren Bahn, die sich vor ihm öffnet! Möge Er seinen Geist mit Weisheit erleuchten, sein Herz mit Tugend erfüllen und seinen Character mit der Kraft und dem Muthe ausstatten, die vonnöthen sind, um die Bürde zu tragen, welche ihn eines Tages erwartet."
- Ueber die Gefangennehmung Schamyls erfährt man aus Petersburg folgendes: Nach mehrfachen Niederlagen hatte sich Schamyl mit 400 ihm treu gebliebenen Müriden in Gunib eingeschlossen, einem auf einem steilen Felsen gelegenen Forst, zu dem ein einziger sehr steiler Weg führte; seine Position war eine so vortreffliche, daß eine einzige Compagnie sich gegen eine ganze Armee Monate lang vertheidigen konnte. Der russische Befehlshaber Fürst Barjatinsky ließ nun den Angriff von zwei Seiten zugleich unternehmen, wobei die Russen der feindlichen Schaar in den Rücken fielen. Ein überaus heftiges Gemetzel entbrannte, von den Müriden blieben nur 47 am Leben. Schamyl hatte sich zuletzt in eine Felsenhöhle zurückgezogen. Fürst Barjatinsky forderte ihn auf, sich zu ergeben. Er zeigte sich an der Oeffnung der Höhle und fragte nach den Bedingungen. "Tritt ohne jede Bedingung aus deinem Versteck heraus," sagte der Fürst

[ => Original lesen: 1859 Nr. 39 Seite 2]

Schamyl trat heraus. - "Bist du Schamyl?" - "Ja," antwortete dieser. - "Dein Leben ist dir geschenkt, auch behälst du deine Frauen und Schätze. Morgen schicke ich dich nach St. Petersburg, vom Kaiser, meinem erhabenen Herrn, hängt die schließliche Bestimmung über dein Schicksal ab." Schamyl beugte schweigend das Haupt. - "Ich habe sehr lange in Tiflis auf dich gewartet," fuhr der Fürst fort, "ich hatte gehofft, du würdest dich selbst ergeben; aber du hast mich gezwungen, dich hier aufzusuchen." Dann wandte sich der Fürst an den Obristlieutenant Grabbe und sagte: "Reisen Sie sofort nach St. Petersburg und berichten Sr. Majestät Alles, wovon Sie eben Zeuge gewesen."
- Die Chinesen haben bei dem Kampfe gegen die Engländer allein an Todten 1000 Mann verloren, ohne die Verwundeten zu zählen. Die englische Regierung will, wie es scheint, den Krieg gegen China im großartigen Maßstabe führen. Es sollen an 50 Dampfkanonenboote und eine Anzahl Kriegsschiffe mit entsprechender Mannschaft zum Auslaufen beordert sein. Frankreich will gleichfalls mit einer Macht von 6500 Mann und einer großen Anzahl Schiffe an der Expedition Theil nehmen. Frankreich wird im Ganzen ein Drittel, England die zwei andern Drittel der Streitkräfte stellen.
Neustrelitz. Der hiesige Turnplatz, welcher früher nur für den Gebrauch der Schule bestimmt war, wird seit einiger Zeit auch von unserm Militair benutzt, welches dort schon seit der Entlassung der Einberufenen nach dem in der schwerinschen Division eingeführten System auch unter Leitung eines von daher berufenen Turnlehrers geübt wird. Der Turnplatz ist jetzt alle Tage belebt, da an zwei Nachmittagen in der Woche die Schule und in der übrigen Zeit das Militair seine Uebungen daselbst abhält. Die Methode des Schweriner Turnlehrers findet hier vielen Beifall. In der Schweriner Division ist das Turnen schon seit dem Jahr 1849 in dem ausgedehntesten Maße zur Grundlage der Ausbildung gemacht, und sind hierdurch bei einer zweijährigen Dienstzeit Resultate erzielt worden, welche die Anerkennung der gewiegtesten Militairs gefunden haben. Noch im vorigen Herbst bei den Manövern des zehnten Bundesarmeecorps trat die Ueberlegenheit der genannten Division über die andern dort versammelten Bundestruppen in einer über jeden Zweifel erhabenen Weise besonders in der Beweglichkeit und der durch das Turnen hauptsächlich erlangten freien und schönen Haltung hervor.
- In Rostock sind bei einer Einwohnerzahl von 25,000 Seelen 494 Personen gestorben. Namentlich den dortigen Aerzten, welche während vieler Wochen in aufopferndster Weise bemüht gewesen sind, die Wuth der Krankheit zu brechen, ist es wahrscheinlich besonders zu danken, daß die Epidemie hier nicht größere Dimensionen angenommen hat. Die Cholera ergreift zwar noch neue Ortschaften, besonders in der Gegend von Dobberan, Schwaan, Bützow und Warin, nimmt aber in den bisher am schwersten bedrängten Städten in einer Weise ab, daß zu hoffen steht, diese werden den auf den 2. October bevorstehenden Buß= und Bettag zugleich mit Gefühlen des Dankes für die überstandene Heimsuchung begehen können. Nur von Wismar ist es noch fraglich, ob die Krankheit dort ihren Höhepunkt erreicht hat, da sie sich in letzter Zeit auch in die höheren Theile der Stadt verbreitet hat. Die meisten Erkrankungen, besonders im Stande der Arbeiter, sind nachweisbar eine Folge grober Diätfehler und Erkältungen.
- In St. Petersburg fiel am 18. Sept. das Thermometer auf den Gefrierpunkt und Abends brach ein heftiger Schneesturm aus, wie er zu dieser Jahreszeit ungewöhnlich ist.
- Eine besondere Tücke des Schicksals hat den König von Hannover heimgesucht. Am 16. kam derselbe nebst dem Minister Borries von Norderney zurückgefahren; aber als der Dampfer in die Ems eingelaufen, blieb er plötzlich in Folge des schlechten Fahrwassers stecken und mußte 14 Stunden lang auf einer Sandbank ausharren.
- Im Garten der Tuilerien in Paris wurde neulich Mittags ein Kind von 2 Monaten geraubt. Der Vater bietet demjenigen, der ihm sein Kind wiederbringt, 10,000 Franks. Eine elegant gekleidete Dame hatte den Raub vollführt. Das Kind wurde in Orleans wiedergefunden und die Räuberin verhaftet. Dieselbe war ein junges Mädchen von 17 Jahren, welche mit List das Kind der Amme geraubt, solches für ihr eigenes ausgab und dadurch ihren Geliebten zur Heirath zwingen wollte.
- In Berlin hat man dieser Tage eine freche Diebesbande ergriffen, welche in letzter Zeit bei mehreren hochgestellten begüterten Personen Einbrüche verübt und jedesmal wurden Geldsummen und Kostbarkeiten gestohlen. Bei einem Vogelhändler fand man die Diebesniederlage dieser saubern Bande. Es wurde dort glücklicherweise noch eine enorme Menge der gestohlenen Kostbarkeiten, viele leider in geschmolzenem Zustande, besonders viele goldene Uhren, Ringe, Brochen etc. gefunden, ein förmliches Waarenlager gestohlener Sachen aus nahe an 30 Einbrüchen. Der Hehler, bei dem das gestohlene Gut gefunden worden, hatte bereits 8 Jahre im Zuchthause gesessen; ebenso sind die anderen zu dieser Bande gehörigen Verbrecher sämmtlich schon mit langjähriger Zuchthausstrafe belegt gewesen. Die meisten derselben trugen bei ihrer Verhaftung Waffen.
- Die Chronik der Urwelt sind die Steinkohlen; sie sammelten allein Abbildungen damals lebender Thiere, Pflanzen und Früchte. In England findet man die Steinkohlen 2000 Fuß, in Frankreich gar 8000 Fuß unter der Meeresfläche, in Peru dagegen 14000 Fuß über derselben. Nach den Behauptungen eines Naturforschers bildet sich erst in tausend Jahren eine Steinkohlenschicht von nur 3 Fuß.
- In Breslau fand dieser Tage eine interessante Versteigerung statt. Es wurden nämlich die Ausstände einer falliten Modewaarenhandlung, deren Eintreibung der Concursverwaltung unmöglich gewesen, feilgeboten. Da die Angebote gewissermaßen den Grad der Sicherheit der meist dem schönen Geschlecht angehörigen Schuldner anzeigten, so bot die Versteigerung manch' charakteristisches Interesse dar. Die Anforderungen an Damen, deren Verhältnisse als im höchsten Flor befindlich gehalten wurden, kamen noch ziemlich günstig zum Verkauf, z. B. eine Forderung von 10 Taler (Mecklenburg) für 5 Taler (Mecklenburg). Spottpreise dagegen wurden für die Schuldsummen jener Damen bezahlt, welche den Zenith ihres Glanzes bereits überschritten. Da wurden in dem einen Falle für 26 Taler (Mecklenburg) nur 10 Sgr., in dem andern für 3 Taler (Mecklenburg) 15 Sgr. nur 2 1/2 Sgr. bezahlt.
- Ein Kaufmann hat die Kosten des letzten Krieges berechnet und 1300 Mill. Francs herausgebracht. Oesterreich kostete er 500 Mill. Francs, Frankreich 500, Piemont 100, die italienischen Staaten etwa 20, Rußland etwa 30, England 22 und Deutschland 128 Mill. Francs. (Von den deutschen Rüstungs= und Mobilisirungsgeldern mag etwa noch 1/3 übrig sein.)
- In der Nähe von Pesth in Ungarn gerieth durch Funken, welche aus der Tabackspfeife eines betrunkenen Fuhrmanns fielen, sein Wagen in Brand, ohne daß es der Eigenthümer bemerkte. Als er endlich selbst von der Flamme ergriffen wurde, hieb er in der Trunkenheit wüthend auf seine Pferde ein und war, als er seine Besitzung erreichte, so verbrannt, daß er einer gebratenen Fleischmasse glich.
- Für den in Lübeck am 26. öffentlich verpachteten Crummesser Hof sind von Hrn. Facklam zu Kaltenhof 10,500 Taler (Mecklenburg) vergeblich geboten, sondern der Hof wurde einem Hrn. Willmars aus Wandsbeck für 10,000 Taler (Mecklenburg) Pacht zugeschlagen. Der alte Pächter gab nur 5,400 Taler (Mecklenburg).
- Fast alle größeren Getreidemärkte zeigen neuerdings eine größere Festigkeit und mehr Leben, wahrscheinlich hervorgerufen durch die sich mehrende Bestätigung, daß Frankreichs Ernte an Quantum, Englands Ernte an Qualität bedeutend gegen 1858 zurückstehen wird.

[ => Original lesen: 1859 Nr. 39 Seite 3]

- In einem Dorfe Polens sah kürzlich ein Reisender eine Familie, die sechs Geschlechtsfolgen zählte. Der Urgroßvater war 117, sein Sohn 100, sein Enkel 82, sein Urenkel 60 Jahre alt und der Sohn dieses letzten, der 43 Jahre zählte, hatte einen Sohn von 21 Jahren, dieser ein 2jähriges Kind.


Anzeigen.


Zur öffentlich meistbietenden Verpachtung der Meierei Wahrsow nebst der Pertinenz Lenschow, welche Johannis 1860 aus der Pacht fallen, ist vor dem unterzeichneten Großherzoglichen Domainen=Amte Termin auf Sonnabend,

den 22. October d. J., Morgens 11 Uhr,

anberaumt worden, wozu Pachtliebhaber eingeladen werden.
Dem Hohen Großherzoglichen Kammer= und Forst=Collegio bleibt die Wahl unter den 3 annehmlich Meistbietenden vorbehalten und haben Dieselben, falls sie nicht schon Kammerpächter sind, sofort eine Conventionalpoen von 1000 Taler (Mecklenburg) Crt. zu bestellen und sich über ihre bisherige Führung und öconomische Tüchtigkeit, so wie über das zur Annahme der Pachtstücke erforderliche Vermögen auszuweisen.
Die Contracts=Bedingungen können in der hiesigen Amts=Registratur eingesehen und die Pachtstücke, nach zuvoriger Meldung auf dem Hofe Wahrsow, in Augenschein genommen werden.
Schönberg den 22. September 1859.

                          Großherzoglich Meckl. Domainen=Amt.
                          F. Graf Eyben.


Bekanntmachung.

Die zum Einstellungsjahrgang 1853 gehörigen beurlaubten Leute des Großherzoglichen Bataillons, einschließlich der Nonkombatten, haben ihre Verabschiedung nunmehr zu gewärtigen, und daher persönlich oder schriftlich portofrei ihre Urlaubspässe resp. Militair=Verpflichtungsscheine bei dem Bataillons=Commando einzureichen, um ihren Abschied zu erhalten.
Wer von ihnen indeß als Stellvertreter gegen eine Prämie von 200 Taler (Mecklenburg), einschließlich 15 Taler (Mecklenburg) Handgeld, sich zum Weiterdienen verpflichten will, hat sich dazu bei dieser Gelegenheit beim Bataillon zu melden.
Neustrelitz den 25. Septbr. 1859.

v. Rosenberg=Gruszczynski,
Oberst und Commandeur
des Großherzoglich Mecklenburg Strelitzschen Bataillons.


Verkaufsanzeigen.

Holzverkauf.

Am Mittwoch den 5. October sollen unter den bekannten Bedingungen im Rüntzer Zuschlage gegen baare Zahlung meistbietend verkauft werden:

13 Faden eichen Kluft= und Olmholz,
3/4 Faden eichen Knüppel= und
  5 Faden eichen klein Knüppelholz
und wollen Käufer sich Morgens 10 Uhr am Schlagbaum daselbst einfinden.
Schönberg den 29. Septbr. 1859.

                                                    Danckwarth.


Bekanntmachung.

Da die Einzahlung noch einer Armensteuer zum vollen Beitrag als nothwendig befunden worden ist, so werden die Bewohner des Schönberger Armendistricts hiermit aufgefordert, solche an die resp. Vorsteher in Schönberg: dem Kürschner Garz, Stellmachermeister Badstein und Tischlermeister Bruhn; und in den Dörfern an die Hauswirthe: Roxien in Grieben, Joachim Voß in Wahlstorf, Franz Wigger in Törpt und Herrn Pensionair Stamer zu Hof=Rabensdorf zu bezahlen.
Schönberg den 8. Sept. 1859.

                                                    Die Armenbehörde.


Verpachtungs=Anzeige.

[ => Original lesen: 1859 Nr. 39 Seite 0]

                                                    Chr. Schrep, Bürgermeister.


Vermischte Anzeigen.

Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen am Montage nach Michaelis, dem 3. October, stattfindet, und fordern sämmtliche Mitbrüder auf, am gedachten Tage zu erscheinen.
Schönberg, 15. Septbr. 1859.

                          Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Das Quartal der Zimmerleute findet am Montag den 17. October statt.

                                                    Die Aelterleute der Zimmerzunft.

Schönberg den 22. Sept. 1859.


Da mit nächster Woche das Winterhalbjahr für die hiesige Sonntags= und Feierabendschule beginnt, werden die resp. Gewerksmeister ersucht, ihre Lehrlinge zum fleißigen Besuch dieser Unterrichtsstunden anzuhalten.
Schönberg den 29. Septbr. 1859.

                                                    Der Vorstand.


Für die diesjährige Militair=Ausloosung bin ich aufgefordert, zum Beitritt zu einem Stellvertreter=Verein einzuladen; und bitte ich daher, spätestens bis zum 10. October sich bei mir zu melden und die Bedingungen einzusehen.
Schönberg den 14. Septbr. 1859.

                                                    Kindler, Adv.


Derjenige, der vor etwa 14 Tagen in meinem Hause 4 Taler (Mecklenburg) Cour. mit der Bemerkung "ich wisse Bescheid" abgegeben hat, wird ersucht, sich baldigst bei mir zu melden.
Schönberg den 29. Sept. 1859.

                                                    O. Reinhardt.


Auf dem Hofe Lauen bei Selmsdorf stehen zum Verkauf 2 jährlings Schaafböcke, Boldebucker Race, groß ausgewachsen, und von dichter feiner Wolle.


Holländische Häringe, Sardellen und Anchovis bei
Schönberg.                                                     Fr. C. Schlebusch.


Frischen Gotl. und Segeberger Kalk,
so wie Zungensteine,
empfiehlt                                                    
                                                    Chr. Vock.


Das Mäntel=Lager                          
U. Beermann & Co.,
Lübeck, Klingberg 927,
empfiehlt die                                                    
neuesten Herbst= und Winter=Mäntel
in sehr bedeutender Auswahl.                                             


[ => Original lesen: 1859 Nr. 39 Seite 4]

J. Burchard aus Rehna

empfiehlt sich dem geehrten Publicum zum bevorstehenden Markt mit einer großen Auswahl

Tuch=, Mode= und Manufactur=Waaren.
So eben von der Leipziger Messe zurück und im Besitze meiner neuen Waaren, bin ich im Stande, recht schöne und moderne Sachen zu billigen Preisen vorzulegen, und bitte nur um recht fleißigen Besuch.

Besonders empfehle ich:                          
starke und feine schwarzblaue Tuche, Düffels und Buckskins
zu sehr billigen Preisen,
eine hübsche Auswahl fertiger Tuchmäntel, neuester Façon,
von 10 Taler (Mecklenburg) an.
Die neuesten Muster                          
blanker, Brocat= und schwarzer Doppel=Bänder.

Im Hause des Sattlers Herrn Baer am Markt.

                          Achtungsvoll
                                                    J. Burchard.


Cheshire=Käse, weißer und grüner Schweizerkäse,
gelber Gesundheitskäse, schöner Rohmkäse
bei                                                     Fr. C. Schlebusch.


Vom 1. Juni an wird in der Beckergrube Nr. 137, das wohlassortirte Lager fertiger Herrenkleider, bestehend in:

Röcken von Tuch, Buckskin, Düffel und Sommerzeug,
Beinkleidern von schwarzem und couleurtem Buckskin, Düffel, Tuch und Sommerzeugen,
Paletots von Tuch, Düffel und Buckskin,
Westen von Sammet, Seide und Tuch,
Schlafröcken
zu bedeutend heruntergesetzten Preisen gegen comptant ausverkauft.
Lübeck d. 30. Mai 1859.


Von Michaelis d. J. wohne ich bei dem Bäckermeister Oldenburg in der Siemzerstraße, gegenüber der Kaufmannswittwe Maaß.
Schönberg den 21. Septbr. 1859.

                                                    E. Söhlbrandt, Hebamme.


Trüffeln, Spitzmurcheln und Champignons bei
Schönberg.                                                     Fr. C. Schlebusch.


Am Sonntag den 2. October steht ein Transport anderthalbjähriger

dänischer Füllen

beim Gastwirth Seeler in Sahmkow zum Verkauf, den ich den geehrten Landleuten bestens empfehle.

                                                    Gasau aus Holstein.


Für die armen Goldberger Cholera=Waisen sind inzwischen noch 10 Taler (Mecklenburg) 40 Schilling (Mecklenburg) vom Lande eingegangen und laut Postscheins von mir an den Magistrat in Goldberg befördert.
Im Ganzen sind dort 301 an der Cholera gestorben und 200 arme Wittwen und Waisen zu versorgen, daher ich fernere Beiträge gern entgegennehme.
Schönberg den 28. Septbr. 1859.

                                                    Kindler, Adv.


Neuer Herbstfang=Häring, extra Qualität, bei
Schönberg.                                                     Fr. C. Schlebusch.


Am Montag den 17. October und folgenden Tagen wird bei mir ein Jütscher Ochse in folgenden Gewinnen nach der Scheibe verschossen, wozu ich meine geehrten Gönner und Freunde ergebenst einlade.

  1. Gewinn 35 Pfund Fleisch.
  2. Gewinn 30 Pfund Fleisch.
  3. Gewinn 25 Pfund Fleisch.
  4. Gewinn 25 Pfund Fleisch.
  5. Gewinn 20 Pfund Fleisch.
  6. Gewinn 15 Pfund Fleisch.
  7. Gewinn 15 Pfund Fleisch.
  8. Gewinn 15 Pfund Fleisch.
  9. Gewinn 10 Pfund Fleisch.
10. Gewinn 10 Pfund Fleisch.
11. Gewinn 10 Pfund Fleisch.
12. Gewinn 10 Pfund Fleisch.
13. Gewinn 8 Pfund Fleisch.
14. Gewinn 8 Pfund Fleisch.
15. Gewinn 8 Pfund Fleisch.
16. Gewinn 8 Pfund Fleisch.
17. Gewinn 8 Pfund Fleisch
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18. Gewinn 8 Pfund Fleisch.
19. Gewinn 8 Pfund Fleisch.
20. Gewinn 8 Pfund Fleisch.
21. Gewinn 8 Pfund Fleisch.
22. Gewinn 6 Pfund Fleisch.
23. Gewinn 6 Pfund Fleisch.
24. Gewinn 6 Pfund Fleisch.
25. Gewinn 6 Pfund Fleisch.
26. Gewinn 6 Pfund Fleisch.
27. Gewinn 6 Pfund Fleisch.
28. Gewinn 6 Pfund Fleisch.
29. Gewinn 6 Pfund Fleisch.
30. Gewinn 6 Pfund Fleisch.
31. Gewinn 5 Pfund Fleisch.
32. Gewinn 5 Pfund Fleisch.
33. Gewinn 5 Pfund Fleisch.

Das Loos kostet 16 Schillinge. Büchsen, Pulver und Blei werden von mir gehalten. Auf ein Loos von 3 Schüssen kann nur ein Gewinn fallen.

                                                    Krüger Arndt in Neschow.


Am Montag den 17. October und folgenden Tagen soll bei mir

ein Jütscher Ochse

verschossen werden, wozu ich Schießliebhaber freundlichst einlade.

                          Wwe. Oldörp in Boitin Resdorf.


Zinszahlung
für freiwillige Anleihen in Lübeck an der Kriegsstube:
Dienstag den   4. October,
Freitag   den   7. October,
Dienstag den 11. October


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde. In der Woche vom 23.-29. Septbr.

Geboren: D. 22. dem Maurergesellen Groth vor Schönberg eine Tochter. - D. 24. dem Hauswirth Tews zu Wahlsdorf eine Tochter. - D. 27. dem Hauswirth Asm. Arndt zu Gr. Siemz eine Tochter.
Gestorben: D. 29. Maria Elisab. Cathar. Köcker vor Schönberg, 1 3/4 J. alt.
Proclamirt: Joh. Christian Detlef Bremer, Schmiedemeister zu Löwitz, und Anna Elisab. Maaß zu Gr. Siemz.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 28. Sept. 1859.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 14-18 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 24-26 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 46-50 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 36-40 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 40-42 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 18-19 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 34-36 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 17-18 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 6-12 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 15-16 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, d. Faß 6 u. 7 Schilling (Mecklenburg).


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


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