No. 22
Die Anzeigen erscheinen wöchentlich zweimal.
Dienstags und Freitags

Schönberg, den 03. Juni
1859
neunundzwanzigster Jahrgang
Preis vierteljährlich 20 Schilling (Mecklenburg) jährlich 1Mark (Lübeck) 32Schilling (Mecklenburg).
Jahrgang
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[ => Original lesen: 1859 Nr. 22 Seite 1]

- Ein östreich. Bericht über das Gefecht bei Montebello giebt den Verlust der Oestreicher auf 718 Verwundete, 290 Todte und 283 Mann als Vermißte an. Die Zahl der den Oestreichern gegenüber gestandenen Feinde wird auf 40,000 Mann angegeben. Der Kaiser hat eigenhändig dem General Giulay und seinen Truppen für ihre ausgezeichnete Tapferkeit seinen Dank abgestattet. - Was den Gang des Gefechts anbetrifft, so entspricht der östreichische Bericht im Ganzen dem des französischen, nur daß jeder der beiden Theile dem andern die größere Truppenzahl zuschreibt. Der Kampf selbst wird als überaus mörderisch bezeichnet; der Verlust der Franzosen und Sardinier auf 1500 Mann an Todten und Verwundeten gesetzt. - Ein englischer Berichterstatter im östreichischen Lager schildert das Gefecht bei Montebello als eine für die Oestreicher überaus glänzende Affaire und spricht sich über die Führung der französischen Truppen sehr nachtheilig aus, während er der Tapferkeit derselben volle Gerechtigkeit wiederfahren läßt. Zu bemerken ist, daß fast alle Correspondenten, selbst jene die aus sardinischen Quellen schöpfen, das Gefecht als äußerst ruhmreich für die Tapferkeit der Oestreicher, namentlich der Tiroler Schützen darstellen. - Uebrigens fangen auch französische Blätter an, die vortreffliche Mannszucht der Oestreicher anzuerkennen und die Nachrichten von ihren über den Kriegsgebrauch hinausgehenden Requisitionen als Lügen zu bezeichnen. So wie im Innern der östreichischen Armee zeichnet sie sich auch in ihrem äußern Verhalten gegenüber der Bevölkerung durch musterhafte Sittlichkeit und Ordnung aus. Die strengen Befehle, das Eigenthum der Bewohner zu schonen, werden auf's Pünktlichste befolgt.
- Der sardinische General Garibaldi ist mit seinen Freischaaren in der Stärke von 6000 Mann am 23. in die Lombardei eingerückt, wo die Bevölkerung ihn mit Jubel begrüßte. Am 26. haben die Oestreicher durch ihn eine Schlappe erlitten. Der französische General Niel soll ihm mit ansehnlicher Macht zu Hülfe gekommen sein. Garibaldi ist triumphirend in Como eingezogen. Er hat den Plan, die Lombardei im Rücken der östreichischen Armee zu revoltiren. - Der Feldzeugmeister Graf Giulay hat in Anlaß von Garibaldi's Einfall eine Proclamation erlassen, in welcher es heißt: Binnen Kurzem werden neue imposante Kräfte anlangen, welche genügen werden, mit der größten Thatkraft jede ausbrechende Revolution zu unterdrücken. Ich gebe mein Wort, daß alle diejenigen Orte, welche gemeinsame Sache mit der Revolution machen etc., mit Feuer und Schwert bestraft werden sollen. Ich erlasse in diesem Sinne meine Instructionen an meine Untercommandanten. Ich hoffe, daß man mich nicht nöthigen werde, zu solchen äußersten Mitteln zu greifen und daß man nicht zu den ohnehin für das Land unseligen Folgen des Krieges auch die Schrecken des Bürgerkrieges werde hinzufügen wollen.
Wien. Der Kaiser ist am 29. Mai zur Armee in Italien abgereist. - An all den Gerüchten, nach welchen zwischen Oestreich und Rußland Verbandlungen zur Aussöhnung beider Mächte im Gange seien, ist kein wahres Wort. In Galizien werden zwei vollständige Armeekorps zusammengezogen, ebenfalls eins in Siebenbürgen und eins in Böhmen.
- Die 40,000 Oestreicher, die von Böhmen aus durch Sachsen und Baiern auf der Eisenbahn nach Tyrol fahren, finden überall, wo Rast gemacht wird, gedeckte Tische und Speise und Trank und Cigarren vollauf; man empfängt sie mit freundlichen Gesichtern und offenen Händen.
- Das französische Hauptquartier befindet sich in Vercelli, woselbst der Kaiser eingetroffen ist.
- Kaiser Napoleon hat beschlossen, daß die verwundeten Gefangenen ohne Auswechselung freigelassen werden sollen.
- Aus dem östreich. Kriegslager giebts manches Reiterstückchen zu erzählen, glückliche und unglückliche. Einer Streifpatrouille von Kaiser=Husaren, bestehend aus 1 Unterofficier und 6 Mann, wurde beim Zurückreiten nach Vercelli von einer 30 Mann starken Piemontesischen Cavallerie=Patrouille der Weg versperrt. Feldeinwärts zu reiten war nicht möglich, sich fangen zu lassen auch nicht denkbar: der Unterofficier sammelt also seine Patrouille, reitet in voller Carriere an die Feinde, haut sich mitten durch einen Weg und kommt glücklich in seine Station. Ein Pferd blieb todt, ein Husar wurde verwundet.
- Die Engländer sind neugierig, was die französischen Schiffe im adriatischen Meere machen wollen. Sechs englische Kriegsschiffe sind in den Hafen von Triest, mehrere andere nach Venedig beordert. Daheim machen die Engländer eine Faust in der Tasche, sie beschreiben weitläufig ihre furchtbaren Geschützgießereien, die Tag und Nacht Kanonen gießen und Kugeln, daß man die halbe Welt in Grund und Boden schießen könnte.
- Gerade im Augenblicke, wo Frankreich sich in einen neuen Krieg stürzt, erfährt es, was ihm der Krimkrieg gekostet hat, nämlich eine Milliarde 721 Millionen Francs. Die Ausgaben sind durch drei Anleihen von 1500 Millionen Francs und durch Erhöhung der Steuern gedeckt.
- Rußland, England und Preußen haben die

[ => Original lesen: 1859 Nr. 22 Seite 2]

jetzige revolutionaire Regierung in Toscana nicht anerkannt; die Vertreter dieser Staaten haben jeden Verkehr mit derselben abgebrochen. Dieser Schritt enthält eine Protestation gegen eine Regierung, mit welcher Frankreich und Sardinien Bundesgenossenschaft gemacht haben. Garibaldi hat den Befehl über die meineidigen toskanischen Truppen übernommen, die ihren Kriegsherrn in Stich gelassen.
- Die Kaiserin=Mutter von Rußland geht im Juni zu längerer Kur nach dem Bade Ems. - Die Reiselust in Rußland ist trotz des Krieges im Auslande in diesem Jahr wo möglich noch stärker erwacht, als im vergangenen. Tausende haben Pässe erhalten meist nach Deutschland und Frankreich.


Anzeigen.


Verkaufsanzeigen.

Dienstag den 14. d. M., Morgens 9 Uhr, soll im Färber Waack'schen Hause gegen baare Zahlung Nachstehendes verkauft werden, als:

1 Stuhlwagen, 1 Sopha, 1 Commode, 1 Schatulle, 1 Stubenuhr mit Gehäuse, diverse Tische, Bettstellen, Küchengeräthe, etwas Leinzeug, 65 Ellen Leinen und was sich sonst vorfindet.
Schönberg den 2. Juni 1859.

                                                    Seegert, Landreiter.


Vermischte Anzeigen.

Bei der mit der gestrigen Gewerbe=Ausstellung verbundenen Verloosung sind nachstehende Gewinne auf die nachfolgenden Nummern gefallen:

Loos Nr. Gegenstand Gewinn Nr.
1605        eine Gartenbank. 102
477        eine Sense. 69
314        ein Eckschrank. 100
64        ein Schreibtisch. 103
492        eine Gartenspritze. 83
1119        eine Laterne. 85
357        ein paar Handschuhe. 38
1815        1/4 Kiste Cigarren. 61
716        eine Pfeife. 43
1022        drei Rohrstühle. 35
1634        eine Weste. 101
905        ein Rasirspiegel. 75
1662        ein Universal=Lexicon. 14
586        eine Kommode. 29
1796        eine Wasserkelle. 12
317        eine Sense. 70
450        ein Reisekoffer. 24
1186        eine schwedische Egge. 71
82        ein Pletteisen. 1
780        drei Rohrstühle. 40
1672        eine schwedische Egge. 65
1000        eine Pfeife. 41
83        ein Paar Wichsstiefel. 95
1704        eine Muff und Pelzkragen. 4
730        ein Sommerpaletot. 90
632        ein Gesangbuch. 15
342        ein paar Wichsstiefel. 104
460        eine Uhr (Schweizerin). 28
362        eine Kreuzleine. 23
326        eine Wurstspritze. 53
1550        drei Rohrstühle. 9
575        drei Fußmatten. 55
1154        ein Seidenschwanz. 16
479        zwei Oberbetten=Ueberzüge. 54
934        eine Kartätsche. 17
1752        eine Haarbürste. 18
1726        ein Gewürzkasten. 78
1420        ein Korblehnstuhl. 48
1450        ein Leihwagen. 82
1137        eine Zuckerdose. 26
1425        eine Trense. 77
516        ein Eckschrank. 31
1789        vier Kissenbühren. 7
1543        ein Kleiderschrank. 50
1822        1/4 Kiste Cigarren. 63
1393        ein paar Tragbänder. 36
1120        ein unbeschlagener Wagen. 64
1793        eine Buttkiepe. 59
1526        ein Paar Handschuhe. 37
1744        eine Kleiderbürste. 19
1827        ein paar Wichsstiefel. 98
205        eine Bettstelle. 32
1489        eine Handeule. 81
1814        eine Uhr (Schweizerfigur). 27
341        ein Toilettenspiegel. 73
381        eine Schwingemaschine. 51
1945        eine Satteldecke. 47
923        1/4 Kiste Cigarren. 62
1472        eine Zeugleine. 6
848        eine Pferdedecke. 45
233        eine Kaffeemaschine. 10
862        ein paar Wichsstiefel. 93
469        ein paar Wichsstiefel. 94
1594        ein blecherner Theekessel. 13
1087        ein Korblehnstuhl. 49
1025        ein Pflug. 67
104        ein paar Herrnhandschuhe. 97
1547        ein Sophatisch. 88
602        eine Kaffeemaschine. 79
1111        eine Laterne. 84
948        ein Fußkorb. 3
615        ein Spinnrad. 72
285        eine Häckselmaschine. 52
1565        ein Butterfaß. 8
500        ein Schreibzeug 21
1680        eine Weste 91
269        ein paar Handschuhe. 39
1342        eine Fahrleine. 5
1138        eine Haubennadel. 25
399        ein Paar Wichsstiefel. 99
1292        ein Fußkorb. 86
206        ein Pletteisen. 2
1888        ein Pflug. 66
1647        ein Netz. 58
819        ein Paar Damenstiefel. 96
866        ein Spinnrad. 44
1716        ein Beinkleid. 92
1592        ein Nähtisch. 34
1007        ein Haarbesen. 80
835        eine Muff. 87
981        ein Sophatisch. 89
979        ein Durchschlag. 11
1727        eine Kommode. 33
1231        eine bunte Satteldecke. 46
1544        ein Kleiderschrank. 30
1250        ein Toilettenspiegel. 74
1571        eine Sense. 68
187        ein Sitzkissen. 76
1541        ein Fußschemel. 57
1505        eine Leuchte. 20
1209        eine Porzellan=Pfeife. 42
930        6 Ellen Matten. 56
1077        eine Buttkiepe. 60
1762        zwei Leuchter. 22
Die Gewinne müssen binnen 14 Tagen bei J. P. H. Spehr in Schönberg abgefordert werden, später werden dieselben für Rechnung der Gewinner aufbewahrt werden.
Schönberg den 30. Mai 1859.

G. W. Wicke.                 
H. Oldörp.                      
J. P. H. Spehr.               


Thierschau in Gadebusch.

Der Gadebuscher District des patriotischen Vereins wird

am 7. Junius 1859

Morgens 10 Uhr auf dem Schützenhofe bei Gadebusch eine Thierschau, verbunden mit einer Industrieausstellung, wie im vorigen Jahre, veranstalten und ladet zur zahlreichen Stellung von Thieren, Industrie=Gegenständen, sowie zur freundlichen Betheiligung hiemit ein.
Der Preis des Districts, ein silberner Pokal, wird der besten Zuchtstute, die jedoch nicht über 8 Jahr alt sein darf, und ein Ehrenpreis und

[ => Original lesen: 1859 Nr. 22 Seite 3]

10 Taler (Mecklenburg) wird dem besten 3jährigen Füllen bei freier Concurrenz zuerkannt werden, und sind für die drei nächstfolgenden Pferde beider Classen Ehrenpreise ausgesetzt.
Für die beste Milchkuh ist der erste Stadtpreis von Gadebusch, ein silberner Pokal, bestimmt und erhalten die drei darauf folgenden Ehrenpreise. Die Milchkühe werden am Abend vorher eingeliefert, und haben die resp. Besitzer der Thiere das Futter für dieselben zu beschaffen. Herr Burgermeister Koch in Gadebusch wird die Meldungen entgegen nehmen und weitere Nachricht ertheilen.
Für die selbstgezüchteten Saugefüllen, sowie für Starken und Bollen kleiner Landwirthe sind die gewöhnlichen Geldprämien, und zwar für jede dieser Thierklassen 50 Taler (Mecklenburg), ausgesetzt und wird die Größe der einzelnen Prämien von den Herren Preisrichtern bestimmt werden.
Für das beste Zuchtschwein (Sau oder Eber) ist der zweite Stadtpreis von Gadebusch, ein silberner Pokal, ausgesetzt, die darauf folgenden, sowie die Schafe werden durch Ehrenpreise ausgezeichnet.
Hinsichtlich der landwirthschaftlichen Maschinen und Geräthe, sowie der Producte und Fabricate der Handwerker wird bemerkt, daß die Summe von 50 Taler (Mecklenburg) zur Prämirung der besten Arbeiten ausgesetzt ist, und daß Ehrenpreise ertheilt werden. Die Anmeldungen wird der Herr Burgermeister Koch in Gadebusch und Herr Apotheker Schultz in Rehna entgegen nehmen und weitere Auskunft ertheilen.
Gadebusch April 1859.

                                                    Die Districts=Direction.


Alle diejenigen, welche in diesem Johannis=Termin durch mich Gelder und Sparcassenbücher an die Schweriner Sparcasse zu besorgen gedenken, wollen solche entweder an mich oder an den Herrn Buchbinder Bade in Schönberg spätestens bis zum 22. Juni abgeben lassen. Am 18. und 22. Juni Nachmittags bin ich bei meinem Schwager Schneidermeister Meyer in Schönberg zu treffen.
Siechenhaus bei Dassow, d. 25. Mai 1859.

                                                    J. P. Oldörp,
                                                    Schul= und Siechenmeister.


Vom 1. Juni an wird in der Beckergrube Nr. 137, das wohlassortirte Lager fertiger Herrenkleider, bestehend in:

Röcken von Tuch, Buckskin, Düffel und Sommerzeug,
Beinkleidern von schwarzem und couleurtem Buckskin, Düffel, Tuch und Sommerzeugen,
Paletots von Tuch, Düffel und Buckskin,
Westen von Sammet, Seide und Tuch,
Schlafröcken
zu bedeutend heruntergesetzten Preisen gegen comptant ausverkauft.
Lübeck d. 30. Mai 1859.


Die Schlesische
Feuer-Versicherungs-Gesellschaft
in Breslau,

garantirt mit einem Grundcapital von Pr. Ct. Taler (Mecklenburg) 3,000,000.
Prämien=Einnahme für im Jahre 1858 geschlossene Versicherungen in Höhe von 231,386,133 Taler (Mecklenburg), ausschließlich 18,950 Taler (Mecklenburg) für vorausbezahlte mehrjährige Versicherungen Taler (Mecklenburg) 618,276.
Zinsen=Einnahme Taler (Mecklenburg) 26,666.
Gesammt=Reserven Taler (Mecklenburg) 150,175.
Gesammt=Garantie pr. Ct. Taler (Mecklenburg) 3,795,117.
Die Gesellschaft versichert Gebäude und bewegliche Gegenstände aller Art.
Die Prämien sind fest und billig; Nachzahlungen sind nie zu leisten.
Die Unterzeichneten sind bevollmächtigt, Versicherungen fest abzuschließen und Policen anzufertigen.
Lübeck 1859.

H. J. Damm, J. Wendt,
Haupt=Agent. Agent.
A. Schilwe,
Agent für Schönberg und Umgegend


Frischer Gottländischer wie auch Segeberger Kalk ist zu haben bei

                                                    C. H. Vock.


Mit frischem Gottländischen und Segeberger Kalk empfiehlt sich bestens

                                                    A. Wigger.


Karten vom Kriegsschauplatze
zu 8 Schilling (Mecklenburg), 16 Schilling (Mecklenburg) und 24 Schilling (Mecklenburg),
empfiehlt                                                     J. P. Bade.


        Es empfiehlt sich mit

Bettzeug, Casinet, Bukskin, Sommer=Hosenzeug, Halblein=Reifröcken
                          J. J. Schäper, Baumwollenweber,
                          Siemzerstraße.

      Schönberg den 18. Mai 1859.


Beste Gußstahl=Sensen
                          bei                           Fr. C. Schlebusch.


Einem geehrten Publikum empfehle ich mich mit guten Gußstahlsensen. Zugleich zeige ich an, daß ich damit den bevorstehenden Rehnaer Frühjahrsmarkt besuchen werde.

                                                    Schmied Köhler in Wahrsow.


Bei mir sind Kohl= und Rübenpflanzen zu haben. - Die Kohlpflanzen pr. Schock 1 Schilling (Mecklenburg), die Rübenpflanzen pr. Schock 3/4 Schilling (Mecklenburg).

                                                    Busch in Wahrsow.


200,000 Gulden  neue österr. Währung  zu gewinnen
bei der am kommenden 1. Juli stattfindenden Gewinn=Ziehung
der kaiserl. Königl. Ostreich'schen Part. - Eisenbahnloose.
Jedes Obligationsloos muß einen Gewinn erhalten.

Hauptgewinne Gulden 250,000, 200,000, 150,000, 40,000, 30,000, 20,000, 15,000, 5000, 4000, 2000, 1000. etc. etc.
Pläne werden Jedermann auf Verlangen gratis und franco übersandt, ebenso Ziehungslisten gleich nach der Ziehung. - Für obige Ziehung allein kosten Loose:

1 Loos 3 Thlr.   |   11 Loose 30 Thlr.   |   24 Loose 60 Thlr.

Die entfallenden Gewinne werden den resp. Interessenten, welche ihre Loose direct von unterzeichnetem Bankhaus bezogen, sofort baar übermittelt. - Die Ausführung der Bestellung geschieht portofrei für den Empfänger, selbst wenn der Betrag durch Postvorschuß erhoben werden soll.

Alle Aufträge und Anfragen beliebe man daher direct zu richten an
                                                    Stirn & Greim,
                                                    Bank= und Staats=Papieren=Geschäft
                                                    in Franfurt a./M.

NB. Die am 1. April d. J. unsern resp. Kunden entfallenen Gewinne sind von uns bereits alle an dieselben ohne Abzug ausbezahlt worden.


[ => Original lesen: 1859 Nr. 22 Seite 4]

Die
Hagelschäden-Versicherungs-Gesellschaft zu Erfurt
bestätigt
durch Allerhöchste Cabinets=Ordre, d. d. Berlin, den 24. Februar 1845,

zählte 1858: 8818 Mitglieder mit 6,194,850 Thlr. Versicherungssumme, wovon 3629 mit einer Versicherungssumme von 3,000,800 Thlrn. sich als neue Mitglieder der Gesellschaft anschlossen, und vergütete an 868 Interessenten die nach anerkannt soliden und liberalen Grundsätzen abgeschätzten Schäden mit 48,946 Thlrn. 10 Sgr. 7 Pf.
Sie fährt auch in diesem Jahre fort, auf Grund ihres Statuts zu den möglichst billigen Prämiensätzen Versicherungen abzuschließen, und zwar im Fürstenthum Ratzeburg für Getreidegattungen, als Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Kartoffeln die 100 Thaler zu 22 1/2 Schilling (Mecklenburg) Pr. Cour.; Erbsen und Wicken die 100 Thaler zu 26 Schilling (Mecklenburg) Pr. Cour.; Raps, Rübsen, Buchweizen die 100 Thaler zu 45 Schilling (Mecklenburg) Pr. Cour., zu deren Vermittelung Unterzeichnete sich empfehlen.
Die Ueberschüsse der Prämieneinnahme im Falle des Nichtbedarfs gehen nach den Bestimmungen des Statuts theils dem Reservefond, theils direct den ordentlichen Mitgliedern als Dividende zu.
Lübeck, Mai 1859.

Leonhard Dölle in Ratzeburg,
Agent.
                              H. J. Damm,
General=Agent der Gesellschaft.


Allen Mitgliedern des Männergesang=Vereins wird hierdurch die Anzeige gemacht, daß am ersten Pfingsttage eine Holzpartie nach dem Mühlenbrook bei Sabow stattfindet. Versammlung präc. 3 Uhr im Gesanglocale.

                                                    Der Vorstand.


Die Erben und die etwaigen Gläubiger des verstorbenen Tischlermeisters Wigger werden ersucht, sich binnen 8 Tagen bei mir zu melden.

                                                    Tischler Bruhn.


Am Dienstag und Mittwoch nach Pfingsten, d. 14. und 15. Juni wird bei mir

Scheibenschießen

nach folgenden Gewinnen stattfinden.

1) ein Sopha.   |     6) ein Stuhl.
2) ein Schrank.   |     7) ein Tisch.
3) ein Lehnstuhl.   |     8) ein Stuhl.
4) ein Klapptisch.   |     9) ein Stuhl.
5) ein Stuhl.   |   10) ein Tisch.
11) ein Tisch.
Einsatz 16 Schilling (Mecklenburg). Büchsen, Pulver und Blei werden von mir gehalten.
Freunde und Liebhaber des Schießens werden dazu von mir freundlichst eingeladen.

                                                    Krüger Ahrendt in Neschow.


In der Nacht vom 24. auf den 25. d. M. ist aus meiner Holzkoppel 1 Eiche gestohlen. Wer mir den Dieb so angiebt, daß ich ihn zur gerichtlichen Bestrafung ziehen kann, erhält eine Belohnung von 5 Taler (Mecklenburg). Zugleich bemerke ist, daß das Grünfutterschneiden in meiner Holzkoppel hiermit verboten sein soll.

D. 25. Mai 1859.                                                      Hauswirth J. Wigger
in Kl. Bünsdorf.


Der vom Kuhlrader Moor über unsere Koppeln nach dem See zu angelegte Fußsteig wird hiemit verboten. Diejenigen, welche wir demnach darauf betreffen, werden wir dem Gerichte zur Bestrafung anzeigen.

                                                    Hauswirthe Diercks und Möller
                                                    zu Klocksdorf.


Es sind im Winter 12 Stück und in der Nacht vom 20. auf den 21. d. M. 7 Stück Eichen aus meiner Holzkoppel und früher eschen Pflanzen gestohlen. Wer mir den Dieb so nachweist, daß ich ihn gerichtlich belangen kann, dem verspreche ich eine Belohnung von 5 Taler (Mecklenburg).
Den 25. Mai 1859.

Hauswirth Bohnhof zu Kl. Bünsdorf.


Ich mache hiemit bekannt, daß der Fußsteig durch meinen Garten für Jedermann, außer für meinen Nachbar Mustin, verboten ist und werde ich unbefugt darauf Betroffene gerichtlich belangen.
Schlagsdorf den 23. Mai 1859.

                                                    Franz Saß,
                                                    Büdner u. Maurergeselle.


Kunst=Anzeige.

Heute Freitag den 3. Juni 1859, im Locale des Herrn Boye: Ein gebildeter Hausknecht, oder: Parlez vous français? Posse mit Gesang in 1 Act (ganz neu). - Hierauf: Ein Stündchen in der Schule, Schwank mit Gesang in 1. Act. - Vorher: Rhetorisch=musikalisch=humoristische Soirée: Faust von Göthe (Schüler=Scene), 100,000 Taler (Mecklenburg), oder: Die Börsenspeculanten. Nur preußisch Courant und Cassenscheine, u. s. w. - Zum Schluß, auf Verlangen: Pietsch im Verhör, oder: Ick weeß Allens! Berliner Localscherz mit ganz neuen Liedern.
Cassenöffnung 7 1/2 Uhr. Anfang 8 Uhr. Preise wie gewöhnlich. Zettel werden heute nicht ausgegeben. Da mich einige namhafte Kräfte unterstützen, so bitte ich um recht zahlreichen Besuch. Dutzend=Billets zu den bekannten Preisen sind bis 5 Uhr Nachmittags bei Herrn Boye zu haben.

Hochachtungsvoll                          
                          L. Mädel, Theater=Director
                          aus Hamburg.


Kirchliche Nachrichten.
Schönberger Gemeinde.
In der Woche vom 26. Mai bis 2. Juni

Geboren: D. 26. dem Arbtsm. Eggers in Rottensdorf ein S. - D. 30. dem Arbtsm. Peter Krasch hies. eine T. - D. 31. dem Hausw. Boie in Bechelsdorf eine T. - 3 unehel. Kinder.
Gestorben: D. 24. Maria Krellenberg, Schachtmeisterfrau vor Schönberg, 51 3/4 J. a. - D. 27. Hans Heinr. Barkenthin, Maurergesell hies., 59 J. 11 M. alt - D. 1. Juni Hans Joch. Boye, Zimmergesell in Niendorf, 23 J. 3. M. alt.
Copulirt: D. 27. Johann Heinr. Sterly, Arbtsm. hies., und Engel Elis. Holst hies.


Getraide und Markt=Preise in Lübeck
am 2. Juni 1859.

Weizen 1 Taler (Mecklenburg) 20-25 Schilling (Mecklenburg),     Wicken 1 Taler (Mecklenburg) 24-26 Schilling (Mecklenburg),
Roggen 1 Taler (Mecklenburg) 1-  2 Schilling (Mecklenburg),     Buchweizen - Taler (Mecklenburg) 36-40 Schilling (Mecklenburg),
Gerste - Taler (Mecklenburg) 38-40 Schilling (Mecklenburg),     Winter=Rapsaat 21-22 Mark (Lübeck)
Hafer - Taler (Mecklenburg) 40-42 Schilling (Mecklenburg),     Rübsen 20-21 Mark (Lübeck)
Erbsen 1 Taler (Mecklenburg) 4-12 Schilling (Mecklenburg)     Schlagleinsaat 17-18 Mark (Lübeck)
Butter 9 Schilling (Mecklenburg) pr. Pfund.     Kartoffeln, d. Faß 3 Schilling (Mecklenburg).


Redaktion, Druck und Verlag von L. Bicker.


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