No. 37
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 16. September
1859
neunundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
[ => Original lesen: 1859 Nr. 37 Seite 1]

                   Zur Untersuchung und Aushebung der aus dem Geburtsjahre 1838 in das Großherzogliche Militair zu stehenden Rekruten ist

Montag, der 17. October d. J. et. seq.

angesetzt und haben sich sämtliche militairpflichtige junge Leute an diesem Tage Morgens 9 Uhr hier einzufinden und die ihnen zu behändigenden Gestellscheine unfehlbar wieder mitzubringen.
                     Schönberg, den 12. September 1859.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.


- Der französische Moniteur hat einmal wieder eine jener überraschenden Erklärungen abgegeben, die scheinbar alles sagen und doch nur der Anfang neuer Verwickelungen sind. Die Erklärung betrifft die Italiener und lautet in der Hauptsache: Die französische Regierung hat bereits erklärt, daß die italienischen Herzöge nicht mit Gewalt wieder eingesetzt werden sollen; würden aber die Bedingungen des Friedens von Villafranca nicht ausgeführt, so sei der Kaiser von Oestreich von seinen Verbindlichkeiten für Venetien enthoben. Beunruhigt durch feindliche Demonstrationen auf dem rechten Po=Ufer wird der Kaiser von Oestreich, anstatt eine Politik der Versöhnung zu befolgen, im Kriegszustande verbleiben, und der Frieden wird dann eine Politik des Mißtrauens und des Hasses erwachsen sehen, welche neue Unruhen und neues Unglück herbeiführen wird.
- Der König von Neapel ist schlimm dran: alle seine Unterthanen, die lesen können, verlangen Freiheit und Verfassung, und alle, die nicht lesen können, die barfüßigen Lazaroni, seine Leibgarde, verlangen wohlfeiles Brod, wohlfeile Maccaroni, wohlfeiles Olivenöl u. s. w. Das Erste will der König nicht geben, das Andere kann er nicht geben; denn es wären der Kostgänger zu viele.
- Die Riffpiraten in Afrika, die Feinde des preußischen Admirals, haben vor einiger Zeit die spanische Stadt Ceuta überfallen und sich sonst noch unnütz gemacht. Wenn sie die Schuldigen nicht ausliefern, will Spanien sie mit Krieg überziehen, zu welchem Ende eine spanische Flotille ausgerüstet wird.
- Die Tscherkessen, welche in letzter Zeit mehrere Niederlagen erlitten haben, und sich nicht mehr halten können, verlassen in großen Zügen ihr Heimathland und suchen sich in der Türkei anzusiedeln. Ihr Anführer Schamyl soll gefangen und nach Petersburg transportirt sein.
(China nicht geöffnet.) Der englische und französische Gesandte sind auf ihrer Reise nach Peking auf dem Peihoflusse von den Chinesen angegriffen, wobei drei englische Kanonenboote in Grund gebohrt sein sollen. Die Engländer hatten 464 Verwundete und Todte, die Franzosen verloren 14 Mann. Demnach hat der vorjährige Feldzug der Verbündeten keinen Erfolg gehabt. Der Herrscher von China bricht gegenwärtig das Versprechen, welches er unter dem Druck der damaligen englisch=französischen Operationen gegeben. Er wehrt die Gesandschaften ab, die sich vertragsmäßig nach seiner Hauptstadt begeben wollen und vernichtet damit nicht nur den Friedensschluß, sondern auch alle die weitgehenden Hoffnungen, die sich an die sogenannte Oeffnung Chinas geknüpft haben. Dieser Angriff wird gewiß strenge gestraft werden.
- Der englische Riesendampfer Great Eastern hat die Untiefen der Themse unter Hurrahs einer großen Volksmenge glücklich zurückgelegt und hat bis Portland eine Strecke von 50 Meilen zurückgelegt. Eine am Bord des Schiffes stattgehabte Explosion hat 4 Menschen getödtet und 8 schwer verwundet.
- Die Befürchtung, daß die in Mecklenburg so Verheerend auftretende Cholera auch Pommern nicht verschonen würde, ist leider zur Gewißheit geworden. Es sind dort mehrere der mecklenburg. Grenze naheliegende Ortschaften bereits schwer von der Krankheit heimgesucht.
- In Folge des energischen Einschreitens des mecklenburgischen Ministeriums an Orten, wo man der verzweifelten Cholera nicht gewachsen war, und durch reichliche Gaben von allen Seiten, so wie durch herbeigeeilte Aerzte und Wärter, scheint sich

[ => Original lesen: 1859 Nr. 37 Seite 2]

der Zustand in den von der Epidemie befallenen Orten endlich zum Bessern gestalten zu wollen. In Gnoyen sind seit dem Ausbruch der Krankheit bis zum 6. Septbr. 268 Personen gestorben, fast also der zehnte Theil der Bevölkerung. Die Krankheit ist auch hier im Abnehmen; es starben täglich 10 bis 12; die Zahl der Genesenden steigerte sich immer mehr. In Güstrow starben bisher 420 Personen. Am stärksten besteht die Krankheit noch in Sternberg und Dobberan.
- Durch eine Verordnung der mecklenburg=schwerinschen Regierung ist die Rekrutenaushebung wegen der Cholera auf 4 Wochen ausgesetzt. Bis zum 8. Novbr. soll aber die Hauptablieferung unter allen Umständen beschafft sein. Die in den September fallenden Jahrmärkte sind meist abgekündigt. - Bei der Redaction des Norddeutschen Corresponten in Schwerin sind in wenigen Tagen 1100 Thaler für die bedrängten Ortschaften eingegangen. - Dem allgemeinen Kirchengebete ist von jetzt an die Bitte: "Behüte uns vor Pestilenz und dem bösen schnellen Tod" zugefügt.
- Nach einer im Jahr 1858 vorgenommenen Volkszählung in Preußen, beträgt die Gesammt=Bevölkerung daselbst 17,739,913 Seelen.
- Ein gewisser Jacob Kriwes lieh im Jahre 1636 an die Krone Schwedens zur Fortsetzung des 30jährigen Krieges die damals sehr bedeutende Summe von 68,500 Lüb. Speciesthalern. Jetzt stellt eine Familie Reinhold in Mecklenburg hierüber eine Erbschaftsforderung an Schweden, in welcher Sache auf den 15. Septbr. Termin angesetzt ist. Es wird sich hier, wie die V. Z. schreibt, namentlich um die Feststellung der allerdings enorm angewachsenen Zinsen, welche zu 8 Procent festgesetzt sind, handeln. Da die Forderung feststeht, die resp. Kündigungen Jahrhunderte hindurch erfolgt sind, so ist es wohl rechtlich keinem Zweifel unterworfen, daß die Krone Schwedens sich auch der Zahlung der Verzugszinsen nicht entziehen kann, ja dem Stande der Sache nach eigentlich verpflichtet wäre, Zinseszins zu zahlen. Das Schulddocument, sowie sonstige Beweise sind vorhanden. Die Haupterben sind, wie es heißt, Mecklenburger.
- In Arkansas in Amerika erschoß ein berüchtigter Raufbold einen Mann im Zweikampf. Die Frau des Gefallenen forderte sofort den Raufbold zum Duell. Er antwortete: ich bin zu galant, um mich mit einer Dame zu schlagen. Als er einige Tage später auf der Straße einherschlenderte, trat die Wittwe an ihn heran und schoß ihm zwei Kugeln durch die Brust.


Deutsche Handwerksburschen im Orient.

Jerusalem, die heilige Stadt, wird viel von ihnen besucht. Man kann nicht sagen, daß sie der Nation, die sie vertreten, in allen Stücken Ehre machen. Die große Mehrzahl von ihnen besteht aus Stromern, welche, um das in der Heimath von der Policei beschränkte Wandern fortsetzen zu können, nach dem gelobten Lande wandern. Um zu arbeiten, kommen wenige hierher. Dunkle Vorstellungen von einer besonderen Heiligkeit des Ortes, Neugierde und der Wunsch, sich zu Hause rühmen zu können, in Jerusalem gewesen zu sein, Eingelebtheit ins Herumtreiben mögen mit der Aussicht auf freie Herberge und Verköstigung in den Klöstern die Hauptbeweggründe sein, die sie hierher führen. Viele sind Trunkenbolde der ärgsten Art, und die Klöster und Consulate wissen von ihnen viel Schlimmes zu erzählen.
Manche haben ungeheure Touren gemacht und die Ausdauer und Unerschrockenheit, die sie dabei entwickeln, wäre eines bessern Zieles würdig. Es giebt unter ihnen Leute, welche ihr Bummeltrieb nach Armenien und Kurdistan, an den Sinai und an die Wasserfälle des Nil geführt hat; ja eines Nachmittags kam hier im Hospiz ein Schustergeselle aus dem preußischen an, der die unendlich lange Reise von Indien nach dem persischen Meerbusen, von da nach Bagdad und von dort durch die große syrische Wüste nach Damaskus und Beirut glücklich zurückgelegt haben wollte. Es war ein dunkelbraun gebrannter Geselle mit großem Schnurrbart und glattrasirtem Kopfhaar. Seine Kleidung bestand in einem rothen Feß, einem Baumwollenhemd und dergleichen Beinkleidern. Sein Bündel konnte nicht mehr als noch ein Hemd enthalten und ich glaube ihm gern, daß die Beduinen ihn überall unangefochten gelassen. Beispiele, daß solch ein Bursche zu Lande von Konstantinopel nach Jerusalem läuft und nachdem er sich hier wieder auffüttern lassen, sich immer zu Fuß nach Cairo arbeitet, sind sehr zahlreich.
Nichts hindert sie durchzusetzen, was sie sich vornahmen, weder Sonnenbrand noch Hunger und Durst, noch Unbekanntschaft mit der Landessprache, noch die Unsicherheit der Gegenden. Sie schlafen an Hirtenfeuern und wenn sie keins finden, auf dem bloßen feuchten Erdboden, unter dem Kopf als Kissen einen Stein. Sie leben vom Fechten, was hier freilich selten mehr als ein Stück trocknes Gerstenbrod einbringt. Die mangelnde Sprache müssen hier Geberden ersetzen. Werden sie ausgeplündert, so tragen sie es mit guter Manier bis zum nächsten Consulat oder Kloster. Wenn einmal die Nilquellen entdeckt werden, so geschieht es gewiß eher durch einen Handwerksburschen, als durch einen Gelehrten.
Man könnte ihnen trotz ihrer Untugenden gut werden, wenn sie nicht gar zu schmutzig, ungezieferlich und frech wären. Wird ihnen eine Gabe gereicht, so ist sie in der Regel schon in der nächsten Stunde vertrunken. Verweigert ihnen ihr Consulat die geforderte Unterstützung, so drohen sie mit Uebertritt zum Katholicismus oder gar zum Islam. Die Casanuova gewährt ihnen dreißig, das Hospiz fünfzehn, das Johanniskloster 3 Tage lang unentgeldlich Wohnung und Zehrung und nicht häufig begiebt sich's, daß Einer Jerusalem eher verläßt, als bis er sich durch alle diese Anstalten durchgegessen hat. Die Mönche machen nicht eher Versuche, die protestantischen Gäste zu bekehren, als bis die ihnen gestattete Frist des Aufenthalts im Kloster verstrichen ist. Dann muß das Gute, was der Stromer ferner zu genießen wünscht, mit der Erklärung, katholisch werden zu wollen, erkauft werden. Die Meisten schnüren ihre Bündel. Andere zeigen dann Geschmack an der Messe und drücken nur den billigen Wunsch aus, erst näher sich mit dem Katholicismus bekannt machen zu wollen, und die Klügern unter ihnen wissen den Mönch, der ihnen dann den Katechismus erläutert, durch ihre Einwürfe noch Wochen hinzuhalten. Sind die Widerstandsmittel verbraucht, so machen sie sich davon, und das Kloster ist der gefoppte Teufel. Gewissenlosere treten ohne Zaudern über, lassen sich noch eine Weile verpflegen und schütteln, wenn sie endlich doch fort müssen, vor dem Thor den neuen Glauben ab, bisweilen, um ihn im nächsten Kloster noch einmal anzunehmen und wieder abzuschütteln.
Viele mögen auf diese oder andere Art untergehen und Glücksfälle wie der vor Kurzem vorgekommene, durch den ein deutscher Schneidergeselle auf Grund seines Namens - er hieß Kapitän - zu Ehren und Würden und zu einer reichen Frau gelangte, sind im Morgenlande so wenig an dem Tag wie bei uns. Besagter Schneidergeselle hatte nach mehrjährigem Herumstreichen nach allen vier Winden in Konstantinopel ein Sümmchen zusammengefochten, mit dem er nach Kairo ging, wo er sich als Photograph aufthat. Hier wollte das Geschäft Anfangs nicht recht gehen. Da hörte der Sohn des Vicekönigs von dem photographirenden Kapitain, nahm den Namen für einen Titel, ließ ihn zu sich kommen und fand an dem aufgeweckten Burschen so viel Gefallen, daß er ihn bei sich be=

[ => Original lesen: 1859 Nr. 37 Seite 3]

hielt und bald nachher zu seinem Adjudanten ernannte. Als solcher kam er mit dem Prinzen nach Konstantinopel zurück, bewegte sich hier mit Geschick in der vornehmsten Gesellschaft und heirathete endlich, von seinem Gebieter dazu aufgemuntert und ausgestattet, die Tochter der reichsten von den deutschen Bewohnern Pera's. Es ist gar nicht undenkbar, daß er noch einmal eine Rolle spielt und als oberster Günstling Aegypten beherrschen hilft.


Anzeigen.


Verkaufsanzeigen.

Auf Antrag der Lumpenhändler Maaß'schen Erbinteressenten hieselbst soll das zum Nachlaß des Lumpenhändlers Maaß gehörende, in der Hinterstraße allhier sub Nr. 82 belegene Wohnhaus mit dem dazu gehörenden Stalle und dem auf dem Osterfelde belegenen Acker von 3 Scheffel Aussaat, im Wege des Meistgebots verkauft werden.
Es ist zu dem Ende ein einziger Licitations=Termin auf

Dienstag den 27. September d. J.,

Morgens 11 Uhr, anberaumt worden, und werden dazu cautionsfähige Kaufliebhaber hiermit vor Gericht geladen, mit der Bemerkung, daß die Bedingungen auf der Gerichts=Registratur eingesehen werden können und daß nach denselben im Termine sofort eine Conventionalpoen von 300 Taler (Mecklenburg) bestellt werden muß.
Schönberg den 13. Septbr. 1859.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
                                                    Reinhardt.


Am Montag den 26. d. M., Vormittags von 9 1/2 Uhr an, sollen im Kruge hieselbst die zur Debitmasse des Schlächtermeisters Steinfath allhier gehörigen Sachen in öffentlicher Auction gegen sofortige baare Zahlung verkauft werden, als:

2 Pferde (s. g. Schweden), 1 kleiner Wagen mit einem Stuhl, Sielengeschirr, 1 Schneidelade, 1 Sopha, 1 Klapptisch, 6 Rohrstühle und sonstige Haus= und Küchengeräthe,
wozu Kaufliebhaber hiedurch geladen werden.
Carlow den 14. Septbr. 1859.

                                                    Struck.


Bekanntmachung.

Da die Einzahlung noch einer Armensteuer zum vollen Beitrag als nothwendig befunden worden ist, so werden die Bewohner des Schönberger Armendistricts hiermit aufgefordert, solche an die resp. Vorsteher in Schönberg: dem Kürschner Garz, Stellmachermeister Badstein und Tischlermeister Bruhn; und in den Dörfern an die Hauswirthe: Roxien in Grieben, Joachim Voß in Wahlstorf, Franz Wigger in Törpt und Herrn Pensionair Stamer zu Hof=Rabensdorf zu bezahlen.
Schönberg den 8. Sept. 1859.

                                                    Die Armenbehörde.


Alle diejenigen, welche an den kürzlich allhier verstorbenen Lumpenhändler Mathias Ladendorf Zahlungen zu leisten haben, werben hiedurch aufgefordert, solche nicht an die etwaigen Erben des Verstorbenen, sondern an die Armen=Casse hieselbst zu beschaffen.
Schönberg den 15. Septbr. 1859.

                                                    Die Armenbehörde.


Vermischte Anzeigen.

Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen am Montage nach Michaelis, dem 3. October, stattfindet, und fordern sämmtliche Mitbrüder auf, am gedachten Tage zu erscheinen.
Schönberg, 15. Septbr. 1859.

                          Die Vorsteher und Altgesell der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Für die diesjährige Militair=Ausloosung bin ich aufgefordert, zum Beitritt zu einem Stellvertreter=Verein einzuladen; und bitte ich daher, spätestens bis zum 10. October sich bei mir zu melden und die Bedingungen einzusehen.
Schönberg den 14. Septbr. 1859.

                                                    Kindler, Adv.


Frischen Gotl. und Segeberger Kalk,
so wie Zungensteine,
empfiehlt                                                    
                                                    Chr. Vock.


Empfehlung.

Direcie erhielt ich besten Russischen Caviar, und empfehle ich solchen, wie meine übrigen Waaren dem Publicum bestens.
Schönberg den 15. Septbr. 1859.

                                                    Fr. C. Schlebusch.


Vom 1. Juni an wird in der Beckergrube Nr. 137, das wohlassortirte Lager fertiger Herrenkleider, bestehend in:

Röcken von Tuch, Buckskin, Düffel und Sommerzeug,
Beinkleidern von schwarzem und couleurtem Buckskin, Düffel, Tuch und Sommerzeugen,
Paletots von Tuch, Düffel und Buckskin,
Westen von Sammet, Seide und Tuch,
Schlafröcken
zu bedeutend heruntergesetzten Preisen gegen comptant ausverkauft.
Lübeck d. 30. Mai 1859.


Die noch bisher in keiner Todtenlade versicherten Einwohner Schönbergs, insbesondere auch die Arbeitsleute, können vortheilhafte Bedingungen über eine zeitgemäße

Begräbniß=Kasse

erfahren, wenn sie sich am Mittwoch den 21. d. M. (Bußtag) Nachmittags 4 Uhr bei der Wittwe Röper hieselbst einfinden.

Wilh. Heincke.


Zu verkaufen: Ein in der Wasserstraße belegenes, vor einigen Jahren neu erbautes, massives Haus, mit vier Wohnungen und Zubehör, das schon zu Michaelis d. J. bezogen werden kann. Näheres beim Schlösser Schrep.


Allen meinen geehrten Gönnern, meinen Freunden und Bekannten, insbesondere auch den Mitgliedern des hiesigen Männergesang=Vereins, sage ich bei meiner Abreise von hier ein herzliches Lebewohl!
Schönberg den 15. Sept. 1859.

                                                    Julius Pilz.


Ich werde vom 22. d. M. an jeden Donnerstag nach Hamburg fahren und jede Besorgung übernehmen.

Fuhrmann H. Grath senior.


[ => Original lesen: 1859 Nr. 37 Seite 4]

Das Mäntel=Lager                          
U. Beermann & Co.,
Lübeck, Klingberg 927,
empfiehlt die                                                    
neuesten Herbst= und Winter=Mäntel
in sehr bedeutender Auswahl.                                             


Auf dem Hoffelde des hiesigen Bauhofes werden am Montag den 19. September Rappspahlen verbrannt.
Schönberg den 15. Sept. 1859.

                                                    Stamer, Inspector.


Garantie der Aechtheit.
Dr. Borchart's
Kräuter-Seife
-------------------------
Dr. Hartung's
Chinarinden-Oel
und
KRÄUTER-POMADE
-------------------------
Dr. Suin de Boutemard's
ZAHN-PASTA
-------------------------
Vegetabilische
Stangen-Pomade
-------------------------
A. Sperati's
Honig-Seife
-------------------------
Dr. Koch's
KRÄUTER-BONBONS
-------------------------
    Caution.
Nachdem der seit Jahren so wohl begründete Ruf der nebenstehenden privilegirten Specialitäten fast täglich - mannigfache Nachbildungen u. Falsificate = hervorruft, wollen die geehrten P. T. Consumenten unserer im In= und Auslande in so großen Ehren stehenden Artikel sowohl auf deren mehrfach veröffentlichte
Original= Verpackungsart,
als auch auf die beigedruckten Namen der Componenten dieser Specialitäten, so wie auch auf die Firmen unserer durch die betreffenden Lokalblätter u. Provinzialzeitungen von Zeit zu Zeit bekannt gegebenen alleinigen Herren Orts=Depositäre = zur Verhütung von Täuschungen = gef. genau achten.

Obige durch ihre anerkannte Nützlichkeit und Solidität so beliebt gewordene Artikel sind zu den bekannten Fabrikpreisen in dem alleinigen Local=Depôt der Stadt Schönberg bei Herrn J. P. Bade in gleichmäßig guter Qualität stets zu haben.


fl. 200,000
Hauptgewinn der Ziehung am 1. October der
Oestreichischen Eisenbahnloose.

Die Hauptpreise des Anlehens sind:
21mal 250,000, 71mal 200,000, 103mal 150,000, 90mal 40,000, 105mal 30,000, 90mal 20,000, 105mal 15,000, 370mal 5000, 20mal 4000, 76mal 3000, 54mal 2500, 264mal 2000, 503mal 1500, 773mal 1000 Gulden etc. etc.
Jedes Obligationsloos muß einen Gewinn von wenigstens fl. 120 erhalten. Kein anderes Anlehen bietet so große und viele Gewinne.
Ich erlasse Obligationsloose à Thlr. 60 Pr. Ct. und nehme sie nach der Ziehung à Thlr. 56 Pr. Ct. zurück, so daß nur der Unterschied des Ein= und Verkaufspreises von Thlr. 4 Pr. Ct. pr. Loos einzusenden ist.
Wer Pläne und weitere Auskunft, welche gratis ertheilt werden, zu haben wünscht, wolle sich direct und baldigst wenden an die Staatseffectenhandlung von

                                                    Franz Fabricius,
                                                    in Frankfurt am Main.


Verloren: Eine kleine silberne Taschenuhr. Der ehrliche Finder wird gebeten, dieselbe gegen eine angemessene Belohnung in der Expedition dieser Blätter gefälligst abgeben zu wollen.


Vor einigen Tagen ist mir eine dunkelbraune tragende Stute ohne Abzeichen entlaufen, und ersuche ich den jetzigen Inhaber derselben um die Wiedereinlieferung derselben an mich, indem ich zur Kostenerstattung gerne bereit bin.
Brützkow, Amt Rehna, den 15. Sept. 1859.

                                                    Hauswirth Rieckhoff.


Mein Omnibus fährt jetzt wieder regelmäßig jeden Dienstag und Sonnabend nach Lübeck.

                                                    F. Fick.


Am 26. und 27. Septbr. findet beim Krüger Heitmann in Falkenhagen

Scheibenschießen

nach Gewinnen statt, wozu wir Schießliebhaber ganz ergebenst einladen.

3 Schüsse kosten 16 Schilling (Mecklenburg).

Büchsen werden von Schröder auf der Beek geliefert.
Schönberg im September 1859.

                                                    H. Groth.       A. Heitmann.


Für die Goldberger armen Cholera=Waisen sind noch eingegangen und befördert 13 Taler (Mecklenburg) und ein Sack, 50 Pfund schwer, mit Betten etc. - also bisjetzt zusammen 115 Taler (Mecklenburg) 18 Schilling (Mecklenburg). - Hiervon sind aus Schönberg beigetragen 84 Taler (Mecklenburg) 26 Schilling (Mecklenburg) und vom Lande die übrigen 30 Taler (Mecklenburg) 40 Schilling (Mecklenburg), darunter einzelne recht ansehnliche Gaben von 3, resp. 4 und 5 Taler (Mecklenburg), so daß die Zahl der Beitragenden vom Lande nur eine verhältnißmäßig kleine ist. - Nach den letzten Nachrichten sind in Goldberg 272 an der Cholera verstorben, etwa 300 liegen noch daran krank und über 150 Waisen sind auf die Mildthätigkeit ihrer Mitmenschen angewiesen. - Zur Entgegennahme und Beförderung fernerer Beiträge bin ich daher gerne bereit.
Schönberg den 14. Septbr. 1859.

                                                    Kindler.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde. In der Woche vom 9.-15. September

Geboren: D. 10. dem Schneidermeister Boye hies. ein S. - D. 12. zwei unehel. Töchter. - D. 14. dem Arbm. Joh. Barkenthin hies. ein S.
Gestorben: Asmus Godknecht, Arbm. hies., 36 J. 10 M. a., Lungenschlag.

Anzeige.
Sonntag den 18. September:          
Erndtedankfest.
(Collecte für den Gustav=Adolph=Verein.)


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 13. Sept. 1859.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 12-16 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 24-26 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 46-48 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 36-40 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 38-40 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 18-19 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 34-36 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 17-18 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 6-12 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 15-16 Mark (Lübeck)
Butter 12 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, d. Faß 6 u. 7 Schilling (Mecklenburg).


(Hiezu: Officieller Anzeiger No. 12)


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


<< Ausgabe vorher>> Ausgabe danach
ZVDD