No. 27
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 08. Juli
1859
neunundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1859 Nr. 27 Seite 1]

Es wird zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß das Verweilen hiesiger Handwerkslehrlinge in öffentlichen Vergnügungs=Localen streng untersagt, und das Herumtreiben derselben auf den Straßen nach dem Feierabend, an den Wochentagen von 9 Uhr Abends und an Sonn= und Festtagen von 10 Uhr Abends ab hierdurch verboten wird.
                Die Wirthe und Handwerksmeister haben auf die genaue Befolgung dieser Verfügung zu sehen und sind die Husaren und sonstigen Polizei=Officianten angewiesen, jeden Lehrburschen in einem öffentlichen Vergnügungslocale oder der sich ohne Erlaubniß seines Lehrherrn Abends nach 9 resp. 10 Uhr auf der Straße betreten läßt, Zwecks seiner Bestrafung zu arretiren.
                Die resp. Lehrherren haben ihre Lehrburschen von dieser Verfügung in Kenntniß zu setzen.
                Schönberg, den 22. Juni 1859.

                          Großherzogl. Mecklenb. Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          F. Graf Eyben.       C. L. v. Oertzen.


- Der östreichische Bericht über die Schlacht bei Solferino wird auf 11,118 Mann an Todten und Verwundeten angegeben. Nach dem französische Moniteur sind 5000 Piemontesen, 12,000 Franzosen, darunter mehr als 700 Officiere, geblieben oder kampfunfähig gemacht worden. So sagt der Bericht, der wohl schwerlich die ganze Wahrheit eingestanden hat. Welches Blutbad! Wir berühren diesen Punkt, bemerkt die N. P. Z., weil die deutschen Sendboten des Friedens um jeden Preis nicht erröthen, von dem anerkannten Uebergewicht der französischen Soldaten zu sprechen und bange damit zu machen hoffen. Wir haben die höchste Achtung vor den kriegerischen Eigenschaften der französischen Armee, aber mehr Werth als die östreichische hat sie nicht. In Paris läßt man ihr die größte Gerechtigkeit widerfahren. - Aus den Berichten der Alliirten wird immer mehr ersichtlich, daß die Verluste sehr groß gewesen. Es ist kein Unterkommen mehr für die Verwundeten zu finden; daher sah Napoleon sich genötigt, an das östreichische Hauptquartier das Gesuch zu richten, die Pflege der Östreichischen Verwundeten übernehmen zu wollen, da bei der übergroßen Zahl der eigenen Verwundeten es unmöglich sei, auch diesen noch die nöthige Verpflegung zukommen zu lassen. Nachdem später der Kaiser die verwundeten östreich. Officiere zurückgeschickt und die Auswechselung der Gefangenen beantragt hat, ist ein Parlamentair mit der Anzeige im franz. Hauptquartier angekommen, daß der Kaiser von Oestreich ebenfalls die verwundeten Gefangenen zurücksenden werde und geneigt sei, die Gefangenen auszuwechseln. Nächst den Opfern an Menschen sind für die Alliirten die Verluste an so vielen Pferden äußerst empfindlich.
- Die ganze franz. Armee hat den Mincio, dessen Vertheidigung die Schlacht von Solferino galt, überschritten, ohne ernstlichen Widerstand zu finden. Während die durch das Corps des Prinzen Napoleon verstärkte französische Armee auf Verona marschirt, haben die Piemontesen die Belagerung von Peschiera begonnen. Kaiser Napoleon hat sein Hauptquartier in Valeggio aufgeschlagen. Sein Hauptheer, nähert sich Verona, bei Goito ist ein Corps aufgestellt, welches Mantua beobachtet, ein anderes bei Brescia, um die Zugänge zu Tyrol zu bewachen. Auf der istrischen Insel Lussin sind 10,000 Franzosen gelandet.
- Aus Wien heißt es, daß an den von mehreren ausländischen Blättern gemeldeten Nachrichten von ernstlichen Unruhen, die in Ungarn ausgebrochen wären, kein wahres Wort ist.
- Der Gemeinderath von Magenta hat nach der Schlacht eine Zählung der zu begrabenden Todten vorgenommen. Es sind im Ganzen begraben worden 13,442 Leichen, der größere Theil seien Franzosen gewesen. Der französische Moniteur gab in seiner Berichtigung die Zahl der Todten auf 500 an.
- Die Bundesversammlung hat den Antrag Preußens wegen Aufstellung eines Observationscorps (des 7. und 8. Bundes=Armeecorps) am Oberrhein angenommen. Sie fordert sodann die Krone Baiern auf, unverzüglich einen der Größe dieser Armee entsprechend hochgestellten Militair mit dem Oberbefehl über dies Observationscorps zu betrauen und dem Bunde die getroffene Wahl anzuzeigen. Preußen beantragte ferner beim Bunde den Anschluß des 9. und 10. Bundes=Armeecorps an Preußen, und die Marschbereitschaft sämmtlicher Reserven.

[ => Original lesen: 1859 Nr. 27 Seite 2]

Schwerin. Nachdem schon vor längerer Zeit die Kriegsbereitschaft befohlen und ausgeführt worden, sind nunmehr auch die Beurlaubten aus früheren Jahren zum 9. d. M. einberufen, womit die Mobilisirung unseres Bundes=Contingents, wie es Preußen wünscht, zur Thatsache geworden ist. Diese befohlene Mobilmachung unseres Contingents ruft überall die freudigste Aufregung hervor. Ganz allgemein hört man Soldaten und Civilisten den Wunsch aussprechen, es möchte unsern Truppen vergönnt sein, sich recht bald an den sich am Rhein vorbereitenden Dingen zu betheiligen. Wenn die Hamb. Nachr. jetzt fortwährend, angeblich "aus Mecklenburg" über die hier gegen den Krieg herrschende Abneigung berichten, ist das Alles einfache Lüge. - Auch von hier aus gehen Geld und Verbandmaterial an den patriotischen Hülfsverein in Wien ab.
- Aus Holstein dauert die Ausfuhr von Pferden ununterbrochen fort. Bis Mitte Juni waren bereits im Ganzen aus Dänemark, vorzugsweise aus Jütland, 16,000 Stück ausgeführt. Namentlich werden für Rechnung deutscher Regierungen Artillerie= und Trainpferde angekauft. Die Preise erhalten sich hoch, und man wird kaum irren, wenn man annimmt, daß die Ausfuhr sich noch bis auf 30,000 Stück steigern wird, was dem außerordentlichen Reichthum des Landes an diesen Thieren entspricht.
- Die preußische Mobilmachung und die Aufstellung am Rhein beunruhigt die Franzosen nicht, wie der Graf Walewski sich sehr sorglos geäußert. Gleichwohl wird in Frankreich dermaßen gerüstet, daß in sechs Monaten eine Million Mann unter Waffen stehen kann. Diese gewaltigen Rüstungen entziehen sich dadurch, daß die angeworbenen Mannschaften in ihren Garnisonen ausgebildet und größere Zusammenziehungen von Truppen sorgfältig vermieden werden.
- Die Kaiserin=Mutter von Rußland ist in Berlin eingetroffen, und der östreichische Feldmarschall Fürst Windischgrätz in außerordentlicher Mission von Wien. - Das 11te preußische Husaren=Regiment ist von Düsseldorf über die Rheinbrücke in der Richtung nach Köln ausgerückt.


Die Mincio=Linie.

Nachdem die Oesterreicher durch die Schlacht bei Solferino genöthigt wurden, wieder über den Mincio zurückzugehen, ist es von Interesse, das Terrain kennen zu lernen, auf welchem in nächster Zeit die eisernen Würfel des Krieges rollen werden.
Die Mincio=Linie ist die militairisch wichtigste und stärkste Vertheidigungs=Linie der Oesterreicher in ihrem lombardisch=venetianischen Besitzstande und daher von großer Bedeutung geworden. Einmal für den Fortgang des Krieges, der mit dem Angriff der Franzosen und Sardinier auf diese Stellung voraussichtlich eine wichtige Wendung nehmen wird und dann für Preußens kriegerische Entschließungen, die allem Anschein nach von diesem Angriff auf die Mincio=Linie als Gefährdung der Vormauer und Schutzwehr Süddeutschlands abhängig gemacht werden sollen.
Der Mincio strömt bei Peschiera aus dem Gardasee und hält mit vielen kleinen Krümmungen die südliche Richtung bis zu seinem Eintritt in den obern See von Mantua fest; aus dem unterm See fließt er alsdann südöstlich in den Po. Es ist ein mäßiger Fluß, der aber doch nur bei sehr trockener Jahreszeit an einigen Stellen Furchen hat; das Brückenschlagen wird jedoch durch die vielen Inseln, die er bildet, erleichtert. Durch Regengüsse und in der Zeit der Schneeschmelze schwillt er außerordentlich an.
Die drei Festungen Mantua, Verona und Peschiera bilden eins der stärksten Festungssysteme auf dem europäischen Festlande. Bei Peschiera, an der Südspitze des Garda=See's, welcher (von einer österreichischen Dampfflottille beherrscht) nördlich bis tief in die Alpen sich erstreckt, strömt der Mincio südlich in vielfachen Krümmungen nach Mantua, wo er einen oberen und unteren See bildet und bald darauf mit dem Po sich vereinigt. Die ganze Länge dieser geraden Linie beträgt nur vier deutsche Meilen von den Hochalpen bis zum Po. Gebirge, Flüsse und Festungen, Schleusen mit überströmenden Fluthen des Garda=See's, die jede über den Mincio etwa geschlagene Schiffbrücke rasch zerstören, Sümpfe und stehende Gewässer als Umgebung der Festungen wirken auf dieser kleinen Strecke dergestalt zu Gunsten der Oesterreicher zusammen, daß Napoleon I. mehr als zwölf Schlachten und Gefechte liefern mußte, ehe er nur Mantua sich nähern und diese Insel=Festung nach achtmonatlicher Belagerung zur Uebergabe zwingen konnte. In den letzten 40 Jahren haben die Oesterreicher dieses Festungssystem bedeutend verstärkt und vervollkommnet. Auf diesem Felde, wo ihre Kräfte ohne die bisherige Zersplitterung wirken können, werden die nächsten Entscheidungsschlachten geschlagen. Eine einzige verlorene Schlacht wirft die Franzosen nach Sardinien zurück; die österreichische Armee dagegen wird selbst im Falle mehrerer Niederlagen in ihren befestigten Lagern bei Peschiera, Verona und Mantua festen Halt und neuen Zuzug erhalten.
Feldzeugmeister Heß, der jetzt die Bewegungen der österreichischen Armee leitet, hat diese Stellung von vorn herein zum Schutz, wie zum späteren Angriff und Ausfall gegen die Gallo=Sardinier empfohlen. Hier braucht er keine Deckung des Rückens gegen aufständige Lombarden; denn die Mauern von Verona und Legnano sind die stärksten Deckungen im Osten der Mincio=Linie.
Aber auch die politische Wichtigkeit dieser strategischen Linie ist zu beachten. Seitdem General Radowitz im Frankfurter Parlamente ohne Widerspruch gegen seine Autorität den österreichischen Besitz der Mincio=Linie und des östlich davon gelegenen Theils der Po=Ebene für unentbehrlich zum Schutze des südlichen Deutschland erklärt hat, scheint auch die Krone Preußens diese Ansicht ihres früheren Rathgebers angenommen zu haben. Andere Militairs sind der Ansicht, daß die Südgrenze Deutschlands durch die Tyroler und Kärntner Alpen von der Natur besser als irgend eine andere Grenze geschützt sei und die Erfahrung der Kriege Napoleons I. hat gezeigt, daß es in der Ebene der Donau war, wo durch die Schlachten von Hohenlinden, Austerlitz und Wagram in den Jahren 1801, 1805 und 1809 das Geschick Oesterreichs entschieden ward. In den Kriegen des Jahres 1813 und 1814 war es nicht Italien, welches damals fast ganz Napoleon I. unterworfen war, wo die Entscheidung des Krieges erfolgte. Der Schlüssel aber zur lombardischen Ebene ist die Mincio=Linie nebst ihren vier Festungen jedenfalls. Es wird daher ganz Europa den kriegerischen Entschließungen Preußens mit Spannung, Furcht und Hoffnung entgegensehen.


Anzeigen.


Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht:

daß der von Ollndorf über die Maurinmühle nach Pogez führende Weg wegen Neubaus der Freischleuse bei der Mühle bis auf Weiteres gesperrt ist.
Schönberg den 7. Juli 1859.

                          Großherzogl. Meckl. Domainen=Amt.
                          F. Graf Eyben.


Vorladungen.

Zum Zweck der Eröffnung von Grund= und Hypothekenbüchern und zwar zur Ermittelung der in die 2te und 3te Abtheilung der Bücher gehöri=

[ => Original lesen: 1859 Nr. 27 Seite 3]

gen dinglichen Belastungen und privilegirten Forderungen haben

1) der Webermeister Joachim Mußfeldt in Dassow für sein auf einem Theil des Bauplanes Nr. 235 der Charte pag. 18 des Registers aufgeführtes Wohnhaus c. p. - Hausnummer 86 b - 24 []Ruthen groß;
2) der Krämer Christian Harm daselbst für sein auf einem Theil des Nr. 257 der Charte, pag. 20 des Registers aufgeführtes Wohnhaus c. p. - Hausnummer 54 - 71 []Ruthen groß;
3) der Schlossermeister Wilhelm Brinck daselbst für sein Wohnhaus c. p. -. Nr. 136 - (pag. 18 des Registers und Nr. 226 der Charte) 38 []Ruthen;
4) der Apotheker Carl Fischer daselbst für sein Wohnhaus c. p. - Nr. 20 - (pag. 4 des Feldregisters und Nr. 31 der Charte) 40 []Ruthen.
5) der Gastwirth H. Kroeger daselbst für sein Wohnhaus - Nr. 66 - (pag. 7 des Registers und Nr. 82 der Charte), sowie den dazu gehörenden 3 Gärten pag. 83, pag. 7 und pag. 7 des Registers, Nr. 295, 83 und 84 der Charte, zusammen enthaltend 125 []Ruthen; -
6) der Drechslermeister Blandin Gerke daselbst für sein Wohnhaus - Nr. 21 - (pag. 4 des Registers und Nr. 32 der Charte), sowie einen dazu gehörenden Garten pag. 23 des Registers und Nr. 300 der Charte - zusammen 88 []Ruthen groß;
7) der Tischlermeister Johann Heinrich Hartwig Hammerich daselbst für sein Wohnhaus c. p. - Nr. 182 - sowie einen dazu gelegten Garten (pag. 22 des Feldregisters und Nr. 289 der Charte) zusammen 100 []Ruthen groß;
8) der Töpfermeister Johann Ferdinand Jesuiter daselbst für sein Wohnhaus c. p. - Nr. 56 - (pag. 7 und pag. 20 des Registers, Nr. 75 a. und ex Nr. 257 der Charte), zusammen 37 []Ruthen groß,
bei anerkannter Richtigkeit ihres Besitztitels Proclamata erbeten.
Demgemäß werden alle diejenigen, welche an das eine oder das andere der voraufgeführten Grundstücke solche von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommene Forderungen und Ansprüche haben, zu deren genauen und bestimmten Anmeldung auf

Donnerstag den 21. Juli d. J.,
Vormittags 11 Uhr,

hiedurch vorgeladen. -
Im Unterlassungsfall wird der Verlust des dinglichen Rechts, resp. des den privilegirten Forderungen beigelegten Rechts auf Eintragung erkannt werden und findet dagegen keine Wiedereinsetzung Statt.
Zur Nachricht dient, daß von der Anmeldungspflicht gesetzlich ausgenommen sind: Altentheile, Personalservituten und andere ihrer rechtlichen Natur nach auf die Folien der einzurichtenden Grund= und Hypothekenbücher gehörige, jedoch auf keine Capitalsumme gehende Rechte.
Patrimonialgericht Lütgenhof zu Dassow den 7. Mai 1859.


Verkaufsanzeigen

Am Sonntag den 17. Juli, Nachmittags 4 Uhr, soll mein Roggen auf dem Osterfelde, anderthalb Scheffel Aussaat enthaltend, auf dem Stamm an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden.
Schönberg den 7. Juli 1859.

                                                    Lumpenhändler Maaß.


Vermischte Anzeigen.

Bekanntmachung.

Durch die vorigjährigen Einzahlungen ist nicht nur der Rest der bedeutenden Brandschäden aus dem Jahre 1857 von zuletzt 3794 Taler (Mecklenburg), sondern sind auch die Brandschäden des Jahres 1858 von 4425 Taler (Mecklenburg) 40 Schilling (Mecklenburg) und die Spritzen= und sonstigen Kosten bezahlt, so daß noch ein Betrag von 358 Taler (Mecklenburg) 33 1/2 Schilling (Mecklenburg) in der Kasse geblieben ist, wie solches Alles die von Großherzoglicher Landvogtei geprüfte vorigjährige Rechnung als richtig nachweis't. - Jetzt ist zu vergüten der durch das Feuer am 25. April d. J. auf dem Schönberger Bauhofe stattgehabte Brandschaden, und zwar für das Viehhaus 3200 Taler (Mecklenburg); für die große Scheune 1866 Taler (Mecklenburg) 32 Schilling (Mecklenburg); für den Schweinestall 450 Taler (Mecklenburg); für den Milchenkeller 800 Taler (Mecklenburg); am Pferdestall 150 Taler (Mecklenburg); und am Thorhause für 2 Taler (Mecklenburg), zusammen 6468 Taler (Mecklenburg) 32 Schilling (Mecklenburg). - Hierzu ist ein Beitrag von 10 Schilling (Mecklenburg) pro 100 Taler (Mecklenburg) Versicherungswerth nothwendig und wird den einzelnen Dorfschaften der Zahlungstag wie gewöhnlich angezeigt werden.
Schönberg den 30. Juni 1859.

Direction der Feuer=Versicherungs=Gesellschaft für das Fürstenthum Ratzeburg.


Unser diesjähriger                          
Königschuß

findet am 18., und das Schießen nach Silbergewinnen am 19. Juli statt und erlauben sich die Unterzeichneten freundlichst dazu einzuladen. Um dem Feste mehr Abwechslung zu geben, ist dies Jahr eine Tombola angeordnet, wovon die Gewinne am 19., Nachmittags, auf dem Schützenplatze gezogen werden. Loose, à Stück 4 Schilling (Mecklenburg), sind sowohl bei dem Vorstand, als auch bei den Herren Kaufleuten hieselbst und in Schlagsdorf und Carlow zu haben und wird jeder gebeten, die Loose aufzubewahren, da nur gegen Rückgabe derselben, die Gewinne ausgeliefert werden.
Die Gewinnliste wird später in den hiesigen Anzeigen publicirt.
Schönberg im Juni 1859.

                          Capitain und Aelteste der Schützenzunft.


Dem verehrten auswärtigen Publicum die gehorsamste Anzeige, daß der diesjährige

Königschuß

hieselbst am 18. und 19. d. M. stattfinden wird, wozu unterzeichnete Aelterleute auf das freundlichste einladen

Rehna.                                                Chr. Lau.
                                                          J. Hirsch.


Garantie der Aechtheit.
Dr. Borchart's
Kräuter-Seife
-------------------------
Dr. Hartung's
Chinarinden-Oel
und
KRÄUTER-POMADE
-------------------------
Dr. Suin de Boutemard's
ZAHN-PASTA
-------------------------
Vegetabilische
Stangen-Pomade
-------------------------
A. Sperati's
Honig-Seife
-------------------------
Dr. Koch's
KRÄUTER-BONBONS
-------------------------
    Caution.
Nachdem der seit Jahren so wohl begründete Ruf der nebenstehenden privilegirten Specialitäten fast täglich - mannigfache Nachbildungen u. Falsificate = hervorruft, wollen die geehrten P. T. Consumenten unserer im In= und Auslande in so großen Ehren stehenden Artikel sowohl auf deren mehrfach veröffentlichte
Original= Verpackungsart,
als auch auf die beigedruckten Namen der Componenten dieser Specialitäten, so wie auch auf die Firmen unserer durch die betreffenden Lokalblätter u. Provinzialzeitungen von Zeit zu Zeit bekannt gegebenen alleinigen Herren Orts=Depositäre = zur Verhütung von Täuschungen = gef. genau achten.

Obige durch ihre anerkannte Nützlichkeit und Solidität so beliebt gewordene Artikel sind zu den bekannten Fabrikpreisen in dem alleinigen Local=Depôt der Stadt Schönberg bei Herrn J. P. Bade in gleichmäßig guter Qualität stets zu haben.


[ => Original lesen: 1859 Nr. 27 Seite 4]

Landwirthschaftliche
Versicherungs-Bank für Deutschland
in Dresden.

Diese im Jahre 1851 errichtete Vieh=Versicherungs=Anstalt übernimmt Versicherungen auf das Leben der Thiere, und zwar gegen äußerst billige und feste Prämien jeden unverschuldeten Verlust an Pferden, Ochsen, Kühen, Schaafen und Schweinen.
Pläne werden verabreicht, sowie nähere Auskunft bereitwilligst ertheilt von

                                                    Wilh. Heincke,
                                                    Hauptagent
                                                    für Schönberg und Umgegend.

Schönberg 1859.


Vom 1. Juni an wird in der Beckergrube Nr. 137, das wohlassortirte Lager fertiger Herrenkleider, bestehend in:

Röcken von Tuch, Buckskin, Düffel und Sommerzeug,
Beinkleidern von schwarzem und couleurtem Buckskin, Düffel, Tuch und Sommerzeugen,
Paletots von Tuch, Düffel und Buckskin,
Westen von Sammet, Seide und Tuch,
Schlafröcken
zu bedeutend heruntergesetzten Preisen gegen comptant ausverkauft.
Lübeck d. 30. Mai 1859.


Steinpappe und Dachdeckung.

Nach Uebereinkunft mit dem Fabrikanten liefere ich Dachpappe in bester Güte zum Fabrikpreise von 3 Taler (Mecklenburg) preuß. Crt. pro 100 Quadrat=Fuß. Bei rechtzeitiger Bestellung kann ich die Rollen in Längen liefern, daß sie von der Traufe bis zum First reichen, also bei ebener Unterlage eine ganz glatte Fläche bilden, worauf sich kein Wasser halten kann.
Dächer von Steinpappe sind von den Feuerversicherung=Gesellschaften als feuersicher klassificirt und bieten folgende Vorzüge: Billigkeit, Dauer, Leichtigkeit und Bequemlichkeit in der Anwendung und Unterhaltung. Weil das Pappdach als guter Isolator den Blitz gar nicht anzieht, so erhöht es die Wirksamkeit der Blitzableiter bedeutend.
Decimal=Waagen, dauerhaft und genau wiegend, London Portland=Cement, feuerfeste Steine, Drathgewebe in Eisen und Messing, Dachfenster, Ofenthüren, Oefen etc. empfiehlt zu möglichst billigen Preisen

                                                    P. H. Hintz
                                                    in Lübeck.


Künstliche Mineralwasser,
eigener Fabrik,

als: Selters, Biliner, Friedrichshaller, Püllnaer, Saidschützer, Eger Franzensbr., Wildunger, Marienbader Kreuz u. m. a. - sowie Sodawasser und Brauselimonade, empfehle zu billigsten Preisen.

                          Apotheker Ed. Gottschalk in Lübeck,
                          F. F. Kindt's Nachfolger.


Gußeiserne Grabkreuze

schönster Form, in 50 verschiedenen Mustern, von
3 Taler (Mecklenburg) bis 12 Taler (Mecklenburg), besorgt

                                                    J. C. Schultze, Maler.


Beste Gußstahl=Sensen
                          bei                           Fr. C. Schlebusch.


Beste Gußstahlsensen
Heu= und Kornsensen,
für deren Güte ich garantire.                                                    
                                                    C. Schwedt.

Tapeten= und Rouleaux=Proben aus einer Pariser und Hamburger Fabrik, sehr schön und preiswürdig, habe ich auf Lager.


        Mit
    frischen gottländischen und Segeberger Kalk
empfiehlt sich bestens

Schönberg.                                                     C. Maaß.


Mit massivem Mahagoniholz, mahagoni Fourniren und ausgelegten Schnitzarbeiten empfiehlt sich

                                                    J. Flohr
                                                    in Ratzeburg, Domstraße.


Mauersteine, Holfter und Drain=Röhren sind jetzt wieder auf meiner Ziegelei zu haben.

                                                    J. Köhncke, Hauswirth.

Lüdersdorf den 9. Juli 1859.


Am Montag und Dienstag d. 11. u. 12. Juli wird bei mir

Scheibenschießen

nach folgenden Gewinnen stattfinden, wozu ich Schießliebhaber freundlichst einlade.

1) ein Sopha.   |     6) ein Tisch.
2) eine Kommode.   |     7) ein Tisch.
3) eine Kommode.   |     8) ein Spiegel.
4) ein Tisch.   |     9) ein Spiegel.
5) ein Tisch.   |  
Einsatz 16 Schilling (Mecklenburg). Büchsen, Pulver und Blei werden von mir gehalten.

                                                    Krüger Räsenhöft in Petersberg.


Am Dienstage den 12. Juli als am 2. Ratzeburger Markttage

große Tanzmusik,

wozu ergebenst alle den Markt besuchenden Landleute des Fürstenthums Ratzeburg einladet

Baeck.                                                     H. Spolert.


Backtafel für die Stadt Schönberg

Weizen=Milch=Brod. Pfd. Loth.   Pfd.   Loth.
Ein 2 Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eine Dreilings=Semmel, soll wägen - 18
Ein Schillings=Kreuz= oder Franz=Brod desgleichen -   9
Ferner:
fünf große Milch=Semmel oder für 2 Schillinge - 18
fünf kleine Milch=Semmel oder für 1 Schilling -   9
Roggen=Brod von gebeuteltem Mehl, mit dem Aufbrod auf einen Schilling eines halben Dreilings werth, soll wägen:
ein 8 Schillings=Brod 4 16
ein 4 Schillings=Brod 2   8
ein 2 Schillings=Brod 1   4
Grob Hausbacken=Brod ohne Aufbrod:
ein 8 Schillings=Brod 7 12
ein 4 Schillings=Brod 3 22
ein 2 Schillings=Brod 1 27

Schönberg, den 6. Juli 1859.                          
                                                    Bürgermeister und Rath.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
Vom 1. bis 7. Juli

Geboren: Den 3. dem Arbm. Bruhn zu Lindow ein todtg. Sohn.
Gestorben: Den 5. Math. Heinr. Oldörp, Arbm. zu Lowisch, 50 J. 5 M. alt. Magenleiden.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 6. Juli 1859.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 18-24 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 24-26 Schilling (Mecklenburg),
Roggen - Taler (Mecklenburg) 49-50 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 34-38 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 36-40 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 17-18 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 36-38 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 16-17 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 4-12 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 16-17 Mark (Lübeck)
Butter 10 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, d. Faß 4 u. 5 Schilling (Mecklenburg).


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


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