No. 24
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 17. Juni
1859
neunundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1859 Nr. 24 Seite 1]

- Ein Bericht des FML. Giulay über die Schlacht bei Magente giebt den Verlust der Oestreicher auf nur 4-5000 Mann an Todten und Verwundeten an, der Feind habe mindestens die Hälfte mehr verloren. Auf jeder Zeile des Berichts bekundet sich die heldenmüthige Tapferkeit der Oestreicher. Die Brücke bei Magente war von den Oestreichern fünf Mal genommen; es war ein mörderisches Ringen um den Besitz derselben. Er macht kein Hehl daraus, daß er sich endlich genöthigt gesehen, der feindlichen Uebermacht zu weichen. - Der Verlust der Franzosen soll sich nach neuester Zählung auf 15,000 Mann belaufen. Man erfährt nachträglich, daß die Zahl von 10,000 bereits in der Depesche Napoleons an die Kaiserin officiell angegeben war, jedoch bei deren Veröffentlichung bereits unterdrückt wurde. Die Gesammtzahl der kampfunfähig gemachten höheren französischen Officiere soll 76 betragen. Die Franzosen selber sind des Lobes der östreichischen Truppen voll: solchen tapfern Widerstand hatten sie nicht erwartet. Sie sprachen immer von Elitetruppen, die ihnen gegenüber standen; es war aber meist junge Mannschaft.
- Die Oestreicher sind hinter den Mincio zurückgegangen, der ganze Lauf des Po ist aufgegeben. Die Lombardei und Parma sind verloren. Der französische Kaiser ist jetzt Herr der ganzen Lombardei, von Sardinien, Parma, Toscana und Romagna. Oestreich aber nähert sich jetzt dem Boden, dem weltberühmten Festungssystem Mantua, Verona und Peschiera, auf dem es von Kennern für fast unüberwindlich gehalten wird.
Wien. Wenngleich es nicht in Abrede zu stellen ist, daß der heiße Tag bei Magenta ganz und gar unentscheidend für das Geschick der Ostreichischen Herrschaft in Italien ist, so läßt sich doch nicht läugnen, daß hier und in der Monarchie der Mißmuth über diejenigen, welche den factisch bereits errungenen Sieg bei Magenta sich entreißen ließen, bis zu dem höchsten Grade gestiegen ist. Es ist unmöglich, daß diese gereizte Stimmung im Volke und im Heere nicht bereits zur Kenntniß des Kaisers gelangt sein sollte. In der nächsten militairischen Umgebung des Kaisers sind bereits Personal=Veränderungen vorgenommen. Das Commando sämmtlicher Armeen hat definitiv FM. Baron Heß übernommen. Von einer Entfernung des FML. Giulai ist nicht die Rede. Die Regimenter, welche in den Kämpfen bei Palestro und Magenta am meisten gelitten haben, werden aus der Schlachtlinie zurückgezogen und bis zur Completirung in die Reserve dirigirt. Eine zweite außerordentliche Rekrutirung ist in Oestreich angeordnet. Das Recht des Loskaufens mittelst Erlegung der Befreiungstaxe ist für diese Rekrutirung aufgehoben. Aus Berlin sind hier Depeschen eingetroffen, welche von größter Wichtigkeit sind, da sie nunmehr ein ganz entschiedenes Auftreten Preußens, welches in der Bedrohung der Mincio=Linie Gefahr für Deutschland erblickt, mit Zuversicht erwarten lassen.
- Aus Wien schreibt man: Es ist sehr wahrscheinlich, daß sich in einiger Zeit wieder Gerüchte von schwebenden Friedens=Unterhandlungen verbreiten. Man wird gut daran thun, auf dieselben wenig Gewicht zu legen. Man hat in Oestereich die Gutmüthigkeit, sich von den Friedensfreunden um jeden Preis an der Nase herumführen zu lassen, viel zu theuer gebüßt. Wer aber meint, daß der Oestreicher gebrochen im Muth und mürbe in der Thatkraft ist, der kennt den Volkscharakter nicht. Unser bitterster Feind der, welcher heute den Mund öffnet, vom Frieden zu reden.
- Der östreich. Staatskanzler Fürst Metternich ist am 11., 86 Jahr alt, gestorben.
- Berlin. Die ministerielle Preuß. Zeitung meldet Folgendes: Der Befehl zur Mobilmachung von sechs Armeecorps ist ergangen. Je größere Verhältnisse die Ereignisse auf dem Kriegsschauplatz annehmen, desto ernster tritt die Verpflichtung an die Regierung heran, sich in die Verfassung zu setzen, welche sie befähigt, bei der Regulirung der italienischen Frage im Verein mit ihren Bundesgenossen mit demjenigen Gewicht aufzutreten, welches Preußen auszuüben berufen ist und welches der Machtstellung der deutschen Nation in Europa entspricht. Von diesem Standpunkte und Angesichts der stets sich steigernden Rüstungen sogar von Seiten neutraler Mächte, hat die Regierung es unabweislich gefunden, einen Theil der Armee zu mobilisiren und wird damit in Verbindung stehende weitere Schritte thun, damit die kommenden Ereignisse Preußen und Deutschland nicht unvorbereitet überraschen. - Allen diesen Schritten ist der Charakter der Sicherungsmaßregel so folgerichtig aufgedrückt, daß es einer erneuerten Erklärung darüber nicht bedarf. Das Land wird dieselben mit seiner Zustimmung begleiten, aber auch die deutschen Bundesgenossen werden in dieser neuen Maßnahme im Interesse der Sicherung und Machtstellung Deutschlands ihr Vertrauen auf eine umsichtige Initiative Preußens erfüllt sehen.
- Ueber die von der Regierung angeordnete Mobilmachung von sechs Armeecorps schreibt die Nationalzeitung: Die Maßregel selbst in diesem Augenblick kann nicht überraschen; sie ist nur ein

[ => Original lesen: 1859 Nr. 24 Seite 2]

weiteres Stadium in der Verwirklichung der von der Regierung angekündigten und von der Zustimmung der Landesvertretung und dem Beifall des Landes begrüßten Programms. Wir erinnern in dieser Beziehung für heute nur daran, daß im Abgeordnetenhause die bewaffnete Vermittelung als das Programm der Regierung in dem gegenwärtigen europäischen Conflicte bezeichnet wurde. Es ist zu unterscheiden zwischen bewaffneter Neutralität und bewaffneter Vermittelung. Bei der letzteren wendet der Staat seine volle Aufmerksamkeit den streitenden Mächten zu, wacht darüber, daß das europäische Gleichgewicht nicht gestört und die nationalen Interessen nicht verletzt werden, und hält sich bereit, nöthigenfalls, wenn die von ihm vorgezeichneten Bedingungen nicht angenommen werden, mit bewaffneter Hand einzuschreiten. Diese Stellung habe die preußische Regierung als die richtige anerkannt und die Commission stimme ihr darin bei.
- Kaiser Napoleon und der König von Sardinien sind in Mailand eingezogen und von der Bevölkerung mit Jubel empfangen worden. Der Kaiser hat folgende Proclamation an die Italiener erlassen: Da das Kriegsglück uns in die Hauptstadt der Lombardei geführt hat, so will Ich Euch sagen, warum Ich hier bin. Als Oestreich Piemont ungerechter Weise angriff, beschloß Ich, dem König von Sardinien, Meinem Alliirten, beizustehen. Die Ehre und die Interessen Frankreichs machten Mir dies zur Pflicht. Eure Feinde, die auch die Meinigen sind, haben versucht, die allgemeine Sympathie, welche Europa für Eure Sache hatte, zu schwächen, indem sie es glauben machen wollten, daß Ich den Krieg nur aus persönlichem Ehrgeiz oder zur Vergrößerung des französischen Territoriums unternähme. Wenn es Menschen giebt, die ihre Zeit nicht verstehen, so gehöre Ich nicht zu dieser Zahl. Wenn man in dem durch die öffentliche Meinung aufgeklärten Zustande gegenwärtig größer ist durch den moralischen Einfluß, welchen man ausübt, als durch unfruchtbare Eroberungen, so suche Ich mit Stolz diesen moralischen Einfluß, indem Ich dazu beitrage, einen der schönsten Theile Europas zu befreien. Euer Empfang hat Mir schon bewiesen, daß Ihr Mich verstanden habet. Ich komme nicht hierher mit einem vorgefaßten Systeme, um die Souveraine aus ihrem Besitze zu treiben, noch um Meinen Willen Euch aufzudrängen. Meine Armee wird sich nur mit zwei Dingen beschäftigen, Eure Feinde zu bekämpfen und die innere Ordnung aufrecht zu erhalten. Sie wird der freien Kundgebung Eurer legitimen Wünsche kein Hinderniß in den Weg legen. Die Vorsehung begünstigt zuweilen sowohl Völker als Individuen, indem sie ihnen Gelegenheit giebt, plötzlich groß zu werden, aber dieß geschieht nur unter der Bedingung, daß sie daraus Nutzen zu ziehen wissen. Benutzet also das Glück, welches sich Euch darbietet! Euer Verlangen nach Unabhängigkeit, das Ihr so lange ausgedrückt und das so oft getäuscht worden, wird erfüllt werden, wenn Ihr Euch dessen würdig zeigt. Vereinigt Euch daher zu dem einen Zweck, dem der Befreiung Eures Vaterlandes. Organisirt Euch militairisch. Eilet zu den Fahnen des Königs Victor Emanuel, der Euch schon auf so edle Weise den Weg der Ehre gezeigt hat. Erinnert Euch, daß es ohne Disciplin keine Armee giebt, und begeistert von dem heiligen Feuer der Vaterlandsliebe werdet Ihr, die Ihr heute noch Soldaten seid, morgen freie Bürger eines großen Landes seyn.
- In Paris wurde ein Tedeum wegen der Schlacht bei Magente abgehalten; die auswärtigen Gesandten hatten sich dabei nicht eingefunden. Der Münze ist Befehl gegeben, die Prägung dahin zu verändern, daß der Kopf des Kaisers künftig mit einem Lorbeerkranz geschmückt zu sehen sei. In Frankreich sind in neuester Zeit 140,000 Rekruten ausgehoben, welche in ihren verschiedenen Depots einexercirt werden.
- Die preußische Regierung hat die Verloosungen bei Vereins, Thier= und Productenschauen wieder gestattet. Das Verbot hatte zahlreiche Gegenvorstellungen, namentlich von Seiten der landwirthschaftlichen Vereine, hervorgerufen, indem durch dasselbe das Fortbestehen der Thierschaufeste überhaupt in Frage gesteht wurde.


Anzeigen.


Vorladungen.

Zum Zweck der Eröffnung von Grund= und Hypothekenbüchern und zwar zur Ermittelung der in die 2te und 3te Abtheilung der Bücher gehörigen dinglichen Belastungen und privilegirten Forderungen haben

1) der Webermeister Joachim Mußfeldt in Dassow für sein auf einem Theil des Bauplanes Nr. 235 der Charte pag. 18 des Registers aufgeführtes Wohnhaus c. p. - Hausnummer 86 b - 24 []Ruthen groß;
2) der Krämer Christian Harm daselbst für sein auf einem Theil des Nr. 257 der Charte, pag. 20 des Registers aufgeführtes Wohnhaus c. p. - Hausnummer 54 - 71 []Ruthen groß;
3) der Schlossermeister Wilhelm Brinck daselbst für sein Wohnhaus c. p. -. Nr. 136 - (pag. 18 des Registers und Nr. 226 der Charte) 38 []Ruthen;
4) der Apotheker Carl Fischer daselbst für sein Wohnhaus c. p. - Nr. 20 - (pag. 4 des Feldregisters und Nr. 31 der Charte) 40 []Ruthen.
5) der Gastwirth H. Kroeger daselbst für sein Wohnhaus - Nr. 66 - (pag. 7 des Registers und Nr. 82 der Charte), sowie den dazu gehörenden 3 Gärten pag. 83, pag. 7 und pag. 7 des Registers, Nr. 295, 83 und 84 der Charte, zusammen enthaltend 125 []Ruthen; -
6) der Drechslermeister Blandin Gerke daselbst für sein Wohnhaus - Nr. 21 - (pag. 4 des Registers und Nr. 32 der Charte), sowie einen dazu gehörenden Garten pag. 23 des Registers und Nr. 300 der Charte - zusammen 88 []Ruthen groß;
7) der Tischlermeister Johann Heinrich Hartwig Hammerich daselbst für sein Wohnhaus c. p. - Nr. 182 - sowie einen dazu gelegten Garten (pag. 22 des Feldregisters und Nr. 289 der Charte) zusammen 100 []Ruthen groß;
8) der Töpfermeister Johann Ferdinand Jesuiter daselbst für sein Wohnhaus c. p. - Nr. 56 - (pag. 7 und pag. 20 des Registers, Nr. 75 a. und ex Nr. 257 der Charte), zusammen 37 []Ruthen groß,
bei anerkannter Richtigkeit ihres Besitztitels Proclamata erbeten.
Demgemäß werden alle diejenigen, welche an das eine oder das andere der voraufgeführten Grundstücke solche von der Anmeldungspflicht nicht ausgenommene Forderungen und Ansprüche haben, zu deren genauen und bestimmten Anmeldung auf

Donnerstag den 21. Juli d. J.,
Vormittags 11 Uhr,

hiedurch vorgeladen. -
Im Unterlassungsfall wird der Verlust des dinglichen Rechts, resp. des den privilegirten Forderungen beigelegten Rechts auf Eintragung erkannt werden und findet dagegen keine Wiedereinsetzung Statt.
Zur Nachricht dient, daß von der Anmeldungspflicht gesetzlich ausgenommen sind: Altentheile, Personalservituten und andere ihrer rechtlichen Natur nach auf die Folien der einzurichtenden Grund= und Hypothekenbücher gehörige, jedoch auf keine Capitalsumme gehende Rechte.
Patrimonialgericht Lütgenhof zu Dassow den 7. Mai 1859.


Curatelbestellung.

Es wird hierdurch zur Kenntniß des interessirenden Publicums gebracht, daß die Hauswirthin Wittwe Möller zu Selmsdorf sich freiwillig unter Curatel gestellt hat, und sich mithin ohne Zuzie=

[ => Original lesen: 1859 Nr. 24 Seite 3]

hung ihrer Curatoren, des Pfarr=Colonus Rußwurm und des Hauswirths Lohse daselbst in allen ihre Vermögensverhältnisse betreffenden Angelegenheiten nicht rechtsgültig verpflichten kann.
Schönberg den 4. Juni 1859.

                          Großherzogl. Justizamt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg.
                          C. L. v. Oertzen.
      (L. S.)                                                     A. Dufft.


Verkaufsanzeigen.

Fadenholz=Verkauf.

Unter den bekannten Bedingungen sollen meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden:

1) am Dienstag den 21. Juni,
Morgens 9 Uhr,

im Samkower Zuschlage:

1 1/2 Faden eichen Kluftholz und Olm,
6 3/4 Faden dito Knüppelholz,
3 Faden dito klein Knüppelholz.

am selbigen Tage, Morgens 11 Uhr,

im Rüntzer Zuschlage:

16 Faden eichen Kluftholz und Olm,
5 1/2 Faden dito Knüppelholz,
17 Faden dito klein Knüppelholz.
Versammlungsort der Käufer an den Schlagbäumen der genannten Zuschläge.

2) am Mittwoch den 22. Juni,
Morgens 9 Uhr,

im Pellmoor auf der Feldmark Wahrsow:

12 1/ Faden eichen Kluftholz und Olm,
  3 Faden dito Knüppelholz,
12 Faden dito klein Knüppelholz.
Versammlungsort der Käufer am Schlagbaum des Pellmoors.

3) am Donnerstag den 23. Juni,
Morgens 9 Uhr,

im Rupensdorfer Zuschlage:

  8 Faden eichen Kluftholz,
18 Faden dito Knüppelholz,
30 Faden dito klein Knüppelholz.
Versammlungsort der Käufer auf der Schönberger Ziegelei.

4) am Freitag den 24. Juni,
Morgens 9 Uhr,

im Niendorfer Zuschlage:

3 1/4 Faden eichen Kluftholz und Olm,
  1/2 Faden dito Knüppelholz,
3 1/2 Faden dito klein Knüppelholz.
Versammlungsort der Käufer am Schlagbaum des Zuschlages auf der Chaussee.

5) am Sonnabend den 25. Juni,

im Kuhlrader Zuschlage:

5 Faden eichen Kluftholz und Olm,
2 1/2 Faden dito Knüppelholz,
6 1/4 Faden dito klein Knüppelholz.
Versammlungsort der Käufer am Schlagbaum des Zuschlages.
Schönberg den 16. Juni 1859.

                                                    Danckwarth.


Am Dienstag                          
den 21sten k. M., Juni,

von Morgens 9 Uhr an, Sollen auf der Landmühle bei Gadebusch nachstehende Gegenstände, als

5 Pferde, 2 Bauwagen, 1 starker Pungenwagen, 1 Stuhlwagen, 2 neue Haken, 8 Sielen, mehrere lederne Halfter, 1 Häcksellade, 1 Häckselkiste, 150 neue Koppelschleete, 50 eichene Lochpföste, 300 Pfähle, 4 Faden trocknes Buchenholz, Tische, Kübel, etwas Küchengeräth und was sich sonst noch findet
öffentlich meistbietend gegen sofortige Baarzahlung verkauft werden.
Die Pferde kommen präcise 12 Uhr Mittags zum Aufgebot.
Gadebusch, den 24. Mai 1859.

                                                    J. G. Fiedler, Amtsregistrator.


Am Sonntag den 9. Juni, Nachmittags 4 Uhr, sollen an der Siemzer Chaussee

2 Scheffel Aussaat mit Kleefutter

meistbietend verkauft werden.

                                                    J. Kähler, Webermeister.


Vermischte Anzeigen.

Am 11. Juni, Nachmittags 4 Uhr, ist meine liebe Frau Louise, geb. Mellmann, nach langen Leiden sanft entschlafen.
Fürstenberg d. 12. Juni 1859.

                                                    Emil Fischer, Rector.


Heute Nachmittag 4 Uhr wurden wir durch die Geburt einer gesunden Tochter erfreut.
Hagenow d. 13. Juni 1859.

                                                    Ad. Harnack und Frau
                                                    geb. Penckow.


Alle diejenigen, welche in diesem Johannis=Termin durch mich Gelder und Sparcassenbücher an die Schweriner Sparcasse zu besorgen gedenken, wollen solche entweder an mich oder an den Herrn Buchbinder Bade in Schönberg spätestens bis zum 22. Juni abgeben lassen. Am 18. und 22. Juni Nachmittags bin ich bei meinem Schwager Schneidermeister Meyer in Schönberg zu treffen.
Siechenhaus bei Dassow, d. 25. Mai 1859.

                                                    J. P. Oldörp,
                                                    Schul= und Siechenmeister.


Vom 1. Juni an wird in der Beckergrube Nr. 137, das wohlassortirte Lager fertiger Herrenkleider, bestehend in:

Röcken von Tuch, Buckskin, Düffel und Sommerzeug,
Beinkleidern von schwarzem und couleurtem Buckskin, Düffel, Tuch und Sommerzeugen,
Paletots von Tuch, Düffel und Buckskin,
Westen von Sammet, Seide und Tuch,
Schlafröcken
zu bedeutend heruntergesetzten Preisen gegen comptant ausverkauft.
Lübeck d. 30. Mai 1859.


Garantie der Aechtheit.
Dr. Borchart's
Kräuter-Seife
-------------------------
Dr. Hartung's
Chinarinden-Oel
und
KRÄUTER-POMADE
-------------------------
Dr. Suin de Boutemard's
ZAHN-PASTA
-------------------------
Vegetabilische
Stangen-Pomade
-------------------------
A. Sperati's
Honig-Seife
-------------------------
Dr. Koch's
KRÄUTER-BONBONS
-------------------------
    Caution.
Nachdem der seit Jahren so wohl begründete Ruf der nebenstehenden privilegirten Specialitäten fast täglich - mannigfache Nachbildungen u. Falsificate = hervorruft, wollen die geehrten P. T. Consumenten unserer im In= und Auslande in so großen Ehren stehenden Artikel sowohl auf deren mehrfach veröffentlichte
Original= Verpackungsart,
als auch auf die beigedruckten Namen der Componenten dieser Specialitäten, so wie auch auf die Firmen unserer durch die betreffenden Lokalblätter u. Provinzialzeitungen von Zeit zu Zeit bekannt gegebenen alleinigen Herren Orts=Depositäre = zur Verhütung von Täuschungen = gef. genau achten.

Obige durch ihre anerkannte Nützlichkeit und Solidität so beliebt gewordene Artikel sind zu den bekannten Fabrikpreisen in dem alleinigen Local=Depôt der Stadt Schönberg bei Herrn J. P. Bade in gleichmäßig guter Qualität stets zu haben.


[ => Original lesen: 1859 Nr. 24 Seite 4]

200,000 Gulden  neue österr. Währung  zu gewinnen
bei der am kommenden 1. Juli stattfindenden Gewinn=Ziehung
der kaiserl. Königl. Ostreich'schen Part. - Eisenbahnloose.
Jedes Obligationsloos muß einen Gewinn erhalten.

Hauptgewinne Gulden 250,000, 200,000, 150,000, 40,000, 30,000, 20,000, 15,000, 5000, 4000, 2000, 1000. etc. etc.
Pläne werden Jedermann auf Verlangen gratis und franco übersandt, ebenso Ziehungslisten gleich nach der Ziehung. - Für obige Ziehung allein kosten Loose:

1 Loos 3 Thlr.   |   11 Loose 30 Thlr.   |   24 Loose 60 Thlr.

Die entfallenden Gewinne werden den resp. Interessenten, welche ihre Loose direct von unterzeichnetem Bankhaus bezogen, sofort baar übermittelt. - Die Ausführung der Bestellung geschieht portofrei für den Empfänger, selbst wenn der Betrag durch Postvorschuß erhoben werden soll.

Alle Aufträge und Anfragen beliebe man daher direct zu richten an
                                                    Stirn & Greim,
                                                    Bank= und Staats=Papieren=Geschäft
                                                    in Franfurt a./M.

NB. Die am 1. April d. J. unsern resp. Kunden entfallenen Gewinne sind von uns bereits alle an dieselben ohne Abzug ausbezahlt worden.


Die
Hagelschäden-Versicherungs-Gesellschaft zu Erfurt
bestätigt
durch Allerhöchste Cabinets=Ordre, d. d. Berlin, den 24. Februar 1845,

zählte 1858: 8818 Mitglieder mit 6,194,850 Thlr. Versicherungssumme, wovon 3629 mit einer Versicherungssumme von 3,000,800 Thlrn. sich als neue Mitglieder der Gesellschaft anschlossen, und vergütete an 868 Interessenten die nach anerkannt soliden und liberalen Grundsätzen abgeschätzten Schäden mit 48,946 Thlrn. 10 Sgr. 7 Pf.
Sie fährt auch in diesem Jahre fort, auf Grund ihres Statuts zu den möglichst billigen Prämiensätzen Versicherungen abzuschließen, und zwar im Fürstenthum Ratzeburg für Getreidegattungen, als Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Kartoffeln die 100 Thaler zu 22 1/2 Schilling (Mecklenburg) Pr. Cour.; Erbsen und Wicken die 100 Thaler zu 26 Schilling (Mecklenburg) Pr. Cour.; Raps, Rübsen, Buchweizen die 100 Thaler zu 45 Schilling (Mecklenburg) Pr. Cour., zu deren Vermittelung Unterzeichnete sich empfehlen.
Die Ueberschüsse der Prämieneinnahme im Falle des Nichtbedarfs gehen nach den Bestimmungen des Statuts theils dem Reservefond, theils direct den ordentlichen Mitgliedern als Dividende zu.
Lübeck, Mai 1859.

Leonhard Dölle in Ratzeburg,
Agent.
                              H. J. Damm,
General=Agent der Gesellschaft.


Wir machen hiermit bekannt, daß der Krugtag der Schuhmachergesellen am zweiten Montage nach Johannis, dem 4. Juli, stattfindet, und fordern sämmtliche Mitbrüder auf, am gedachten Tage zu erscheinen.
Schönberg, 16. Juni 1859.

                                                    Die Vorsteher und Altgesell
                                                    der Schuhmacher=Gesellen=Brüderschaft.


Den diesjährigen Graswuchs auf meiner Wiese im Brok stelle ich zum Verkauf. Reflectanten wollen sich bei mir melden.
Schönberg den 16. Juni 1859.

                                                    C. Schwedt.


Künstliche Mineralwasser,
eigener Fabrik,

als: Selters, Biliner, Friedrichshaller, Püllnaer, Saidschützer, Eger Franzensbr., Wildunger, Marienbader Kreuz u. m. a. - sowie Sodawasser und Brauselimonade, empfehle zu billigsten Preisen.

                          Apotheker Ed. Gottschalk in Lübeck,
                          F. F. Kindt's Nachfolger.


Frischer Gottländischer wie auch Segeberger Kalk ist zu haben bei

                                                    C. H. Vock.


Gußeiserne Grabkreuze

schönster Form, in 50 verschiedenen Mustern, von
3 Taler (Mecklenburg) bis 12 Taler (Mecklenburg), besorgt

                                                    J. C. Schultze, Maler.


Beste Gußstahl=Sensen
                          bei                           Fr. C. Schlebusch.


Sensen
von ganz vorzüglicher Güte
empfiehlt bestens                          
                                                    C. Köhler, Schmiedemeister.


Beste Gußstahlsensen
Heu= und Kornsensen,
für deren Güte ich garantire.                                                    
                                                    C. Schwedt.

Tapeten= und Rouleaux=Proben aus einer Pariser und Hamburger Fabrik, sehr schön und preiswürdig, habe ich auf Lager.


Die in der diesjährigen Gewerbe=Ausstellung von mir ausgestellte Zeugrolle muß ich wegen Mangel an Platz rasch verkaufen. Geneigten Abnehmern offerire ich dieselbe unter dem angesetzten Preise.

                                                    J. Kiel.

Schönberg d. 9. Juni 1859.


Der Fußsteig von Petersberg nach den Niendorfer Tannen über meine Koppel wird hiemit bei Strafe gerichtlicher Ahndung verboten.

                                                    Hauswirth Beckmann
                                                    zu Petersberg.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde
In der Woche vom 9. bis 16. Juni

Geboren: D. 16. dem Schulzen Boie in Rabensdorf eine T.

Anzeige.

Sonntag, den 19. Juni fällt die Frühkirche aus.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 15. Juni 1859.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 18-24 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 24-26 Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg) 1-  2 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 34-38 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 38-40 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 21-22 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 36-40 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 20-21 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 4-12 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 16-17 Mark (Lübeck)
Butter 9 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, d. Faß 3 Schilling (Mecklenburg).


(Hiezu: Officieller Anzeiger No. 7)


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


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